[0001] Die Erfindung betrifft ein Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine entsprechend dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei einem bekannten Kurbelgehäuse der gattungsgemäßen Art (DE 30 28 788 C) sind in
den Seitenwänden des Oberteils und des Unterteils des Kurbelgehäuses gewichtsvermindernde
Durchbrüche vorgesehen, die auf jeder Seite durch eine mehrteilige Abdeckung verschlossen
sind, welche auf der betreffenden Seitenwand durch Schrauben befestigt ist. Da die
Abdeckung im Betrieb von dem in den Kurbelräumen herrschenden Innendruck beaufschlagt
wird, muß für eine zuverlässige Abdichtung der Kurbelräume nach außen eine Vielzahl
von Schrauben vorgesehen werden. Da die Wirksamkeit der Abdichtung unter anderem von
der Größe des Anzugsmoments der Schrauben abhängt, ist bei der Montage eine große
Sorgfalt erforderlich. Trotzdem ist ein ausreichender Anpreßdruck auf Dauer nicht
gewährleistet, da sich Schrauben im Laufe der Zeit lockern können.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kurbelgehäuse der gattungsgemäßen Art
zu schaffen, dessen Gewicht ebenfalls reduziert ist, bei dem jedoch der bzw. jeder
Kurbelraum nach außen zu auf wesentlich einfachere und zuverlässigere Weise als bei
dem bekannten Kurbelgehäuse verschlossen ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0005] Durch die Anordnung von Durchbrüchen nur im Oberteil des Kurbelgehäuses und die Abdeckung
dieser Durchbrüche von innen mittels des in den Oberteil des Kurbelraumes eingelegten
becherförmigen Bauteils wird ein einfacher und zuverlässiger Verschluß der Durchbrüche
erreicht, da keine Verschraubung vorgesehen ist und im Betrieb der Innendruck im Kurbelraum
das becherförmige Bauteil im Sinne einer verstärkten Abdichtung beaufschlagt. Zur
Gewichtsverminderung ist das becherförmige Bauteil vorzugsweise aus Kunststoff oder
von einem dünnwandigen Blech- oder Gußteil, z.B. aus Leichtmetall, gebildet.
[0006] Vorzugsweise hat das becherförmige Bauteil an seinem Rand einen seitlich abstehenden
Flansch, der zwischen der Oberkante des Kurbelgehäuse-Unterteils und der Unterkante
des Kurbelgehäuse-Oberteils liegt und beim Zusammenschrauben dieser Teile eingeklemmt
und mit seinem Boden, vorzugsweise über eine Dichtung, an eine Auflagefläche am Oberteil
angedrückt wird. Das becherförmige Bauteil kann aber auch mit Übermaß in das Kurbelgehäuse-Oberteil
eingepreßt werden. Zur zusätzlichen Fixierung des vorzugsweise dünnwandigen und daher
wenig stabilen becherförmigen Bauteils im Kurbelraum können die halbkreisförmigen
Ausschnitte in seinen Seitenwänden, durch die sich die Kurbelwelle erstreckt, von
Rippen umgeben sein, die in entsprechende Nuten in den Querwänden im Oberteil eingreifen.
Wenn das Bauteil aus Kunststoff ist, können diese Rippen mit Verstärkungseinlagen,
z.B. aus Glasfaser, versehen sein.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die
Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht des Kurbelgehäuses einer Zweizylinder-Brennkraftmaschine
- Fig. 2
- eine Teilansicht des Kurbelgehäuse-Oberteils von unten,
- Fig. 3
- einen Teilschnitt entlang Linie 3-3 in Fig. 2 in kleinerem Maßstab,
- Fig. 4
- einen Schnitt entlang Linie 4-4 in Fig. 2,
- Fig. 5
- die Einzelheit im Kreis 5 in Fig. 4 in größerem Maßstab, und
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht eines becherförmigen Bauteils.
[0008] Das Kurbelgehäuse besteht aus einem Unterteil 1, an das eine nicht gezeigte Ölwanne
angeflanscht ist, und einem Oberteil 2 mit einem Zylinderblock mit zwei Zylindern
3. Das Unterteil 1 und das Oberteil 2 liegen in üblicher Weise entlang einer Trennebene
E aneinander an, die durch die Mitte der Kurbelwellenlager 4 verläuft. Das Kurbelgehäuse
weist zwei Kurbelräume 5 und 6, einen für jeden Zylinder 3, auf, die von Querwänden,
nämlich den Stirnwänden 7 des Kurbelgehäuses und der Zwischenwand 8, begrenzt sind,
welche zum Teil am Unterteil 1 und zum Teil am Oberteil 2 angeformt sind. In der Zwischenwand
8 ist eine Öffnung 9 vorgesehen, durch die sich die Kurbelwelle erstreckt. Im Bereich
der Kurbelräume 5, 6 sind die Seitenwände 10 und 11 des Oberteils 2 zur Gewichtsverminderung
mit Durchbrüchen 12 und 13 versehen.
[0009] Zum Verschließen der Durchbrüche 12 bzw. 13 ist in den im Oberteil 2 liegenden Teil
jedes Kurbelraumes 5, 6 ein becherförmiges Bauteil 14 eingesetzt, beispielsweise mit
Übermaß eingepreßt, das diesen Teil des Kurbelraumes auskleidet. Es weist an seinem
Rand einen seitlich abstehenden Flansch 15 auf, der, wie aus Fig. 3 ersichtlich, im
eingebauten Zustand in der Trennebene E liegt und zwischen dem Unterteil 1 und dem
Oberteil 2 eingeklemmt ist, wenn diese beiden Teile durch die Schrauben 16 miteinander
verbunden sind.
[0010] Das becherförmige Bauteil 14 weist in seinem dem Zylinder 3 zugewandten Boden eine
Öffnung 17 auf, durch die sich das nicht gezeigte Pleuel zu dem im Zylinder 3 angeordneten
Kolben erstreckt. Wie insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich, ist auf den Rand der Öffnung
17 ein Dichtungsring 18 aufgesetzt, der nach dem Zusammenschrauben der Kurbelgehäuseteile
1 und 2 dichtend in einer Nut 19 im Oberteil 2 liegt. In den Seitenwänden 20 und 21
des becherförmigen Bauteils 14 sind halbkreisförmige Ausschnitte 22 vorgesehen, durch
die sich die Kurbelwelle erstreckt. Diese Ausschnitte sind von Rippen 23 umgeben,
die in entsprechende Nuten 24 in der Zwischenwand 8 bzw. in der benachbarten Stirnwand
7 des Oberteils 2 eingreifen. Wenn das Bauteil 14 aus Kunststoff besteht, können die
Rippen 23 mit Verstärkungseinlagen z.B. aus Glasfasern versehen werden. Kunststoff
hat neben seinem geringem Gewicht und seiner leichten Formbarkeit den Vorteil, daß
er eine schalldämmende Wirkung haben kann. Alternativ kann das Bauteil 14 auch aus
dünnem Blech oder aus einem dünnwandigen Leichtmetall-Gußteil bestehen.
1. Kurbelgehäuse einer Brennkraffmaschine, das aus einem Unterteil (1) und einem Oberteil
(2) mit mindestens einem Zylinder (3) besteht, deren Trennebene (E) durch die Mitte
der Kurbelwellenlager (5) verläuft, und das mindestens einen durch Querwände (7,8)
begrenzten Kurbelraum (5,6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände
(10,11) des Oberteils (2) im Bereich des bzw. jedes Kurbelraumes (5,6) mit Durchbrüchen
(12,13) versehen sind und daß in den im Oberteil (2) des Kurbelgehäuses liegenden
Teil des bzw. jedes Kurbelraumes ein becherförmiges Bauteil (14) eingesetzt ist, das
die Durchbrüche (12,13) abdeckt und zu dem zugehörigen Zylinder (3) hin eine Öffnung
(17) aufweist..
2. Kurbelgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das becherförmige Bauteil
(14) an seinem Rand einen sich seitlich erstreckenden Flansch (15) aufweist, der zwischen
dem Unterteil (1) und dem Oberteil (2) des Kurbelgehäuses eingeklemmt ist.
3. Kurbelgehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand der Öffnung
(17) im Boden des becherförmigen Bauteils (14) über eine Dichtung (18) an einer Gegenfläche
(Nut 19) am Oberteil (2) anliegt.
4. Kurbelgehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände
(20,21) des becherförmigen Bauteils (14) halbkreisförmige Ausschnitte (22) zum Durchführen
der Kurbelwelle aufweisen, die von Rippen (23) umgeben sind, welche in entsprechende
Nuten (24) in den Querwänden (7,8) im Oberteil (2) eingreifen.
5. Kurbelgehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das becherförmige
Bauteil (14) aus Kunststoff besteht.
6. Kurbelgehäuse nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen
(23) mit Verstärkungseinlagen versehen sind.
7. Kurbelgehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das becherförmige
Bauteil (14) ein dünnwandiges Blech- oder Leichtmetall-Gußteil ist.