[0001] Die Erfindung betrifft eine Tastatur zur Eingabe von Steuerbefehlen, wie sie insbesondere
auch für die Rufeingabe bei Aufzügen Verwendung findet.
[0002] Aus der US 5,664,667 ist eine Tastatur zur Eingabe von Steuerbefehlen bekanntgeworden,
bei der eine Schaltmatte mit Tastern ausgerüstet ist, die auf einen mit elektrischen
Schaltkontakten und Schaltkreisen versehenen Print gelegt wird. Die Taster weisen
mit Kontakten bestückte Schaltnocken auf, die bei einem Tastendruck direkt auf die
zugehörigen Kontakte des Prints wirken und so einen Steuerbefehl auslösen können.
[0003] Bei der vorstehend beschriebenen Tastatur erfolgt die Kontaktauslösung durch eine
direkte Berührung des kontaktierten Schaltnockens des Tasters mit dem Print resp.
mit der Kontaktfläche auf dem Print. Aufgrund der offenen Konstruktion dieser Tastatur
kann Feuchtigkeit zwischen die Schaltmatte und den mit Leiterbahnen und Schaltkontakten
versehenen Print eindringen. Dies führt zu einer schnellen Korrosion und/oder Oxidation
der Schaltkontakte und Leiterbahnen und kann in der Folge zu Kurzschlüssen und somit
zu einer unbefriedigend kurzen Lebensdauer der Tastatur führen. Weiter wird die bei
der Bedienung der Tasten aufgebrachte Kraft direkt auf die Kontaktfläche des Prints
übertragen und kann bei zu grosser Krafteinwirkung beabsichtigt oder auch unbeabsichtigt
zur Zerstörung der Tastatur führen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Tastatur zur Eingabe von Steuerbefehlen
der eingangs genannten Art vorzuschlagen, welche die vorgenannten Nachteile nicht
aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst.
[0006] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass der durch Taster auszulösende Schaltvorgang in einer geschlossenen Einheit in
Form einer Lagerplatte stattfindet, die eine Tastaturmatte und eine Folientastatur
umfasst, wobei sich die Schaltkontakte in der gegen Feuchtigkeit abgedichteten Folientastatur
befinden resp. die Ruferfassung in der gegen Feuchtigkeit abgedichteten Folientastatur
stattfindet und die Schaltnocken der Tastaturmatte lediglich Auslösefunktion haben.
Die geschlossene Einheit in Form der Lagerplatte stellt zudem eine erhebliche Montageerleichterung
dar, da die Tastaturmatte und die Folientastatur bereits fabrikmässig in die Lagerplatte
vormontierbar sind und vor Ort lediglich noch ein Tastenblock aufgesetzt werden muss.
[0007] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Massnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen Tastatur zur Eingabe von Steuerbefehlen
möglich. Die auf die geschlossene Einheit aufgesetzten Tasten sind mittels Filmscharniere
zu einem Tastenblock zusammengefasst und sind jeweils mit einem Anschlag versehen
der auf die Lagerplatte wirkt, so dass auch bei zu grosser Krafteinwirkung auf die
Taste nach Kontaktauslösung der Tastenhub durch den Anschlag begrenzt wird.
[0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und im folgenden
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- eine Ansicht einer Folientastatur,
- Fig.2 a,b,c
- eine Ansicht und einen Seitenriss einer Tastaturmatte sowie eine vergrössertes Detail
eines Schaltnockens,
- Fig.3 a,b
- eine Ansicht und einen Seitenriss einer Lagerplatte,
- Fig.4 a,b
- einen Seitenriss und eine Ansicht eines Tastenblockes, und
- Fig.5
- eine perspektivische Darstellung der gesamten Tastatur.
[0009] Fig. 1 zeigt eine Ansicht einer Folientastatur 1. Diese Folientastatur 1 ist gegen
Feuchtigkeitseinflüsse abgedichtet und ist beispielsweise mit fünfzehn Kontakten 2
versehen. Die Anzahl Kontakte 2 kann je nach Grösse beziehungsweise der gewünschten
Anzahl auszulösender Signale der Tastatur frei gewählt werden. Weiter besitzen die
Kontakte 2 jeweils zwei Kontaktflächen 3, die durch ein Luft- oder Gaspolster voneinander
getrennt sind und eine sogenannte Kontaktkammer bilden, wobei dieses Luft- oder Gaspolster
die Schaltstrecke darstellt. Wird nun auf einen Kontakt 2 mechanisch Druck ausgeübt,
wird das Luft- oder Gaspolster soweit zusammengepresst bis sich die beiden Kontaktflächen
3 berühren und das gewünschte Signal ausgelöst wird. Nach Beendung der Druckausübung
auf den Kontakt 2 dehnt sich das Luft- oder Gaspolster wieder in die Ausgangsposition
zurück und der Kontakt 2 ist wieder geöffnet. Jeweils mehrere, beispielsweise drei,
Kontakte 2 resp. Kontaktkammern sind über, in der Figur nicht dargestellte, Verbindungskanäle
zwecks Druckausgleich miteinander verbunden und verbessern dadurch das Schaltverhalten.
Diese Folientastatur 1 respektive die durch ein Luft- oder Gaspolster getrennten Kontakte
2 zeichnen sich insbesondere durch die lange Lebensdauer (einige Millionen Schaltvorgänge)
sowie die kostengünstige Herstellung aus. Weiter sind in der Folientastatur 1 in Figur
1 nicht dargestellte Leiterbahnen eingelegt, die von den Kontakten 2 über eine Zunge
4 herausgeführt werden, um die Signale in einer Elektronik- oder Steuerungseinheit
verarbeiten zu können. Durch die Abdichtung gegen Feuchtigkeit und die isolierte Kontaktauslösung
sind die Kontakte 2 und die elektrischen Verbindungen in Form von beispielsweise Leiterbahnen
oder Schaltkreisen gegen Verschmutzung, Korrosion oder Oxydation geschützt.
[0010] Um die Folientastatur 1 in einer gemäss Figur 3a und Figur 3b gezeigten Lagerplatte
oder Lagertasche 5 genau zu positionieren, werden Öffnungen 6 vorgesehen. Diese Öffnungen
6 sind so angeordnet, dass sie über auf der Lagertasche 5 angebrachte Stifte passen
und die Folientastatur 1 somit fixiert wird.
[0011] Figur 2a zeigt die Ansicht und Figur 2b den Seitenriss einer Tastaturmatte 10, die
vorzugsweise aus Silikongummi oder einem Material mit ähnlichen Eigenschaften besteht.
Die Tastaturmatte 10 besitzt Schaltnocken 11, deren Anzahl und Positionen mit den
Kontakten 2 der Folientastatur 1 übereinstimmt. Auch an der Tastaturmatte 10 sind
Öffnungen 12 angebracht, so dass die Tastaturmatte 10 über die Stifte der Lagerplatte
5 positioniert wird und die Schaltnocken 11 über den Kontakten 2 der Folientastatur
1 liegen.
[0012] Figur 2c zeigt ein vergrösserter Ausschnitt eines Schaltnockens 11 gemäss den Figuren
2a und 2b. Der Schaltnocken 11 besteht im Wesentlichen aus einem Schaltelement 13
und einem Dom 14. Die Dome 14 der Schaltnocken 11 sind jeweils so konstruiert, dass
ein definierter Schaltpunkt für das Schaltelement 13 gegeben ist. Das heisst, dass
der Dom 14 einen genau definierten Knackpunkt beziehungsweise einen Umkipppunkt aufweist,
der bei einer bestimmten Krafteinwirkung auf den Schaltnocken 11 überwunden wird.
Das Schaltelement 13 wird dann auf den darunterliegenden Kontakt 2 resp. die Kontaktflächen
3 der Folientastatur 1 gedrückt und löst somit ein Signal aus. Um die Rufauslösung
durch das Schaltelement 13 zu ermöglichen, weist die Tastaturmatte 10 im Bereich der
Schaltnocken 11 beziehungsweise der Dome 14 Aussparungen 17 auf. Somit kann das Schaltelement
13 auf den darunterliegenden Kontakt 2 der Folientastatur 1 gedrückt werden.
[0013] Gegenüber herkömmlichen Tastaturen unterscheidet sich diese Konstruktion grundsätzlich
darin, dass das Schaltelement 13 nicht mit einer Kontaktfläche oder einer Kontaktpille
versehen ist, sondern lediglich die Funktion der Rufauslösung hat. Die eigentliche
Ruferfassung findet in der abgedichteten Folientastatur 1 durch ein Zusammendrücken
der beiden Kontaktflächen 3 statt.
[0014] Figur 3a zeigt eine Ansicht und Figur 3b einen Seitenriss einer Lagerplatte oder
Lagertasche 5. Diese Lagerplatte 5 hat die Aufgabe die Folientastatur 1 und die Tastaturmatte
10 aufzunehmen und zu fixieren. Die Lagerplatte 5 besteht aus einem Oberteil 20 und
einem Unterteil 21, die über ein Filmscharnier 22 miteinander verbunden sind. Oberteil
20 und Unterteil 21 sind einstückig, so dass die gesamte Lagertasche 5 in einem Spritzgusswerkzeug
in einem Stück herstellbar ist. Das Unterteil 21 weist Verrippungen 28 in Form von
Stegen bis auf die Rückwand auf, welche sowohl zur Versteifung der Lagerplatte 5 als
auch als Kraftableitung bei zu starkem Druck auf die Tasten dient. Das Oberteil 20
enthält Stifte 23, deren Abstandsraster mit dem der Öffnungen 6 der Folientastatur
und dem der Öffnungen 12 der Tastaturmatte 10 entspricht. Weiter sind am Oberteil
20 Öffnungen 24 vorgesehen, deren Abstandsraster dem der Schaltnocken 11 der Tastaturmatte
10 entspricht. Diese Öffnungen 24 dienen dazu, die Verbindung zwischen den Schaltnocken
11 und den Tasten des Tastenblockes 16 herzustellen.
[0015] Sind in die Lagerplatte oder Lagertasche 5 zuerst die Tastaturmatte 10 mit den Schaltnocken
11 nach unten und anschliessend die Folientastatur 1 eingelegt und jeweils die Öffnungen
6, 12 über die Stifte 23 geführt und somit fixiert worden, kann die Lagerplatte 5
geschlossen werden. Wie in Figur 3b mit einem Pfeil angedeutet ist, wird die Lagerplatte
5 geschlossen, indem der Unterteil 21 über das Filmscharnier 22 auf den Oberteil 20
zugeklappt wird. Um die Lagerplatte 5 auch im geschlossenen Zustand zu halten und
zu Verriegeln wird ein Verschluss vorgesehen der ein einmaliges Schliessen erlaubt
oder es kann ein Verschluss verwendet werden der zur Wartung wieder geöffnet werden
kann. Beispielsweise können am Oberteil 20 Nocken 25, mit kegelförmiger Spitze, angeordnet
werden die in Löcher 26 am Unterteil 21 passen, wobei der Durchmesser der Löcher 26
geringfügig kleiner als der grösste Durchmesser der Kegelspitze des Nockens 25 ist.
[0016] Die geschlossene Lagerplatte oder Lagertasche 5 stellt eine komplette, geschützte
und funktionsfähige Einheit dar und erleichtert zudem erheblich die Montage, da die
Tastaturmatte 10 und die Folientastatur 1 bereits fabrikmässig in die Lagerplatte
5 vormontierbar sind und vor Ort lediglich noch ein wie in den Figuren 4a und b beschriebener
Tastenblock 16 aufgesetzt werden muss. Um den Tastenblock 16 auf der Lagerplatte 5
aufzuschnappen, sind am Oberteil 20 und am Unterteil 21 Befestigungslöcher 27 vorgesehen,
die im geschlossenen Zustand der Lagerplatte 5 übereinanderliegen.
[0017] Figur 4a zeigt einen Seitenriss und Figur 4b eine Ansicht eines Tastenblockes 16.
Dieser Tastenblock 16, wie er insbesondere in einer Aufzugsanlage verwendet werden
kann, ist beispielsweise eine Zehnertastatur mit weiteren Zusatzfunktionen wie einer
Behindertentaste usw., ist einstückig ausgeführt und besteht aus Tasten 30 und einem
Rahmenelement 31. Filmscharniere 32 stellen zum einen die Verbindung der Tasten 30
zum Rahmenelement 31 her, zum andern ermöglichen sie die Schaltbewegung der Tasten
30. Der Tastenblock 16 kann vollständig aus Kunststoff bestehen, wobei die Tasten
30 mit Kunststoff-hinterspritzten Symbolen und/oder Zahlen versehen sind. Als weitere
Variante können die eigentlichen Tasten 30 aus Metall, beispielsweise aus Zinkdruckguss,
mit Kunststoff-hinterspritzen Zahlen und Symbolen bestehen, wobei die übrigen Elemente,
wie das Rahmenelement 31 und das Filmscharnier 32 aus Kunststoff sind.
[0018] An der Rückseite des Tastenblockes 16 sind Befestigungsstifte 33 angebracht, mit
Hilfe deren der Tastenblock 16 auf die geschlossene Lagerplatte 5 aufgeschnappt werden
kann, indem die Befestigungsstifte 33 in die zugehörigen Befestigungslöcher 27 der
Lagerplatte 5 eingedrückt werden.
[0019] Eine Schaltleiste 34 an der Rückseite jedes Tasters 30 stellt bei einem Tastendruck
die Verbindung zum entsprechenden Schaltnocken 11 der Tastaturmatte 10 her, durch
den schliesslich die Rufauslösung auf den Kontakt 2 der Folientastatur 1 erfolgt.
Ein Anschlag 35 hat die Aufgabe, die Schaltstrecke auf die Schaltnocken 11 zu begrenzen
und um bei zu grosser Krafteinwirkung auf den Taster 30 eine Zerstörung der Tastaturmatte
10 oder der Folientastatur 1 zu verhindern, indem der Anschlag 35 auf die Aussenseite
der geschlossenen Lagerplatte 5 wirkt.
[0020] Figur 5 zeigt eine perspektivische Darstellung der gesamten Tastatur. Nach dem Einlegen
der Folientastatur 1 und der Tastaturmatte 10 in die offene Lagerplatte 5, wird diese
wie mit dem Pfeil angedeutet ist geschlossen und mittels der Nocken 25 verriegelt.
Diese geschlossene Einheit kann vormontiert und in der Produktion in kurzer Zeit in
das Terminal eingebaut, sowie im Bedarfsfall als Ersatzteil direkt auf die Baustelle
geliefert werden. Somit kann während der Montage Zeit eingespart werden und zusätzlich
sind die Folientastatur 1 und die Tastaturmatte 10 durch die geschlossene Lagerplatte
5 gegen Beschädigungen geschützt. Weiter wirkt sich auch vorteilhaft aus, dass keine
zusätzlichen Befestigungsmittel benötigt werden um die Tastatur zusammenzustellen.
Es muss schliesslich nur noch der Tastenblock 16 auf die Lagerplatte 5 aufgeschnappt
werden.
1. Tastatur zur Eingabe von Steuerbefehlen, wobei die Tastatur zur Eingabe der Steuerbefehle
aus elektrischen Kontakten (2), einer Tastaturmatte (10) mit Schaltnocken (11) und
Tasten (30) besteht und die Betätigung der Kontakte (2) über die Schaltnocken (11)
durch Druck auf die Tasten (30) erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich eine Folientastatur (1), die die elektrischen Kontakte (2) beinhaltet, und
die Tastaturmatte (10) in einer geschlossenen Einheit in Form einer Lagerplatte (5)
befinden und dass die Tasten (30) zu einem Tastenblock (16) zusammengefasst und auf
die Lagerplatte (5) aufgesetzt sind.
2. Tastatur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die sich in der Folientastatur (1) befindlichen Kontakte (2) aus zwei durch ein
Luft- oder Gaspolster getrennte Kontaktflächen (3) bestehen.
3. Tastatur nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folientastatur (1) gegen Feuchtigkeitseinflüsse abgedichtet ist.
4. Tastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die, vorzugsweise aus Silikongummi bestehenden Schaltnocken (11) der Tastaturmatte
(10) jeweils aus einem Schaltelement (13) und einem Dom (14) bestehen.
5. Tastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lagerplatte (5) aus einem Oberteil (20) und einem Unterteil (21) besteht,
die über ein Filmscharnier (22) miteinander verbunden sind.
6. Tastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Tastenblock (16) aus einem Rahmenelement (31) und den Tasten (30) besteht,
die mittels Filmscharnieren (32) miteinander verbunden sind.
7. Tastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tasten (30) aus Kunststoff oder aus Metall mit Kunstoff-hinterspritzten Zahlen
und Symbolen bestehen.
8. Tastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tasten (30) mit einem Anschlag (35) versehen sind.
9. Tastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lagerplatte (5) im geschlossenen Zustand verriegelt ist.
10. Tastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Unterteil (21) der Lagerplatte (5) Verrippungen (28) in Form von Stegen bis
auf die Rückwand aufweist.