Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Hochdruckentladungslampe gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Es handelt sich dabei vornehmlich um Kurzbogenlampen, insbesondere Quecksilber-Entladungslampen,
vor allem hoher Leistung. Diese können auch Zusätze an Metallhalogeniden enthalten.
Die Erfindung ist im Prinzip auch bei Xenonkurzbogenlampen verwendbar.
Stand der Technik
[0002] Aus der Schrift US-A 5 140 222 ist eine gattungsgemäße Hochdruckentladungslampe bekannt.
Sie besitzt eine Xenonfüllung. Die Kolbenhälse sind mit konischen Stützelementen aus
Quarzglas und keramischen Scheiben versehen, wobei diese beweglich im Kolbenhals sitzen
und mittels einer Feder an eine Verengung am Eingang des Kolbenhalses angepreßt werden.
[0003] Bei Quecksilber-Hochdruckentladungslampen sind bisher Stützröllchen mit gerader äußerer
Mantelfläche verwendet worden, wobei der Kolbenhals an diese äußere Mantelfläche angeschmolzen
ist. Bisher bekannte Lampen verwendeten angeschmolzene Stützröllchen mit konstanter
Wanddicke über die Länge, siehe EP-A 479 089, EP-A 479 088 sowie DE-A 196 18 967.
Dadurch waren Außendurchmesser und Innendurchmesser konstruktiv vorgegeben durch den
Durchmesser der Folieneinschmelzung im hinteren Teil des Kolbenhalses. Die Stützröllchen
wurden außerdem meist direkt am Beginn des Kolbenhalses eingesetzt und dort mit der
Kolbenwand im Bereich des Kolbenhalses verschmolzen. Diese Technologie gestattet aber
nur Quecksilberfüllmengen bis maximal 20 mg/cm
3 bei relativ kleinen Kolbenabmessungen bis zu einer Gesamtlänge von etwa 80 mm. Bei
höherem Druck erhöht sich das Berst-Risiko, weil die Belastbarkeit im Bereich des
Übergangs Entladungsvolumen/Kolbenhals überschritten wird.
Darstellung der Erfindung
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Hochdruckentladungslampe gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 bereitzustellen, die einem hohen Fülldruck standhalten
kann ohne zu bersten. Typisch ist ein Wert des Betriebsdrucks von 30 bis 70 bar.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
[0006] Im einzelnen besteht die erfindungsgemäße Hochdruckentladungslampe aus einem Kolben
aus Quarzglas mit zwei im wesentlichen zylindrischen Kolbenhälsen, in denen zwei Elektroden,
die sich diametral gegenüberstehen, mittels Elektrodenstäben gehaltert sind, wobei
jeder Stab im vorderen Teil des Kolbenhalses von einem Stützröllchen ummantelt ist,
das mit der Kolbenwand im Bereich des Kolbenhalses verschmolzen ist. Das Stützröllchen
ist an seiner Außenseite (Mantelfläche) konisch geformt und läuft in Richtung zur
Elektrode hin spitz zu, so daß der Außendurchmesser des vorderen Endes des Stützröllchens
kleiner als der Außendurchmesser des hinteren Endes des Stützröllchens ist.
[0007] Der Stab kann entweder in den hinteren Teil des Kolbenhalses direkt weitergeführt
sein oder hinter dem Stützröllchen enden, beispielsweise an einer Molybdän-Scheibe.
Der Stab wird in diesem Fall durch ein Verlängerungsteil nach außen weitergeführt.
Dieser Umstand ist jedoch für die vorliegende Erfindung ohne Bedeutung.
[0008] Durch die neuartige Stütztechnik können großwattige Lampen mit einer Leistung von
mehr als 1000 Watt mit einer Füllung unter hohem Betriebsdruck (bis 70 bar) versehen
werden. Typisch ist eine Quecksilberfüllung mit 20 bis 100 mg/cm
3, maximal bis 150 mg/cm
3. Die großen Kolben haben Längen bis zu 120 mm und mehr und typische Durchmesser von
100 mm. Wegen des hohen Betriebsdrucks muß der Gefahr des Berstens des Kolbens begegnet
werden. Eine sorgfältige Analyse hat als Schwachstelle den Übergang zwischen Entladungsvolumen
und Kolbenhals gefunden. Es hat sich gezeigt, daß ein konisches Stützröllchen hier
Abhilfe schafft. Bei geeigneter Dimensionierung läßt sich eine Erhöhung des Berstdrucks
um bis zu 300% erreichen.
[0009] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt das Verhältnis
zwischen dem Außendurchmesser des hinteren Endes des konischen Stützröllchens und
dem Außendurchmesser des vorderen Endes des Stützröllchens zwischen 1,1 und 2,5.
[0010] Ein wesentlicher Gesichtspunkt ist, daß die Wandstärke des Stützröllchens an seinem
vorderen Ende möglichst klein sein soll, damit der Übergang von der Wandstärke des
Kolbenhalses zu der des Systems Kolbenhals/Stützröllchen möglichst kontinuierlich
ist. Gute Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn die Wandstärke am vorderen Ende des
Stützröllchens kleiner gleich, bevorzugt kleiner als 50%, der ursprünglichen Wandstärke
des Kolbens an dieser Stelle ist. Dann ist die verstärkte Wandstärke nach dem Verschmelzen
bzw. Anschmelzen maximal das 1,5-fache der ursprünglichen Wandstärke.
[0011] Vorteilhaft ist ein Bereich am vorderen Ende des Kolbenhalses (im folgenden Einzug
genannt) frei vom Stützröllchen. Es wird empfohlen, daß der Einzug maximal dem Zweifachen
des Außendurchmesser des Stützröllchens an dessen vorderem Ende entspricht. Absolut
gesehen sollte der Einzug bevorzugt zwischen 3 und 25 mm betragen.
[0012] Eine weitere Verbesserung und Optimierung der Berstdruckfestigkeit wird dadurch erzielt,
daß die Kolbeninnenwand im Bereich des Einzugs an die konische Außenfläche vorne am
Stützröllchen derart anschließt, daß der Winkel β zwischen der Stirnfläche des Stützröllchens
und der Kolbeninnenwand im Bereich des Einzugs maximal 90°, bevorzugt höchstens gleich
α und bevorzugt kleiner gleich α - 15° ist, wenn α der Winkel ist, der einem tangentialen
Anschluß der Kolbeninnenwand an der Stirnfläche des Stützröllchens entspricht. Die
Kolbeninnenwand im Bereich des Einzugs steht daher typisch über das Stützröllchen
nach innen über.
[0013] Unter dem Begriff eines konischen Stützröllchens ist hier nicht ausschließlich ein
Konus mit gerader Mantelfläche zu verstehen, sondern auch, daß die Erzeugende der
konischen Mantelfläche eine geschwungene Kurve darstellt, so daß die Mantelfläche
etwas ausgebaucht, aber insgesamt noch konisch, ist. Das konische Stützröllchen kann
auch an seinem hinteren Ende ein kurzes zylindrisches Ansatzstück (maximal 30% der
Gesamtlänge) mit konstantem Durchmesser besitzen. Dieses ist jedoch für die erfindungsgemäße
Funktion bedeutungslos.
[0014] Die wichtigste Anwendung der vorliegende Erfindung bezieht sich darauf, daß der Kolben
mit Quecksilber gefüllt ist, wobei die Füllmenge bis zu 150 mg/cm
3, typisch 30 bis 100 mg/cm
3, beträgt. Typische Leistungen der Lampe liegen bei mindestes 1 kW.
[0015] Die erzielte Drucksteigerung wird durch eine bessere geometrische Anpassung der Wanddicken
beim Übergang zwischen der reinen Kolbenwand und der durch das Stützröllchen verstärkten
Wand erreicht. Dadurch kann letztlich der Kolbenhals an dieser Stelle konisch verengt
werden. Bevorzugt ist ein maximaler Außendurchmesser des Stützröllchens von bis zu
20 mm, insbesondere bis zu 15 mm, am hinteren Ende. Insgesamt wird also ein geringerer
Durchmesser, und damit auch eine kleinere Oberfläche, im vorderen Bereich des Kolbenhalses
geschaffen. Dadurch wird der Berstdruck erhöht. Die Verbindung zwischen Kolbenhals
und Stützröllchen wird durch das an sich bekannte Aufschmelzen des Kolbenhalses auf
das vorne schmalere Stützröllchen geschaffen.
[0016] Durch den Einzug am Kolbenhals ergibt sich eine günstigere Verteilung der durch den
Innendruck der Füllung verursachten Kraft im Kolbenhals. Der Kolbenhals ist ein empfindlicher
Bereich der Lampe. Es hat sich herausgestellt, daß die Druckstabilität des Kolbenhalses
mit dem Verhältnis Wandstärke:Durchmesser steigt. Bei gleicher Wandstärke wird daher
eine erhöhte Stabilität dadurch erzielt, daß der Durchmesser der Verbindungsstelle
verringert wird durch das konische Stützröllchen.
Figuren
[0017] Im folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Quecksilber-Hochdruckentladungslampe im Schnitt
- Figur 2
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Stützröllchens
- Figur 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Stützröllchens
Beschreibung der Zeichnungen
[0018] Figur 1 zeigt eine Quecksilber-Hochdruckentladungslampe 1 mit einer Leistung von
2,5 kW im Schnitt. Sie hat einen Kolben 2 aus Quarzglas mit einer Wandstärke von 4
mm. Er ist elliptisch, tonnenförmig o.ä. geformt und umschließt ein Entladungsvolumen
3. Daran schließen sich an beiden Seiten diametral gegenüberstehend zwei Kolbenhälse
4 an (nur einer ist gezeigt).
[0019] Diese besitzen einen vorderen konischen Teil 4a, der ein Stützröllchen 5 aus Quarzglas
enthält, und einen hinteren zylindrischen Teil 4b, der die abdichtende Einschmelzung
bildet. Der vordere Teil 4a weist einen Einzug 6 von 5 mm Länge auf. Daran schließt
sich ein Stützröllchen 5 mit Bohrung 7 an, das konisch geformt ist. Sein Innendurchmesser
ist 7 mm, sein Außendurchmesser am vorderen Ende ist 11 mm, der Außendurchmesser am
hinteren Ende ist 15 mm. Die Wandstärke des Kolbens in diesem Bereich ist etwa 4 mm.
Die axiale Länge des Stützröllchens ist 22 mm.
[0020] In der Bohrung 7 des Stützröllchens ist ein Elektrodenstab 10 mit einem Durchmesser
von 6 mm axial geführt, der bis in das Entladungsvolumen reicht, und dort einen Elektrodenkopf
11 als Anode trägt. Der Stab 10 ist über das Stützröllchen 5 hinaus nach hinten verlängert
und endet an einem Teller 12, an den sich ein zylindrischer Quarzblock 13 anschließt.
Dahinter folgt ein zweiter Teller 14, der mittig eine Außenstromzuführung in Form
eines Molybdänstabs 15 hält. An der Außenfläche des Quarzblocks sind vier Folien 16
aus Molybdän in an sich bekannter Weise entlanggeführt und an der Wand des Kolbenhalses
eingeschmolzen.
[0021] Die Kolbeninnenwand ist am Vorderende des Stützröllchens in etwa tangential über
die Mantelfläche des Stützröllchens hinaus weitergeführt, d.h. β=α.
[0022] Das konische Stützröllchen 5 führt zu einer Steigerung des Berstdrucks um 200 %,
verglichen mit dem o.e. Stand der Technik. Durch den Einzug von 5 mm wird der Berstdruck
um weitere 100% erhöht.
[0023] Figur 2 zeigt ein Stützröllchen 20, dessen äußere Mantelfläche 21 leicht konvex ausgebaucht
ist. Das Verhältnis der Außendurchmesser am vorderen und am hinteren Ende ist 1,9.
[0024] Figur 3 zeigt ein Stützröllchen 25 mit gerader Mantelfläche 26 und einem Verhältnis
der Außendurchmesser am vorderen und am hinteren Ende von 1,4. Am hinteren Ende kann
ein zylindrisches Ansatzstück 27 mit konstantem Außendurchmesser sitzen. Seine Länge
beträgt etwa 10% der Gesamtlänge des Stützröllchens 25. Am vorderen Ende, wo sich
die Stirnfläche 28 befindet, ist die Kolbeninnenwand 29 so an das Stützröllchen 25
angeschlossen, daß sie einen Winkel von β = 70° mit der Stirnfläche 28 bildet. Dagegen
beträgt der Tangentialwinkel α = 86°.
1. Hochdruckentladungslampe (1), bestehend aus einem Kolben (2) aus Quarzglas mit zwei
im wesentlichen zylindrischen Kolbenhälsen (4a,4b), in denen zwei Elektroden (11),
die sich diametral gegenüberstehen, mittels Elektrodenstäben (10) gehaltert sind,
wobei jeder Stab (10) im vorderen Teil des Kolbenhalses von einem Stützröllchen (5;20;25)
ummantelt ist, das mit der Kolbenwand im Bereich des Kolbenhalses verschmolzen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stützröllchen (5;20;25) an seiner Außenseite konisch
geformt ist und in Richtung zur Elektrode (11) hin spitz zuläuft, so daß der Außendurchmesser
des vorderen Endes des Stützröllchens kleiner als der Außendurchmesser des hinteren
Endes des Stützröllchens ist.
2. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
zwischen dem Außendurchmesser des hinteren Endes des Stützröllchens (5;20;25) und
dem Außendurchmesser des vorderen Endes des Stützröllchens (5;20;25) zwischen 1,1
und 2,5 beträgt.
3. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke
des Stützröllchens (5;20;25) an seinem vorderen Ende kleiner gleich, bevorzugt kleiner
als 50%, der Wandstärke des Kolbens an dieser Stelle ist.
4. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bereich
des Kolbenhalses, Einzug (6) genannt, an dessen vorderen Ende frei vom Stützröllchen
ist.
5. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einzug (6)
maximal dem Zweifachen des Außendurchmesser des Stützröllchens an dessen vorderem
Ende entspricht.
6. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einzug (6)
zwischen 3 und 25 mm beträgt.
7. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbeninnenwand
(29) im Bereich des Einzugs (6) an die konische Außenfläche des Stützröllchens derart
anschließt, daß der Winkel β zwischen der Stirnfläche (28) des Stützröllchens und
der Kolbeninnenwand im Bereich des Einzugs höchstens gleich α und bevorzugt kleiner
gleich α - 15° ist, wenn α der Winkel ist, der einem tangentialen Anschluß der Kolbeninnenwand
(29) an das Stützröllchen (25) entspricht.
8. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugende
der konischen Mantelfläche eine Gerade (21) oder eine geschwungene Kurve (26) ist.
9. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (2)
mit Quecksilber gefüllt ist, wobei die Füllung bis zu 150 mg/cm3 beträgt.
10. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistung
der Lampe (1) mindestes 1 kW beträgt.