[0001] Die Erfindung betrifft eine Antenne für mehrere Funkdienste mit dem Charakter eines
Dipols oder Monopols. Antennen dieser Art sind bekannt aus DE 195 10 236 A1. Die dort
beschriebene Antenne besitzt eine kapazitive Fläche 1 und einen hierzu im wesentlichen
senkrecht orientierten Antennenleiter 4. Zusammen mit der leitenden Grundfläche 2
und der dort angegebenen Auskopplung der Signale über den Ankoppelleiter 15 ist somit
eine Antenne mit Monopolcharakter gebildet, deren Polarisationsrichtung im wesentlichen
senkrecht zur Dachkapazität gegeben ist. Durch Einbringung von Schlitzen in die Dachkapazität
wirkt diese frequenzabhängig elektrisch unterteilt, so daß sich für den Monopolbetrieb
mit zur Dachkapazität 1 senkrecht orientierter Polarisation eine Antenne für mehrere
Funkdienste ergibt. Antennen dieser Art besitzen somit die Einschränkung der zur Dachkapazität
senkrecht orientierten Polarisation. Die mit einer Antenne abdeckbare Funktion der
Kommunikation mit mehreren vertikal polarisierten mobilen terrestrischen Telefonfunkdiensten
und der ein bzw. mehrfrequenten Kommunikation mit Satellitenfunkdiensten, welche,
ob linear oder zirkular polarisiert, in der Hauptsache auf die horizontale Polarisation
abzielen, ist mit einer Antenne nach dem Stande der Technik nicht möglich.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Antenne nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 derart zu gestalten, daß neben der Antennenfunktion für Funkdienste mit zur Dachkapazität
senkrechter Polarisation die Antennenfunktion für mindestens einen weiteren Funkdienst
mit einer zur Dachkapazität parallelen Polarisation und somit eine kombinierte Funktion
für Funkdienste mit aufeinander senkrecht stehenden Polarisationsebenen gegeben ist.
[0003] Diese Aufgabe wird bei einer Antenne nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die
im kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs angegebenen Merkmale gelöst.
[0004] Mit einer Antenne nach der Erfindung wird der Vorteil erreicht, mit einer Komponente
eine ganze Vielfalt von terrestrischen und Satelliten-Funkdiensten mit dementsprechend
kleinem Aufwand abzudecken. Insbesondere für mobile Funkdienste lassen sich kompakte
Fahrzeugantennen gestalten, welche z.B. die Mobiltelefondienste GSM im D-Netz (ca.
0,9GHz) und E-Netz (ca. 1,8GHz) mit vertikaler Polarisation und gleichzeitig den Satellitenfunkdienst
für die Ortsfeststellung (GPS-Funkdienst bei ca. 1,5GHz) mit aufgrund mehrerer zenitnaher
Satelliten vorwiegend horizontal und zirkular polarisiert einfallenden Wellen abdecken.
Im Gegensatz zum vertikal polarisierten Funkdienst mit einer Nullstelle des Richtdiagramms
im Zenit erfordert der GPS-Navigationsdienst eine zirkular polarisierte Antenne mit
einem Maximum des Empfangs im Zenit. Diese Forderung kann mit einer Antenne nach der
Erfindung auf vorteilhafte Weise aufwandsarm erfüllt werden.
[0005] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachfolgend anhand der Zeichnungen
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1a: Antenne mit dem Charakter eines Monopols nach der Erfindung mit flächigem,
mit der Grundfläche verbundenem Antennenleiter 4, einer Dachkapazität 1 und darin
befindlichem geschlossenem Lambda/2-Schlitz 3 mit Resonanz im Frequenzbereich des
weiteren Funkdienstes mit zur Ebene der Dachkapazität paralleler Polarisation mit
Anschlußpunkten 9a, 9b, mit unsymmetrischer Leitung 10 und Antennenanschlußstelle
13 für den weiteren Funkdienst und mit Ankoppelleiter 15 und Antennenanschlußstelle
14 für den ersten Funkdienst;
Fig. 1b: Antenne wie in Fig. 1a, jedoch mit rohrförmigem Antennenleiter 4 mit unsymmetrischer
Leitung 10 in dessem feldfreien Inneren und mit auf der leitenden Grundfläche 2 befindlicher
Frequenzweiche 16, in welche die unsymmetrische Leitung 10 eingeführt ist und an welche
der vertikal orientierte Antennenleiter 4 angeschlossen ist und mit getrennten Antennenanschlußstellen
(14, 13) am Ausgang der Frequenzweiche;
Fig.2: Antenne gemäß Fig. 1a, jedoch mit doppelseitig kaschierten Leiterplatten mit
zwei offenen, ca. Lambda/4-langen Schlitzen 3 mit unterschiedlichen Längen für zwei
weitere Funkdienste bei unterschiedlichen Frequenzen in der die Dachkapazität bildenden
leitenden Fläche auf der einen Seite der Leiterplatte mit jeweils einem Anschlußpunkt
9a an eine Streifenleitung auf der anderen Seite der Leiterplatte (grau schattiert),
deren Masseleiter durch die leitende Fläche 1 gegeben ist.
Fig.3a: Antenne gemäß Fig.2, jedoch mit zwei gleichlangen zueinander unter einem Winkel
21 von ca. 90 Grad angeordneten Schlitzen 3 zur Ausbildung einer Funktion mit Zirkularpolarisation
der Antenne in einem weiteren Frequenzbereich mit einer 90-Grad Hybridschaltung 17
am Ende der beiden unsymmetrischen Leitungen 10 und mit der Antennenanschlußstelle
13 und mit zwei zusätzlichen Schlitzen 22 zur Gestaltung der unterschiedlichen Resonanzfrequenzen
der Monopolantennenfunktion für zwei erste Funkdienste (z.B. D-Netz, E-Netz) mit zur
Dachkapazität vertikaler Polarisation;
Fig.3b: Blockdiagramm einer Antenne wie in Fig.3a mit einem der weiteren Antennenanschlußstelle
13 vorgeschalteten Frequenzbandpaß 23 zum ausschließlichen Durchlaß der Signale für
den weiteren Funkdienst (GPS) und einem rauscharmen Verstärker (24). Um das Seitenbandrauschen
von Funkgeräten 28 des ersten Funkdienstes (GSM) im Empfangszweig des weiteren Funkdienstes
(GPS) zu vermeiden, ist eine Bandsperre 26 an der Antennenanschlußstelle 14 für den
Frequenzbereich des ersten Funkdienstes (GSM) vorgeschaltet;
Fig.4 oben: Antenne gemäß Fig.2, jedoch für zwei erste Funkdienste (z.B. D-Netz, E-Netz)
mit zur Dachkapazität vertikaler Polarisation mit zwei zusätzlichen Schlitzen 22 zur
Gestaltung der unterschiedlichen Resonanzfrequenzen der Monopolantennenfunktion und
zwei Schlitzen 3 für den weiteren Funkdienst (z.B. GPS) unter 90 Grad. Mit Hilfe der
Kontourkerben 18 werden die wirksamen Schlitzlängen und die Dachkapazität weitgehend
unabhängig voneinander für die verschiedenen Frequenzbereiche abgeglichen. Fig. 4
unten: Flächiger, vertikal orientierter Antennenleiter 4 als Träger der Mikrostreifenleitungen
für den weiteren Funkdienst;
Fig. 5: Vertikales Richtdiagramm einer Antenne nach Fig. 4 im GPS-Frequenzband bei
zirkularer Polarisation. Als Bezugsantenne wurde eine IEEE Standard Gain Antenne mit
an das GPS-Frequenzband angepaßten geometrischen Abmessungen verwendet.
[0006] Fig. 1a zeigt eine Antenne mit dem Charakter eines Monopols mit einem flächig ausgeführten
Antennenleiter 4, der sowohl mit der Dachkapazität 1 als auch mit der Grundfläche
leitend verbunden ist. Durch die induktive Wirkung des Antennenleiters 4 und die kapazitive
Wirkung der Dachkapazität ist im Frequenzbereich eines ersten Funkdienstes eine Resonanz
gebildet.
[0007] Damit kann eine resonante Monopolantenne niedriger Bauhöhe mit zur Dachkapazität
senkrechter Polarisation gebildet werden. Die Ankopplung an diesen resonanten Monopol
erfolgt über den Ankoppelleiter 15 zur Bildung der ersten Antennenanschlußstelle 14.
Um mit einem Monopol mit Dachkapazität die geforderte Antennenfunktion mit zur Dachkapazität
paralleler Polarisation für einen weiteren Funkdienst zu erreichen, ist erfindungsgemäß
in die Dachkapazität 1 ein geschlossener Lambda/2-Schlitz 3 mit Resonanz im Frequenzbereich
des weiteren Funkdienstes eingebracht. Gleichermaßen kann ein an einem Ende offener
Schlitz mit ca. Lambda/4-Länge gestaltet werden. Geeignet gewählte einander auf den
Rändern des Schlitzes gegenüberliegende Anschlußpunkte 9a und 9b im Abstand 25 vom
geschlossenen Schlitzende lassen die gewünschte Antennenimpedanz und die Breite des
Schlitzes die gewünschte Bandbreite gestalten. Mit Hilfe einer an die Anschlußpunkte
9a, 9b angeschlossenen unsymmetrischen Leitung 10, welche elektrisch unwirksam bezüglich
der Monopolfunktion der Antenne parallel zu den leitenden Flächen der Dachkapazität
1 und dem Antenneleiter 4 geführt ist, ist die Verbindung zwischen den Anschlußpunkten
9a, 9b mit der an der leitenden Grundfläche 2 befindlichen weiteren Antennenanschlußstelle
13 hergestellt.
[0008] Fig. 1b zeigt ebenfalls eine Antenne mit Monopolcharakter, wie in Fig. 1a, jedoch
mit rohrförmigem Antennenleiter 4. Die unsymmetrische Leitung 10 ist in dessem feldfreien
Inneren geführt. Die erste Antennenanschlußstelle 14 ist am unteren Ende des Antennenleiters
4 mit der leitenden Grundfläche 2 gebildet. Zur Herausführung des Antennenanschlusses
für den weiteren Funkdienst ist im Fußpunkt eine Frequenzweiche 16 gebildet, in derem
Inneren die Fortsetzung der unsymmetrischen Leitung 10 z.B. als eine im ersten Frequenzbereich
hochohmige Drossel gestaltet ist und die Antennenanschlußstelle 13 ohne Beeinträchtigung
der Monopolfunktion der Antenne gestaltet ist.
[0009] In Fig. 2 sind in einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung die Dachkapazität
1 und der vertikal orientierte, flächig ausgeführte Antennenleiter 4 als beidseitig
kaschierte Leiterplatten ausgeführt. Die leitenden Flächen sind durch das auf einer
Seite der Leiterplatten befindliche leitende Material gebildet und sind an der Stoßkante
elektrisch verbunden. Die unsymmetrische Leitung ist als Streifenleitung 10 ausgeführt,
wobei der Streifenleiter auf der gegenüberliegenden Seite der leitenden Fläche 1 gedruckt
ist und die Fläche den Masseleiter der Leitung 10 bildet. Die Verbindung zwischen
dem Streifenleiter der Streifenleitung 10 und dem Anschlußpunkt 9a kann auf einfache
Weise durch Durchkontaktieren erfolgen. Der Anschlußpunkt 9b ist durch den zur Schlitzrichtung
senkrechten Verlauf des Streifenleiters als der dem Punkt 9a gegenüberliegende Punkt
am Schlitzrand definiert. Zur Verdeutlichung der Allgemeinheit des Erfindungsgedankens
sind in Fig. 2 zwei Schlitze 3 mit unterschiedlichen Längen und unterschiedlichen
Polarisationsrichtungen innerhalb der beiden gemeinsamen Polarisationsebenen parallel
zur Dachkapazität mit voneinander getrennten unsymmetrischen Leitungen 10 und weiteren
Antennenanschlußstellen 13 dargestellt. Dadurch können mehrere weitere Funkdienste
mit unterschiedlichen Frequenzen für die Polarisationsebene effaßt werden.
[0010] Als weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Fig 3a eine Antenne dargestellt,
bei der die leitende Grundfläche horizontal orientiert ist und die Monopolantenne
für das Frequenzband eines terrestrischen Telefonfunkdienstes mit vertikaler Polarisation
als ersten Funkdienst abgestimmt ist und als zweiten Funkdienst auf einen Satellitenfunkdienst
mit im wesentlichen horizontal polarisiert einfallenden Wellen abgestimmt ist.
[0011] Eine derartige Antenne ist beispielsweise besonders geeignet für die Kombination
des terrestrischen GSM-Telefondienstes mit dem GPS-Satellitenfunk für die Anwendung
als Fahrzeugantenne mit horizontaler leitender Grundfläche 2. Hierbei sind die Dachkapazität
und der hierzu vertikal orientierte Antennenleiter 4 derart dimensioniert, daß im
GSM-Frequenzbereich Resonanz besteht und der Schlitz 3 ist in Länge und Breite derart
gestaltet, daß seine Resonanz für den Empfang der GPS-Signale geeignet ist. Um neben
der Forderung der maximalen Strahlung im Zenit, gleichzeitig die Bedingung der Zirkularpolarisation
zu erfüllen, sind zwei Schlitze 3 mit jeweils zwei Anschlußpunkten und 9a, 9b mit
jeweils einer daran angeschlossenen unsymmetrischen Leitung 10 für den weiteren Funkdienst
GPS mit zirkularer Polarisation vorhanden. Die Schlitze in der leitenden Platte der
Dachkapazität sind hierfür unter einem Winkel von nahezu 90 Grad derart zueinander
orientiert, daß der Empfang der zirkular polarisierten Wellen mit vorgegebener Drehrichtung
optimal ist. Beide Schlitze sind beispielhaft als Lambda/4-resonante Schlitzleitungen
mit offenen Enden am Rand der Dachkapazität realisiert. Der Abstand 25 der Anschlußpunkte
9a, 9b von dem geschlossenen Ende des Schlitzes ist im Hinblick auf den Wellenwiderstand
der daran angeschlossenen Leitung günstig gewählt. Die beiden Leitungen sind an ihren
anderen Enden an die beiden Eingänge einer 90-Grad Hybridschaltung angeschlossen,
in welcher eines der beiden empfangenen Signale um 90 Grad in der Phase verändert
wird und nach richtig polarisierter Zusammenfassung der Signale am Ausgang der Hybridschaltung
die zutreffende zirkulare Polarisationsrichtung an der Antennenanschlußstelle 13 vorliegt.
[0012] Als besonderer Vorteil der Erfindung zeigt sich die einfache Realisierbarkeit durch
Verwendung gedruckter Leiterplatten für die Herstellung der leitenden Flächen und
der Leitungen. Diese Technik ermöglicht im Herstellungsprozeß eine sehr gute Reproduzierbarkeit
der fein abgestimmten Strukturen. Hierbei werden die Dachkapazität 1 und der vertikal
orientierte, flächig ausgeführte Antennenleiter 4 als beidseitig leitend kaschierte
gedruckte Leiterplatten ausgeführt, wobei das auf einer Seite der Leiterplatten befindliche
leitende Material jeweils die leitende Fläche bildet. Die unsymmetrische Leitung 10
ist dabei als Streifenleitung ausgeführt, wobei der Streifenleiter auf der gegenüberliegenden
Seite der leitenden Fläche gedruckt ist und die leitende Fläche den Masseleiter der
Leitung bildet.
[0013] Vorteilhaft an der Erfindung ist auch die verhältnismäßig gute Entkopplung zwischen
den Antennenanschlußstellen 13 und 14. Aufgrund der äußerst großen Pegelunterschiede
zwischen den ausgesendeten GSM-Signalen und den zu empfangenden GPS-Signalen ist es
vorteilhaft, um den empfindlichen GPS-Empfänger vor nichtlinearen Effekten durch große
Signalpegel zu schützen, der Antennenanschlußstelle 13 einen Bandpaß 27 für diesen
Frequenzbereich nachzuschalten. Um gute Signal/Rauschverhältnisse im GPS-Bereich zu
erzielen, ist es ferner vorteilhaft, einen rauscharmen Vorverstärker 24 ohne verlustbehaftete
Zuleitungen hinzuzufügen. Um das Seitenbandrauschen von GSM-Funkgeräten 28 im GPS-Frequenzbereich
zu vermeiden, empfiehlt es sich, eine Bandsperre 26 der Antennenanschlußstelle 14
vorzuschalten.
[0014] Zur Gestaltung einer Antennenfunktion für einen zusätzlichen ersten Funkdienst mit
höherer Frequenz und mit zur leitenden Grundfläche vertikal orientierter Polarisation
können auf an sich bekannte Weise Schlitze 22 in die Dachkapazität 1 eingebracht werden.
In Fig.4 ist eine derartige Antenne für die beiden terrestrischen mobilen Telefondienste
(D- und E-Netz) dargestellt. Mit Hilfe der Kerben 18 können die Schlitzlängen und
die Dachkapazität zur Gestaltung der verschiedenen Resonanzfrequenzen weitgehend getrennt
voneinander bestimmt werden.
[0015] Mit der in Fig. 4 dargestellten Antenne kann zusätzlich zu den Funkdiensten des D-
und E-Netzes noch der Satellitennavigationsdienst GPS über eine weitere Anschlußstelle
13 empfangen werden.
[0016] Im Gegensatz zum vertikal polarisierten, ersten Funkdienst mit einer Nullstelle des
Richtdiagramms im Zenit erfordert der GPS-Navigationsdienst eine zirkular polarisierte
Antenne mit einem Maximum des Empfangs im Zenit. Deshalb werden zwei weitere Schlitze,
die in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet sind, in die leitende, Fläche der
Dachkapazität 1 eingebracht und als λ/4-Schlitzantennen betrieben. Die für den Kantenstrom
des D-Netzes wirksame Eingangsimpedanz der Schlitze ist ausreichend niederohmig, da
die Schlitze eine stark ausgeprägte Resonanz bei 1.575 GHz aufweisen, so daß die Funkantenne
im D-Netz nicht beeinflußt wird.
[0017] Die Auskoppelstellen der beiden GPS-Schlitzantennen werden möglichst dicht zusammengelegt
und so gewählt, daß ihre Impedanz 50 Ohm beträgt. Die HF-Signale der GPS-Antennen
werden mit Koaxialleitungen unter Ausnutzung der leitenden Fläche der Dachkapazität
1 als Masseleiter über den Antennenleiter 4 zu einem 90° Hybrid geführt.
[0018] Verwendet man für die leitende Fläche der Dachkapazität 1 doppeltkaschiertes, 1mm
dickes Platinenmaterial (z.B. FR4) für die Antenne nach Fig. 4, so können auf der
Oberseite sämtliche Schlitze aus der aufgebrachten Kupferschicht geätzt werden. Die
beiden erforderlichen HF-Leitungen für GPS werden als Mikrostreifenleitungen realisiert,
wobei die Unterseite der Platine die Streifenleiter trägt. Über den Antennenleiter
4 werden die GPS-Signale ebenfalls als Mikrostripleitungen weitergeführt und an das
ebenfalls in Streifenleitungstechnik ausgeführte 90°-Hybrid auf der Grundplatte angeschlossen.
Auf diese Weise entsteht eine einfach aufzubauende und gut reproduzierbare Antenne.
[0019] Fig. 5 zeigt einen gemessenen Vertikalschnitt des Richtdiagramms der Antenne nach
Fig. 4 in der oberen Hemisphäre bei zirkularer Polarisation. Dadurch, daß sich die
GPS-Schlitzantennen nach Fig. 4 in einer nicht symmetrischen Umgebung befinden, ergeben
sich derzeit noch für andere Azimutwinkel Diagrammeinzüge im Elevationsbereich von
60° bis 90°. Im übrigen wird die Leistungsfähigkeit einer Keramikpatchantenne erreicht.
[0020] Die Sende- und Empfangseigenschaften der Antenne nach Fig. 4 beim D- und E-Funkdienst
werden durch die zusätzlichen GPS-Schlitzantennen nur wenig beeinflußt.
[0021] Die gesamte Bauhöhe 20 der Antenne nach Fig. 4 beträgt dabei nur ca. 20 mm und kann
auf einer kreisförmigen Grundplatte mit einem Durchmesser von weniger als 9 cm aufgebaut
werden.
Liste der Bezeichnungen
[0022]
Dachkapazität (1)
leitende Grundfläche (2)
Schlitz (3)
Antennenleiter (4)
erste Kante (5)
zweite Kante (6)
Schlitzlänge (7)
Schlitzbreite (8)
erster Anschlußpunkt (9a)
zweiter Anschlußpunkt (9b)
unsymmetrische Leitung (10)
Innenleiter (11)
Masseleiter(12)
weitere Antennenanschlußstelle (13)
erste Antennenanschlußstelle (14)
Ankoppelleiter (15)
Frequenzweiche (16)
90-Grad Hybridschaltung (17)
Kontourkerben (18)
Anschlußpunkt des ersten Funkdiensts an Dachkapazität (19)
Abstand der Dachkapazität 1 zur leitenden Grundebene 2 (20)
Winkel (21)
zusätzliche Schlitze (22)
Frequenzbandpaß (23)
rauscharmer Verstärker (24)
Abstand (25)
Bandsperre (26)
Bandpaß (27)
Funkgerät (28)
1. Antenne für mehrere Funkdienste mit dem Charakter eines Dipols oder Monopols mit einem
Antennenleiter (4) und mindestens einer flächenhaft gestalteten und im wesentlichen
senkrecht zu dem Antennenleiter (4) orientierten Dachkapazität (1) für einen ersten
Funkdienst mit zur Dachkapazität (1) vertikal orientierter Polarisation,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Dachkapazität in der Form einer leitenden Platte bzw. einer dünnen leitenden
Schicht ausgeführt ist und zur Gestaltung einer Antennenfunktion für mindestens einen
weiteren Funkdienst ein mit einer zur Dachkapazität (1) parallel orientierten Polarisation
in die leitende Platte bzw. Schicht mindestens ein Schlitz (3) eingebracht ist, dessen
Schlitzlänge (7) zur Bildung einer Resonanz im Frequenzbereich eines weiteren Funkdiensts
und dessen Schlitzbreite (8) zur Bildung einer geeigneten Impedanzbandbreite geeignet
gewählt sind und daß zur Auskopplung von Signalen in dem weiteren Funkdienst an den
Rändern des Schlitzes an einander gegenüberliegenden Punkten ein erster und zweiter
Anschlußpunkt (9a,9b) gebildet sind.
2. Antenne in Form eines Monopols über einer leitenden Grundfläche (2) nach Anspruch
1,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine unsymmetrische elektrische Leitung (10) mit ihrem Innenleiter (11) an den ersten
Anschlußpunkt (9a) und der Masseleiter (12) der unsymmetrischen Leitung an den zweiten
Anschlußpunkt (9b) angeschlossen ist und die unsymmetrische Leitung (10) ohne elektrisch
wirksamen Abstand parallel zu der die Dachkapazität bildende leitende Platte und ebenso
parallel zur Oberfläche des vertikal orientierten Antennenleiters (4) geführt ist.
(Fig.1a)
3. Antenne nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Antennenleiter (4) flächig leitend ausgeführt ist und mit einer ersten Kante (5)
mit der Dachkapazität (1) leitend verbunden ist und mit der zweiten Kante (6) leitend
mit der leitenden Grundfläche (2) verbunden ist und die weitere Antennenanschlußstelle
(13) für den weiteren Frequenzbereich auf der leitenden Grundfläche (2) gebildet ist
und daß ein weiterer zur leitenden Grundfläche (2) und Dachkapazität (1) vertikal
orientierter und mit dieser verbundener Ankoppelleiter (15) vorhanden ist und die
erste Antennenanschlußstelle (14) für den ersten Funkdienst zwischen der leitenden
Grundfläche (2) und dem diese zugewandten Ende des weiteren vertikal orientierten
Ankoppelleiters (15) gebildet ist. (Fig. 1a)
4. Antenne nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Dachkapazität (1) und der vertikal orientierte, flächig ausgeführte Antennenleiter
(4) als beidseitig leitend kaschierte gedruckte Leiterplatten ausgeführt sind und
durch das auf einer Seite der Leiterplatten befindliche leitende Material jeweils
die leitende Fläche gebildet ist und die unsymmetrische Leitung als Streifenleitung
ausgeführt ist, wobei der Streifenleiter auf der gegenüberliegenden Seite der leitenden
Fläche gedruckt ist und die Fläche den Masseleiter der Leitung bildet. (Fig.2)
5. Antenne nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die leitende Grundfläche horizontal orientiert ist und die Monopolantenne für das
Frequenzband eines terrestrischen Telefonfunkdienstes mit vertikaler Polarisation
als ersten Funkdienst abgestimmt ist und als weiteren Funkdienst auf einen Satellitenfunkdienst
mit im wesentlichen horizontal polarisiert einfallenden Wellen abgestimmt ist.
6. Antenne nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Dachkapazität und der hierzu vertikal orientierte Antennenleiter (4) derart dimensioniert
sind, daß im ersten Funkdienst (GSM-Frequenzbereich) Resonanz besteht und der Schlitz
(3) in Länge und Breite derart gestaltet ist, daß seine Resonanz für den Empfang des
weiteren Funkdienstes (GPS) geeignet ist.
7. Antenne nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Schlitze mit jeweils zwei Anschlußpunkten und jeweils einer daran angeschlossenen
unsymmetrischen Leitung für einen weiteren Funkdienst mit zirkularer Polarisation
vorhanden sind und die beiden Leitungen zu den beiden Eingängen einer 90-Grad Hybridschaltung
geführt sind, an deren Ausgang die Antennenanschlußstelle (13) für den weiteren Funkdienst
gebildet ist und die Schlitze in der leitenden Platte der Dachkapazität unter einem
Winkel von nahezu 90 Grad derart zueinander orientiert sind, daß der Empfang der zirkular
polarisierten Wellen mit vorgegebener Drehrichtung optimal ist. (Fig.3a)
8. Antenne nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der weiteren Antennenanschlußstelle (13) ein Frequenzbandpaß (23) zum Durchlaß
der Signale für den weiteren Funkdienst und ein rauscharmer Verstärker (24) auf einer
der leitenden Flächen der Antenne, jedoch vorzugsweise auf der leitenden Grundfläche
(2) der Antenne angebracht sind. (Fig.3b)
9. Antenne nach Anspruch 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Gestaltung einer Antennenfunktion für einen zweiten ersten Funkdienst mit höherer
Frequenz und mit zur leitenden Grundfläche vertikal orientierter Polarisation auf
an sich bekannte Weise Schlitze (22) in die Dachkapazität (1) eingebracht sind. (Fig.4)
10. Antenne nach Ansprüchen 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Antennenleiter (4) als ein dreidimensionaler Körper gestaltet ist und die unsymmetrische
Leitung (10) entweder im feldfreien Inneren dieses Antennenleiters oder elektrisch
unwirksam parallel zur äußeren Oberfläche dieses Antennenleiters (4) zur leitenden
Grundfläche geführt ist und auf der leitenden Grundfläche (2) eine Frequenzweiche
(16) vorhanden ist, in welche die unsymmetrische Leitung (10) eingeführt ist und an
welche der vertikal orientierte Antennenleiter (4) angeschlossen ist und an welcher
entweder getrennte Antennenanschlußstellen (14, 13) für alle Funkdienste vorhanden
sind oder eine gemeinsame Antennenanschlußstelle für alle Funkdienste vorhanden ist.
(Fig. 1b)