[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Aufnahme von Cremetuben und zur
dosierten Abgabe von Creme, bestehend aus einem die Tube aufnehmenden Gehäuse.
[0002] Cremes, insbesondere Zahncremes, werden in Tuben aus verformbarem Werkstoff abgefüllt
und aufbewahrt. Dabei erfolgt die Aufbewahrung entweder stehend oder liegend in einem
besonderen, meist in einem Badezimmer aufgehängten Schrank. Bei der Entnahme von Zahncreme
wird eine auf einem Verschlußzapfen der Cremetube aufgeschraubte Verschlußkappe entfernt
und durch leichtes Drücken der Tube zwischen zwei Fingern wird die benötigte Zahncreme
nach außen gepreßt. Unbeabsichtigtes, zu starkes Pressen führt jedoch dazu, daß mehr
als die benötigte Zahncreme ausströmt, was zu einem unnötigen Verlust von Zahncreme
führt. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Kinder die Zahncreme aus der Tube
drücken. Beim Öffnen der Verschlußkappe kommt es immer wieder vor, daß dieselbe auf
den Boden fällt und in umständlicher Weise gesucht werden muß. Auch eine nicht richtig
zugeschraubte Verschlußkappe führt zu einem Verlust von Zahncreme.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Aufnahme von
Cremetuben und zur dosierten Abgabe von Cremes zu schaffen, die das umständliche Entfernen
und Aufschrauben der Verschlußkappe vermeidet und bei der weitgehend ausgeschlossen
ist, daß mehr als die benötigte Creme, insbesondere Zahncreme, aus der Tube ausströmt.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einer Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Gattung vorgeschlagen, daß das Gehäuse eine Tragplatte mit einer den
Verschlußzapfen der Tube umgreifenden Öffnung besitzt, zwei mit dem Ende der Tube
in Eingriff bringbare und über eine Zahnstange und eine Führung an der Tube entlangbewegbare
Ausdrückwalzen mit Zahnrädern aufweist und daß die Ausdrückwalzen unter Vorspannung
an der Tube anliegen und von außen drehbar sind.
[0005] Durch eine derartig ausgebildete Vorrichtung entfällt das ständige Öffnen und Verschließen
der Tube. Ein Suchen der Verschlußkappe ist nicht mehr erforderlich. Die Tube ist
sicher aufbewahrt und durch Drehung der Ausdrückwalzen kann sehr gut die abzugebende
Menge der Creme dosiert werden.
[0006] Weitere Merkmale einer Vorrichtung gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis
9 offenbart.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Dabei zeigen,
- Figur 1
- eine Aufrißdarstellung einer Vorrichtung gemäß der Erfindung und
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung der Figur 1.
[0008] In den Figuren 1 und 2 der Zeichnung ist eine Vorrichtung 1 gezeigt, die zur Aufnahme
einer Zahncremetube und zur dosierten Abgabe von Zahncreme dient. Diese Vorrichtung
1 besteht aus einem Gehäuse 2, beispielsweise aus Kunststoff, welches im dargestellten
Ausführungsbeispiel eine quaderförmige Gestalt aufweist und unten durch einen einschiebbaren
als Tragplatte ausgebildeten Boden 3 und vorne durch eine ebenfalls einschiebbare,
durchsichtige Platte 4 geschlossen ist. Der Boden 3 ist mit einer Öffnung 5 versehen
und weist an seiner Unterseite zwei halbschalenartig ausgebildete und federnd gelagerte
Spannbacken 6 auf, die im dargestellten Ausführungsbeispiel durch einen geringfügig
vorgespannten O-Ring 7 zusammengehalten bzw. gegeneinander gespannt werden. Die beiden
Spannbacken 6 sind in einer Kammer 8 verschiebbar geführt, die von einer bodenseitig
teilweise geschlossenen Hülse 9 begrenzt wird. An dieser Hülse 9 ist eine Verschlußplatte
10 verschwenkbar befestigt. Die Öffnung 5 im Boden 3 und die beiden Spannbacken 6
sind nun so auf eine mit Zahncreme gefüllte Tube 11 abgestimmt, daß deren Verschlußzapfen
12 federnd von den Spannbacken 6 aufgenommen werden kann, wie dies die Figur 1 der
Zeichnung erkennen läßt. In dieser Stellung ist der Verschlußzapfen 12 durch die Platte
10 verschlossen.
[0009] An der Innenfläche der beiden Seitenteile 13 des Gehäuses 2 ist jeweils eine Zahnstange
14 vorgesehen, die gegeneinander versetzt sind, senkrecht zum Boden 3 verlaufen und
gleichzeitig die Funktion einer Führung erfüllen. An diesen Zahnstangen 14 ist jeweils
der obere Bereich eines Schlittens 15 geführt, der im dargestellten Ausführungsbeispiel
einstückig, beispielsweise aus Kunststoff, gefertigt ist. Bedarfsweise, insbesondere
aus Fertigungsgründen, kann dieser Schlitten 15 auch zweiteilig ausgebildet sein.
Jeder Schlitten 15 geht von seinem oberen, die Zahnstange 14 umschließenden Bereich
in ein plattenartiges Teil 16 über, welches zwei nicht gezeichnete Bohrungen zur Aufnahme
von Zapfen 17 besitzt, von denen in den Figuren 1 und 2 der Zeichnung jeweils nur
ein Zapfen 17 dargestellt ist. Die Bohrungen sind in vorteilhafter Weise als Langlöcher
ausgebildet, die dachartig zueinander verlaufen.
[0010] Die Zapfen 17 sind an beiden Enden von Ausdrückwalzen 18 vorgesehen und sichern deren
Drehung. Die Oberfläche der Ausdrückwalzen 18 ist in vorteilhafter Weise geriffelt
ausgebildet. Zwischen dem plattenartigen Teil 16 der Führung 15 und den Ausdrückwalzen
18 befindet sich auf jedem Zapfen 17 eine lose drehbare Scheibe 19, beispielsweise
auf Kunststoff. Diese Scheibe 19 ist mit einer umlaufenden Nut 20 versehen. In die
umlaufenden Nuten 20 der beiden sich gegenüberliegenden Scheiben 19 der benachbarten
Ausdrückwalzen 18 ist nun ein vorgespannter O-Ring 20a eingelegt, durch den die beiden
Ausdrückwalzen 18 immer das Bestreben haben, sich möglichst gegeneinander zu bewegen.
Dies bedeutet, daß sich die beiden Ausdrückwalzen 18 beim Aufrollen auf das Ende der
Tube 11 um einen vorgegebenen Betrag auseinanderbewegen, wie dies die Figur 2 der
Zeichnung erkennen läßt. Die als schräg verlaufende Langlöcher ausgebildeten Bohrungen
in den plattenartigen Teilen 16 lassen diese Bewegung zu.
[0011] Jede Ausdrückwalze 18 trägt nun auf einem ihrer Zapfen 17 ein verhältnismäßig breit
ausgebildetes Zahnrad 21, welches jeweils mit einer Zahnstange 14 kämmt. Zusätzlich
greift dieses breite Zahnrad 21 in ein schmales Zahnrad 22 ein, welches auf dem Zapfen
17 der gegenüberliegenden Ausdrückwalze 18 befestigt ist. Die Zahnräder 21 und 22
sind drehfest auf den sie tragenden Zapfen 17 angeordnet. Ein Zapfen 17 ragt nun durch
einen Schlitz 23, der senkrecht in einer Seitenwand 13 des Gehäuses 2 ausgebildet
ist. An seinem freien Ende trägt dieser Zapfen 17 im dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Kurbel 24, die auch durch eine übliche Ratsche ersetzt sein kann. Durch entsprechendes
Drehen dieser Kurbel 24 bewegen sich nun die Ausdrückwalzen 18 auf der Tube 11 nach
unten. Dabei wird durch den Verschlußzapfen 12, bei zurückgeschwenkter Verschlußplatte
10, Zahncreme nach außen gedrückt. Die Kurbel 24 wird nun immer um einen verhältnismäßig
geringen Betrag gedreht, der mengenmäßig dem Volumen entspricht, welches an Zahncreme
aus der Tube 11 herausgedrückt werden soll. Bei der Verwendung einer Ratsche kann
dies beispielsweise ein Zahn sein.
[0012] Wenn die beiden Ausdrückrollen 18 ihre unterste Lage auf der Tube 11 eingenommen
haben, ist dieselbe fast vollständig entleert. Jetzt werden die Ausdrückwalzen 18
über die Kurbel 24 in ihre oberste Ausgangslage zurückbewegt, in der die Tube 11 freigegeben
ist und entnommen werden kann. Sodann wird eine neue Tube 11 in das Gehäuse 2 der
Vorrichtung 1 eingesetzt. Die vorbeschriebene Vorrichtung kann in vorteilhafter Weise
mittels einer Schraube direkt oder über eine Leiste an einer Wand befestigt werden.
Bei der Verwendung einer Leiste kann dieselbe noch weitere Gehäuse tragen, die als
drehbarer Bürstenhalter, Aufnahme für Papiertaschentücher und Wattepads oder als Schubladen-
oder Regalelemente ausgebildet sind.
1. Vorrichtung zur Aufnahme von Cremetuben und zur dosierten Abgabe von Creme, bestehend
aus einem die Tube aufnehmenden Gehäuse,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (2) eine Tragplatte (3) mit einer den Verschlußzapfen (12) der Tube
(11) umgreifenden Öffnung besitzt, zwei mit dem Ende der Tube (11) in Eingriff bringbare
und über eine Zahnstange (14) und eine Führung an der Tube (11) entlangbewegbare Ausdrückwalzen
(18) mit Zahnrädern aufweist und daß die Ausdrückwalzen (18) unter Vorspannung an
der Tube (11)anliegen und von außen drehbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Ausdrückwalzen (18) an ihren beiden Enden in jeweils einem, an einer
Führung gesicherten Schlitten (15 ) gelagert sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Ausdrückwalze (18) mit einer Achse (17) durch einen Schlitz (23) des Gehäuses
(2) ragt und die Achse (17) ein Betätigungselement (24) trägt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement (24) als Drehgriff oder Ratsche ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitten (15) schräg nach außen und unten verlaufende Längslöcher für die
Achsen (17) der Ausdrückwalzen (18) aufweist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den Verschlußzapfen (12) der Tube (11) umschließende Öffnung von zwei federnd
gelagerten Spannbacken (6) begrenzt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb der Öffnung eine schwenkbare Verschlußplatte (10) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (2) durch einen Deckel (4) verschließbar ist.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (2) zusammen mit weiteren Gehäusen auf einer Tragschiene befestigt
ist.