(19)
(11) EP 0 953 367 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.11.1999  Patentblatt  1999/44

(21) Anmeldenummer: 98120378.9

(22) Anmeldetag:  28.10.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A62C 13/62, A62C 13/76
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 30.04.1998 DE 29807814 U

(71) Anmelder: Hagen, Palleske
25348 Glückstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Hagen, Palleske
    25348 Glückstadt (DE)

(74) Vertreter: Richter, Werdermann & Gerbaulet 
Neuer Wall 10
20354 Hamburg
20354 Hamburg (DE)

   


(54) Dauerdruckhandfeuerlöscher


(57) Ein Dauerdruckhandfeuerlöscher (100), bei dem ein Löschvorgang auch automatisch einleitbar ist und bei dem Löschmittel (12) und Treibmittel (11) in einem gemeinsamen Behälter (10) befindlich sind und der über eine Einrichtung (13) zur manuellen Betätigung verfügt, wobei ein erstes Steigrohr (17) zur Förderung des Löschmittels (12) im Inneren des Behälters (10) von der Einrichtung zur manuellen Betätigung annähernd bis zum Boden (18) des Behälters (10) reicht, verfügt über ein Mittel, das bei Einwirkung von Hitze das Löschmittel freisetzt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Dauerdruckhandfeuerlöscher, bei dem Löschmittel und Treibmittel in einem gemeinsamen Behälter befindlich sind und der über eine Einrichtung zur manuellen Betätigung verfügt, wobei ein Steigrohr zur Förderung des Löschmittels im Inneren des Behälters von der Einrichtung zur manuellen Betätigung annähernd bis zum Boden des Behälters reicht.

[0002] Handfeuerlöscher sind tragbare Feuerlöschgeräte, die mit unterschiedlichen Löschmitteln, wie Wasser, Schaum, Pulver oder Kohlendioxid befüllt sind und vornehmlich zur Bekämpfung von Klein- sowie Entstehungsbränden geeignet sind. Grundsätzlich ist zwischen zwei Arten von Handfeuerlöschern zu unterscheiden.

[0003] Dauerdruckhandfeuerlöscher sind Feuerlöscher, bei denen Löschmittel und Treibmittel in einem gemeinsamen Behälter befindlich sind, der durch das Treibmittel unter Druck steht. Durch den Überdruck bzw. das Treibmittel wird das Löschmittel bei Betätigung einer Handhebelarmatur herausgepreßt.

[0004] Bei einem Aufladehandfeuerlöscher ist das Treibmittel getrennt vom Löschmittel angeordnet. Das Treibmittel ist dazu entweder in einer Gaspatrone im Inneren des Feuerlöschers oder in einer Gasflasche, die am Feuerlöscher bzw. dem Löschmittelbehälter befestigt ist, befindlich. Die im Löschmittelbehälter angeordnete Gaspatrone wird von außen durch einen Schlagknopf oder über einen Hebelmechanismus bei Betätigung der Handhebelarmatur geöffnet, so daß das Treibmittel die Löschmittel aus treiben kann. Wenn die Treibmittelflasche außen angeordnet ist, so ist diese über ein Verbindungsrohr mit dem Innenraum des Löschmittelbehälters verbunden. Durch Öffnen der Gasflasche mittels eines Ventils oder auch durch Betätigung eines Schlagknopfes, entweicht das Gas in den Löschbehälter und erzeugt dort treibfähigen Überdruck.

[0005] Nachteilhafterweise sind Handfeuerlöscher lediglich manuell bedienbar, so daß diese bei Bränden, bei denen keine Personen zugegen waren, nutzlos an ihren Standorten verglühten.

[0006] Weiterhin sind automatische Löscheinrichtungen, wie Sprinkleranlagen u. dgl. bekannt, die jedoch bei Enstehungsbränden, die von Personen vor Ort gelöscht werden können, größere Schäden als der Brand anrichten.

[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, gattungsgemäße Dauerdruckhandfeuerlöscher derart zu verbessern, daß ein Löschvorgang auch automatisch eingeleitet werden kann.

[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

[0009] Dazu ist erfindungsgemäß vorgesehen, einen Dauerdruckhandfeuerlöscher zu schaffen, der über Mittel verfügt, die bei großer Hitzeeinwirkung oder direkter Flammenberührung das Löschmittel automatisch freisetzen.

[0010] Als Mittel zur Auslösung des automatischen Löschvorgangs sind Sprinklerköpfe oder andere durch Schmelzsicherungen gesicherte Ventile, die mit dem unter Druck stehenden Innenraum des Dauerdruckhandfeuerlöschers mit dem Lösch- und Treibmittel in Verbindung stehen, geeignet.

[0011] Das Mittel kann in beliebiger Höhe des Behälters des Dauerdruckhandfeuerlöscher angebracht werden, sofern gewährleistet ist, daß eine innen angeschlossene Steigleitung zum Boden des Behälters geführt ist, um dort das unter Treibmitteldruck stehende Löschmittel zum Aussprühen aufzunehmen, oder daß das Löschmittel direkt austreten kann.

[0012] Auch übliche Dauerdruckhandfeuerlöscher können erfindungsgemäß nachgerüstet werden. Dazu kann entweder ein bereits vorhandenes Manometer gegen ein entsprechendes Mittel ausgetauscht werden oder zwischen der Handhebelarmatur und dem Behälter wird ein T-förmiger Adapter angeordnet, der ein Mittel aufweist, das bei Hitzeeinwirkung oder Flammenberührung das Löschmittel automatisch freisetzt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird der Adapter zusätzlich über die volle Länge des Steigrohrs geschoben, so daß zwei ineinander geschobene Steigrohre resultieren. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß herkömmliche Dauerdruckhandfeuerlöscher durch Einbau eines Adapters umgerüstet werden können.

[0013] Es ist auch möglich, herkömmliche Dauerdruckhandfeuerlöscher ohne weitere Umbauten nur durch Auswechseln des Manometers gegen ein entsprechendes Mittel nachzurüsten. Bei einigen Feuerlöschertypen muß dazu die bisherige, lediglich das Treibgas zum Manometer führende Öffnung abgedichtet werden. Um einen evtl. stärkeren Ausstoß zu erreichen, kann die innere restliche Bohrung zum Überdruck erweitern.

[0014] Nur bei der Um- oder Nachrüstung üblicher Dauerdruckhandfeuerlöscher am Manometeranschluß ist kein Einbau eines Manometers möglich. Ansonsten können Manometer problemlos verwendet werden.

[0015] Durch die Erfindung ist es vorteilhafterweise gewährleistet, daß Dauerdruckhandfeuerlöscher bei einem Brand, bei dem keine Personen zugegen sind, nicht mehr nur nutzlos an ihren Standpunkt ausglühen, sondern zumindest in ihrem Umfeld ablöschen, wobei eine manuelle Betätigung natürlich ebenfalls möglich ist, auch wenn das Gerät vorher über seine Automatik ausgelöst wurde, soweit sich noch Löschmittel im Behälter befinden.

[0016] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

[0017] Nachstehend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen in rein schematischer Darstellung
Fig. 1 bis 8
in geschnittenen bzw. teilgeschnittenen Seitenansichten erfindungsgemäße Dauerdruckhandfeuerlöscher in verschiedenen Ausführungsformen.


[0018] Die Dauerdruckhandfeuerlöscher 100 - 800 weisen einen Behälter 10 auf, der mit einem Treibmittel 11 und einem Löschmittel 12 befüllt ist. Zur manuellen Betätigung weist der Behälter 10 eine Handhebelarmatur 13 auf, die einen Sprühkopf 14 und einen Griff 15, der mit einem Betätigungshebel 16 kombiniert ist, besitzt. Die Handhebelarmatur 13 verfügt über ein Steigrohr 17, das annähernd bis zum Boden 18 des Behälters 10 reicht und durch das das Löschmittel 12 ausgetrieben wird. Unterhalb der Handhebelarmatur 13 ist ein Manometeranschluß 13a angedeutet, in den ein nicht dargestelltes Manometer einschraubbar ist.

[0019] Die Fig. 1 und 2 zeigen einen Dauerdruckhandfeuerlöscher 100, 200, der über einen Sprinklerkopf 19 bzw. ein Ventil 20 mit Schmelzsicherung (Fire-Trace) verfügt, der oder das jeweils in dem Bereich 21 der Wandung 22 des Behälters 10 angeordnet ist in dem sich üblicherweise das Treibmittel 11 befindet. Der Sprinklerkopf 19 bzw. das Ventil 20 verfügen ebenfalls über ein Steigrohr 23, das annähernd bis zum Boden 18 des Behälters 10 reicht und durch das das Löschmittel 12 bei einem automatischen Löschvorgang gefördert wird.

[0020] Bei den Dauerdruckhandfeuerlöscher 300, 400 gemäß den Fig. 3 und 4 ist der Sprinklerkopf 19 oder das Ventil 20 im Bereich 24 des Bodens 18 des Behälters 10 angeordnet, so daß das Löschmittel 12 bei einer automatischen Auslösung ohne ein Steigrohr ausgetrieben werden kann.

[0021] Die Dauerdruckhandfeuerlöscher 500, 600 der Fig. 5 und 6 weisen üblicherweise ein Manometer auf, das durch die Wandung 22 der Handhebelarmatur 13 mit dem Steigrohr 17 verbunden ist und das hier durch den Sprinklerkopf 19 bzw. das Ventil 20 ersetzt ist. Das Löschmittel 12 wird daher über das Steigrohr 17, das zur Handhebelarmatur 13 führt, auch zum Sprinklerkopf 19 bzw. dem Ventil 20 geführt.

[0022] Eine weitere Möglichkeit übliche Dauerdruckhandfeuerlöscher 700, 800 erfindungsgemäß nachzurüsten ist in den Fig. 7 und 8 dargestellt. Hierzu ist ein bevorzugterweise T-förmiger Adapter 25 zwischen dem Behälter 10 und der Handhebelarmatur 13 angeordnet, an den ein Sprinklerkopf 19 oder ein Ventil 20 angeschlossen ist und wobei der Adapter 25 in den Behälter 10 hineinreicht und mit seinem einen Ende 26 vollständig über das Steigrohr 17 der Handhebelarmatur 13 geschoben wird, so daß ein zweites Steigrohr 27 durch den Adapter 25 ausgebildet wird, durch das das Löschmittel 12 dem Sprinklerkopf 19 bzw. dem Ventil 20 zugeführt wird.

Bezugszeichenliste



[0023] 
Dauerdruckhandfeuerlöscher
100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800
Behälter
10
Treibmittel
11
Löschmittel
12
Handhebelarmatur
13
Monometeranschluß
13a
Sprühkopf
14
Handgriff
15
Betätigungshebel
16
Steigrohr
17
Boden
18
Sprinklerkopf
19
Ventil
20
Bereich
21
Wandung
22
Steigrohr
23
Bereich
24
Adapter
25
Ende
26
Steigrohr
27



Ansprüche

1. Dauerdruckhandfeuerlöscher (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800), bei dem Löschmittel (12) und Treibmittel (11) in einem gemeinsamen Behälter (10) befindlich sind und der über eine Einrichtung (13) zur manuellen Betätigung verfügt, wobei ein erstes Steigrohr (17) zur Förderung des Löschmittels (12) im Inneren des Behälters (10) von der Einrichtung zur manuellen Betätigung annähernd bis zum Boden (18) des Behälters (10) reicht,dadurch gekennzeichnet, daß der Dauerdruckhandfeuerlöscher (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) über ein Mittel verfügt, das bei Einwirkung von Hitze das Löschmittel (12) freisetzt.
 
2. Handfeuerlöschgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zur automatischen Freisetzung des Löschmittels (12) ein Sprinklerkopf (19) oder eine Ventil (20) mit einer Schmelzsicherung ist.
 
3. Handfeuerlöschgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur manuellen Betätigung eine Handarmatur (13) ist, die einen Sprühkopf (14) und einen Griff (15), der mit einem Betätigungshebel (16) kombiniert ist, aufweist.
 
4. Handfeuerlöschgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sprinklerkopf (19) oder das Ventil (20) im Inneren des Behälters (10) ein weiteres Steigrohr (23) aufweist, das annähernd bis zum Boden (18) des Behälters (10) reicht.
 
5. Handfeuerlöschgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sprinklerkopf (19) bzw. das Ventil (20) an der Wandung (22) des Behälters (10) mit Verbindung zum Innenraum angeordnet ist.
 
6. Handfeuerlöschgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sprinklerkopf (19) bzw. das Ventil (20) an einem üblichen Manometeranschluß des Dauerdruckhandfeuerlöschers (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) festgelegt ist, der in Verbindung mit dem ersten Steigrohr (17) steht.
 
7. Handfeuerlöschgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein bevorzugter Weise T-förmiger Adapter (25) zwischen dem Behälter (10) und der Handarmatur (13) angeordnet ist, an den der Sprinklerkopf (19) oder das Ventil (20) angeschlossen ist.
 
8. Handfeuerlöschgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Adapter (25) mit seinem einen Ende (26) vollständig über das Steigrohr (17) der Handhebelarmatur (13) geschoben ist, so daß ein weiteres Steigrohr (27) durch den Adapter (25) ausgebildet wird, durch das das Löschmittel (12) dem Sprinklerkopf (19) bzw. dem Ventil (20) zugeführt wird.
 




Zeichnung