[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Nietsetzgerät, mit einem elektrisch betriebenen
Antriebsmotor, der eine Motorwelle aufweist, mit einer Nietsetzeinrichtung und mit
einem Getriebe zwischen Antriebsmotor und Nietsetzeinrichtung, das die Rotationsbewegung
der Antriebswelle zum Antreiben der Nietsetzeinrichtung in Linearbewegung übersetzt.
[0002] Ein derartiges Nietsetzgerät ist z.B. aus der EP-A-0 527 414 bekannt. Mit solchen
Nietsetzgeräten, bei denen das Getriebe üblicherweise durch einen Kugelgewindetrieb
gebildet wird, lassen sich große Nietsetzkräfte realisieren. Um einen Nietsetzvorgang
durchführen zu können, wird in bekannter Weise ein Blind-niet in ein Mundstück der
Nietsetzeinrichtung eingesteckt. Zum Setzen des Nietes wird der Nietstift durch den
Kugelgewindetrieb in der Setzeinrichtung in bekannter Weise in Längsrichtung in die
Niethülse hineingezogen und reißt dann ab. Mit dem Kugelgewindetrieb der Nietsetzeinrichtung
läßt sich die erforderliche Bewegung in Längsrichtung des Nietstiftes erzeugen. Nach
dem Setzen des Nietes wird die Drehrichtung des Motors gewechselt, um die Setzeinrichtung
mit dem Kugelgewindetrieb wieder in ihre Ausgangsstellung zu bringen. Bei derartigen
Nietsetzgeräten erweist sich jedoch der hohe Energieverbrauch als nachteilig. Da derartige
Nietsetzgeräte üblicherweise mit einer wiederaufladbaren Batterie betrieben werden,
ist ein geringer Energieverbrauch von besonderer Bedeutung, um dadurch die mögliche
Einsetzzeit des Nietsetzgerätes zu verlängern.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, den Energieverbrauch eines Nietsetzgerätes der
Eingangs genannten Art herabzusetzen.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens ein Schwungrad vorgesehen
ist, das über eine Kupplung lösbar mit der Motorwelle oder einer Getriebewelle des
Getriebes verbindbar ist.
[0005] Diese Lösung ist einfach und hat den Vorteil, daß gerade bei Dauerbetrieb solcher
Nietsetzgeräte die in dem Schwungrad gespeicherte Energie zum Durchführen des Nietsetzvorganges
verwendet werden kann. Dadurch läßt sich der Energieverbrauch deutlich herabsetzen.
Das Schwungrad kann dazu benutzt werden, um den Motoranlauf nach jedem Nietsetzvorgang
zu beschleunigen, oder auch um die Kraftspitzen während des Nietsetzvorganges und
die dadurch entstehenden Spannungsspitzen für den Motor zu verringern. Dies ist insbesondere
beim Dauereinsatz des Nietsetzgerätes von Vorteil. Das Schwungrad dreht sich zwischen
den einzelnen Nietsetzvorgängen weiter und ist von der Motorwelle entkoppelt. Zum
Beginn des Nietsetzvorganges werden das Schwungrad und die Motorwelle über eine Kupplung
miteinander verbunden. Auf diese Weise läßt sich die Energie des Schwungrades nutzen.
Durch die Kupplung ist es zudem erstmals möglich, ein Schwungrad für ein Nietsetzgerät
mit einem Kugelgewindetrieb zu verwenden. Da zum Rücküberführen der Nietsetzeinrichtung
nach dem Nietsetzvorgang der Motor im Vergleich zum Nietsetzvorgang in umgekehrter
Richtung betrieben werden muß, kann in diesem Zeitraum das Schwungrad vom Motor entkoppelt
werden. Das Schwungrad behält somit seine Drehrichtung bei. Alternativ kann das Schwungrad
auch mit einer Getriebewelle des Getriebes in analoger Weise koppelbar sein. Nietsetzgeräte
die z. B. einen Kugelgewindetrieb aufweisen, haben ein konstantes Übersetzungsverhältnis
zwischen Motorwelle und Nietsetzeinrichtung. Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar,
die Erfindung bei solchen Nietsetzgeräten einzusetzen, bei denen das Getriebe durch
einen Kurbeltrieb gebildet wird.
[0006] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann zwischen Schwungrad und Motorwelle
ein Getriebe mit einem Übersetzungsverhältnis vorgesehen sein derart, daß die Drehzahl
des Schwungrades größer als die Drehzahl der Motorwelle ist. Dadurch lassen sich kleinere
Schwungräder bei gleichem Schwungmoment im Nietsetzgerät anordnen. Auch läßt sich
dadurch das unerwünschte Drehmoment um die Schwungradachse während des Anlaufens des
Schwungrades reduzieren.
[0007] Von Vorteil kann es dabei sein, wenn das Übersetzungsverhältnis derart gewählt ist,
daß die Drehzahl des Schwungrades etwa doppelt so groß wie die Drehzahl der Motorwelle
ist.
[0008] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann die Kupplung als kraftschlüssige
Kupplung, vorzugsweise Reibkupplung, ausgebildet sein.
[0009] Von Vorteil kann es dabei sein, wenn die Kupplung elektromagnetisch betätigbar ist.
Eine solche Kupplung läßt sich einfach verwirklichen.
[0010] Alternativ kann die Kupplung auch als formschlüssige Kupplung, vorzugsweise Klauenkupplung,
ausgebildet sein. Dadurch läßt sich eine besonders robuste Kupplung verwirklichen.
[0011] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann eine Bremse vorgesehen sein,
mit der das Schwungrad abbremsbar ist. Dadurch läßt sich ein unerwünschtes langes
Nachlaufen des Schwungrades verhindern. Diese Bremse kann z.B. durch einen im Gehäuse
des Nietsetzgerätes angebrachten Schalter von der Bedienperson bedient werden.
[0012] Dabei kann es sich als günstig erweisen, wenn das Schwungrad durch Kurzschließen
des Antriebsmotors abbremsbar ist. Dann läßt sich die Bremse in einfacher Weise unter
Verwendung der bereits vorhandenen Komponenten verwirklichen.
[0013] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann das Schwungrad zum Aufladen
einer wiederaufladbaren Batterie des Nietsetzgerätes mit dem Motor koppelbar sein,
um den Motor als Generator zu betreiben. Dadurch läßt sich Stromverbrauch des Nietsetzgerätes
verringern.
[0014] Von Vorteil kann es zudem sein, wenn zwei Schwungräder vorgesehen sind, die einander
entgegengesetzte Drehrichtungen aufweisen. Dadurch lassen sich Drehmomente, die durch
das Schwungrad erzeugt werden verringern, da die beiden gegenläufigen Schwungräder
ihre Drehmomente gegenseitig im wesentlichen kompensieren.
[0015] Zudem kann es sich als günstig erweisen, wenn ein Umkehrgetriebe vorgesehen ist,
mit dem die Drehrichtung des Schwungrades gegenüber der Motorwelle gewechselt werden
kann. Dann läßt sich das Schwungrad auch dazu verwenden, den Rückhub der Nietsetzeinrichtung
durchzuführen.
[0016] Darüber hinaus ist erfindungsgemäß ein Verfahren zum Betreiben eines Nietsetzgerätes
beansprucht, bei dem während des Setzhubes der Nietsetzeinrichtung das Schwungrad
mit der Motorwelle gekoppelt und während des Rückhubes der Nietsetzeinrichtung vom
Motor entkoppelt ist. Dadurch läßt sich der Energieverbrauch zum Setzen der Niete
insbesondere bei Dauerbetrieb deutlich herabsetzen.
[0017] Dabei kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn nach Beendigen des Nietsetzvorganges
das Schwungrad mit der Motorwelle des Antriebsmotors gekoppelt wird, um den Antriebsmotor
als Generator zu betreiben. Dadurch kann der durch den Generator erzeugte Strom z.B.
einer wiederaufladbaren Batterie zugeführt werden, um ein längeres Arbeiten mit der
wiederaufladbaren Batterie zu ermöglichen.
[0018] Nachfolgend wird die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Nietsetzgerätes;
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Nietsetzgerätes;
- Fig. 3
- die Nietsetzeinrichtung in einer Schnittansicht.
[0020] Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Nietsetzgerätes 1 in
einer Schnittansicht. Das Nietsetzgerät 1 weist ein Gehäuse 2 auf, in dem ein Antriebsmotor
3, ein Getriebe 4 und eine Nietsetzeinrichtung 5 angeordnet sind. Die Nietsetzeinrichtung
5 mündet durch die eine Öffnung 6 des Gehäuses 2 nach außen.
[0021] Am Gehäuse ist darüber hinaus abnehmbar eine Stromversorgungseinheit 7 in bekannter
Weise angebracht. Die Stromversorgungseinheit 7 ist unterhalb eines Gehäuseteiles
angebracht, die als Griff 8 ausgestaltet ist. Die Stromversorgungseinheit 7 weist
wiederaufladbare, nicht dargestellte Batterien auf, die über elektrische Kontakte
und nicht dargestellte Leitungen den Antriebsmotor 3 mit Strom versorgen.
[0022] Zwischen Antriebsmotor 3 und Stromversorgungseinheit 7 ist ein Schalter 9 vorgesehen,
der über eine als Tastschalter ausgebildete Betätigungseinrichtung 10 betätigbar ist.
Die Betätigungseinrichtung 10 ist gleitend verschieblich im Griff 8 des Gehäuses 2
aufgenommen. Durch Hineindrücken der Betätigungseinrichtung 10 in das Gehäuse 2 mit
einem Finger der Hand einer Bedienperson kann der Schalter 9 betätigt werden derart,
daß der Antriebsmotor 3 mit der Stromversorgungseinheit 7 verbunden ist, um den Antriebsmotor
3 in Betrieb zu nehmen. Die entsprechende Verkabelung ist der Übersicht halber nicht
dargestellt, erfolgt jedoch in bekannter Weise.
[0023] Die Betätigungseinrichtung 10 ist durch eine Feder 11 vorgespannt, so daß sie durch
Loslassen der Betätigungseinrichtung 10 in ihre Ausgangsstellung zurückgedrückt wird
und der Schalter 9 unterbrochen wird. Dadurch wird die Stromzufuhr zum Antriebsmotor
3 in bekannter Weise unterbrochen.
[0024] Der Antriebsmotor 3 ist ein herkömmlicher Elektromotor, der eine Motorwelle 12 aufweist.
Auf der Motorwelle 12 ist ein Ritzel 13 drehfest angeordnet.
[0025] Das Getriebe 4 besteht aus einer Getriebewelle 14, die im Gehäuse 2 drehbar gelagert
ist und mit einem Stirnrad 15 und einem Ritzel 16 versehen ist, die jeweils drehfest
auf der Getriebewelle 14 angebracht sind. Das Stirnrad 15 befindet sich in Eingriff
mit dem Ritzel 13, wohingegen sich das Ritzel 16 mit einer Verzahnung 17 der Nietsetzeinrichtung
5 in Eingriff befindet.
[0026] Die Nietsetzeinrichtung 5 ist in Fig. 3 in einer Schnittansicht dargestellt.
[0027] Die Verzahnung 17 ist Teil einer Kugelgewindemutter 18. Die Kugelgewindemutter 18
stützt sich in axialer Richtung über zwei Drucklager 19 und 20 ab. Die Kugelgewindemutter
18 dreht sich auf einer Spindel 21. Die Spindel 21 stützt sich über eine Drehmomentstütze
22 drehfest am Gehäuse 2 ab.
[0028] Zwischen der Spindel 21 und der Kugelgewindemutter 18 sind Kugeln 23 angeordnet.
Durch Drehen der Kugelgewindemutter 18 erfolgt eine axiale Bewegung der Spindel 21.
Ein Ende der Nietsetzeinrichtung 5 ist mit einer Spannvorrichtung 24 zur Aufnahme
der Blindniete versehen. Die Spannvorrichtung 24 besteht aus einem Futtergehäuse 25,
welches über ein Gewinde 26 auf die Spindel 21 geschraubt ist. Das Futtergehäuse läuft
im Inneren konisch zusammen. Innerhalb des Futtergehäuses 25 sind Einspannbacken 27
angeordnet, die ebenfalls konisch ausgebildet sind. Die Innenflächen 28 der Einspannbacken
verlaufen parallel zueinander. Die Einspannbacken 27 kragen geringfügig aus dem Futtergehäuse
25 heraus und stützen sich an einem Mundstück 28 ab, welches durch ein Gewinde 29
an einem Gehäuseteil 30 der Nietsetzeinrichtung 5 angebracht ist. Auf der dem Mundstück
28 abgewandten Seite der Einspannbacken 27 befindet sich eine Hülse 31, die durch
eine Feder 32 in Richtung zum Mundstück 28 vorgespannt ist. Die Hülse 31 stützt sich
an den Einspannbacken 27 ab. Die Feder 32 stützt sich an einer Stützfläche 33 der
Hülse 31 und einer Stützfläche 34 der Spindel 21 ab.
[0029] Das Mundstück 28 weist eine Durchgangsbohrung 35 und die Hülse eine Durchgangsbohrung
36 auf. Die Durchgangsbohrung 35 und 36 bilden zusammen mit den Einspannbacken 27
einen Kanal 37.
[0030] Am vom Mundstück abgewandten Ende der Hülse 31 mündet die Hülse in ein Rohr 38, welches
am Gehäuse 2 befestigt ist. Die Hülse 31 ist teleskopartig in dem Rohr 38 geführt.
Die Hülse 31 ist axial verschieblich in einer Durchgangsbohrung 39 der Spindel aufgenommen.
Die Hülse 31 ist in axialer Richtung verschieblich gelagert. Das Rohr 38 mündet in
eine Öffnung 40, durch die die Nietstifte nach dem Nietsetzvorgang aus der Hülse 31
nach außen fallen können.
[0031] Im Gehäuse 2 ist darüber hinaus in zwei Lagerstellen 41 ein Schwungrad 42 drehbar
gelagert. Das Schwungrad 42 verfügt über eine Drehachse 43. Auf einer Seite der Drehachse
ist drehfest eine Kupplungsscheibe 44 montiert. Der Antriebsmotor 3 weist auf seiner
Motorwelle 12 eine dazu passende weitere Kupplungsscheibe 45 auf. Die Kupplungsscheibe
45 ist mit der Motorwelle 12 und dem Antriebsmotor 3 in axialer Richtung festgelegt.
[0032] Das Schwungrad 42 mit der Kupplungsscheibe 44 und der Drehachse 43 ist in axialer
Richtung verschieblich. Auf der Drehachse 43 ist ein Kupplungsverschieber 46 in axialer
Richtung festgelegt. Durch axiales Verschieben der Drehachse 43 wird somit auch der
Kupplungsschieber mitbewegt. Der Kupplungsschieber weist an seinem oberen Ende eine
Gabel 47 auf, innerhalb der ein Schaltzapfen 48 angeordnet ist. Der Schaltzapfen 48
ist fest mit der Hülse 31 verbunden. Beim Nietsetzvorgang bewegt sich der Schaltzapfen
48 zusammen mit der Hülse 31 von links nach rechts in Fig. 1. Nach einem, durch die
Form der Gabel bestimmten Leerweg, gelangt der Schaltzapfen 38 mit der Gabel 47 in
Eingriff und bewegt die Drehachse 43 zusammen mit dem Schwungrad 42 und der Kupplungsscheibe
44 ebenfalls nach rechts, so daß die Kupplungsscheibe 44 und 45 außer Eingriff gelangen.
Dadurch wird das Schwungrad vom Motor entkoppelt. Beim Rücküberführen der Nietsetzeinrichtung
5 in den Ausgangszustand gelangen die Gabel 47 und der Schaltzapfen 48 wieder außer
Eingriff. Dann ist die Drehachse 43 wieder axial verschieblich in Richtung zum Antriebsmotor.
Durch eine nicht dargestellte Einrichtung kann an die Kupplungsscheibe 44 und 45 wieder
in Eingriff gebracht werden, wenn die Nietsetzeinrichtung 5 sich in der Ausgangsstellung
befindet und ein neuer Setzvorgang begonnen werden soll.
[0033] Die Kupplungsscheiben können z. B. als Reibkupplung ausgebildet sein. Mit einer Tief
könne sie auch als Klauenkupplung ausgebildet sein, was den Vorteil hat, daß keine
Axialkräfte aufgebracht werden müssen. Alternativ kann das Schwungrad 42 mit der zugeordneten
Kupplungsscheibe 44 durch eine nicht näher dargestellte elektromagnetische Einrichtung
von einer entkuppelten Stellung, in welcher die beiden Kupplungsscheiben 44 und 45
voneinander beabstandet sind, in eine eingekuppelte Stellung überführt werden, in
der die beiden Kupplungsscheiben 44 und 45 aneinanderliegen. Die nicht dargestellte
elektromagnetische Einrichtung beaufschlagt das Schwungrad 42 mit der Kupplungsscheibe
44 mit einer Axialkraft in Richtung zur zweiten Kupplungsscheibe 45, so daß ein Reibschluß
zwischen den Kupplungsscheiben 44 und 45 entsteht. Dadurch entsteht ein Kraftschluß
zwischen der Motorwelle 12 und dem Schwungrad 42.
[0034] Durch eine nicht näher dargestellte Steuerung kann das Schwungrad dann beliebig eingekuppelt
und entkuppelt werden. Bei der alternativen Ausführungsform der Erfindung betätigt
die Steuerung die elektromagnetische Einrichtung zum Axialverschieben des Schwungrades
42 mit der Kupplungsscheibe 44 derart, daß beim Setzen eines Niets das Schwungrad
mit der Motorwelle gekoppelt ist und beim Rücküberführen der Kugelgewindemutter 18
in ihre Ausgangsposition Schwungrad und Motorwelle entkoppelt sind.
[0035] Nachfolgend wird die Wirkungs- und Funktionsweise der Erfindung näher erläutert:
[0036] Eine Bedienperson, die mit dem Nietsetzgerät Niete setzen möchte, nimmt dieses am
Griff 8 in die Hand. Durch Betätigen der Betätigungseinrichtung 10 mit dem Finger
einen Hand kann die Stromversorgung mit dem Elektromotor verbunden werden, so daß
das Gerät den Betrieb aufnimmt.
[0037] Um einen Niet zu setzen, wird dieser Niet zunächst in das Mundstück 28 der Nietsetzeinrichtung
5 eingesetzt. Der Nietstift des Niets ragt dabei soweit in den Kanal 37 hinein, daß
er von den Einspannbacken 27 umgeben ist.
[0038] Wird nun das Nietsetzgerät in Betrieb genommen, so wird die Drehzahl der Motorwelle
durch das Ritzel 13, Stirnrad 15, das Ritzel 16, der Getriebewelle 14 und die Verzahnung
17 übersetzt und auf die Kugelgewindemutter 18 übertragen. Die Drehbewegung der Kugelgewindemutter
18 wird in einer Axialbewegung der Spindel 21 überführt, wobei sich die Spindel 21
zum Setzen des Niets vom Mundstück 28 beabstandet. Dabei gelangen die Einspannbacken
27 mit dem Nietstift in Eingriff. Aufgrund der konischen Gestaltung der Einspannbacken
wird der Nietstift fest eingespannt. Durch die Bewegung der Spindel 21 wird der Nietstift
durch die Niet hindurchgezogen, wobei sich der Niet in bekannter Weise aufweitet.
Ab einer vorherbestimmten Zugkraft, bzw. einem vorherbestimmten Weg der Spindel 21
reißt der Stift in bekannter Weise ab. Der Motor kann nun auf unterschiedliche Weise
gestoppt werden. Es kann entweder eine Ermittlung der maximalen Zugkraft erfolgen,
oder es kann einfach ein Abschalten des Antriebsmotors 3 nach einem vorherbestimmten
Weg der Zugspindel erfolgen.
[0039] Nach dem Abreißen des Nietstiftes, kann das Nietsetzgerät vom nunmehr gesetzten Niet
abgenommen werden. Als nächstes ist die Kugelgewindemutter 18 wieder in ihre Ausgangslage
zurückzuüberführen Dazu wird die Drehrichtung des Antriebsmotors 3 gewechselt, so
daß die Drehbewegung des Antriebsmotors durch die Kugelgewindemutter 18 in eine Axialbewegung
der Spindel in nunmehr entgegengesetzter Richtung umgesetzt wird. Wenn sich die Spindel
wieder in der in Fig. 3 dargestellten Ausgangslage befindet, wird der Motor abgeschaltet.
[0040] Erfindungsgemäß ist nunmehr vorgesehen, daß während des Setzens des Niets, also wenn
die Spindel 21 sich vom Mundstück 28 beabstandet, die Kupplungsscheiben 44 und 45
in Anlage gebracht werden, so daß das Schwungrad 42 mit der Motorwelle 12 gekuppelt
ist. Sofern bereits zuvor ein Niet gesetzt wurde, kann nunmehr das im Schwungrad gespeicherte
Drehmoment genutzt werden, um die entsprechende Nietkraft aufzubringen. Sobald die
Spindel 21 nach dem Setzen des Niets ihre Endlage erreicht hat und der Antriebsmotor
3 abgestellt wird, wird auch gleichzeitig das Schwungrad 42 von der Motorwelle 12
entkoppelt, so daß es frei weiterlaufen kann. Nun kann die Drehrichtung des Motors
geändert werden, um die Spindel 21 in ihre Ausgangsposition rückzuüberführen, ohne
daß das Schwungrad 42 diese Drehrichtungsänderung stört.
[0041] Soll nun ein weiterer Niet gesetzt werden, so wird dieser wiederum in das Mundstück
28 eingefügt und der Motor in Betrieb genommen. Dabei kann das nunmehr gespeicherte
Drehmoment des Schwungrades genutzt werden.
[0042] Das Schwungrad ist insbesondere dann von Vorteil, wenn eine große Anzahl von Nieten
gesetzt werden soll. Dies ist insbesondere beim industriellen Einsatz in der Fertigung,
bzw. Montage von z.B. Autokarossen der Fall. Dort werden große Mengen an Nieten in
kurzer Zeit gesetzt. Durch das Schwungrad lassen sich Spannungsspitzen vermeiden,
so daß insgesamt der Energieverbrauch stark verringert wird.
[0043] Dies ist insbesondere bei Nietsetzgeräten von Bedeutung, die mit wiederaufladbaren
Batterien betrieben werden. Gerade dort ist auf eine besonders geringe Stromaufnahme
zu achten.
[0044] Die zweite Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 2 dargestellt. Da die wesentlichen
Komponenten mit denen in der ersten Ausführungsform übereinstimmen, werden nunmehr
nur die Unterschiede zur ersten Ausführungsform beschrieben. Bei der zweiten Ausführungsform
ist zusätzlich ein Übersetzungsgetriebe 49 vorgesehen, durch welches die Drehzahl
mit Drehachse 43 gegenüber der Motorwelle 12 erhöht, vorzugsweise verdoppelt wird.
Dadurch läßt sich mit einem vergleichsweise kleinen Schwungrad viel Energie speichern.
1. Nietsetzgerät, mit einem elektrisch betriebenen Antriebsmotor (3), der eine Motorwelle
(12) aufweist, mit einer Nietsetzeinrichtung und mit einem Getriebe zwischen Antriebsmotor
und Nietsetzeinrichtung, das die Rotationsbewegung der Antriebswelle zum Antreiben
der Nietsetzeinrichtung in eine Linearbewegung übersetzt, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Schwungrad (42) vorgesehen ist, das über eine Kupplung lösbar
mit der Motorwelle oder einer Getriebewelle des Getriebes verbindbar ist.
2. Nietsetzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Schwungrad und Motorwelle ein Getriebe mit einem Übersetzungsverhältnis
vorgesehen ist derart, daß die Drehzahl des Schwungrades größer als die Drehzahl der
Motorwelle ist.
3. Nietsetzgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Übersetzungsverhältnis derart gewählt ist, daß die Drehzahl des Schwungrades
etwa doppelt so groß wie die Drehzahl der Motorwelle ist.
4. Nietsetzgerät nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung als kraftschlüssige, vorzugsweise Reibkupplung, ausgebildet ist.
5. Nietsetzgerät nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung elektromagnetisch betätigbar ist.
6. Nietsetzgerät nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung als formschlüssige, vorzugsweise Klauenkupplung, ausgebildet ist.
7. Nietsetzgerät nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bremse vorgesehen ist, mit der das Schwungrad abbremsbar ist.
8. Nietsetzgerät nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwungrad durch Kurzschließen des Antriebsmotors abbremsbar ist.
9. Nietsetzgerät nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwungrad zum Aufladen einer wiederaufladbaren Batterie des Nietsetzgerätes
mit dem Motor koppelbar ist, um den Motor als Generator zu betreiben.
10. Nietsetzgerät nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Schwungräder vorgesehen sind, die einander entgegengesetzte Drehrichtungen
aufweisen.
11. Nietsetzgerät nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Umkehrgetriebe vorgesehen ist, mit dem die Drehrichtung einer Antriebswelle
des Schwungrades gewechselt werden kann.
12. Verfahren zum Betreiben eines Nietsetzgerätes nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß während des Setzvorganges die Nietsetzeinrichtung das Schwungrad mit der Motorwelle
gekoppelt und während des Rückhubes der Nietsetzeinrichtung vom Motor entkoppelt ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß nach Beendigen des Nietsetzvorganges das Schwungrad mit der Motorwelle des Antriebsmotors
gekoppelt wird, um den Antriebsmotor als Generator zu betreiben.