[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, eine Sensoreinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des
Anspruchs
6 und die Verwendung einer solchen Sensoreinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
13.
[0002] Für die Spülung von Urinalschüsseln in öffentlichen Toilettenanlagen werden vorzugsweise
Spüleinrichtungen benutzt, welche selbsttätig wirken. Darunter werden Spüleinrichtungen
verstanden, die entweder in gewissen Zeitabständen Spülungen durchführen, unabhängig
davon, ob die Schüssein benutzt worden sind oder nicht, oder Spülanlagen, bei denen
die Spülung aufgrund irgendeines beispielsweise mechanischen oder elektrischen Signals
in Gang gesetzt wird, das bei der Benutzung der Schüsseln erzeugt wird.
[0003] Der Nachteil der Spüleinrichtungen, die in zeitlichen Abständen wirken, besteht darin,
dass bei intensivem Gebrauch der Schüssein diese zu selten gespült werden, was zu
mangelnder Hygiene und Geruchsimmissionen führt, während bei geringem Gebrauch der
Schüssein auch Spülvorgänge ablaufen, ohne dass die Schüssein gebraucht werden, was
eine Verschwendung von Wasser bedeutet. Ausserdem laufen periodisch erfolgende Spülvorgänge
auch ab, während die gerade Schüssein benutzt werden, was für den Benutzer, insbesondere
bei Klosettschüsseln, unangenehm sein kann.
[0004] Spüleinrichtungen, die durch von Sensoren bei Gebrauch der Schüssein erzeugten Signalen
in Gang gesetzt werden, vermeiden zwar den Nachteil von zu seltenen, zu häufigen oder
zeitlich unerwünschten Spülvorgängen. Am häufigsten werden Systeme mit Lichtschranken
verwendet, bei denen ein auf einen optischen Sensor fallender Strahl durch den Benutzer
reflektiert wird, worauf dann sofort oder nach dem Wegtreten des Benutzers aus dem
Bereich des Strahls die Spüleinrichtung in Gang gesetzt wird. Die Nachteile solcher
und anderer sensorgesteuerter Spüleinrichtungen bestehen vor allem darin, dass die
frei sichtbaren Sensorvorrichtungen häufig schlecht oder gar nicht funktionieren,
weil sie absichtlich oder unabsichtlich gestört oder zerstört werden, und dass durch
im Bereich des Strahls befindliche Personen auch dann Spülungen ausgelöst werden,
wenn die Schüssel gar nicht benutzt wird.
[0005] Zusätzlich besteht, sowohl bei periodisch wirkenden wie auch bei steuerbaren Spüleinrichtungen,
die Gefahr von Wasserschäden durch überlaufende Schüssein, weil die Spülvorgänge auch
bei verstopften Abläufen der Schüssel weiterhin ablaufen.
[0006] Die Erfindung hat somit die Aufgabe, die erwähnten Nachteile zu vermeiden und ein
Verfahren vorzuschlagen, bei welchem elektrische Signale zum Aktivieren der Spülungen
erzeugt werden, wobei die Gefahr von überlaufbedingten bzw. durch Ablaufverstopfungen
bedingten Wasserschäden vermieden wird.
[0007] Im weiteren hat die Erfindung die Aufgabe, eine nach dem neun Verfahren wirkende
Sensoreinrichtung zu schaffen, deren Herstellung und Montage einfach und preisgünstig
sind und die störungsarm bzw. annähernd wartungsfrei funktioniert.
[0008] Ausserdem hat die Erfindung die Aufgabe, die Verwendung einer solchen Einrichtung
vorzuschlagen.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst
- für das Verfahren durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1,
- für die Einrichtung durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 6, und
- für die Verwendung der Einrichtung durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruchs 13.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemässen Verfahrens sowie der erfindungsgemässen
Einrichtung und der erfindungsgemässen Verwendung sind durch die jeweiligen abhängigen
Patentansprüche definiert.
[0011] Das Prinzip der Erfindung besteht darin, in Abhängigkeit von einer Spannungsänderung
ein elektrisches Signal zu erzeugen; die sich ändernde Spannung lässt sich bei einem
unter Spannung liegenden Sensorelement abgreifen. Das Sensorelement besteht im wesentlichen
aus einem Material mit temperaturabhängiger elektrischer Leitfähigkeit, das sich in
einem mit Fluid gefüllten Raum. In einer Passivphase, das heisst, wenn kein elektrisches
Signal erzeugt und daher die Spannung konstant bleiben soll, wird dieses Sensorelement
konstant beheizt oder gekühlt, wobei es auf eine Passivtemperatur gebracht wird, die
jedenfalls ausserhalb des Temperaturbereichs des Fluids in der darauffolgenden Aktivphase
und im allgemeinen auch ausserhalb des Temperaturbereichs des Fluids in der Passivphase
liegt. Dies hat zur Folge, dass in der Passivphase ein Wärmetransfer entweder vom
Sensorelement zum Fluid oder vom Fluid zum Sensorelement stattfindet, der nach einer
gewissen Zeit stationär ist. Tritt nun im mit Fluid gefüllten Raum in der Umgebung
des Sensorelementes eine Änderung ein, welche den Wärmetransfer erhöht, so ändert
sich infolge der mehr oder weniger aufgenommenen oder abgegebenen Wärmemenge pro Zeit
die Temperatur des Elementes, da dieses ja nicht auf eine konstante Temperatur sondern
mit konstanter Leistung beheizt oder gekühlt wird. Unter einer solchen Änderung im
fluidgefüllten Raum soll im Rahmen der vorliegen Erfindung nicht nur eine Änderung
der Temperatur des Fluides sondern auch eine Änderung der chemischen Beschaffenheit
und damit der Wärmeaufnahmekapazität des Fluides - mit anderen Worten, ein Ersatz
des im Ruhezustand vorhandenen Fluides durch ein anderes Fluid - und/oder eine Änderung
des Aggregatszustandes des Fluides und/oder eine Änderung der Strömungsgeschwindigkeit
des Fluides und/oder eine Niveauänderung eines flüssigen Fluides verstanden werden.
Die zeitlich vom Fluid aufgenommene Wärmemenge hängt bekanntlich nicht nur ab von
der Temperaturdifferenz zwischen dem Element und dem Fluid, sondern auch von der Kapazität
des Fluids, Wärme aufzunehmen, im wesentlichen also von der chemischen Natur und vom
Aggregatszustand des Fluids, sowie von der Strömungsgeschwindigkeit des Fluids, wobei
eine rasche Strömung den Wärmetransfer infolge der dabei auftretenden Konvektion erhöht.
Mit der Änderung beginnt die Aktivphase; das heisst, dass sich wie schon erwähnt der
Wärmetransfer zwischen dem Sensorelement und dem Fluid infolge der Änderung im fluidgefüllten
Raum ändert, was eine Änderung der Temperatur des Sensorelementes und dadurch eine
Änderung der Ausgangsspannung zur Folge hat. Die letztere dient unmittelbar oder mittelbar
als Signal, zu dessen Erzeugung das neue Verfahren bzw. die neue Sensoreinrichtung
dient.
[0012] Eine bevorzugte Verwendung der neun Sensoreinrichtung ist die automatisierte Spülung
von Urinal- und Klosettschüsseln. Hierbei werden selbst bei verstopftem Ablauf Wasserschäden
durch Überlaufen vermieden. Ist nämlich der Abfluss der Urinal- oder Klosettschüssel
verstopft, so ist selbsttätig dafür gesorgt, dass keine Änderung in der vom Element
abgegebenen Wärmemenge und damit keine Erwärmung bzw. Abkühlung des Elementes, keine
Änderung der Ausgangsspannung und kein weiterer Spülvorgang mehr stattfindet. Im weiteren
wird nur dann eine Spülung ausgelöst, wenn die Urinal- oder Klosettschüssel tatsächlich
benutzt wird.
[0013] Die Montage der neuen Sensoreinrichtung, beispielsweise in bestehende Urinalschüsseln,
ist einfach, ebenso lassen sich die Sensoreinrichtung oder ggfs. Teile davon bei Ausfällen
leicht ersetzen.
[0014] Die Sensoreinrichtung bzw. das Sensorelement kann gleichzeitig mit der Herstellung
einer Wandung integral in diese eingegossen werden; er ist dann allerdings im allgemeinen
nicht austauschbar, so dass diese Konzeption nur für Sensorelemente mit sehr hoher
Standzeit und sehr geringer Defektanfälligkeit in Frage kommt. Die Probleme der Standzeit
bzw. Defektanfälligkeit fallen weg, wenn statt der Sensoreinrichtung selbst lediglich
eine Halterungsvorrichtung für dasselbe integral in der Wandung vorgesehen wird, in
welcher eine austauschbare Sensoreinrichtung befestigt werden kann.
[0015] Die Sensoreinrichtung bzw. das Sensorelement lassen sich an verschiedenen Orten montieren
werden. Befestigungsstellen können vor oder nach der Geruchssperre, an einer unteren,
einer seitlichen oder hängend an einer oberen Begrenzungsfläche, wobei das letztere
den Vorteil hat, dass die Gefahr einer den sensierenden Bereich abdeckenden Schmutzhaube
geringer ist. Es ist in jedem Falle besonders günstig, wenn das Sensorelement mit
seinem sensierenden Bereich nicht in einer Vertiefung der Wandung sondern bündig mit
der Wand oder leicht ins Innere vorstehend angeordnet ist, so dass er vom Spülwasser
wirklich umspült wird. Damit wird in effizienter Weise die Bildung eines Sumpfes aus
Urinablagerungen und/oder anderen Verschmutzungen verhindert.
[0016] Besonders günstig ist es, die Sensoreinrichtung bzw. das Sensorelement an einer Stelle
zu montieren, die den Benutzern nicht zugänglich ist. Damit vermeidet man eine willkürliche
oder ggfs. auch unwillkürliche Beschädigung. Insbesondere in öffentlichen Bedürfnisanstalten
verhindert man so, dass die Sensoreinrichtung bzw. das Sensorelement und damit die
Spüleinrichtung Vandalenakten zum Opfer fallen.
[0017] Bisher wurde hauptsächlich von einer Verwendung der neuen Einrichtung an Urinalschüsseln
gesprochen. Selbstverständlich lässt sich eine solche Sensoreinrichtung aber auch
anderweitig verwenden, im Sanitärbereich nicht nur in Klosettschüsseln sondern auch
in Ausgüssen verschiedenster Art. Auch ausserhalb des Sanitärbereiches kann die Sensoreinrichtung
in verschiedensten Anwendungen zum Einsatz kommen, beispielsweise als Leck-Detektor
für flüssige Medien, z.B. Öl-Auffangwannen, als Mindest-Füllstandsdetektor, insbesondere
im Bereich der Aquaristik, als Schutz von Pumpen gegen deren Trockenlauf, als Alternative
zu Schwimmern zur Pegelmessung von Flüssigkeiten sowie als Ersatz von Quecksilberschaltern.
Es wird darauf hingewiesen, dass sich die Sensoreinrichtung auch in Fällen eignet,
in denen feuergefährliche und explosive Fluide im Spiel sind.
[0018] Bei Klosettschüsseln muss verhindert werden, dass ein sitzender bzw. kauernder Benutzer
in unerwünschter Weise benetzt wird, wenn die Spülung in Gang gesetzt wird. Zu diesem
Zweck kann beispielsweise die Spülung zeitlich verzögert werden; eine andere Möglichkeit
ist es, die Spülung sofort in Gang zu setzten, wobei die Klosettschüssel so geformt
sein muss, dass der Benutzer nicht benetzt wird, wodurch Geruchsimmissionen minimalisiert
werden; schliesslich lässt sich die Einrichtung auch in Kombination mit einer selbsttätigen
Einrichtung, wie sie beispielsweise unter der Markenbezeichnung 'Klosomat' bekannt
ist, verwenden.
[0019] Die Einrichtung weist vorteilhaft einen Regler auf, mit welchem - wenn möglich einstellbar
- das zeitliche Spülverhalten beeinflusst werden kann. So ist es beispielsweise bei
Urinalschüsseln günstig, sofort bei Beginn der Benutzung in der Art einer Vorspülung
eine Benetzung derjenigen Wandung durchzuführen, auf welche der Urinstrahl trifft:
damit kann eine Reflexion und Versprühung des Strahls verhindert und ein problemloses
Abfliessen längs der durch die Vorspülung benetzten Wandung gewährleistet werden.
Um eine zu lange spülfreie Zeit zu verhindern, ist es auch vorteilhaft, in gewissen
zeitlichen Abständen eine Spülung einzuleiten, selbst wenn die Schüssel seit der vorhergehenden
Spülung nie benutzt wurde. Eine solche Spülung kann ggfs. auch mit einer erhöhten
Spülwassermenge erfolgen und gewissermassen zur periodische Reinigungsspülung dienen
oder den Geruchsverschluss gewährleisten. Zur Erhöhung des hygienischen Standards
bzw. zur Vermeidung von Geruchsbelästigung kann dem Spülwasser für eine Reinigungsspülung
auch ein Reinigungsmittel bzw. Desinfektans oder desodorierndes Mittel beigegeben
werden.
[0020] Das Signal weist vorteilhaft ein Stärke auf, die keiner weiteren oder mindestens
keiner bedeutenden Verstärkung mehr bedarf.
[0021] Die Reaktion des Sensorelementes auf veränderte Umgebungsgegebenheiten, welche die
Änderung der Klemmenspannung zur Folge hat, geschieht um so rascher, je schneller
die erforderliche Temperaturänderung im NTC- bzw. PTC-Widerstand vor sich geht. Um
dies zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn die Masse gering und die Temperaturdifferenz
zwischen Ruhetemperatur und Initierungstemperatur gross ist. Eine geringe Masse ist
auch deshalb günstig, weil sie die zur Beheizung bzw. Kühlung notwendige Energie vermindert;
eine grosse Temperaturdifferenz hingegen hat im Prinzip zur Folge, dass der Energiebedarf
für ihre Beheizung oder Kühlung verhältnismässig hoch ist, doch fällt dies wegen der
absolut gesehen geringen benötigten Heiz- oder Kühlenergie nicht allzusehr ins Gewicht.
[0022] Die Sensoreinrichtung selbst ist einfach in der Herstellung und preisgünstig. Sie
kann so hergestellt werden, dass sie weder von Urin noch von Chemikalien wie beispielsweise
starken Reinigungsmitteln angegriffen wird. Wie schon erwähnt, eignet sie sich auch
zum Kontakt mit Explosions- und feuergefährlichen Stoffen, da durch das elektrische
Signal kein das bzw. die Fluide berührender Funken entsteht.
[0023] Die Beheizung oder Kühlung des Sensorelementes, dessen elektrischer Widerstand temperaturabhängig
ist, kann direkt oder indirekt erfolgen. Bei indirekter Beheizung bzw. Kühlung wird
eine Heiz- bzw. Kühlelement beheizt bzw. gekühlt, welches seinerseits durch Wärmeleitung,
Konvektion und/oder Strahlung das Element beheizt. Die Wärmeleitung zwischen dem Heizwiderstand
und dem Sensorelement wird vorzugsweise gefördert durch ein die beiden verbindendes
Material mit guter Wärmeleitung. Dieses Material kann auch den gesamten freien Raum
des Gehäuses füllen. Bei direkter Beheizung bzw. Kühlung das Sensorelement selbst
elektrisch beheizt bzw. gekühlt, mit dem Vorteil, dass für die Verkabelung nur zwei
Drähte benötigt werden anstelle von drei oder vier Drähten bei indirekter Beheizung
bzw. Kühlung, jedoch mit dem Nachteil der nicht-unabhängigen Spannung.
[0024] Im allgemeinen werden das Sensorelement und ggfs. das separate Heiz- bzw.- Kühlelement
sowie die Verkabelung in einem Sensorgehäuse angeordnet, welches aus einem Material
besteht, das gegen die Fluide, mit welchen es in Berührung gelangt, unempfindlich
ist, und das hermetisch verschlossen ist. Geeignete Materialien sind Glas, Kunststoffe
wie beispielsweise Teflon und gegen die jeweiligen Fluide resistente Metalle.
[0025] Es ist ferner möglich, das Sensorelement und das Gehäuse integral auszugestalten,
wobei das Element gewissermassen gehäuseförmig ausgebildet wird und nur die Verkabelung
und ggfs., das heisst bei indirekter Beheizung bzw. Kühlung, auch das Heiz- bzw. Kühlelement
aufzunehmen hat.
[0026] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
der Erfindung und mit Bezug auf die Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Ein erstes Ausführungsbeispiels einer Sensoreinrichtung, mit indirekter Beheizung
des Sensorelementes und vier Leitungen;
- Fig. 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer Sensoreinrichtung, mit indirekter Beheizung
des Sensorelementes und drei Leitungen;
- Fig. 3
- ein drittes Ausführungsbeispiel einer Sensoreinrichtung, mit direkter Beheizung des
Sensorelementes;
- Fig. 4
- ein viertes Ausführungsbeispiel der Sensoreinrichtung, mit durch die Vergussmasse
gefüllter Küvette;
- Fig. 5
- ein fünftes Ausführungsbeispiel der Sensoreinrichtung, ohne Küvette;
- Fig. 6
- ein sechstes Ausführungsbeispiel der Sensoreinrichtung, mit zwei Heizelementen;
- Fig. 7
- ein Siphon mit Sensoreinrichtungen in verschiedenen Einbaupositionen;
- Fig. 8
- das Siphon der Fig. 7 mit Sensoreinrichtungen in weiteren Einbaupositionen;
- Fig. 9A, 9B
- ein weiteres Siphon mit Sensoreinrichtungen in verschiedenen Einbaupositionen, in
einem Vertikaischnitt bzw. in einer seitlichen Ansicht;
- Fig. 10A, 10B
- das Siphon der Fig. 9A, 9B mit Sensoreinrichtungen in weiteren Einbaupositionen, in
einem Vertikalschnitt bzw. in einer seitlichen Ansicht;
- Fig. 11
- ein Ablaufrohr einer Sanitäranlage, mit Sensoreinrichtungen in verschiedenen Einbaupositionen;
- Fig. 12
- eine Urinalschüssel mit Sensoreinrichtungen in verschiedenen Einbaupositionen;
- Fig. 13A
- einen Behälter für Flüssigkeiten mit einer Sensoreinrichtung zur Überwachung eines
ersten Extremalpegelstandes;
- Fig. 13B
- einen Behälter für Flüssigkeiten mit einer Sensoreinrichtung zur Überwachung eines
anderen Extremalpegelstandes;
- Fig. 14
- einen Tank in einer Auffangwanne mit einer Sensoreinrichtung zum Detektieren einer
Leckage;
- Fig. 15
- eine Pumpe mit Sensorelementen in verschiedenen Einbaupositionen zur Detektierung
und Verhinderung des Trockenlaufens;
- Fig. 16
- ein Aquariumsbehälter mit einem Reservebehälter, mit einer Sensoreinrichtung als Niveauwächter;
- Fig. 17, 18, 19
- drei Beispiele der Verwendung von jeweils mehreren Sensoreinrichtungen als Ersatz
für Quecksilberschalter;
- Fig. 20
- ein Schema einer im Zusammenhang mit der Sensoreinrichtung geeigneten Schaltung;
- Fig. 21A
- ein Diagramm zur schematischen Darstellung des Verlaufes des Ausgangssignals über
der Zeit;
- Fig. 21B
- ein weiteres Diagramm zur Darstellung des Verlaufs der über der Zeit; bei millimeterweisem
Eintauchen des Sensors in Wasser;
- Fig. 22
- eine Tabelle mit Messresultaten, welche das Verhalten von zwei unterschiedlichen Sensoreinrichtungen
zeigt; und
- Fig. 23A, 23B
- Diagramme mit Messresultaten zur Darstellung des Verhaltens der Sensoreinrichtungen
gemäss Fig. 4 bzw. 5.
[0027] Fig. 1 zeigt eine Sensoreinrichtung
10 mit einem Sensorelement
12 mit Leitungen
14A,
14B, welches unter Spannung steht, sowie ein Heizelement in Form eines Heizwiderstandes
16, weiches über Leitungen
18A,
18B an eine nicht dargestellte Strom- oder Spannungsquelle angeschlossenen ist und zum
Beheizen des Sensorelementes
12 dient. Das Sensorelelment
12 besteht aus einem Widerstand mit temperaturabhängiger Leitfähigkeit, im vorliegenden
Fall aus einem NTC-Widerstand. Das Sensorelement
12, das Heizelement
16 und ein weiter unten beschriebenes Gehäuse
20 sind durch eine thermisch leitende Masse bzw. Leitpaste
22 verbunden; das Sensorelement
12 ist also indirekt beheizt. Die Sensoreinrichtung
10 umfasst ferner das schon erwähnte Gehäuse
20, welches aus einer Küvette
20A und einem Deckel
20C besteht, durch welchen das Sensorelement
12, das Heizelement
16, die Leitpaste
22 und die Leitungen
14A,
14B,
18A,
18B umschlossen werden, wobei die Leitungen
14A,
14B,
18A,
18B durch eine Hülse
20B des Deckels
20C geführt sind.
[0028] Fig. 2 zeigt eine weitere Sensoreinrichtung
10, die sich von der Sensoreinrichtung gemäss
Fig. 1 nur dadurch unterscheidet, dass anstelle der Leitungen
14A und
18A nur eine Leitung
19A vorgesehen ist. Der Vorteil dieser Sensoreinrichtung besteht darin, dass sie konstruktiv
etwas einfacher aufgebaut ist als die Sensoreinrichtung gemäss
Fig. 1, da nur die drei Leitungsverbindungen
19A,
14B,
18B vorhanden sind, anderseits aber infolge der gegenseitigen Beeinflussung durch die
gemeinsame Leitung
19A in ihrer Wirkungsweise weniger präzis ist.
[0029] In
Fig. 3 ist eine Sensoreinrichtung
10 dargestellt, welche wie die Sensoreinrichtung der
Fig. 1 das Sensorelement
12 mit den zwei Leitungen
14A,
14B, die Leitpaste
22, die Küvette
20A, die Hülse
20B und den Deckel
20C umfasst. Bei dieser Sensoreinrichtung
10 ist das Sensorelement
12 mittels einer Spannungsquelle direkt beheizt, ein Heizelement und diesen mit einer
Stromquelle verbindende Leitungen sind daher hier nicht vorhanden.
[0030] Fig. 4 zeigt eine Sensoreinrichtung
10 mit einem Sensorelement
12, einem Heizwiderstand
16, den Leitungen
14A,
14B,
18A,
18B und der Küvette
20A. Die Leitpaste
22 befindet sich hier nicht nur im Bereich des Heizwiderstandes
14, des Sensorelementes
12 und des Bodens der Küvette
20A sondern sie füllt, als Vergussmasse, den gesamte freien Raum der Küvette
20A und ersetzt auch den Deckel
20C, wobei die Hülse
20B mit eingegossen ist.
[0031] In
Fig. 5 ist eine vereinfachte Ausführung der Sensoreinrichtung
10 dargestellt, welche sich vom Ausführungsbeispiel gemäss
Fig. 4 dadurch unterscheidet, dass sie keine Küvette
20A aufweist. Die Leitpaste bzw. Vergussmasse
22 ersetzt hier nicht nur den Deckel
20C wie bei der Ausführung gemäss
Fig. 4 sondern auch die Küvette
20A, wobei die Hülse
20B wiederum mit eingegossen ist.
[0032] Fig. 6 zeigt eine weitere Variante der Sensoreinrichtung
10, bei welcher die Küvette
20A vollständig mit der Vergussmasse
22 gefüllt ist. Bei dieser Sensoreinrichtung
10 sind ein Sensorelement
12 und zwei Heizelemente
16A,
16B vorgesehen, welche in einer Kaskadenschaltung angeordnet sind. Es wäre auch möglich,
die Sensoreinrichtung mit mehreren Heizelementen bzw. mehreren Sensorelementen zu
versehen.
[0033] Bei allen Sensorelementen der
Fig. 1 bis
6 erfolgt der Wärmetransfer vom Heizelement zum Sensorelement durch Wärmeleitung via
die Leitpaste bzw. die wärmeleitende Masse
22. Dieser Wärmetransfer könnte aber auch anders, beispielsweise durch Strahlung, erfolgen.
[0034] Es ist offensichtlich, dass die mit den Fluiden, also beispielsweise im Sanitärbereich
mit Luft, Wasser, Urin, Reinigungsmitteln, in anderen Anwendungen Erdölprodukte und
Chemikalien verschiedenster Art, in Berührung kommenden Teile, insbesondere die Küvette
20A und ggfs. die Hülse
20B, der Deckel
20C sowie die wärmeleitende Masse
22 aus Werkstoffen hergestellt sein müssen, welche durch die Fluide nicht angegriffen
werden. Für die Küvette eignen sich unter anderem Glas, Kunststoffe oder resistente
Metalle.
[0035] Die
Fig. 7,
8, sowie
9A,
9B und
10A,
10B zeigen verschiedene Möglichkeiten des Einbaus eines Sensorelements
10, beispielsweise eines der in den
Fig. 1 bis
6 dargestellten Sensorelemente, im Ablaufbereich einer Sanitärinstallation, beispielsweise
einer Urinalschüssel.
[0036] In
Fig. 7 und in
Fig. 8 ist der Querschnitt einer konventionellen Geruchsperre bzw. eines Siphons
30 dargestellt, wobei im montierten Zustand das obere Ende
32 mit einer nicht dargestellten Urinalschüssel und das untere Ende
34 mit einer nicht dargestellten Abwasserleitung verbunden ist. Der Wasserstand während
der Passivphasen, das heisst, wenn die Urinalschüssel nicht benutzt wird, ist mit
p bezeichnet, in der Aktivphase mit
a. In den Siphons
30 sind verschiedene Sensoreinrichtung
10 dargestellt, jedoch nur, um mögliche Einbaupositionen aufzuzeigen, da in Wirklichkeit
jeweils nur eine Sensoreinrichtung vorhanden ist.
[0037] Fig. 7 zeigt Sensoreinrichtungen
10 in Einbaupositionen, in welchen das die Sensoreinrichtung umgebende Fluid in den
Passivphasen aus der Umgebungsluft besteht, während sie in den Aktivphasen im wesentlichen
aus Wasser mit einer geringen Urinbeimischung besteht. Die Änderung des Fluids besteht
hier darin, dass erstens das gasförmige Fluid, nämlich die Umgebungsluft, durch das
flüssige Fluid, nämlich im wesentlichen das Wasser, ersetzt wird, wodurch sich der
Wärmetransfer stark erhöht, da der thermische Übergangswiderstand beträchtlich abfällt,
dass zweitens die Temperatur des Wassers tiefer ist als die durch das Sensorelement
während der Passivphase beheizte Umgebungsluft und dass drittens das Wasser strömt,
während die Umgebungsluft praktisch unbewegt war. Diese drei Tatsachen haben den Effekt,
dass in der Aktivphase eine zeitlich grössere Wärmemenge von der Sensoreinrichtung
bzw. vom Sensorelement an die Umgebung abgegeben wird, so dass die Temperatur des
Sensorelementes sinkt und sich dadurch seine elektrische Leitfähigkeit ändert, wobei
die Änderung der elektrischen Leitfähigkeit in ein elektrisches Signal umgesetzt wird,
welches die Spülung verursacht. Vorzugsweise erfolgt die Spülung erst dann, wenn die
Benutzung der Urinalschüssel beendigt ist.
[0038] Fig. 8 zeigt zwei Möglichkeiten für den Einbau des Sensorelements
10, dessen Umgebung hier nicht erst in der Aktivphase sondern zum Teil schon in der
Passivphase durch ein flüssiges Fluid, nämlich Wasser mit Urinbeimischung bzw. nur
Wasser gebildet ist. Die Änderung, die bei Beginn der Aktivphase eintritt, beinhaltet
also hier zum Teil die Änderung der Temperatur des Fluids und die Änderung der Geschwindigkeit
des Fluids, aber nur zum Teil den Ersatz gasförmigen Fluids durch flüssiges Fluid.
Auch hier sinkt der thermische Übergangswiderstand bei Beginn der Aktivphase.
[0039] In den
Fig. 9A, 9B sowie
10A,
10B ist ein Absaugsiphon
36 dargestellt, mit einem oberen Ende
38, das im montierten Zustand mit dem Ablauf einer nicht dargestellten Sanitärinstallation
wie beispielsweise einer Urinalschüssel und mit einem unteren Ende
40, das im montierten Zustand mit einer nicht dargestellten Abwasserleitung verbunden
ist. Die möglichen Wasserstände sind wie bei den
Fig. 7 und
8 mit
p bzw.
p und
a bezeichnet.
[0040] Fig. 9A zeigt Sensorelemente
10, die - analog zur
Fig. 7 - so eingebaut sind, dass sie in den Passivphasen von ruhender Luft, in der Aktivphase
von strömendem Wasser umgeben sind.
Fig. 10A zeigt Sensorelemente
10, die - analog zur
Fig. 8 - so eingebaut sind, dass sie in den Passivphasen von ruhendem Wasser, in den Aktivphasen
von strömendem Wasser umgeben sind.
[0041] Gemäss
Fig. 11 können die Sensoreinrichtungen auch stromabwärts des Siphons, also im Bereich eines
Siphon-Abflussrohres
42, angeordnet sein, dessen oberes Ende
44 an den hier nicht dargestellten Siphon anschliesst und dessen unteres Ende
46 die Kanalisation bildet. In
Fig. 11 sind nicht nur verschiedene Einbaupositionen für die Sensoreinrichtungen
10 dargestellt, sondern es wird auch gezeigt, dass die Sensoreinrichtungen
10 nicht pfropfenförmig sondern auch ringförmig ausgebildet sein können.
[0042] In
Fig. 12 ist eine Urinaischüssel
50 dargestellt, die mit ihrem unteren Ende in einen vereinfacht dargestellten Siphon
52 mündet. Auch hier sind mehrere Sensoreinrichtungen
10 in verschiedenen möglichen Einbaupositionen dargestellt. Hängend eingebaute Sensoreinrichtungen
haben den Vorteil, dass sich über ihnen keine Schmutzkappe, zum Beispiel aus Urinstein,
Haaren, kleinen Papierrestchen etc. bildet, welche eine ordnungsgemässe Funktion verhindert.
Während die Sensoreinrichtungen
10 in den Innenraum der Urinalschüssel
50 ragen, sind die Sensoreinrichtungen
10.1 vollständig von der Wandung der Urinalschüssel, die beipielsweise aus Keramik besteht,
umschlossen. In der Passivphase wie auch in der Aktivphase besteht also die Umgebung
der Sensoreinrichtung hier aus einem festen und ruhendem Material. Die Änderung, die
in der Umgebung der Sensoreinrichtung beim Übergang von einer Passivphase zu einer
Aktivphase vor sich geht, besteht also ausschliesslich darin, dass die Temperatur
sinkt. Eine Änderung der Wärmeleitung und damit des Wärmetransfers infolge Änderung
des die Sensoreinrichtung umgebenden Stoffes oder eine Änderung der Strömungsgeschwindigkeit
in der Umgebung der Sensoreinrichtung kommen bei den Sensoreinrichtungen
10.1 natürlich nur in abgeschwächter Form vor.
[0043] Während die
Fig. 7 bis
12 stets die Verwendung der Sensoreinrichtung in einer Sanitärinstallation wie beispielsweise
einer Urinal- oder Klosettschüssel betrafen, zeigen die
Fig. 13 bis
16 die Verwendung der neun Sensorelemente zu anderen Zwecken.
[0044] In
Fig. 13A ist eine Sensoreinrichtung
10 zur Überwachung eines Mindestpegelstandes
min in einem Behälter
52 angeordnet, der eine Flüssigkeit
53 enthält. Als Passivphase kann hierbei der Zeitraum betrachtet werden, in weichem
der tatsächliche Pegelstand
p oberhalb des Mindestpegelstandes
min liegt; in der Passivphase befindet sich somit die Sensoreinrichtung - wie in
Fig. 13 dargestellt - in der Flüssigkeit
52. Unter Aktivphase ist zu verstehen, dass der tatsächliche Pegelstand
p unter den minimalen Pegelstand
min sinkt, so dass die Sensoreinrichtung
10 sich nicht mehr in einem flüssigen sondern in einem gasförmigen Fluid befindet. Der
Wärmetransfer wird in diesem Fall beim Übergang in die Aktivphase reduziert. Das sich
letzlich daraus ergebende Signal bewirkt, dass dem Behälter
52 solange neu Flüssigkeit
53 zugeführt wird, bis der tatsächliche Pegelstand
p wieder über dem Minimalpegelstand
min liegt. Die Sensoreinrichtung kann wie dargestellt im Inneren des Behälters
52, im Inneren der Wandung des Behälters
52 oder ggfs. am Äusseren der Wandung des Behälters
52 angeordnet sein.
[0045] In entsprechender Weise kann gemäss
Fig. 13B die Sensoreinrichtung
10 auch als Überfüllsicherung benutzt werden. Hierbei befindet sich die Sensoreinrichtung
10 in der Passivphase, wenn der tatsächliche Pegelstand
p unterhalb eines Maximalpegelstandes liegt; die Einbauposition wird so gewählt, dass
sich die Sensoreinrichtung in der Passivphase in der Luft befindet, während sie beim
Eintritt in die Aktivphase durch den Anstieg des Pegelstandes auf
max. in die Flüssigkeit eintaucht.
[0046] Bei zur Überwachung sowohl eines Minimalpegelstandes wie auch bei der Überwachung
eines Maximalpegelstandes kann die Sensoreinrichtung auch höhenverstellbar im Behälter
angebracht werden.
[0047] Fig. 14 zeigt die Verwendung der neuen Sensoreinrichtung
10 zur Überwachung eines Behälters wie beispielsweise einer beispielsweise einen Heizöltank
54 umgebenden Wanne
56 auf Leckage. Die Sensoreinrichtung
10 befindet sich hier in der Passivphase in Luft und in der Aktivphase in Heizöl.
[0048] In
Fig. 15 ist die Verwendung einer Sensoreinrichtung
10 zur Verhinderung des Trockenlaufs einer Pumpe
58 dargestellt. Die Sensoreinrichtung
10 kann in verschiedenen Positionen eingebaut werden. Sie befindet sich in der Passivphase
in Flüssigkeit und gelangt beim Beginn der Aktivphase in Luft. Mit dem aus dieser
Änderung resultierenden Signal kann entweder die Pumpe
58 ausgeschaltet oder der Pumpe
58 weitere Flüssigkeit zugeführt werden.
[0049] Fig. 16 stellt die Verwendung der neuen Sensoreinrichtung
10 in der Aquaristik dar. Dabei wird der Pegeistand
p durch die in der Passivphase ins Wasser eines Aquariumsgefässes
60 getauchte Sensoreinrichtung
10 sensiert. Bei Unterschreitung eines Minimalpegelstandes
min ist die Sensoreinrichtung
10 nicht mehr im Wasser sondern in der Luft; in dieser Aktivphase wird dem Aquariumsgefäss
60 aus einem Reservebehälter
62 zusätzliches, im allgemeinen zweckdieniich aufbereitetes, Wasser zugeführt. Durch
diese Anordnung wird erreicht, dass das Wasserniveau sehr präzis konstant gehalten
werden kann, was im vorliegenden Fall von ausschlaggebender Bedeutung ist, da dadurch
harte, verkrustete Kalkränder vermieden werden.
[0050] Die Fig.
17, 18, 19 zeigen, wie mit der neuen Sensoreinrichtung Winkelschalter als Ersatz für Quecksilberschalter
geschaffen werden können. Im Gegensatz zu allen übrigen Darstellungen, in welchen
pro Anordnung jeweils nur eine Sensoreinrichtung vorgesehen ist, auch wenn zur Erläuterung
möglicher Einbaupositionen teilweise mehrere Sensoreinrichtungen dargestellt sind,
werden jedem der dargestellten Winkelschalter tatsächlich mehrere der neun Sensoreinrichtungen
verwendet.
[0051] Für einen sinnvollen und erfolgreichen Verwendung der neuen Sensoreinrichtung ist
es in vielen Einsatzbereichen von grosser Bedeutung, dass seine Reaktionszeiten gering
sind. Angestrebt werden beispielsweise im Sanitärbereich kurze Reaktionszeiten in
der Grössenordnung von höchstens einigen Sekunden und eine genügende Amplitude des
erzeugten Signals. Zur Verhinderung eines Integrationsverhaltens im dynamischen Betrieb
sollte zudem das Reaktionsverhalten beim Übergang von der Passiv- zur Aktivphase symmetrisch
zum Übergang von der Aktiv- zur Passivphase sein. Schliesslich ist es im Sinne eines
ökologischen Betriebes auch wünschenswert, dass der Energieverbrauch gering ist. Zum
Erreichen der soeben beschriebenen Eigenschaften hat sich beispielsweise das in
Fig. 20 dargestellte Schaltungsprinzip bewährt.
[0052] Fig. 20 bezieht sich auf eine Sensoreinrichtung
10 mit indirekter Beheizung des Sensorelementes. Dargestellt sind das Sensorelelement
12, das Heizelement
16, die Küvette
20A, ggfs. einschliesslich des Deckels, und die wärmeleitende Vergussmasse
22. Die Küvette
20A kann auch aus elektrisch leitendem Material hergestellt und beheizt sein, wodurch
sich die Anordnung des Heizelementes
16 erübrigt. Ferner sind ein elektronischer Schalter
15 und ein Vorwiderstand
17 angeordnet, deren Lage sich aus
Fig. 20 ergeben. Die Heizspannung ist mit
Uq bezeichnet. Mit
Uω ist das Ausgangssignal bezeichnet, also dasjenige Signal, zu dessen Emittierung
die neue Sensoreinrichtung
10 verwendet wird.
[0053] Eine indirekte Beheizung des Sensorelementes
12 bietet gegenüber einer direkten Beheizung des Sensorelementes
10 mittels einer Konstantstromquelle mehrere Vorteile, die im folgenden beschrieben
werden. Die indirekte Beheizung ermöglicht einen Schaltbetrieb des Heizelementes
16 zur Beheizung des Sensorelementes
12. Eine kurzfristige höhere, eigentlich kurzfristig zu hohe, Belastung des Heizelementes
16, beispielsweise mit 1.2 W anstelle von 0.4 W, ist möglich und ergibt kürzere Reaktionszeiten
und ein günstigeres Verhalten der Amplitude des Ausgangssignals
Uω. Der Energieverbrauch wird bei kurzen Reaktionszeiten minimal, und auch der zusätzliche
Schaltungsaufwand wird minimal. Ein eventuelles Integrationsverhalten des Ausgangssignals
Uω bei dynamischem Betrieb wird kompensiert. Mit der indirekten Beheizung des Sensorelementes
12 durch das Heizelement
16 erreicht man, dass das Ausgangssignal
Uω nicht durch variierende Eigenerwärmung beeinflusst wird, wie dies bei direkter Beheizung
des Sensorelementes
12 der Fall ist. Der einzige Nachteil der indirekten Beheizung besteht darin, dass mindestens
die drei Leitungen
14B,
18B,
19A oder vorteilhafterweise sogar die vier Leitungen
14A,
14B,
18A,
18B zum Anschliessen des Sensorelementes
12 und des Heizelementes
16 notwendig sind.
[0054] Aus dem Diagramm der
Fig. 21A ist der zeitliche Verlauf der Ausgangsspannung
Uω ersichtlich. Dabei sind mit
AF die Arbeitspunkte in liquiden Fluiden, mit
AG die Arbeitspunkte in gasförmigen Fluiden bezeichnet. Der elektronische Schalter
15, dargestellt in
Fig. 20, öffnet bei Über- bzw. Unterschreiten einer vorgegebenen Spannungsschwelle des Ausgangssignals
Uω. Mit Hilfe des elektronischen Schalters
15 lässt sich der Arbeitspunkt bei
AG1 in einem Kurvenbereich mit grosser Steilheit festlegen, woraus kurze Reaktionszeiten
resultieren. Ohne elektronischen Schalter liegt der Arbeitspunkt bei
AG2, also in einem bedeutend flacheren Kurvenbereich, so dass die Reaktionszeit länger
ist. Ferner lässt sich mittels des elektronischen Schalters
15 der Arbeitspunkt
AF2 bei unterschiedlichen Temperaturen der die Sensoreinrichtung
10 umgebenden gasförmigen Fluide festlegen.
[0055] Das Diagramm der
Fig. 21B zeigt den Verlauf der Ausgangsspannung
Uω in Funktion der Eintauchtiefe
d der Sensoreinrichtung
10 in Wasser, und zwar beim millimeterweisem Vergrössern der Eintauchtiefe
d.
[0056] Die in
Fig. 22 dargestellte Tabelle enthält Einzelheiten bezüglich des Verhaltens der in den
Fig. 4 und
5 dargestellten Sensoreinrichtungen, wobei sich die beiden vorderen Kolonnen der Tabelle
auf
Fig. 4, die beiden hinteren Kolonnen der Tabelle auf
Fig. 5 beziehen.
[0057] Messresultate, welche die Wirkungsweise der neun Sensoreinrichtung dokumentieren,
sind in den Diagrammen der
Fig. 23A und
23B dargestellt. wobei sich
Fig. 23A auf die Sensoreinrichtung gemäss
Fig. 4 und
Fig. 23B auf die Sensoreinrichtung der
Fig. 5 bezieht.
1. Verfahren zur Erzeugung eines elektrischen Signals durch eine Sensoreinrichtung in
Funktion einer Änderung in einem mit einem Fluid gefüllten Raum von einer Passivphase
zu einer Aktivphase, wobei ein Sensorelement der Sensoreinrichtung den zeitlichen
Wärmeübergang zwischen dem Sensorelement und dem Fluid ermittelt,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das eine temperaturabhängige elektrische Leitfähigkeit aufweisende unter Spannung
liegende Sensorelement mit festgelegter Heizleistung auf eine Temperatur gebracht
wird, die ausserhalb des Bereiches der Temperaturen des Fluids liegt,
- dass in der Passivphase das Fluid in der Umgebung des Sensorelementes durch einen
Wärmetransfer zwischen dem Sensorelement und dessen Umgebung auf eine mindestens annähernd
konstante Passivtemperatur gebracht und die Sensoreinrichtung eine mindestens annähernd
konstante Passiv-Ausgangsspannung liefert,
- dass in der Aktivphase durch die Änderung im mit Fluid gefüllten Raum eine Änderung
des Wärmetransfers zwischen dem Sensorelement und dessen Umgebung stattfindet und
die Sensoreinrichtung eine Aktiv-Ausgangsspannung liefert,
- wobei bei Überschreitung einer festgelegten Differenz zwischen der Passivspannung
und der Aktivspannung das Signal erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Änderung des Zustandes des Fluides eine Änderung seiner chemischen Natur
und/oder seines Aggregatszustandes und/oder seiner Temperatur ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fluid vor der Änderung ein Gas, beispielsweise Luft, und nach der Änderung
eine Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensorelement auf eine Temperatur oberhalb des Temperaturbereichs des Fluids
beheizt oder auf eine Temperatur unterhalb des Temperaturbereichs des Fluids gekühlt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensorelement eine mit steigender Temperatur steigende oder sinkende Wärmeleitfähigkeit
besitzt.
6. Sensoreinrichtung (
10) zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis
5,
dadurch gekennzeichnet,
- dass sie ein Sensorelement (12) aus einem Material mit temperaturabhängiger elektrischer Leitfähigkeit besitzt,
welches dazu bestimmt ist, die Temperatur seiner mit Fluid gefüllten Umgebung zu ermitteln,
- dass sie eine Wärmetransfereinrichtung (16, 22) besitzt, um das Sensorelement (12) auf eine Temperatur zu bringen, welche ausserhalb des Temperaturbereichs des Fluids
liegt,
- das unter einer Spannung liegt, und
- dass sie Einrichtung zum Ermitteln einer Ausgangsspannung (Uω) des Sensorelementes (12) besitzt.
7. Sensoreinrichtung (10) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmetransfereinrichtung eine Heiz- oder Kühlvorrichtung (16) ist, um das Sensorelement (12) auf eine Temperatur zu bringen, die oberhalb bzw. unterhalb des Temperaturbereichs
des Fluides liegt.
8. Sensoreinrichtung (10) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmetransfereinrichtung ein Heizelement (16) zur indirekten Beheizung oder Kühlung des Sensorelementes umfasst.
9. Sensoreinrichtung (10) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensorelement (10) direkt beheizt oder gekühlt wird.
10. Sensoreinrichtung (10) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass es einen Behälter, vorzugsweise eine Küvette (20A) und einen dichtenden Deckel (20C), umfasst, in welchem das Sensorelement (12) und ggfs. das Heizelement (16) angeordnet sind.
11. Sensoreinrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensorelement (12) von einer wärmeleitenden Masse (22) umgeben ist.
12. Sensoreinrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie einen Schalter (15) umfasst, der bei Überschreitung einer vorbestimmten Differenz der Ausgangsspannung
(Uω) selbsttätig schaltet.
13. Verwendung der Sensoreinrichtung (10) nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausgangssignal (Uω) zur Aktivierung einer Einrichtung, insbesondere einer Spüleinrichtung einer Sanitäreinrichtung
oder einer Niveauregelung, beispielsweise einer Aquaristikeinrichtung, dient.
14. Verwendung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zapfen- oder ringförmig ausgebildete Sensoreinrichtung (10) innerhalb einer Urinal- oder Klosettschüssel oder im Ablaufkanal vor oder nach der
Geruchsperre angeordnet ist.