[0001] Die Erfindung betrifft die Gestaltung von Zylinderkernen für Schließzylinder mit
einem variablen Stufenprofil und den dazu kompatiblen Flachschlüsseln und bezieht
sich auf konventionelle Systeme von Zylinderschlössern mit profiliertem senkrechtem
Schlüsselkanal.
[0002] Bei diesen Systemen wird der Schlüssel senkrecht eingeführt und hat entsprechende
senkrecht angeordnete Einfräsungen. Durch das richtige Einführen des Schlüssels -
Sperrelement - in den entsprechend des Schlüssels geformten Schlüsselkanal werden
unterschiedlich lange entsprechend der Einfräsungstiefe der Schlüsselkerben gestaltete
Stifte in eine Ebene gedrückt und geben eine Trennlinie frei. Somit ist gewährleistet,
daß der Profilkern im Gehäuse gedreht werden kann. Entscheidend für das Funktionieren
dieses Vorganges ist die richtige Abstimmung zwischen Einfräsung im Schlüssel und
Länge des entsprechenden Kernstiftes sowie die absolute Identität der Profile am Schlüssel
und im Zylinderkern.
[0003] Bei Schließzylindern der herkömmlichen Art trägt der Zylinderkern das Schlüsselprofil,
welches im Zusammenspiel mit dem entsprechend profilierten und mit Kerben versehenen
Schlüssel eine große Anzahl möglicher Codierungen bei der Berechnung von Einzelschließungen
bzw. Schließanlagen garantiert.
[0004] Ein Profil ist gekennzeichnet durch Grundmerkmale und Ergänzungsmerkmale. Je größer
die Zahl der unterschiedlichen Profilmerkmale ist, desto größer sind die Variationsmöglichkeiten.
[0005] Gemäß DAS 1 553 388 ist eine Anordnung in einem Drehzylinderschloß zur Erhöhung der
Anzahl voneinander abweichender Schließungsmöglichkeiten bekannt, wobei in radial
zum Zylinderkern und Zylindergehäuse verlaufende Bohrungen Stiftzuhaltungen verschiebbar
hintereinander gelagert sind, wobei der mittellotrechte radiale Abstand des im Querschnitt
unveränderten Schlüsselkanal von der Mantelfläche des Zylinderkerns verändert wird.
[0006] Zur weiteren Erhöhung der Schließvariationsmöglichkeiten ist in der DOS 44 19 999
A 1 ein Zuhaltestiftsystem beschrieben, das aus zwei oder mehreren Typen von Zuhaltestiften
besteht, wobei jeder Typ von Zuhaltestift einen gesonderten Winkel an seiner Spitze
aufweist, der mit dem Winkel der Schlüsselbohrung identisch ist.
[0007] Die DOS 26 09 777 beinhaltet ein Sicherheitszylinderschloß, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß in dem unteren Teil des Zylinderkerns profillose Hartmetallplättchen als
Sicherheitseinlage eingebracht sind. Diese Plättchen tragen keine Profilmerkmale und
dienen nicht zur Erhöhung der Anzahl möglicher Codierungen.
[0008] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, einen Schließzylinder mit zugeordnetem Flachschlüssel
im variablen Stufenprofil zu entwickeln, der eine wesentlich höhere Profil-Vielfalt
ermöglicht und damit die Anzahl möglicher Codierungen um ein Vielfaches ohne Verwendung
zusätzlicher Sperrelemente zu steigern, wobei die Kopierfähigkeit des Schlüssels erschwert
wird.
[0009] Dies wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Teile der Schutzansprüche 1 -
6 gelöst.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand von zwei Ausführungsbeispielen dargestellt.
[0011] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch einen herkömmlichen Schließzylinder mit zugeordnetem Schlüssel
- Fig. 2
- eine Vorderansicht nach Fig. 1
- Fig. 3
- eine Vorderansicht des Zylinderkerns
- Fig. 3a
- eine Draufsicht des Zylinderkerns
- Fig. 3b-d
- Querschnitte des Zylinderkerns zu Fig. 3 und 3a
- Fig. 4
- eine Seitenansicht eines Profilplättchens
- Fig. 4a
- eine Vorderansicht eines Profilplättchens
- Fig. 5
- eine Vorderansicht des Zylinderkerns mit möglichen Positionen für das hintere Profilplättchenpaar
- Fig. 5a
- eine Draufsicht nach Fig. 5
- Fig. 6
- einen zugeordneten Flachschlüssel mit Stufenprofil in Vorderansicht
- Fig. 6a
- eine Rückansicht nach Fig. 6
- Fig. 6b+c
- Querschnitte nach Fig. 6
- Fig. 7
- einen abgesetzten Schlüssel mit Stufenprofil in der Vorderansicht
- Fig. 7a
- eine Draufsicht nach Fig. 7
[0012] Die Fig. 1 zeigt einen herkömmlichen Schließzylinder. Die Zahl der möglichen Codierungen
ergibt sich aus der Anzahl der unterschiedlichen geräumten Profile 1, den verschiedenen
Kerbentiefen im Schlüssel 2 und der Länge der entsprechenden Kernstifte 3 im Zylinder.
[0013] In der Fig. 2 ist dieser Schließzylinder im geräumten Profil 1 in der Vorderansicht
dargestellt.
[0014] Die Fig. 3 stellt die Vorderansicht des Zylinderkerns dar. In diesem sind an der
Vorder- und Hinterseite Ausnehmungen angeordnet. In der vorderen Ausnehmung liegt
das Profilplättchenpaar 4, bestehend aus einem linken Profilplättchen 4a und einem
rechten Profilplättchen 4b. In der hinteren Ausnehmung befindet sich das Profilplättchenpaar
5, bestehend aus einem linken Profilplättchen 5a und einem rechten Profilplättchen
5b. Dies wird weiter in der Fig. 3a dargestellt.
[0015] Der Aufbau eines Profilplättchens ist in den Fig. 4 und 4a dargestellt. Beispielsweise
weist das linke Profilplättchen 4a die Profilmerkmale 6 und 8 des Grundprofils sowie
die Ergänzungsmerkmale 6a und 8a auf. Der Querschnitt des Zylinderkerns ist nach den
Schnitten A-A, B-B und C-C in den Figuren 3b, 3c und 3d dargestellt.
[0016] Im Schnitt A-A der Fig. 3b ist das vordere Profilplättchenpaar 4 im vorderen Bereich
des Zylinderkerns angeordnet. Darin sind die Profilmerkmale 6, 7, 8, 9 des Grundprofils
sowie die Ergänzungsmerkmale 6a, 7a und 8a enthalten.
[0017] Im Schnitt C-C der Fig. 3d sind wiederum die gleichen Profilmerkmale 6, 7, 8, 9 des
Grundprofils sowie die gleichen Ergänzungsmerkmale 6a, 7a und 8a wie im Schnitt A-A
enthalten. Zusätzlich zu diesen Merkmalen wurden die Ergänzungsmerkmale 6b im linken
Profilplättchen 5a und 7b im rechten Profilplättchen 5b eingearbeitet.
[0018] Im Schnitt B-B der Fig. 3c sind die Profilmerkmale 6, 7, 8, 9 des Grundprofils im
gesamten Zylinder durchgängig enthalten.
[0019] In den Fig. 5 und 5a ist dargestellt, daß die bisherige Lage des Profilplättchenpaares
5 im hinteren Bereich des Zylinderkerns in Richtung auf den vorderen Bereich veränderbar
angeordnet werden kann. Diese möglichen Positionen 5' und 5'' im Zylinderkern für
das hintere Profilplättchenpaar 5 sind in Richtung zum Profilplättchenpaar 4 im vorderen
Bereich wahlweise bestimmbar. Dieses Profilplättchenpaar 5' und 5'' besitzt ebenfalls
ein linkes und rechtes Profilplättchen 5'a, 5'b, 5''a und 5''b.
[0020] Neben dem Einsetzen eines hinteren Profilplättchenpaares 5 können auch mit Hilfe
seitlich eingebrachter Stifte im Zylinderkern zusätzliche Ergänzungsmerkmale geschaffen
werden.
[0021] Eine weitere Möglichkeit zur Ausbildung eines variablen Stufenprofils besteht darin,
die Profilmerkmale des Grundprofils 6, 7, 8, 9 und die Ergänzungsmerkmale 6a, 7a,
8a, 6b, 7b im vorderen und hinteren Profilplättchenpaar 4 und 5 zwar gleich auszubilden,
jedoch die Breite des gesamten Profiles im hinteren Profilplättchenpaar 5 im Vergleich
zur Breite des Profiles im vorderen Profilplättchenpaar 4 zu verringern.
[0022] In Fig. 7 ist der zugeordnete Schlüssel dargestellt. Er besitzt an der Spitze eine
geringere Breite als an der Schlüsselseite.
[0023] Den Profilmerkmalen 6, 7, 8, 9 des Grundprofils des Zylinderkerns ist der zugeordnete
Flachschlüssel mit Stufenprofil nach den Fig. 6a, 6b, 6c angepaßt, wobei die Ergänzungsmerkmale
6a, 7a, 8a, 6b, 7b entsprechend der Lage des Profilplättchenpaares 4 im vorderen Bereich
und des Profilplättchenpaares 5 im hinteren Bereich sowie der möglichen Positionen
5' und 5'' im Zylinderkern für das hintere Profilplättchenpaar durch Nuten entsprechend
der Lage der vorgenannten Positionen eingearbeitet sind.
[0024] Das Profil in herkömmlichen Zylinderkernen trägt auf ganzer Länge alle Grundmerkmale
und Ergänzungsmerkmale und muß mit Räummessern geräumt werden. In den erfindungsgemäßen
Zylinderkern werden nur die Profilmerkmale des Grundprofils - Grundmerkmale - eingebracht.
Sie übernehmen die spielfreie Führung des Schlüssels im Zylinderkern. Alle Ergänzungsmerkmale
werden durch die unterschiedlich gestalteten Profilplättchen geschaffen. Die erfindungsgemäßen
Profilplättchen im Schließzylinder können mit Formfräsern bzw. speziellen Stanzwerkzeugen
relativ preiswert hergestellt werden. Die Anschaffung von teuren Räummessersätzen
entfällt.
[0025] Die Entwicklung neuer komplizierter Profilgeometrien wird wesentliche erleichtert,
da die Profilierung im Zylinderkern nicht mehr nur mit Räummessern vorgenommen werden
muß. Da die Zylinderkerne für Schließzylinder vorzugsweise aus Messing hergestellt
werden, besteht die Gefahr des Verschleißens des Schlüsselprofils im Zylinderkern
bei häufigem Benutzen. Im erfindungsgemäßen Zylinderkern dagegen bestehen die Profilplättchen
aus Stahl, vorzugsweise gehärtetem Stahl, und haben daher eine wesentlich höhere Verschleißfestigkeit.
[0026] Das Einsetzen von gehärteten Profilplättchen im vorderen Bereich des Zylinderkerns
führt außerdem zu einem erhöhten Aufreißschutz. Die Gestaltung der Profilplättchen
bietet einem Bohrer keinen wirksamen Angriffspunkt.
[0027] Das Einsetzen des zweiten anders profilierten Plättchenpaares im hinteren Teil des
Zylinderkerns führt nicht nur zu einer Vervielfachung der möglichen Codierungen, es
erfordert auch die Herstellung entsprechender Schlüssel, welche dadurch gekennzeichnet
sind, daß sie gleichzeitig zwei verschiedene Profile tragen. Derartige Schlüssel können
nur auf speziellen Profilfräsmaschinen hergestellt werden. Damit wird ein unbefugtes
Kopieren wesentlich erschwert.
[0028] Durch Einsatz der vorgenannten Profilplättchen an zwei Positionen im Zylinderkern
des Schließzylinders und mit unterschiedlicher Profilierung ergibt sich eine Erweiterung
der Profilvarianten in 2-facher Potenz. Bei Betrachtung von Schließsystemen mit 50
verschiedenen Profilvarianten, 6 Stiftzuhaltungen und 9 verschiedenen Kerbentiefen
ergibt sich eine theoretische Anzahl möglicher Codierungen.
Anzahl Codierungen im herkömmlichen Profilzylinder:
[0029]
50 Profilvarianten...6 Zuhaltungen... 9 Kerbentiefen ---> 26 Mio. Codierungen
Anzahl Codierungen im Profilzylinder mit VSP:
[0030]
50 Profilvarianten...2 Positionen... 6 Zuhaltungen...9 Kerbentiefen ---> 1,3 Mrd.
Codierungen
[0031] Erhöht man die Anzahl der möglichen Positionen auf 4, so ergeben sich ca. 330 Mrd.
verschiedene Codierungen. Diese enorm hohe Anzahl möglicher Codierungen ermöglicht
die Berechnung und Fertigung umfangreichster Schließanlagen, welche bisher nur unter
Einsatz zusätzlicher Sperrelemente herstellbar waren.
[0032] Zur weiteren Erhöhung der Profil-Varianten und damit der Anzahl möglicher Codierungen
ist es möglich, anstelle eines vorderen Profilplättchenpaares 4 und hinteren Profilplättchenpaares
5 oder vorgenannter Stifte drei und mehr Profilplättchenpaare bzw. Stifte, verteilt
auf die gesamte Länge des Zylinderkerns, einzubringen.
Zweites Ausführungsbeispiel
[0033] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch einen herkömmlichen Schließzylinder mit zugeordnetem Schlüssel
- Fig. 2
- eine Vorderansicht nach Fig. 1
- Fig. 3
- eine Vorderansicht des Zylinderkerns
- Fig. 3a
- eine Draufsicht des Zylinderkerns
- Fig. 3b-d
- einen Querschnitt des Zylinderkerns zu Fig. 3 und 3a
- Fig. 3e
- einen Querschnitt durch einen Profilzylinder mit eingeführtem Flachschlüssel und zusätzlichem
seitlichem Stift
- Fig. 4
- eine Seitendnsicht eines Profilplättchens
- Fig. 4a
- eine Vorderansicht eines Profilplättchens
- Fig. 5
- eine Vorderansicht des Zylinderkerns mit möglichen Positionen für das hintere Profilplättchenpaar
- Fig. 5a
- eine Draufsicht nach Fig. 5
- Fig. 6
- einen zugeordneten Flachschlüssel mit Stufenprofil in Vorderansicht
- Fig. 6a
- eine Rückansicht nach Fig. 6
- Fig. 6b+c
- Querschnitte nach Fig. 6
[0034] Die Fig. 1 zeigt einen herkömmlichen Schließzylinder. Die Zahl der möglichen Codierungen
ergibt ich aus der Anzahl der unterschiedlichen geräumten Profile 1, den verschiedenen
Kerbentiefen im Schlüssel 2 und der Länge der entsprechenden Kernstifte 3 im Zylinder.
[0035] In der Fig. 2 ist dieser Schließzylinder im geräumten Profil 1 in der Vorderansicht
dargestellt.
[0036] Die Fig. 3 stellt die Vorderansicht des Zylinderkerns dar. In diesem sind an der
Vorder- und Hinterseite Ausnehmungen angeordnet. In der vorderen Ausnehmung liegt
das Profilplättchenpaar 4, bestehend aus einem linken Profilplättchen 4a und einem
rechten Profilplättchen 4b. In der hinteren Ausnehmung befindet sich das Profilplättchenpaar
5, bestehend aus einem linken Profilplättchen 5a und einem rechten Profilplättchen
5b. Auf der Ebene 18 des vierten Kernstiftes 3 befindet sich zusätzlich ein seitlicher
Stift 11. Dies wird weiter in der Fig. 3a dargestellt.
[0037] Fig. 3a zeigt eine Draufsicht nach Fig. 3
[0038] Der Aufbau eines Profilplättchens ist in den Fig. 4 und 4a dargestellt. Beispielsweise
weist das linke Profilplättchen 4a die Profilmerkmale 6 und 8 des Grundprofils sowie
die Ergänzungsmerkmale 6a und 8a auf. Der Querschnitt des Zylinderkerns ist nach den
Schnitten A-A, B-B und C-C in den Figuren 3b, 3c und 3d dargestellt.
[0039] Im Schnitt A-A der Fig. 3b ist das vordere Profilplättchenpaar 4 im vorderen Bereich
des Zylinderkerns angeordnet. Darin sind die Profilmerkmale 6, 7, 8, 9 des Grundprofils
sowie die Ergänzungsmerkmale 6a, 7a und 8a enthalten.
[0040] Im Schnitt C-C der Fig. 3d sind wiederum die gleichen Profilmerkmale 6, 7, 8, 9 des
Grundprofils sowie die gleichen Ergänzungsmerkmale 6a, 7a und 8a wie im Schnitt A-A
enthalten. Zusätzlich zu diesen Merkmalen wurden die Ergänzungsmerkmale 6b im linken
Profilplättchen 5a und 7b im rechten Profilplättchen 5b eingearbeitet.
[0041] Im Schnitt B-B der Fig. 3c sind die Profilmerkmale 6, 7, 8, 9 des Grundprofils im
gesamten Zylinder durchgängig enthalten. Auf dieser Ebene 18 des vierten Kernstiftes
3 liegt auch der zusätzliche seitliche Stift 11.
[0042] Fig. 3e zeigt die Funktionsweise des seitlichen Stiftes 11. In den Zylinderkern 10
ist ein zusätzlicher seitlicher Stift 11 eingesetzt, der genau auf der Ebene 18 der
Kernstifte 3 liegt. Der zugehörige Flachschlüssel 12 nach Fig. 6a besitzt eine entsprechende,
exakt passende Einfräsung 13. Der Flachschlüssel 12 im Schlüsselkanal 14 definiert
mit seiner Einfräsung 13 die Lage des seitlichen Stiftes 11. Der seitliche Stift 11
schließt genau mit der Außenkante des Zylinderkerns 10 und der Innenseite der Kernbohrung
des Gehäuses 15 ab.
[0043] Die Fig. 4 und 4a stellen eine Seitenansicht und eine Vorderansicht eines Profilplättchens
dar.
[0044] In den Fig. 5 und 5a ist dargestellt, daß die bisherige Lage des Profilplättchenpaares
5 im hinteren Bereich des Zylinderkerns in Richtung auf den vorderen Bereich veränderbar
angeordnet werden kann. Diese möglichen Positionen 5' und 5'' im Zylinderkern für
das hintere Profilplättchenpaar 5 sind in Richtung zum Profilplättchenpaar 4 im vorderen
Bereich wahlweise bestimmbar. Dieses Profilplättchenpaar 5' und 5'' besitzt ebenfalls
ein linkes und rechtes Profilplättchen 5'a, 5'b, 5''a und 5''b.
[0045] Den Profilmerkmalen 6, 7, 8, 9 des Grundprofils des Zylinderkerns ist der zugeordnete
Flachschlüssel mit Stufenprofil nach den Fig. 6, 6a, 6b, 6c angepaßt, wobei die Ergänzungsmerkmale
6a, 7a, 8a, 6b, 7b entsprechend der Lage des Profilplättchenpaares 4 im vorderen Bereich
und des Profilplättchenpaares 5 im hinteren Bereich sowie der möglichen Positionen
5' und 5'' im Zylinderkern für das hintere Profilplättchenpaar durch Nuten entsprechend
der Lage der vorgenannten Positionen eingearbeitet ind. Weiterhin trägt der Flachschlüssel
12 die exakt passende Einfräsung 13 entsprechend der Position des zusätzlichen seitlichen
Stiftes 11.
[0046] Das Profil in herkömmlichen Zylinderkernen trägt auf ganzer Länge alle Grundmerkmale
und Ergänzungsmerkmale und muß mit Räummessern geräumt werden. In den erfindungsgemäßen
Zylinderkern werden nur die Profilmerkmale des Grundprofils - Grundmerkmale - eingebracht.
Sie übernehmen die spielfreie Führung des Schlüssels im Zylinderkern. Alle Ergänzungsmerkmale
werden durch die unterschiedlich gestalteten Profilplättchen geschaffen. Durch das
Einsetzen des seitlichen Stiftes 11 wird der Kopierschutz zusätzlich erhöht.
[0047] Beim Einführen des Flachschlüssels 12 in den Schlüsselkanal 14 wird der seitliche
Stift 11 nach außen gedrückt und schließt genau mit der Außenkante des Zylinderkerns
10 ab. Der Zylinderkern 10 kann im Gehäuse 15 gedreht werden und der Schließvorgang
wird ausgeführt.
[0048] Fehlt die Einfräsung im Flachschlüssel 13 oder ist sie zu flach, läßt sich der Schlüssel
nicht vollständig in den Schlüsselkanal 14 einführen, der Schließvorgang kann nicht
ausgeführt werden. Ist die Einfräsung im Flachschlüssel 13 zu tief, schließt der seitliche
Stift 11 bei eingeführtem Flachschlüssel 12 nicht mit der Außenkante des Zylinderkerns
10 ab. Beim Drehen des Zylinderkerns 10 im Gehäuse 15 wird der Gehäusestift 16 durch
die dahinter sitzende Feder 17 in die entstandene Lücke gedrückt und sperrt die weitere
Drehung. Der Schließvorgang wird unterbrochen.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen im ersten Ausführungsbeispiel
[0049]
- 1
- geräumtes Profil
- 2
- Kerbentiefen im Schlüssel
- 3
- Kernstift
- 4
- Profilplättchenpaar im vorderen Bereich
- 4a
- linkes Profilplättchen des Profilplättchenpaares 4
- 4b
- rechtes Profilplättchen des Profilplättchenpaares 4
- 5
- Profilplättchenpaar im hinteren Bereich
- 5a
- linkes Profilplättchen des Profilplättchenpaares 5
- 5b
- rechtes Profilplättchen des Profilplättchenpaares 5
- 6,7,8,9
- Profilmerkmale des Grundprofils
- 6a,7a,8a,6b,7b
- Ergänzungsmerkmale
- 5',5''
- mögliche Positionen im Zylinderkern für das hintere Profilplättchenpaar
- 5'a
- linkes Profilplättchen des Profilplättchenpaares 5'
- 5'b
- rechtes Profilplättchen des Profilplättchenpaares 5'
- 5''a
- linkes Profilplättchen des Profilplättchenpaares 5''
- 5''b
- rechtes Profilplättchen des Profilplättchenpaares 5''
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen zum zweiten Ausführungsbeispiel
[0050]
- 1
- geräumtes Profil
- 2
- Kerbentiefen im Schlüssel
- 3
- Kernstifte
- 4
- Profilplättchenpaar im vorderen Bereich
- 4a
- linkes Profilplättchen des Profilplättchenpaares 4
- 4b
- rechtes Profilplättchen des Profilplättchenpaares 4
- 5
- Profilplättchenpaar im hinteren Bereich
- 5a
- linkes Profilplättchen des Profilplättchenpaares 5
- 5b
- rechtes Profilplättchen des Profilplättchenpaares 5
- 6,7,8,9
- Profilmerkmale des Grundprofils
- 6a,7a,8a,6b,7b
- Ergänzungsmerkmale
- 5',5''
- mögliche Positionen im Zylinderkern für das hintere Profilplättchenpaar
- 5'a
- linkes Profilplättchen des Profilplättchenpaares 5'
- 5'b
- rechtes Profilplättchen des Profilplättchenpaares 5'
- 5''a
- linkes Profilplättchen des Profilplättchenpaares 5''
- 5''b
- rechtes Profilplättchen des Profilplättchenpaares 5''
- 10
- Zylinderkern
- 11
- seitlicher Stift
- 12
- Flachschlüssel
- 13
- Einfräsung im Flachschlüssel
- 14
- Schlüsselkanal
- 15
- Gehäuse
- 16
- Gehäusestift
- 17
- Feder
- 18
- Ebene des vierten Kernstiftes 3
1. Schließzylinder mit zugeordnetem Flachschlüssel im variablen Stufenprofil, der im
Zylinderkern Hartmetallplättchen aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Zylinderkern Ausnehmungen an dessen Vorder- und Hinterseite aufweist,
- sich in der vorderen Ausnehmung ein Profilplättchenpaar (4), bestehend aus einem
linken und rechten Profilplättchen (4a und 4b) befindet,
- in der hinteren Ausnehmung ein Profilplättchenpaar (5) mit einem linken und rechten
Profilplättchen (5a und 5b) angeordnet ist,
- das linke Profilplättchen (4a) die Profilmerkmale (6 und 8), das rechte Profilplättchen
(4b) die Profilmerkmale (7 und 9) des Grundprofils aufweist,
- das Profilplättchenpaar (4) weiterhin die Ergänzungsmerkmale (6a, 7a und 8a) enthält,
- das Profilplättchenpaar (5) neben den Profilmerkmalen (6, 7, 8, 9) des Grundprofils
Ergänzungsmerkmale (6a, 7a, 8a, 6b 7b) enthält,
- die Profilmerkmale (6, 7, 8, 9) des Grundprofils durchgängig im Zylinderkern angeordnet
sind,
- den Profilmerkmalen (6, 7, 8, 9) des Grundprofils sowie den Ergänzungsmerkmalen
(6a, 7a, 8a, 6b, 7b) entsprechend der Lage der Profilplättchenpaare (4 und 5) im Zylinderkern
der zugeordneten Flachschlüssel durch Nuten angepaßt ist.
2. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage des Profilplättchenpaares (5) im hinteren Bereich des Zylinderkerns
in Richtung auf den vorderen Bereich des Zylinderkerns zu beliebig anordbar ist.
3. Schließzylinder nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß neben dem Einsetzen eines hinteren Profilplättchenpaares (5) seitlich eingebrachte
Stifte im Zylinderkern anordbar sind.
4. Schließzylinder nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das auf dem Zylinderkern drei oder mehr Profilplättchenpaare bzw. Stifte verteilt
auf dessen Länge einbringbar sind.
5. Schließzylinder nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stufenprofil des zugeordneten Flachschlüssels so angeordnet ist, daß die
Profilmerkmale (6, 7, 8, 9) und die Ergänzungsmerkmale (6a, 7a, 8a, 6b, 7b) im vorderen
und hinteren Profilplättchenpaar (4 und 5) gleich ausgebildet sind, jedoch die Breite
des gesamten Profils im hinteren Profilplättchenpaar (5) im Vergleich zur Breite des
Profils im vorderen Profilplättchenpaar (4) verringert ist.
6. Schließzylinder nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
- im Zylinderkern (10) auf gleicher Ebene mit einem Kernstift (3) sich ein zusätzlicher
seitlicher Stift (11) befindet,
- dem zusätzlichen seitlichen Stift (11) eine exakt passende Einfräsung (13) im zugehörigen
Flachschlüssel (12) zugeordnet ist,
- der zusätzliche seitliche Stift (11) auf die Ebene eines beliebigen Kernstiftes
(3) anordbar ist.