TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der verschiebbaren Wände. Sie
betrifft eine Schiebestapelwand mit einer Mehrzahl von einzeln verschiebbaren Wandelementen,
wobei jedes der Wandelemente an seiner deckenseitigen Oberkante durch ein horizontal
verlaufendes Tragprofil begrenzt ist und mittels wenigstens eines an dem Tragprofil
befestigten Fahrwerks in einer oberhalb des Tragprofils angeordneten, gemeinsamen
Laufschiene seitwärts verfahrbar ist, und wobei jedes der Wandelemente einen eigenen
Antrieb mit einem elektrisch betriebenen Antriebsmotor aufweist, welcher Antrieb an
dem Wandelement befestigt ist und über Antriebsmittel mit der Laufschiene in Eingriff
steht.
[0002] Eine solche Schiebestapelwand ist z.B. aus der Druckschrift DE-C3-24 04 875 oder
der Druckschrift WO 97/42388 bekannt.
STAND DER TECHNIK
[0003] In grossen Räumen mit variabler Nutzung wie beispielsweise Einkaufspassagen oder
dgl. werden zur flexiblen teilweisen oder vollständigen Abtrennung zunehmend Schiebestapelwände
eingesetzt, deren einzelne Wandelemente leicht verschiebbar an der Decke aufgehängt
sind, und entlang einer Laufschiene zu einer geschlossenen Wand vereinigt oder an
der Wandseite des Raumes in einer Parkposition zu einem wenig Platz einnehmenden Stapel
zusammengeschoben werden können. Das Verschieben der einzelnen Wandelemente kann dabei
manuell erfolgen; es sind aber auch automatische Lösungen denkbar, bei denen die einzelnen
Wandelemente durch einen integrierten Elektromotor angetrieben und von einer zentralen
Steuerung gesteuert bewegt werden.
[0004] Die Wandelemente selbst können dabei als Glaselemente ausgebildet sein, bei denen
zur Bildung einer durchgehenden Glaswand auf seitliche Rahmenteile verzichtet wird,
und die zum Aufhängen in der Laufschiene auf der Oberseite durch ein Tragprofil begrenzt
sind und ggf. auf der Unterseite zu Führungs- und/oder Verriegelungszwecken ein Bodenprofil
aufweisen können. Die Wandelemente können aber auch undurchsichtig sein und aus Holz,
Metall oder anderen Wandbaustoffen aufgebaut sein.
[0005] An Schiebestapelwände der beschriebenen Art werden sowohl hinsichtlich des ästhetischen
Erscheinungsbildes als auch hinsichtlich praktischer Erwägungen wie platzsparender
Einbau oder flexible (modulare) Ausbaubarkeit bzw. einfache Umstellung von manuellem
auf automatischen Betrieb zunehmend höhere Anforderungen gestellt, die von bekannten
Lösungen nur noch unvollkommen oder gar nicht erfüllt werden. So ist aus der eingangs
genannten Druckschrift DE-C3-24 04 875 eine Raumtrennwand aus versetzbaren Wandelementen
bekannt, die jeweils mittels zweier Laufwagen in einer unter der Decke befestigten
Laufschiene verfahrbar aufgehängt sind. Jedes einzelne Wandelement wird durch einen
in das Wandelement integrierten Elektromotor angetrieben, der ein an dem einen Laufwagen
angebrachtes Ritzel antreibt, welches in der Laufschiene in eine an deren Seitenwand
befestigte kette, Zahnstange oder dgl. eingreift. Der für den Elektromotor benötigte
Strom wird am anderen Laufwagen durch Stromabnehmer von einer innerhalb der Laufschiene
verlaufenden Stromschiene abgenommen. Der Elektromotor ist senkrecht stehend unterhalb
des oberen Querholms im doppelwandigen Bereich des Wandelements plaziert. Die bekannte
Lösung ist daher nicht geeignet für Wandelemente, die als durchsichtige Glaselemente
ausgebildet sind. Dasselbe gilt auch für das in der DE-C2-26 43 905 offenbarte Raumteilungs-Wandelement
mit motorischem Antrieb, sowie die in der DE-C2-31 47 273 beschriebene Raumtrennwand.
[0006] Weiterhin ist aus der DE-C2-29 10 185 eine Tür oder dgl. mit einem motorisch verschiebbaren
Blatt bekannt, bei welcher das Blatt an einem in einem Trägerprofil mittels Laufrollen
geführten Lautwagen befestigt ist. Der für den Antrieb vorgesehene Elektromotor, der
mit einem Zahnrad in ein Zahnstangenprofil im Trägerprofil kämmt, ist oberhalb des
Laufwagens im Inneren des Trägerprofils untergebracht. Hierdurch kann zwar das Blatt
in seiner Art und Form frei gewählt werden, jedoch erfordert die Unterbringung des
Antriebs im Laufschienen-Trägerprofil eine sehr breite und grossvolumige Laufschiene,
die viel Platz einnimmt und nur mit Mühe in eine Decke integriert werden kann. Die
Unterbringung des Antriebs in der Laufschiene macht es zudem notwendig, zu Wartungs-
und Instanthaltungszwecken eine abnehmbare Verkleidung vorzusehen, wodurch der konstruktive
Aufbau der Laufschiene zusätzlich verkompliziert wird. Im übrigen ist die offenbarte
Lösung für eine Schiebestapelwand mit einer Vielzahl von Einzelelementen schon deshalb
nicht praktikabel, weil die Stromversorgung des Elektromotors über ein in der Laufschiene
verlegtes, in der Länge ausziehbares Spiralkabel erfolgt.
[0007] Bei einer anderen bekannten versetzbaren Trennwand mit mehreren plattenförmigen Wandelementen
(EP-B1-0 597 208) erfolgt der motorische Antrieb der Wandelemente ebenfalls über eine
Antreibseinheit, die zusammen mit dem Laufwagen in der Deckenschiene untergebracht
ist. Auch hier muss eine besonders breit und hoch ausgebildete Deckenschiene bzw.
Laufschiene verwendet werden, die viel Platz wegnimmt und die Wartung und Montage
erschwert.
[0008] In der eingangs genannten Druckschrift WO 97/42388 schliesslich ist eine Schiebewand
beschrieben, bei der die einzelnen Wandelemente durch einen horizontal liegenden Elektromotor
angetrieben werden, der am Laufwagen angebracht ist und zusammen mit den zugehörigen
Stromabnehmern Seitlich, d.h. quer zur Laufrichtung aus dem Laufwagen herausragt.
Diese bekannte Lösung zeichnet sich durch eine noch grössere Breite im Laufschienenbereich
aus. Darüber hinaus hat die Lösung den folgenden Nachteil: Es kommt nicht selten vor,
dass der Anwender einer Schiebewand zunächst eine manuell verschiebbare Wand ohne
motorischen Antrieb einbaut, später jedoch die eingebaute Wand durch Hinzufügen eines
elektromotorischen Antriebs mit Steuerung automatisieren will. Eine nachträgliche
Automatisierung erfordert in diesem Fall nicht nur einen hohen Aufwand, sondern führt
auch zu längeren Stillstandszeiten der Schiebewand. Wird dagegen eine für den automatischen
Betrieb geeignete Führungsschiene von vornherein eingebaut, ergeben sich für die einfache
manuell betätigbare Wand unvertretbar hohe und nicht notwendige Anfangskosten und
ein nicht notwendiger erhöhter Platzbedarf.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0009] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Schiebestapelwand zu schaffen, die flexibel
an die unterschiedlichsten Anwendungs- und Einsatzgebiete anpassbar ist, hinsichtlich
der an der Decke befestigten Führungsschiene wenig Platz beansprucht, ohne Aenderungen
in der Schienenstruktur gleichermassen für manuellen und automatischen Betrieb ausgelegt
ist, und auch erhöhten ästhetischen Anforderungen genügt.
[0010] Die Aufgabe wird bei einer Schiebestapelwand der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass der Antriebsmotor innerhalb des Tragprofils angeordnet ist. Durch die erfindungsgemässe
Anordnung des Antriebsmotors im Tragprofil kann die an der Decke befestigte Laufschiene
ausserordentlich schlank ausgebildet werden, weil für den Antrieb praktisch kein zusätzlicher
Platz in der Schiene vorgesehen werden muss. Die Führungsschiene braucht lediglich,
wie auch bei manuell verschiebbaren Wandelementen der Fall ist, für die Aufnahme und
Führung der Fahrwerke ausgelegt zu sein. Die für einen elektrischen Antrieb erforderliche
Stromschiene und die in der Laufschiene untergebrachten Antriebsmittel wie z.B. eine
Zahnstange, ein Zahnriemen oder dgl., können platzsparend in die Laufschiene integriert
werden, so dass sowohl für den manuellen als auch für den automatischen Betrieb dieselbe
schlanke Laufschiene verwendet werden kann. Hierdurch wird eine spätere Umstellung
von manuellem auf automatischen Betrieb ausserordentlich vereinfacht, weil in die
vorhandene Laufschiene - sofern sie nicht bereits vorhanden sind - nachträglich allenfalls
eine Stromschiene und z.B. ein Zahnriemen eingeschoben werden müssen und im übrigen
bei den Wandelementen lediglich die vorhandenen Fahrwerke durch entsprechende Fahrwerke
mit elektromotorischem Antrieb und Stromabnehmern ersetzt werden müssen. Des weiteren
hat die Anordnung des Antriebsmotors im Tragprofil den Vorteil, dass für das Wandelement
selbst ohne Einschränkungen eine durchsichtige Glasscheibe oder beliebige andere am
Tragprofil befestigbare Materialien und Elementstrukturen verwendet werden können,
weil der Platzbedarf für den Antrieb auf das Tragprofil beschränkt ist.
[0011] Besonders günstig hinsichtlich des Platzbedarfs ist es, wenn gemäss einem ersten
bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Schiebestapelwand der Antriebsmotor
mit seiner Antriebsachse parallel zur Längsachse des Tragprofils angeordnet ist. Auf
diese Weise kann ein länglicher, kraftvoller Motor von aussen nicht sichtbar im Tragprofil
untergebracht werden, ohne dass die Querschnittsfläche des Tragprofils wesentlich
oder überhaupt vergrössert werden muss.
[0012] Eine bevorzugte Weiterbildung dieser Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass
die Antriebsmittel ein von dem Antriebsmotor angetriebenes Zahnrad umfassen, welches
mit einem sich innerhalb des Tragprofils in Längsrichtung erstreckenden, gezahnten
Profil in Eingriff steht, dass das gezahnte Profil ein in das Tragprofil eingeschobener
Zahnriemen ist, dass das Zahnrad um eine vertikale Achse drehbar ist und in den vertikal
angeordneten Zahnriemen eingreift, und dass die Kraftübertragung vom Antriebsmotor
zum Zahnrad über ein Winkelgetriebe erfolgt. Durch die vertikale Anordnung der Zahnradachse
und des Zahnriemens kann nicht nur der Antriebsstrang kompakt gehalten werden. Besonders
günstig ist der vertikal stehende Zahnriemen, wenn die Laufschiene in der Deckenebene
Kurven beschreibt, weil der Zahnriemen in dieser Konfiguration leicht und ohne zusätzliche
Massnahmen allein vermöge seiner Biegeeigenschaften als Zahnriemen den Kurven auch
bei kleinem Krümmungsradius folgen kann.
[0013] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass zur Versorgung des Antriebsmotors mit Strom innerhalb der Laufschiene eine sich
in Längsrichtung der Laufschiene erstreckende Stromschiene angeordnet ist, und dass
jedes Wandelement ein Fahrwerk aufweist, welches mittels am Fahrwerk befestigten Stromabnehmern
Strom von der Stromschiene abnimmt und an den Antriebsmotor weiterleitet. Durch die
Integration der Stromschiene in die Laufschiene ergibt sich nicht nur von selbst ein
Schutz der Stromschiene vor Verschmutzung und gegen eine unbeabsichtigte Berührung,
sondern die Laufschiene kann auch sehr kompakt ausgeführt werden.
[0014] Eine besonders gute Ausnutzung des Platzes wird erreicht, wenn jedes Wandelement
zwei in Laufrichtung hintereinander angeordnete Fahrwerke aufweist, und wenn das Wandelement
über das erste Laufwerk angetrieben wird und die Stromabnahme über das zweite Laufwerk
erfolgt.
[0015] Die Laufschiene kann auf einfache Weise gleichermassen und ohne Umbau für den manuellen
und automatischen Betrieb verwendet werden, wenn gemäss einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform die Laufschiene als zu einer Mittelebene spiegelsymmetrische Profilschiene
ausgebildet ist, welche im Inneren eine Laufebene aufweist, auf welcher die Fahrwerke
mit Tragrollen verfahrbar sind, wenn unterhalb der Laufebene zwei sich gegenüberliegende
und in Schienenlängsrichtung erstreckende, nach innen offene Seitennuten ausgebildet
sind, und wenn in der einen Seitennut die Stromschiene und in der anderen Seitennut
der Zahnriemen angeordnet ist.
[0016] Der Betrieb der Schiebestapelwand kann bei einfachstem Aufbau des Stromversorgungs-
und Steuerungssystems sehr flexibel gestaltet werden, wenn gemäss einer anderen bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemässen Schiebestapelwand in jedem der Wandelemente
eine lokale Steuerung vorgesehen ist, welche den Antriebsmotor des jeweiligen Wandelementes
steuert, wenn die lokalen Steuerungen über einen Datenbus mit einer zentralen Steuerung
Informationen austeuschen, wenn als Datenbus die Stromschiene verwendet wird, und
wenn in jedem Wandelement Mittel vorgesehen sind, welche Informationen über die Bewegung
des Wandelementes aufnehmen und zur Weiterverarbeitung an die lokale Steuerung des
Wandelementes weiterleiten.
[0017] Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0018] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen
- Fig. 1
- im Querschnitt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für eine Schiebestapelwand nach
der Erfindung, wobei der obere Teil eines Wandelementes mit dem Tragprofil, das den
Antrieb umfassende, eine Fahrwerk und die Laufschiene zu sehen sind;
- Fig. 2
- die in Fig. 1 gezeigten Elemente in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht;
- Fig. 3
- im Querschnitt das Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 im Bereich des zweiten, Stromabnehmer
tragenden Fahrwerks;
- Fig. 4
- die in Fig. 3 gezeigten Elemente in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht; und
- Fig. 5
- in einer schematisierten Darstellung ein bevorzugten Ausführungsbeispiel für eine
Steuerung der Schiebestapelwand nach Fig. 1.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0019] In Fig. 1 ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für eine Schiebestapelwand nach
der Erfindung im Querschnitt wiedergegeben. Die Schiebestapelwand 10 umfasst ein verfahrbares
Wandelement 13 z.B. in Form einer Glasscheibe oder dgl.. Das Wandelement 13 ist am
deckenseitigen Rand durch ein Tragprofil 12 begrenzt und im unteren Teil dieses Tragprofils
12 gehaltert. Im oberen Teil des Tragprofils 12 ist mittels eines Nutensteines 18
ein erstes Fahrwerk 14 befestigt, dass in das Innere einer (als Hohlprofil ausgebildeten
und an der Decke angebrachten) Laufschiene 11 hineinragt und dort in einen Laufwagen
übergeht, der mit seitlich angebrachten Tragrollen 15 auf einer Laufebene 40 innerhalb
der Laufschiene 11 in Schienenrichtung verfahrbar ist. Zur seitlichen Führung des
Fahrwerkes 14 in der Laufschiene 11 sind unterhalb der senkrecht stehenden Tragrollen
15 waagerecht liegende Seitenführungsrollen 16 angeordnet. Am Fahrwerk 14 ist für
den motorischen Antrieb des Wandelementes 13 ein Antriebsmodul 17 angebracht, das
- wie aus Fig. 2 ersichtlich ist - einen innerhalb des Tragprofils 12 waagerecht liegenden
elektrischen Antriebsmotor 27 umfasst. Der Antriebsmotor 27 treibt mit seiner Antriebsachse
28 über ein Winkelgetriebe 29 ein um eine senkrechte Achse drehbares Antriebsrad 25
an. Das Antriebsrad 25 ist als Zahnrad ausgebildet und im Unterteil der Laufschiene
11 unterhalb der Laufebene 40 angeordnet, wo es mit einem Zahnriemen 24 kämmt, der
seitlich senkrecht stehend in eine Seitennut 20 der Laufschiene 11 eingeschoben und
dort fixiert ist. Die Wirkungsachse des Zahnriemens 24 und die Achsen der Seitenführungsrollen
16 liegen sehr nahe beieinander. Dadurch ist gewährleistet, dass auch in Kurvenstücken
der Laufschiene und bei fixer Montage des Antriebs das Antriebsrad 25 nicht mit dem
Zahnriemen 24 ausser Eingriff gerät.
[0020] Spiegelbildlich zur Seitennut 20 ist auf der anderen Seite der Mittelebene 26 eine
zweite Seitennut 19 vorhanden, in welcher eine in sich in Schienenrichtung erstreckende
Stromschiene 21 mit zwei senkrecht übereinander angeordneten Leitern 22 und 23 untergebracht
ist. Die Stromschiene leitet den Strom, der zum betrieb des Antriebsmotors 27 notwendig
ist. Der Strom wird von der Stromschiene 21 durch Stromabnehmer 33, 34 abgenommen,
die gemäss Fig. 3 und 4 an einem zweiten Fahrwerk 30 befestigt sind. Das zweite Fahrwerk
30 ist im Prinzip wie das erste Fahrwerk 14 aufgebaut und wie das erste Fahrwerk 14
mittels eines Nutensteines 18' in der entsprechenden Nut des Tragprofils 12 befestigt.
Es ragt in gleicher Weise in das Innere der Laufschiene 11 hinein und geht dort in
einen Laufwagen über, der mit seitlich angebrachten Tragrollen 31 auf der Laufebene
40 verfahrbar ist und zur seitlichen Führung des Fahrwerkes 30 unterhalb der senkrecht
stehenden Tragrollen 31 waagerecht liegende Seitenführungsrollen 32 aufweist. Die
Tragrollen 31 des zweiten Fahrwerks 30 sind spiegelbildlich zu den Tragrollen 15 des
ersten Fahrwerks 14 plaziert. Dasselbe gilt für die Seitenführungsrollen 16 und 32.
Entsprechend ist die Führungsschiene 11 spiegelsymmetrisch zur Mittelebene 26 ausgebildet.
[0021] Die unterschiedliche Anordnung der Tragrollen 15 bzw. 31 und Seitenführungsrollen
16 bzw. 32 in der Laufschiene 11 ermöglicht es, im Parkbereich der Wandelemente die
Laufschiene 11 in der Mittelebene in zwei getrennte Teilschienen aufzutrennen und
die Teilschienen auseinanderlaufen zu lassen. Die Wandelemente laufen dann im Parkbereich
mit dem einen Fahrwerk in der einen Teilschiene und mit dem anderen Fahrwerk in der
anderen Teilschiene weiter und können so einzeln schräg oder quer gestellt und in
der Mehrzahl hintereinander zu einem platzsparenden Stapel vereinigt werden. Das Fahrwerk
14 mit dem Antriebsmodul 17 und dem Antriebsrad 25 bleibt dabei aufgrund der Anordnung
der Rollen 15, 16 in derjenigen Teilschiene, die auch den Zahnriemen 24 enthält. Das
Fahrwerk 30 mit den Stromabnehmern 33, 34 bleibt entsprechend in derjenigen Teilschiene,
in der die Stromschiene 21 weitergeführt wird.
[0022] Die Anordnung der Stromschiene 21 und des Zahnriemens 24 in den gegenüberliegenden
Seitennuten 19, 20 des Fahrschienenprofils ist nicht nur platzsparend und erlaubt
daher einen sehr kompakten Aufbau der Schienenanordnung. Sie stellt auch sicher, dass
dieselbe Laufschiene 11 in gleicher Weise und ohne Einschränkung sowohl für manuell
verschiebbare als auch für automatisch verschiebbare Wandelemente 13 verwendet werden
kann. In der untersten Ausbaustufe mit manueller Betätigung können die Seitennuten
19, 20 der Laufschiene leer gelassen werden. Entsprechend werden Wandelemente eingesetzt,
die zwar die gleichen Fahrwerke 14, 30, aber kein Antriebsmodul 17 und keine Stromabnehmer
33, 34 aufweisen. Soll später auf automatischen Betrieb übergegangen werden, werden
in die Seitennuten 19, 20 der Laufschiene 11 einfach eine Stromschiene 21 und ein
Zahnriemen 24 eingeschoben und bei den Wandelementen die vorhandenen Fahrwerke durch
solche mit elektromotorischem Antrieb und Stromabnehmern ausgetauscht. Weitergehende
Veränderungen sind nicht nötig. Selbstverständlich kann aber auch die Laufschiene
11 von vornherein mit Stromschiene und/oder Zahnriemen ausgerüstet sein. Der Uebergang
von manuellem zu automatischem Betrieb erfordert dann nur einen Austausch der Fahrwerke.
[0023] Wie aus Fig. 3 erkennbar ist, sind die Stromabnehmer 33, 34 mit einzelnen Kontaktelementen
35 ausgestattet, die in den Stromabnehmern 33, 34 senkrecht zur Stromschiene 21 verschiebbar
gelagert und mittels einer Feder 36 gegen die in der Stromschiene 21 isoliert gelagerten
Leiter 22, 23 gedrückt werden und Schleifkontakte bilden. Gemäss Fig. 3 und 4 wird
der von den Stromabnehmern 33, 34 abgenommene Strom durch Stromleitungen 38 zu auf
einer Anschlussplatte 37 befestigten Anschlusspfosten 39 weitergeleitet und gelangt
von dort beispielsweise über einen zu Montage- oder Wartungszwecken lösbaren Steckkontakt
44 zum Antriebsmotor 27.
[0024] Zum gezielten Verfahren der einzelnen Wandelemente 13 in der Laufschiene 11 von einem
zugeordneten Platz in der geschlossenen Wand zu einer Parkposition und umgekehrt,
ist gemäss Fig. 5 eine (programmierbare) zentrale Steuerung 42 mit entsprechender
Rechner- und Softwarekapazität vorgesehen, die über einen Datenbus mit lokalen, mit
Mikroprozessoren bestückten Steuerungen 43 Daten austauscht, die in den einzelnen
Wandelementen 13 untergebracht sind und die Bewegung und den Istzustand (Position,
Verfahrgeschwindigkeit, Beschleunigen, Bremsen, Drehmoment des Antriebs, etc.) des
jeweiligen Wandelements steuern und überwachen. Die Datenübertragung zwischen der
zentralen Steuerung 42 und den lokalen Steuerungen kann auf unterschiedliche Weise,
z.B. drahtlos, erfolgen. Besonders einfach und zweckmässig ist es, als Datenbus die
Stromschiene 21 selbst zu verwenden, die dann zugleich den aus einer Stromversorgung
41 stammenden Strom für die Antriebsmodule 17 der Wandelemente 13 als auch die zwischen
den Steuerungen 42 und 43 ausgetauschten Daten transportiert. Das Ansprechen eines
speziellen Wandelements erfolgt dann über einen Adresscode, der das jeweilige Wandelement
eindeutig charakterisiert.
[0025] Die lokalen Steuerungen 43 sind zwischen den Stromabnehmern in den Fahrwerken 30
und den Antriebsmotoren 27 angeordnet. Der Antriebsmotor 27 kann beispielsweise mit
einem Drehwinkelgeber ausgestattet sein, der durch Integration des Drehwinkels den
vom Wandelement zurückgelegten Weg zu bestimmen gestattet. Gleichzeitig können Strom
und Spannung am Antriebsmotor 27 gemessen und daraus Schlüsse auf die Belastung z.B.
durch ein plötzlich auftretendes Hindernis im Verfahrweg des Wandelements gezogen
werden, die zum Einleiten einer Notabschaltung herangezogen werden können. Weiterhin
ist es denkbar, die Annäherung eines Wandelementes an ein anderes durch einen Näherungssensor
zu erfassen, und über die lokale Steuerung 43 einen optimierten Annäherungsvorgang
mit beispielsweise auf den letzten Zentimetern reduzierter Geschwindigkeit durchzuführen.
Vorteilhaft ist dabei, dass die Laufschiene 11 für diese Art der verteilten Steuerung
nicht modifiziert werden muss, sondern den sehr einfachen Aufbau mit durchgehender
Stromschiene und durchgehendem Zahnriemen beibehalten kann.
[0026] Insgesamt ergibt sich mit der Erfindung eine Schiebestapelwand, die sich durch folgende
Eigenschaften und Vorteile auszeichnet:
- Stromschiene und Zahnriemen sind in die Laufschiene platzsparend und geschützt integriert,
- für die Aufnahme von Stromschiene und Zahnriemen sind identische Aufnahmekammern (Seitennuten)
vorhanden (spiegelsymmetrisches Laufschienenprofil);
- der Zahnriemen ist vertikal eingebaut und das Antriebsrad entsprechend horizontal
angeordnet; hierdurch wird die Montage in einem Bogenstück stark vereinfacht;
- im angetriebenen Fahrwerk liegen die Laufachse der Seitenführungsrolle und die Wirkungsachse
des Zahnriemens möglichst nahe beieinander; dadurch kann auch im Bogenbereich der
Antrieb fest montiert bleiben - es findet keine Axialbewegung statt;
- sehr einfache Umstellung von manuell betriebener auf automatisch angetriebene Anlage
- die Fahrwerke können leicht mit Antriebseinheit und Stromabnehmereinheit nachgerüstet
werden;
- kein sichtbarer Unterschied zwischen Hand- und Automatikanlagen;
- die Beschlags- und Antriebskomponenten sind modular aufgebaut;
- jedes Wandelement ist mit einer lokalen Steuerung eine autonome Einheit.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0027]
- 10
- Schiebestapelwand
- 11
- Laufschiene
- 12
- Tragprofil
- 13
- Wandelement
- 14,30
- Fahrwerk
- 15,31
- Tragrolle
- 16.32
- Seitenführungsrolle
- 17
- Antriebsmodul
- 18,18'
- Nutenstein
- 19,20
- Seitennut
- 21
- Stromschiene
- 22,23
- Leiter
- 24
- Zahnriemen
- 25
- Antriebsrad (Zahnrad)
- 26
- Mittelebene
- 27
- Antriebsmotor
- 28
- Antriebsachse
- 29
- Winkelgetriebe
- 33,34
- Stromabnehmer
- 35
- Kontaktelement
- 36
- Feder
- 37
- Anschlussplatte
- 38
- Stromleitung
- 39
- Anschlusspfosten
- 40
- Laufebene
- 41
- Stromversorgung
- 42
- zentrale Steuerung
- 43
- lokale Steuerung
- 44
- Steckkontakt
1. Schiebestapelwand (10) mit einer Mehrzahl von einzeln verschiebbaren Wandelementen
(13), wobei jedes der Wandelemente (13) an seiner deckenseitigen Oberkante durch ein
horizontal verlaufendes Tragprofil (12) begrenzt ist und mittels wenigstens eines
an dem Tragprofil befestigten Fahrwerks (14, 30) in einer oberhalb des Tragprofils
(12) angeordneten, gemeinsamen Laufschiene (11) seitwärts verfahrbar ist, und wobei
jedes der Wandelemente (13) einen eigenen Antrieb (17) mit einem elektrisch betriebenen
Antriebsmotor (27) aufweist, welcher Antrieb (17) an dem Wandelement (13) befestigt
ist und über Antriebsmittel (24, 25) mit der Laufschiene (11) in Eingriff steht, dadurch
gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (27) innerhalb des Tragprofils (12) angeordnet
ist.
2. Schiebestapelwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor
(27) mit seiner Antriebsachse (28) parallel zur Längsachse des Tragprofils (12) angeordnet
ist.
3. Schiebestapelwand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmittel
ein von dem Antriebsmotor (27) angetriebenes Zahnrad (25) umfassen, welches mit einem
sich innerhalb des Tragprofils (12) in Längsrichtung erstreckenden, gezahnten Profil
(24) in Eingriff steht.
4. Schiebestapelwand nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das gezahnte Profil
ein in das Tragprofil (12) eingeschobener Zahnriemen (24) ist, dass das Zahnrad (25)
um eine vertikale Achse drehbar ist und in den vertikal angeordneten Zahnriemen (24)
eingreift, und dass die Kraftübertragung vom Antriebsmotor (27) zum Zahnrad (25) über
ein Winkelgetriebe (29) erfolgt.
5. Schiebestapelwand nach 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Versorgung des Antriebsmotors
(27) mit Strom innerhalb der Laufschiene (11) eine sich in Längsrichtung der Laufschiene
(11) erstreckende Stromschiene (21) angeordnet ist, und dass jedes Wandelement (13)
ein Fahrwerk (30) aufweist, welches mittels am Fahrwerk (30) befestigten Stromabnehmern
(33, 34) Strom von der Stromschiene (21) abnimmt und an den Antriebsmotor (27) weiterleitet.
6. Schiebestapelwand nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Wandelement
(13) zwei in Laufrichtung hintereinander angeordnete Fahrwerke (14, 30) aufweist,
dass das Wandelement (13) über das erste Laufwerk (14) angetrieben wird, und dass
die Stromabnahme über das zweite Laufwerk (30) erfolgt.
7. Schiebestapelwand nach einem der Ansprüche 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Laufschiene (11) als zu einer Mittelebene (26) spiegelsymmetrische Profilschiene ausgebildet
ist, welche im Inneren eine Laufebene (40) aufweist, auf welcher die Fahrwerke (14,
30) mit Tragrollen (15, 31) verfahrbar sind, dass unterhalb der Laufebene (40) zwei
sich gegenüberliegende und in Schienenlängsrichtung erstreckende, nach innen offene
Seitennuten (19, 20) ausgebildet sind, und dass in der einen Seitennut (19) die Stromschiene
(21) und in der anderen Seitennut (20) der Zahnriemen (24) angeordnet ist.
8. Schiebestapelwand nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in
jedem der Wandelemente (13) eine lokale Steuerung (43) vorgesehen ist, welche den
Antriebsmotor (27) des jeweiligen Wandelementes steuert, und dass die lokalen Steuerungen
(43) über einen Datenbus mit einer zentralen Steuerung (42) Informationen austauschen.
9. Schiebestapelwand nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Datenbus die Stromschiene
(21) verwendet wird.
10. Schiebestapelwand nach einem der Ansprüche 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass in
jedem Wandelement (13) Mittel vorgesehen sind, welche Informationen über die Bewegung
des Wandelementes (13) aufnehmen und zur Weiterverarbeitung an die lokale Steuerung
(43) des Wandelementes (13) weiterleiten.