[0001] Die Erfindung betrifft ein Florett oder Degen nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bekannte Fechtwaffen, die an ihrer Spitze einen Kontaktschalter tragen, der einen
Treffer über eine elektische Leitung an eine Anzeigeeinrichtung meldet, haben eine
Klinge mit einem massiven Querschnitt und einen in eine einseitig offene Längsnut
der Klinge eingebetteten, gegenüber der Klinge isolierten Leiterdraht. Der Leiterdraht
verbindet den Kontaktschalter mit einem Anschlußkontakt an der Glocke der Fechtwaffe.
Um die Elastizität der Klinge nicht zu beeinträchtigen, kann die auf einer Außenfläche
der Klinge vorgesehene Längsnut, insbesondere im Bereich der schlanken Spitze, nur
sehr flach ausgebildet sein, so daß der Draht der Einwirkung der gegnerischen Waffe
nicht vollständig entzogen ist und häufig beschädigt wird oder Falschmeldungen verursacht.
Um dies zu vermeiden, muß die Klinge an ihrer Spitze mit einem Klebeband umwickelt
werden. Die Drahtlänge muß beim Stand der Technik außerdem der Klingenlänge zwischen
Kontaktschalter und Glocke genau entsprechen, weil in der flachen außenliegenden Längsnut
ein längerer Draht nicht untergebracht werden kann. Das hat zur Folge, daß der Draht
bei einer im Wettkampf möglichen starken Krümmung der Klinge stark gedehnt werden
und reißen kann.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
den Leiterdraht gut geschützt und unempfindlich gegen Biegungen in der Klinge zu verlegen.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0005] In dem innenliegenden Kanal ist der Leiterdraht vor Beschädigungen vollkommen geschützt.
Da der Kanal die Stelle der neutralen Faser der Klinge einnimmt, wird der Leiterdraht
bei der Biegung der Klinge auch nicht auf Zug beansprucht. Das häufige und zeitraubende
Auswechseln eines nicht mehr ordnungsgemäß funktionierenden Leiterdrahts entfällt
daher.
[0006] Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird die Klinge ausgehend von einem kreisförmigen
Rohrquerschnitt zu einem quadratischen Profil umgeformt. Die dabei sich ergebenden
Wandstärken und die Materialverteilung über den Querschnitt sorgt für eine in allen
Richtungen gleichmäßige, von dem inneren Kanal unbeeinflußte Elastizität der Klinge.
[0008] Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1 -
- eine teilweise unterbrochene Seitenansicht eines Floretts oder Degens, teilweise im
Schnitt;
- Figur 2 -
- einen Querschnitt des Ausgangsmaterials;
- Figur 3 -
- einen Schnitt gemäß Schnittebene III - III in Fig. 1
[0009] Das Florett oder der Degen besteht aus einer Klinge 1 und einer damit verschweißten
Glocke 2. Die Klinge trägt an ihrer Spitze 1d einen Kontaktschalter 4 mit einem abgerundeten
Schalterstößel 4a. Der Kontaktschalter 4 ist mit einem isolierten Leiterdraht 1a verbunden,
der in einem Längskanal 1a verlegt ist. Der Längskanal 1a verläuft zentral in der
Längsachse der Klinge 1.
[0010] Der Leiterdraht 3 ist durch die Glocke 2 hindurchgeführt und verläßt die Klinge durch
eine Querbohrung einer Griffbefestigung 1b auf der Innenseite der Glocke 2. Auf der
Innenseite der Glocke 2 sind zwei Anschlußkontakte 5 vorgesen, von denen der erste
Anschlußkontakt 5a mit dem Leiterdraht 3 und der andere Anschlußkontakt 5b elektrisch
mit der Klinge verbunden ist.
[0011] Die Griffbefestigung 1b, die die Verbindung zwischen Glocke 2 und Klinge 1 auf der
Innenseite der Glocke 2 verstärkt, weist einen hülsenförmigen Ansatz mit einer Gewindebohrung
1c auf, an dem das nicht dargestellte Griffstück des Floretts oder Degens befestigt
wird.
[0012] Das Ausgangsmaterial für die Klinge 1 ist ein Rohr 1f, das den in Fig. 2 vergrößert
dargestellten, kreisringförmigen Ausgangsquerschnitt mit einer Wandstärke von 1,5
mm hat. Das rohrförmige Ausgangsmaterial wird durch Walzen und/oder Schmieden auf
den in Fig. 3 dargestellten, quadratischen Querschnitt 1e mit einer mittleren Kantenlänge
von z.B. 4 mm umgeformt. Dadurch verengt sich die Bohrung 1g auf einen Kanal 1a von
annähernd quadratischem Querschnitt mit der Kantenlänge von etwa 0,5 mm. Die Innenwände
1h des Kanals 1 sind nach innen gewölbt, so daß die Klinge 1 in allen Radialrichtungen
eine etwa gleiche Elastizität aufweist.
1. Florett oder Degen mit einem Griff, der ein Griffstück (1b) und eine Glocke (2) aufweist,
und einer zur Spitze (1d) konisch zulaufenden Klinge (1), die an ihrer Spitze (1d)
einen Kontaktschalter (4) aufweist, der mittels eines längs der Klinge (1) verlaufenden
Leiterdrahts (3) mit einem Anschlußkontakt (5a) an der Glocke (2) verbunden ist, wobei
ein weiterer Anschlußkontakt (5b) mit der Klinge (1) elektrisch verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Leiterdraht (3) durch einen innenliegenden Längskanal (1a) der Klinge (1)
geführt ist.
2. Florett oder Degen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Längskanal (1a) zentral angeordnet ist.
3. Florett oder Degen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klinge (1) aus einem im Querschnitt verformten Rohr (1f) gebildet ist.
4. Florett oder Degen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Klingenquerschnitt (1e) quadratisch ist.
5. Florett oder Degen nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt des Rohres (1f) einen Durchmesser von 8mm und eine Wandstärke
von 1,5 mm aufweist.
6. Florett oder Degen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Material der Klinge (1) Edelstahl ist.
7. Florett oder Degen nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Edelstahl die Qualität VA 4201 aufweist.
8. Florett oder Degen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Glocke (2) unlösbar mit der Klinge (1) verbunden ist.
9. Florett oder Degen nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unlösbare Verbindung zwischen Klinge (1) und Glocke (2) eine Schweißverbindung
ist.