[0001] Aus im Querschnitt kreisrunden Ausgangsrohren durch einen spanlosen Umformprozess
erzeugte U-förmige Profile werden z.B. Querlenker für Pkw-Hinterachsen gefertigt.
[0002] Bei dem bislang durchgeführten Umformprozess wird ein Ausgangsrohr auf die Kanten
einer offenen Matrize gelegt, die eine der Außenkontur des U-förmigen Profils entsprechende
Innenkontur besitzt. Hierbei ist das Öffnungsmaß an der Mündung der Matrize grundsätzlich
kleiner als der Durchmesser des Ausgangsrohrs. Mit einer leistenartigen Patrize, die
eine konvex gekrümmte Kuppe aufweist, wird dann von der der Matrize gegenüberliegenden
Seite aus das Ausgangsrohr eingedrückt. Die Patrize besitzt eine äußere Kontur, die
der Innenkontur des Profils entspricht.
[0003] Im Hinblick auf den Sachverhalt, dass das Öffnungsmaß der Matrize grundsätzlich kleiner
ist als der Durchmesser des Ausgangsrohrs muss im bekannten Fall beim Umformen im
allgemeinen ca. ein Drittel des Rohrhalbmessers über die Kanten der Matrize gezogen
werden. Dabei entsteht unmittelbar vor der Endposition der Patrize eine Situation
für die sogenannten Ohrumschläge derart, dass aufgrund von sich einstellenden Widerstandsmomenten
an den Ohrumschlägen das jeweils unten liegende Material auf der Innenseite gestreckt
wird. Diese Streckung kommt insbesondere dadurch zustande, dass durch das Zusammenfahren
von Patrize und Matrize das Material in dem auf beiden Seiten zur Verfügung stehenden
Spalt zwischen Patrize und Matrize durch hohe Reibung an den Wänden von Patrize und
Matrize in der Gleit- und Rollbewegung behindert wird. Diese Streckung erfolgt immer
quer zur Walzrichtung des Metalls, aus dem ein Ausgangsrohr hergestellt wurde, so
dass die mechanisch technologischen Kennwerte im Vergleich zu denen in Längsrichtung
deutlich eingeschränkt sind. Je nach den mechanischen Kennwerten liegt dadurch die
maximale plastische Querdehnung im Grenzbereich der tatsächlich auftretenden Dehnwerte.
[0004] Bei Oberflächenrauhigkeiten, die insbesondere bei aus warmgewalzten Einsatzblechen
gefertigten Ausgangsrohren relativ groß sind, kann mithin im oberen Grenzbereich der
Rauhigkeitswerte eine kritische Anrisssituation entstehen.
[0005] Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Umformen eines Ausgangsrohrs mit kreisrundem Querschnitt in ein U-förmiges Profil
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens bereitzustellen, gemäß welchen
eine erhebliche Reduzierung der Querbeanspruchung des Materials erzielt wird und dadurch
die Fertigung wirtschaftlicher gestaltet werden kann.
[0006] Was die Lösung des grundsätzlichen verfahrensmäßigen Teils der Aufgabe anlangt, so
wird diese in den Merkmalen des Anspruchs 1 erblickt.
[0007] Danach wird zunächst das an den Stirnenden durch Formdorne positionierte Ausgangsrohr
mit einer Umfangshälfte an einem Widerlager mindestens bereichsweise abgestützt. Unter
mindestens bereichsweise wird eine Abstützung verstanden, bei welcher die Auflage
des Ausgangsrohrs auf einander gegenüberliegenden Längskanten vermieden und das Ausgangsrohr
gewissermaßen in eine schalenartige Aufnahme gelegt wird. Anschließend wird die leistenartige
Patrize gegen das Ausgangsrohr gefahren und dieses dann von der dem Widerlager gegenüberliegenden
Seite aus mittels der Patrize U-förmig eingedrückt. Dieser Eindrückvorgang erfolgt
so lange, bis die von der Patrize belastete Umfangshälfte des Ausgangsrohrs über ihre
Innenfläche mit der Innenfläche der am Widerlager abgestützten Umfangshälfte in Kontakt
gelangt.
[0008] Bei diesem Verfahrensschritt wird das Ausgangsrohr durch die Patrize zunächst etwas
oval gedrückt. Beim weiteren Verlagern der Patrize fällt das Ausgangsrohr unter der
Patrize ein, bis in der Endposition der Patrize der insbesondere linienförmige Kontakt
der Innenflächen erfolgt. Durch die besondere Einbettung des Ausgangsrohrs im Widerlager
haben die Ohrumschläge neben der Patrize relativ groß geführte Schleifen. Hierdurch
wird eine übermäßig enge Einformung des Rohrmaterials vermieden, wobei die hauptsächliche
Querbeanspruchung des Materials gravierend vermindert wird.
[0009] Wichtig ist bei diesem Verformungsschritt, dass das Ausgangsrohr als solches in seiner
Lage verbleibt, was mit Hilfe der in den Stirnenden positionierten Formdorne gewährleistet
wird. Hier behält das Ausgangsrohr auch seinen ursprünglichen Querschnitt bei.
[0010] Im zweiten Umformschritt werden dann die Patrize und eine Matrize mit einer der Außenkontur
des herzustellenden U-förmigen Profils entsprechenden Innenkontur relativ zueinander
verlagert. Diese Verlagerung von Patrize und Matrize erfolgt so lange, bis die Innenfläche
der von der Patrize belasteten Umfangshälfte an der Innenfläche der sich in der Innenkontur
der Matrize abstützenden Umfangshälfte formschlüssig zur Anlage gelangt. Lediglich
die beiden Ohrumschläge bilden nach wie vor Schleifen in der geringsten Größe.
[0011] Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass das Formen der Ohrumschläge ohne Reibung
erfolgt, da diese keinen Kontakt mit den Werkzeugen haben. Ihre rollende Erzeugung
verläuft ungestört ab.
[0012] Soweit erforderlich ist es gemäß Anspruch 2 möglich, dass das U-förmige Profil einer
Kalibrierung unterworfen wird. Dies kann je nach Kontur und Funktionalität des gefertigten
Profils durchgeführt werden. Hiermit ist eine weitere erhebliche Reduzierung der Querbeanspruchung
des Materials verbunden.
[0013] Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in den
Merkmalen des Anspruchs 3. Danach wird das Ausgangsrohr mit einer kleiner als 180°
bemessenen Umfangshälfte an einem kreisabschnittsförmig gemuldeten einteiligen Widerlager
abgestützt. Dies ist mit dem Vorteil verbunden, dass die Ohrumschläge sich zunächst
mit relativ großen Schleifen ausbilden können.
[0014] Anschließend wird die Patrize gegen das Ausgangsrohr verlagert und dieses U-förmig
eingedrückt, bis der Kontakt der Innenflächen erfolgt.
[0015] Im Anschluss daran wird das Widerlager mit der Mulde durch eine Matrize mit einer
U-förmigen Innenkontur ersetzt, die der Außenkontur des U-Profils entspricht. Dann
werden Patrize und Matrize relativ zueinander verlagert, bis dass mit Ausnahme der
Ohrumschläge die Innenfläche der von der Patrize belasteten Umfangshälfte an der Innenfläche
der in der Matrize liegenden Umfangshälfte formschlüssig zur Anlage kommt.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in
den Merkmalen des Anspruchs 4 erblickt. Danach wird als Widerlager eine dreiteilige
Matrize eingesetzt, die zugleich im zweiten Umformschritt die Außenkontur des Profils
festlegt.
[0017] Im ersten Umformschritt wird das Ausgangsrohr über drei um etwa 90° zueinander versetzte
Bereiche einer Umfangshälfte an der Matrize abgestützt und die der Matrize gegenüberliegende
Umfangshälfte durch die Patrize U-förmig eingedrückt, bis die Innenflächen linienförmig
in Kontakt treten. Nunmehr werden alle Teile der Matrize und die Patrize relativ zueinander
verlagert und hierbei das U-förmige Profil erzeugt.
[0018] Im zweiten Verformungsschritt wird die Rohrwandung von den Formbacken seitlich an
die Kontur der Patrize gedrückt, wobei nur eine minimale Relativbewegung zwischen
den seitlichen Formbacken und dem eingedrückten Ausgangsrohr auftritt. Die schleifenförmigen
Ohrumschläge unterliegen hierbei einem weichen Abrollprozess, da die Rollradien großzügig
festgelegt werden können. Im Hinblick auf den Sachverhalt, dass die Ohrumschläge am
Profil keinen Kontakt mit den Werkzeugen haben, entsteht auch keine Reibung. Das Rollen
läuft ungestört ab.
[0019] Da das Rollen vom ersten Kontakt der Patrize mit dem Ausgangsrohr bis zum verformenden
Einsatz der seitlichen Formbacken unbehindert abläuft, tritt bis dahin keine Wandschwächung
auf. Zum Zeitpunkt des Einsatzes der Formbacken ist die Kontur des Profils so fertiggestellt,
dass ein vertikales Ziehen an den innen liegenden Übergängen zu den Ohrumschlägen
nicht eintritt. Bei der Relativverlagerung von Patrize und Matrize wird der Rollradius
dann kontinuierlich verkleinert, erreicht aber seine enge Endkontur erst, nachdem
die Innenflächen formschlüssig aneinander liegen.
[0020] Entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 5 können alle erforderlichen oder gewünschten
Verprägungen in der Endposition der Patrize mittels Ziehkissen oder anderer Werkzeugtechniken
in das Profil eingebracht werden.
[0021] Die gegenständliche Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe wird entsprechend
einer ersten Ausführungsform in den Merkmalen des Anspruchs 6 gesehen. Danach sind
einer leistenartigen Patrize mit konvex gekrümmter Kuppe einerseits ein Widerlager
mit einer kreisabschnittsförmigen Mulde und andererseits eine Matrize mit U-förmiger
Innenkontur sowie bogenförmig divergierenden Mündungsabschnitten austauschbar sowie
relativ verlagerbar gegenüberliegend zugeordnet.
[0022] Die sich nicht über den gesamten Durchmesser des Ausgangsrohrs erstreckende Mulde
erlaubt es, dass im ersten Umformschritt das Ausgangsrohr eine Ovalität annehmen und
sich hierbei die seitlichen Ohrumschläge mit großzügigen Schleifen langsam ausbilden
können. Anschließend wird die Patrize zurückverlagert und das Widerlager durch eine
Matrize mit U-förmiger Innenkontur und bogenförmig divergierenden Mündungsabschnitten
ersetzt. Wenn dann das U-förmig eingedrückte Ausgangsrohr in die Matrize gelegt und
anschließend die Patrize oder die Matrize verlagert bzw. beide Teile gegeneinander
verlagert werden, gleitet das vorgeformte Profil in die U-förmige Innenkontur der
Matrize, bis letzten Endes bis auf die Ohrumachläge die Innenfläche der von der Patrize
belasteten Umfangshälfte an der Innenfläche der in der Matrize liegenden Umfangshälfte
satt anliegt. Gemuldete Vertiefungen in der Matrize bzw. der Patrize sorgen dafür,
dass bei ihrer Formung die Ohrumschläge keinen Zwängungen unterworfen werden.
[0023] Im Anspruch 7 ist eine Variante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben.
Danach ist einer leistenartigen Patrize mit konvex gekrümmter Kuppe eine auch die
Funktion eines Widerlagers wahrnehmende dreiteilige Matrize relativ verlagerbar gegenüberliegend
zugeordnet. Die Matrize setzt sich aus einer der Patrize frontal gegenüberliegenden
Stützbacke und aus sich an einem die Patrize tragenden Gegenlager abstützenden seitlichen
Formbacken zusammen. Die Formbacken weisen die seitlichen Außenkonturen des späteren
Profils auf, während die Stützbacke den bogenförmigen Bereich zwischen den Schenkeln
des Profils formt. Auch die Patrize besitzt muldenartige Vertiefungen für die seitlichen
Ohrumschläge.
[0024] Bevorzugt ist nach Anspruch 8 die Stützbacke dachförmig gestaltet und ihre Kuppe
ist mit einer bogenförmigen Mulde versehen. Die Kontur der Mulde entspricht der Krümmung
des bogenförmigen Abschnitts des Profils.
[0025] Zweckmäßig ist es gemäß Anspruch 9, wenn die seitlichen Formbacken mit sich an dachförmigen
Schrägflächen der Stützbacke und an divergierenden Innenflächen des Gegenlagers abstützenden
Schrägflächen versehen sind. Hierdurch wird der in der Regel zweistufige Umformvorgang
sicher gewährleistet. Gegebenenfalls kann der gesamte Umformprozess auch nur in einem
einzigen Umformschritt durchgezogen werden.
[0026] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- im vertikalen schematischen Querschnitt eine Vorrichtung zur Umformung eines kreisrunden
Ausgangsrohrs zu einem U-förmigen Profil vor der Umformung;
- Figur 2
- die Vorrichtung der Figur 1 am Ende eines ersten Umformschritts;
- Figur 3
- die Vorrichtung der Figur 1 während der Umformung und nach einem zweiten Umformschritt;
- Figur 4
- im vertikalen schematischen Querschnitt eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Umformung eines kreisrunden Ausgangsrohrs zu einem U-förmigen Profil vor der Umformung
und
- Figur 5
- die Vorrichtung der Figur 4 nach der Umformung.
[0027] Mit 1 ist in der Figur 1 ein Ausgangsrohr aus Stahl bezeichnet, welches einen kreisrunden
Querschnitt aufweist und in ein U-förmiges Profil 2 gemäß Figur 3 verformt werden
soll.
[0028] Dazu wird das Ausgangsrohr 1 zunächst gemäß Figur 1 mit einer Umfangshälfte 3 in
ein kreisabschnittsförmig gemuldetes einteiliges Widerlager 4 gelegt. Die Mulde 7
ist kleiner als 180° bemessen. Die Rohrachse 5 liegt dadurch mit Abstand oberhalb
der Mündungskanten 6 der Mulde 7. Die Distanz zwischen den Mündungskanten 6 ist kleiner
als der Durchmesser des Ausgangsrohrs 1.
[0029] Endseitig wird das Ausgangsrohr 1 in nicht näher dargestellter Weise durch in den
Stirnenden positionierte Formdorne in der in Figur 1 gezeichneten Lage gehalten.
[0030] Oberhalb des Widerlagers 4 befindet sich eine leistenförmige Patrize 8 mit einer
konvex gekrümmten Kuppe 9. Die Kontur der Patrize 8 entspricht der Innenkontur des
herzustellenden Profils 2.
[0031] Durch Verlagerung der Patrize 8 in Richtung auf das Widerlager 4 wird gemäß Figur
2 die der Patrize 8 zugewandte Umfangshälfte 10 des Ausgangsrohrs 1 U-förmig eingedrückt,
bis dass die Innenfläche 11 dieser Umfangshälfte 10 die Innenfläche 12 der in der
Mulde 7 liegenden Umfangshälfte 3 linienförmig kontaktiert. Hierbei bilden sich zwängungsfrei
oberhalb des Widerlagers 4 und seitlich der Patrize 8 schleifenförmige Ohrumschläge
13 aus.
[0032] Danach wird die Patrize 8 wieder vom Widerlager 4 weg verlagert und das Widerlager
4 durch eine aus der Figur 3 erkennbare Matrize 14 mit einer an die gewünschte Außenkontur
des Profils 2 angepassten U-förmigen Innenkontur 15 ersetzt. Dann wird das gemäß Figur
2 eingedrückte Ausgangsrohr 16 an den bogenförmig divergierenden Mündungsabschnitten
17 der Innenkontur 15 der Matrize 14 plaziert. Anschließend werden Patrize 8 und Matrize
14 zueinander relativverlagert. Dabei wird dann das U-förmige Profil 2 erzeugt. Da
dieses Profil 2 seitliche schleifenförmige Ohrumschläge 13 aufweist, weisen sowohl
die Innenkontur 15 der Matrize 14 als auch die Oberfläche 18 der Patrize 8 an die
Ohrumschläge 13 angepasste muldenförmige Vertiefungen 19, 20 auf.
[0033] In den Figuren 4 und 5 ist eine Vorrichtung zur Umformung eines im Querschnitt kreisrunden
Ausgangsrohrs 1 aus Stahl zu einem U-förmigen Profil 2 dargestellt, welche eine dreiteilige
Matrize 21 aufweist, die auch eine Widerlagerfunktion wahrnimmt.
[0034] Die Matrize 21 setzt sich aus einer mittigen Stützbacke 22 sowie aus zwei seitlichen
Formbacken 23 zusammen. Die Stützbacke 22 ist dachförmig gestaltet mit gleich abfallenden
Schrägflächen 24 und einer bogenförmigen Mulde 25 in der Kuppe 26. Auf den Schrägflächen
24 stützen sich Schrägflächen 27 der Formbacken 23 ab, die sich andererseits mit schrägen
Außenflächen 28 an divergierenden Innenflächen 29 eines auch eine leistenartige Patrize
8 tragenden Gegenlagers 30 abstützen. Die Innenseiten 31 der Formbacken 23 sind an
die Außenkontur der Schenkel 32 des U-förmigen Profils angepasst. Die Mulde 25 in
der Stützbacke 23 ist an die Kontur des bogenförmigen Abschnitts 33 des Profils 2
angeglichen.
[0035] Zur Herstellung des Profils 2 gemäß Figur 5 werden zunächst Matrize 21 und Gegenlager
30 mit Patrize 8 voneinander weg verlagert und das kreisrunde Ausgangsrohr 1 in der
aus Figur 4 erkennbaren Lage in die Matrize 21 eingebettet. Das Ausgangsrohr 1 stützt
sich hierbei an den die Mulde 25 begrenzenden Längskanten 34 an der Kuppe 26 der Stützbacke
22 sowie in zwei muldenförmigen Vertiefungen 35 der Innenseiten 31 der Formbacken
23 ab.
[0036] Anschließend wird das Gegenlager 30 relativ zur Matrize 21 verlagert, wobei die Patrize
8 analog zu der Darstellung der Figur 2 die der Patrize 8 benachbarte Umfangshälfte
10 des Ausgangsrohrs 1 U-förmig eindrückt, bis sich die Innenfläche 11 dieser Umfangshälfte
10 an der Innenfläche 12 der sich in der Matrize 21 abstützenden Umfangshälfte 3 linienförmig
anlegt.
[0037] Durch anschließende weitere Relativverlagerung von Patrize 8 und Matrize 21, wobei
auch die Formbacken 23 sich relativ zur Stützbacke 22 und zum Gegenlager 30 verlagern,
wird dann die Querschnittskontur des Profils 2 gemäß Figur 5 erzeugt. Hierbei ist
zu erkennen, dass die schleifenförmigen Ohrumschläge 13 in den Vertiefungen 35 der
Formbacken 23 sowie in Vertiefungen 20 an der Patrize 8 einliegen.
[0038] Auch bei der Vorrichtung gemäß den Figuren 4 und 5 wird die Lage des Ausgangsrohrs
1 in der Position gemäß Figur 4 durch in die Stirnenden des Ausgangsrohrs 1 eingefahrene
nicht näher veranschaulichte Formdorne während der Vorverformung gewährleistet.
Bezugszeichenaufstellung
[0039]
- 1
- - Ausgangsrohr
- 2
- - U-förmiges Profil
- 3
- - Umfangshälfte v. 1
- 4
- - Widerlager
- 5
- - Rohrachse
- 6
- - Mündungskanten v. 7
- 7
- - Mulde in 4
- 8
- - Patrize
- 9
- - Kuppe v. 8
- 10
- - Umfangshälfte v. 1
- 11
- - Innenfläche v. 10
- 12
- - Innenfläche v. 3
- 13
- - Ohrumschläge
- 14
- - Matrize
- 15
- - Innenkontur v. 14
- 16
- - eingedrücktes Ausgangsrohr
- 17
- - Mündungsabschnitte v. 15
- 18
- - Oberfläche v. 8
- 19
- - Vertiefungen an 15
- 20
- - Vertiefungen an 8
- 21
- - Matrize
- 22
- - Stützbacke v. 21
- 23
- - Formbacke v. 21
- 24
- - Schrägflächen v. 22
- 25
- - Mulde in 26
- 26
- - Kuppe v. 22
- 27
- - Schrägflächen v. 23
- 28
- - Außenseiten v. 23
- 29
- - Innenflächen v. 30
- 30
- - Gegenlager
- 31
- - Innenseiten v. 23
- 32
- - Schenkel v. 2
- 33
- - Bogen v. 2
- 34
- - Längskanten v. 25
- 35
- - Vertiefungen in 31
1. Verfahren zum Umformen eines Ausgangsrohrs (1) mit kreisrundem Querschnitt in ein
U-förmiges Profil (2), bei welchem die Innenfläche (11) einer Umfangshälfte (10) des
Ausgangsrohrs (1) bis auf seitliche schleifenförmige Ohrumschläge (13) an der Innenfläche
(12) der gegenüberliegenden Umfangshälfte (3) formschlüssig anliegt, wobei das an
den Stirnenden durch Formdorne positionierte Ausgangsrohr (1) zunächst mit einer Umfangshälfte
(3) an einem Widerlager (4, 21) mindestens bereichsweise abgestützt und durch eine
dem Widerlager (4, 21) frontal gegenüberliegende leistenartige Patrize (8) mit konvex
gekrümmter Kuppe (9) bis zum Kontakt der von der Patrize (8) belasteten Umfangshälfte
(10) des Ausgangsrohrs (1) mit der diametral gegenüberliegenden Umfangshälfte (3)
U-förmig eingedrückt wird, worauf die Patrize (8) und eine die Außenkontur des Profils
(2) aufweisende Matrize (14, 21) bis zur Vollendung des U-förmigen Profils (2) unter
angepasster Verlagerung der in den Stirnenden verbleibenden Formdorne relativ aufeinander
zu verlagert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das U-förmige Profil (2) einer Kalibrierung unterworfen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgangsrohr (1) an einem kreisabschnittsförmig gemuldeten einteiligen Widerlager
(4) abgestützt und die gegenüberliegende Umfangshälfte (10) durch die Patrize (8)
U-förmig eingedrückt wird, wobei anschließend das Widerlager (4) durch eine Matrize
(14) mit U-förmiger Innenkontur (15) ersetzt und das U-förmig eingedrückte Ausgangsrohr
(16) durch die Patrize (8) sowie die Matrize (14) zum U-förmigen Profil (2) endverformt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgangsrohr (1) an einer dreiteiligen Matrize (21) als Widerlager über
drei um etwa 90° zueinander versetzte Bereiche einer Umfangshälfte (3) abgestützt
und die gegenüberliegende Umfangshälfte (10) durch die Patrize (8) U-förmig eingedrückt
wird, worauf die drei Teile (22, 23) der Matrize (21) und die Patrize (8) relativ
zueinander verlagert und das U-förmig eingedrückte Ausgangsrohr (16) zum U-förmigen
Profil (2) endverformt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Verprägungen in der Endposition der Patrize (8) mittels Ziehkissen oder anderer
Werkzeugtechniken in das Profil (2) eingebracht werden.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass einer leistenartigen Patrize (8) mit konvex gekrümmter Kuppe (9) einerseits
ein Widerlager (4) mit einer kreisabschnittsförmigen Mulde (7) und andererseits eine
Matrize (14) mit U-förmiger Innenkontur (15) sowie bogenförmig divergierenden Mündungsabschnitten
(17) austauschbar sowie relativ verlagerbar gegenüberliegend zugeordnet sind.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass einer leistenartigen Patrize (8) mit konvex gekrümmter Kuppe (9) eine auch die
Funktion eines Widerlagers wahrnehmende dreiteilige Matrize (21) relativ verlagerbar
gegenüberliegend zugeordnet ist, wobei sich die Matrize (21) aus einer der Patrize
(8) frontal gegenüberliegenden Stützbacke (22) und aus zwei sich einerseits an der
Stützbacke (2) und andererseits an einem die Patrize (8) tragenden Gegenlager (30)
abstützenden seitlichen Formbacken (23) zusammensetzt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützbacke (2) dachförmig gestaltet und ihre Kuppe (26) mit einer bogenförmigen
Mulde (25) versehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Formbacken (23) mit sich an dachförmigen Schrägflächen (24) der
Stützbacke (22) und an divergierenden Innenflächen (29) des Gegenlagers (30) abstützenden
Schrägflächen (27, 28) versehen sind.