[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Schneiden eines Gutsstrangs in Scheiben
mit einer Schneideinrichtung, die ein an einem drehbaren Antriebsarm rotierendes Kreismesser
aufweist, einer Zuführeinrichtung für den zu schneidenden Gutsstrang und einer Aufnahmeeinrichtung
für die abgeschnittenen Scheiben, die mindestens eine Aufstandsfläche aufweist, auf
der die abgeschnittenen Scheiben von der Schneidvorrichtung weg bewegbar sind.
[0002] Eine derartige Maschine ist beispielsweise aus der DE 37 06 485 C2 bekannt. Diese
Maschine, die auch zur Teilung des Gutsstrangs vorgesehen ist, ist als Tisch- oder
Thekengerät ausgeführt. Die Schneidvorrichtung ist in einem Gehäuse unterhalb des
Transportquerschnitts des Gutsstrangs angeordnet. Das rotierende Kreismesser ist an
einem Antriebsarm befestigt, der um eine zur Vorschubrichtung parallele Achse drehbar
ist. Der Antriebsarm wird über einen Kurbeltrieb betätigt und vollführt daher eine
oszillierende Schwenkbewegung. Um ein Anhaften des Kreismessers an dem zu schneidenden
Gut zumindest einseitig zu unterbinden, ist der das Kreismesser tragende Antriebsarm
keilförmig ausgebildet. In Verbindung mit der im Querschnitt vorliegenden Keilform
des Messers in dessen Randbereich ist der Antriebsarm so ausgestaltet, daß eine Tangente
an das Ende des Gehäuses ungefähr durch die Schneidkante des Messers verläuft.
[0003] Die bewußt vorgesehene Keilform der Anordnung von Kreismesser und Antriebsarm bewirkt
beim Eindringen in den Gutsstrang erhebliche in Vorschubrichtung wirkende Kräfte auf
die im Entstehen begriffene Scheibe. Diese senkrecht zur Schnittbewegung wirkenden
Kräfte ziehen eine entsprechend große Verformung, insbesondere Kompression, der Scheibe
in sich nach sich, da die Scheibe sich aufgrund des davor befindlichen Pakets der
zuvor abgeschnittenen Scheiben nicht ungehindert aus der Schnittebene weg verlagern
kann. Insbesondere bei empfindlichem Schneidgut, wie beispielsweise frischem Brot,
führt dies oftmals zu einer bleibenden Beschädigung des Produkts.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Maschine so weiterzuentwickeln,
daß eine Beschädigung des Schneidguts auch dann ausgeschlossen ist, wenn dieses im
Hinblick auf eine Verformung oder Druckkräfte sehr empfindlich ist.
[0005] Ausgehend von einer Maschine der eingangs beschriebenen Art, wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Aufstandsfläche mit der Vorschubrichtung des Gutsstrangs einen
solchen Winkel einschließt, daß zwischen den abgeschnittenen Scheiben und der Schnittfläche
des Gutsstrangs ein keilförmiger Spalt für den Antriebsarm der Schneideinrichtung
gebildet wird.
[0006] Die Abwinklung der Aufstandsfläche bewirkt somit die Ausbildung eines Spalts in Vorschubrichtung
vor der Schnittfläche des Gutsstrangs, in den eine als nächstes abzuschneidende Scheibe
regelrecht

hineingeschnitten" werden kann. Im Gegensatz zu einer parallel zur Vorschubrichtung
verlaufenden Aufstandsfläche der Aufnahmeeinrichtung, wie dies bei Maschinen nach
dem Stand der Technik realisiert ist, ist somit hinreichend Raum auch für einen gleichförmig
rotierenden Antriebsarm der Schneideinrichtung vorhanden. Es kommt folglich zu einer
wesentlich verringerten Druckbelastung des Schneidguts, da die entstehende Scheibe
sich innerhalb des keilförmigen Spalts von dem Gutsstrang zu dem Paket der bereits
zuvor abgeschnittenen Scheiben sozusagen ungehindert

wegschwenken" kann. Mit der erfindungsgemäßen Maschine lassen sich daher auch bei
empfindlichen Produkten sehr gute Schneidergebnisse erzielen.
[0007] Des weiteren wird durch die Schaffung des keilförmigen Spalts sichergestellt, daß
die letzten bereits abgeschnittenen Scheiben bei einer von der Aufstandsfläche weggerichteten
Bewegung des Antriebsarms nicht von diesem aufgrund von Reibkräften mitgerissen werden,
wodurch die gewünschte laibartige Scheibenanordnung gestört würde. Insbesondere bei
kompakten Maschinen ist es nämlich sehr häufig der Fall, daß die Drehachse des Antriebsarms
unweit einer vertikalen Mittelebene des Brotlaibs angeordnet ist, so daß der Antriebsarm
innerhalb des Förderquerschnitts in bezug auf die Aufstandsfläche der Scheiben sowohl
eine Abwärts- als auch eine Aufwärtsbewegung ausführt.
[0008] Die beim Schneidvorgang auf die im Entstehen begriffene Scheibe einwirkenden Druckkräfte
sind dann besonders gering, wenn ein Gehäuse des Antriebsarms in einem parallel zur
Vorschubrichtung verlaufenden Längsschnitt keilförmig ist, da in diesem Fall das Messer
mit dem Antriebsarm und die abgeschnittene Scheibe sehr gut an den keilförmigen Spalt
zwischen der Schnittfläche des Gutsstrangs und dem bereits vorhandenen Scheibenpaket
angepaßt sind.
[0009] Beste Schneidergebnisse lassen sich erzielen, wenn der Winkel zwischen der Aufstandsfläche
und der Vorschubrichtung zwischen 5° und 15°, vorzugsweise 10°, beträgt.
[0010] Die Erfindung weiter ausgestaltend, wird vorgeschlagen, daß am Übergang von einer
Aufstandsfläche der Zuführeinrichtung zu der Aufstandsfläche der Aufnahmeeinrichtung
für die abgeschnittenen Scheiben eine in Vorschubrichtung abfallende Stufe vorgesehen
ist. Aufgrund dieser Stufe kann verhindert werden, daß eine im Entstehen begriffene
Scheibe in der letzten Phase des Schneidvorgangs in einen Spalt zwischen dem Messer
und einem die Aufstandsfläche der Abführeinrichtung bildendenden Schachtboden eindringen
kann, wobei insbesondere empfindliches Schneidgut beschädigt werden kann.
[0011] Wenn sich des weiteren die Aufstandsfläche der Zuführeinrichtung mit ihrer zur Messerebene
parallelen Stirnseite so weit in Vorschubrichtung erstreckt, daß eine Oberkante der
Stirnseite eine Gegenschneide zur Stirnkante des Schneidmessers bildet, tritt auch
in der Endphase des Schneidvorgangs kein Reißen oder Brechen des Schneidguts auf.
Schließlich wird nach der Erfindung noch vorgeschlagen, daß die Drehachse des Antriebsarms
oberhalb des Förderquerschnitts des Gutsstrangs angeordnet ist.
[0012] Beim Eindringen des Kreismessers in das Schneidgut ist es in diesem Fall nicht erforderlich,
dieses abzustützen, da es ohnehin auf einer Aufstandsfläche der Zuführeinrichtung
abgestützt ist. Des weiteren kann bei einer solchen Ausgestaltung die Aufstandsfläche
der Zuführeinrichtung so weit an die Messerebene angenähert werden, daß die Oberkante
der Stirnseite der Aufstandsfläche und die Schneidkante des Kreismessers wie Schneide
und Gegenschneide - wie vorstehend beschrieben - zusammenwirken, wodurch ein sehr
gutes Schneidergebnis erzielt werden kann.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Schneidmaschine, die in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Maschine mit Zuführeinrichtung, Schneideinrichtung
und Abführeinrichtung, jeweils im Schnitt;
und
- Fig. 2
- einen schematischen Querschnitt durch die Maschine gemäß Fig. 1.
[0014] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Maschine 1 dient zum Schneiden eines durch gestrichelte
Linien angedeuteten Brotlaibs 2 in Scheiben 3, von denen in Fig. 1 einfachheitshalber
nur die letzte, gerade abgeschnittene Scheibe 3 dargestellt ist. Die Maschine 1 besitzt
eine Zuführeinrichtung 4, die in Form eines aus Blechen gebildeten Schachts ausgestaltet
ist. Der zu schneidende Brotlaib 2 liegt mit seiner Unterseite auf der Oberseite eines
Schachtbodens 5 auf und wird dabei mit einer in den Figuren nicht dargestellten bekannten
Vorschubeinrichtung in Vorschubrichtung (Pfeil 6) auf eine später näher beschriebene
Schneideinrichtung 7 vorgeschoben.
[0015] Wie sich der Fig. 2 entnehmen läßt, ist der Schacht im Bereich der Zuführeinrichtung
4 (aber auch im Bereich einer sich hinter der Schneideinrichtung 7 anschließenden
Aufnahmeeinrichtung 8 für die abgeschnittenen Scheiben 3) mit seinem Boden 5 um etwa
45° zur Horizontalen geneigt angeordnet. Der Brotlaib 3 stützt sich daher nicht nur
auf dem Schachtboden 5, sondern mit einer seitlichen Fläche auch an einer rechtwinklig
hierzu angeordneten Schachtwand 9 ab.
[0016] Die Schneideinrichtung 7 besteht aus einem drehantreibbaren Kreismesser 10, das in
einem ebenfalls drehantreibbaren Antriebsarm 11 gelagert ist. Der Antrieb des Kreismessers
10 erfolgt mit Hilfe eines Riementriebs, der innerhalb eines Gehäuses 12 des Antriebsarms
11 abgeschlossen und daher vor Brotkrümeln und Mehlstaub geschützt untergebracht ist.
[0017] Der Antriebsarm 11 rotiert um seine Drehachse 13 in Richtung des Uhrzeigersinns (Pfeil
14), wohingegen das Kreismesser 10 um dessen Drehachse 15 entgegen dem Uhrzeigersinn
rotiert (Pfeil 16). Bei der gleichförmigen Rotation des Antriebsarms 11 mit dem Kreismesser
10 dringt dieser - wie sich der Fig. 1 entnehmen läßt - in einen Spalt zwischen der
Zuführeinrichtung 4 und der Aufnahmeeinrichtung 8 ein. Dabei streicht das Kreismesser
10 mit seiner Schneidkante 17 so nahe an einer Kante 18 einer Stirnseite des Schachtbodens
5 entlang, daß es zu einem für den Schneidvorgang sehr bedeutsamen Zusammenwirken
von Schneide und Gegenschneide kommt.
[0018] Wie in Fig. 1 dargestellt ist, ist das Kreismesser 10 gewölbt, so daß die im Entstehen
begriffenen Scheiben, ausgehend von der Schneidkante 17, von der den Scheiben 3 zugewandten
Seitenfläche des Kreismessers 10 abgelenkt wird. Das Gehäuse 12 des Antriebsarms 11
ist in seinem der Drehachse 13 des Antriebsarms 11 abgewandten Endbereich im Längsschnitt
keilförmig ausgebildet und findet daher hinreichend Raum in dem keilförmigen Spalt,
der zwischen der gerade abgeschnittenen Scheibe 3 und dem davor befindlichen (nicht
abgebildeten) Scheibenpaket aufgrund der Neigung der Aufstandsfläche 19 des Schachtbodens
20 der Aufnahmeeinrichtung 8 vorhanden ist. Der Winkel α zwischen der Aufstandsfläche
19 und der Vorschubrichtung (Pfeil 6) bzw. dem Schachtboden 5 der Zuführeinrichtung
4 beträgt 10°. Ein Winkel β, mit dem ein Gehäuseendabschnitt des Antriebsarms 11 gegenüber
der Ebene des Kreismessers 10 geneigt ist, liegt ebenfalls in dieser Größenordnung.
[0019] Die Winkelgeschwindigkeit des Kreismessers 10 ist ca. zehnmal größer als die Winkelgeschwindigkeit
des Antriebsarms 11, wodurch sich eine sehr gute Schneidqualität realisieren läßt.
Der rotierende Antriebsarm 11 mit dem Kreismesser 10 ist von einem Messerschutzkasten
21 abgedeckt, der sich nur über eine geringe Breite erstreckt und auch in Fig. 1 teilweise
angedeutet ist.
[0020] Der Querschnitt der Maschine 1 ist im übrigen im wesentlichen fünfeckig, wobei die
Schächte der Zuführeinrichtung 4 und der Aufnahmeeinrichtung 8 von einer abgeschrägten
Seite 22 her zugänglich sind. Im Vergleich zu einem Quadrat- bzw. Rechteckquerschnitt
des Maschinengehäuses ergibt sich in Verbindung mit der Lage der Drehachse 13 des
Antriebsarms 11 eine besonders kompakte Bauweise, wobei gleichzeitig die Vorteile
einer einfachen und sicheren Abstützung des Brotlaibs 2 am Schachtboden 5 sowie der
Schachtwand 9 gegeben sind.
[0021] Schließlich ergibt sich noch aus Fig. 1, daß am Übergang von der Aufstandsfläche
23 des Schachtbodens 5 der Zuführeinrichtung 4 zu der Aufstandsfläche 19 des Schachtbodens
20 der Aufnahmeeinrichtung 8 eine in Vorschubrichtung abfallende Stufe 24 ausgebildet
ist. Zum einen kann auf diese Weise vermieden werden, daß die letzte bereits abgeschnittene
Scheibe 3 zu einem Zeitpunkt, zu dem sich das Schneidorgan außerhalb des Förderquerschnitts
befindet, aufgrund des Gegendrucks des Pakets der abgeschnittenen Scheiben 3 in die
Schnittebene zurückverlagert wird. Außerdem wird mit der Stufe 24 in der Endphase
des Schneidvorgangs verhindert, daß die im Entstehen begriffene Scheibe 3 in einen
Spalt zwischen dem Kreismesser 10 und dem Schachtboden 20 gezogen wird.
[0022] Die abgeschnittenen Scheiben 3 werden von einer Stützeinrichtung gegen Umfallen gesichert,
so daß sich sukzessive ein Scheibenpaket in Form des ursprünglichen Brotlaibs 2 aufbaut.
Die Stützeinrichtung wird infolge der Vorschubbewegung des Brotlaibs 2 und somit auch
der Vorschubbewegung des Scheibenpakets von der an ihr anliegenden ersten Scheibe
3 synchron mit dem Brotlaib 2 vorgeschoben, so daß beim Abschneiden sämtlicher Scheiben
3 stets eine Stütze in Form der zuvor abgeschnittenen Scheibe 3 vorhanden ist.
1. Maschine zum Schneiden eines Gutsstrangs in Scheiben mit einer Schneideinrichtung,
die ein an einem drehbaren Antriebsarm rotierendes Kreismesser aufweist, einer Zuführeinrichtung
für den zu schneidenden Gutsstrang und einer Aufnahmeeinrichtung für die abgeschnittenen
Scheiben, die mindestens eine Aufstandsfläche aufweist, auf der die abgeschnittenen
Scheiben von der Schneideinrichtung weg bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufstandsfläche (19) mit der Vorschubrichtung des Gutsstrangs einen solchen Winkel
(α) einschließt, daß zwischen den abgeschnittenen Scheiben (3) und der Schnittfläche
des Gutsstrangs ein keilförmiger Spalt für den Antriebsarm (11) der Schneideinrichtung
(7) gebildet wird.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gehäuse (12) des Antriebsarms
(11) in einem parallel zur Vorschubrichtung verlaufenden Längsschnitt keilförmig ist.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (α) zwischen
der Aufstandsfläche (19) und der Vorschubrichtung zwischen 5° und 15°, vorzugsweise
10°, beträgt.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Übergang
von einer Aufstandsfläche (23) der Zuführeinrichtung (4) zu der Aufstandsfläche (19)
der Aufnahmeeinrichtung (8) eine in Vorschubrichtung abfallende Stufe (24) vorgesehen
ist.
5. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Stufe (24) zwischen
5 mm und 30 mm beträgt.
6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Aufstandsfläche
(23) der Zuführeinrichtung (4) mit ihrer zur Messerebene parallelen Stirnseite so
weit in Vorschubrichtung erstreckt, daß eine Oberkante (18) der Stirnseite eine Gegenschneide
zur Schneidkante (17) des Kreismessers (10) bildet.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse
(13) des Antriebsarms (11) oberhalb des Förderquerschnitts des Gutsstrangs angeordnet
ist.