[0001] Die Erfindung betrifft ein Thermotransferband mit einem üblichen Träger, mit einer
auf einer Seite des Trägers ausgebildeten wachsgebundenen Schicht einer Thermotransferfarbe
und mit einer sich zwischen Träger und wachsgebundener Schicht befindenden harzgebundenen
Trennschicht.
[0002] Ein Thermotransferband der oben beschriebenen Art geht aus der DE 195 48 033 A1 hervor.
Die darin beschriebene harzgebundene Trennschicht dient der besseren Trennung der
wachsgebundenen Schicht der Thermotransferfarbe von dem jeweiligen Träger. Besonderes
Ziel dieser bekannten Lehre ist es, die Notwendigkeit der Ausbildung einer sogenannten
"Topcoat" (Haftschicht) bzw. einer zweischichtigen Thermotransferfarbe auszuschließen
und beim Thermodruckvorgang zufriedenstellende matte Ausdrucke zu erhalten. Dies wird
dadurch gewährleistet, daß sowohl die harzgebundene Trennschicht als auch die wachsgebundene
Schicht der Thermotransferfarbe in einer ausreichend großen Menge ein wachslösliches
Polymer enthalten. Besonders bevorzugt ist es, daß die wachsgebundene Schicht der
Thermotransferfarbe etwa 5 bis 10 Gew.-% wachslösliches Polymer enthält.
[0003] Das oben beschriebene Thermotransferband ist in hohem Maße geeignet, der angesprochenen
Zielsetzung zu genügen. Allerdings ist es bei anderen Zielsetzungen zu verbessern.
Dies gilt insbesondere für den Thermotransfer-Druck auf nicht gestrichenem Papier
("Plain Paper"), das eine vergleichsweise hohe Rauhigkeit aufweist. Für gute Druckqualität
und für Qualitätsprodukte sind die folgenden physikalischen Eigenschaften unabdingbar:
Die Kraft der mechanischen Verankerung der Thermotransferfarbe auf dem bedruckten
Papier muß während des Trennvorganges im Thermodrucker - Trennung Band von Papier
- größer als die Kohäsion der Thermotransferfarbe selbst und die Adhäsion der Thermotransferfarbe
zum Substrat sein, d.h. niedriger Farbauftrag, geringe Farbviskosität und geringe
Adhäsion der Farbe zur Trennschicht ("Release-Layer") während des Druckvorgangs führen
zu einer optimalen Druckqualität. Erzeugnisse des Standes der Technik zeigen darüber
hinaus, daß die Druckqualität bei "kaltem" und "heißem" Druckkopf unerwünscht variiert.
[0004] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Thermotransferband der eingang
bezeichneten Art vorzuschlagen, mit dem die oben angesprochenen Ziele zur Verbesserung
der Druckqualität, insbesondere bei "kaltem" bzw. "heißem" Druck, besonders auch auf
ungestrichenem Papier hoher Rauhigkeit, erreicht werden.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zumindest die harzgebundene
Trennschicht A) ein wachslösliches Polymer enthält und die wachsgebundene Schicht
B) der Thermotransferfarbe weniger als etwa 8 Gew.-%, insbesondere etwa 0 bis 5 Gew.-%
wachslösliches Polymer enthält, wobei die Wachse der wachsgebundenen Schicht B) eng
geschnittene Wachse dicht beieinanderliegender Schmelz- und Erstarrungspunkte sind.
Vorzugsweise enthält demzufolge die wachsgebundene Schicht B keine wesentlichen Mengen
an wachslöslichen Polymer, ganz besonders etwa 0 bis 1,5 Gew.-% oder gar weniger als
etwa 0,5 Gew.-%.
[0006] Unter einer Trennschicht bzw. Releaseschicht wird im vorliegenden Fachgebiet eine
Schicht verstanden, die beim Druckvorgang die Abgabe der Thermotransferfarbe auf das
aufnehmende Substrat steuert, selbst jedoch nicht auf das Substrat übertragen wird.
Eine Trennschicht schmilzt beim Druckvorgang nicht, sondern erweicht allenfalls und
weist außerdem eine hohe Adhäsion zum Träger auf.
[0007] Ein wesentlicher Gesichtspunkt bei der Lösung der bezeichneten Aufgabe ist der Einsatz
"eng geschnittener" Wachse in der wachsgebundenen Schicht, d.h. der Schmelz- und Erstarrungspunkt
der Wachse müssen dicht zusammen liegen. Die Temperaturdifferenz zwischen Schmelz-
und Erstarrungspunkt beträgt hier vorzugsweise weniger als etwa 10°C, insbesondere
weniger als etwa 7°C und ganz besonders bevorzugt weniger als etwa 5°C.
[0008] Die im Rahmen der Erfindung in der wachsgebundenen Schicht B) der Thermotransferfarbe
eingesetzten Wachse folgen der üblichen Wachsdefinition mit der obigen Einschränkung
auf eng geschnittene Wachse. Es werden im Rahmen der Erfindung insbesondere Wachse
eines Schmelzpunktes von etwa 75 bis 90°C eingesetzt. Es handelt sich also im weitesten
Sinne um ein Material, das fest bis brüchig hart, grob bis feinkristallin, durchscheinend
bis opak, jedoch nicht glasartig ist, oberhalb etwa 70°C schmilzt, allerdings schon
wenig oberhalb des Schmelzpunktes verhältnismäßig niedrigviskos und nicht fadenziehend
ist. Wachse dieser Art sind den natürlichen Wachsen, chemisch-modifizierten Wachsen
und den synthetischen Wachsen zuzuordnen. Besonders bevorzugt sind unter den natürlichen
Wachsen pflanzliche Wachse in Form von Carnaubawachs, Candelillawachs, Mineralwachse
in Form von höherschmelzendem Ceresin und höherschmelzendem Ozokerit (Erdwachs), petrochemische
Wachse, wie beispielsweise Petrolatum, Paraffinwachse und Mikrowachse. Unter den chemisch-modifizierten
Wachsen sind insbesondere Montanesterwachse, hydriertes Rizinusöl und hydriertes Jojobaöl
bevorzugt. Unter den synthetischen Wachsen sind Polyalkylenwachse und Polyethylenglykolwachse
sowie daraus durch Oxidation und/oder Veresterung hergestellte Produkte bevorzugt.
Amidwachse sind ebenfalls verwendbar. Im einzelnen sind hier als besonders bevorzugt
modifizierte mikrokristalline Wachse anzugeben.
[0009] Der erfindungsgemäß einzuhaltende Rahmen des Schmelzpunktes für die herangezogenen
Wachse ist kritisch. Wird der Wert von 70°C unterschritten, dann bedeutet dies, daß
die mechanische Verankerung nicht ausreichend ist und somit Farbtransfer und Farbauflösung
nicht zufriedenstellen. Höhere Schmelzpunkte als etwa 95°C führen nachteiligerweise
zu einem erhöhten Energieaufwand beim Druckvorgang.
[0010] Ein gutes Beispiel für ein erfindungsgemäß einsetzbares Wachs ist Carnaubawachs,
dessen Schmelzpunkt bei etwa 85°C und dessen Erstarrungspunkt bei etwa 78°C liegt.
[0011] Die bezeichneten Wachse führen beim Druckvorgang zu einer wünschenswert niedrigen
Kohäsion der Thermotransferfarbe.
[0012] Den Wachsmaterialien der wachsgebundenen Thermotransferfarbe können vielfältige Zusätze
einverleibt werden, wie insbesondere Klebrigmacher in Form von Terpenphenolharzen
(wie z.B. die Handelsprodukte Zonataclite 85 von der Firma Arizona Chemical) und Kohlenwasserstoffharzen
(wie z.B. die Handelsprodukte KW-Harz 61 B1/105 von der Firma VFT, Frankfurt). Auf
die Schicht B) kann eine Haftschicht mit Klebrigmacher aufgetragen sein. In einer
Ausführungsform befindet sich auf der Schicht B) eine Haftschicht, insbesondere eine
Paraffinschicht mit einem Gehalt an feinverteiltem klebrigmachenden Kohlenwasserstoffharz,
wobei das Paraffin einen Schmelzpunkt von insbesondere etwa 60 bis 95°C aufweist.
[0013] Die Einfärbung kann durch beliebige Farbmittel erfolgen. Es kann sich um Pigmente,
wie insbesondere um Ruß, aber auch um lösungsmittel- und/oder bindemittellösliche
Farbmittel, wie das Handelsprodukt Basoprint, organische Farbpigmente sowie verschiedene
Azofarbstoffe (Cerces- und Sudanfarbstoffe) handeln. Ruß gilt im Rahmen der vorliegenden
Erfindung als besonders geeignet. Vorzugsweise enthält die Thermotransferfarbe das
Farbmittel, insbesondere Farbpigment, in einer Menge von etwa 5 bis 20 Gew.-%. Der
Schmelzpunkt der wachsgebundenen Thermotransferfarbe liegt im allgemeinen zwischen
etwa 60 und 80°C.
[0014] Die Thermotransferfarbe der oben bezeichneten Schicht B) des erfindungsgemäßen Thermotransferbandes,
gegebenenfalls mit den vorstehend bezeichneten Zusätzen, hat vorzugsweise eine Viskosität,
bestimmt mit dem Rotationsviskometer Rheomat 30 mit Rheograph (Prinzip: Rotationsviskometer,
sh. Bulletin T 304d-7605 der Firma Contraves AG Zürich / CH) bei einer Temperatur
von 100°C von etwa 50 bis 150 mPa·s, insbesondere von 70 bis 120 mPa·s. Das Unterschreiten
des Wertes von etwa 50 mPa·s führt zu Unschärfe ("spreading"). Mit dem Überschreiten
des Wertes von 250 mPa·s kann die gewünschte Auflösung verschlechtert werden.
[0015] Ein zentrales Merkmal des erfindungsgemäßen Thermotransferbandes besteht darin, daß
hauptsächlich in Schicht A) ein wachslösliches Polymer enthalten ist. Unter "wachslöslich"
wird hier verstanden, daß dieses Polymer in einem flüssigen Wachs Löslichkeit zeigt.
Hierbei handelt es sich nicht notwendigerweise um "echte Lösungen", sondern meist
um stabile Dispersionen. Dies führt dazu, daß beim Abkühlen einer derartigen Lösung
des Polymers in Wachs keine Phasentrennung auftritt bzw. dieses Polymer mit dem Wachs
verträglich ist. Der Schmelzindex MFI liegt bei 25 bis 1000 g/10 min (220°C / 2,16
kg), vorzugsweise bei 400 bis 800 g/10 min (DIN 53735 / ISO 1133, sh. auch Römpp-Chemie
Lexikon, Band 5, 9. Aufl., S. 4036, r. Sp.). Wachslösliche Polymere im Sinne der Erfindung
zeichnen sich dadurch aus, daß sie unterhalb etwa 100°C schmelzen und in geschmolzenem
Zustand Klebrigkeit zeigen. Geeignete Polymere sind z.B. Ethylen-Vinylacetat-Copolymere,
Polyamide, Ethylen-Alkylacrylat-Copolymer, Ethylen-Acrylsäure-Copolymere, Polyvinylether,
und Polyisobuten sowie Ionomerharze. Hiervon sind besonders bevorzugt Ethylen-Acrylsäure-Copolymere
und Ethylen-Vinylacetat-Copolymere (EVA). Bei Verwendung von Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren
ist zur Steigerung der Adhäsion zwischen der Trennschicht A) und der Schicht B) ein
Vinylacetatgehalt von etwa 16 bis 42, insbesondere etwa 18 bis 40 Gew.-% bevorzugt.
Der Schmelzindex MFI (nach DIN 53735) des Ethylen-Vinylacetat-Copolymers sollte über
etwa 20 g/10 min, insbesondere über etwa 30 g/10 min (220°C / 2,16 kg) liegen. Bevorzugt
besitzt das Ethylen-Vinylacetat-Copolymer zur Einstellung einer niedrigen Adhäsion
zwischen der Trennschicht A) und der Schicht B) einen Vinylacetatgehalt von etwa 3
bis 17, insbesondere etwa 6 bis 12 Gew.-%.
[0016] Unter den Begriff "wachslösliche Polymere" fallen auch solche, die bereits bei Raumtemperatur
eine gewisse Klebrigkeit zeigen, wie beispielsweise bestimmte Polyisobutene mit öliger,
zähklebriger bis kautschukartiger Konsistenz. Derartige Produkte werden unter der
Handelsbezeichnung Oppanol vertrieben (BASF, Deutschland, vgl. Römpp Chemie Lexikon
9. Aufl., Bd. 4, S. 3121/3122). Zu diesen bei Raumtemperatur klebrigen wachslöslichen
Polymeren zählen auch Rohstoffe auf der Basis von Polyvinylethyl-, methyl-, und -isobutylether,
die unter der Handelsbezeichnung Lutonal vertrieben werden (BASF, Deutschland, vgl.
Römpp-Chemie Lexikon, 9. Aufl, Bd. 3, S. 2566).
[0017] Besonderes Kennzeichen der vorliegenden Erfindung ist die Verlagerung der Hauptmenge
des erörterten wachslöslichen Polymers aus der Schicht B) in die Trennschicht A).
Die wachslöslichen Polymere können einzeln oder in Mischung untereinander verwendet
werden. In der Trennschicht A) und, wenn vorhanden, in der Schicht B) können gleiche
oder unterschiedliche wachslösliche Polymere verwendet werden. In der Trennschicht
A) ist das wachslösliche Polymer vorzugsweise in einer Menge von etwa 10 bis 60 Gew.-%,
insbesondere etwa 20 bis 40 Gew.-% enthalten. Wird der Wert von 10 Gew.-% unterschritten,
dann ist die Adhäsion zur Farbschicht zu hoch, und es ist kein homogener Farbtransfer
gewährleistet. Ein Wert von mehr als 60 Gew.-% führt zu einer nicht ausreichenden
Adhäsion zur Farbschicht und somit zu einer schlechten Auflösung der abgedruckten
Schriftzeichen.
[0018] Die Verlagerung der Hauptmenge des wachslöslichen Polymers, insbesondere in Form
von Ethylen-Vinylacetat-Copolymer, aus der Thermotransferfarbe in die Trennschicht
bewirkt sogar bei Einsatz von sehr viel Esterwachs (Schmelzpunkt ≥ 80°C) eine relativ
niedrige Farbviskosität. Die somit niedrigere Viskosität und gute Rußdispergierbarkeit
in Esterwachsen erlaubt eine höhere Konzentration an Pigment, insbesondere Ruß, und
somit geringeren Farbauftrag (g/m
2) bei gleicher OD.
[0019] Die den Hauptanteil wachslöslicher Polymere enthaltende Trennschicht A) erfüllt auch
die Funktion einer
"Mattschicht". Die Mattschicht führt dazu, daß beim Thermodruckvorgang wirklich matte
Ausdrucke erzeugt werden. Dies beruht darauf, daß während des Druckvorgangs nicht
nur die Thermotransferfarbe flüssig wird und somit am Substrat, insbesondere in Form
eines Papierakzeptors anklebt, sondern auch die Trennschicht erweicht und eine merkliche
Adhäsion zu der Farbschicht behält, so daß eine vollständig flächige Übertragung von
beispielsweise Drucksymbolen auf den Papierakzeptor nicht möglich ist. Vielmehr wird
die Oberfläche der abgedruckten Symbole etwas aufgerauht, so daß die Oberfläche des
übertragenen Symbols in Folge von Lichtbrechung/Lichtdiffusion matt erscheint.
[0020] Der Mattierungseffekt wird weiter begünstigt, wenn die Schicht B) ein schwarzes Pigment
und die Trennschicht zusätzlich Ruß enthält, insbesondere in einer Menge von etwa
20 bis 50 Gew.-%, was dazu führt, daß das abgeschriebene Thermotransferband einen
ausreichenden Datenschutz bietet. Bei dieser vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung werden der Trennschicht vorzugsweise noch Kieselsäure und Dispergierhilfsmittel
einverleibt. Dies führt bei der Herstellung der Schicht dazu, daß der Ruß fein in
der Schicht verteilt bleibt und nicht aussedimentiert.
[0021] In einer weiteren Ausführungsform kann durch Zusatz von z.B. Polyätheralkoholen zur
Trennschicht A das "Druckgeräusch" (Trennung des Bandes vom Papier nach dem Druckvorgang)
gesteuert werden. Hierfür enthält die Trennschicht A) Trennmittel in einer Menge von
etwa 5 bis 30 Gew.-%., wobei diese in Form von nichtionischen Tensiden, Emulgatoren,
Polyäthylenglykolen usw. vorliegen.
[0022] Die Auftragsstärke der Trennschicht A) und der Schicht B) ist nicht kritisch. Vorzugsweise
weist die Trennschicht A) eine Auftragsstärke von etwa 0,2 bis 5 g/m
2, insbesondere etwa 1 bis 3 g/m
2, und die Schicht B) eine Auftragsstärke von etwa 1,0 bis 10 g/m
2, insbesondere von etwa 3 bis 6 g/m
2 auf. Bei der Trennschicht A) handelt es sich um eine harzgebundene Schicht, wobei
das Harzbindemittel vorzugsweise ein Festharz eines Erweichungsbereiches in dem Rahmen
von etwa 70 bis 200°C ist. Vorzugsweise umfaßt das Harz ein Alkyd-, Epoxid-, Melamin-,
Phenol-, Urethan- und/oder Polyester- bzw. Copolyester-Harze und/oder ein Polyamid,
Kohlenwasserstoffharz, natürliches Harz, Polyvinylether und/oder Polyisobuten.
[0023] Der Träger des erfindungsgemäßen Farbbandes ist nicht kritisch. Als Basisfolie für
Thermotransferbänder werden vorzugsweise Polyethylentherephthalatfolien (PETP) oder
Kondensatorpapiere verwendet. Die Auswahlparameter sind möglichst hohe Zugdehnungswerte
und thermische Stabilität bei geringen Foliendicken. Die PETP-Folien sind bis etwa
2,5 µm, Kondensatorpapier bis etwa 6 µm herunter erhältlich. Beim Druckvorgang erreicht
der Thermodruckkopf Temperaturen von bis zu 400°C, d.h. Temperaturen, die oberhalb
des Erweichungspunktes von PETP liegen. Es empfiehlt sich, bei Verwendung von PETP-Folien
auf deren Rückseite, die mit dem Thermokopf in Berührung kommt, eine gegen Hitze besonders
widerstandsfähige Schicht vorzusehen.
[0024] Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gedankens, insbesondere zur
Erzielung eines vorteilhaft scharfen Drucks, beruht auf einer Einbeziehung der Lehre
der EP-B-0 133 638. Danach wird auf der Rückseite des Trägers eine Schicht aus einem
Wachs oder einem wachsartigen Material gebildet, insbesondere in einer Stärke von
nicht mehr als etwa 1 µm und ganz besonders bevorzugt in Form einer molekular ausgebildeten
und bis etwa 0,01 µm starken Schicht. Das Beschichtungsmaterial besteht in diesem
Fall vorzugsweise aus Paraffin, Silicon, Naturwachsen, insbesondere Carnaubawachs,
Bienenwachs, Ozokerit und Paraffinwachs, Synthetikwachsen, insbesondere Säurewachsen,
Esterwachsen, teilverseiften Esterwachsen und Polyethylenwachsen, Glykolen bzw. Polyglykol,
antistatischen Mitteln und/oder Tensiden. Wird eine derartige rückseitige Beschichtung
vorgesehen, dann erfolgt ein ungestörter Wärmeübergang vom Thermodruckkopf auf das
Thermotransferband mit der Folge, daß besonders scharfe Drucke erzielt werden.
[0025] Zur Erzielung einer optimalen Druckqualität bei der Anwendung des erfindungsgemäßen
Thermotransferbandes in Faxgeräten ist zweckmäßigerweise eine sogenannte Vierschichtstruktur
in folgender Reihe und etwa in folgender Schichtstärke auszubilden: Topcoat (Haftschicht)
etwa 0,5 bis 0,7 g/m
2, wachsgebundene Schicht der Thermotransferfarbe B) etwa 4,0 bis 4,5 g/m
2, Trennschicht A) etwa 0,5 bis 1,0 g/m
2, Stärke des Trägers (z.B. Polyethylenterephthalat) etwa 4,0 bis 5,0 µm, rückseitige
Beschichtung (Antihaftschicht) etwa 0,05 bis 0,1 g/m
2. Damit gleichzeitig eine höhere Temperaturlagerbeständigkeit erreicht wird, ist es
zweckmäßig, in der Thermotransferfarbe und beim Vierschichtenprodukt im Topcoat ein
höherschmelzendes Wachs eines Schmelzpunktes von mindestens 80°C, insbesondere ≥
85°C, einzuarbeiten.
[0026] Das oben beschriebene erfindungsgemäße Thermotransferband läßt sich in vielfältiger
Weise unter Anwendung üblicher Auftragsverfahren herstellen. Dies kann beispielsweise
durch Aufsprühen oder Aufdrucken einer Lösung oder Dispersion, sei es mit Wasser oder
einem organischen Lösungsmittel als Dispersions- bzw. Lösungsmittel, durch Auftragen
aus der Schmelze, was insbesondere für die wachsgebundene Thermotransferfarbe gilt,
oder auch durch normales Auftragen mittels einer Rakel in Form einer wäßrigen Suspension
mit darin fein verteiltem aufzutragendem Material erfolgen. Im Hinblick auf Umweltschutzgesichtspunkte
hat sich folgendes Vorgehen als besonders vorteilhaft erwiesen: Zunächst wird in dünner
Schicht eine wäßrige Suspension der Ausgangsmaterialien der Trennschicht auf den Träger
aufgetragen, die bei Abdampfen des Wassers die Trennschicht A) entstehen läßt. Nach
der Ausbildung der Trennschicht A) schließt sich das Auftragen einer wäßrigen Suspension
des Ausgangsrnaterials der wachsgebundenen Thermotransferfarbe an, wobei das Wasser
in üblicher Weise nach dem Auftrag dieses Materials abgedampft wird. Der gebildete
doppelschichtige Belag erfüllt sämtliche Anforderungen, die im Rahmen der gestellten
Aufgabe liegen. Die Thermotransferfarbe läßt sich auch in Form einer Schmelze nach
üblichen Auftragstechnologien auf die Trennschicht aufbringen, so beispielsweise mit
einer Rakel. Die Temperatur der jeweiligen Schmelze sollte dabei in der Regel etwa
100 bis 130°C betragen. Nach dem Auftrag läßt man die aufgetragenen Materialien lediglich
abkühlen.
[0027] Für die praktische bzw. besonders vorteilhafte Verwirklichung der vorliegenden Erfindung
können folgende Rahmenbedingungen bezüglich der Auftragsmengen der einzelnen Schichten
bzw. deren Auftragsstärke angegeben werden: Thermotransferfarbschicht B) etwa 1 bis
10 g/m
2, vorzugsweise etwa 3 bis 6 g/m
2, Trennschicht A) 0,2 bis 5 g/m
2, vorzugsweise etwa 0,5 bis 1,5 g/m
2, Trägerfilm, insbesondere Polyesterfilm einer Stärke von etwa 2 bis 8 µm, insbesondere
einer Stärke von etwa 4 bis 5 µm sowie die angesprochene Rückseitenbeschichtung in
einer Auftragsstärke von etwa 0,01 bis 0,2 g/m
2, insbesondere von etwa 0,05 bis 0,1 g/m
2.
[0028] Die mit der Erfindung verbundenen Vorteile sind insbesondere darin zu sehen, daß
vorteilhafte Drucke auch auf nicht gestrichenen und demzufolge rauhen Papieren möglich
sind, wobei eine höhere Auflösung erzielt wird, insbesondere bei Einsatz in Faxgeräten.
Beim "kalten" und "heißen" Druck stellt sich kein Unterschied bei der Druckqualität
ein. Die bessere Temperatur- und Lagerbeständigkeit bei Thermotransferbändern (T ≥
50°C), ein kleineres Druckgeräusch und eine 100%-ige antistatische Ausrüstung durch
Einlagerung von leitfähigem Ruß in die Trennschicht führt ebenfalls zu Vorteilen.
Diese Vorteile werden insbesondere dadurch erzielt, indem das wachslösliche Polymer,
insbesondere das vorzugsweise eingesetzte Ethylen-Vinylacetat-Copolymerisat, aus der
Thermotransferfarbe B) in die Trennschicht A) verlagert und mit Hilfe der Einverleibung
von Trennmitteln in die Trennschicht A) eine Druckgeräuschsteuerung erreicht wird.
[0029] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Beispielen noch näher erläutert werden:
Beispiel 1
[0030] Auf einem üblichen Träger aus einem Polyester einer Schichtstärke von etwa 6 µm wird
mittels einer Rakel zur Ausbildung der Trennschicht A) ein Material folgender Rezeptur
aufgetragen:
Polyesterharz |
40 Gew.-Teile |
wachslösliches Polymer (EVA) |
30 Gew.-Teile |
Ruß |
29 Gew.-Teile |
Kieselsäure |
1 Gew.-Teil |
|

|
[0031] Das obige Material wird in einer Lösemittel-Dispersion (etwa 15%ig, in Toluol / Isopropanol
80:20) in einer Trockenstärke von etwa 1,0 µm aufgetragen. Das Abdampfen des Lösemittels
erfolgt durch Überleiten heißer Luft bei einer Temperatur von etwa 100°C. Anschließend
wird die Thermotransferfarbe B) anhand folgender Rezeptur in Form einer Schmelze einer
Temperatur von etwa 105°C mit einem Flexodruck aufgebracht.
Rezeptur (3-Schicht-Version):
[0032]
Esterwachs |
50 Gew.-Teile |
Paraffinwachs |
25 Gew.-Teile |
EVA 28/800 |
5 Gew.-Teile |
Petrolite® WB 17 |
5 Gew.-Teile |
Farbruß |
15 Gew.-Teile |
|

|
Beispiel 2:
[0033] Das Beispiel 1 wurde mit der Abänderung wiederholt, daß für die Trennschicht A) und
die Farbschicht B) folgende Rezepturen herangezogen wurden:
Trennschicht A):
[0034]
Polyesterharz |
25 Gew.-Teile |
wachslösliches Polymer EVA |
40 Gew.-Teile |
Polyätheralkohol |
10 Gew.-Teile |
Farbpigmente |
25 Gew.-Teile |
|

|
Transferfarbschicht B) (4-Schicht-Version):
[0035]
Mikrokristallines Wachs |
30 Gew.-Teile |
Paraffinwachs |
33 Gew.-Teile |
EVA 28/800 |
4 Gew.-Teile |
Petrolite® WB 17 |
15 Gew.-Teile |
Farbruß |
18 Gew.-Teile |
|

|
1. Thermotransferband mit einem üblichen Träger, mit einer auf einer Seite des Trägers
ausgebildeten wachsgebundenen Schicht einer Thermotransferfarbe und mit einer sich
zwischen Träger und wachsgebundener Schicht befindenden harzgebundenen Trennschicht,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die harzgebundene Trennschicht A) ein wachslösliches
Polymer enthält und die wachsgebundene Schicht B) der Thermotransferfarbe weniger
als etwa 8 Gew.-%, insbesondere etwa 0 bis 5 Gew.-% wachslösliches Polymer enthält,
wobei die Wachse der wachsgebundenen Schicht B) eng geschnittene Wachse dicht beieinanderliegender
Schmelz- und Erstarrungspunkte sind.
2. Thermotransferband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterschied zwischen
Schmelz- und Erstarrungspunkt der enggeschnittenen Wachse weniger als 10°C, insbesondere
weniger als 7°C beträgt.
3. Thermotransferband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzpunkt
der Wachse der Thermotransferfarbe zwischen etwa 75 und 90°C liegt.
4. Thermotransferband nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennschicht A) etwa 10 bis 60 Gew.-%, insbesondere etwa 20 bis 40 Gew.-%
wachslösliches Polymer enthält.
5. Thermotransferband nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Thermotransferfarbe der Schicht B) eine Viskosität von etwa 50 bis 150 mPa·s,
insbesondere etwa 70 bis 120 mPa·s, gemessen bei 100°C mit einem Rotationsviskosimeter,
aufweist.
6. Thermotransferband nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wachse der Schicht B) natürliche Wachse in Form von Carnaubawachs und Candelillawachs,
chemisch modifizierte Wachse bzw. Hartwachse in Form von modifiziertem, mikrokristallinem
Wachs, Esterwachsen, Paraffinwachsen und/oder synthetische Wachse in Form von Fischer-Tropsch-Wachs
oder Polyethylenwachs sind.
7. Thermotransferband nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das wachslösliche Polymer ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymer, ein Ethylen-Acrylsäure-Copolymer,
ein Polyamid, ein Polyvinylether, ein Polyisobuten und/oder ein Ionomerharz ist.
8. Thermotransferband nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steigerung der
Adhäsion zwischen der Trennschicht A) und der Schicht B) das Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
einen Vinylacetatgehalt von etwa 16 bis 42, insbesondere etwa 18 bis 40 Gew.-% aufweist.
9. Thermotransferband nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzindex MFI
(nach DIN 53735) des Ethylen-Vinylacetat-Copolymers über etwa 20 g / 10 min. insbesondere
über etwa 30 g /10 min (220°C / 2,16 kg) liegt.
10. Thermotransferband nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
zur Einstellung einer niedrigen Adhäsion zwischen der Trennschicht A) und der Schicht
B) einen Vinylacetatgehalt von etwa 3 bis 17, insbesondere etwa 6 bis 12 Gew.-% aufweist.
11. Thermotransferband nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Harz der Trennschicht A) ein Festharz eines Erweichungsbereiches von etwa
70 bis 200°C ist.
12. Thermotransferband nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Harz ein Alkyd-,
Epoxid-, Melamin-, Phenol-, Urethan- und/oder Polyesterharz und/oder ein Polyamid,
Kohlenwasserstoffharz und/oder natürliches Harz umfaßt.
13. Thermotransferband nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennschicht A) eine Auftragsstärke von etwa 0,2 bis 5 g/m2, insbesondere etwa 1 bis 3 g/m2 aufweist.
14. Thermotransferband nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht B) der Thermotransferfarbe eine Auftragsstärke von etwa 1 bis 10 g/m2, insbesondere von etwa 3 bis 6 g/m2, aufweist.
15. Thermotransferband nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Thermotransferfarbe ein Farbmittel, insbesondere ein Farbpigment, in einer
Menge von etwa 5 bis 20 Gew.-% enthält.
16. Thermotransferband nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Farbpigment Ruß
ist.
17. Thermotransferband nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennschicht A) zusätzlich leitfähigen Ruß, Farbpigmente, Dispergierhilfsmittel
und/oder Kieselsäure enthält.
18. Thermotransferband nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennschicht A) insbesondere Trennmittel in einer Menge von etwa 5 bis 20
Gew.-% enthält.
19. Thermotransferband nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennmittel in
Form von nichtionischen Tensiden, Emulgatoren und/oder Polyethylenglykolen vorliegen.
20. Thermotransferband nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelzpunkt der wachsgebundenen Thermotransferfarbe zwischen etwa 60 und
80°C liegt.
21. Thermotransferband nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sich auf der Schicht B) eine Haftschicht befindet, insbesondere eine Paraffinschicht
mit einem Gehalt an feinverteiltem klebrigmachenden Kohlenwasserstoffharz, wobei das
Paraffin einen Schmelzpunkt von insbesondere etwa 60 bis 95°C aufweist.
22. Thermotransferband nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sich auf der Rückseite des Trägers eine dünne Schicht aus einem Wachs oder einem
wachsartigem Material befindet, insbesondere in einer Stärke von nicht mehr als etwa
1 µm.