[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Eiswarner, insbesondere zum Anbringen auf
einer Fahrbahn oder Leitelementen am Rand einer Fahrbahn.
[0002] Ein derartiger Eiswarner dient dazu, Kraftfahrer auf Glatteis oder Glatteisbildung
hinzuweisen, damit diese ihr Fahrverhalten entsprechend anpassen können.
[0003] Es sind Anzeigetafeln bekannt, die in der Regel die Straße übergreifen und mit veränderbaren
Anzeigen versehen sind. Diese Anzeigetafeln sind in der Errichtung sowie im Unterhalt
sehr teuer.
[0004] Es ist ebenfalls bekannt, Kraftfahrzeuge mit einem Außentemperaturfühler zu versehen.
Sobald die gemessene Außentemperatur unter eine bestimmte Temperatur fällt, wird automatisch
eine Glatteiswarnung ausgegeben. Derartige Außentemperaturfühler sind nicht in allen
Fahrzeugen vorhanden und schwer nachrüstbar. Sie sind darüber hinaus nur bedingt zuverlässig,
da eine vollständige Kompensation von Fahrt- und Seitenwinden nicht möglich ist. Des
weiteren ist eine effektive Warnung bei nur kurzen glatteisgefährdeten Abschnitten
wie Brücken oder Tunnels nicht möglich. Der Außentemperaturfühler mißt nur die Temperatur
in der unmittelbaren Nähe des Fahrzeugs und kann daher nicht vor Glatteisbereichen
warnen, von denen das Fahrzeug noch entfernt ist. Die Erfahrung hat darüber hinaus
gezeigt, daß diese Außentemperaturfühler nach einer gewissen Eingewöhnungszeit kaum
mehr beachtet werden.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen zuverlässigen einfachen und
gut erkennbaren Eiswarner bereitzustellen, der in der Herstellung und im Unterhalt
kostengünstig ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Eiswarner eine auf einer
Kontrastfläche aufgebrachte Markierung umfaßt, die ein thermochromatisches Material
aufweist, das seine optischen Eigenschaften bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt
verändert. Dieser Eiswarner wird bevorzugt direkt auf der Fahrbahn oder an Leitelementen
am Fahrbahnrand, wie Leitpfosten oder Leitplanken, angebracht. Alternativ oder zusätzlich
kann ein Anbringen am Fahrzeug an geeigneter Stelle wie am Außenspiegel vorgesehen
sein.
[0007] Der erfindungsgemäße Eiswarner ist einfach und kostengünstig in der Herstellung.
Er kann ohne weiteres nachgerüstet werden. Ein wesentlicher Vorteil liegt darin, daß
der erfindungsgemäße Eiswarner unabhängig von elektronischen Einrichtungen ist. Darüber
hinaus ist der erfindungsgemäße Eiswarner beim Anbringen auf der Fahrbahn oder an
deren Rand auch für nur kurze glatteisgefährdete Abschnitte geeignet, da er von einem
Kraftfahrer vor dem Einfahren in den jeweiligen Abschnitt wahrgenommen wird. Der erfindungsgemäße
Eiswarner ist weiter nicht ständig aktiv, sondern lediglich bei Temperaturen nahe
am Gefrierpunkt. Er befindet sich bevorzugt im unmittelbaren Blickfeld des Fahrers
und wird, falls er aktiv ist, automatisch wahrgenommen. Ein Nachlassen der Aufmerksamkeit
auf Grund eines Gewöhnungseffekts ist daher nicht zu befürchten.
[0008] Ein weiteres Anwendungsfeld des erfindungsgemäßen Eiswarners liegt im Baubereich.
Hier können beispielsweise Bauteile mit dem erfindungsgemäßen Eiswarner versehen werden,
um bei niedrigen Temperaturen deren Betonierung zu verhindern.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
[0010] Bevorzugt tritt die Änderung der optischen Eigenschaften der Markierung bei einer
Temperatur von etwa 1 °C bis 2 °C ein. Bei dieser Temperatur beginnt die Glatteisbildung.
[0011] In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Markierung bei einer Temperatur oberhalb von
1 °C bis 2 °C durchsichtig und bei einer tieferen Temperatur undurchsichtig, insbesondere
schwarz oder rot. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß bei Temperaturen oberhalb
von 1 °C bis 2 °C der erfindungsgemäße Eiswarner nicht wahrgenommen wird. Er ist zwar
vorhanden, tritt aber optisch nicht in Erscheinung. Erst bei tatsächlich bestehender
Glatteisgefahr wird der Eiswarner undurchsichtig und ändert seine Farbe.
[0012] In vorteilhafter Ausgestaltung ist die an die Markierung angrenzende Kontrastfläche
in einer Kontrastfarbe zu der Markierung im undurchsichtigen Zustand gehalten. Die
Markierung hebt sich somit deutlich von der angrenzenden Fläche ab und ist für den
Kraftfahrer gut erkennbar.
[0013] In einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Markierung direkt
auf einem vorhandenen Untergrund angebracht. Dieser Untergrund kann ein Seitenstreifen
oder ein Mittelstreifen einer Fahrbahn sein. Als Alternative kann die Markierung auf
einem Träger angebracht sein. Bevorzugt ist dieser Träger an der von der Markierung
abgewandten Seite mit einer Klebeschicht versehen. Bei dieser Ausführungsform kann
der erfindungsgemäße Eiswarner in Form eines Abziehbilds hergestellt und rasch und
einfach an der gewünschten Stelle festgeklebt werden. Die etikettenförmigen Abziehbilder
können vorteilhaft in Rollenform vorliegen.
[0014] Vorteilhaft ist das thermochromatische Material einem Farbstoff zugesetzt, der auf
den vorhandenen Untergrund aufgebracht ist. Das thermochromatische Material bewirkt
bereits bei sehr geringen Anteilen einen vollständigen Farbwechsel des Farbstoffs
und kann somit einem bekannten Farbstoff zugesetzt werden. Bei Temperaturen nahe dem
Gefrierpunkt ändern sich die optischen Eigenschaften der Markierung und damit die
optischen Eigenschaften des Farbstoffs. Es kann beispielsweise eine Fahrbahnmarkierung
verwendet werden, deren Farbe sich bei Glatteisgefahr vollständig von weiß oder gelb
zu rot verändert. Auch beim Betonieren von Bauwerken kann rasch und einfach ein Kontrollstrich
angebracht werden, dessen optische Eigenschaften, insbesondere dessen Farbe, sich
bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt ändert. Das thermochromatische Material wird
dem Farbstoff zugesetzt, der anschließend wie gewohnt auf den vorhandenen Untergrund
aufgebracht wird.
[0015] In vorteilhafter Weiterbildung ist abwechselnd ein Farbstoff mit Zusatz des thermochromatischen
Materials und ein Farbstoff ohne Zusatz des thermochromatischen Materials aufgebracht.
Hierdurch wird bei Glatteisgefahr ein alternierendes Muster erzeugt, das gut wahrgenommen
wird.
[0016] Bevorzugt weist der Untergrund oder der Träger der Markierung eine Kontrastfläche
aus einem reflektierenden oder phosphoreszierenden Material. Sobald die Markierung
umschlägt, wird dieses reflektierende oder phosphoreszierende Material überdeckt.
Die Markierung wird somit gegenüber der angrenzenden Fläche dunkler und kann gut wahrgenommen
werden.
[0017] Die Markierung kann als Positiv oder als Negativ ausgebildet sein. Bei der Ausbildung
als Positiv bildet die Markierung selbst ein Piktogramm, das beispielsweise einen
stilisierten Eiskristall darstellt. Dieser Eiskristall tritt dann gegenüber der angrenzenden
Fläche dunkel hervor. Alternativ kann die Markierung als Negativ ausgebildet sein,
so daß sie auf dem Untergrund oder Träger einen Bereich in Form eines stilisierten
Eiskristalls frei läßt. Beim Ansprechen der Markierung tritt dieser Bereich dann hell
gegenüber der dunklen Markierung hervor. In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Markierung
zum Schutz gegen Abrieb mit einer Deckschicht versehen.
[0018] Vorteilhaft ist die Deckschicht als glasklare Kunststoffolie ausgebildet. Diese Kunststoffolie
kann insbesondere aus PET, PET-G, Polycarbonat oder PMMA bestehen. Diese Kunststoffolie
schützt die Markierung hervorragend gegen Abrieb, ohne den Lichtdurchgang zu behindern.
[0019] In vorteilhafter Weiterbildung ist ein UV-Absorber zur Absorption von UV-Strahlen
vorgesehen. Der UV-Absorber erhöht die photochemische Stabilität des thermochromatischen
Materials und gewährleistet dessen Farbstabilität.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der UV-Absorber in der Deckschicht angeordnet.
Die Markierung aus thermochromatischem Material kann dann unabhängig von dem UV-Absorber
hergestellt werden.
[0021] Vorteilhaft besteht der UV-Absorber aus 2-hydroxyphenyl-Triazin und weist bevorzugt
ein Molekulargewicht von 650 bis 658 auf. Dieser UV-Absorber bewirkt eine hohe Absorption
und photochemische Stabilität, insbesondere im Nanometer-Bereich zwischen 210 und
370 nm Lichtwellenlänge.
[0022] Die Markierung kann auf den Untergrund oder den Träger aufgesprüht oder aufgedruckt
werden. Zum Anbringen der Markierung kann dann neben den bereits beschriebenen Abziehbildern
auch eine Schablone verwendet werden, die auf den zu markierenden Untergrund oder
Träger aufgelegt wird. Anschließend wird die Markierung aufgetragen und die Schablone
wieder entfernt.
[0023] Vorteilhaft liegt die Markierung als mikroverkapseltes System vor.
[0024] Die Markierung weist folgende Bestandteile auf:
3-Diethylamin-6-methyl-7-phenolaminofluoran, 13 bis 25, bevorzugt 19 Gewichtsteile
für eine schwarze Markierung, oder
3-Diethylamin-6-methyl-7-chlorfluoran, 13 bis 25, bevorzugt 19 Gewichtsteile für eine
rote Markierung, sowie
Dodecylalkohol, 35 bis 65, bevorzugt 50 Gewichtsteile,
1,2,3-Benzotriazol, 8 bis 14, bevorzugt 11 Gewichtsteile, und
p-Cumylbenzyliden-p-anisidin, 14 bis 26, bevorzugt 20 Gewichtsteile.
[0025] Durch eine passende Auswahl der oben genannten Bestandteile kann die Umschlagtemperatur
von 1 °C bis 2 °C genau eingestellt werden.
[0026] Eine reflektierende Schicht besteht zu 21 bis 39, bevorzugt 30 Gewichtsteilen aus
aluminiumbeschichteten Glasperlen, die in 49 bis 91, bevorzugt 70 Gewichtsteilen vernetzbarer
Tinte auf Basis von klarem Acryl eingebettet sind. Eine phosphoreszierende Schicht
besteht aus 24 bis 45, bevorzugt 35 Gewichtsteilen phosphoreszierender Pigmente und
45 bis 84, bevorzugt 65 Gewichtsteilen vernetzbarer Tinte auf Basis von klarem Acryl.
Auch hier können das Reflexionsverhalten und die Phosphorenzeigenschaft durch eine
Variation der einzelnen Bestandteile eingestellt werden.
[0027] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
die in schematischer Weise in der Zeichnung dargestellt sind. Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Straße, in der der erfindungsgemäße Eiswarner
angewendet ist;
- Figur 2
- eine vergrößerte Ansicht eines Leitpfostens aus Figur 1;
- Figur 3
- eine vergrößerte Ansicht des Mittelstreifens aus Figur 1;
- Figur 4
- eine Darstellung eines mit einer Markierung versehenen Reflektors;
- Figur 5
- einen Schnitt längs der Linie V-V in Figur 4;
- Figuren 6 bis 9
- Querschnitte durch unterschiedliche Eiswarner und Markierungen; und
- Figur 10
- eine Ansicht ähnlich Figur 1 in weiterer Ausführungsform.
[0028] Figur 1 zeigt eine Straße 10 mit einer Fahrbahn 11, einem Mittelstreifen 12, Seitenstreifen
13, 14 sowie linken und rechten Leitpfosten 15, 16. Der linke Leitpfosten 15 weist
zwei kreisförmige Reflektoren 17 auf, während der rechte Leitpfosten 16 einen rechteckigen
Reflektor 18 aufweist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind der Mittelstreifen 12,
die Seitenstreifen 13, 14 sowie die Leitpfosten 15, 16 mit Markierungen 19, 20 versehen.
Die an die Markierungen 19, 20 angrenzende Fläche ist als Kontrastfläche 26 ausgebildet.
[0029] Figur 2 zeigt eine vergrößerte Einzelheit eines Leitpfostens 15. Die Markierung 20
ist unterhalb der Reflektoren 17 auf einer Kontrastfläche 26 angebracht und als Positiv
ausgebildet. Es ist dargestellt, daß die Markierung 20 in Form eines stilisierten
Eiskristalls ausgebildet ist, der bei Unterschreiten einer bestimmten Temperatur,
insbesondere bei Temperaturen unterhalb von 1 °C bis 2 °C anspricht.
[0030] Figur 3 zeigt einen Mittelstreifen 12, der mit einer Markierung 19 versehen ist.
Diese Markierung 19 ist wie die Markierung 20 als Positiv ausgebildet. Selbstverständlich
kann ein Mittelstreifen 12 nicht nur eine, sondern auch mehrere Markierungen 19 umfassen,
wie dies in Figur 1 dargestellt ist.
[0031] Die Figuren 4 und 5 zeigen eine als Negativ ausgebildete Markierung 21, die auf dem
Reflektor 17 des Leitpfostens 15 angebracht ist, der als Kontrastflache 26 dient.
Die Markierung 21 läßt einen Bereich des Reflektors 17 frei, der einen stilisierten
Eiskristall darstellt. Sobald die Temperatur unter 1 °C bis 2 °C sinkt, wird die Markierung
21 undurchsichtig und verfärbt sich. Somit bleibt von dem Reflektor 17 lediglich der
etwa eiskristallförmige Bereich sichtbar.
[0032] Insbesondere nachts überstreichen die Lichtstrahlen der Scheinwerfer eines Fahrzeugs
den Reflektor 17. Nur in dem nicht von der Markierung 21 überdeckten Bereich werden
die Lichtstrahlen reflektiert. Der erfindungsgemäße Eiswarner ist somit sehr gut wahrnehmbar.
[0033] Die Markierung 21 ist zum Schutz gegen Abrieb mit einer Deckschicht 22 versehen.
[0034] Figur 6 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Markierung 19, die direkt auf einem
Untergrund 23 angebracht ist. Diese Markierung 19 kann direkt auf der Fahrbahn 11,
auf dem Mittelstreifen 12 oder den Seitenstreifen 13, 14 angebracht werden. Die Markierung
19 wird hierbei aufgesprüht oder aufgemalt, wobei eine Schablone verwendet werden
kann. Anschließend wird eine Deckschicht 22 zum Schutz der Markierung 19 angebracht.
[0035] Diese Ausführungsform ist direkt auf den Untergrund 23 aufgebracht. Sie nimmt daher
praktisch ohne Verfälschungen die Temperatur des Untergrunds 23 an, so daß ein zuverlässiger
Eiswarner geschaffen wird. Eventuelle Verfälschungen durch Winde oder wärmere Luftschichten
oberhalb des Untergrunds werden vollständig ausgeschlossen.
[0036] Figur 7 zeigt zwei Markierungen 19, die zusammen mit einer Deckschicht 22 auf einem
Träger 24 angebracht sind. Der Träger 24 ist an der von den Markierungen 19 abgewandten
Seite mit einer Klebeschicht 25 versehen. Bevorzugt ist der Träger 24 mit den Markierungen
19, der Deckschicht 22 sowie der Klebeschicht 25 nach Art eines Abziehbilds ausgebildet.
Er kann leicht von einer Trägerfolle abgezogen und an der gewünschten Stelle befestigt
werden.
[0037] Figur 8 zeigt die Befestigung eines derartigen Trägers an dem Untergrund 23, wobei
zur zeichnerischen Vereinfachung die Klebeschicht 25 nicht dargestellt ist. Auch hier
nimmt die Markierung 19 zuverlässig die Temperatur des Untergrunds 23 an, so daß Falschmessungen
praktisch ausgeschlossen sind.
[0038] Der Träger 24 sowie der Untergrund 23 sind reflektiv oder phosphoreszierend. Beim
Ansprechen des Eiswarners wird die Markierung 19 undurchsichtig und verfärbt sich
zu schwarz oder rot. Die Farbgebung der Markierung hängt von der Grundfarbe des Untergrunds
23 oder des Träger 24 ab. Sie wird so gewählt, daß bei Ansprechen des Eiswarners ein
guter Kontrast zu der Umgebung 23 oder dem Träger 24 erreicht wird.
[0039] Fig. 9 zeigt einen Aufbau als Sandwich oder Mehrverbundfolie. Ein Träger 24 ist an
einer Seite mit einer Klebeschicht 25 und an der gegenüberliegenden Seite mit einer
Reflektorschicht 28 versehen. Die Kleberschicht 25 kann selbstklebend sein, unter
Wärmeeinwirkung schmelzen und anschließend erstarren oder chemisch klebend ausgeführt
sein. Die Reflektorschicht 28 besteht aus Glasperlen oder ist prismenartig ausgeführt.
Auf die Reflektorschicht 28 ist eine Markierung 19 aufgebracht, die von einer Deckschicht
22 mit UV-Absorber 27 abgedeckt ist.
[0040] Dieser Aufbau kann als Folie, als Laminierklebeverbund oder als Schmelzverbund hergestellt
werden. Die Folie kann dann zu einer Rolle aufgewickelt werden.
[0041] Bevorzugt weist der UV-Absorber folgende Molekularstruktur auf:

[0042] Figur 10 zeigt eine Ansicht einer Straße 10 ähnlich Figur 1. Die Straße 10 weist
wiederum eine Fahrbahn 11, einen Mittelstreifen 12 sowie Seitenstreifen 13, 14 auf.
Die Mittelstreifen 12 sind vollständig aus einem Farbstoff gebildet, dem ein thermochromatisches
Material zugesetzt ist. Sie verfärben sich daher bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt
durchgehend, wie in Figur 10 dargestellt.
[0043] Demgegenüber sind die Seitenstreifen 13, 14 durch einen Farbstoff auf die Straße
11 aufgebracht, dem abwechselnd ein thermochromatisches Material zugesetzt ist oder
auf diesen Zusatz verzichtet worden ist. Entsprechend bilden sich zueinander beabstandete
Markierungen 19.
[0044] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 10 wird das thermochromatische Material einem
üblichen Farbstoff zugesetzt. Dieser Farbstoff wird anschließend auf den vorhandenen
Untergrund, beispielsweise eine Fahrbahn 11, in bekannter Weise aufgebracht. Bei Temperaturen
nahe dem Gefrierpunkt ändern sich die optischen Eigenschaften des thermochromatischen
Materials und damit die optischen Eigenschaften des Mittelstreifens 12 und der Seitenstreifen
13, 14. Hierdurch wird eine zuverlässige Eiswarnung erreicht.
[0045] Der erfindungsgemäße Eiswarner ist zuverlässig, einfach und kostengünstig herzustellen.
Er kann ohne Schwierigkeit in Form von Abziehbildern bereitgestellt oder auf einen
Untergrund aufgesprüht werden und ist somit gut nachrüstbar. Elektrische oder elektronische
Einrichtungen sind nicht erforderlich. Der erfindungsgemäße Eiswarner befindet sich
ständig im Blickfeld des Kraftfahrers, spricht aber nur bei tatsächlich vorliegender
Glatteisgefahr an. Die Gewöhnungseffekte, die bei herkömmlichen Warnungen früher oder
später auftreten, werden somit vermieden oder zumindest minimiert.
1. Eiswarner, insbesondere zum Anbringen auf einer Fahrbahn (11) oder Leitelementen (15,
16) am Rand einer Fahrbahn (11), mit einer auf eine Kontrastfläche (26) aufgebrachten
Markierung (19; 20; 21), die ein thermochromatisches Material aufweist, das seine
optischen Eigenschaften bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt verändert.
2. Eiswarner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung der optischen
Eigenschaften bei einer Temperatur von 1 °C bis 2 °C eintritt.
3. Eiswarner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung (19; 20; 21)
bei einer Temperatur oberhalb von 1 °C bis 2 °C durchsichtig und bei einer Temperatur
unterhalb von 1 °C bis 2 °C undurchsichtig, insbesondere schwarz oder rot ist.
4. Eiswarner nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Markierung (19;
20; 21) angrenzende Kontrastfläche (26) in einer Kontrastfarbe zu der Markierung (19;
20; 21) im undurchsichtigen Zustand gehalten ist.
5. Eiswarner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung
(19; 20; 21) direkt auf einen vorhandenen Untergrund (23) oder auf einen Träger (17;
24) aufgebracht ist.
6. Eiswarner nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das thermochromatische Material
einem Farbstoff zugesetzt ist, der auf den vorhandenen Untergrund (23) aufgebracht
ist.
7. Eiswarner nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß abwechselnd ein Farbstoff mit
Zusatz des thermochromatischen Materials und ein Farbstoff ohne Zusatz des thermochromatischen
Materials aufgebracht ist.
8. Eiswarner nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Untergrund
(23) oder der Träger (17; 24) eine Kontrastfläche (26) aus einem reflektierenden oder
phosphoreszierenden Material aufweist.
9. Eiswarner nach einem der Ansprüche 5 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger
(24) an der von der Markierung (19) abgewandten Seite mit einer Klebeschicht (25)
versehen ist.
10. Eiswarner nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung
(19; 20; 21) als Positiv oder als Negativ ausgebildet ist.
11. Eiswarner nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung
(19; 20; 21) mit einer Deckschicht (22) zum Schutz gegen Abrieb versehen ist.
12. Eiswarner nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht (22) als glasklare
Kunststoffolie, bevorzugt aus PET, PET-G, Polycarbonat oder PMMA, ausgebildet ist.
13. Eiswarner nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein UV-Absorber
(27) zur Absorption von UV-Strahlen vorgesehen ist.
14. Eiswarner nach Anspruch 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß der UV-Absorber (27)
in der Deckschicht (22) angeordnet ist.
15. Eiswarner nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der UV-Absorber (27)
aus 2-hydroxyphenyl-Triazin besteht und bevorzugt ein Molekulargewicht von 650-658
aufweist.
16. Eiswarner nach einem der Ansprüche 5 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung
(19; 20; 21) auf den Untergrund (23) oder den Träger (17; 24) aufgesprüht oder aufgedruckt
ist.
17. Eiswarner nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung
(19; 20, 21) besteht aus
3-Diethylamin-6-methyl-7-phenolaminofluoran zu 13 bis 25, bevorzugt 19 Gewichtsteilen,
oder
3-Diethylamin-6-methyl-7-chlorfluoran zu 13 bis 25, bevorzugt 19 Gewichtsteilen, sowie
Dodecylalkohol zu 35 bis 65, bevorzugt 50 Gewichtsteilen, 1,2,3-Benzotriazol zu 8
bis 14, bevorzugt 11 Gewichtsteilen, und
p-Cumylbenzyliden-p-anisidin zu 14 bis 26, bevorzugt 20 Gewichtsteilen.
18. Eiswarner nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß eine reflektierende
Schicht aus aluminiumbeschichteten Glasperlen zu 21 bis 29, bevorzugt 30 Gewichtsteilen
besteht, die in 49 bis 91, bevorzugt 70 Gewichtsteile vernetzbare Tinte auf Basis
von klarem Acryl eingebettet sind.
19. Eiswarner nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß eine phosphoreszierende
Schicht aus phosphoreszierenden Pigmenten zu 24 bis 45, bevorzugt 35 Gewichtsteilen,
und vernetzbarer Tinte auf Basis von klarem Acryl zu 45 bis 84, bevorzugt 65 Gewichtsteilen,
besteht.