[0001] Die Erfindung betrifft eine Spüleinrichtung für einen WC-Spülkasten, mit separaten
Bedienelementen zur wahlweisen Auslösung des Ablaufes einer bestimmten größeren oder
kleineren Spülwassermenge.
[0002] Derartige Spüleinrichtungen, die auch als Zweimengen-Spüleinrichtungen bezeichnet
werden, sind z. B. aus der europäischen Patentanmeldung EP 0 723 050 A1, dem deutschen
Gebrauchsmuster DE 295 17 393 U1 und der Patentanmeldung PCT/EP91/01374 bekannt.
[0003] In der europäischen Patentanmeldung wird eine Zweimengen-Spüleinrichtung beschrieben,
die ein in WC-Spülkästen übliches Ablaufventil verwendet, bei welchem durch Anheben
des Ablaufventilkörpers ein Ventilteller von einem am Ablauf im Boden des Spülkastens
befindlichen Ventilsitz abgehoben und durch die Auftriebswirkung mindestens eines
Schwimmers solange abgehoben gehalten wird, bis der Spülkasten vollständig entleert
ist. Um für eine bestimmte kleinere Spülwassermenge das Ablaufventil vorzeitig, d.
h. bevor der Spülkasten leergelaufen ist, zu schließen, sind zwei Schwimmer vorgesehen,
von denen einer fest und der andere lösbar mit dem Ablaufventilkörper verbunden ist.
Bei Auslösung der großen Spülwassermenge sind beide Schwimmer mit dem Ablaufventilkörper
verbunden. Durch den Auftrieb beider Schwimmer bleibt der Ventilteller solange vom
Ventilsitz abgehoben, bis die gesamte Spülwassermenge abgelaufen ist. Bei Auslösung
der kleineren Spülwassermenge wird ein Schwimmer für die Dauer des Spülvorganges vom
Ablaufventilkörper getrennt und durch eine Rastmechanik bis zum Ende des Spülvorganges
in dieser Ruhestellung festgehalten, so daß nur der Auftrieb eines Schwimmers den
Ablaufventilkörper in abgehobenem Zustand hält. Aufgrund des geringeren Auftriebes
setzt der Ventilteller bereits vor Ablauf der Gesamtspülwassermenge auf dem Ventilsitz
auf und schließt das Ablaufventil nach Ablauf einer bestimmten Teilspülwassermenge.
Diese Zweimengen-Spüleinrichtung ist in ihrem Aufbau sehr kompliziert und störanfällig.
[0004] In ähnlicher Weise wird auch beim deutschen Gebrauchsmuster DE 295 17 393 U1 bei
Auslösung der kleinen Spülwassermenge der Auftrieb des Ablaufventilkörpers vermindert
und das Ablaufventil bereits nach Ablauf einer bestimmten Teilspülwassermenge wieder
verschlossen. Dies geschieht durch einen zusätzlichen Gewichtskörper, mit welchem
der Ablaufventilkörper bei Auslösung der kleinen Spülwassermenge über ein Schwenkhebelgetriebe
verrastet wird. Der zusätzliche Gewichtskörper wirkt dem Auftrieb des Schwimmers entgegen,
und drückt den Ventilteller vor dem Ablauf der im Spülkasten enthaltenen Gesamtspülwassermenge
wieder auf den Ventilsitz des Ablaufventiles zurück.
[0005] Diese Lösung hat den Nachteil, daß sie z. B. bei Verschmutzungen infolge von Kalkanlagerungen,
relativ störanfällig ist.
[0006] Bei der Lösung nach Patentanmeldung PCT/EP 91/01374 wird der unterschiedliche Auftrieb
des Ablaufventilkörpers bei Auslösung einer größeren oder einer kleineren Spülwassermenge
durch eine fest mit dem Ablaufventilkörper verbundene, mit Wasser füllbare Belastungsglocke
gesteuert, welche, je nachdem, ob bei Auslösung des Spülvorganges und nach Abheben
des Ventiltellers vom Ventilsitz, von außen Luft in die Belastungsglocke eindringen
kann oder nicht, der Ablaufventilkörper entweder durch die Wasserfüllung der Belastungsglocke
schwer bleibt, und dadurch das Ablaufventil vorzeitig schließt, oder sich infolge
von eindringender Luft der Auftrieb vergrößert, und dadurch das Ablaufventil offen
gehalten wird, bis das gesamte im Spülkasten enthaltene Spülwasser abgelaufen ist.
Die Luftzuführung zur Glocke erfolgt über einen flexiblen, gewendelten Schlauch, welcher
aus dem Inneren der Belastungsglocke zur Außenseite des Spülkastens führt. Dort befindet
sich, kombiniert mit der Auslösetaste zum Anheben des Ablaufventiles, ein Belüftungsventil.
Dieses ist in Ruhestellung immer geöffnet. Dadurch kann beim Füllen des Spülkastens
die Glocke immer voll Wasser laufen, weil eventuell in der Glocke vorhandene Luft
durch den Schlauch nach außen verdrängt werden kann. Zur Auslösung der vollen Spülwassermenge
wird bei dieser Spüleinrichtung ein Wipphebel in die eine Richtung gedrückt, wodurch
nur der Ablaufventilkörper angehoben wird, das Belüftungsventil jedoch geöffnet bleibt.
Bei dieser Art der Auslösung läuft bei Absenkung des Wasserspiegels im Spülkasten
auch Wasser aus der Belastungsglocke aus und wird durch Luft ersetzt, die durch das
offene Belüftungsventil und den flexiblen Schlauch in die Belastungsglocke nachströmt.
Dadurch wird der Auftrieb des Ablaufventilkörpers vergrößert, und das Ablaufventil
schließt erst nach Ablaufen der gesamten im Spülkasten vorhandenen Wassermenge. Wird
der Wipphebel in Richtung

kleine Menge" betätigt, wird neben dem Anheben des Ablaufventilkörpers auch ein Schließen
des Belüftungsventiles bewirkt. Dadurch verbleibt beim Absenken des Wasserspiegels
im Spülkasten das Wasser in der Belastungsglocke, und der Ventilteller des in dieser
Weise belasteten Ablaufventilkörpers schließt das Ablaufventil, bevor die gesamte
Spülwassermenge abgelaufen ist.
[0007] Auch diese Lösung ist infolge der erforderlichen Mechanik zur Kombination der Auslösetaste
mit dem Belüftungsventil in ihrem Aufbau relativ kompliziert. Auch ist der flexible
Luftschlauch zwischen dem am Spülkastendeckel befindlichen Belüftungsventil und der
Oberseite der Belastungsglocke der mechanischen Dauerbeanspruchung nicht gewachsen,
so daß diese Lösung ebenfalls relativ störanfällig ist.
[0008] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Spüleinrichtung für einen
WC-Spülkasten mit separaten Bedienelementen zur Auslösung des Ablaufes einer bestimmten
größeren oder kleineren Spülwassermenge zu schaffen, welche in ihrem Aufbau unkompliziert
und wenig störanfällig ist.
[0009] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Schutzanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche 2
bis 11.
[0010] Die Erfindung soll nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele in Verbindung mit
den Figuren 1 bis 6 näher erläutert werden.
- Figur 1
- zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Spüleinrichtung für einen
WC-Spülkasten in Ruhestellung;
- Figur 2
- zeigt die in Figur 1 dargestellte erfindungsgemäße Spüleinrichtung bei Auslösung der
großen Spülwassermenge;
- Figur 3
- zeigt die in Figur 1 dargestellte erfindungsgemäße Spüleinrichtung bei Auslösung der
kleinen Spülwassermenge;
- Figur 4
- zeigt eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Spüleinrichtung in Ruhestellung;
- Figur 5
- zeigt die in Figur 4 dargestellte erfindungsgemäße Spüleinrichtung bei Auslösung der
kleinen Spülwassermenge; und
- Figur 6
- zeigt die in den Figuren 4 und 5 dargestellte zweite Ausführungsform der Erfindung
in einer perspektivischen Teilansicht.
[0011] In Figur 1 ist die erfindungsgemäße Spüleinrichtung in Ruhestellung dargestellt.
[0012] Ein Ventilteller 2 eines Ablaufventilkörpers 1 ruht auf einem Ventilsitz 3 und verhindert
das Auslaufen des Spülwassers 4 aus einem (nicht dargestellten) Spülkasten. Um den
oberen Bereich des Ablaufventilkörpers 1 ist ein im wesentlichen ringförmiges, nach
unten hin offenes Wassergefäß 7 fest angeordnet. Infolge eines im nach oben weisenden
Wandbereich des Wassergefäßes 7 in Ruhestellung stets offenen, eine Belüftungsöffnung
8 sowie einen Schwenkhebel 12 mit einer daran angeordneten Ventilklappe 10 umfassenden
Belüftungsventiles 13 wird beim Füllen des Spülkastens eventuell im Wassergefäß 7
befindliche Luft durch die Belüftungsöffnung 8 herausgedrückt, so daß das Wassergefäß
7 in Ruhestellung vollständig mit Wasser gefüllt ist.
[0013] Bei der in Figur 2 dargestellten Auslösung AG der großen Spülwassermenge wird durch
das entsprechende (nicht dargestellte) Bedienelement für die große Spülwassermenge
der Ablaufventilkörper 1 nach oben gezogen und der Ventilteller 2 vom Ventilsitz 3
abgehoben. Dadurch läuft das Spülwasser aus dem Spülkasten ab, wodurch der Wasserspiegel
W im Spülkasten sinkt. Mit dem Sinken des Wasserspiegels W im Spülkasten läuft auch
das im Wassergefäß 7 befindliche Wasser aus, weil die atmosphärische Luft L durch
das offene Belüftungsventil 13 nachströmen kann. Dadurch vergrößert sich der Gesamtauftrieb
des Ablaufventilkörpers 1, und dieser wird schwimmend gehalten, bis der Spülkasten
völlig leergelaufen ist, und der Ventilteller 2 wieder auf dem Ventilsitz 3 aufsetzt
und das Ablaufventil für die neue Füllung des Spülkastens, die von einem Zulaufventil
gesteuert wird, verschließt.
[0014] Wie bereits dargelegt, wird auch bei der erneuten Füllung infolge des in Ruhestellung
stets offenen Belüftungsventiles 13, durch welches sämtliche im Wasserbehälter befindliche
Luft L verdrängt wird, der Wasserbehälter 7 wieder vollständig mit Wasser gefüllt.
[0015] Bei der in Figur 3 dargestellten Auslösung AK der kleinen Spülwassermenge zieht das
entsprechende (nicht dargestellte) Bedienelement für die kleinere Spülwassermenge
an einer seitlich und parallel zum Ablaufventilkörper 1 angeordneten Zugstange 11.
Diese Zugstange 11 ist im Ablaufventilkörper 1 bzw. im Wassergefäß 7, parallel zur
Achse des Ablaufventilkörpers 1 in der Weise verschieblich gelagert, daß sie sich
zunächst relativ zum Ablaufventilkörper nach oben bewegt ohne den Ablaufventilkörper
1 mitzuziehen und dabei, z. B. über einen seitlich vorstehenden Zugflansch 21, der
an der Unterseite des einen Armes 9 des Schwenkhebels 12 des Belüftungsventiles 13
angreift, den Arm 9 des Schwenkhebels 12 nach oben zieht und dadurch die am anderen
Arm 5 des Schwenkhebels 12 befindliche Ventilklappe 10 auf die Belüftungsöffnung 8
drückt und somit das Belüftungsventil 13 schließt. Durch weiteres Ziehen an der Zugstange
11 wird nunmehr, unter dichtem Zuhalten des Belüftungsventiles 13, der Ablaufventilkörper
1 mit nach oben gezogen und dadurch der Ventilteller 2 des Ablaufventiles vom Ventilsitz
3 abgehoben. Das Spülwasser beginnt, aus dem Spülkasten abzulaufen. Im Unterschied
zur Auslösung der großen Spülwassermenge kann jedoch beim Absinken des Wasserstandes
W im Spülkasten infolge des geschlossenen Belüftungsventiles 13, kein Wasser aus dem
Wassergefäß 7 abfließen. Dadurch ist der Gesamtauftrieb des Ablaufventilkörpers 1
vermindert, und der Ventilteller 2 setzt auf dem Ventilsitz 3 auf, bevor die Gesamtmenge
des Spülwassers aus dem Spülkasten abgeflossen ist. Das Belüftungsventil 13 bleibt
infolge des Soges des im Wassergefäß 7 befindlichen Wassers solange geschlossen, bis
der Wasserspiegel W im Spülkasten wieder den im Wassergefäß 7 vorhandenen Wasserstand
überschreitet. Dann ist im Wassergefäß 7 kein Sog mehr vorhanden und die Ventilklappe
10 hebt, nachdem die Zugstange 11 nach Loslassen des Bedienelementes wieder in ihre
Ruhestellung zurückgeglitten ist, z. B. durch das Eigengewicht des gegenüberliegenden
Armes 9 des Schwenkhebels 12 oder auch durch die Wirkung einer definierten Federkraft,
wieder von der Belüftungsöffnung 8 ab, und nimmt dadurch die für eine erneute wahlweise
Auslösung einer kleinen oder einer großen Spülwassermenge erforderliche Ruhestellung
des Ablaufventiles 1 mit geöffnetem Belüftungsventil 13 ein.
[0016] In einer weiteren, in den Figuren 4, 5 und 6 dargestellten, besonders vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung ist am Führungsteil 15 für den Ablaufventilkörper 1
ein senkrecht nach oben stehender Stellstift 16 fest angeordnet, welcher in einem
im Wassergefäß 7 angeordneten, geschlossenen Kanal 17 mit Spielpassung verschiebbar
ist. Im Ruhezustand der Spüleinrichtung ragt der Stellstift 16 durch den im Wassergefäß
7 angeordneten geschlossenen Kanal 17 hindurch, über die obere Fläche des nach oben
weisenden Wandbereiches des Wassergefäßes 7 hinaus, und hebt den mit der Ventilklappe
10 versehenen Arm 5 des Schwenkhebels 12 von der Belüftungsöffnung ab. Außerdem ist
mit dem Lager 19 des Schwenkhebels 12 ein Bremselement 20 verbunden, welches dem Lager
19 eine gewisse Schwergängigkeit verleiht und verhindert, daß der Schwenkhebel 12
durch zufällige geringe Kraftwirkungen, z. B. durch Erschütterungen usw., verstellt
werden kann.
[0017] Bei der Auslösung der großen Spülwassermenge AG wird, wie in Figur 2 dargestellt,
der Ablaufventilkörper 1 nach oben gezogen. Dadurch hebt der Ventilteller 2 vom Ventilsitz
3 ab. Gleichzeitig zieht sich infolge der durch die Auslösung bewirkten Relativbewegung
zwischen dem Ablaufventilkörper 1 und dem im Spülkasten verankerten Führungsteil 15
der Stellstift 16 aus seiner durch den geschlossenen Kanal 17 im Wassergefäß 7 hindurchragenden
obersten Stellung zurück. Durch die Wirkung des Bremselementes 20 wird das Belüftungsventil
13 weiterhin gesichert offengehalten, so daß beim Absinken des Wasserspiegels W (siehe
Figur 2) die atmosphärische Luft L durch das Belüftungsventil in das Wassergefäß 7
einströmen und dadurch das Wasser aus dem Wassergefäß austreten kann. Dadurch erhöht
sich der Gesamtauftrieb des Ablaufventilkörpers in der Weise, daß die gesamte im Spülkasten
enthaltene Wassermenge abfließen kann, bevor das Ablaufventil wieder schließt. Beim
Schließen des Ablaufventils kehrt der Ablaufventilkörper 1 wieder in die in Figur
4 dargestellte Ruhestellung zurück und nach erneuter Füllung des Spülkastens ist dieser
wieder zur wahlweisen Auslösung des Ablaufes einer bestimmten größeren oder kleineren
Spülwassermenge bereit.
[0018] Die Auslösung der kleinen Spülwassermenge bei dieser Ausführungsform der Erfindung,
bei der das Belüftungsventil unter Mitwirkung des Stellstiftes 16 gesteuert wird,
ist in Figur 5 dargestellt.
[0019] Durch Betätigung des Auslösers für die kleine Spülwassermenge wird die im Wassergefäß
7 verschieblich gelagerte Zugstange 11 nach oben gezogen. Ein an der Zugstange 11
angeordneter Zugflansch 21 greift quer zur Zugrichtung, z. B. über einen aus dem Hebelarm
9 seitlich vorstehenden Betätigungsstift 22, am Hebelarm 9 des Schwenkhebels 12 von
unten an und zieht den Hebelarm 9 nach oben. Dadurch wird nicht nur der gesamte Ablaufventilkörper
1 mit nach oben gezogen sondern auch der Schwenkhebel 12 in der Weise verschwenkt,
daß der gegenüberliegende Hebelarm 5 mit der Ventilklappe 10 nach unten schwenkt und
die Belüftungsöffnung 8 verschließt. Dies ist möglich, weil beim Hochziehen des Ablaufventilkörpers
1 eine Relativbewegung zwischen dem Ablaufventilkörper 1 und dem im Spülkasten verankerten
Führungsteil 15 eintritt, und der vom Führungsteil 15 senkrecht nach oben ragende
Stellstift 16 sich aus seiner durch den geschlossenen Kanal 17 im Wassergefäß 7 hindurchragenden
obersten Stellung zurückzieht und somit der Hebelarm 5 durch den Stellstift 16 nicht
mehr in der abgehobenen Stellung gehalten wird. Die vom Bremselement 20 auf das Lager
19 ausgeübte Bremskraft, die ein Verschwenken des unbelasteten Schwenkhebels 12 bei
der Auslösung der großen Spülwassermenge durch zufällige Kräfte, z. B. Erschütterungen
usw. verhindert, wird durch die von der Zugstange 11 auf den Arm 9 des Schwenkhebels
12 von unten ausgeübte ungleich größere Zugkraft überwunden, und der Arm 9 wird nach
oben gezogen, wodurch der Arm 5 mit der Ventilklappe 10 auf die Belüftungsöffnung
8 gedrückt und auch nach Beendigung der Einwirkung der Zugkraft AK durch die Bremswirkung
des Bremselementes 20 und durch die Saugwirkung des im Wassergefäß 7 befindlichen
Wassers in dieser Stellung gehalten wird. Durch das im Wassergefäß 7 gehaltene Wasser
wird der Gesamtauftrieb des Ablaufventilkörpers um einen definierten Betrag vermindert
und dadurch nach Ablauf einer bestimmten Spülwassermenge, bevor die gesamte Spülwassermenge
abgelaufen ist, das Auflaufventil 2, 3 wieder geschlossen. Beim Erreichen der Schließstellung
des Ablaufventiles 2, 3 nimmt auch der Ablaufventilkörper wieder seine Ruhestellung
ein, d. h. der auf dem Führungsteil 15 senkrecht nach oben stehende Stellstift 16
durchdringt wieder den geschlossenen Kanal 17 im Wassergefäß 7 und ragt aus diesem
hervor, so daß seine Spitze den Arm 5 des Belüftungsventils wieder in die von der
Belüftungsöffnung 8 abgehobene Stellung drückt.
[0020] Nach erneuter Füllung des Spülkastens, welche in bekannter Weise von einem speziellen
Zulaufventil gesteuert wird, ist die erfindungsgemäße Spüleinrichtung wieder zur wahlweisen
Auslösung einer bestimmten größeren oder kleineren Spülwassermenge mittels der separaten
Bedienelemente bereit.
[0021] Figur 6 veranschaulicht in einer perspektivischen Teilansicht einige in den übrigen
Figuren nicht dargestellte Details der erfindungsgemäßen Spüleinrichtung, so z. B.,
daß der Stellstift 16 nicht unmittelbar an der Unterseite des Hebelarmes 5 des Schwenkhebels
12 angreift, sondern an der Unterseite eines mit dem Hebelarm 5 verbundenen, parallel
zur Unterseite des Hebelarmes 5 seitlich vorstehenden Betätigungsflansches 18, wodurch
auf allzu enge Maßtoleranzen für das Zusammenspiel beider Teile verzichtet werden
kann.
[0022] Weiterhin ist erkennbar, daß an der Zugstange 11 der quer zur Zugrichtung vorstehende
Zugflansch 21 angeordnet ist, der mit dem Hebelarm 9 des Schwenkhebels 12 über den
aus dem Hebelarm 9 quer zur Längsachse des Schwenkhebels 12 vorstehenden Betätigungsstift
22 zusammenwirkt.
[0023] Schließlich ist noch eine mögliche Ausführungsform des Bremselementes 20 erkennbar.
Das Bremselement 20 ist als federndes Element, z. B. aus elastischem Kunststoff ausgebildet,
das radial auf eine kreissegmentförmige Ausbildung des Schwenkhebels 12 über dem Lager
19 drückt. Durch ein solches Bremselement 20 wird die Lagerreibung im Lager 19 erhöht,
und es wird verhindert, daß sich der Schwenkhebel, wenn er in Funktion zeitweilig
nicht vom Stellstift 16 oder dem Zughebel 11 betätigt wird, durch zufällig wirkende
Kräfte, z. B. durch Erschütterungen usw. verstellt.
[0024] In den Figuren nicht dargestellt sind folgende vorteilhaften Ausführungsformen der
Erfindung: Das Wassergefäß 7 bildet mit dem Schwenkhebel 12 und der in einem am Wassergefäß
7 angeordneten Gleitlager verschieblich gelagerten Zugstange 11 sowie gegebenenfalls
mit dem geschlossenen Kanal 17 eine Baugruppe, welche vom Ablaufventilkörper 1 völlig
getrennt gefertigt wird, und mit diesem durch eine einfache Snap-in-Verbindung verrastbar
ist. Dadurch ist es möglich, zum einen die bekannten Standard-Ablaufventilkörper (ohne
Zweimengenspülung) zu fertigen und diese andererseits durch einfaches Verrasten der
erwähnten zusätzlichen Baugruppen auch für Zweimengen-Spüleinrichtungen einsetzen
zu können. Dies vermindert die Fertigungs-, Lagerhaltungs- und Vertriebskosten beträchtlich.
[0025] Weiterhin ist es vorteilhaft das Gleitlager für die Zugstange 11 bzw. die Zugstange
11 selbst mit einem Anschlag oder mehreren Anschlägen zu versehen, welche die Gleitbewegung
der Zugstange 11 im Gleitlager auf das Maß begrenzen, welches erforderlich ist, um
den Arm 9 des Schwenkhebels 12 soweit nach oben zu ziehen, daß die Ventilklappe 10
die Belüftungsöffnung 8 fest verschließt. Durch einen solchen Anschlag im Gleitlager
und/oder an der Zugstange 11 wird vermieden, daß die gesamte zum Abheben des Ablaufventilkörpers
1 erforderliche Kraft auf die Mitnehmereinrichtung an der Zugstange 11 zum Anheben
des Schwenkhebelarmes 9 sowie auf das Lager 13 des Schwenkhebels 12 wirkt und dort
eine Bruchgefahr oder einen erhöhten Verschleiß herbeiführt.
[0026] Die erfindungsgemäße Spüleinrichtung hat den Vorteil, daß sie einen einfachen Aufbau
aufweist und im Vergleich zu den bekannten Spüleinrichtungen mit separaten Bedienelementen
zur wahlweisen Auslösung des Ablaufes einer bestimmten größeren oder kleineren Spülwassermenge
wesentlich weniger störanfällig ist.
1. Spüleinrichtung für einen WC-Spülkasten mit separaten Bedienelementen zur Auslösung
des Ablaufes einer bestimmten größeren oder kleineren Spülwassermenge und mit einem
im Spülkasten in einem mit dem Spülkasten verbundenen Führungsteil (15) im wesentlichen
zentral angeordneten, senkrecht abhebbaren Ahlaufventilkörper (1), welcher an seiner
Unterseite einen Ventilteller (2) aufweist, der im Ruhestand auf einem am Boden des
Spülkastens befindlichen Ventilsitz (3) aufsitzt und die Ablauföffnung verschließt,
und mit welchem in seinem oberen Bereich ein vorzugsweise im wesentlichen ringförmiges,
nach unten hin offenes, Wassergefäß (7) fest verbunden ist, gekennzeichnet durch ein im nach oben weisenden Wandbereich des Wassergefäßes (7) angeordnetes, im Ruhezustand
offen gehaltenes Belüftungsventil (13), welches eine Belüftungsöffnung (8) und einen
zweiarmigen, um ein Lager (19) schwenkbaren Schwenkhebel (12) umfaßt, wobei der eine
Arm (5) des Schwenkhebels (12) eine zur Belüftungsöffnung (8) weisende Ventilklappe
(10) aufweist, und der andere Arm (9) des Schwenkhebels (12) bei Auslösung der kleineren
Spülwassermenge mit dem dafür relevanten Bedienelement gekoppelt ist, und das Belüftungsventil
(13) vor dem Öffnen des Ablaufventiles schließt.
2. Spüleinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine parallel zur Mittelachse des Ablaufventilkörpers (1) in einem mit dem Ablaufventilkörper
verbundenen Gleitlager verschieblich angeordnete Zugstange (11), welche bei Auslösung
der kleineren Spülwassermenge an dem Arm 9 des auf der Außenseite der oberen Wand
des Wassergefäßes (7) quer zur Zugrichtung der Zugstange (11) im Lager (19) angelenkten
Schwenkhebels (12) von unten angreift, und den anderen Arm (5) des Schwenkhebels (12)
mit der Ventilklappe (10) auf die Belüftungsöffnung (8) des Belüftungsventiles (13)
drückt.
3. Spüleinrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die am Arm (5) des Schwenkhebels (12) angeordnete Ventilklappe (10) durch eine im
Ruhezustand auf den anderen Arm (9) des Schwenkhebels (12) wirkende Kraft von der
Belüftungsöffnung (8) abgehoben ist.
4. Spüleinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den Arm (9) des Schwenkhebels (12) wirkende Kraft durch das Eigengewicht
des Armes (9) des Schwenkhebels (12) erzeugt ist.
5. Spüleinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den Arm (9) des Schwenkhebels (12) wirkende Kraft durch ein elastisches Element,
z. B. eine Feder, erzeugt ist.
6. Spüleinrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, gekennzeichnet durch einen mit dem Führungsteil (15) für den Ablaufventilkörper (1) fest verbundenen Stellstift
(16), der senkrecht nach oben durch einen im Wassergefäß (7) angeordneten geschlossenen
Kanal (17) hindurchragt und im Ruhezustand den mit der Ventilklappe (10) versehenen
Arm (5) des Schwenkhebels (12) von der Belüftungsöffnung (8) abhebt, sowie durch ein
mit dem Lager (19) des Schwenkhebels (12) verbundenes, die Lagerreibung vergrößerndes,
eine Verstellung des Schwenkhebels (12) durch Zufallskräfte verhinderndes Bremselement
(20).
7. Spüleinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an dem mit der Ventilklappe (10) versehenen Arm (5) des Schwenkhebels (12) ein mit
dem Stellstift (16) zusammenwirkender Betätigungsflansch (18) angeordnet ist.
8. Spüleinrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen an der Zugstange angeordneten Zugflansch (21) und einen mit diesem zusammenwirkenden,
aus dem Hebelarm (9) quer zur Längsachse des Schwenkhebels (12) vorstehenden Betätigungsstift
(22).
9. Spüleinrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das im wesentlichen ringförmige, nach unten hin offene Wassergefäß (7) mit dem daran
angeordneten Belüftungsventil (13) und der darin verschieblich gelagerten Zugstange
(11) sowie gegebenenfalls mit dem geschlossenen Kanal (17) eine Baugruppe bildet,
die mit dem Ablaufventilkörper (1) fest verbindbar ist.
10. Spüleinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die das Wassergefäß (7), das Belüftungsventil (13), die Zugstange (11) und gegebenenfalls
den geschlossenen Kanal (17) umfassende Baugruppe durch eine Snap-in-Verbindung mit
dem Ablaufventilkörper (1) verrastbar ist.
11. Spüleinrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen oder mehrere Anschläge zur Begrenzung der Gleitbewegung der Zugstange (11)
in deren Gleitlager auf das zum Verschwenken der an dem einen Arm (9) des Schwenkhebels
(12) befindlichen Ventilklappe (10) bis zur Belüftungsöffnung (8) erforderliche Maß.