Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Fassadenprofil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Für die Anbringung von Fassaden an der Außenseite von Gebäuden werden üblicherweise
eine Vielzahl von Fassadenprofilen verwendet, die zum einen als durchgehende, vertikale
Pfosten und zum anderen als zwischen den Pfosten angebrachte Riegel verwendet werden.
Hierdurch wird eine gitterartige Tragstruktur aufgebaut, an die zur Ausbildung der
Fassadenfläche plattenförmige Elemente angebracht werden. Die Befestigung der plattenförmigen
Elemente, beispielsweise Glasscheiben, erfolgt üblicherweise durch weitgehend streifenförmige
Befestigungselemente, die im Bereich der Pfosten und Riegel an der Außenseite parallel
zu diesen verlaufen und mittels Befestigungsschrauben an diesen festgelegt sind. Hierdurch
werden die plattenförmigen Elemente zwischen den Fassadenprofilen und den daran angebrachten
Befestigungsprofilen eingeklemmt und sicher gehalten. Zur Anbringung der Befestigungsprofile
mittels zahlreicher Befestigungsschrauben ist in den Fassadenprofilen üblicherweise
zumindest ein, im Querschnitt gesehen U-förmiger Schraubkanal ausgebildet.
Stand der Technik
[0003] Ein Fassadenprofil aus Edelstahl mit zumindest einem Schraubkanal ist in der DE 197
52 620 beschrieben. Aus Gründen der Korrosionsbeständigkeit sowie aus architektonischen
Gründen ist die Verwendung von nicht rostendem oder austenitischem Edelstahl für Fassadenprofile
vorteilhaft. Im Bauwesen, insbesondere im Außenwandbereich, ist in aller Regel als
nichtrostender Stahl nur austenitischer Edelstahl zulässig. In der Bundesrepublik
Deutschland geschieht dies im Rahmen einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung.
[0004] Das dominierende Herstellverfahren für Fassadenprofile ist Kaltumformen, vor allem
Rollformen und Abkanten. Ausgangsmaterial ist in aller Regel 1-2 mm dickes Blech.
Diese Materialdicken werden durch Kaltwalzen erreicht. Aufgrund des ausgeprägten Kaltverfestigungsgrades
von austenitischen Edelstählen liegen damit schon im Halbzeug sehr hohe Festigkeitswerte
vor (Zugfestigkeit, vor allem aber Dehngrenze und Härte).
[0005] Die den Schraubkanal begrenzenden Wände werden hierbei zumeist durch eine Materialdoppelung
ausgebildet. Mit anderen Worten ist das rollgeformte Edelstahlblech an den freien
Enden des U-förmigen Schraubkanals um 180° umgeschlagen. Durch diese starke Umformung
vergrößert sich insbesondere in diesen Bereichen die ohnehin vergleichsweise hohe
Festigkeit des verwendeten Edelstahlblechs, so daß ein zufriedenstellendes Eindrehen
von handelsüblichen Edelstahlschrauben in einen auf diese Weise ausgebildeten Schraubkanal
nur schwierig möglich ist. Insbesondere treten Verformungen des Schraubengewindes
auf, so daß nur geringe Ausziehkräfte und niedrige Überdrehmomente erreicht werden.
[0006] Die DE 296 03 707 beschreibt eine Metallfassade, insbesondere für Wintergärten, bei
der die Glasscheiben so eingebaut werden sollten, daß die Scheibe nicht verspannt
wird und zu Brüchen neigt. Daher soll das Gewicht der eingesetzten Glasscheiben oder
Metallplatten optimal in die Metallfassade eingeleitet werden. Hierzu ist beabsichtigt,
daß auf dem Befestigungskanal eine oder mehrere Glasauflagen vorgesehen sind, welche
die Glasscheiben tragen. Das Gewicht der Glasscheiben kann über die Glasauflagen in
die Metallfassade eingeleitet werden. Es besteht die Möglichkeit, die Glasauflagen
mit den Befestigungskanälen durch Schrauben oder dergleichen zu verbinden, andererseits
wird aber auch angeregt, die Glasauflagen mit den Holmen zu verschweißen, so daß das
von den Glasauflagen aufgenommene Gewicht auf die Holme übertragen werden kann.
[0007] Aus der DE 94 11 552 U1 ist eine Fassade mit mehreren Holmen bekannt, die jeweils
einen U-förmigen Schraubkanal aufweisen. Dieser kann aus Aluminium ausgebildet sein
und in einem an dem Holm ausgebildeten Aufnahmekanal aus Stahl untergebracht und mit
diesem verschweißt sein. Hierbei ergibt sich das Problem, daß ein derartiger Schraubkanal
aus Aluminium eine vergleichsweise geringe Festigkeit aufweist und beispielsweise
durch den Aufnahmekanal aus Stahl zusätzlich verstärkt werden muß. Ferner schmilzt
Aluminium bei deutlich geringeren Temperaturen als Stahl, so daß ein Schraubkanal
aus Aluminium unter Brandschutzgesichtspunkten nachteilig ist. Schließlich kann bei
einer Verbindung eines Aluminiumbauteils mit einem Stahlprofil Kontaktkorrosion auftreten.
An der Anordnung gemäß der genannten Druckschrift ist außerdem nachteilig, daß der
Schraubkanal als gesondert einzuschiebendes Bauteil vorgesehen ist.
[0008] Im Schraubkanal liegen die höchsten Belastungen vor. Daher wird der Schraubkanal
in der Technik in der Regel aus einem besonders festen Material bzw. mit einer besonders
großen Materialanhäufung gefertigt. Zwischen der Schraube und dem Schraubkanal liegt
nur eine Linienberührung vor, über die neben der gesamten Windlast auf die Fassadenplatten
sogar noch die Belastung durch die Fassadenplatten selbst aufgenommen werden muß.
Daher wurde im Bereich des Schraubkanals im Stand der Technik stets ein besonders
hochfestes Material eingesetzt.
Darstellung der Erfindung
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fassadenprofil aus Stahl zu schaffen,
das mit möglichst geringem Aufwand so gestaltet werden kann, daß es sowohl hinsichtlich
der Stabilität des Profils als auch der Stabilität des Schraubkanals den Anforderungen
genügt, wobei gleichzeitig ein leichtes und sicher haltendes Eindrehen von Befestigungsschrauben
in den Schraubkanal gestattet wird.
[0010] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch das im Anspruch 1 angegebene Fassadenprofil.
[0011] Demzufolge zeichnet sich das erfindungsgemäße Fassadenprofil dadurch aus, daß auch
der Schraubkanal aus einem Stahlwerkstoff, vorzugsweise Edelstahl, ausgebildet ist.
Hierbei ist der Schraubkanal an einem getrennten, unmittelbar mit dem Tragprofil des
Fassadenprofils verbundenen Bauteil vorgesehen. Dieses Bauteil kann bereits bei der
Herstellung des Fassadenprofils bevorzugt durch Schweißen fest mit dem Tragprofil
verbunden werden. Es sind keine gesondert handzuhabenden Bauteile oder dergleichen
notwendig.
[0012] Ferner lassen sich durch die Verwendung eines eigenen, jedoch fest mit dem Tragprofil
verbundenen Bauteils für den Schraubkanal die Vorteile der Verwendung von Stahl hinsichtlich
der Stabilität nutzen. Mit anderen Worten kann bei geringem Materialaufwand ein stabiler
Schraubkanal hergestellt werden. Aufgrund der Kombination eines Schraubkanals aus
Stahl mit einem aus Edelstahl gefertigten Fassadenprofil ergibt sich darüber hinaus
der Vorteil, daß die Verbindung Stahl-Stahl beispielsweise durch Schweißen leicht
hergestellt werden kann. Ferner sind keine Beeinträchtigungen der Korrosionsbeständigkeit
zu befürchten.
[0013] Erfindungsgemäß weist der Stahlwerkstoff des Schraubkanals eine geringere Festigkeit
als der Profilwerkstoff auf. Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, zumindest
für den Schraubkanal einen Edelstahlwerkstoff zu verwenden, der welcher ist als die
üblicherweise für die Fassadenprofile verwendeten Werkstoffe. Für das Tragprofil kann
hierbei in gewohnter Weise aufgrund der gegebenen Anforderungen hinsichtlich der Umformbarkeit,
der detaillierten Konturgebung und aus wirtschaftlichen Gründen ein vergleichsweise
dünnwandiger, äußerst harter austenitischer Edelstahl verwendet werden. Für das dafür
getrennt vorgesehene Bauteil, das den Schraubkanal aufweist, wird erfindungsgemäß
ein weicherer Stahlwerkstoff als der Werkstoff des Tragprofils verwendet. Hierdurch
wird eine Deformierung des Schraubengewindes vermieden, und dadurch werden ausreichende
Ausziehkräfte und ausreichende Überdrehmomente ermöglicht.
[0014] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
[0015] Um die genannten Eigenschaften des Schraubkanals an dem erfindungsgemäßen Fassadenprofil
sicherzustellen, wird für den Edelstahlwerkstoff des Schraubkanals bevorzugt, daß
dieser eine geringere Ausgangsfestigkeit und/oder einen geringeren Kaltwalzgrad und/oder
einen geringeren Kaltverfestigungsgrad aufweist, was sich beispielsweise durch die
Wahl einer geeigneten Legierung verwirklichen läßt. Ein geringerer Kaltwalzgrad läßt
sich beispielsweise dadurch realisieren, daß für den Bereich des Schraubkanals eine
dickere Wandstärke gewählt wird, so daß das für die Ausbildung des Schraubkanals verwendete
Edelstahlblech beim Rollformen in geringerem Ausmaß verformt wird, und sich eine verglichen
mit dem üblichen, 1 bis 2 mm dicken Edelstahlblech geringere Verfestigung einstellt.
Dies ist auch für einen Stahlwerkstoff mit geringerer Ausgangsfestigkeit und/oder
geringerem Kaltverfestigungsgrad, der durch Wahl einer geeigneten Legierung erreicht
werden kann, der Fall, so daß sich durch die beschriebenen Maßnahmen das anforderungsgerechte
Eindrehen von Befestigungsschrauben sicherstellen läßt. Ferner ist eine Kombination
der vorangehend genannten Maßnahmen denkbar.
[0016] Hierfür ist darüber hinaus die Verwendung von warmgewalztem Edelstahl für den Bereich
des Schraubkanals vorteilhaft, da sich bei der Verformung eines derartigen Edelstahls
eine Verfestigung einstellt, die nicht ein Ausmaß erreicht, bei dem das Eindrehen
von Besfestigungsschrauben und deren sichere Halterung beeinträchtigt wird.
[0017] Im Hinblick auf die Gestaltung des Schraubkanals an dem Tragprofil mit Hilfe getrennter
Bauteile oder Komponenten wird die Verwendung von Flachmaterial, von Winkelprofilen,
eines U- und/oder W-Profils (vgl. Fig. 8 und zugehörige Beschreibung) bevorzugt, die
jeweils mit dem Tragprofil verschweißt werden. Aus den beschriebenen Materialien läßt
sich der Schraubkanal in einfacher Weise mit den angegebenen Eigenschaften ausbilden.
[0018] Hierbei hat es sich für die Verwendung von Winkelprofilen oder eines U-Profils als
vorteilhaft erwiesen, an diesem mehrere Ausnehmungen auszubilden, in denen jeweils
eine Schweißverbindung ausgebildet ist. Hierdurch kann man für die Gestaltung des
Schraubkanals beispielsweise aus zwei winkel- oder L-förmigen Profilen, deren an dem
Tragprofil festgelegte Schenkel voneinander wegweisen, den Vorteil erhalten, daß die
Schweißverbindungen so ausgebildet werden können, daß diese bei Wirkung einer Kraft
auf den jeweils anderen Schenkel mit einem geringeren Moment belastet werden. Dies
gilt ebenso für Ausnehmungen im Bereich des mittleren Schenkels eines U-förmigen Profils,
in denen das U-förmige Profil durch die Ausbildung von Schweißstellen befestigt werden
kann, die mit einem vergleichsweise geringen Moment belastet werden.
[0019] Für die Festlegung derjenigen Bauteile, die den Schraubkanal an dem Tragprofil bilden,
hat es sich ferner als vorteilhaft erwiesen, in dem Tragprofil eine Ausnehmung auszubilden,
in der beispielsweise ein U- oder W-Profil aufgenommen werden kann. Hierbei kann ein
U-Profil beispielsweise in einer in dem Tragprofil ausgebildeten nutartigen Vertiefung
eingesetzt und an der an die Nut anliegenden Kante verschweißt werden. Ferner ist
es denkbar, an dem Tragprofil zwei freie Schenkel mit einer Lücke dazwischen vorzusehen,
in die ein den Schraubkanal bildendes U-Profil eingesetzt wird, das mit den Enden
der beiden freien Schenkel durch Schweißen verbunden wird. In ähnlicher Weise kann
auf zwei freie Schenkel des Tragprofils ein weitgehend W-förmiges Profil aufgesetzt
werden, das sich aus einem U-förmigen Profil dadurch ergibt, daß sich von den beiden
freien Schenkeln eines U-förmigen Profils jeweils weitere Schenkel parallel zu den
freien Schenkeln und außerhalb derselben zurück zu dem Niveau des Verbindungsabschnitts
zwischen den beiden freien Schenkeln erstrecken. Hierdurch werden gewissermaßen zwei
nebeneinander ausgebildete und durch den Verbindungsabschnitt miteinander verbundene
U-Profile erhalten, die auf zwei an dem Tragprofil ausgebildete freie Schenkel derart
aufgesteckt werden, daß sich der jeweilige freie Schenkel zwischen die beiden Schenkel
der beschriebenen U-Profile erstreckt.
Beschreibung der Zeichnungen
[0020] Nachfolgend werden einige beispielhaft in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsformen
der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Teil-Schnittansicht des erfindungsgemäßen Fassadenprofils in einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine Teil-Schnittansicht des erfindungsgemäßen Fassadenprofils in einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 3
- eine Teil-Vorderansicht des erfindungsgemäßen Fassadenprofils in einer dritten Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine Teil-Schnittansicht des erfindungsgemäßen Fassadenprofils in einer vierten Ausführungsform;
- Fig. 5
- eine Teil-Vorderansicht des erfindungsgemäßen Fassadenprofils in einer fünften Ausführungsform;
- Fig. 6
- eine Teil-Schnittansicht des erfindungsgemäßen Fassadenprofils in einer sechsten Ausführungsform;
- Fig. 7
- eine Teil-Schnittansicht des erfindungsgemäßen Fassadenprofils in einer siebten Ausführungsform;
und
- Fig. 8
- eine Teil-Schnittansicht des erfindungsgemäßen Fassadenprofils in einer achten Ausführungsform;
Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung
[0021] In Fig. 1 ist in der Schnittansicht das erfindungsgemäße Fassadenprofil 10 zu erkennen,
das aus dem eigentlichen Tragprofil 12 und dem daran ausgebildeten Schraubkanal 14
besteht. Wie dies im Stand der Technik üblich ist, ist das Tragprofil 12 aus einem
Edelstahlblech rollgeformt, so daß sich insgesamt eine geschlossene Form ergibt. Mit
anderen Worten erstreckt sich das in der Zeichnung nur teilweise dargestellte Tragprofil
12 in den Bereich unterhalb der Fig. 1, so daß insgesamt ein Hohlprofil mit einem
quadratischen oder rechteckförmigen Querschnitt ausgebildet wird. Selbstverständlich
kann das Tragprofil 12 auch als offenes, U-förmiges Profil, als T- oder Doppel-T-Profil
gestaltet sein.
[0022] An derjenigen Seite, an der bei der Verwendung die plattenförmigen Fassadenbauteile
zu befestigen sind, ist ein Schraubkanal 14 ausgebildet, der erfindungsgemäß aus einem
anderen, weicheren Material gebildet ist, als das Tragprofil 12. In dem gezeigten
Fall wird der Schraubkanal durch zwei Leisten oder Bänder 16 aus Flachmaterial dargestellt,
die weitgehend senkrecht auf der Stirnseite stehen. Diese sind parallel zueinander
durch Schweißnähte 18 an der Stirnseite des Tragprofils 12 befestigt, so daß zwischen
den Leisten 16 eine Befestigungsschraube derart eingedreht werden kann, daß ihr Gewinde
mit den zueinander gerichteten Oberflächen der Leisten 16 in Eingriff kommt. Erfindungsgemäß
ist der Werkstoff der Leisten 16 durch die vorangehend beschriebenen Maßnahmen ausreichend
weich, so daß beispielsweise auch handelsübliche Befestigungsschrauben aus Edelstahl,
die falls erforderlich zusätzlich diffusionsgehärtet sein können, mit ihrem Gewinde
in den Werkstoff der Leisten 16 eindringen können, so daß sie sicher in dem Schraubkanal
verankert sind.
[0023] Gemäß der Ausführungsform von Fig. 2 wird der Schraubkanal 14 anstelle der beiden
Leisten 16 durch ein U-förmiges Profil 20 gebildet, das bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
an seinem Fuß zu beiden Seiten durch außenseitige Schweißnähte 18 mit dem Tragprofil
12 fest verbunden ist. Hierdurch kann für das den Schraubkanal 14 bildende U-Profil
20 unabhängig von dem Werkstoff des Tragprofils 12 ein geeigneter Stahlwerkstoff gewählt
werden, der die Festlegung der Schrauben nicht beeinträchtigt.
[0024] In Fig. 3 ist in einer Draufsicht eine alternative Befestigungsmöglichkeit für das
U-Profil 20 gezeigt. Dieses weist im Bereich seines mittleren Schenkels 22 (vgl. Fig.
2) mehrere Ausnehmungen 24 auf, die in diesem Fall, in der Draufsicht gesehen, weitgehend
rechteckförmig sind. Die Schweißpunkte 18 können hierdurch im Bereich der Ausnehmungen
24 in dem mittleren Schenkel 22 ausgebildet werden, und müssen nicht, wie dies bei
dem Ausführungsbeispiel von Fig. 2 der Fall ist, an der Außenseite des U-Profils 20
erstellt werden. Hierdurch ergibt sich aufgrund des geringeren, an den Verbindungsstellen
in Form der Verschweißungen 18 wirkenden Hebelarms eine geringere Belastung dieser
Verbindungsstellen. Selbstverständlich können die Verschweißungen 18 an beliebigen
Rändern der bis zur stirnseitigen Oberfläche des Tragprofils durchgehenden Ausnehmungen
24 vorgenommen werden.
[0025] In Fig. 4 ist wiederum in einer Schnittansicht eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Fassadenprofils 10 gezeigt, bei dem der Schraubkanal 14 durch zwei Winkelprofile 26
gebildet wird, die weitgehend L-förmig sind. Diese beiden Winkelprofile 26 sind spiegelsymmetrisch
zueinander angeordnet, so daß sich jeweilige erste Schenkel voneinander beabstandet
und parallel zueinander erstrecken und den Schraubkanal 14 ausbilden. Die jeweiligen
zweiten Schenkel erstrecken sich voneinander weg weisend und sind an dem Tragprofil
12 durch Schweißnähte 18 befestigt.
[0026] In Fig. 5 ist für eine derartige Ausführungsform mit zwei Winkelprofilen 26 eine
alternative Art der Befestigung an dem Tragprofil 12 gezeigt. Ähnlich wie das in Fig.
3 gezeigte U-Profil 20 weisen die Winkelprofile 26 mehrere Ausnehmungen 24 auf, die
als Einschnitte an den voneinander weg weisenden Schenkeln der Winkelprofile 26 gestaltet
sind. Dadurch, daß an den Ausnehmungen 24 die Schweißpunkte 18 mit dem Tragprofil
12 näher an dem Schraubkanal 14 ausgebildet werden können, kann auch durch diese Modifikation
erreicht werden, daß die Befestigungsstellen in Form der Schweißpunkte 18 durch geringere
Momente belastet werden. Gleichzeitig gewährleisten die zwischen den Ausnehmungen
24 verbleibenden Bereiche eine hinreichende Stabilität gegen ein nach außen Schwenken
der Winkelprofile 26 beim Eindrehen der Befestigungsschrauben in den zwischen den
Profilen 26 gebildeten Schraubkanal 14.
[0027] Fig. 6 zeigt beispielhaft für ein U-Profil 20 eine Möglichkeit, wie an dem Tragprofil
12 Maßnahmen für eine genaue Positionierung der den Schraubkanal 14 bildenden Komponenten
erreicht werden kann. Hierbei ist das Tragprofil 12 an seiner Stirnseite mit einer
nut- oder kanalförmigen Vertiefung 28 versehen, die weitgehend senkrecht zur Stirnseite
verlaufende Flanken aufweist und ohne weiteres während der Rollformung des Tragprofils
12 ausgebildet werden kann. In diese Vertiefung 28 kann das U-Profil 20 aus einem
geeigneten anderen Werkstoff paßgenau eingesetzt und durch Schweißnähte 18 mit dem
Tragprofil 12 verbunden werden.
[0028] Fig. 7 zeigt eine ähnliche Maßnahme zur Positionierung eines den Schraubkanal 14
bildenden U-Profils 20. In diesem Fall ist das Tragprofil 12 nicht als geschlossenes
Hohlprofil ausgebildet, sondern ist an seiner Stirnseite mit einer Öffnung versehen,
die durch zwei freie, weitgehend senkrecht zur Stirnseite stehende Schenkel 30 begrenzt
wird. In die Lücke oder den Zwischenraum zwischen diesen Schenkeln 30 wird das U-Profil
20 eingesetzt und durch Schweißnähte 18 mit dem Tragprofil 12 verbunden. In vorteilhafter
Weise sind die Schweißnähte 18 an den freien Enden der Schenkel 30 und an die jeweilige
Außenseite der Schenkel des U-Profils 20 anliegend vorgesehen. Selbstverständlich
ist es denkbar, daß die Schenkel 30 kürzer gestaltet werden, so daß sie ähnlich wie
bei der Ausführungsform von Fig. 6 an einer Stelle entlang der Längserstreckung der
Schenkel des U-Profils 20 mit diesen verbunden sind.
[0029] In Fig. 8 ist eine weitere Ausführungsform des Fassadenprofils 10 gezeigt, bei dem
ein weitgehend W-förmiges Profil zur Ausbildung des Schraubkanals 14 verwendet wird,
wobei das W-Profil 32 gemäß der Darstellung von Fig. 8 als umgekehrtes W erscheint.
Das Profil 32 ergibt sich aus dem in Fig. 7 gezeigten U-Profil 20 gewissermaßen dadurch,
daß parallel zu den beiden Schenkeln des U-Profils 20 jeweils außerhalb der beiden
Schenkeln und parallel zu diesen weitere Schenkel 34 vorgesehen sind, die zusammen
mit den freien Schenkeln des U-Profils, von dem gedanklich ausgegangen wurde, einen
Zwischenraum definieren, in den sich der jeweilige Schenkel 30 des Tragprofils 12
erstreckt. Die Befestigung des W-Profils 32 erfolgt in dem gezeigten Fall durch Verschweißung
an den Enden der beiden Schenkel 34. In dieser Ausführungsform ist das den Schraubkanal
14 bildende Profil 32 bezüglich des Tragprofils 12 nicht nur in einer seitlichen Richtung
(d.h. von links nach rechts gemäß Fig. 8, sondern auch in der Tiefenrichtung, d.h.
von oben nach unten gemäß Fig. 8) festgelegt. Bei der Wahl eines geeigneten Werkstoffs
für das Profil 32 kann trotz der vergleichsweise umfangreichen Verformung dieses Profils
wie für die vorangehend beschriebenen Schraubkanal-Profile sichergestellt werden,
daß es hinreichend weich bleibt, um ein zufriedenstellendes Eindrehen von Befestigungsschrauben
zu gestatten. Alternativ kann das Profil 32 auch warm verformt sein, so daß die vor
der Verformung vorhandene Festigkeit wieder hergestellt wird.
1. Fassadenprofil aus Stahl mit einem Tragprofil und zumindest einem Schraubkanal, in
den Befestigungsschrauben, die der Halterung von plattenförmigen Bauteilen dienen,
eindrehbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schraubkanal (14) an einem getrennten, unmittelbar mit dem Tragprofil (12) verbundenen
Bauteil aus einem Stahlwerkstoff ausgebildet ist, der eine geringere Festigkeit aufweist
als der Werkstoff des Tragprofils (12).
2. Fassadenprofil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstoff des Schraubkanals (14) eine geringere Ausgangsfestigkeit und/oder einen
geringeren Kaltverfestigungsgrad und/oder einen geringeren Kaltwalzgrad aufweist.
3. Fassadenprofil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstoff des Schraubkanals (14) warmgewalzt ist.
4. Fassadenprofil nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schraubkanal (14) aus Flachmaterial (16), Winkelprofilen (26), einem U-Profil
(20) und/oder einem W-Profil (32) gebildet ist und mit dem Tragprofil (12) verschweißt
ist.
5. Fassadenprofil nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Winkelprofile (26) bzw. das U-Profil (20) mehrere Ausnehmungen (24) aufweisen
bzw. aufweist, in denen Schweißverbindungen (18) ausgebildet sind.
6. Fassadenprofil nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Tragprofil (12) eine Ausnehmung (28) aufweist, in der ein den Schraubkanal (14)
bildendes U-(20) oder W-Profil (32) aufgenommen ist.
7. Fassadenprofil nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Tragprofil (12) und das den Schraubkanal enthaltende Bauteil aus austenitischem
Edelstahl bestehen.