(19)
(11) EP 0 955 420 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.11.1999  Patentblatt  1999/45

(21) Anmeldenummer: 99107401.4

(22) Anmeldetag:  26.04.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04B 2/96
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 05.05.1998 DE 19820030

(71) Anmelder: EVG Bauprofil-System Entwicklungs- und Vermarktungsgesellschaft mbH
5301 Eugendorf (AT)

(72) Erfinder:
  • Deutschle, Bruno
    8590 Romanshorn (CH)

(74) Vertreter: HOFFMANN - EITLE 
Patent- und Rechtsanwälte Arabellastrasse 4
81925 München
81925 München (DE)

   


(54) Fassadenprofil


(57) Ein Fassadenprofil (10) besteht aus Stahl und weist ein Tragprofil (12) und zumindest einen Schraubkanal (14) auf, der an einem getrennten, unmittelbar mit dem Tragprofil (12) verbundenen Bauteil aus einem Stahlwerkstoff ausgebildet ist, der eine geringere Festigkeit aufweist als der Werkstoff des Tragprofils (12).




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft ein Fassadenprofil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Für die Anbringung von Fassaden an der Außenseite von Gebäuden werden üblicherweise eine Vielzahl von Fassadenprofilen verwendet, die zum einen als durchgehende, vertikale Pfosten und zum anderen als zwischen den Pfosten angebrachte Riegel verwendet werden. Hierdurch wird eine gitterartige Tragstruktur aufgebaut, an die zur Ausbildung der Fassadenfläche plattenförmige Elemente angebracht werden. Die Befestigung der plattenförmigen Elemente, beispielsweise Glasscheiben, erfolgt üblicherweise durch weitgehend streifenförmige Befestigungselemente, die im Bereich der Pfosten und Riegel an der Außenseite parallel zu diesen verlaufen und mittels Befestigungsschrauben an diesen festgelegt sind. Hierdurch werden die plattenförmigen Elemente zwischen den Fassadenprofilen und den daran angebrachten Befestigungsprofilen eingeklemmt und sicher gehalten. Zur Anbringung der Befestigungsprofile mittels zahlreicher Befestigungsschrauben ist in den Fassadenprofilen üblicherweise zumindest ein, im Querschnitt gesehen U-förmiger Schraubkanal ausgebildet.

Stand der Technik



[0003] Ein Fassadenprofil aus Edelstahl mit zumindest einem Schraubkanal ist in der DE 197 52 620 beschrieben. Aus Gründen der Korrosionsbeständigkeit sowie aus architektonischen Gründen ist die Verwendung von nicht rostendem oder austenitischem Edelstahl für Fassadenprofile vorteilhaft. Im Bauwesen, insbesondere im Außenwandbereich, ist in aller Regel als nichtrostender Stahl nur austenitischer Edelstahl zulässig. In der Bundesrepublik Deutschland geschieht dies im Rahmen einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung.

[0004] Das dominierende Herstellverfahren für Fassadenprofile ist Kaltumformen, vor allem Rollformen und Abkanten. Ausgangsmaterial ist in aller Regel 1-2 mm dickes Blech. Diese Materialdicken werden durch Kaltwalzen erreicht. Aufgrund des ausgeprägten Kaltverfestigungsgrades von austenitischen Edelstählen liegen damit schon im Halbzeug sehr hohe Festigkeitswerte vor (Zugfestigkeit, vor allem aber Dehngrenze und Härte).

[0005] Die den Schraubkanal begrenzenden Wände werden hierbei zumeist durch eine Materialdoppelung ausgebildet. Mit anderen Worten ist das rollgeformte Edelstahlblech an den freien Enden des U-förmigen Schraubkanals um 180° umgeschlagen. Durch diese starke Umformung vergrößert sich insbesondere in diesen Bereichen die ohnehin vergleichsweise hohe Festigkeit des verwendeten Edelstahlblechs, so daß ein zufriedenstellendes Eindrehen von handelsüblichen Edelstahlschrauben in einen auf diese Weise ausgebildeten Schraubkanal nur schwierig möglich ist. Insbesondere treten Verformungen des Schraubengewindes auf, so daß nur geringe Ausziehkräfte und niedrige Überdrehmomente erreicht werden.

[0006] Die DE 296 03 707 beschreibt eine Metallfassade, insbesondere für Wintergärten, bei der die Glasscheiben so eingebaut werden sollten, daß die Scheibe nicht verspannt wird und zu Brüchen neigt. Daher soll das Gewicht der eingesetzten Glasscheiben oder Metallplatten optimal in die Metallfassade eingeleitet werden. Hierzu ist beabsichtigt, daß auf dem Befestigungskanal eine oder mehrere Glasauflagen vorgesehen sind, welche die Glasscheiben tragen. Das Gewicht der Glasscheiben kann über die Glasauflagen in die Metallfassade eingeleitet werden. Es besteht die Möglichkeit, die Glasauflagen mit den Befestigungskanälen durch Schrauben oder dergleichen zu verbinden, andererseits wird aber auch angeregt, die Glasauflagen mit den Holmen zu verschweißen, so daß das von den Glasauflagen aufgenommene Gewicht auf die Holme übertragen werden kann.

[0007] Aus der DE 94 11 552 U1 ist eine Fassade mit mehreren Holmen bekannt, die jeweils einen U-förmigen Schraubkanal aufweisen. Dieser kann aus Aluminium ausgebildet sein und in einem an dem Holm ausgebildeten Aufnahmekanal aus Stahl untergebracht und mit diesem verschweißt sein. Hierbei ergibt sich das Problem, daß ein derartiger Schraubkanal aus Aluminium eine vergleichsweise geringe Festigkeit aufweist und beispielsweise durch den Aufnahmekanal aus Stahl zusätzlich verstärkt werden muß. Ferner schmilzt Aluminium bei deutlich geringeren Temperaturen als Stahl, so daß ein Schraubkanal aus Aluminium unter Brandschutzgesichtspunkten nachteilig ist. Schließlich kann bei einer Verbindung eines Aluminiumbauteils mit einem Stahlprofil Kontaktkorrosion auftreten. An der Anordnung gemäß der genannten Druckschrift ist außerdem nachteilig, daß der Schraubkanal als gesondert einzuschiebendes Bauteil vorgesehen ist.

[0008] Im Schraubkanal liegen die höchsten Belastungen vor. Daher wird der Schraubkanal in der Technik in der Regel aus einem besonders festen Material bzw. mit einer besonders großen Materialanhäufung gefertigt. Zwischen der Schraube und dem Schraubkanal liegt nur eine Linienberührung vor, über die neben der gesamten Windlast auf die Fassadenplatten sogar noch die Belastung durch die Fassadenplatten selbst aufgenommen werden muß. Daher wurde im Bereich des Schraubkanals im Stand der Technik stets ein besonders hochfestes Material eingesetzt.

Darstellung der Erfindung



[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fassadenprofil aus Stahl zu schaffen, das mit möglichst geringem Aufwand so gestaltet werden kann, daß es sowohl hinsichtlich der Stabilität des Profils als auch der Stabilität des Schraubkanals den Anforderungen genügt, wobei gleichzeitig ein leichtes und sicher haltendes Eindrehen von Befestigungsschrauben in den Schraubkanal gestattet wird.

[0010] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch das im Anspruch 1 angegebene Fassadenprofil.

[0011] Demzufolge zeichnet sich das erfindungsgemäße Fassadenprofil dadurch aus, daß auch der Schraubkanal aus einem Stahlwerkstoff, vorzugsweise Edelstahl, ausgebildet ist. Hierbei ist der Schraubkanal an einem getrennten, unmittelbar mit dem Tragprofil des Fassadenprofils verbundenen Bauteil vorgesehen. Dieses Bauteil kann bereits bei der Herstellung des Fassadenprofils bevorzugt durch Schweißen fest mit dem Tragprofil verbunden werden. Es sind keine gesondert handzuhabenden Bauteile oder dergleichen notwendig.

[0012] Ferner lassen sich durch die Verwendung eines eigenen, jedoch fest mit dem Tragprofil verbundenen Bauteils für den Schraubkanal die Vorteile der Verwendung von Stahl hinsichtlich der Stabilität nutzen. Mit anderen Worten kann bei geringem Materialaufwand ein stabiler Schraubkanal hergestellt werden. Aufgrund der Kombination eines Schraubkanals aus Stahl mit einem aus Edelstahl gefertigten Fassadenprofil ergibt sich darüber hinaus der Vorteil, daß die Verbindung Stahl-Stahl beispielsweise durch Schweißen leicht hergestellt werden kann. Ferner sind keine Beeinträchtigungen der Korrosionsbeständigkeit zu befürchten.

[0013] Erfindungsgemäß weist der Stahlwerkstoff des Schraubkanals eine geringere Festigkeit als der Profilwerkstoff auf. Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, zumindest für den Schraubkanal einen Edelstahlwerkstoff zu verwenden, der welcher ist als die üblicherweise für die Fassadenprofile verwendeten Werkstoffe. Für das Tragprofil kann hierbei in gewohnter Weise aufgrund der gegebenen Anforderungen hinsichtlich der Umformbarkeit, der detaillierten Konturgebung und aus wirtschaftlichen Gründen ein vergleichsweise dünnwandiger, äußerst harter austenitischer Edelstahl verwendet werden. Für das dafür getrennt vorgesehene Bauteil, das den Schraubkanal aufweist, wird erfindungsgemäß ein weicherer Stahlwerkstoff als der Werkstoff des Tragprofils verwendet. Hierdurch wird eine Deformierung des Schraubengewindes vermieden, und dadurch werden ausreichende Ausziehkräfte und ausreichende Überdrehmomente ermöglicht.

[0014] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden in den weiteren Ansprüchen beschrieben.

[0015] Um die genannten Eigenschaften des Schraubkanals an dem erfindungsgemäßen Fassadenprofil sicherzustellen, wird für den Edelstahlwerkstoff des Schraubkanals bevorzugt, daß dieser eine geringere Ausgangsfestigkeit und/oder einen geringeren Kaltwalzgrad und/oder einen geringeren Kaltverfestigungsgrad aufweist, was sich beispielsweise durch die Wahl einer geeigneten Legierung verwirklichen läßt. Ein geringerer Kaltwalzgrad läßt sich beispielsweise dadurch realisieren, daß für den Bereich des Schraubkanals eine dickere Wandstärke gewählt wird, so daß das für die Ausbildung des Schraubkanals verwendete Edelstahlblech beim Rollformen in geringerem Ausmaß verformt wird, und sich eine verglichen mit dem üblichen, 1 bis 2 mm dicken Edelstahlblech geringere Verfestigung einstellt. Dies ist auch für einen Stahlwerkstoff mit geringerer Ausgangsfestigkeit und/oder geringerem Kaltverfestigungsgrad, der durch Wahl einer geeigneten Legierung erreicht werden kann, der Fall, so daß sich durch die beschriebenen Maßnahmen das anforderungsgerechte Eindrehen von Befestigungsschrauben sicherstellen läßt. Ferner ist eine Kombination der vorangehend genannten Maßnahmen denkbar.

[0016] Hierfür ist darüber hinaus die Verwendung von warmgewalztem Edelstahl für den Bereich des Schraubkanals vorteilhaft, da sich bei der Verformung eines derartigen Edelstahls eine Verfestigung einstellt, die nicht ein Ausmaß erreicht, bei dem das Eindrehen von Besfestigungsschrauben und deren sichere Halterung beeinträchtigt wird.

[0017] Im Hinblick auf die Gestaltung des Schraubkanals an dem Tragprofil mit Hilfe getrennter Bauteile oder Komponenten wird die Verwendung von Flachmaterial, von Winkelprofilen, eines U- und/oder W-Profils (vgl. Fig. 8 und zugehörige Beschreibung) bevorzugt, die jeweils mit dem Tragprofil verschweißt werden. Aus den beschriebenen Materialien läßt sich der Schraubkanal in einfacher Weise mit den angegebenen Eigenschaften ausbilden.

[0018] Hierbei hat es sich für die Verwendung von Winkelprofilen oder eines U-Profils als vorteilhaft erwiesen, an diesem mehrere Ausnehmungen auszubilden, in denen jeweils eine Schweißverbindung ausgebildet ist. Hierdurch kann man für die Gestaltung des Schraubkanals beispielsweise aus zwei winkel- oder L-förmigen Profilen, deren an dem Tragprofil festgelegte Schenkel voneinander wegweisen, den Vorteil erhalten, daß die Schweißverbindungen so ausgebildet werden können, daß diese bei Wirkung einer Kraft auf den jeweils anderen Schenkel mit einem geringeren Moment belastet werden. Dies gilt ebenso für Ausnehmungen im Bereich des mittleren Schenkels eines U-förmigen Profils, in denen das U-förmige Profil durch die Ausbildung von Schweißstellen befestigt werden kann, die mit einem vergleichsweise geringen Moment belastet werden.

[0019] Für die Festlegung derjenigen Bauteile, die den Schraubkanal an dem Tragprofil bilden, hat es sich ferner als vorteilhaft erwiesen, in dem Tragprofil eine Ausnehmung auszubilden, in der beispielsweise ein U- oder W-Profil aufgenommen werden kann. Hierbei kann ein U-Profil beispielsweise in einer in dem Tragprofil ausgebildeten nutartigen Vertiefung eingesetzt und an der an die Nut anliegenden Kante verschweißt werden. Ferner ist es denkbar, an dem Tragprofil zwei freie Schenkel mit einer Lücke dazwischen vorzusehen, in die ein den Schraubkanal bildendes U-Profil eingesetzt wird, das mit den Enden der beiden freien Schenkel durch Schweißen verbunden wird. In ähnlicher Weise kann auf zwei freie Schenkel des Tragprofils ein weitgehend W-förmiges Profil aufgesetzt werden, das sich aus einem U-förmigen Profil dadurch ergibt, daß sich von den beiden freien Schenkeln eines U-förmigen Profils jeweils weitere Schenkel parallel zu den freien Schenkeln und außerhalb derselben zurück zu dem Niveau des Verbindungsabschnitts zwischen den beiden freien Schenkeln erstrecken. Hierdurch werden gewissermaßen zwei nebeneinander ausgebildete und durch den Verbindungsabschnitt miteinander verbundene U-Profile erhalten, die auf zwei an dem Tragprofil ausgebildete freie Schenkel derart aufgesteckt werden, daß sich der jeweilige freie Schenkel zwischen die beiden Schenkel der beschriebenen U-Profile erstreckt.

Beschreibung der Zeichnungen



[0020] Nachfolgend werden einige beispielhaft in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsformen der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine Teil-Schnittansicht des erfindungsgemäßen Fassadenprofils in einer ersten Ausführungsform;
Fig. 2
eine Teil-Schnittansicht des erfindungsgemäßen Fassadenprofils in einer zweiten Ausführungsform;
Fig. 3
eine Teil-Vorderansicht des erfindungsgemäßen Fassadenprofils in einer dritten Ausführungsform;
Fig. 4
eine Teil-Schnittansicht des erfindungsgemäßen Fassadenprofils in einer vierten Ausführungsform;
Fig. 5
eine Teil-Vorderansicht des erfindungsgemäßen Fassadenprofils in einer fünften Ausführungsform;
Fig. 6
eine Teil-Schnittansicht des erfindungsgemäßen Fassadenprofils in einer sechsten Ausführungsform;
Fig. 7
eine Teil-Schnittansicht des erfindungsgemäßen Fassadenprofils in einer siebten Ausführungsform; und
Fig. 8
eine Teil-Schnittansicht des erfindungsgemäßen Fassadenprofils in einer achten Ausführungsform;

Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung



[0021] In Fig. 1 ist in der Schnittansicht das erfindungsgemäße Fassadenprofil 10 zu erkennen, das aus dem eigentlichen Tragprofil 12 und dem daran ausgebildeten Schraubkanal 14 besteht. Wie dies im Stand der Technik üblich ist, ist das Tragprofil 12 aus einem Edelstahlblech rollgeformt, so daß sich insgesamt eine geschlossene Form ergibt. Mit anderen Worten erstreckt sich das in der Zeichnung nur teilweise dargestellte Tragprofil 12 in den Bereich unterhalb der Fig. 1, so daß insgesamt ein Hohlprofil mit einem quadratischen oder rechteckförmigen Querschnitt ausgebildet wird. Selbstverständlich kann das Tragprofil 12 auch als offenes, U-förmiges Profil, als T- oder Doppel-T-Profil gestaltet sein.

[0022] An derjenigen Seite, an der bei der Verwendung die plattenförmigen Fassadenbauteile zu befestigen sind, ist ein Schraubkanal 14 ausgebildet, der erfindungsgemäß aus einem anderen, weicheren Material gebildet ist, als das Tragprofil 12. In dem gezeigten Fall wird der Schraubkanal durch zwei Leisten oder Bänder 16 aus Flachmaterial dargestellt, die weitgehend senkrecht auf der Stirnseite stehen. Diese sind parallel zueinander durch Schweißnähte 18 an der Stirnseite des Tragprofils 12 befestigt, so daß zwischen den Leisten 16 eine Befestigungsschraube derart eingedreht werden kann, daß ihr Gewinde mit den zueinander gerichteten Oberflächen der Leisten 16 in Eingriff kommt. Erfindungsgemäß ist der Werkstoff der Leisten 16 durch die vorangehend beschriebenen Maßnahmen ausreichend weich, so daß beispielsweise auch handelsübliche Befestigungsschrauben aus Edelstahl, die falls erforderlich zusätzlich diffusionsgehärtet sein können, mit ihrem Gewinde in den Werkstoff der Leisten 16 eindringen können, so daß sie sicher in dem Schraubkanal verankert sind.

[0023] Gemäß der Ausführungsform von Fig. 2 wird der Schraubkanal 14 anstelle der beiden Leisten 16 durch ein U-förmiges Profil 20 gebildet, das bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel an seinem Fuß zu beiden Seiten durch außenseitige Schweißnähte 18 mit dem Tragprofil 12 fest verbunden ist. Hierdurch kann für das den Schraubkanal 14 bildende U-Profil 20 unabhängig von dem Werkstoff des Tragprofils 12 ein geeigneter Stahlwerkstoff gewählt werden, der die Festlegung der Schrauben nicht beeinträchtigt.

[0024] In Fig. 3 ist in einer Draufsicht eine alternative Befestigungsmöglichkeit für das U-Profil 20 gezeigt. Dieses weist im Bereich seines mittleren Schenkels 22 (vgl. Fig. 2) mehrere Ausnehmungen 24 auf, die in diesem Fall, in der Draufsicht gesehen, weitgehend rechteckförmig sind. Die Schweißpunkte 18 können hierdurch im Bereich der Ausnehmungen 24 in dem mittleren Schenkel 22 ausgebildet werden, und müssen nicht, wie dies bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 2 der Fall ist, an der Außenseite des U-Profils 20 erstellt werden. Hierdurch ergibt sich aufgrund des geringeren, an den Verbindungsstellen in Form der Verschweißungen 18 wirkenden Hebelarms eine geringere Belastung dieser Verbindungsstellen. Selbstverständlich können die Verschweißungen 18 an beliebigen Rändern der bis zur stirnseitigen Oberfläche des Tragprofils durchgehenden Ausnehmungen 24 vorgenommen werden.

[0025] In Fig. 4 ist wiederum in einer Schnittansicht eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fassadenprofils 10 gezeigt, bei dem der Schraubkanal 14 durch zwei Winkelprofile 26 gebildet wird, die weitgehend L-förmig sind. Diese beiden Winkelprofile 26 sind spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet, so daß sich jeweilige erste Schenkel voneinander beabstandet und parallel zueinander erstrecken und den Schraubkanal 14 ausbilden. Die jeweiligen zweiten Schenkel erstrecken sich voneinander weg weisend und sind an dem Tragprofil 12 durch Schweißnähte 18 befestigt.

[0026] In Fig. 5 ist für eine derartige Ausführungsform mit zwei Winkelprofilen 26 eine alternative Art der Befestigung an dem Tragprofil 12 gezeigt. Ähnlich wie das in Fig. 3 gezeigte U-Profil 20 weisen die Winkelprofile 26 mehrere Ausnehmungen 24 auf, die als Einschnitte an den voneinander weg weisenden Schenkeln der Winkelprofile 26 gestaltet sind. Dadurch, daß an den Ausnehmungen 24 die Schweißpunkte 18 mit dem Tragprofil 12 näher an dem Schraubkanal 14 ausgebildet werden können, kann auch durch diese Modifikation erreicht werden, daß die Befestigungsstellen in Form der Schweißpunkte 18 durch geringere Momente belastet werden. Gleichzeitig gewährleisten die zwischen den Ausnehmungen 24 verbleibenden Bereiche eine hinreichende Stabilität gegen ein nach außen Schwenken der Winkelprofile 26 beim Eindrehen der Befestigungsschrauben in den zwischen den Profilen 26 gebildeten Schraubkanal 14.

[0027] Fig. 6 zeigt beispielhaft für ein U-Profil 20 eine Möglichkeit, wie an dem Tragprofil 12 Maßnahmen für eine genaue Positionierung der den Schraubkanal 14 bildenden Komponenten erreicht werden kann. Hierbei ist das Tragprofil 12 an seiner Stirnseite mit einer nut- oder kanalförmigen Vertiefung 28 versehen, die weitgehend senkrecht zur Stirnseite verlaufende Flanken aufweist und ohne weiteres während der Rollformung des Tragprofils 12 ausgebildet werden kann. In diese Vertiefung 28 kann das U-Profil 20 aus einem geeigneten anderen Werkstoff paßgenau eingesetzt und durch Schweißnähte 18 mit dem Tragprofil 12 verbunden werden.

[0028] Fig. 7 zeigt eine ähnliche Maßnahme zur Positionierung eines den Schraubkanal 14 bildenden U-Profils 20. In diesem Fall ist das Tragprofil 12 nicht als geschlossenes Hohlprofil ausgebildet, sondern ist an seiner Stirnseite mit einer Öffnung versehen, die durch zwei freie, weitgehend senkrecht zur Stirnseite stehende Schenkel 30 begrenzt wird. In die Lücke oder den Zwischenraum zwischen diesen Schenkeln 30 wird das U-Profil 20 eingesetzt und durch Schweißnähte 18 mit dem Tragprofil 12 verbunden. In vorteilhafter Weise sind die Schweißnähte 18 an den freien Enden der Schenkel 30 und an die jeweilige Außenseite der Schenkel des U-Profils 20 anliegend vorgesehen. Selbstverständlich ist es denkbar, daß die Schenkel 30 kürzer gestaltet werden, so daß sie ähnlich wie bei der Ausführungsform von Fig. 6 an einer Stelle entlang der Längserstreckung der Schenkel des U-Profils 20 mit diesen verbunden sind.

[0029] In Fig. 8 ist eine weitere Ausführungsform des Fassadenprofils 10 gezeigt, bei dem ein weitgehend W-förmiges Profil zur Ausbildung des Schraubkanals 14 verwendet wird, wobei das W-Profil 32 gemäß der Darstellung von Fig. 8 als umgekehrtes W erscheint. Das Profil 32 ergibt sich aus dem in Fig. 7 gezeigten U-Profil 20 gewissermaßen dadurch, daß parallel zu den beiden Schenkeln des U-Profils 20 jeweils außerhalb der beiden Schenkeln und parallel zu diesen weitere Schenkel 34 vorgesehen sind, die zusammen mit den freien Schenkeln des U-Profils, von dem gedanklich ausgegangen wurde, einen Zwischenraum definieren, in den sich der jeweilige Schenkel 30 des Tragprofils 12 erstreckt. Die Befestigung des W-Profils 32 erfolgt in dem gezeigten Fall durch Verschweißung an den Enden der beiden Schenkel 34. In dieser Ausführungsform ist das den Schraubkanal 14 bildende Profil 32 bezüglich des Tragprofils 12 nicht nur in einer seitlichen Richtung (d.h. von links nach rechts gemäß Fig. 8, sondern auch in der Tiefenrichtung, d.h. von oben nach unten gemäß Fig. 8) festgelegt. Bei der Wahl eines geeigneten Werkstoffs für das Profil 32 kann trotz der vergleichsweise umfangreichen Verformung dieses Profils wie für die vorangehend beschriebenen Schraubkanal-Profile sichergestellt werden, daß es hinreichend weich bleibt, um ein zufriedenstellendes Eindrehen von Befestigungsschrauben zu gestatten. Alternativ kann das Profil 32 auch warm verformt sein, so daß die vor der Verformung vorhandene Festigkeit wieder hergestellt wird.


Ansprüche

1. Fassadenprofil aus Stahl mit einem Tragprofil und zumindest einem Schraubkanal, in den Befestigungsschrauben, die der Halterung von plattenförmigen Bauteilen dienen, eindrehbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schraubkanal (14) an einem getrennten, unmittelbar mit dem Tragprofil (12) verbundenen Bauteil aus einem Stahlwerkstoff ausgebildet ist, der eine geringere Festigkeit aufweist als der Werkstoff des Tragprofils (12).
 
2. Fassadenprofil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstoff des Schraubkanals (14) eine geringere Ausgangsfestigkeit und/oder einen geringeren Kaltverfestigungsgrad und/oder einen geringeren Kaltwalzgrad aufweist.
 
3. Fassadenprofil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstoff des Schraubkanals (14) warmgewalzt ist.
 
4. Fassadenprofil nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schraubkanal (14) aus Flachmaterial (16), Winkelprofilen (26), einem U-Profil (20) und/oder einem W-Profil (32) gebildet ist und mit dem Tragprofil (12) verschweißt ist.
 
5. Fassadenprofil nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Winkelprofile (26) bzw. das U-Profil (20) mehrere Ausnehmungen (24) aufweisen bzw. aufweist, in denen Schweißverbindungen (18) ausgebildet sind.
 
6. Fassadenprofil nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Tragprofil (12) eine Ausnehmung (28) aufweist, in der ein den Schraubkanal (14) bildendes U-(20) oder W-Profil (32) aufgenommen ist.
 
7. Fassadenprofil nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Tragprofil (12) und das den Schraubkanal enthaltende Bauteil aus austenitischem Edelstahl bestehen.
 




Zeichnung