[0001] Die Erfindung betrifft einen Holzrahmen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs
1.
[0002] Bei einem durch die EP-A-0271892 bekannten Holzrahmen dieser Art erfolgt die Verbindung
der Rahmenteile mittels einer Kombination von zwei verschiedenartigen Verbindungsmitteln,
mit dem Ziel, für die gegenseitige Verspannung beim Herstellen einer Verleimung eine
als aufwendig angesehene Rahmenpresse zu vermeiden. Die Verspannung erfolgt durch
metallische, winkelförmige Verbindungsbolzen, die in gebohrte Sacklöcher eingreifen
und mittels eines Exzenterteiles von aussen betätigt werden. Für die vorherige gegenseitige
Ausrichtung der Rahmenteile sind als zusätzliche Verbindungselemente zwei schmale,
elliptische Holzplättchen vorgesehen, die in bogenförmig flach ausgefräste Schlitzräume
eingreifen. Die Holzplättchen sind zwar in den Schlitzräumen verleimt, jedoch tragen
sie durch ihre geringe Eindringtiefe in den Rahmenteilen nur begrenzt zur Festigkeit
der Verbindung bei, so dass z.B. durch Quellen des Holzes sich ergebende hohe Kräfte,
bezogen auf die engbegrenzte Verbindungsstelle an dem Stahlbolzen, zum einseitigen
oder beidseitigen Oeffnen der Stossfuge zwischen den Stossflächen führen können. Die
Herstellung der Aufnahmebohrungen für das metallische Spannelement, zusätzlich zur
Herstellung der gefrästen Schlitzräume, ist ausserdem aufwendig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Holzrahmen der eingangsgenannten
Art zu finden, der mit verhältnismässig geringem Aufwand und damit besonders wirtschaftlich
herstellbar ist und dessen Rahmenteile besonders widerstandsfähig und dauerhaft miteinander
verbunden sind. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss aufgrund der Merkmale
des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruchs 1.
[0004] Aufgrund dieser Merkmale ergibt sich ein maximaler Eingriff von grossflächigen, flachen
Verbindungselementen in die Rahmenteile, mit entsprechend grosser Verleimungsfläche,
so dass ohne zusätzliche metallische Verbindungsmittel besonders hohe Kräfte aufgenommen
werden können und ein Oeffnen der Gehrungsfuge durch Schwind- oder Quellkräfte des
Holzes sicher verhindert wird. Eine hohe Dauerhaftigkeit der Verbindung ergibt sich
auch dadurch, dass die Verbindungselemente über den unmittelbaren Bereich der Stossfuge
hinaus, zusammen mit ihren beidseitigen Klebeflächen, eine innere Diffussionssperre
gegen eindringende Feuchtigkeit bilden.
[0005] Eine besonders wirtschaftliche und qualitativ hochwertige Herstellung ergibt sich,
abgesehen von der Vermeidung zusätzlicher Verbindungsmittel auch dadurch, dass alle
Aussenprofilierungen der Rahmenteile sowie Farbbeschichtungen vor dem Zusammenbau
der Rahmenteile vorhanden sein können, da die Leimflächen der Verbindungselemente
nicht mit solchen Farbbeschichtungen in Kontakt gelangen. Ausserdem können für die
Herstellung der Verbindung Rahmenpressen verwendet werden, wie sie für die Herstellung
traditioneller Holzrahmen, z.B. mit Schlitz und Zapfen, bei jedem Hersteller von Holzrahmen
bzw. von Fensterrahmen ohnehin bereits vorhanden sind. Neu ist somit nur eine Maschine
vorzusehen, die dafür ausgeführt ist. die Schlitzräume in geeigneter Anordnung und
Tiefe vorzusehen. Die erforderlichen Schlitzräume können beispielsweise durch einen
Stemmapparat hergestellt werden wie er z.B. durch die DE-B-1 082 726 bekannt ist.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispieles
und in Anwendung an einem Fensterrahmen erläutert. Es zeigt:
- Fig.1
- ein Ansicht auf die Gehrungsfläche eines Rahmenteiles eines Fensterrahmens,
- Fig.2
- einen Querschnitt entlang der Linie II-II der Fig.1,
- Fig.3
- eine perspektivische Darstellung auf das Rahmenteil nach Fig.1, mit der Darstellung
eines Querschnitt parallel zur Stossfläche und
- Fig.4
- eine perspektivische, geschnittene Darstellung des Rahmenteiles nach Fig.1 und 3,
nach Montage von Verbindungselementen und nach dem Einsetzen einer Isolierverglasung
in den Holzrahmen.
[0007] Das in den Zeichnungen abgebildete Rahmenteil 1 eines z.B. aus Massivholz gefrästen
Fensterrahmens hat eine durch mehrere zweckbedingte Abstufungen gebildete, unregelmässige
Form seines Querschnittes, um Anschlagflächen 2,3 für den dichtenden Kontakt mit einem
im Mauerwerk verankerten Aussenrahmen zu schaffen und um eine Aussparung 4 für den
Rand einer Isolierverglasung 5 vorzusehen.
[0008] Beim dargestellten Beispiel sind für jede Eckverbindung des Fensterrahmens, d.h.
für die Verbindung der Enden von zwei Rahmenteilen 1 drei grossflächige Verbindungselemente
6, 7 und 8 vorgesehen, die parallel zueinander formschlüssig jeweils in Schlitzräume
9, 10 und 11 der beiden Rahmenteile 1 eingesetzt und in diesen verleimt sind. Der
im breitesten Bereich des Querschnittes vorgesehene, grössere Schlitzraum 9 erstreckt
sich, mit Ausnahme von den beiden zur Schlitzöffnung endseitigen Randbereichen 12,13
im wesentlichen über die gesamte Querschnittsbreite des Rahmenteiles 1 und ist durch
zwei einander gegenüberliegende, angenähert zueinander parallele Schmalseiten 17,20
begrenzt. .
[0009] Die beiden anderen, zu ersterem parallelen Schlitzräume 10,11 sind zur Innenseite
des Holzrahmens hin offen und werden somit nur durch einen schmalen Randbereich 14,15
begrenzt. Die die Schlitzräume 9 bis 11 ausfüllenden, flachen Verbindungselemente
6 bis 8 erstrecken sich somit ebenfalls über nahezu die gesamte Länge der schräggerichteten
Gehrungsfuge 16, so dass ein Durchdringen des Holzrahmens entlang seiner Stossfugen
16 durch Feuchtigkeit verhindert wird. Dies veranschaulicht auch die Querschnittsdarstellung
parallel zum Verbindungselement 6, entsprechend der Darstellung in Fig.2. Diese Darstellung
zeigt auch am Beispiel des Schlitzraumes 9, dass die lange, gerade Schmalseite 17
der Schlitzräume, die der angrenzenden Aussenfläche 18 des Holzrahmens zugekehrt ist,
angenähert parallel und mit geringer Neigung zu dieser verläuft. Eine geringe Neigung
entsprechend der Darstellung in Fig.2 hat den Vorteil, dass zwar der Schlitzraumes
9 bis nahezu an die Rahmenecke herangeführt und somit besonders schmal ausgeführt
sein kann, so dass das flache Verbindungselement 6 die Stossfuge entlang der Stossfläche
16 auf nahezu ihrer gesamten Breite verschliesst und dass dennoch eine ausreichend
dicke bzw. feste Wand aufrechterhalten wird, um zu verhindern, dass der Schlitzraum
9 durch den Druck des Verbindungselementes 6 aufgebrochen wird.
[0010] Auch die Bodenfläche 19 der Schlitzräume 9 bis 11 verläuft im wesentlichen gerade,
aber quer zum Rahmenteil 1. Auf diese Weise haben die Schlitzräume 9 bis 11 in den
Rahmenteilen 1 eine grosse Eindringtiefe, so dass sich neben einer grossflächigen
Diffusionssperre im Bereich der Gehrungsfuge 16 auch eine grossflächige und damit
hochfeste Verleimung der Verbindungselemente 6 bis 8 in den Schlitzräumen 9 bis 11
ergibt.
[0011] Das Herstellen der tiefen Schlitzräume 9 bis 11 erfolgt z.B. durch einen an sich
bekannten Stemmapparat mit einem an einem Schwinghebel befestigten Stemmwerkzeug.
Dabei muss das Ausstemmen der Bodenfläche 19 der Schlitzräume 9 bis 11 in neuartiger
Anwendung des Stemmapparates quer zur Richtung der Holzfasern ausgeführt werden.
[0012] Die flachen Verbindungselemente 6 bis 8 bestehen vorzugsweise aus Holz bzw. Sperrholz
oder aus einem mit dem Holz des Rahmens 1 gut zu verleimenden Material. Ihre angenähert
viereckige oder winkelfömige Kontur lässt sich durch Ausstanzen leicht herstellen.
[0013] Der Spalt 22 zwischen der Isolierverglasung 5 und dem Rahmenteil 1 ist durch eine
Profilleiste 23 überdeckt, die durch Leistenhalter 24 am Rahmeteil 1 gehalten sind.
Beidseitig zur Fensterscheibe 5 sind ausserdem Dichtleisten 25,26 vorgesehen.
[0014] Im vorangehenden wurde die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles beschrieben,
bei dem die Stossflächen 16 im Winkel von 45° zur Längsrichtung der Rahmenteile 1
verlaufen, so dass eine der Schmalseiten 17 des Schlitzraumes 9 erheblich länger ist
als die andere Schmalseite 20. Die Stossflächen zwischen zwei Rahmenteilen können
jedoch auch in anderem Winkel oder auch im rechten Winkel zum Rahmenteil 1 verlaufen.
In letzterem Fall hätten die Schlitzräume gleichlange Schmalseiten 17,20, und das
Verbindungselement würde sich als längliche Platte in gerader Richtung vom einen Schlitzraum
in den anderen erstrecken.
1. Holzrahmen mit Rahmenteilen (1), die an ihren Enden entlang von Stossflächen (16)
aneinandergrenzen und die durch flache, die Stossflächen (16) durchdringende und in
Schlitzräume (9-11) eingreifende Verbindungselemente (6-8) sowie durch Klebemittel
fest miteinander verbunden sind, wobei die Schlitzräume (9-11) eine zur Seitenfläche
des Rahmens parallele Aussparung bilden und ihre Oeffnung in der Stossfläche sich,
mit Ausnahme von mindestens einem Randbereich (12,13), im wesentlichen über die gesamte
Breite der Stossfläche (16) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Schlitzraum
(9-11) eine zumindest angenähert ebene und quer zum betreffenden Rahmenteil (1) verlaufende
Bodenfläche (19) aufweist und dass eine der angrenzenden Aussenfläche (18) des Rahmens
zugekehrte Schmalseite (17) der Schlitzräume (9-11) mindestens angenähert parallel
oder mit geringer Neigung zu dieser verläuft, wobei das flache Verbindungselement
(6-8) den Schlitzraum (9-11) mindestens angenähert vollständig ausfüllt und in ihm
verleimt ist.
2. Holzrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Schlitzraum
(6) neben der der Aussenflache (18) des Rahmens zugekehrten Schmalseite (17) eine
dieser gegenüberliegend angeordnete, kürzere Schmalseite (20) hat, so dass ein aneinandergrenzende
Schlitzräume (9) von aneinandergrenzenden Rahmenteilen (1) ausfüllendes Verbindungselement
(6) winkelförmig ist.
3. Holzrahmen nach Anspruch 1 oder 2 für ein Fenster, mit einer stufenförmigen Verringerung
der Querschnittsgrösse seiner Rahmenteile (1), gekennzeichnet durch mindestens einen
Schlitzraum (9), der ein winkelförmiges, flaches Verbindungselement (6) mit breitflächigen
kurzen Schenkeln einschliesst sowie mindestens einen weiteren Schlitzraum (10,11),
der zur Seite der Gehrungsfläche und zur Innenseite des Rahmens hin offen ist.
4. Holzrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente
(6-8) aus einem mit Holz fest und dauerhaft verleimbaren, nichtmetallischen Werkstoff
bestehen.
5. Holzrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente
aus einer Holzplatte ausgestanzt sind.