[0001] Die Erfindung betrifft eine Ventilbatterie.
[0002] Ventilbatterien sind als solches bekannt und gehen beispielsweise aus der DE 42 30
414 C2 hervor. Sie enthalten dort mehrere Ventile, die über eine Steuereinheit betätigt
werden und auf einer Verteilerplatte mit integrierten Fluidkanälen montiert sind.
[0003] Auf Grund der sich ständig erweiternden Anwendungsfelder für die Ventiltechnik besteht
ein zunehmender Bedarf für die Bereitstellung komplexerer Schaltfunktionen in Abhängigkeit
von der zu lösenden Steuerungsaufgabe. Den bekannten Ventilbatterien mangelt es meist
an der notwendigen Variabilität, um kostengünstig branchenspezifische Lösungen bereitzustellen.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, aufbauend auf einer Mehrfachanordnung
von Ventilen mit einfachen Maßnahmen eine bedarfsspezifische steuerungstechnische
Verknüpfung zu ermöglichen.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Ventilbatterie, die eine Mehrzahl von zu einer
Baueinheit zusammengefaßten Ventilen enthält, mit einer elektronischen Steuereinrichtung
zur Aktuierung der Ventile, die mindestens eine Funktionsvorgabeeinheit zur programmierbaren
gruppenweisen funktionellen Verknüpfung der Ventile enthält, und mit einem an die
Ventile angeschlossenen Fluidkanalsystem, dessen Fluidkanäle ausgehend von einer standardisiert
vorgebenen Anordnung in Abhängigkeit von der mit der Funktionsvorgabeeinheit vorgegebenen
funktionellen Ventilverknüpfung durch Freigeben und/oder Verschließen von Durchgängen
individuell verschaltet sind.
[0006] Auf diese Weise liegt eine zu einer Baueinheit zusammengefaßte Mehrfach- oder Vielfachanordnung
von Ventilen vor, die sich ausgehend von einer Basisstruktur unter gegenseitiger Abstimmung
sowohl ansteuerungstechnisch als auch fluidtechnisch annähernd beliebig zu einer oder
mehreren Funktionsgruppen verknüpfen lassen. Durch geeignete Programmierung der Funktionsvorgabeeinheit
lassen sich einzelne Ventile zu Funktionsgruppen zusammenfassen, die bei Ansteuerung
eine einem bestimmten Funktionsmuster entsprechende Betriebsweise an den Tag legen,
so daß mit den einzelnen Funktionsgruppen beispielsweise höherwertige Ventilfunktionen
simuliert oder auch Parallelschaltungen zum Zwecke einer Durchflußerhöhung realisiert
werden können. Somit läßt sich mit Hilfe der Funktionsvorgabeeinheit die Ventilfunktionalität
festlegen dahingehend, daß die innerhalb einer Funktionsgruppe zusammengefaßten Ventile
bei Ansteuerung in geeigneter Weise so zusammenwirken, daß sich diese Ventile funktionell
wie ein Ventil der vordefinierten Funktionalität verhalten. Zur Gewährleistung der
funktionellen Variabilität der Ventilbatterie sind neben den auf der Steuerungsseite
vorgesehenen programmiertechnischen Möglichkeiten zusätzliche Möglichkeiten zur flexiblen
Verschaltung der mit den Ventilen kommunizierenden Fluidkanäle vorgesehen. Letztere
umfassen ein an die Ventile angeschlossenes Fluidkanalsystem, also eine Vielfachanordnung
von Fluidkanälen, wobei ausgehend von einer standardmäßig vorgegebenen Kanalanordnung
unter Berücksichtigung der programmiertechnisch auf elektrischem Wege vorgegebenen
Funktionalität der zu Gruppen zusammengefaßten Ventile eine individuelle Verschaltung
der Fluidkanäle durch Freigeben und/oder durch Verschließen von Durchgängen zwischen
Fluidkanälen möglich ist. Eine derartige programmierbare Vielfachanordnung von Ventilen
gestattet es, Massen-Fertigungsverfahren kostengünstig einsetzen zu können, indem
gleichartige Ventilsysteme gefertigt werden, deren Ventilfunktionalität durch gegenseitige
Abstimmung der steuerungstechnischen funktionellen Verknüpfung und der fluidkanalseitigen
Verschaltung erst vor dem Einsatz durch Programmieren festgelegt wird.
[0007] Zwar offenbaren beispielsweise die DE 42 21 089 A1, die DE 40 03 619 A1, die US 5,322,258,
die US 5,417,235, die US 5,640,995 oder die DE 36 21 331 A1 Mehrfachanordnungen von
Ventilen, die teilweise auch variabel elektrisch ansteuerbar sind. Eine variable fluidtechnische
Verschaltung auf der Basis der steuerungstechnischen Vorgaben wird allerdings nicht
beschrieben.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0009] Aus herstellungstechnischer Sicht besonders günstig ist eine Bauform, bei der die
in einer Ventilbatterie zuammengefaßten Ventile alle vom gleichen Typ sind, beispielsweise
vom Typ 2/2- oder 3/2-Schaltventil. Allerdings wäre es durchaus denkbar, pro Ventilbatterie
gleichzeitig Ventile unterschiedlichen Typs vorzusehen.
[0010] Von seiten der Steuerungstechnik kann die Ventilbatterie so ausgelegt sein, daß sie
autark arbeitet und in der Steuereinrichtung über ein vorzugsweise frei programmierbares
internes Steuerprogramm verfügt, das Steuersignale erzeugt, aus welchen in Verbindung
mit den zugeordneten, in der Funktionsvorgabeeinheit abgelegten Funktionsverknüpfungsparametern
die erforderlichen Betätigungssignale generiert werden, die in entsprechend abgestimmter
Weise den zu einer Funktionsgruppe zusammengefaßten Ventilen zugeführt werden, um
die gewünschte Betriebsweise hervorzurufen. Alternativ oder zusätzlich können die
Steuersignale auch über einen an die Steuereinrichtung angeschlossenen Bus herangeführt
werden, über den auch bei Bedarf eine Rückmeldung zu einer übergeordneten Steuervorrichtung
erfolgen kann.
[0011] Die Programmierung der Funktionsvorgabeeinheit(en) kann zweckmäßigerweise ebenfalls
über einen mit der Steuereinrichtung der Ventilbatterie kommunizierenden Bus durchgeführt
werden. Auch eine drahtlose ferngesteuerte Programmierung wäre möglich.
[0012] Das zum Verschalten der Fluidkanäle erfolgende Freigeben und/oder Verschließen von
Durchgängen kann beispielsweise durch Einsatz einer geeigneten separaten Verschaltungseinrichtung
erfolgen. Hier könnte man sich eine Art Nadelkissen vorstellen, das mit Nadeln einer
der gewünschten Verschaltung entsprechenden Verteilung ausgestattet ist, die in einen
das Fluidkanalsystem enthaltenden Grundkörper eingedrückt werden und dort Durchgänge
freimachen. Bei weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen ist das Fluidkanalsystem an
vorgegebenen Stellen mit Absperrmitteln versehen, deren Betätigung an der betreffenden
Stelle eine Freigabe oder einen Verschluß eines Durchganges zwischen Fluidkanälen
hervorruft. Diese Absperrmittel könnten einfache, zum Beispiel pfropfenähnliche Trennwände
innerhalb des Fluidkanalsystems sein, die nach Bedarf thermisch entfernt werden. Weiterhin
könnten hier Ventile, insbesondere mikromechanische Schaltventile, als Absperrmittel
zum Einsatz kommen, die je nach Schaltstellung einen Durchgang freigeben oder verschließen
und in der jeweiligen Schaltstellung zum Beispiel mechanisch arretiert werden können.
Denkbar wären insbesondere auch Ventile, deren Funktionsprinzip auf Piezoelektrik,
Magnetostriktion oder Memorymetall-Eigenschaften basiert.
[0013] Von Vorteil ist, wenn die fluidtechnische Verschaltung der Fluidkanäle reversibel
ist, so daß ein und dieselbe Ventilbatterie bei Änderung der Einsatzbedingungen hinsichtlich
ihrer Funktionalitätsprogrammierung leicht geändert werden kann. Hier wäre insbesondere
auch eine ferngesteuerte Betätigung, insbesondere unter Einsatz drahtloser Signalübertragungsmittel
, möglich.
[0014] Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Konzept in Verbindung mit einer auf
Mikroventilen basierenden Ventilbatterie, die sich als Mikroventilbatterie bezeichnen
läßt. Durch Mikrostrukturierungsverfahren hergestellte Mikroventile sind als solches
bekannt und gehen beispielsweise aus der EP 0 485 739 A1 hervor. Sie verfügen in der
Regel über einen Mehrschichtenaufbau und können unter anderem durch Ätz- und/oder
Abformprozesse hergestellt werden.
[0015] Vorzugsweise umfaßt die Mikroventilbatterie einen Schichtkörper, der aus mehreren
aufeinanderliegenden und fest zusammengefügten Schichtelementen besteht und in dessen
Innerem die Mikroventile wie auch das Fluidkanalsystem ausgebildet sind, deren Herstellung
zweckmäßigerweise durch vor dem Zusammenfügen erfolgendes mikromechanisches Prozessieren
der einzelnen Schichtelemente erfolgt.
[0016] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Bauform der erfindungsgemäßen Ventilbatterie in einer Ausgestaltung als
Mikroventilbatterie in Draufsicht in schematischer Darstellung, wobei die Fluidkanäle
des Fluidkanalsystems in verdickten Linien dargestellt sind, und zwar in standardisierter
Anordnung ohne Vornahme individueller Kanalverschaltungen,
- Fig. 2
- den in Fig. 1 strichpunktiert umrahmten Ausschnitt II der Mikroventilbatterie in vergrößerter
Darstellung, wobei beispielhaft eine Möglichkeit einer fluidischen Verschaltung des
Fluidkanalsystems gezeigt ist und in verdickten Linien die durch die Verschaltung
eröffneten Strömungswege markiert sind,
- Fig. 3
- in Schnittdarstellung den in Fig. 2 strichpunktiert markierten Ausschnitt III in vergrößerter
Darstellung und
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch die Mikroventilbatterie gemäß Schnittlinie IV-IV aus Fig.
2, wobei allerdings zur Vereinfachung die relevanten Fluidkanäle in einer gemeinsamen
Schnittlinie liegend gezeigt sind.
[0017] Sämtliche Abbildungen in der Zeichnung sind nicht maßstabsgetreu, dies gilt auch
für die Proportionen zwischen den einzelnen Bestandteilen.
[0018] Die nachstehende Beschreibung orientiert sich an einer als Mikroventilbatterie konzipiertern
Ventilbatterie 1, deren einzelne Ventile 5 als Mikroventile ausgeführt sind. Allerdings
sei betont, daß sich die erläuterten Merkmale auch bei Ventilbatterien "normaler"
Baugrößen realisieren lassen, die mit zum Beispiel elektromagnetisch betätigten Ventilen
größerer Abmessungen ausgestattet sind, wobei zur Herstellung übliche mechanische
Fertigungsverfahren, insbesondere spanende Bearbeitungen oder Gießverfahren, zum Einsatz
gelangen können.
[0019] Die Fig. 1 zeigt eine Ventilbatterie in Gestalt einer Mikroventilbatterie 1, die
über einen beim Ausführungsbeispiel in serieller übertragungsart ausgeführten Bus
2 an eine separate externe Steuervorrichtung 3 angeschlossen ist. An den Bus 2 können
noch weitere Ventilbatterien angeschlossen sein.
[0020] Die Mikroventilbatterie 1 enthält einen beispielsgemäß blockartigen Grundkörper 4.
Dieser ist mit einer Vielzahl von beim Ausführungsbeispiel als Mikroventile 5 ausgeführten
Ventilen und einem in seiner Gesamtheit mit Bezugsziffer 6 bezeichneten Fluidkanalsystem
ausgestattet sowie mit einer elektronischen Steuereinrichtung 7 bestückt.
[0021] Die elektronische Steuereinrichtung 7 dient zur Aktuierung, also zur Betätigung der
einzelnen Mikroventile 5, die ihrerseits in Abhängigkeit von der gewählten Betätigung
in der Lage sind, Fluidströme zu steuern, die in dem Fluidkanalsystem 6 fließen können.
Ein bevorzugter Einsatz der Mikroventilbatterie 1 liegt auf dem Sektor der Pneumatik,
wobei das gesteuert strömende Fluid von Druckluft gebildet ist.
[0022] Über den Grundkörper 4 sind die Mikroventile 5 zu einer Baueinheit zusammengefaßt.
Sie sind, wie zweckmäßigerweise auch das Fluidkanalsystem 6, durch ein geeignetes
Mikrostrukturierungsverfahren hergestellt. Hier bietet sich insbesondere eine Ätztechnik
unter Verwendung von Siliciummaterial oder eine Abformtechnik unter Einsatz von Kunststoffmaterial
an. Da entsprechende Herstellungsverfahren als solches bekannt sind, erübrigen sich
an dieser Stelle nähere Details.
[0023] Beim Ausführungsbeispiel ist der Grundkörper 4 als Schichtkörper ausgeführt, was
durch Fig. 4 verdeutlicht wird. Er umfaßt eine Mehrzahl flächig aufeinanderliegender
Schichtelemente 8, die zum Beispiel durch Verkleben fest miteinander verbunden sind.
Beim Ausführungsbeispiel bestehen sie aus Siliciummaterial oder einem gleichwertigen
Halbleitermaterial. Die Mikroventile 5 und das Fluidkanalsystem 6 sind im Innern des
Grundkörpers 4 vorgesehen. Sie resultieren aus einer geeigneten mikromechanischen
Strukturierung der Schichtelemente 8 vor ihrem Zusammenfügen. Einzelne Fluidkanäle
des Fluidkanalsystems 6 sind durch Bezugsziffern 12, 13 und 14 angedeutet.
[0024] Aus Gründen der übersichtlichkeit sind in der Schnittdarstellung der Fig. 4 das dort
gezeigte Mikroventil 5 und die mit ihm kommunizierenden Fluidkanäle 12, 13, 14 in
unterschiedlichen Schichtebenen dargestellt. Daraus resultiert eine entsprechend große
Anzahl von Schichtelementen 8. In der praktischen Ausführung läßt sich die Anzahl
der Schichtelemente 8 dadurch beträchtlich reduzieren, daß die Fluidkanäle 12, 13,
14 mit zueinander versetztem Verlauf teils in gleichen Schichtebenen angeordnet sind.
[0025] Insgesamt enthält das Fluidkanalsystem 6 beim Ausführungsbeispiel drei Kanalarten,
und zwar Speisekanäle 12, Entlüftungskanäle und Arbeitskanäle 14. Diese Fluidkanäle
sind in einer standardisierten Anordnung vorgegeben, wie sie exemplarisch in Fig.
1 erscheint. Diese standardisierte Anordnung repräsentiert eine gewisse Verteilung
und auch fluidische Verknüpfung der einzelnen Fluidkanäle 12, 13, 14.
[0026] Die in der Mikroventilbatterie 1 enthaltenen Mikroventile 5 sind zweckmäßigerweise
durchgehend gleichen Typs. Beim Ausführungsbeispiel handelt es sich um 2/2-Schaltventile,
die jeweils über ein Ventilglied 15 verfügen, das zwischen einer in Fig. 4 gezeigten
Offenstellung und einer nicht näher dargestellten Schließstellung umschaltbar ist.
In der Offenstellung ermöglicht es eine fluidische Verbindung zwischen zwei öffnungen
16, 17, während es in der Schließstellung diese fluidische Verbindung unterbricht.
[0027] Der prinzipielle mechanische Aufbau der Mikroventile 5 kann dem in der EP 0 485 739
A1 beschriebenen entsprechen, auf die wegen weiterer Einzelheiten verwiesen wird.
Die Mikroventile 5 des Ausführungsbeispiels sind in der Bauform "normaly closed" ("normalerweise
geschlossen") ausgeführt und können durch Anlegen einer elektrischen Spannung an sich
gegenüberliegende Elektroden 18 durch elektrostatische Kräfte in die Offenstellung
umgeschaltet werden. Die hierzu erforderlichen Betätigungssignale werden über geeignete
elektrische Leiter 22 von der ebenfalls am Grundkörper 4 angeordneten elektronischen
Steuereinrichtung 7 übermittelt.
[0028] Anstelle der Mikroventile mit 2/2-Schaltprinzip wären prinzipiell auch andere Ventiltypen
denkbar, beispielsweise 3/2-Schaltventile. Auch wäre es möglich, ein und dieselbe
Mikroventilbatterie 1 gleichzeitig mit unterschiedlichen Mikroventiltypen auszustatten.
Es hat sich jedoch erwiesen, daß auf Basis einer durchgehenden 2/2-Ventilbestückung
eine bestmögliche Funktionalität verbunden mit einfacher Fertigungstechnologie realisiert
werden kann.
[0029] Die spezifisch der Mikroventilbatterie 1 zugeordnete und vorzugsweise als Baueinheit
mit dieser ausgeführte elektronische Steuereinrichtung 7 verfügt über eine Funktionsvorgabeeinheit
23 und eine Signalübermittlungseinheit 24. Diese beiden Einheiten sind beim Ausführungsbeispiel
getrennt ausgeführt, könnten aber auch eine integrierte Bauform besitzen. Die Signalübermittlungseinheit
24 kommuniziert über den Bus 2 mit der externen Steuervorrichtung 3 und empfängt von
dieser gemäß Pfeil 25 die zur Ansteuerung der Mikrovenile 5 erforderlichen Steuersignale.
Bei Bedarf kann über den Bus 2 auch eine Rückführung von Rückmeldesignalen erfolgen,
die beispielsweise eine erfolgte Aktuierung bestätigen.
[0030] Des weiteren kommuniziert die Signalübermittlungseinheit 24 über die elektrischen
Leiter 22 mit jedem einzelnen der Mikroventile 5. Über diese elektrischen Leiter 22
werden den Mikroventilen 5 individuell ihnen zugedachte elektrische Betätigungssignale
übermittelt. Beim Ausführungsbeispiel wird während der Dauer eines anstehenden Betätigungssignals
das ansonsten die Schließstellung einnehmende Ventilglied 15 des betreffenden Mikroventils
5 in der Offenstellung gehalten.
[0031] Die Signalübermittlungseinheit 24 steht des weiteren in Datenaustausch mit der Funktionvorgabeeinheit
23. In letzterer sind Funktionsverknüpfungsparameter abgespeichert, die zur gruppenweisen
funktionellen Verknüpfung der Mikroventile 5 dienen. Es lassen sich somit Mikroventile
beliebiger Anzahl zu einer im Grunde ebenfalls beliebigen Anzahl von Funktionsgruppen
zusammenfassen, wobei die Ventile innerhalb einer jeweiligen Funktionsgruppe ein aufeinander
abgestimmtes Betriebsverhalten haben, das durch die Funktionsverknüpfungsparameter
bestimmt ist.
[0032] Die Mikroventilbatterie des Ausführungsbeispiels verfügt über insgesamt acht Mikroventile,
die paarweise zu Funktionsgruppen zusammengefaßt sind, so daß insgesamt vier Funktionsgruppen
26 vorliegen, die in Fig. 1 durch strichpunktierte Umrahmungen kenntlich gemacht worden
sind.
[0033] Es ist nicht erforderlich, daß zu einer Funktionsgruppe gehörende Mikroventile 5
unmittelbar benachbart sind. Eine beliebige Zuordnung unter der vorhandenen Anzahl
von Mikroventilen 5 ist möglich. Auch können einzelne Mikroventile 5 gleichzeitig
mehreren Funktionsgruppen angehören.
[0034] Im Betrieb der Mikroventilbatterie 1 werden nun die gemäß Pfeil 25 eingehenden Steuersignale
zuordnungsrichtig mit den abgespeicherten Funktionsverknüpfungsparametern verknüpft,
woraus funktionsgruppenspezifische Betätigungssignale erzeugt werden, die dann an
die betreffenden Mikroventile 5 übermittelt werden, welche daraufhin mit der gewünschten
Funktionalität betätigt werden.
[0035] Werden die Steuersignale 25 als serielle Signale zugeführt, enthält die Signalübermittlungseinheit
24 einen geeigneten Busknoten, der in der Lage ist, die die Mikroventilbatterie betreffenden
Steuersignale auszulesen.
[0036] Es versteht sich, daß die Signalübermittlungseinheit 24 auch selbst mit einem internen
Steuerprogramm ausgestattet sein kann, welches autark oder in Abstimmung mit der externen
Steuervorrichtung die gewünschten Steuersignale erzeugt.
[0037] Zweckmäßigerweise ist die Funktionsvorgabeeinheit 23 reversibel programmierbar, so
daß eine anwendungsbezogene flexible Programmierung bzw. Vorgabe der Funktionsverknüpfungsparameter
möglich ist. Die Programmierung kann beispielsweise über ein lösbar an die Steuereinrichtung
7 anschließbares Programmiergerät erfolgen, beispielsweise ein PC, möglich wäre aber
auch eine drahtlose Programmierung oder eine Programmierung über den Bus 2 und beispielsweise
unter Einschaltung der externen Steuervorrichtung.
[0038] Beim Ausführungsbeispiel ist sämtlichen Mikroventilen 5, die im übrigen innerhalb
des Grundkörpers 4 auch in unterschiedlichen Schichtebenen und unter gegenseitiger
überlappung angeordnet sein können, eine einzige Funktionsvorgabeeinheit 23 gemeinsam
zugeordnet. Hier wäre es alternativ denkbar, unter Umständen auch abhängig von der
Anzahl der in der Mikroventilbatterie vorgesehenen Mikroventile 5, mehrere Funktionsvorgabeeinheiten
vorzusehen, die für die Ansteuerung unterschiedlicher Funktionsgruppen 26 zuständig
sind.
[0039] Es versteht sich ferner, daß nicht notwendigerweise sämtliche Mikroventile 5 der
Mikroventilbatterie 1 zu einer oder mehreren Funktionsgruppen 26 zusammengefaßt sein
müssen. Einzelne Ventile könnten auch separat und einzeln mit der ihnen eigenen Funktionscharakteristik
betrieben werden.
[0040] Die Fluidkanäle 12, 13, 14 des Fluidkanalsystems 6 sind unter Berücksichtigung der
durch die Funktionsvorgabeeinheit 23 vorgegebenen funktionellen Verknüpfung der Mikroventile
5 so miteinander verschaltet, daß sich die pro Funktionsgruppe 26 gewünschte Ventilfunktion
bezüglich der Fluidstromsteuerung auch tatsächlich einstellt. Es erfolgt also eine
Abstimmung der elektronischen Ansteuerungsseite mit der fluidischen Verschaltungsseite
unter Berücksichtigung der gewünschten Funktionalität.
[0041] Um diese Abstimmung anwendungsspezifisch und sehr flexibel vornehmen zu können, wird
als Basis ein Fluidkanalsystem 6 in der schon erwähnten standardisiert vorgegebenen
Anordnung zugrundegelegt. Beim Ausführungsbeispiel umfaßt das Fluidkanalsystem 6 eine
Mehrzahl von Speisekanälen 12, die jeweils an eines der Mikroventile 5 angeschlossen
sind und andererseits gemeinsam mit einem Speise-Hauptkanal 12' verbunden sein können,
der den Grundkörper 4 durchzieht. Über eine Anschlußöffnung 27 an der Außenfläche
des Grundkörpers 4 ist der Speise-Hauptkanal 12' an eine geeignete Druckquelle P angeschlossen.
[0042] Des weiteren ist jedes Mikroventil 5 an einen Entlüftungskanal 13 angeschlossen,
wobei alle Entlüftungskanäle 13 gemeinsam in einen Entlüftungs-Hauptkanal 13' münden,
der den Grundkörper 4 parallel zum Speise-Hauptkanal 12' durchsetzt und mit einer
Öffnung 28 zur Außenfläche des Grundkörpers 4 ausmündet, wo ein Anschluß zu einer
Drucksenke R, beispielsweise eine Verbindung zur Atmosphäre, erfolgt.
[0043] Schließlich ist eine der Anzahl der Mikroventile 5 entsprechende Anzahl von Arbeitskanälen
14 vorgesehen, die jeweils mit einem der Mikroventile 5 verbunden sind und andererseits
zu einer jeweils eigenen Anschlußöffnung 29 an der Außenfläche des Grundkörpers 4
führen, wo Anschlußmöglichkeiten vorgesehen sind, um einen Verbraucher A
1, A
2 ... A
8 anzuschließen. Ein Verbindungskanal 14' stellt überdies eine Fluidverbindung sämtlicher
Arbeitskanäle 14 her. Er verläuft beim Ausführungsbeispiel parallel zum Speise-Hauptkanal
12' und zum Entlüftungs-Hauptkanal 13'.
[0044] Um das Fluidkanalsystem 6 an die gewünschte Funktionalität der Funktionsgruppen 26
anzupassen, werden seine Fluidkanäle 12, 13, 14 - also einschließlich Speise-Hauptkanal
12', Entlüftungs-Hauptkanal 13' und Verbindungskanal 14' - durch Freigeben und/oder
Verschließen von Durchgängen 32 (vgl. Fig. 3 und 4) individuell verschaltet.
[0045] Die Verschaltung erfolgt beim Ausführungsbeispiel unter Verwendung geeigneter Absperrmittel
33, die an den Stellen des Fluidkanalsystems 6 plaziert sind, an denen sich die Durchgänge
32 befinden. In Fig. 2 sind die Absperrmittel 33 durch in den Kanalverlauf eingezeichnete
Kreise markiert.
[0046] Es kann nun beispielsweise vorgesehen sein, daß die Absperrrmittel 33 in der Standardanordnung
des Fluidkanalsystems 6 alle steuerbaren Durchgänge 32 freigeben. Bei der in Fig.
3 und 4 gezeigten bevorzugten Bauform ist jedoch vorgesehen, daß die Fluiddurchgänge
32 in der Standardanordnung verschlossen sind, wobei als Absperrmittel 33 im betreffenden
Fluidkanal 32, 33, 34 an der Stelle des eventuell freizugebenden Durchganges 32 plazierte
Trennwände 34 vorgesehen sind. Bei den Trennwänden 34 kann es sich um einstückige
Bestandteile des Grundkörpers 4 bzw. der Schichtelemente 8 handeln. Standardmäßig
sind somit die Fluidkanäle 12, 13, 14 des Fluidkanalsystems 6 an geeignet vorbestimmten
Stellen voneinander abgetrennt, und es wird nur dann ein Durchgang 32 freigegeben,
wenn dies in Abstimmung mit der vorgegebenen elektrischen Ventilverknüpfung erforderlich
ist.
[0047] In Fig. 2 sind die einen Durchgang versperrenden Absperrmittel 33 mit einem Kreuz
markiert. Die übrigen Absperrmittel 33 geben einen Durchgang frei. Auf diese Weise
ist insgesamt eine Kanalverschaltung realisiert, die bei der in Fig. 2 gezeigten,
sich aus zwei 2/2-Mikroventilen zusammengesetzten Funktionsgruppe 26 insgesamt eine
3/2-Schaltfunktion zur Folge hat. Man hat also ausgehend von zwei Mikroventilen 5
mit einer niederwertigeren Schaltfunktion eine höherwertige Schaltfunktion realisiert,
wobei unter Einschaltung weiterer Mikroventile 5 in die Funktionsgruppe 26 noch komplexere
Ventilfunktionen realisierbar wären, beispielsweise eine 4/2- oder eine 5/3-Schaltfunktion.
[0048] In vergleichbarer Weise wäre es denkbar, die Verknüpfung der Fluidkanäle 12, 13,
14 dergestalt vorzunehmen, daß sich eine Parallelschaltung von zwei oder noch mehr
Mikroventilen 5 zum Zwecke einer Vergrößerung des zur Verfügung gestellten Strömungsquerschnittes
ergibt.
[0049] Somit besteht insgesamt die Möglichkeit, ausgehend von der Fertigung gleichartiger
batterieähnlicher Mikroventilsysteme durch anwendungsspezifische Programmierung der
elektronischen Steuerseite wie auch der fluidischen Verschaltungsseite eine individuelle
Ventilfunktionalität zur Verfügung zu stellen, wobei ausgehend vom gleichartigen Aufbau
und somit unter Rückgriff auf standardisierte Herstellungsverfahren sehr flexibel
den verschiedenartigsten Einsatzfällen Rechnung getragen werden kann.
[0050] In Fig. 3 und 4 ist exemplarisch eine mögliche Ausgestaltung von Absperrmitteln 33
gezeigt. Sie sind so ausgestaltet, daß sie normalerweise, im unbetätigten Zustand,
den Verschluß eines Durchganges 32 zwischen zwei Fluidkanälen hervorrufen. Durch Betätigung
bzw. Aktivierung wird der jeweils zugeordnete Durchgang 32 freigegeben. Sie sind von
Trennwänden 34 gebildet, denen Betätigungsmittel 35 zugeordnet sind, bei deren Aktivierung
sie durch Energiezufuhr thermisch entfernt werden können.
[0051] Die beim Ausführungsbeispiel einer jeweiligen Trennwand 34 zugeordneten Betätigungsmittel
35 enthalten ein in der Trennwand 34 verlaufendes, insbesondere drahtartiges Heizelement
36, das über zur Außenseite des Grundkörpers 4 geführte Leiter 37 an eine Spannungsquelle
angeschlossen werden kann, so daß durch Hitzeeinwirkung ein Schmelzen und/oder Verdampfen
der Trennwand 34 hervorgerufen wird. In Fig. 3 und 4 sind bei 34' geschmolzene Trennwände
34 angedeutet, die einen Fluiddurchgang freigeben.
[0052] Während bei den beispielsgemäßen Absperrmitteln 33 im Rahmen der Programmierung bzw.
Verschaltung die für die entsprechende Funktion erforderlichen fluidischen Verbindungen
geöffnet werden, kann bei einer alternativen Ausführungsform auch vorgesehen werden,
daß ausgehend von freigegebenen Durchgängen für den speziellen Anwendungsfall nicht
benötigte fluidische Verbindungen beim Programmieren der Anordnung verschlossen werden.
Dies könnte beispielsweise dadurch geschehen, daß in der betreffenden Stelle ein pfropfenartiges
Hindernis plaziert wird oder daß wiederum durch thermische Energie ein Schmelzvorgang
erzeugt wird, der durch eine Art Schweißverbindung den zugeordneten Durchgang verschließt.
[0053] Denkbar wäre es auch, die Absperrmittel 33 in Gestalt mikromechanischer Schaltventile
auszuführen, beispielsweise der Art, wie sie anhand der Mikroventile 5 beschrieben
sind. Auf diese Weise läßt sich verhältnismäßig einfach auch eine reversible Verschaltungsmöglichkeit
realisieren, die im Anschluß an eine im Rahmen einer Programmierung erfolgende Freigabe
eines Durchganges bei Bedarf einen erneuten Verschluß zuläßt, oder umgekehrt.
[0054] Greift man für die Absperrmittel auf Ventile zurück, können insbesondere auch Bauformen
zum Einsatz gelangen, die auf einem piezoelektrischen und/oder magnetostriktiven Funktionsprinzip
basieren. Auch Ventile, bei deren Betätigung man sich die Eigenschaften des sogenannten
Memorymetalls zunutze macht, könnten Verwendung finden. Diese Aufzählung ist selbstverständlich
nicht abschließend.
[0055] Es ist des weiteren vorteilhaft, wenn eine externe Verschaltungseinrichtung 38 zum
Programmieren der Fluidverbindungen vorgesehen ist, wie sie in Fig. 4 strichpunktiert
schematisch und exemplarisch angedeutet ist. Die dortige Verschaltungseinrichtung
38 ist ein Programmiergerät. Es läßt sich beispielsweise an die zu den Heizelementen
36 führenden Leiter 37 anschließen und ermöglicht zweckmäßigerweise eine gleichzeitige
Herstellung sämtlicher gewünschter Fluidkanalverschaltungen, beispielsweise durch
Anlegen entsprechender Spannungen oder durch übermittlung sonstiger Signale. Durch
flexible Programmierung der Verschaltungseinrichtung 38 kann problemlos dem gewünschten
Anwendungsfall Rechnung getragen werden.
[0056] Bei einer nicht näher dargestellten Ausführungsform der Verschaltungseinrichtung
38 ist eine Art Nadelkissen vorgesehen, das in den Grundkörper 4 eingedrückt werden
kann und dessen Nadeln beheizbar sind, so daß an der Stelle der eingedrückten Nadeln
ein Schmelzvorgang zum Verschließen und/oder Freigeben von Kanaldurchgängen hervorgerufen
werden kann. Auch hier ist vorzugsweise eine flexibel programmierbare Ausführungsform
möglich, beispielsweise derart, daß die einzelnen Nadeln an einem Nadelträger angeordnet
sind und sich bezüglich diesem in einer eingefahrenen und einer ausgefahrenen Stellung
positionieren lassen, wobei nur diejenigen in die ausgefahrene Stellung verbracht
werden, die in den Grundkörper 4 eingeführt werden sollen.
[0057] Es wäre auch denkbar, mit verlorenen Nadeln zu arbeiten, derart, daß die Nadeln,
vorzugsweise unter Wärmezufuhr, in den Grundkörper 4 eingedrückt werden und dort als
Absperrmittel im Bereich der zu verschließenden Durchgänge 32 verbleiben.
[0058] Es versteht sich, daß auch noch andere geeignete Mittel zur Vornahme der gewünschten
fluidischen Verschaltung eingesetzt werden können. Möglich wäre auch eine ferngesteuerte,
insbesondere drahtlose Betätigung der Absperrmittel.
[0059] Es sei ferner nochmals darauf hingewiesen, daß die Anzahl der pro Mikroventilbatterie
vorgesehenen Mikroventile 5 im Prinzip beliebig ist und durchaus auch in einer Größenordnung
von 100 Stück vorgesehen werden kann. Durch geeignete Batch-Fertigungsverfahren, wie
sie aus der Mikrotechnik bekannt sind, lassen sich die erforderlichen Strukturen auf
kostengünstige Weise herstellen.
[0060] Bei einer weiteren, in der Zeichnung nicht näher dargestellten Ausführungsform enthält
die Mikroventilbatterie zusätzlich zu den beschriebenen Bestandteilen eine Mehrzahl
von Sensoren. Diese Sensoren sind in standardisierter Verteilung angeordnet und können
durch Freigeben und/oder Verschließen von Durchgängen individuell mit den Fluidkanälen
12, 12'; 13, 13'; 14, 14' verschaltet werden. Das Freigeben und/oder Verschließen
der Durchgänge kann in einer Art und Weise realisiert werden, wie sie auch innerhalb
des Fluidkanalsystems bezüglich der Fluidkanäle zur Anwendung gelangt. Somit ist es
möglich, einen oder mehrere Sensoren nach Bedarf mit einem oder mehreren Fluidkanälen
zu verbinden, um dem betreffenden Fluidkanal zugeordnete Zustandsgrößen zu erfassen.
Die Sensoren können beispielsweise zur Messung des herrschenden Druckes oder des Durchflusses
eingesetzt werden.
[0061] Die Sensoren sind ferner vergleichbar den einzelnen Mikroventilen elektrisch mit
der Funktionsvorgabeeinheit 7 gekoppelt und in der Lage, Sensorsignale an diese Funktionsvorgabeeinheit
zu übermitteln. Auf diese Weise kann die Ansteuerung der Mikroventile in Abhängigkeit
von den in einem oder mehreren der Fluidkanäle herrschenden und erfaßten Gegebenheiten
erfolgen. Man kann auf diese Weise sehr einfach Regelungs- und Anzeigevorgänge durchführen,
ohne auf zusätzliche externe Bauteile angewiesen zu sein. Durch die integrierte Sensorik
erübrigen sich außerdem umfangreiche Anschlußmaßnahmen, und es läßt sich eine kompakte
Bauweise realisieren. Dabei ist es möglich, die Sensoren in die gegebenenfalls vorhandenen
Schichtelemente 8 zu integrieren. Bei Bedarf können sämtliche Sensoren in einem gemeinsamen
Schichtelement untergebracht werden.
1. Ventilbatterie, mit einer Mehrzahl von zu einer Baueinheit zusammengefaßten Ventilen
(5), mit einer elektronischen Steuereinrichtung (7) zur Aktuierung der Ventile (5),
die mindestens eine Funktionsvorgabeeinheit (23) zur programmierbaren gruppenweisen
funktionellen Verknüpfung der Ventile (5) enthält, und mit einem an die Ventile (5)
angeschlossenen Fluidkanalsystem (6), dessen Fluidkanäle (12, 12; 13, 13'; 14, 14')
ausgehend von einer standardisiert vorgebenen Anordnung in Abhängigkeit von der mit
der Funktionsvorgabeeinheit (23) vorgegebenen funktionellen Ventilverknüpfung durch
Freigeben und/oder Verschließen von Durchgängen (32) individuell verschaltet sind.
2. Ventilbatterie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß allen Ventilen (5) gemeinsam
eine einzige Funktionsvorgabeeinheit (23) zugeordnet ist.
3. Ventilbatterie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventile (5)
alle vom gleichen Typ sind.
4. Ventilbatterie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder
mehrere Ventile (5) vom Typ 2/2-Schaltventil sind.
5. Ventilbatterie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens
eine Funktionsvorgabeeinheit (23) eine Verknüpfung von Ventilen (5) zu einer oberhalb
einer 2/2-Schaltfunktion liegenden höherwertigen Schaltfunktion ermöglicht, beispielsweise
zu einer 3/2- oder 4/2-Schaltfunktion.
6. Ventilbatterie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens
eine Funktionsvorgabeeinheit (23) eine Verknüpfung von Ventilen (5) im Sinne einer
Parallelschaltung zum Zwecke einer Vergrößerung der zur Verfügung gestellten Strömungsquerschnitte
ermöglicht.
7. Ventilbatterie nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Steuereinrichtung (7) so ausgeführt ist, daß sie den Anschluß eines mit einer separaten
Steuervorrichtung (3) kommunizierenden Busses (2), beispielsweise eines ASI-Busses,
ermöglicht.
8. Ventilbatterie nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Steuereinrichtung
(7) einen Busknoten (24) enthält, der zum Empfang serieller Steuersignale ausgelegt
ist.
9. Ventilbatterie nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens
eine Funktionsvorgabeeinheit (23) reversibel programmierbar ausgebildet ist.
10. Ventilbatterie nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Steuereinrichtung (7) so ausgeführt ist, daß die Programmierung der mindestens einen
Funktionsvorgabeeinheit (23) von externer Stelle aus durchführbar ist, beispielsweise
über einen angeschlossenen Bus (2) oder drahtlos ferngesteuert.
11. Ventilbatterie nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der
elektronischen Steuereinrichtung (7) aus zugeführten oder in einem internen Steuerprogramm
erzeugten Steuersignalen und aus in der Funktionsvorgabeeinheit (23) abgespeicherten
zugeordneten Funktionsverknüpfungsparametern ventilspezifische Betätigungssignale
für die angesprochenen Ventile (5) erzeugt werden.
12. Ventilbatterie nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
Fluidkanalsystem (6) an vorgegebenen Stellen über Absperrmittel (33) verfügt, deren
Betätigung an der betreffenden Stelle eine Freigabe oder einen Verschluß eines Durchganges
(32) zwischen Fluidkanälen hervorruft.
13. Ventilbatterie nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrmittel (33)
wenigstens teilweise von zum Beispiel durch Schmelzen oder Verdampfen thermisch entfernbaren
Trennwänden (34) gebildet sind.
14. Ventilbatterie nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrmittel
(33) wenigstens teilweise von Ventilen gebildet sind, insbesondere von Mikroventilen.
15. Mikroventilbatterie nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Absperrmittel (33) wenigstens teilweise von Ventilen gebildet sind, die auf magnetostriktivem
und/oder piezoelektrischem Funktionsprinzip und/oder auf einem Memorymetall-Funktionsprinzip
basieren.
16. Mikroventilbatterie nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Absperrmittel (28) ferngesteuert betätigbar sind, insbesondere drahtlos.
17. Ventilbatterie nach einem der Ansprüche 1 bis 16, gekennzeichnet durch eine reversible
Verschaltungsmöglichkeit der Fluidkanäle (12, 12'; 13, 13'; 14, 14').
18. Ventilbatterie nach einem der Ansprüche 1 bis 17, gekennzeichnet durch eine vorzugsweise
flexibel programmierbare Verschaltungseinrichtung (38) zum insbesondere gleichzeitigen
Herstellen sämtlicher Fluidkanalverschaltungen.
19. Ventilbatterie nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Mehrzahl von Sensoren - beispielsweise für Druck- oder Durchflußmessungen - in standardisierter
Verteilung vorhanden ist, die einerseits mit der Funktionsvorgabeeinheit (23) verbunden
sind und andererseits durch Freigeben und/oder Verschließen von Durchgängen individuell
mit den Fluidkanälen (12, 12' ; 13, 13' ; 14, 14' ) verschaltbar sind und deren Sensorsignale
in der Funktionsvorgabeeinheit (23) zum Beispiel für Regel- oder Anzeigezwecke verarbeitet
werden.
20. Ventilbatterie nach einem der Ansprüche 1 bis 19, gegekennzeichnet durch eine Ausgestaltung
als Mikroventilbatterie, deren Ventile (5) als durch Mikrostrukturierungsverfahren
hergestellte Mikroventile ausgebildet sind.
21. Mikroventilbatterie nach einem der Ansprüche 1 bis 20, gekennzeichnet durch einen
eine Mehrzahl aufeinanderliegender Schichtelemente (8) enthaltenden Schichtkörper,
der die Ventile (5) und das Fluidkanalsystem (6), beide durch Mikrostrukturierungsverfahren
erzeugt, enthält.