[0001] Die Erfindung betrifft einen Schirmständer mit einem Ständerelement, das das Kippmoment
des Schirmständers gegenüber dem Boden aufzunehmen vermag, und mit einem Halteelement,
in das das freie Ende eines Sonnenschirms einsteckbar ist, wobei das Ständerelement
und das Halteelement um eine Schwenkachse gelenkig miteinander verbunden sind. Bevorzugt
ist bei einem bestimmten Winkel ein Anschlag und/oder eine Arretierung gegen ein weiteres
Verschwenken des Halteelements gegenüber dem Ständerelement vorgesehen.
[0002] Bei Schirmständern befindet sich die Schwenkachse zum Verkippen des Sonnenschirms
üblicherweise auf Brusthöhe. In der gekippten Stellung des Sonnenschirms wandert dabei
der Schatten um den Sonnenschirm herum. Eine Person, die im Schauen bleiben will,
muß also ständig ihren Liege- bzw. Aufenthaltsort ändern. Auch wenn man den Sonnenschirm
senkrecht stellt, läßt sich dieses Problem nur teilweise lösen, da aufgrund des Schrägstandes
der Sonne sich immer noch eine Wanderbewegung der Sonne mit einem nur verhältnismäßig
kleinen Kernschatten ergibt, der dauerhaft nicht von der Sonne beschienen wird.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen Schirmständer zu schaffen, der es einer
Person ermöglicht, unter dem Sonnenschirm dauerhaft im Schauen ohne Änderung der Liege-
oder Sitzposition zu verbleiben.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße
Lösung besteht darin, daß die Schwenkachse zwischen Ständer- und Halteelement, welche
eine Kipp- und/oder Drehbewegung ermöglicht, nahe am Boden vorgesehen ist. Z.B. kann
die Schwenkachse 0,1 bis 10 cm über dem Boden liegen. Natürlich könnten auch zwei
oder mehr Schwenkachsen bzw. Kipp- und/oder Drehbewegungen ermöglichende Elemente
vorgesehen sein. Für Aufenthaltsorte nahe des Schirmständers ergibt sich damit eine
große Kemschattenfläche, wobei es lediglich erforderlich ist, daß der Sonnenschirm
selber der Sonne nachgeführt wird. Die große Kernschattenfläche ergibt sich dadurch,
daß zwischen dem Ständerelement und dem um eine in Bodennähe liegende Schwenkachse
schwenkbaren oberen Schirmende ein großer Abstand im Bereich von ca. 2m besteht, so
daß der auf diese Weise abgeknickte Schirm einen wirkungsvollen Sonnenschutz für die
Schattenfläche um das Ständerelement schafft. Das obere Schirmende kann also durch
die in Bodennähe liegende Schwenkachse um einen großen Bereich geschwenkt werden,
da die gesamte Länge zwischen in Bodennähe liegender Schwenkachse und oberem Schirmende
als Schwenkradius zur Verfügung steht. Dieser verfügbare Schwenkradius ist bei den
bekannten Sonnenschirmen erheblich verringert, da diese eine Schwenkachse aufweisen,
welche etwa in Brusthöhe vorgesehen ist. Es ist vorteilhaft die Schwenkachse so nahe
am Boden wie möglich vorzusehen, um das obere Schirmende um einen maximalen Bereich
verschwenken zu können. Dabei kann für die Schwenkachse und oder das Halteelement
ein Anschlag und/oder eine Arretierung gegen ein weiteres Verschwenken vorgesehen
sein.
[0005] Es ist insbesondere von Vorteil das Halteelement so schwenkbar auszugestalten, daß
es um eine in etwa horizontale Achse verschwenkbar ist. Wird das Ständerelement in
die richtige Position gebracht, so liegt die Schwenkachse in etwa parallel zur Bodenoberfläche.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn das Halteelement bzw. die Schwenkachse, oder auch das
Ständerelement, um eine in etwa vertikal verlaufende Achse drehbar sind. Eine Verstelimöglichkeit
der Lage des Haltelements bezüglich dem Ständerelement um zwei Freiheitsgrade, nämlich
der Drehung um eine in etwa vertikale Achse sowie des Klappens um eine etwa horizontale
Achse, ermöglicht eine genaue Positionierung des Halteelements und damit des mit diesem
verbindbaren bzw. verbundenen Sonnenschirms. Der Sonnenschirm kann mit einer solchen
Vorrichtung also z.B. so ausgerichtet werden, daß er eine maximale Schattenfläche
erzeugt, indem die axiale Achse des Halteelements in etwa auf die Sonne gerichtet
ist. Dabei kann der Sonnenschirm durch geeignete Drehung und Kippen dem sich verändernden
Sonnenstand nachgeführt werden, um die von dem Sonnenschirm erzeugte Schattenfläche
maximal zu halten. Die nahe am Boden vorgesehene Schwenkachse ermöglicht es somit,
daß um die Schwenkachse herum ein Kernschattenbereich erhalten werden kann, welcher
bei jedem möglichen Sonnenstand durch den Sonnenschirm abgedeckt wird.
[0006] Nach einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Ständerelement aus einem Dorn
mit einem nach oben auslaufenden Rohr, wobei der Dorn vorteilhaft in das Erdreich
eintreibbar ist. Das nach oben auslaufende Rohr ist zweckmäßig in das obere Ende des
Dorns einsteckbar und gegenüber Verdrehen mit einer Schraube sicherbar. Auf diese
Weise kann der Sonnenschirm in abgekippter Stellung einfach der Sonne nachgeführt
werden. Es ist aber auch möglich, statt des in das Erdreich eingetriebenen Dorns ein
handelsübliches mit Gewichten beschwertes Ständerelement zu verwenden. Bei der Ausgestaltung
des Ständerelements als ein in das Erdreich eintreibbarer Dorn bzw. als mit Gewichten
beschwertes Ständerelement ist es wichtig darauf zu achten, daß die Schwenkachse des
Halteelements zur Positionierung des Sonnenschirms möglichst nahe am Boden vorgesehen
ist. Hierzu können z.B. bei einem Dorn entsprechende Begrenzungselemente an dem Umfang
des Dorns vorgesehen sein, welche es verhindern bzw. erschweren, daß der Dorn über
diese Begrenzungselemente hinaus in das Erdreich eingebracht wird. Unmittelbar über
den Begrenzungselementen kann dann z.B. die Schwenkachse vorgesehen werden, welche
wie oben beschrieben auch verdrehbar ausgestaltet sein kann, insbesondere um eine
Achse, welche eine Verlängerung der Mittelachse des Dorns darstellt. Bei einem mit
Gewichten beschwerten Ständerelement kann die Schwenkachse z.B. in einer Vertiefung
des bzw. der Beschwerungsgewichte vorgesehen sein, so daß z.B. die Schwenkachse im
Mittelpunkt eines ringförmigen Beschwerungselements liegt.
[0007] Allgemein ist es möglich ein entsprechendes Schwenkelement zusammen mit einem eine
Drehung ermöglichendem Element vorzusehen, wobei das Schwenkelement natürlich oberhalb
oder unterhalb des Drehelements vorgesehen sein kann. Es ist aber auch möglich z.B.
ein Kugelgelenk zu verwenden, welches gleichzeitig eine Drehung und eine Schwenkung
ermöglicht. Bevorzugt ist der Sonnenschirm bzw. das entsprechende Halteelement in
jeder räumlichen Lage feststellbar, z.B. mittels einer oder mehrere Feststellschrauben,
so daß die durch das Gewicht des Sonnenschirms auf die entsprechenden Schwenk- bzw.
Drehelemente wirkenden Kräfte und Momente aufgenommen werden können.
[0008] Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, daß an dem nach oben auslaufenden Rohr
des Ständerelements das Halteteil verschwenkbar gelagert ist. Da im wesentlichen die
volle Länge des Sonnenschirms ein Moment auf das Halteteil ausübt, sollte eine stabile
Arretierung vorgesehen sein. Die Arretierung des Halteteils kann z.B. durch eine Schraube
erfolgen, die mit einem Gewindebolzen verschraubt ist, der sich unterhalb der Schwenkachse
gegenüber dem nach oben auslaufenden Rohr des Ständerelements abstützt. Die Schraube
und der Gewindebolzen können dabei derart ausgelegt sein, daß diese die beträchtlichen
Hebelkräfte, die durch Windstöße noch verstärkt werden können, aufnehmen können.
[0009] An der Stelle zum Einstecken des freien Endes des Sonnenschirms am Halteelement ist
der Sonnenschirm zweckmäßig durch eine weitere Schraube gesichert.
[0010] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden anhand nachfolgender Zeichnungen
erläutert.
[0011] Dabei zeigt:
- Fig. 1
- den erfindungsgemäßen Schirmständer in montierter Stellung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den Schirmständer gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- die Schattenverteilung in Abhängigkeit von dem Sonnenstand, und
- Fig. 4a bis f
- die Handhabung des erfindungsgemäßen Schirmständers.
[0012] Fig. 1 zeigt den Schirmständer in montierter Stellung. Der Schirmständer ist mit
einem Dorn 6, welcher z.B. etwa 25 bis 26 cm lang ist, in dem Erdreich fest verankert.
Am oberen Ende des Dorns 6 ist ein Schaft 7 vorgesehen, in den ein Zwischenrohr 1
eingesteckt ist. Das Zwischenrohr 1 ist um 360° drehbar und läßt sich gegen Verdrehen
mit einer ersten Wendelschraube 10 sichern. Der Schaft 7 weist ein Begrenzungselement
auf, welches verhindert, daß das Zwischenrohr 1 über dieses Begrenzungselement hinaus
in den Dorn 6 eindringt. Am oberen Ende des Zwischenrohrs 1 ist das Halteelement 5
verschwenkbar um eine Achse 8 gelagert. In das Halteelement 5 ist das freie Ende eines
Sonnenschirmständers 4 einsteckbar, der durch eine weitere Wendelschraube 11 gesichert
werden kann und für das als Anschlag ein Bolzen 14 vorgesehen ist. Der Schwenkwinkel
15 des Halteelements 5 kann durch die Wendelschraube 2 eingestellt bzw. festgestellt
werden. Die Wendelschraube 2 weist dabei ein Innengewinde auf, in das ein Gewindebolzen
eingeschraubt ist, der an seiner hinteren Öse gelenkig mit dem Zwischenrohr 1 verbunden
ist. Auf diese Weise können auch bei großen Verschwenkwinkeln 15 die um die Achse
8 entstehenden Momente sicher und wirkungsvoll aufgenommen werden.
[0013] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den Schirmständer gemäß Fig. 1, in der die Lage
der Wendelschrauben 2, 10 und 11 sowie des Gewindebolzens 13 zu sehen ist.
[0014] Fig. 3 zeigt die Schattenverteilung bei Verwendung des erfindungsgemäßen Schirmständers
bei verschiedenen Sonnenständen. In der Mitte M zeigt sich ein Kernschattenbereich,
der ungefähr die Ausdehnung von einem Quadratmeter aufweist.
[0015] Die Figuren 4a bis 4f zeigen die Handhabung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Schirmständers. Wie aus Fig. 4a ersichtlich wird ein Dorn 6, welcher an seinem oberen
Ende eine Aufnahmeöffnung für ein Rohr aufweist, welches mit einer Schraube 10 gesichert
werden kann, in dem Erdreich eines Rasens versenkt bzw. verankert. Der Dorn 6 kann
dann, nach geeigneter Positionierung, wie in Fig. 4b gezeigt in seiner Position durch
eine zusätzliche Kraft, z.B. durch das Belasten des Dorns 6 mit dem Körpergewicht,
fest verankert werden.
[0016] Fig. 4c zeigt, daß der Sonnenschirmständer 4 in das Halteelement 5 eingebracht wird,
wobei der Sonnenschirmständer 4 mittels der Schraube 11 fest mit dem Halteelement
5 verbunden werden kann. Die Schraube 2 dient zur Einstellung des Winkels zwischen
Halteelement 5 und schwenkbar mit diesem verbundenen Zwischenrohr 1. Das Halteelement
5 und das Zwischenrohr 1 sind in Fig. 4c in einer Richtung ausgerichtet, jedoch kann
der Winkel zwischen diesen Elementen verstellt werden, wie aus den Fig. 4e und 4f
ersichtlich.
[0017] Die aus dem Sonnenschirmständer 4 und Halteelement 5 bestehende Einheit wird, wie
in Fig. 4d gezeigt, in das obere Ende des Dorns 6 eingesteckt. Dabei wird das Zwischenrohr
1 des Halteelements 5 in eine Öffnung am oberen Ende des Dorns 6 eingebracht und anschließend
mit einer Schraube 10 festgeklemmt; siehe Fig. 4e. Anschließend erfolgt die Ausrichtung
des Halteelements 5 bzw. des mit diesem fest verbundenen Sonnenschirmständers 4 in
Richtung auf die Sonne, wobei das Halteelement 5 geeignet gekippt wird. Die Arretierung
erfolgt hierbei über die Schraube 2. Wie in Fig. 4e durch den Pfeil angedeutet kann
auch eine Drehung des in dem oberen Ende des Dornes 6 angeordneten Zwischenrohres
1 um seine Längsachse erfolgen, um eine geeignete Ausrichtung des Halteelements 5
vorzunehmen. Die entsprechend gedrehte Stellung kann mit der Schraube 10 fixiert werden.
Die Schrauben 2 und 10 dienen somit zur Fixierung der Position des Halteelements 5
bzw. des damit verbundenen Sonnenschirmständers 4.
[0018] Aus Fig. 4f ist ersichtlich, daß ein Sonnenschirm 16 in den Sonnenschirmständer 4
eingebracht und mittels einer Schraube 17 fest mit diesem verbunden werden kann.
[0019] Natürlich kann die Reihenfolge bei dem Zusammensetzen der erfindungsgemäßen Anordnung
verändert werden. Insbesondere kann natürlich eine entsprechende Positionierung auch
bei eingestecktem Sonnenschirm 16 erfolgen.
[0020] Dabei ist es möglich, daß der so montierte Sonnenschirm 16 durch geeignete Positionierung
des Halteelements 5 dem jeweiligen Sonnenstand angepaßt bzw. nachgeführt wird.
[0021] Es ist nicht erforderlich, daß der Dorn 6, das Halteelement 5, der Sonnenschirmständer
4 und der Sonnenschirm 16 als getrennte und zerlegbare Elemente ausgebildet sind.
Vielmehr ist es auch möglich diese als Einheit auszubilden, wobei natürlich auch einzelne
abnehmbare funktionale Elemente vorgesehen sein können. Der Sonnenschirm 16 kann z.B.
einen einstückigen Sonnenschirmständer 4 aufweisen, welcher an seinem unteren Ende
ein fest angebrachtes Kugelgelenk aufweist, das mit entsprechenden Beschwerungsgewichten
verbunden ist und vorzugsweise arretiert werden kann.
1. Schirmständer mit:
a) einem Ständerelement (6)
b) einem Halteelement (5), welches mit dem Ständerelement (6) über eine Schwenkachse
(8) gelenkig verbunden ist;
dadurch gekennzeichnet, daß
c) die Schwenkachse (8) nahe am Boden vorgesehen ist.
2. Schirmständer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ständerelement (6)
aus einem Dorn mit einem nach oben auslaufenden Rohr besteht, wobei der Dorn in das
Erdreich eintreibbar ist.
3. Schirmständer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das nach oben auslaufende
Rohr in das obere Ende des Dorns einsteckbar ist.
4. Schirmständer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ständerelement aus
einem mit Gewichten beschwerten Fußständer besteht, der ein nach oben auslaufendes
Rohr aufweist.
5. Schirmständer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das nach oben auslaufende
Rohr verdrehbar ist und bevorzugt mit einer Schraube (10) gesichert werden kann.
6. Schirmständer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement
(5) an dem nach oben auslaufenden Rohr verschwenkbar gelagert ist.
7. Schirmständer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Arretierung des Halteelements
(5) durch eine Schraube erfolgt, die mit einem Gewindebolzen verschraubt ist, der
sich bevorzugt unterhalb der Schwenkachse (8) gegenüber dem nach oben auslaufenden
Rohr des Ständerelements abstützt.
8. Schirmständer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das freie
Ende des Sonnenschirms in dem Halteelement (5) durch eine Schraube (11) gesichert
ist.
9. Schirmständer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement
(5) und/oder die Schwenkachse (8) bei einer bestimmten Lage bzw. einem bestimmten
Winkel festgestellt oder arretiert werden können.
10. Halteelement für einen Schirmständer, welches im montierten Zustand in Bodennähe schwenkbar
ist.