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(11) |
EP 0 956 917 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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29.09.2004 Patentblatt 2004/40 |
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Anmeldetag: 10.05.1999 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)7: B22D 41/58 |
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Metallurgisches Gefäss
Metallurgical vessel
Récipient métallurgique
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| (84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FI FR GB IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
11.05.1998 DE 19820727
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| (43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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17.11.1999 Patentblatt 1999/46 |
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Patentinhaber: Raubuch, Berthold |
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66773 Schwalbach-Elm (DE) |
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Erfinder: |
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- Raubuch, Berthold
66773 Schwalbach-Elm (DE)
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Vertreter: Wieske, Thilo et al |
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Patentanwaltskanzlei
Vièl & Wieske
Postfach 65 04 03 66143 Saarbrücken 66143 Saarbrücken (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
AT-B- 383 529 DE-A- 3 441 324 DE-C- 19 520 897
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DE-A- 2 607 070 DE-A- 3 807 333
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| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Gefäß zur Aufnahme von flüssigem Stahl bzw. Gußeisen,
das im wesentlichen aus einem Stahlmantel und einer Zustellung aus Feuerfest-Material
besteht, wobei an einer definierten Stelle eine für den Abstich vorgesehene Öffnung
vorhanden ist, wobei um die für den Abstich vorgesehene Öffnung mehrere gasdurchlässige
Spülsteine vorgesehen sind, mit deren Hilfe ein Hohl-Wirbel verhinderndes Gas beim
Abstich des Stahls bzw. Gußeisens entgegen der Fließrichtung des Stahls bzw. Gußeisens
in das Stahlbad bzw. Gußeisenbad einblasbar ist, entsprechend dem Oberbegriff der
Patentansprüche 1 und 5.
[0002] Beim Gießen von flüssigem Stahl aus dafür geeigneten Gefäßen, beispielsweise mit
Gießpfannen, ist vor allem gegen Ende des Stahlablaufes zu beobachten - wie bei Fluiden
allgemein bekannt -, daß an der Oberfläche der Reststahlmenge sich ein Hohl-Wirbel
bildet, der Schlackenteile mit sich reißt und diese beispielsweise beim Stranggießen
in den Verteiler und damit in die herzustellenden Knüppel gelangen, was unerwünscht
ist.
[0003] Zur Vermeidung von Schlackenteilchen in den Stahlknüppeln oder auch Stahlblöcken
(bei Kokillenguß) geht man auch so vor, daß eine relativ große Restmenge an Stahl
in der Gießpfanne bleibt, um der Bildung eines Hohl-Wirbels entgegenzuwirken. Bei
den heute üblichen großen Gießpfannen bleiben bei dieser Vorgehensweise zwischen 1
bis 3 Tonnen flüssiger Stahl in der Pfanne, die an entsprechender Stelle ausgeleert
und als Schrott wieder eingesetzt werden. Diese Arbeitsweise hat vor allem den Nachteil,
daß das Ausbringen an Stahl deutlich vermindert wird.
[0004] Aus der DE 34 41 324 A1 ist es bekannt, rund um die Auslaßöffnung Spülsteine anzuordnen,
die zylinderförmig ausgebildet sind. Über diese Spülsteine wird Gas in das Stahlbad
eingeblasen, um die Wirbelbildung beim Ablassen zu verhindern.
[0005] Aus der DE 38 07 333 A1 ist es bekannt, die Auslaßöffnung sich kegelstumpfformig
von der Auslaßöffnung weg verjüngend auszubilden. Dadurch soll der Abfluss des Stahls
verbessert werden. Dabei ist ein einziger gasdurchlässiger Spülstein konzentrisch
um diese Auslaßöffnung herum vorgesehen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beim Abgießen von flüssigem Stahl aus einem
dafür geeigneten Gefäß das Mitfließen von Schlackenteilchen zu vermeiden.
[0007] Diese Aufgabe wird bei dem eingangs näher bezeichneten Gefäß dadurch gelöst, daß
die Spülsteine kegelstumpfförmig ausgebildet sind, wobei die Verjüngungsrichtung der
kegelstumpfförmigen Spülsteine auf die Innenseite des Gefäßes zu gerichtet ist.
[0008] Die für den Abstich vorgesehene Öffnung wird gemäß Anspruch 2 durch einen Lochstein
gebildet.
[0009] Gemäß der Erfindung ist auch vorgesehen, daß die gasdurchlässigen Spülsteine um den
Lochstein herum angeordnet sind.
[0010] Erfindungsgemäß ist es auch, daß der Lochstein vier um 90° gegeneinander versetzte
Spülsteine aufweist.
[0011] Nach einer anderen Lösung nach der vorliegenden Erfindung gemäß Anspruch 5 sind die
Spülsteine im eingebauten Zustand in ihrer Längsrichtung so orientiert, dass diese
Längsrichtung die Mittelachse der Öffnung oberhalb dieser Öffnung schneidet.
[0012] Dadurch wird das einströmende Gas in Richtung der möglichen Wirbelausbildung gelenkt.
[0013] Mit der vorgenannten Vorrichtung kann zumindest bei Unterschreiten einer bestimmten
Restmenge an flüssigem Stahl oder Gußeisen in dem Gefäß Gas entgegen der Fließrichtung
des flüssigen Stahls bzw. Gußeisens in das Gefäß eingeblasen werden.
[0014] Dabei tritt das Gas an der Oberfläche des flüssigen Stahls bzw. Gußeisens in dem
Gefäß aus. Vorteilhaft können durch das Einblasen des Gases die Ausbildung von Hohl-Wirbeln
und die dadurch verbundene Mitnahme von Verunreinigungen weitgehend vermieden werden,
auch wenn das Gefäß zumindest weitgehend vollständig entleert wird.
[0015] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen im wesentlichen darin, daß beim
Abstechen von flüssigem Stahl bzw. Gußeisen aus einem dafür geeigneten Gefäß kein
Mitlaufen von Schlacke aus dem Stahlbad in zur Weiterverarbeitung bestimmte Produkte
erfolgt, beispielsweise Knüppel beim Stranggießen, Kokillen-Produkte. Dadurch ergibt
sich eine Qualitätsverbesserung der so hergestellten Stahl- bzw. Gußeisenprodukte.
Außerdem kann das Gefäß zur Aufnahme von flüssigem Stahl bzw. Gußeisen völlig leerlaufen,
was einem höheren Ausbringen als bisher beim Stahl bzw. Gußeisen gleichkommt. Durch
das völlige Leerlaufen des Gefäßes ergibt sich weiterhin eine Kosteneinsparung, weil
kein Rest-Stahl bzw. Rest-Gußeisen mehr in den Schlackenkübel eingekippt wird. Die
Erfindung kann bei Gießpfannen, in einem Konverter oder beispielsweise in einem Elektro-Ofen
benutzt werden.
[0016] Die Erfindung kann auch Teil an sich bekannter Schiebeverschlüsse sein, insbesondere
bei Gießpfannen.
[0017] Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
[0018] Es zeigen
Fig. 1 den Schnitt A-B eines Lochsteins und
Fig. 2 die zu Fig. 1 gehörende Draufsicht auf einen Lochstein.
[0019] Wie aus den beiden Figuren ersichtlich, sind in diesem gezeigten Ausführungsbeispiel
vier kegelstumpfförmig ausgebildete gasdurchlässige Spülsteine 2 vorgesehen. Sie haben
in Richtung Gefäßboden Anschlüsse 6, die beispielsweise über eine Ringleitung 7 verbunden
sein können, welche über einen Anschluß 8 an die Gasversorgung angeschlossen ist;
- als Gas wird ein für das Stahlbad neutrales Gas, beispielsweise Argon, verwendet.
[0020] Anstelle der Ringleitung 7 kann auch jeder der Spülsteine mit einem separaten Anschluß
für die Versorgung mit unter Druck stehendem Gas versehen sein. Dabei erweist es sich
als vorteilhaft, daß durch alle Spülsteine in etwa dieselbe Menge Gas strömt, so daß
sich ein besonders gleichmäßiges Spülen und dadurch bedingt ein besonder gleichmäßiges
Fließen des Stahls bzw. Gußeisens beim Abstich ergibt. Wenn die Spülsteine über eine
Ringleitung mit unter Druck stehendem Gas versorgt werden, kann es aufgrund unterschiedlicher
Porösitäten der einzelnen Spülsteine zu größeren Differenzen in den durch die einzelnen
Spülsteine fließenden Gasmengen kommen, so daß sich unter Umständen ein ungleichmäßigerer
Spülvorgang ergibt. Es hat sich gezeigt, daß das Gas beispielsweise vorteilhaft unter
einem Druck von etwa 10 bis 12 bar stehen kann, um ein vorteilhaftes Ergebnis zu erzielen.
[0021] Bei einem Gefäß zur Aufnahme von 170 t Stahl in gefülltem Zustand hat es sich ebenfalls
als vorteilhaft erwiesen, mit dem Spülvorgang zu beginnen, wenn die Restmenge an Stahl
in dem Gefäß etwa 15 t beträgt, was einer Höhe von etwa 20 cm in dem Gefäß entspricht.
Es können dann etwa 30 bis 40 Liter Gas pro Minute durch alle Spülsteine strömen.
Daß bei einer größeren Restmenge an flüssigem Stahl bzw. Gußeisen in dem Gefäß die
Einleitung eines Spülvorgangs nicht unbedingt notwendig ist, kann dadurch erklärt
werden, daß durch den dann größeren Druck des flüssigen Stahls bzw. Gußeisens die
Ausbildung der Hohl-Wirbel verhindert wird.
[0022] Durch das Einblasen des Gases über die Spülsteine 2 in Spülrichtung 9, d.h. entgegen
der Fließrichtung 3 des Stahls aus dem Stahlbad 4, kann sich ein schädlicher Hohl-Wirbel
nicht bilden. So kann das Gefäß praktisch ganz leerlaufen und es ergeben sich die
beschriebenen Vorteile.
[0023] Die Erfindung ist auf das Verarbeiten von flüssigem Stahl nicht beschränkt; auch
beim Abstechen von Gußeisen kann die Erfindung zum Einsatz kommen.
1. Gefäß zur Aufnahme von flüssigem Stahl bzw. Gußeisen, das im wesentlichen aus einem
Stahlmantel und einer Zustellung aus Feuerfest-Material besteht, wobei an einer definierten
Stelle eine für den Abstich vorgesehene Öffnung vorhanden ist, wobei um die für den
Abstich vorgesehene Öffnung (5) mehrere gasdurchlässige Spülsteinevorgesehen sind,
mit deren Hilfe ein Hohl-Wirbel verhinderndes Gas beim Abstich des Stahls bzw. Gußeisens
entgegen der Fließrichtung (3) des Stahls bzw. Gußeisens in das Stahlbad bzw. Gußeisenbad
(4) einblasbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Spülsteine (2) kegelstumpfförmig ausgebildet sind, wobei die Verjüngungsrichtung
der kegelstumpfförmigen Spülsteine (2) auf die Innenseite des Gefäßes zu gerichtet
ist.
2. Gefäß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die für den Abstich vorgesehene Öffnung (5) durch einen Lochstein (1) gebildet wird.
3. Gefäß nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gasdurchlässigen Spülsteine (2) um den Lochstein (1) herum angeordnet sind.
4. Gefäß nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Lochstein (1) vier um 90° gegeneinander versetzte Spülsteine (2) aufweist.
5. Gefäß zur Aufnahme von flüssigem Stahl bzw. Gußeisen, das im wesentlichen aus einem
Stahlmantel und einer Zustellung aus Feuerfest-Material besteht, wobei an einer definierten
Stelle eine für den Abstich vorgesehene Öffnung vorhanden ist, wobei um die für den
Abstich vorgesehene Öffnung (5) mehrere gasdurchlässige Spülsteine vorgesehen sind,
mit deren Hilfe ein Hohf-Wirbel verhinderndes Gas beim Abstich des Stahls bzw. Gußeisens
entgegen der Fließrichtung (3) des Stahls bzw. Gußeisens in das Stahlbad bzw. Gußeisenbad
(4) einblasbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Spülsteine (2) im eingebauten Zustand in ihrer Längsrichtung so orientiert sind,
dass diese Längsrichtung die Mittelachse der Öffnung (5) oberhalb dieser Öffnung schneidet.
1. A vessel for holding molten steel or cast iron, essentially comprising a steel jacket
and a refractory lining, a taphole being provided at a defined position and, around
the taphole (5), a plurality of gas-permeable purge plugs being provided with the
help of which a gas to prevent the formation of a hollow vortex can be blown during
tapping of the steel or cast iron into the molten steel or molten cast iron (4) in
counterflow relation to the flow of steel or cast iron, characterised in that the purge plugs (2) are shaped as truncated cones and converge towards the interior
of the vessel.
2. The vessel of claim 1, characterised in that the taphole (5) is formed by a seating block (1).
3. The vessel according to claim 2, characterised in that the gas-permeable purge plugs (2) are arranged around the seating block (1).
4. The vessel according to one of claims 2 to 3, characterised in that the seating block (1) has four purge plugs (2) offset at 90 ° relative to each other.
5. A vessel for holding molten steel or cast iron, essentially comprising a steel jacket
and a refractory lining, a taphole being provided at a defined position and, around
the taphole (5), a plurality of gas-permeable purge plugs being provided with the
help of which a gas to prevent the formation of a hollow vortex can be blown during
tapping of the steel or cast iron into the molten steel or molten cast iron (4) in
counterflow relation to the flow of steel or cast iron, characterised in that the purge plugs (2), when in position, are oriented such that their longitudinal
axes intersect the centre line through the taphole (5) at a point above the taphole.
1. Récipient destiné à recevoir de l'acier liquide ou de la fonte de fer, constitué essentiellement
d'un manteau en acier et d'un garnissage en matériau réfractaire, une ouverture étant
prévue à un endroit défini pour la coulée, plusieurs pierres de lavage perméables
aux gaz étant prévues autour de l'ouverture (5) prévue pour la coulée, à l'aide desquelles
un gaz, empêchant la formation de tourbillons creux lors de la coulée de l'acier ou
de la fonte de fer, est introduit à contre-courant de la direction de coulée (3) de
l'acier ou de la fonte de fer dans la cuve d'acier ou la cuve de fonte de fer (4),
caractérisé en ce que les pierres de lavage (2) ont la forme d'un tronc de cône, la direction du rétrécissement
des pierres de lavage (2) en tronc de cône devant être dirigée vers l'intérieur du
récipient.
2. Récipient selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'ouverture (5) prévue pour la coulée est formée à travers une busette (1).
3. Récipient selon la revendication 2, caractérisé en ce que les pierres de lavage (2) perméables aux gaz sont disposées tout autour de la busette
(1).
4. Récipient selon l'une des revendications 2 ou 3, caractérisé en ce que la busette (1) est munie de quatre pierres de lavage (2) décalées de 90° les unes
par rapport aux autres.
5. Récipient destiné à recevoir de l'acier liquide ou de la fonte de fer, constitué essentiellement
d'un manteau en acier et d'un garnissage en matériau réfractaire, une ouverture étant
prévue à un endroit défini pour la coulée, plusieurs pierres de lavage perméables
aux gaz étant prévues autour de l'ouverture (5) prévue pour la coulée, à l'aide desquelles
un gaz, empêchant la formation de tourbillons creux lors de la coulée de l'acier ou
de la fonte de fer, est introduit à contre-courant de la direction de coulée (3) de
l'acier ou de la fonte de fer dans la cuve d'acier ou la cuve de fonte de fer (4),
caractérisé en ce que les pierres de lavage (2) à l'état monté sont orientées, du point de vue de leur
direction longitudinale, de telle sorte que cette direction longitudinale coupe l'axe
médian de l'ouverture (5) au-dessus de cette ouverture.

