(19)
(11) EP 0 956 936 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.11.1999  Patentblatt  1999/46

(21) Anmeldenummer: 98108869.3

(22) Anmeldetag:  15.05.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B27N 3/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: WERZALIT AG + CO.
D-71720 Oberstenfeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Schallenmüller, Karl-Heinz
    74360 Auenstein (DE)
  • Weinberg, Gerd
    71720 Oberstenfeld (DE)
  • Huber, Helmuth
    71720 Gronau (DE)

(74) Vertreter: Bögl, Wolfgang, Dipl.-Ing. 
Hölderlinstrasse 16
74395 Mundelsheim
74395 Mundelsheim (DE)

   


(54) Mehrzweckpresse zur Herstellung von Formteilen


(57) Es ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen aus einem nicht fließfähigen Gemisch von Span- und/oder Faserwerkstoffen und wärmehärtbaren Bindemitteln beschrieben. Sie besitzt ein feststehendes Preßwerkzeugunterteil (1), an welchem ein den Füllraum (2) umfassendes, rahmenartiges, mit einem Deckel (4) verschließbares Preßwerkzeugoberteil (3) vertikal geführt ist. Auf der Außenseite des Preßwerkzeugunterteils (1) ist eine mit diesem verbundene Sperrvorrichtung der Zuführungskanäle (6) angeordnat.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen aus einem nicht fließfähigen Gemisch von Span-und/oder Faserwerkstoffen und wärmehärtbaren Bindemitteln, welche ein feststehendes Preßwerkzeugunterteil besitzt, an welchem ein den Füllraum umfassendes, rahmenartiges, mit einem Deckel verschließbares Preßwerkzeugoberteil vertikal geführt ist, in dessen zum Füllraum hin gerichteten Wänden Zuführungskanäle vorgesehen sind.

[0002] Eine solche Vorrichtung ist bekannt ( EP-A-0 443 053 ).

[0003] Sie wird bei der Herstellung von Formteilen aus dem vorstehend genannten Gemisch verwendet, bei welcher das Gemisch vor dem Pressen von in das Preßwerkzeug eingeführte heiße Gase oder Dämpfe bedampft wird.Das Gemisch soll vor dem Pressen des Formteils gleichmäßig von den heißen Gasen oder Dämpfen bedampft werden.
Bei der Herstellung von Formteilen werden üblicherweise wegen deren verschiedenen Formen, unterschiedliche Preßwerkzeugunterteile und Preßwerkzeugoberteile benötigt, welche im Füllzustand entsprechende Füllräume bilden. Es wäre aber zweckmäßig, wenn man die gleiche Presse für das Pressen von unterschiedlichen Formteilen verwenden könnte, wenn die Gestalt gleich ist, sie sich beispielsweise nur in der Dicke unterscheiden.

[0004] Das der Erfindung zugrunde liegende technische Problem besteht darin, die bekannte Presse in der Weise zu verbessern, daß das gleiche Werkzeug für die Herstellung von Formteilen unterschiedlicher Höhe verwendet werden kann.

[0005] Diese technische Problem ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf der Außenseite des Preßwerkzeugunterteils eine mit diesem verbundene Sperrvorrichtung der Zuführungskanäle angeordnet ist.

[0006] Bei der neuen Vorrichtung wird der das Gemisch aufnehmende Füllraum an die Stärke des zu pressenden Formteils angepaßt und die nicht benötigten Zuführungskanäle der heißen Gase oder Dämpfe verschlosssen.
Vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 4 enthalten. Sie ist nachstehend anhand der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen :
Fig. 1
schematisch den Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung mit einem tiefen Füllraum (a) und einem weniger tiefen Füllraum (b),
Fig. 2
schematisch den Längsschnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung mit einem tiefen Füllraum (a) und einem weniger tiefen Füllraum (b).


[0007] In den Figuren 1 und 2 sind jeweils nur verschiedene Hälften der gleichen Presse gezeigt und zwar eine linke Hälfte (a) und eine rechte Hälfte (b).

[0008] Die Presse besitzt ein Preßwerkzeugunterteil (1). An diesem ist das den Füllraum (2) umfassende, rahmenartige Preßwerkzeugoberteil (3) vertikal geführt. Es ist mit dem Deckel (4) verschließbar und - wie durch die Pfeile (5) verdeutlicht - vertikal verschiebbar. In den Wänden des Preßwerkzeugoberteils (3) sind die Zuführungskanäle (6) für die heißen Gase angeordnet, welche aus der Sammelleitung (7) gespeist werden. Die Heizungen, von denen beim Pressen der Formteile die benötigte Wärme erzeugt wird, sind mit (8) bezeichnet.

[0009] Auf der Außenseite des Preßwerkzeugunterteils 1 ist eine Sperrvorrichtung der Zuführungskanäle (6) angeordnet, welche bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel aus der Platte (9) besteht, welche mit dem Preßwerkzeugunterteil 1 verbunden ist. Die Platte (9) wird an die Innenfläche des Preßwerkzeugoberteils (3) angedrückt, wie die Druckfedern (10) verdeutlichen.

[0010] Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, nehmen Preßwerkzeugunterteil 1 und Preßwerkzeugoberteil 3 im linken Teil der Presse (a) eine solche Stellung zueinander ein, daß ein großer Füllraum (2) entstanden ist. Die Platte (9) nimmt eine solche Stellung ein, daß alle Zuführungskanäle (6) beim Bedampfen des im Füllraum (2) vorhandenen Gemisches teilnehmen können.

[0011] Beim rechten Teil der Presse (b) weist der Füllraum (3) durch die vertikale Absenkung der Preßwerkzeugoberteils (3) eine geringere Füllhöhe auf. Die nicht für das Bedampfen des Gemischs benötigten Zuführungskanäle (6) sind von der Platte (9) verschlossen.

[0012] In Fig. 2 sind die gleichen Teile der Presse mit den gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 versehen. Die in Fig. 2 gezeigte Presse unterscheidet sich von der in Fig.1 gezeigten Presse dadurch, daß anstelle der Platte (9) in den Sammelleitungen (7) vertikal verschiebbare Abdichtstößel (11) vorhanden sind. Diese können entweder starr mit dem Preßwerkzeugunterteil gekoppelt sein oder separat einstellbar sein.


Ansprüche

1. Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen aus einem nicht fließfähigen Gemisch von Span- und/oder Faserwerkstoffen und wärmehärtbaren Bindemitteln, welche ein feststehendes Preßwerkzeugunterteils besitzt, an welchem ein den Füllraum umfassendes, rahmenartiges, mit einem Deckel verschließbares Preßwerkzeugoberteil vertikal geführt ist, in dessen zum Füllraum hin gerichteten Wänden Zuführungskanäle vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Außenseite des Preßwerkzeugunterteils eine mit diesem verbundene Sperrvorrichtung der Zuführungskanäle (6) angeordnet ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrvorrichtung aus einer wenigstens auf einem Teil der Innenfläche des Preßwerkzeugoberteils anliegenden Platte (9) besteht.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (9) federnd am Preßwerkzeugunterteil (1) abgestütz ist.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrvorrichtung aus in der Sammelleitung (7) für die Zuführungskanäle (6) angeordnete Abdichtungsstößel (11) besteht.
 




Zeichnung










Recherchenbericht