[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Seiherstab für einen aus einer Mehrzahl von
Seiherstäben zusammengesetzten im wesentlichen zylinderförmigen Seiherkorb zwecks
Eingrenzung eines Kompressionsraumes in einer Schneckenpresse für die Verarbeitung
von tierischen bzw. pflanzlichen Produkten zu Fleischmehl und Tierfett bzw. pflanzlichen
Ölen und dergl.
[0002] Es ist bekannt, bei Ausrüstungen für die Verarbeitung von tierischen Abfällen, sowohl
als auch pflanzlichen Produkten, zur Gewinnung von Fleischmehl und Tierfett bzw. pflanzlichen
Ölen und dergl., Schneckenpressen zu verwenden. Hierzu werden Schnecken eingesetzt,
deren Kerndurchmesser von der Zuführ- zur Austrittsöffnung hin ansteigt, wobei an
der Außenoberfläche der Schnecke die Schneckenwindungen in unterschiedlichsten Ausführungsformen
ausgebildet sein können und einen Kompressionsraum bilden. Der den Kompressionsraum
umhüllende Seiherkorb bildet mit gelegten Seiherstäben die Siebfläche für die abzutrennende
Flüssigkeit, wobei durch dünne Distanzblättchen zwischen den Seiherstäben die freien
Austrittsflächen erzeugt werden. Die Seiherstäbe werden aus ihrer ursprünglichen rechteckigen
Form - hochkant eingelegt - und sind in der Regel nach außen hin verjüngt ausgebildet,
um der Flüssigkeit und den eventuell mitgeführten Feinstteilchen den Austritt zu ermöglichen.
[0003] Diese Konstruktion erfordert eine relativ dicke Ausführung der Seiherstäbe, damit
eine breite Auflagefläche auf den Stützrippen gegen Wegkippen oder Verschieben gewährleistet
wird. Außerdem ist die Querschnittsform zur geometrischen Form eines Kreisringsektors
ausgebildet, so dass die natürlich zur Verfügung stehende Auflagefläche auf den Stützrippen
des Seiherkorbes nicht vollflächig ausgenutzt werden kann.
[0004] Die Befestigung und somit die Verspannung der Seiherstäbe erfolgt durch Klemmleisten,
die an der Trennfuge der Seiherkorbhälften verschraubt werden. Die Spannkraft hierzu
verläuft mehr oder weniger linear oder punktförmig im Bereich der dem Innenraum zugewandten
Zone der Stäbe und wird über die Distanzblättchen an der engsten Stelle zwischen diesen
übertragen. Eine angeschliffene Längsfläche im Kopfbereich der Stäbe zur Übertragung
der Spannkraft auf die Seiherstäbe über die Distanzblättchen kann den Flüssigkeits-/Feststoffaustritt
behindern und zeitweise zu Verstopfungen zwischen den Stäben führen.
[0005] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, mit einer vergrößerten
Austrittsfläche spürbare Vorteile (reduzierte Fett- bzw. Ölgehalte) im Pressgut zu
erreichen und dabei auch noch die Montage von Seiherstäben im Seiherkorb wesentlich
zu vereinfachen.
[0006] Erreicht wird dies durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche.
[0007] Anstelle der bisher genutzten Distanzelemente werden nun die Seiherstäbe gemäß der
Erfindung mit Distanzrippen durch Aufschweißungen oder Materialerhebungen versehen,
die dem Teilungswinkel (Anzahl der erforderlichen Stäbe pro Korb bestimmt) angepaßt
und entsprechend geformt sind.
[0008] Durch diese Form liegen die Seiherstäbe mit der ganzen Fläche der Rippen aneinander
an und erfahren so einen stabilen Sitz im Seiherkorb, der eine Bewegung oder Wegkippen
der Seiherstäbe zwischen den Klemmleisten unmöglich macht. Dadurch kann die Dicke
der Seiherstäbe bedeutsam reduziert, entsprechend die Anzahl der Stäbe erhöht werden,
was zu einer entsprechenden Erhöhung der wirksamen Flüssigkeitsaustrittsfläche eines
Korbes führt.
[0009] Die Breite der Spalte zwischen den einzelnen Seiherstäben wird durch die Dicke der
Distanzrippen (Spaltmaß s) festgelegt. Der Austrittsraum für die Flüssigphase beginnt
zugleich an den Längskanten der Fläche der Seiherstäbe, die mit dem Pressgut in Berührung
kommt und expandiert kontinuierlich entsprechend dem Teilungswinkel für die Stabform.
Verstopfungen durch mitgeführte Feinteile in der abgepressten Flüssigkeit werden daher
bedeutsam gegenüber der herkömmlichen Ausführung reduziert.
[0010] Aus diesen Überlegungen resultiert, dass Schneckenpressen grundsätzlich neu konzipiert
werden können, und zwar bezüglich der Schneckengeometrie, Seiherkorblänge, Seiherkorbdurchmesser
und Preßkuchendicke.
[0011] Die Rippen eines Seiherstabes gemäss der Erfindung müssen nicht notwendigerweise
aus dem gleichen Material wie dem des Seiherstabes hergestellt werden, es besteht
die Möglichkeit, die Rippen auch durch andere geeignete Materialien auf dem Seiherstab
herzustellen.
[0012] Die Seiherstäbe gemäss der Erfindung können zu einem solchen Seiherkorb zusammengesetzt
werden, bei welchem die Flüssigkeit radial nach außen durch die Austrittsflächen hindurch
austritt. In gleicher Weise ist es möglich, in umgekehrter Richtung zu verfahren,
d.h. einen Seiherstab auszubilden, der einen Durchtritt der Flüssigkeit radial nach
innen hin ermöglicht.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
[0014] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine schaubildliche Ansicht eines Seiherstabes
gemäß der Erfindung.
[0015] Der in der Zeichnung gezeigte Seiherstab trägt allgemein die Bezugszahl 10 und ist
über seine Längserstreckung mit einem im wesentlichen rechteckigen Querschnitt ausgebildet.
Die Bereiche mit dem im wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt tragen die Bezugsziffern
11, sie befinden sich zwischen Bereichen mit rippenförmigen Vorsprüngen 22, die an
den Enden des Seiherstabs 10 die Bezugszahlen 12 und in der Mitte die Bezugszahl 120
tragen. Mit s ist im oberen Bereich des Seiherstabes 10 die Spaltbreite bezeichnet.
[0016] Die Vorsprünge 22 werden dem Teilungswinkel α entsprechend ausgebildet, und zur Verdeutlichung
ist der Mittelpunkt eines Seiherkorbes mit M bezeichnet und der entsprechende Winkel
α angegeben.
[0017] Es liegt auf der Hand, dass eine Mehrzahl der in der Figur gezeigten Seiherstäbe
10 aneinandergesetzt werden kann, so dass die Stäbe an den Rippenflächen 22 aneinanderliegen
und ohne weitere Hilfsmittel einen zylindrischen Seiherkorb bilden können. Zwischen
den benachbarten Seiherstäben 10 ergeben sich dann Durchtrittsquerschnitte mit jeweils
der Breite s.
[0018] In Querrichtung, d.h. im eingebauten Zustand in Umfangsrichtung, ist die auf den
Kompressionsraum hinweisende Fläche des Seiherstabes 10 mit einer Neigung ausgebildet,
wie dies durch den Winkel β in der Figur zu erkennen ist. Der Winkel β beträgt nur
wenige Grad, durch ihn wird jedoch erreicht, dass die Austrittsquerschnittsflächen
nicht durch in einer gemeinsamen Ebene liegende Umgrenzungen gebildet werden, sondern
dass die eine Begrenzung des Austrittsquerschnitts zwischen zwei benachbarten Seiherstäben
radial nach Innen in Bezug auf die andere vorsteht. Auf diese Art und Weise kann ein
deutlich höherer Wirkungsgrad des Preßvorganges erzielt werden.
[0019] Bisher hatten Seiherstäbe relativ breite Radialerstreckungen, und dies war im Hinblick
auf die geringe Kippfestigkeit derartiger Seiherstäbe auch unbedingt erforderlich.
Mit Hilfe der Seiherstäbe gemäss der Erfindung kann auf eine erheblich reduzierte
Erstreckung in Umfangsrichtung übergegangen werden.
1. Seiherstab für einen aus einer Mehrzahl von Seiherstäben zusammengesetzten im wesentlichen
zylinderförmigen Seiherkorb zwecks Eingrenzung eines Kompressionsraumes in einer Schneckenpresse
für die Verarbeitung von tierischen bzw. pflanzlichen Produkten zu Fleischmehl und
Tierfett bzw. pflanzlichen Ölen und dergl., dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt
des Seiherstabes über einen großen Teil seiner Längserstreckung (11) im wesentlichen
rechteckförmig ist und dass an den Endbereichen (12) und an mindestens einem dazwischenliegenden
Bereich (120) der Seiherstabquerschnitt in Querrichtung durch ebene Flächen begrenzt
ist, die dem Teilungswinkel (α:360° geteilt durch die Anzahl der Seiherstäbe, die
einen Seiherkorb bilden) entsprechend auseinanderlaufen und als Anlageflächen (22)
benachbarter Seiherstäbe dienen.
2. Seiherstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht rechteckförmigen
Bereiche (12, 120) durch einseitig vorstehende Rippen (22) gebildet sind, die durch
Materialauftragungen oder durch Materialabtragungen aus dem Vollmaterial hergestellt
sind.
3. Seiherstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht rechteckigen Bereiche
(12, 120) durch Zwischenstücke gebildet sind, die lösbar oder unlösbar am Stab angebracht
sind oder am Stab unbefestigt anliegen.
4. Seiherstab nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Seiherstab
(10) zum Kompressionsraum hin in Querrichtung zu einer Seite hin erhöht ausgebildet
ist (β).
5. Seiherstab nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die einseitige Erhöhung mit
einem Überhöhungswinkel (β) von einigen Grad ausgebildet ist.