[0001] Die Erfindung betrifft ein Sprühfeuchtwerk entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Durch die US-A 40 44 674 ist ein Sprühfeuchtwerk mit in axialer Richtung nebeneinander
angeordneten Sprühdüsen zum Befeuchten eines Formzylinders einer Offsetrotationsdruckmaschine
bekannt.
[0003] Nachteilig bei derartigen Düsensystemen ist, daß infolge Verschmutzung, d. h. Festsetzen
von Papier- und Farbpartikeln am Düsenmundstück der Sprühdüse die Düsenaustrittsgeometrie
verändert wird, so daß Qualitätsmängel am Druckbild auftreten.
[0004] Die DE 43 01 950 A1 beschreibt ein Sprühfeuchtwerk, bei dem Düsen von einem Gehäuse
umgeben sind und eine Rakeleinrichtung angeordnet ist.
[0005] Die JP-A-01-009737 zeigt ein Sprühfeuchtwerk, bei dem mit Feuchtmittel versehene
Luft mittels eines zweiten Luftstrahls auf eine Platte aufgetragen wird.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Verhindern von Ablagerungen
an Düsenaustrittsöffnungen von Sprühdüsen zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruches 1 gelöst.
[0008] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch
die Anordnung von Rakeleinrichtungen, ggf. noch in Verbindung mit einer Absaugeinrichtung,
ein Eindringen von vom Luftstrom des sich drehenden Farbreibzylinders mitgerissenen
Farb- und Papierpartikeln in den Bereich des Sprühbalkens verhindert wird. Somit entfallen
Qualitätsmängel beim Drucken, aus Gründen, die mit nicht ordnungsgemäß zugeführtem
Feuchtmittel in Verbindung stehen.
[0009] Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand von zwei Ausführungsbeispielen dargestellt,
die nachfolgend näher beschrieben werden. Es zeigen
- Figur 1
- einen schematischen Querschnitt durch eine pneumatische Rakeleinrichtung;
- Figur 2
- einen schematischen Querschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel mit einer mehrstufigen
Rakeleinrichtung.
[0010] Ein Sprühfeuchtwerk zum Befeuchten von Gegenständen, insbesondere eines in Uhrzeigerdrehrichtung
A rotierbaren Feuchtzylinders, z. B. Feuchtreibzylinders 1, besteht aus einem sich
in achsparalleler Richtung zum Feuchtreibzylinder 1 erstreckenden Sprühbalken 2.
[0011] Der Feuchtreibzylinder 1, welcher eine metallische Oberfläche aufweist, kann z. B.
bei einem Vierwalzen-Sprühfeuchtwerk zwecks Feuchtmittelübertragung über eine Feuchtreibwalze,
eine Feuchtzwischenwalze und eine Feuchtauftragwalze mit einem Plattenzylinder in
Verbindung stehen.
[0012] Der Sprühbalken 2 besteht aus einem im Querschnitt U-förmigen Träger 3, welcher an
beiden Enden seitengestellfest gelagert ist. Ein erster Schenkel 4 nimmt eine Anzahl
voneinander beabstandeter Düsen-6, vorzugsweise Flachstrahldüsen, auf. Jede Düse 6
weist einen Anschluß 7 für Feuchtmittel auf und steht mit einem von einem nicht dargestellten
Magnetventil betätigten Stößel in Verbindung, welcher taktweise die Zufuhr von Feuchtmittel
steuert.
[0013] Die Düse 6 weist ein trichterförmiges Düsenmundstück 8 auf, in dessen Inneren ein
eine Düsenbohrung enthaltendes Düseneinsatz 9 befestigt ist. Ein von jeder Düse 6
auf die Mantelftäche 11 des Feuchtreibzylinders 1 aussendbarer Feuchtmittel-Flachstrahl
12 wird innerhalb eines in Richtung der Mantelfläche 11 offenen Feuchtmittel-Strahlraumes
13 an den Sprühbalken 2 abgegeben. Der Feuchtmittel-Strahlraum 13 wird neben dem ersten
Schenkel 4 des Trägers 3 von zwei dem Radius der Mantelfläche 11 des Feuchtreibzylinders
1 seitlich angepaßten Seitenblechen 14 sowie einer unteren Bodenplatte 16 und einer
oberen Deckplatte 17 begrenzt.
[0014] Die Bodenplatte 16 ist am Fußstück 18 des U-förmigen Trägers 3 befestigt. Die Deckplatte
17 ist mittels eines Scharniers 19 am Ende eines zweiten Schenkels 21 des Trägers
3 schwenkbar befestigt, so daß auch gleichzeitig der U-förmige, oben offene Träger
3 abdeckbar ist.
[0015] Beide dem Feuchtreibzylinder 1 zugewandte Enden 22;23 der unteren und oberen Abdeckung
16; 17 können mit in Richtung Feuchtreibzylinder 1 hin- und herverschiebbaren streifenförmigen
Strömungsleltblechen 24; 26 versehen sein, so daß zwischen der oberen und unteren
Begrenzung des Feuchtmittel-Strahlraumes 13 und dem Mantel 11 des Feuchtreibzylinders
1 ein einstellbarer Spalt b im Bereich von 0,5 bis 5 mm entsteht.
[0016] Die schwenkbare Deckplatte 17 ist mittels nicht dargestellter Verschlüsse gegen seitengestellfeste
Anschläge 27 festlegbar und mittels eines Dichtstreifens 28 gegen das Ende des ersten
Schenkels 4 des Trägers 3 abdichtbar.
[0017] In Drehrichtung A des Feuchtreibzylinders 1 gesehen, vor dem Sprühbalken 2, ist eine
sich in achsparalleler Richtung des Feuchtreibzylinders 1 erstreckende, auf die Mantelfläche
11 wirkende erfindungsgemäße pneumatische Rakeleinrichtung 29 angeordnet. Die Rakeleinrichtung
1 erstreckt sich zumindest über die Ballenlänge des Feuchtreibzylinders 1. Diese Rakeleinrichtung
29 weist eine oder mehrere in achsparalleler Richtung zum Feuchtreibzylinder 1 angeordnete
Flachstrahldüsen 31 auf, welche über einen Anschluß 32 permanent mit Druckluft, z.
8. im Bereich von 0,1 bis 4,5 bar (0,1 bis 4,5 · 10
5 Pa) überdruck versorgt werden (Figur 1).
[0018] Zweckmäßigerweise ist der Rakeleinrichtung 29, in Drehrichtung A des Feuchtreibzylinders
1 gesehen, eine sich in achsparalleler Richtung des Feuchtreibzylinders 1 wirkende
Absaugeinrichtung 33 vorgeschaltet, welche aus einem Absaugkasten besteht, welcher
mit einem-Anschluß 35 für eine Saugluftquelle versehen ist. Der Absaugkasten grenzt
oben an die pneumatische Rakeleinrichtung 29 und wird unten durch ein parallel dazu
verlaufendes Strömungsleitblech 39 begrenzt, welches an seinem dem Feuchtreibzylinder
1 zugewandten Ende 40 entgegen der Drehrichtung A abgebogen ist und im Abstand b zur
Mantelfläche 11 verläuft.
[0019] Sowohl die Rakeleinrichtung 29 als auch die Absaugeinrichtung 33 kann an der Bodenplatte
16 außerhalb des Feuchtmittel-Strahlraumes 13, welche durch einen Träger 34 verstärkt
sein kann, befestigt sein.
[0020] Die erfindungsgemäße Einrichtung arbeitet wie folgt: Während des Laufes der Zylinder
des Sprühfeuchtwerkes wird der auf den Feuchtreibzylinder 1 aufgetragene feine Feuchtmittelnebel
des Feuchtmittel-Flachstrahles 12 durch die nachfolgenden Feuchtmittelwalzen geglättet
und an die Platten des Plattenzylinders weitergeleitet. Durch die hohen Maschinendrehzahlen
mit den daraus resultierenden hohen Umfangsgeschwindigkeiten der Feuchtmittelwalzen
kommt es zum Abriß von Farb- und Papierpartikeln, die in Richtung Feuchtreibzylinder
1 und Sprühbalken 2 transportiert werden.
[0021] Durch die Anordnung der pneumatischen Rakeleinrichtung 29 vor dem Sprühbalken 2,
insbesondere in Verbindung mit der Absaugeinrichtung 33 werden die vom Luftstrom des
sich drehenden Feuchtreibzylinders 1 mitgerissenen Farb- und Papierpartikel 36 infolge
der permanent auf die Mantetfläche 11 in achsparalleler Richtung zum Feuchtreibzylinder
1 wirkenden streifenförmigen Druckluftsperre 37 gestoppt und infolge der Absaugung
vom Sprühfeuchtwerk ferngehalten.
[0022] Nach einem zweiten Ausführungsbeispiel ist, in Drehrichtung A des Feuchtreibzylinders
1 gesehen, vor dem Sprühbalken 2, eine sich In achsparalleler Richtung des Feuchtreibzylinders
1 erstreckende mehrstufige Rakeleinrichtung 38 angeordnet (Figur 2).
[0023] Diese Rakeleinrichtung 38 weist mehrere in Drehrichtung A in einem Abstand c, z.
B. in einem Bereich von 1 bis 10 mm, hintereinander angeordnete Rakeln 41, 42, 43
auf. Diese Rakeln 41 bis 43 bestehen nach einer ersten Ausführungsvariante jeweils
aus einem Rakelblatt, z. B. aus Stahl oder Kunststoff mit einer Dicke von 1 bis 10
mm. Zwischen den Rakeln 43, 42 sind jeweils Distanzstücke 46, 47 und zwischen den
Rakeln 42, 41 sind jeweils Distanzstücke 48, 49 angeordnet. Die Rakeln 41 bis 43 sowie
die Distanzstücke 46 bis 49 sind jeweils durch Befestigungselemente, z. B. Schrauben
miteinander verbünden. Die genannte zwischen den Rakeln 41 bis 43 befindliche Befestigung
46 bis 49 zuzüglich der Befestigungsetemente wiederholt sich in erforderlichen Abständen
in achsparalleler Richtung zum Feuchtreibzylinder 1. Zwischen der oberen Rakel 43
und dem unteren Strömungsleitblech 24 besteht auch ein durchgängiger Abstand mit einem
Betrag von zumindest der Größe c.
[0024] Die untere Rakel 41 kann gegenüber den Rakeln 42, 43 eine größere Breite aufweisen,
so daß ein überstehendes Ende 53 durch Befestigungselemente, z. B. Schrauben 54 an
der Bodenplatte 16 bzw. einem Träger 34 des Sprühbalkens 2 mehrfach befestigt ist.
[0025] Zweckmäßigerweise ist diese mehrstufige Rakeleinrichtung 38 nur in Richtung des Feuchtreibzylinders
1 geöffnet, also gekapselt ausgebildet. Damit wird ein während des Laufes der Zylinder
des Sprühfeuchtwerkes entstandener Luftstrom, welcher mit Farb- und Papierpartikeln
36 angereichert ist, jeweils hinter den in Richtung des Feuchtreibzylinders 1 weisenden
Kanten 56, 57, 58 der Rakeln 41 bis 43 verwirbelt und die Partikel lagern sich zwischen
den Rakeln 41 bis 43 ab. Die Kanten 56, 57, 58 sind im einstellbaren Abstand b von
der Mantelfläche 11 angeordnet.
[0026] Es ist auch von Vorteil, wenn an den den zylindernahen Kanten 56 bis 58 entgegengesetzten
Enden der Rakeln 41 bis 43 ein Anschluß 59 für eine Absaugeinrichtung vorgesehen ist
(Figur 2).
[0027] Jede der Rakeln 41 bis 43 besteht nach einer zweiten Ausführungsvariante aus einem
kühlbaren Rakelblatt.
[0028] Dies kann dadurch geschehen, daß z. B. jedem Rakelblatt eine ein Kühlmittel transportierende
Rohrleitung - zugeordnet wird.
[0029] Es ist auch möglich, jedes Rakelblatt bis in die Nähe seiner Kante 56 bis 58 mit
eine. Hohlraum zu versehen, in welchem Kühlmittel umläuft.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Feuchtzylinder
- 2
- Sprühbalken
- 3
- Träger
- 4
- Schenkel, erster (3)
- 5
- -
- 6
- Düse (3)
- 7
- Anschluß (6)
- 8
- Düsenmundstück (6)
- 9
- Düseneinsatz (6)
- 10
- -
- 11
- Mantelfläche (1)
- 12
- Feuchtmittel-Flachstrahl
- 13
- Feuchtmittel-Strahlraum (2)
- 14
- Seitenblech (13)
- 15
- -
- 16
- Bodenplatte (13)
- 17
- Deckplatte (13)
- 18
- Fußstück (3)
- 19
- Scharnier
- 20
- -
- 21
- Schenkel, zweiter (3)
- 22
- Ende (16)
- 23
- Ende (17)
- 24
- Strömungsleitblech (22)
- 25
- -
- 26
- Strömungsleitblech (23)
- 27
- Anschlag
- 28
- Dichtstreifen
- 29
- Rakeleinrichtung, pneumatisch (1)
- 30
- -
- 31
- Flachstrahldüse (1)
- 32
- Anschluß (29)
- 33
- Absaugeinrichtung (1)
- 34
- Träger
- 35
- Anschluß (33)
- 36
- Farb- und Papierpartikel
- 37
- Druckluftsperre, streifenförmig (1)
- 38
- Rakeleinrichtung, mehrstufig
- 39
- Strömungsleitblech (33)
- 40
- Ende (39)
- 41
- Rakeln (38)
- 42
- Rakeln (38)
- 43
- Rakeln (38)
- 44
- -
- 45
- -
- 46
- Distanzstück (43, 42)
- 47
- Distanzstück (43, 42)
- 48
- Distanzstück (42, 41)
- 49
- Distanzstück (42, 41)
- 50
- -
- 51
- Schraube
- 52
- Schraube
- 53
- Ende (41)
- 54
- Schraube
- 55
- -
- 56
- Kante (41)
- 57
- Kante (42)
- 58
- Kante (43)
- 59
- Anschluß
- A
- Drehrichtung (1)
- b
- Spalt (24; 26, 1)
- c
- Abstand (41; 42)
1. Sprühteuchtwerk (2), bei dem die Düsen (6) von einem Gehäuse umgeben sind, dessen
obere (17, 23, 26) und untere Wand (16, 22, 24) in geringem Abstand (b) von einer
Mantelfläche (11) eines Feuchtzylinders (1) endet, wobei in Drehrichtung (A) des zu
besprühenden Feuchtzylinders (1) gesehen, vor der unteren Wand (16, 22, 24), eine
sich in achsparalleler Richtung des Feuchtzylinders (1) erstreckende, auf die kontaktlos
wirkende Mantelfläche (11) des Feuchtzylinders (1) gerichtete Rakeleinrichtung (29;
38) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Rakeleinrichtung (38) aus mehreren,
voneinander beabstandeten, in Drehrichtung (c) des Feuchtzylinders (1) hintereinander
angeordneten Rakeln (41; 42; 43) besteht und daß jede der Rakeln (41 bis 43) aus einem
in einem Abstand (b) zur Mantelfläche (11) des Zylinders (1) angeordneten, kühlbaren
Rakelblatt besteht.
2. Sprühfeuchtwerk (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rakeleinrichtung
(38) gekapselt ausgebildet ist, daß die Rakeleinrichtung (38) mit einem Anschluß (59)
für eine Absaugeinrichtung verbunden ist.