(19)
(11) EP 0 957 217 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.11.1999  Patentblatt  1999/46

(21) Anmeldenummer: 98108495.7

(22) Anmeldetag:  11.05.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04G 25/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Thyssen Hünnebeck GmbH
40885 Ratingen (Lintorf) (DE)

(72) Erfinder:
  • Lojewski, Karl
    45470 Mülheim/Ruhr (DE)

(74) Vertreter: Türk, Gille, Hrabal 
Patentanwälte - European Patent Attorneys, Brucknerstrasse 20
40593 Düsseldorf
40593 Düsseldorf (DE)

   


(54) Stahlrohrstütze für Deckenschalungen od. dgl. mit Schnellabsenkung


(57) Es ist eine Stahlrohrstütze für Deckenschalungen beschrieben, welche zwei teleskopartig ineinandersteckende Rohre aufweist, von denen das äußere am Einsteckende mit einem Gewinde versehen ist und im Bereich des Gewindes ein sich in Richtung der Längsachse der Stütze erstreckendes, diese in radialer Richtung durchsetzendes Langloch enthält, durch das und durch ein im eingesteckten Rohr (1) vorgesehenes Loch (2) ein Bolzen (3) zu stecken ist, der sich auf einer auf das Gewinde des äußeren Rohres aufgeschraubten Gewindemuffe abstützen kann. Der Bolzen weist ein Paar das eingesteckte Rohr (1) in einer oberen Position halten könnende, der der Gewindemuffe zugewandten Seite des Bolzens (3) diametral gegenüberliegende Auflageflächen (13, 14), die in einem radialen Abstand zur Längsachse des Bolzens (3) angeordnet sind, sowie parallel zum ersten Paar (13, 14) ein zweites Paar das eingesteckte Rohr (1) in einer unteren Position halten könnende, sich ebenfalls der Gewindemuffe zugewandten Seite des Bolzens (3) gegenüberliegende Auflageflächen (10, 11) auf, die in einem zu dem das eingesteckte Rohr (1) in einer unteren Position halten könnenden Auflagefläche (10, 11) geringeren radialen Abstand zur Längsachse des Bolzens (3) angeordnet sind. Die Auflageflächen (11, 12, 13, 14) jedes einzelnen Paares sind in einem Abstand zueinander angeordnet, der zwischen den entsprechenden Auflageflächen dem Durchmesser des eingesteckten Rohres (1) entspricht. Der Absteck-Bolzen (3) hat einen von der Kreisform abweichenden asymmetrischen Querschnitt. Die im eingesteckten Rohr (1) enthaltenen Steck-Löcher (2) haben die gleiche Querschnittsform wie der Absteck-Bolzen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Stahlrohrstütze für Deckenschalungen od. dgl., welche die Merkmale des Oberbegriffes des Anspruches 1 aufweist.

[0002] Eine bekannte Stahlrohrstütze dieser Gattung (EP 0 242 705 B1) sieht zum Abstecken des inneren Rohres einen im Querschnitt kreisförmigen Bolzen vor, der einseitig zwei Vertiefungen enthält, welche für die Schnellabsenkung vorgesehen sind. Die im inneren und auch im äußeren Rohr der teleskopartig verstellbaren Stahlrohrstütze vorgesehenen Löcher zum Einstecken dieses Absteck-Bolzens sind jeweils im Querschnitt kreisförmig und damit symmetrisch ausgebildet. Das hat den Nachteil zur Folge, daß die jeweilige Betriebslage des Bolzens, bei der die einseitig vorgesehenen Vertiefungen stets nach oben oder nach unten zeigen sollen, nicht konstruktiv gesichert ist, so daß im Baustellenbetrieb Fehleinstellungen des Absteck-Bolzens möglich sind.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Stahlrohrstütze mit Schnellabsenkung zu gewährleisten, daß der die Schnellabsenkung ermöglichende Absteck-Bolzen stets in einer Position eingebaut werden muß, weiche eine einwandfreie und damit sachgerechte Absenkung aufgrund axialer Verschiebung des Absteck-Bolzens gewährleistet.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Stahlrohrstütze der eingangs genannten Gattung gelöst, welche die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0005] Da erfindungsgemäß der Absteck-Bolzen eine von der Kreisform abweichende und damit asymmetrische Querschnittsform aufweist, ist konstruktiv gewährleistet, daß die Stellung des eingesteckten Bolzens zwangsweise korrekt ist und daß die Vertiefungen des Bolzens entsprechend der axialen Position desselben innerhalb der Stahlrohrstütze sich stets in einer Lage befinden, welche entsprechend der jeweiligen axialen Position des Bolzens eine Schnellabsenkung gewährleisten.

[0006] Obwohl der Querschnitt des Absteck-Bolzens besonders bevorzugt oval ist, sind auch andere von der Kreisform abweichende Querschnittsformen denkbar. Auch kann der Bolzen für seine exakte Positionierung Vorsprünge wie beispielsweise Federn, welche in Nuten der ineinandersteckenden Rohre der Stahlrohrstütze passen, aufweisen. Ebenso kann der Querschnitt des Absteck-Bolzens mehreckig wie beispielsweise viereckig ausgebildet sein. Die teleskopartig ineinandersteckenden Rohre der Stahlrohrstütze enthalten entsprechend geformte Steck-Löcher.

[0007] Vorzugsweise hat der Absteck-Bolzen der Stahlrohrstütze über die gesamte Länge einen ovalen Querschnitt, wobei die zum Einstecken dieses Bolzens vorgesehenen Bohrungen oder Steck-Löcher im inneren Rohr der teleskopartig ausgebildeten Stahlrohrstütze ebenfalls eine ovale Form aufweisen. Der Vorteil dieser Lösung liegt darin, daß sich der Absteck-Bolzen bei dieser Konstruktion nicht in unerwünschter Weise verdrehen kann, so daß sichergestellt ist, daß für die Absenkung der Stütze die Lage der Vertiefungen des Bolzens immer in die richtige Richtung weist, nämlich nach oben oder nach unten.

[0008] Die hierfür erforderlichen, im Querschnitt beispielsweise ovalen Bohrungen bzw. Löcher im Innenrohr lassen sich durch einen Stanzvorgang preiswert herstellen.

[0009] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Stahlrohrstütze schematisch dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1
eine Teilansicht des in das äußere Rohr der Stahlrohrstütze teleskopartig eingesteckten inneren Rohres, wobei der Ausschnitt dieses eingesteckten inneren Rohres zwei im Abstand übereinanderangeordnete Steck-Löcher erkennen läßt,
Fig. 2
eine Seitenansicht eines in die Steck-Löcher des eingesteckten Rohres gemäß Fig. 1 passenden Absteck-Bolzens,
Fig. 3
eine Ansicht des Absteck-Bolzens aus Fig. 2 von oben,
Fig. 4
einen Querschnitt des Absteck-Bolzens aus Fig. 2 und 3 nach Linie A-A aus Fig. 2 und
Fig. 5
einen weiteren Querschnitt des Absteck-Bolzens aus Fig. 2 und 3 nach Linie B-B aus Fig. 2.


[0010] Die in der Zeichnung im einzelnen nicht dargestellte Stahlrohrstütze weist ein inneres Rohr 1 auf, weiches in ein hier nicht dargestelltes äußeres Rohr der Stahlrohrstütze teleskopartig eingesteckt werden kann. Dieses Rohr 1 ist in Fig. 1 in Form eines Ausschnittes gezeigt.

[0011] Das innere Rohr 1 enthält dieses durchsetzende ovale Steck-Löcher 2, die in regelmäßigen Abständen entlang dem Rohr 1 angeordnet sind und das Einstecken und Durchstecken eines nachstehend im einzelnen beschriebenen Absteck-Bolzens in einer bestimmten Position zulassen. Dieser Absteck-Bolzen ist in Fig. 2 bis 5 gezeigt.

[0012] Der in Fig. 2 bis 5 dargestellte und in die Steck-Löcher 2 des inneren Rohres 1 passende Absteck-Bolzen 3 weist einen langgestreckten Körper 4 auf, an dessen einem Ende eine abgerundete Spitze 5 vorgesehen ist, welche das Einstecken in die Löcher 2 des inneren Rohres 1 erleichtern soll. Am entgegengesetzten Ende des Körpers 4 des Absteck-Bolzens 3 ist ein Auge 6 angeordnet, das ein Loch 7 zum Durchstecken einer nicht dargestellten Fangsicherung, beispielsweise in Form einer Drahtschlaufe, enthält und dazu dient, um den Absteck-Bolzen 3 unverlierbar mit der Stahlrohrstütze verbinden zu können.

[0013] Das Auge 6 weist einen über den Körper 4 des Absteck-Bolzens 3 überstehenden Anschlag 8 auf, mit dessen Hilfe die Einstecktiefe des Absteck-Bolzens 3 in die Stahlrohrstütze begrenzt werden kann, um zu gewährleisten, daß in der tiefsten Einsteckposition der Absteck-Bolzen 3 das innere Rohr 1 in seiner höchsten Position innerhalb der Stahlrohrstütze und insbesondere des äußeren Rohres derselben hält.

[0014] Der Absteck-Bolzen 3 weist gemäß der Darstellung von Fig. 2 eine durchgehende Unterkante 9 sowie eine von Vertiefungen 10 und 11 unterbrochene obere Kante 12 auf. Diese obere Kante 12 bildet zwei miteinander fluchtende, jedoch durch die Vertiefung 11 unterbrochene Auflagen 13 und 14, auf denen das innere Rohr 1 aufliegt, wenn der Absteck-Bolzen 3 in seine tiefste Position eingesteckt ist und dabei der Anschlag 8 sich gegen die äußere Mantelfläche des inneren Rohres 1 gelegt hat.

[0015] Für den Ausbau der Stahlrohrstütze aus einer Montageposition nach Abbinden des Betons des Bauwerkes, für dessen Errichtung die Stahlrohrstütze benutzt wurde, wird beispielsweise mit einem Hammer gegen die abgerundete Spitze 5 des eingesteckten Absteck-Bolzens 3 geschlagen, so daß sich dieser gegenüber dem auf dem Absteck-Bolzen aufliegenden inneren Rohr 1 verschiebt und der Mantel des inneren Rohres 1 in die Vertiefungen 10 und 11 ausweichen kann, um die gewünschte Schnellabsenkung zu erreichen. Zur näheren Erläuterung dieser Zusammenhänge wird auf die vorbekannte EP 0 242 705 B1 verwiesen.

[0016] Wie sich insbesondere aus Fig. 1, 4 und 5 ergibt, weisen sowohl die Steck-Löcher 2 des inneren Rohres 1 als auch der Absteck-Bolzen 3 einen ovalen oder auch elliptischen Querschnitt auf, wobei die längere Achse 15 des Ovals oder der Ellipse senkrecht bzw. in Richtung der Längsachse des inneren Rohres 1 verläuft, während die kürzere Achse 16 des Ovals horizontal oder senkrecht zur längeren Achse 15 angeordnet ist.

[0017] Da der Querschnitt sowohl der Steck-Löcher 2 als auch des Absteck-Bolzens 3 von der Kreisform abweicht, ist die Einsteckposition des Absteck-Bolzens 3 formschlüssig sichergestellt, so daß auch im rauhen Baustellenbetrieb keine Fehleinstellungen und damit Fehlfunktionen der Schnellabsenkung möglich sind.

[0018] Der Absteck-Bolzen 3 kann auch mit den Vertiefungen 10 und 11 nach unten weisend in das innere Rohr 1 eingesteckt werden, um die gleiche Wirkungsweise wie oben erläutert zu erzielen.


Ansprüche

1. Stahlrohrstütze für Deckenschalungen od. dgl., mit zwei teleskopartig ineinandersteckenden Rohren, von denen das äußere am Einsteckende ein Gewinde aufweist und im Bereich des Gewindes ein sich in Richtung der Längsachse der Stütze erstreckendes, diese in radialer Richtung durchsetzendes Langloch enthält, durch das und durch ein im eingesteckten Rohr (1) vorgesehenes Loch (2) ein Bolzen (3) zu stecken ist, der sich auf einer auf das Gewinde des äußeren Rohres aufgeschraubten Gewindemuffe abstützen kann, und der ein Paar das eingesteckte Rohr (1) in einer oberen Position halten könnende, der der Gewindemuffe zugewandten Seite des Bolzens (3) diametral gegenüberliegende Auflageflächen (13, 14), wobei diese beiden Auflageflächen (13, 14) in einem radialen Abstand zur Längsachse des Bolzens (3) angeordnet sind, sowie parallel zum ersten Paar (13, 14) ein zweites Paar das eingesteckte Rohr (1) in einer unteren Position halten könnende, sich ebenfalls der Gewindemuffe zugewandten Seite des Bolzens (3) gegenüberliegende Auflageflächen (10, 11) aufweist, die in einem zu dem das eingesteckte Rohr (1) in einer unteren Position halten könnenden Auflagefläche (10, 11) geringeren radialen Abstand zur Längsachse des Bolzens (3) angeordnet sind, wobei die Auflageflächen (11, 12, 13, 14) jedes einzelnen Paares in einem Abstand zueinander angeordnet sind und der Abstand zwischen den entsprechenden Auflageflächen dem Durchmesser des eingesteckten Rohres (1) entspricht,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Absteck-Bolzen (3) einen von der Kreisform abweichenden asymmetrischen Querschnitt aufweist und die im eingesteckten Rohr enthaltenen Steck-Löcher (2) in gleicher Querschnittsform ausgebildet sind.
 
2. Stahlrohrstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Absteck-Bolzens (3) und der Steck-Löcher (2) oval ist, wobei die längere Achse (15)des Ovals senkrecht verläuft.
 




Zeichnung










Recherchenbericht