[0001] Die Erfindung betrifft ein Steckzylinderschloß, insbesondere zur Verwendung an Schutzvorrichtungen
und Fallen für Spiel- und Warenautomaten, an Gitterrolltoren, an beweglichen Schutzgittern
oder dergleichen, mit einem Zylindergehäuse, in dem ein mit einem Zylinderkern mit
einem in Längsachsrichtung verlaufender Schlüsselkanal in einer an beiden Stirnseiten
des Zylindergehäuses ausmündenden Öffnung drehbar angeordnet ist, der durch einen
in den Schlüsselkanal einzuführenden Flachschlüssel um ein begrenztes Maß in Umfangsrichtung
drehantreibbar ist, mit mehreren Reihen hinter- und/oder nebeneinanderliegenden Gehäusestiften
und zugeordneten Kernstiften, die Stiftzuhaltungen bilden, und mit einem von dem Zylinderkern
antreibbaren Schubriegel, wobei das Steckzylinderschloß in mindestens einer Aufnahmeöffnung
des zu sichernden Objektes angeordnet und dort arretiert ist, wobei in der Öffnung
eine Stützscheibe angeordnet ist, die radial diesen Teil des inneren Zylindergehäuseabschnittes
abstützt, und daß eine in Längsachsrichtung auf das Steckzylinderschloß aufgebrachte
Zugkraft den Schubriegel deformiert, derart, daß durch Keilwirkung zwischen Steckzylinderschloß
und dem Schubriegel sowie der Aufnahmeöffnung des zu schützenden Objektes der Zugkraft
ein entsprechender Widerstand entgegensetzbar ist
[0002] Steckzylinderschlösser der vorausgesetzten Gattung sind durch vielfältige Konstruktionen
vorbekannt. Diese Steckzylinderschlösser sind allerdings durch Einbruch trotz Anordnung
zahlreicher Gehäuse- und Kernstifte relativ einfach und schnell aufzubrechen, und
zwar zum Beispiel dadurch, daß in den Schlüsselkanal eine Schraube hineingedreht wird,
mittels derer sich der Zylinderkern aus dem Zylindergehäuse herausziehen läßt. Dabei
werden die Stiftzuhaltungen abgeschert, der Schubriegel verbogen und abgerissen und
ebenfalls aus dem Gehäuse herausgerissen.
[0003] Durch die DE 27 00 350 A ist eine Schließvorrichtung mit einem in einem Schließgehäuse
drehbaren Schließzapfen, wenigstens einem Verriegelungsglied, mittels dem der Schließzapfen
an einer Drehung gehindert wird, und einem Schlüssel zum Bewegen des Verriegelungsgliedes
vorbekannt, so daß der Schließzapfen frei verdrehbar ist, wobei der Schließzapfen
einen Schlüsselschlitz aufweist, der in Bezug auf die Achse des Schließzapfens in
Längsrichtung gekrümmt verläuft und der Schlüssel entsprechend dem Krümmungsverlauf
des Schlüsselschlitzes ebenfalls gekrümmt ausgebildet ist. Der Schlüssel weist an
wenigstens einer seiner Kanten eine Vielzahl von Ausnehmungen auf. Die Verriegelungsglieder
sind an einer Seite des Schlüsselschlitzes angeordnet, können aber auch an beiden
Seiten des Schlüsselschlitzes angeordnet sein. Die Verriegelungsglieder sind Zapfenzuhaltungen.
Der Schlüssel weist an seinem vorderen Ende eine schräge Führungsfläche auf, mittels
der die Verriegelungsglieder wegdrückbar sind. Hierdurch soll sich eine aufbruchssichere
Schließvorrichtung herstellen lassen, da deren drehbarer Schließzylinder einen gekrümmten
Schlüsselschlitz aufweist, in den lediglich ein entsprechend ausgebildeter gekrümmter
Schlüssel eingeführt werden kann.
[0004] Die EP 0 364 660 A2 betrifft ein Zylinderschloß mit einem Zylindergehäuse und einem
darin drehbar gelagerten Zylinderkern, der einen in dessen Achsrichtung verlaufenden
Schlüsselkanal aufweist, mit einem im Zylindergehäuse drehbar gelagerten, mit dem
Zylinderkern gekuppelten Schließbart, wobei im Zylindergehäuse und im Zylinderkern
mehrere miteinander fluchtende Bohrungen angebracht sind, die bis in den Kanal reichen
und in denen vorzugsweise gleich lange Gehäusestifte und verschieden lange Kernstifte
durch Federkraft in Richtung auf den Kanal vorgespannt sind. Zwischen Zylindergehäuse
und Zylinderkern ist eine erste Trennfuge gebildet, die die Gehäusestifte ohne eingesteckten
Schlüssel durchsetzen, wobei die Enden der Kernstifte mit den Schließkerben des Schlüssels
so zusammenwirken, daß bei eingestecktem Schlüssel die Stifte in ihrer Achsrichtung
in eine Lage verschoben sind, in der die Anlageenden aller Kern- und Gehäusestifte
in der ersten Trennfuge liegen und dadurch eine Drehung des Zylinderkerns und des
Schließbartes zulassen. Zur Kupplung des Zylinderkerns mit dem Schließbart ist eine
Hülse vorgesehen, die drehbar zwischen Zylinderkern und Gehäuse gelagert ist und dadurch
außer der ersten Trennfuge zum Zylindergehäuse eine zweite Trennfuge zum Zylinderkern
bildet, wobei die Kernstifte eine geringere Festigkeit aufweisen als die Hülse und
die Gehäusestifte. Hierdurch soll erreicht werden, daß auch nach gewaltsamem Abscheren
der Kernstifte der Schließbart nicht gedreht werden kann.
[0005] Die US 5 177 466 A zeigt ein Zylinderschloß mit Flachschlüssel und Zuhaltungsstiften.
[0006] Durch die EP 0 224 104 A1 ist ein Schließzylinder mit Stiftzuhaltungen und gleitendem
Zylinderkern vorbekannt, bei dem das axiale Gleiten des Zylinderkerns diesen mit dem
Betätigungsorgan eines Schlosses und/oder eines elektrischen Schalters verbindet.
Der Schließzylinder ist dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderkern in Dreh- und
Verriegelungsstellung über die genannten Stiftzuhaltungen fest mit einer Buchse verbunden
ist, die in einem Gehäuse drehbar und in Verschieberichtung feststehend montiert ist
und ein Mittel zum winkligen Weiterschalten in Bezug auf das genannte Gehäuse umfaßt.
Um eine Verbindung zu dem Schließbart herzustellen, muß der Schlüssel fest in den
Zylinderkern gegen die Rückstellkraft eines Federelementes eingedrückt werden. Dadurch
kommt es dann zu einem Kuppeln, um den Schließbart mitzunehmen. Das Kupplungselement
weist zwei diametral einander gegenüberliegende Mitnehmer auf, die materialmäßig einstückig
mit einem Rotationskörper verbunden sind.
[0007] Die DE 296 02 680 U1 zeigt eine Aufbohrsicherung für Zylinderschlösser mit Schlüsselkanal
und Zuhaltungsstiften, wobei parallel oder annähernd parallel zum Schlüsselkanal zwei
stiftförmige Hartmaterialkörper vorgesehen sind, die sich in Bohrungen des Zylinderkerns
zu beiden Seiten des Schlüsselkanals erstrecken. Die Aufbohrsicherung weist zusätzlich
ein Schild auf, das in einem Schlitz des Zylinderkerns im Bereich zwischen Schlüsselkanal
und Teilungsebene oder über die Teilungsebene hinausreichend angeordnet ist, wobei
die Hartmaterialkörper und das Schild einstückig sind und die Bohrungen für die Hartmaterialkörper
sowie der Schlitz in der gleichen Querschnittsebene des Zylinderkerns liegen.
[0008] Keine der angezogenen Druckschriften zeigt ein Steckzylinderschloß, insbesondere
zur Verwendung an Schutzvorrichtungen und Fallen für Spiel- und Warenautomaten, an
Gitterrolitoren, an beweglichen Schutzgittern oder dergleichen, bei denen es darum
geht, das Steckzylinderschloß selbst einbruchssicherer dadurch zu gestalten, daß das
gesamte Schloß nicht mehr aus der dafür vorgesehenen Öffnung herausgezogen werden
kann.
[0009] Aus der EP 0 808 970 A2 und der DE 296 09 077 U1 ist ein Steckzylinderschloß gemäß
dem Gattungsbegriff vorbekannt. Dieser Stand der Technik geht auf die Anmelderin zurück.
An sich haben sich diese Steckzylinderschlösser gut bewährt. Durch die Erfindung wird
eine weitere erfinderische Ausgestaltung angestrebt.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Steckzylinderschloß der voraus-gesetzten
Gattung einbruchssicherer zu gestalten.
[0011] Die Aufgabe wird durch die in
Patentanspruch 1 wiedergegebenen Merkmale gelöst.
[0012] Beim Stand der Technik wird bei einem Einbruch der äußere Mantel des Zylindergehäuses
deformiert und die Wandungen im Bereich der endstirnseitigen Bohrung nach innen gedrückt.
Dabei wird auch der Schubriegel entweder abgeschert oder soweit umgebogen, daß er
relativ problemlos aus der Öffnung des zu schützenden Objektes herausgerissen werden
kann. Das ganze Schloß läßt sich danach aus der Öffnung herausziehen. Versuche der
Anmelderin haben dabei gezeigt, daß die auftretenden Sprengkräfte sich annähernd gleichförmig
auf die Wandung der Bohrung und damit auf den Zylindermantel übertragen, wobei so
große Kräfte auftreten, daß auch unter den gegebenen Verhältnissen bei stärkster Wandausführung
der Zylinder zerstört und der Schubriegel abgerissen und abgeschert wird. Berücksichtigt
werden muß da-bei, daß bei Schutzvorrichtungen und Fallen für Spiel- und Warenautomaten
oder dergleichen die Einbauverhältnisse festliegen. Insbesondere ist der Abstand zwischen
Schubriegel und einer inneren Wandung des zu schützenden Objektes festliegend und
kann nicht beliebig vergrößert werden, so daß man im Bereich des inneren Endabschnittes
des Steckzylinders hinsichtlich konstruktiver Maßnahmen sehr eingeschränkt ist.
[0013] Durch die Erfindung wird erreicht, daß die auftretenden hohen Deformationskräfte,
die bei einem Einbruch auf den inneren Endabschnitt des Zylindergehäuses übertragen
von der Stützscheibe gleichmäßig aufgenommen werden. Die Stützscheibe verhindert dabei
eine Deformation des Zylindergehäuses.
[0014] Betrachtet man das Steckzylinderschloß als einen Körper, so kann eine in Längsachsrichtung
auf das Steckzylinderschloß aufgebrachte Zugkraft den Schubriegel deformieren. Dadurch,
daß an dem endseitigen inneren Ende des Zylindergehäuses eine Fläche vorhanden ist,
wird erreicht, daß der Schubriegel sich auf diese Fläche umlegen und abstützen kann,
so daß im weiteren Verlauf des Aufbruchversuches der Schubriegel wie ein Keil in der
Aufnahmeöffnung für den Steckzylinder wirkt, das heißt das Steckzylinderschloß läßt
sich nicht aus der Öffnung des Objektes herausziehen. Je größer die Zugkraft ist,
die auf das Steckzylinderschloß aufgebracht wird, desto größer ist die Keilwirkung
zwischen dem Steckzylinderschloß und dem Schubriegel sowie der Aufnahmeöffnung des
Zu schützenden Objektes. Stützscheibe, Schubriegel und Anlagefläche für den Schubriegel
verstärken also das Steckzylinderschloß gerade in dem gefährdeten Bereich dermaßen;
daß nach der üblichen Ziehmethode mittels einer Schraube ein solches Steckzylinderschloß
nicht mehr herausgerissen werden kann.
[0015] Dadurch, daß die Fläche entgegengesetzt Zu einer Auszugsrichtung des Zylindergehäuseabschnittes
bei einem Aufbruchversuch - nach innen gerichtet - geneigt angeordnet ist, ergibt
sich eine besonders gute und definierte Anlage des Schubriegels bei dessen Deformation,
so daß es zu einem definierten, vorbestimmten Verkeilen des Schubriegels bei einem
Aufbruchversuch kommt.
[0016] Erfindungsgemäß kann die Fläche unter einem von 90 Grad zur Längsachsrichtung des
Zylindergehäuseabschnittes gerichteten Winkel geneigt verlaufen -
Patentanspruch 2.
[0017] Gemäß
Patentanspruch 3 kann dieser Winkel ein spitzer, zum Beispiel in der Größenordnung von 15 bis 45 Grad,
vorzugsweise 30 Grad, betragen. Dadurch kommt es zu einer besonders hohen Keilwirkung
bei der Deformation des Schubriegels.
[0018] Das Verkeilen und deformierte Verformen kann dadurch unterstützt werden, daß gemäß
Patentanspruch 4 die Fläche konkav angeordnet ist. Hierdurch werden Teilabschnitte des Schubriegels
in den konkaven Abschnitt der Fläche hineinverformt, während andere Abschnitte des
Schubriegels, die außerhalb dieser Fläche sind, sich bei einem Herausziehversuch mit
verkeilen. Durch die konkave Fläche wird der Materialquerschnitt erhalten und einen
Abscheren entgegengewirkt.
[0019] In manchen Fällen kann es auch angebracht sein, die Fläche gemäß
Patentanspruch 5 konvex auszugestalten.
[0020] Bei der Ausführungsform nach
Patentanspruch 6 ist die Fläche mit einer Riffelung versehen. Diese Riffelung begünstigt das Verkrallen
zwischen Zylindergehäuseabschnitt und Schubriegel bei dessen Verformung, so daß dieser
Körper wie ein Körper wirkt, der sich insgesamt bei einem Versuch, das Zylinderschloß
herauszureißen, in dem Objekt, in dem es eingebaut ist, verblockt und verkeilt.
[0021] Im Rahmen der Erfindung liegen auch, Ausführungsformen, bei denen gemäß
Patentanspruch 7 die Fläche aus verschiedenen Flächenabschnitten besteht, die in unterschiedlichen
Winkeln zueinander angeordnet sind. Dadurch wird bei einem Herausziehversuch das diesen
Flächenabschnitten gegenüberliegende Teil des Schubriegels deformiert und stützt sich
peripher am Zylindergehäuse ab, so daß sich eine besonders gute Krafteinleitung in
vielen Ebenen ergibt.
[0022] In den
Patentansprüchen 8 und
9 sind weitere vorteilhafte, erfinderische Ausführungsformen beschrieben.
[0023] In der Zeichnung ist die Erfindung - teils schematisch - beispielsweise veranschaulicht,
wobei die Fig. 1 bis 25 ein Steckzylinderschloß gemäß der auf die Anmelderin zurückgehenden
EP 0 808 970 A2 zeigen:
- Fig. 1
- ein Steckzylinderschloß gemäß der Erfindung in perspektivischer Darstellung;
- Fig. 2
- das aus Fig. 1 ersichtliche Steckzylinderschloß, angeordnet in einer Aufnahmeöffnung
einer Wand eines zu schützenden Objektes, zum Beispiel eines Warenautomaten, nach
einem Einbruchsversuch mit verformtem Schubriegel, ebenfalls in perspektivischer Darstellung;
- Fig. 3
- das aus Fig. 2 ersichtliche Steckzylinderschloß nach dem Einbruchsversuch mit verformtem
Schubriegel;
- Fig. 4
- eine teilweise Stirnansicht in Richtung des Pfeiles A der Fig. 5;
- Fig. 5
- einen Längsschnitt durch ein in einem Warenautomaten oder dergleichen eingebautes
Steckzylinderschloß gemäß der Erfindung in verriegeltem Zustand;
- Fig. 6
- eine Teilansicht in Richtung des Pfeiles B der Fig. 7, nach einem Einbruchsversuch
und entsprechend verformtem Schubriegel entsprechend Fig. 2 in verriegeltem Zustand;
- Fig. 7
- ein Längsschnitt zu Fig. 6 entsprechend Fig. 5 mit verformtem Schubriegel;
- Fig. 8
- eine teilweise Stirnansicht in Richtung des Pfeiles C der Fig. 9 nach einem Verdrehen
des Zylinderkerns mittels eines nicht dargestellten Flachschlüssels um 90 Grad in
Offenstellung;
- Fig. 9
- einen teilweise Längsachsschnitt zu Fig. 8 in Offenstellung;
- Fig. 10
- einen Schubriegel in der Seitenansicht;
- Fig. 11
- eine Ansicht in Richtung des Pfeiles D der Fig. 10;
- Fig. 12
- eine Ansicht auf die hintere Stirnseite eines Steckzylinderschlosses in eingebautem
Zustand;
- Fig. 13
- ein Steckzylinderschloß gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung in perspektivischer
Darstellung;
- Fig. 14
- das aus Fig. 13 ersichtliche Steckzylinderschloß, angeordnet in einer Aufnahmeöffnung
einer Wand eines zu schützenden Objektes, zum Beispiel eines Warenautomaten, nach
einem Einbruchsversuch mit verformtem Schubriegel, ebenfalls in perspektivischer Darstellung;
- Fig. 15
- das aus Fig. 14 ersichtliche Steckzylinderschloß nach dem Einbruchsversuch mit verformtem
Schubriegel;
- Fig. 16
- eine teilweise Stirnansicht in Richtung des Pfeiles A in Fig. 17;
- Fig. 17
- einen Längsschnitt durch ein in einem Warenautomat oder dergleichen eingebauten Steckzylinderschloß
gemäß der Erfindung in verriegeltem Zustand;
- Fig. 18
- eine Teilansicht in Richtung des Pfeiles B der Fig. 19, nach einem Einbruchsversuch
und entsprechend verformtem Schubriegel entsprechend Fig. 14 in verriegeltem Zustand;
- Fig. 19
- einen Längsschnitt zu Fig. 18 entsprechend Fig. 17 mit verformtem Schubriegel;
- Fig. 20
- eine teilweise Stirnansicht in Richtung des Pfeiles C der Fig. 21 nach einem Verdrehen
des Zylinderkerns mittels eines nicht dargestellten Flachschlüssels um 90 Grad in
Offenstellung;
- Fig. 21
- einen teilweisen Längsachsschnitt zu Fig. 20 in Offenstellung;
- Fig. 22
- eine perspektivische Darstellung, teils im Schnitt, eines Steckzylinderschlosses;
- Fig. 23
- das aus Fig. 22 ersichtliche Steckzylinderschloß, ebenfalls in perspektivischer Darstellung,
teils im Schnitt, wobei der Zylinderkopf nach dem Eindrehen einer Ziehschraube an
der Sollbruchstelle abgeschert ist;
- Fig. 24
- das Ansetzen einer Ziehschraube bei einem Zylinderkern mit Sollbruchstelle gemäß der
Erfindung, in der Draufsicht und
- Fig. 25
- den aus Fig. 24 ersichtlichen Zylinderkern nach einem weiteren Eindrehen der Ziehschraube
gemäß Fig. 24 und dem außermittigen Verlaufen der Ziehschraube;
- Fig. 26
- eine Darstellung entsprechend Fig. 13, ebenfalls in perspektivischer Darstellung,
allerdings bei einem Verlauf der Fläche 42 unter einem spitzen Winkel zur Längsachsrichtung
des Zylindergehäuses 1;
- Fig. 27
- das aus Fig. 26 ersichtliche Steckzylinderschloß, angeordnet in einer Aufnahmeöffnung
einer Wand eines zu schützenden Objektes entsprechend der Ausführungsform nach Fig.
14, zum Beispiel eines Warenautomaten, nach einem Einbruchsversuch mit verformtem
Schubriegel, ebenfalls in perspektivischer Darstellung;
- Fig. 28
- eine Darstellung entsprechend Fig. 15 nach dem Einbruchsversuch mit verformtem Schubriegel,
ohne die Aufnahmeöffnung einer Wand eines zu schützenden Objektes;
- Fig. 29
- eine teilweise Stirnansicht in Richtung des Pfeiles B zu Fig. 30 und
- Fig. 30
- einen Längsschnitt zu Fig. 29 entsprechend Fig. 19, ebenfalls mit vertormtem Schubriegel.
[0024] Das aus der Zeichnung ersichtliche Steckzylinderschloß weist ein Zylindergehäuse
1 und einen in einer Bohrung drehbeweglich darin angeordneten Zylinderkern 2 auf,
der einen in Längsachsrichtung verlaufenden Schlüsselkanal 3 besitzt, in den ein nicht
dargestellter Flachschlüssel einsteckbar ist. Der Flachschlüssel kann als Längsrippenprofilflachschlüssel
ausgebildet sein und mehrere Vertiefungen aufweisen, durch die er in Längsachsrichtung
des Zylinderkernes 2 angeordnete, in parallel zueinander verlaufende Sackbohrungen
des Zylinderkerns 2 längsverschieblich angeordnete Kernstifte 4, 5, 6, 7 und 8 steuert,
die an ihren den Ausnehmungen des Flachschlüssels zugekehrten Enden konisch zulaufend
ausgebildet sind (Fig. 5, 7).
[0025] Koaxial zu den Kernstiften 4, 5, 6, 7 und 8 sind Gehäusestifte 9, 10, 11, 12 und
13 angeordnet, die in parallel zueinander verlaufenden Bohrungen des Zylindergehäuses
1 verschieblich sind. Die Gehäusestifte 9 bis 13 sind jeweils gegen die Rückstellkraft
von Druckfedern gelagert, die in der Zeichnung nur schematisch angedeutet sind und
die sich jeweils gegen die den zugehörigen Kernstift 4 bis 8 abgekehrten Stirnseite
des betreffenden Gehäusestiftes 9 bis 13 unter Vorspannung abstützen, so daß auch
die Kernstifte 4 bis 8 entsprechend federbelastet sind. Die Kernstifte 4 bis 8 und
die Gehäusestifte 9 bis 13 bilden die Stiftzuhaltungen des Steckzylinderschlosses.
[0026] Das Zylindergehäuse 1 weist einen hinteren (inneren) Endabschnitt 14 auf, der eine
nach hinten ausmündende Öffnung 15 besitzt, in der eine Stützscheibe 16 angeordnet
ist. Die Stützscheibe 16 ist vorliegend unter Preßpassung in der Öffnung 15 angeordnet
und als Stufenscheibe ausgebildet. Die Öffnung 15 ist kreisförmig ausgestaltet. Die
Stützscheibe 16 besteht bei der dargestellten Ausführungsform aus einer Zinn-Bronze-Legierung
CuSn8 mit zum Beispiel folgender Analyse:
[0027] Cu Rest; Sn 7,5 bis 8,5; P 0,01 bis 0,35; Fe 0,1; Ni 0,3; Pb 0,05; Zn 0,3; sonstige
zusammen 0,2; Dichte kg/dm
3 8,8.
[0028] Die Festigkeitseigenschaften dieser Bronze können folgende betragen:
[0029] Zugfestigkeit in N/mm
2 390 bis 700, vorzugsweise 690 N/mm
2; 0,2 % Dehngrenze in N/mm
2 von 290 bis 700, vorzugsweise 640 N/mm
2; Bruchdehnung in Prozent von 60 bis 10, vorzugsweise 10; Brinellhärte 90 bis 250,
vorzugsweise 220.
[0030] Wie man erkennt, ist die in achsialer Richtung gemessene Dicke E geringer als die
achsiale Länge D der Öffnung 15 des Zylindergehäuseabschnittes 14. Auf diese Weise
ist ein Achsialspalt 17 zu dem Kopf 18 einer Schraube 19, die in eine Gewindesackbohrung
20 des Zylinderkerns 2 eingeschraubt ist. Die Schraube 19 verbindet getrieblich einen
Schubriegel 21 mit dem Zylinderkern 2. Dieser Schubriegel 21 tritt aus einer schlitzförmigen,
sich im Umfang über einen Kreissektor erstreckenden Aussparung 22 des Zylindergehäuses
1 heraus. Die Bewegung des Zylinderkerns 2 wird durch einen Anschlagstift 23 begrenzt,
der einerseits in einen Radialschlitz 24 eingreift, der sich etwa um 90 Grad oder
einen anderen Winkel in Umfangsrichtung des Zylinderkerns 2 erstreckt und der andererseits
in einer Durchgangsbohrung 25 des Zylindergehäuses 1 angeordnet ist. Der Kopf des
Anschlagstiftes 23 greift in eine Bohrung 26 ein, die in einer Stahlmantelhülse 27
angeordnet ist, die das Zylindergehäuse 1 auf dem größten Teil seiner Länge umschließt.
Auf dem nach außen gekehrten Längenabschnitt der Stahlmantelhülse 27 ist von außen
eine nach Art einer Muffe oder Hutmutter ausgebildete Schutzhaube 28 aus Stahl aufgesetzt,
die mit einem achsialen Längenabschnitt 29 die Stahlmantelhülse 27 auf einem Teil
ihres nach außen gekehrten Längenabschnittes und mit einem materialmäßig einstückig
damit verbundenen radialen Abschnitt auch die Stirnseite der Stahlmantelhülse 27 und
einen Teil der Stirnseite des Zylindergehäuses 1 abdeckt.
[0031] Die Schutzhaube 28 ist mit der Stahlmantelhülse 27 und mit dem Zylindergehäuse 1
durch mehrere über den Umfang verteilt angeordnete Radialstifte 30 verbunden, die
an der äußeren Peripherie des Längenabschnittes 29 enden.
[0032] Bei 31 ist ein Arretierstift angeordnet, der in einen Schlitz 32 einer Wand 33 eingreift.
Der Schlitz 32 erstreckt sich in Achslängsrichtung des Steckzylinderschlosses. Über
diesen Arretierstift 31 können die Reaktionskräfte, die über den Flachschlüssel auf
das Steckzylinderschloß übertragen werden, aufgenommen werden, so daß sich das Steckzylinderschloß
nicht verdrehen kann.
[0033] Bei 34 ist ein weiterer Radialstift angeordnet, der durch eine Durchgangsbohrung
35 der Stahlmantelhülse 27 hindurchgreift und in eine koaxial dazu angeordnete Sackbohrung
36 eingreift, die in dem Zylindergehäuse 1 angeordnet ist. Dadurch werden das Zylindergehäuse
1 und die Stahlmantelhülse 27 gegeneinander arretiert.
[0034] Bei 37 und 38 sowie 39 sind Wände eines zu schützenden Objektes, zum Beispiel eines
Spielautomaten, angedeutet Die Wände 33, 37 und 38 weisen je eine Durchgangsbohrung
auf, die koaxial zueinander angeordnet sind und in die das Steckzylinderschloß eingesteckt
ist.
[0035] Das Maß X liegt bei Spielautomaten in der Regel fest, so daß der Abstand zwischen
der Stirnseite 40 und der Innenseite 41 der Wand 39 in der Regel gering ist. Dadurch,
daß das Maß X konstruktiv vorgegeben ist, besteht normalerweise wenig Möglichkeit
zur konstruktiven Gestaltung.
[0036] Wie aus Fig. 12 ersichtlich ist, ist der Zylindergehäuseabschnitt 14 an seiner der
Verriegelungsstellung des Schubriegels 21 diametral gegenüberliegenden Seite mit einer
tangential angeordneten, in Längsachsrichtung des Zylindergehäuses 1 verlaufenden
Fläche 42 versehen, gegen die sich der Schubriegel 21 bei einem Einbruchsversuch abstützen,
auflegen und gegebenenfalls verkeilen kann.
[0037] Aus den Fig. 10 und 11 ist die Ausbildung des Schubriegels 21 deutlicher zu entnehmen.
Hieraus entnimmt man, daß der Schubriegel 21 einen seitwärts ausmündenden Schlitz
43 aufweist in den der Schraubenkopf 18 als Exzenterantrieb eingreift. Der Schubriegel
21 ist durch eine Radialnut geführt. Der Schubriegel 21 ist an seiner Oberseite und
Unterseite jeweils nach einem Kreisbogen 44 bzw. 45 verlaufend abgerundet ausgebildet.
[0038] Der Schubriegel 21 besteht bei der dargestellten Ausführungsform aus nicht rostendem
Stahl, zum Beispiel aus X 5 CrNi 18 10, Werkstoffnummer 1.4301. Ein solcher Stahl
ist ein austenitischer Stahl, der bei Raumtemperatur im abgeschreckten Zustand folgende
Eigenschaften aufweist:
[0039] Dichte 7,9 kg/dm
3, der Elastizitätsmodul bei 20 Grad Celsius 200 kN/mm
2, bei 100 Grad Celsius 194.
[0040] Die Stahlmantelhülse 27 besteht ebenfalls aus rostfreiem Stahl X 10 CrNiS 18 9, Werkstoffnummer
1.4305. Hier handelt es sich ebenfalls um einen austenitischen Stahl, der in abgeschrecktem
Zustand folgende Werkstoffeigenschaften aufweist:
[0041] Zugfestigkeit 500 bis 700 N/mm
2, Bruchdehnung ca. 35 %, Kerbschlagzähigkeit 160 mm nach DIN 17010.
[0042] Deutlich erkennt man zum Beispiel aus den Fig. 1, 2, 3, 4, 6 und 8, daß die Schutzhaube
28 materialmäßig mit ihr einstückig verbundene, radial gerichtete Sektoren 46 bzw.
47 oder Radialsektoren aufweist, die die nach außen gekehrte Stirnseite 48 des Zylinderkerns
2 auf einem Teil ihrer Fläche übergreifen. Auf diese Weise wird der Zylinderkern 2
weiterhin gegen achsiales Herausziehen gesichert. Diese Radialsektoren 46 und 47 reichen
bis unmittelbar an den Schlüsselkanal 3 heran, so daß auch Manipulationen mit Einbruchswerkzeugen
erschwert werden.
[0043] Wird eine Zugkraft P (Fig. 2, 3) auf das Steckzylinderschloß ausgeübt, dann kann
dies dazu führen, daß der Schubriegel 21 so wie aus Fig. 2, 3 und 7 ersichtlich nach
hinten in Richtung auf die Wand 39 definiert abgebogen wird, weil die tangential verlaufende
Fläche 42 eine definierte Verformung des Schubriegels 21 ermöglicht. Wird nun versucht,
das Steckzylinderschloß aus den Öffnungen des zu sichernden Objekts herauszuziehen,
so führt dies zu einem Verkeilen des nach hinten gebogenen Schubriegels 21 in der
betreffenden Ausnehmung der Wand 38, so daß ein Herausziehen unmöglich wird. Je größer
nämlich die Zugkraft P auf das Steckzylinderschloß wird, desto größer ist die Verkeilungskraft.
Ein Abscheren des Schubriegels 21 ist dadurch nicht möglich. Auch das radiale Deformieren
des im Durchmesser vergrößerten Zylindergehäuseabschnitts 14 ist ausgeschlossen, weil
dies die Stützscheibe 16 verhindert. Die dabei auftretenden Kräfte verteilen sich
radial über den Umfang etwa gleichmäßig in der Öffnung 15.
[0044] Für die aus den Fig. 13 bis 25 ersichtliche Ausführungsform wurden für Teile gleicher
Funktion die gleichen Bezugszeichen wie bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis
12 verwendet. Die Funktionsweise der Ausführungsform nach den Fig. 13 bis 25 entspricht
somit grundsätzlich der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 12, so daß hinsichtlich
des grundsätzlichen Aufbaus und der Funktionsweise des Steckzylinderschlosses auf
die im Zusammenhang mit der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 12 gemachten Ausführungen
verwiesen werden kann.
[0045] Die Ausführungsform nach den Fig. 13 bis 25 unterscheidet sich von der vorbeschriebenen
Ausführungsform wie folgt:
[0046] Zunächst ist die Schutzhaube 28 nicht mehr - wie bei der Ausführungsform nach den
Fig. 1 bis 12 - mit Radialsektoren 46 versehen. Vielmehr ist der Zylinderkern 2 an
seinem nach außen gekehrten Endabschnitt mit einem bei der dargestellten Ausführungsform
im Durchmesser vergrößerten Zylinderkernkopf 49 versehen, der über eine Sollbruchstelle
50 materialmäßig einstückig mit dem Zylinderkern 2 verbunden ist. Der Zylinderkernkopf
49 kann aber im Bedarfsfalle auch den gleichen Durchmesser wie der Zylinderkern 2
aufweisen.
[0047] Die Sollbruchstelle 50 wird durch auf beide Seiten des Schlüsselkanals 3 vorhandene
streifenförmige Materialteile gebildet, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
nach außen durch parallel zueinander verlaufende, symmetrisch zur Drehachse des Zylinderkerns
2 angeordnete Wände 51 und 52 begrenzt wird. Diese Wände 51, 52 werden vorliegend
durch je eine Radialnut 53 bzw. 54 gebildet. Die achsiale Breite G kann bei jeder
Radialnut 53 bzw. 54 bei einem Ausführungsbeispiel 0,5 mm betragen. Beide Nuten 53
und 54 sind gleich groß und symmetrisch zur Längsachse angeordnet. Die Achsiallänge
H des Zylinderkernkopfes 49 beträgt bei diesem Ausführungsbeispiel 6 mm, während die
Nuten 53 und 54 etwa im achsialen Abstand von etwa der Nutbreite G hinter dem Zylinderkernkopf
49 angeordnet sind.
[0048] Selbstverständlich kann die Ausbildung der Sollbruchstelle 50 auch anders ausgeführt
werden. Zum Beispiel ist es möglich, mehr als zwei Nuten vorzusehen. Schließlich ist
es möglich, statt Nuten 53 und 54, die Sollbruchstelle 50 auch anders herzustellen,
zum Beispiel durch mehrere Bohrungen, die parallel oder im Winkel zueinander verlaufen
oder durch sonstige Querschnittsverringerungen im Bereich der Sollbruchstelle oder
durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien für den Zylinderkern 2 und den
Zylinderkernkopf 49.
[0049] Deutlich erkennt man zum Beispiel aus Fig. 23, daß nach einem Abscheren des Zylinderkernkopfes
49 Materialstreifen an der Sollbruchstelle 50 übrig bleiben, die im Querschnitt wesentlich
kleiner bemessen sind als der Kreisquerschnitt des Zylinderkerns 2. Dies bedeutet,
daß nach dem Überschreiten einer vorbestimmten Zugkraft der Zylinderkernkopf 49 abgeschert
wird. Die zum Beispiel durch eine Ziehschraube 55 auf den Zylinderkern 2 aufzuübenden
Kräfte können dann so bemessen werden, daß zwar noch der Schubriegel 21 definiert
umgebogen werden kann, um sich gegen die Fläche 42 (Fig. 12) anlegen zu können um
die gewünschte Verkeilungswirkung aufzubringen. Bevor jedoch weitere, zerstörerisch
große Kräfte auf den Zylinderkern 2 übertragen werden können, wird der Zylinderkernkopf
49 an der Sollbruchstelle 50 abgeschert oder abgerissen, so daß der Aufbruchversuch
auch hieran scheitert.
[0050] Außerdem erkennt man besonders deutlich aus den Fig. 22 bis 25, daß der Zylinderkernkopf
49 neben der Längsmittenachse (Drehachse) des Zylinderkerns 2 mit einem Vollhartmetallstift
56 versehen ist, der somit orthogonal zur Drehachse des Zylinderkerns 2 verläuft und
der an der äußeren Zylindermantelfläche des Zylinderkernkopfes 49 endet.
[0051] Jenseits der Nuten 53 und 54, also im Steckschloß innen, ist der Zylinderkern 2 bei
der dargestellten Ausführungsform auf jeder Seite seiner Drehachse mit je einem weiteren
Vollhartmetallstift 57 bzw. 58 versehen. Diese Vollhartmetallstifte 57, 58 können
prinzipiell die gleichen Dimensionierungen, zumindest im Durchmesser, erhalten wie
der Vollhartmetallstift 56. Auch die Vollhartmetallstifte 57 und 58 enden jeweils
an der äußeren Zylindermantelfläche des Zylinderkerns 2, so daß dieser in seiner Drehung
nicht behindert wird. Als Hartmetall kommen nicht nur gehärtete Stähle, sondern auch
Wolframkarbide und andere, bekannte Hartmetalle in Betracht.
[0052] Wird nun eine Ziehschraube 55 in den Schlüsselkanal 3 eingeschraubt, so wird sie
zunächst durch den Vollhartmetallstift 56 aus ihrer Längsachse abgelenkt (Fig. 25)
und stößt dann entweder auf den Vollhartmetallstift 57 oder 58, kann also nur über
einen geringen Teil ihrer Länge in den Schlüsselkanal 3 - wenn überhaupt - eingeschraubt
werden, so daß sich nicht die beabsichtigten vollen Ziehbeanspruchungen auf den Zylinderkern
2 übertragen lassen. Der Einschraubversuch endet somit in der Regel an dem Vollhartmetallstift
57, so daß nur der Zylinderkernkopf 49 an der Sollbruchstelle 50 abgerissen werden
kann. Da man es - wie oben beschrieben - durch die Ausbildung und Anordnung der Sollbruchstelle
50 in der Hand hat, die Abscher- oder Abreißkräfte vorher zu bestimmen, werden auf
jeden Fall nur solche Kräfte auf das Steckzylinderschloß und dessen Gehäuse übertragen,
die keine schädlichen Beanspruchungen für die Lagerung des Steckzylinderschlosses
und dessen Aufnahme bedeuten.
[0053] Die Schneidspitzen der Ziehschraube 55 werden beim Einschrauben durch den Vollhartmetallstift
56 stumpf, so daß sie sich nicht mehr in den in der Regel aus Messing bestehenden
Zylinderkernkopf 49 und den ebenfalls aus Messing bestehenden Zylinderkern 2 einschrauben
lassen. Würde eine neue Ziehschraube 55 verwendet, die noch keine stumpfen Schneidspitzen
aufweist, so trifft diese auf jeden Fall auf den Vollhartmetallstift 57 und kann dann
ebenfalls nicht mehr weiter eingeschraubt werden.
[0054] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 26 bis 30 sind für Teile gleicher Funktion
die gleichen Bezugszeichen wie bei den oben beschriebenen Ausführungsformen verwendet
worden.
[0055] Diese Ausführungsform nach den Fig. 26 bis 30 unterscheidet sich von der vorbeschriebenen
Ausführungsform dadurch, daß die gepunktet ausgelegte Fläche 42 zur Längsachsrichtung
des Zylindergehäuseabschnittes 14 geneigt angeordnet ist und nicht tangential verläuft.
Wie man zum Beispiel aus Fig. 27 erkennt, verläuft die Neigungsrichtung der Fläche
42 dabei entgegengesetzt zur Zugkraft P, die bei einem Einbruchsversuch auf das Steckzylinderschloß
ausgeübt wird. Man erkennt aus den Fig. 27 bis 30, daß die Neigung unter einem spitzen
Winkel zur Längsachsrichtung des Zylindergehäuseabschnittes 14 verläuft. Bei der dargestellten
Ausführungsform ist die Fläche 42 ebenflächig ausgebildet worden. Die Fläche 42 kann
aber auch aus mehreren Flächenabschnitten (facettenartig) ausgestaltet sein.
[0056] Des weiteren ist es möglich, die Fläche 42 konkav oder konvex auszubilden und/oder
sie mit einer Riffelung zu versehen.
[0057] Schließlich erkennt man aus der Zeichnung noch, daß die Fläche 42 in die radial verlaufende
Wandung der Aussparung 22 übergeht, und zwar die radiale, hintere Wand der Aussparung
22 mit einer großen Fase bricht.
[0058] Bei einem Aufbruchversuch legt sich der Schubriegel 21 gegen diese Fläche 42 um und
wird dabei gegen Abscheren gesichert abgestützt, so daß sich eine hervorragende Verkeilung
des Steckzylinderschlosses in der betreffenden Aussparung und/oder Öffnung des zu
schützenden Objektes ergibt.
[0059] Die in der Zusammenfassung, den Patentansprüchen und in der Beschreibung beschriebenen
sowie aus der Zeichnung ersichtlichen Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebigen
Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 1
- Zylindergehäuse
- 2
- Zylinderkern
- 3
- Schlüsselkanal
- 4
- Kernstift
- 5
- "
- 6
- "
- 7
- "
- 8
- "
- 9
- Gehäusestift
- 10
- "
- 11
- "
- 12
- "
- 13
- "
- 14
- Zylindergehäuseabschnitt, innerer, im Durchmesser vergrößerter
- 15
- Öffnung
- 16
- Stützscheibe
- 17
- Achsialspalt zwischen Stützscheibe 16 und Kopf 18
- 18
- Kopf
- 19
- Schraube
- 20
- Gewindesackbohrung
- 21
- Schubriegel
- 22
- Aussparung
- 23
- Anschlagstift
- 24
- Radialschlitz
- 25
- Durchgangsbohrung
- 26
- Bohrung
- 27
- Stahlmantelhülse
- 28
- Schutzhaube
- 29
- Längenabschnitt, achsialer von 28
- 30
- Radialstift
- 31
- Arretierstift
- 32
- Schlitz
- 33
- Wand
- 34
- Radialstift
- 35
- Durchgangsbohrung
- 36
- Sackbohrung
- 37
- Wand
- 38
- "
- 39
- "
- 40
- Stirnseite
- 41
- Innenseite
- 42
- Fläche
- 43
- Schlitz
- 44
- Kreisbogen
- 45
- "
- 46
- Sektor, Radialsektor
- 47
- Sektor, Radialsektor
- 48
- Stirnseite
- 49
- Zylinderkernkopf
- 50
- Sollbruchstelle
- 51
- Wand
- 52
- "
- 53
- Radialnut
- 54
- "
- 55
- Ziehschraube
- 56
- Vollhartmetallstift
- 57
- "
- 58
- "
- A
- Ansichtsrichtung
- B
- "
- C
- "
- D
- Länge der Öffnung 15 in 14
- E
- Dicke der Stützscheibe 16
- F
- Länge
- G
- Breite der Nuten 53, 54
- H
- Achsiallänge des Zylinderkernkopfes 49
- P
- Zugkraft beim Aufbruchsversuch
- X
- Längenmaß
Literaturverzeichnis
[0061]
DE-OS 27 00 350
DE-GM 296 02 680
DE-GM 296 09 077
EP-OS 0 224 104
EP-OS 0 364 660
EP-OS 0 808 970
US-PS 5,177,466
1. Steckzylinderschloß, insbesondere zur Verwendung an Schutzvorrichtungen und Fallen
für Spiel- und Warenautomaten, an Gitterrolltoren, an beweglichen Schutzgittern oder
dergleichen, mit einem Zylindergehäuse, in dem ein mit einem Zylinderkern mit einem
in Längsachsrichtung verlaufender Schlüsselkanal in einer an beiden Stirnseiten des
Zylindergehäuses ausmündenden Öffnung drehbar angeordnet ist, der durch einen in den
Schlüsselkanal einzuführenden Flachschlüssel um ein begrenztes Maß in Umfangsrichtung
drehantreibbar ist, mit mehreren Reihen hinter- und/oder nebeneinanderliegenden Gehäusestiften
und zugeordneten Kernstiften, die Stiftzuhaltungen bilden, und mit einem von dem Zylinderkern
antreibbaren Schubriegel, wobei das Steckzylinderschloß in mindestens einer Aufnahmeöffnung
des zu sichernden Objektes angeordnet ist und dort arretiert ist, wobei in der Öffnung
eine Stützscheibe angeordnet ist, die radial diesen Teil des inneren Zylindergehäuseabschnittes
abstützt, und daß eine in Längsachsrichtung auf das Steckzylinderschloß aufgebrachte
Zugkraft den Schubriegel deformiert, derart, daß durch Keilwirkung zwischen Steckyzlinderschloß
und dem Schubriegel sowie der Aufnahmeöffnung des zu schützenden Objektes der Zugkraft
ein entsprechender Widerstand entgegensetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylindergehäuseabschnitt (14) im Bereich der Stützscheibe (16) an seiner
Außenseite mit mindestens einer Fläche versehen ist, die dem Schubriegel (21) in Verriegelungsstellung
gegenüberliegt und zu einer definierten Verformung, Verformungsrichtung und Abstützung
für den Schubriegel (21) bei einem Einbruchsversuch beiträgt, wobei die Fläche (42)
entgegengesetzt zur Auszugsrichtung des Zylindergehäuseabschnittes (14) - nach innen
verlaufend - geneigt angeordnet ist.
2. Steckzylinderschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche (42) unter einem von 90 Grad zur Längsachsrichtung des Zylindergehäuseabschnittes
(14) verlaufenden Winkel geneigt angeordnet ist.
3. Steckzylinderschloß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel 15 bis 45 Grad, vorzugsweise 30 Grad, beträgt.
4. Steckzylinderschloß nach Anspruch 1 oder einem der darauffolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche (42) konkav ausgebildet ist.
5. Steckzylinderschloß nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche (42) konvex ausgebildet ist.
6. Steckzylinderscoloß nach Anspruch 1 oder einem der darauffolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche (42) mit einer Riffelung versehen ist.
7. Steckzylinderschloß nach Anspruch 1 oder einem der darauffolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche (42) aus mehreren Flächenabschnitten besteht, die in unterschiedlichen
Winkeln zueinander verlaufen.
8. Steckzylinderschloß nach Anspruch 1 oder einem der darauffolgenden Ansprüche, wobei
der Schubriegel aus einer schlitzförmigen, sich im Umfang über einen Kreissektor erstrecken
Aussparung des Zylindergehäuses heraustritt, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche (42) im Bereich der schlitzförmigen Aussparung (22) angeordnet ist.
9. Steckzylinderschloß nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche (42) durch Abschrägen eines Teiles des an dem inneren Ende des Zylindergehäuseabschnittes
(14) befindlichen radialen Wandungsteiles der schlitzförmigen Aussparung (22) gebildet
ist und in die Peripherie des Zylindergehäuseabschnittes (14) ausmündet.