Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fassadenkonstruktion gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Bei Fassaden werden üblicherweise eine Vielzahl von plattenförmigen Bauteilen, die
im Endzustand die Fassadenfläche bilden, an einem Gittertragwerk aus sogenannten Pfosten
und Riegeln befestigt, welche die Tragstruktur bilden. Hierzu sind die plattenförmigen
Elemente, beispielsweise Metall- oder Glasplatten in geeignete Rahmen eingefaßt oder
mit Stützprofilen versehen, an denen Abschnitte ausgebildet sind, über welche die
Befestigung an der Tragstruktur erfolgt.
Stand der Technik
[0003] Eine derartige Fassadenkonstruktion ist aus der DE 42 06 345 A1 bekannt und weist
mehrere Glasscheiben auf, deren Rand jeweils von einem Halteprofil umgriffen wird.
Das Halteprofil steht beispielsweise durch eine Schräge mit dem abgeschrägten Rand
der Glasscheibe in Eingriff und wird durch mehrere Befestigungselemente an einer Tragstruktur
in einer Richtung senkrecht zu den Scheiben befestigt. Insbesondere greifen die Befestigungselemente
in einen geeignet gestalteten Abschnitt des Halteprofils ein, so daß mittels des Halteprofils
die Glasscheiben an der Tragstruktur festgelegt sind.
[0004] In der Technik ist es hierbei bekannt, das Halteprofil mit dem Rand der Glasscheibe
zu verkleben, was jedoch vergleichsweise aufwendig ist. Wenn andererseits eine derartige
Verklebung nicht vorgesehen ist, so besteht die Gefahr, daß sich das Halteprofil bei
Bewegungen des Bauwerks oder thermisch bedingten Verformungen von dem Rand der Glasscheibe
löst. Dies kann nur durch die vergleichsweise aufwendige Verklebung des Halteprofils
mit der Glasscheibe verhindert werden. Wenn in diesem Fall die Befestigung mittels
des Befestigungselements derart erfolgt, daß für die Glasscheibe keine Bewegung zugelassen
wird, so unterliegt diese infolge der erwähnten Bauwerksbewegungen Zwängungen und
ähnlichem. Gleichzeitig ist eine weitgehend lose Befestigung der Glasscheibe ebenfalls
nicht zweckmäßig und entspricht nicht den Sicherheitsanforderungen, so daß bekannte
Fassadenkonstruktionen in dieser Hinsicht verbesserungsbedürftig sind.
[0005] Aus der DE 41 26 918 A1 ist eine Anordnung aus Halterungsprofilen zum Befestigen
einer Glasscheibe bekannt, durch welche Drehbewegungen des Glasscheibenrandes um eine
Achse parallel zu dem Rand in Folge von Windsogkräften, die auf die Glasscheibe wirken,
aufgenommen werden können.
[0006] Ferner ist aus der EP 0 576 867 B1 ein Rahmen für ein Fenster bekannt, bei dem der
Rand der jeweiligen Glasscheibe durch ein Halteprofil umgriffen wird.
[0007] In der deutschen Offenlegungsschrift 42 06 345 ist eine Fassadenkonstruktion beschrieben
mit einem Halteprofil, das an abgeschrägten Kanten der Glasscheiben anliegt. Zwischen
dem Halteprofil und den abgeschrägten Flächen sind zusätzlich Dichtstreifen angeordnet.
Das Halteprofil ist starr ausgebildet und kann eine relative Bewegung der angrenzenden
Glasscheiben voneinander weg nicht federnd auffangen, so daß ein Herausrutschen der
Glasscheiben möglich ist.
[0008] Das deutsche Gebrauchsmuster 296 01 640 zeigt ein Federteil, das bei der Montage
der Fassadenkonstruktion vorläufig angebracht wird. Das Federteil wird hierbei nur
einseitig unter Verwendung eines Wiederlagers zur Auflage der Glasscheibe eingesetzt.
Darstellung der Erfindung
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fassadenkonstruktion zu schaffen,
die einfach aufgebaut ist, und bei der plattenförmige Bauteile, insbesondere Glasscheiben,
über Halteprofile derart an einer Tragstruktur festgelegt werden, daß sowohl eine
zuverlässige Aufnahme der Windkräfte und des Eigengewichts der Glasscheiben, als auch
eine sichere Befestigung in einer Richtung parallel zur Scheibenfläche möglich ist.
[0010] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im Anspruch 1 angegebenen Fassadenkonstruktion.
[0011] Demzufolge zeichnet sich die erfindungsgemäße Fassadenkonstruktion dadurch aus, daß
ein Federelement vorgesehen ist, das parallel zur Ebene der plattenförmigen Bauteile,
insbesondere Glasscheiben, federnd gestaltet ist. Das Federelement ist so gestaltet,
daß das Halteprofil in der Wirkrichtung des Federelements, also parallel zu der Scheibenfläche,
mit einer Vorspannung, unter permanent aufrechterhaltenem Anpressdruck, gehalten und
festgelegt wird. Mit anderen Worten drückt das Federelement das Halteprofil stets
auf den Rand der Glasscheiben. Aus diesem Grund kann das Halteprofil besonders klein,
sozusagen miniaturisiert ausgebildet werden. Ferner muß das Halteprofil erfindungsgemäß
nicht notwendigerweise mit dem Rand der Glasscheiben verklebt sein. Vielmehr sorgt
das beschriebene Federelement dafür, daß das Halteprofil nicht von dem Scheibenrand
rutschen kann. Aus diesem Grund kann es besonders klein gestaltet werden. Die üblicherweise
für eine feste Verbindung mit dem Scheibenrand erforderliche vergleichsweise große
Ausbildung des Halteprofils wird in vorteilhafter Weise vermieden. Daher werden die
Halteprofile in einfacher Weise und auch bei Bauwerksbewegungen und sonstigen Verformungen
sicher an dem Rand der Glasscheibe gehalten.
[0012] Auf Grund der zwischen dem Federelement und dem Halteprofil wirkenden Vorspannung
ist der Verbleib des Halteprofils an dem Rand der Glasscheiben auch in dem Fall gewährleistet,
daß sich die Glasscheiben in Folge von Bauwerksbewegungen oder Verformungen von dem
Halteprofil entfernen "möchten". Die in dem erfindungsgemäßen Federelement wirkende
Vorspannung stellt sicher, daß das Halteprofil gewissermaßen der Bewegung jeder Glasscheibe,
insbesondere in der Richtung weg von dem Federelement, folgt und sicher an dem Rand
der Glasscheibe verbleibt.
[0013] Neben dieser vorteilhaften Wirkung der zwischen dem erfindungsgemäßen Federelement
und dem Halteprofil ausgebildeten Vorspannung führt das Federelement darüber hinaus
zu dem Vorteil, daß auch Bewegungen der Glasscheibe in der entgegengesetzten Richtung,
also in Richtung des Halteprofils ausgleichbar sind. Wie erwähnt, kann es bei den
im Stand der Technik bekannten Konstruktionen zu Zwängungen kommen, wenn die Festlegung
der Glasscheibe in einer Richtung parallel zur Scheibenfläche starr erfolgt. Im Gegensatz
dazu ist das erfindungsgemäße Federelement in der Lage, derartige Bewegungen gewissermaßen
abzufedern, so daß in den Glasscheiben keine Zwangskräfte entstehen. Die beschriebene
Konstruktion ist einfach aufgebaut, indem als Halteprofil ein vergleichsweise kleiner,
schmaler Rahmen verwendet werden kann, der bei einem Fassadenelement aus Glas mit
zwei mit Abstand zueinander angeordneten Glasscheiben lediglich auf die äußere Scheibe
gesteckt werden muß. Auch das erfindungsgemäß vorgesehene Federelement, das der Aufnahme
von Bewegungen in Richtungen parallel zur Scheibenfläche dient, kann in sämtlichen
nachfolgend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen äußerst einfach gestaltet
werden.
[0014] Die Festlegung der Glasscheiben über die kleinen Halteprofile in der Richtung senkrecht
zur Scheibenfläche erfolgt in herkömmlicher Weise durch geeignete Befestigungselemente,
die mit einem Abschnitt des Halteprofils in Eingriff stehen. Hierzu ist ein Teil des
Rahmens mit einem Abschnitt versehen, über den die Festlegung in einer Richtung senkrecht
zur Scheibenfläche erfolgen kann. Erfindungsgemäß ist zusätzlich ein Federelement
vorgesehen, das, wie erwähnt, in einer Richtung parallel zur Scheibenfläche nachgiebig
ist. Es sei angemerkt, daß das Befestigungselement und das Federelement in ein einziges
Bauteil integriert werden können.
[0015] Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Fassadenkonstruktion sind in den
weiteren Ansprüchen beschrieben.
[0016] Für eine vorteilhafte Abdichtung der gesamten Konstruktion wird bevorzugt, daß zwischen
dem Halteprofil und dem Rand der Glasscheibe ein Dichtungsmaterial angeordnet ist.
[0017] Obwohl es für die Verwirklichung des Grundgedankens der Erfindung nicht erforderlich
ist, kann das Halteprofil mit dem Glasscheibenrand verklebt sein. Dies ist in bestimmten
Anwendungsfällen vorteilhaft, jedoch sorgt erfindungsgemäß schon die zwischen dem
Federelement und dem Halteprofil wirkende Vorspannung für den sicheren Verbleib des
Halteprofils auf dem Rand der Glasscheibe. In dem Bereich der Berührung zwischen dem
Halteprofil und dem Glasscheibenrand ist es lediglich erforderlich, ein Zwischen-
oder Dichtmaterial einzubringen, welches das Eindringen von Schmutz verhindert.
[0018] Für den Eingriff zwischen dem Halteprofil und dem Randbereich der Scheibe hat es
sich als vorteilhaft erwiesen, den Rand der Scheibe schräg auszubilden, so daß in
einfacher Weise ein Abschnitt an dem Halteprofil in entsprechender Weise schräg gestaltet
ist, so daß hierdurch ein sicherer Eingriff mit dem Rand der Glasscheibe und eine
sichere Halterung der Glasscheibe erreicht wird.
[0019] In ähnlicher Weise ist es denkbar, den Rand der Glasscheibe mit einer Stufe oder
einer Nut zu versehen, die am äußersten Rand und parallel zu diesem verlaufend ausgebildet
ist, so daß ein weitgehend U-förmiger Abschnitt des Halteprofils den Rand der Glasscheibe
umgreifen kann und auf Grund der Nut bzw. der Stufe an der Vorderfläche der Glasscheibe
bündig angeordnet werden kann. Dies bietet hinsichtlich der Optik der Glasfassade
Vorteile und kann insbesondere mit einem schwarz eloxierten Halteprofil dahingehend
kombiniert werden, daß sich das Halteprofil optisch von der Glasscheibe kaum abhebt.
[0020] Für das Federelement hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dieses scheibenförmig
auszubilden. Das Federelement kann grundsätzlich aus einem geeigneten nachgiebigen
Material, beispielsweise Metall oder Kunststoff bestehen. Besonders gute Eigenschaften
ergeben sich für ein scheibenförmiges Federelement, wenn dieses im Randbereich mit
zumindest einer Aussparung versehen ist, so daß es in den an den Halteprofilen anliegenden
Randbereichen die erforderlichen Federeigenschaften aufweist. Die Kontur einer derartigen
Aussparung kann beispielsweise parallel zum Rand verlaufen, so daß gewissermaßen eine
federnde Öse ausgebildet wird. Insbesondere für die Verwendung von Metall für das
Befestigungs- und Federelement wird bevorzugt, daß die Aussparungen zusammen mit den
Rändern des Befestigungselements federnde Ösen definieren. Mit anderen Worten reicht
die Aussparung entlang des Randes in den federnden Abschnitten bis auf wenige Millimeter
an den Rand heran, so daß gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform im Randbereich
gewissermaßen ein federnder Metallbügel verbleibt, der die Bewegungen und Dehnungen
aufnehmen kann.
[0021] Für das Federelement hat sich ferner eine Ausführungsform als vorteilhaft erwiesen,
bei der dieses aus Draht ausgebildet ist und durch geeignete Formung des Drahtes mit
federnden Ösen versehen ist. Die federnden Ösen liegen derart unter Vorspannung an
dem Halteprofil an, daß ein sicherer Verbleib des Halteprofils an dem Rand der Glasscheibe
und eine in Richtung der Scheibenfläche federnde Halterung des Glaselements erreicht
wird.
[0022] Das Federelement kann ferner als längliches Profil ausgebildet sein, das einen weitgehenden
wannenförmigen Querschnitt aufweist, und dessen freie Schenkel federnd an dem mittleren
Abschnitt ausgebildet sind.
[0023] Die Ausbildung der federnden Abschnitte läßt sich in besonders günstiger und einfacher
Weise dadurch erreichen, daß bei dem kombinierten Befestigungs- und Federelement in
denjenigen Bereichen, die mit Abschnitten der plattenförmigen Bauteile in Berührung
stehen, Aussparungen ausgebildet sind. Diese Aussparungen sind in Abhängigkeit von
dem verwendeten Werkstoff gestaltet. Die Verbindung zwischen dem jeweiligen Werkstoff,
für den sowohl Metall, insbesondere Edelstahl oder Aluminium, als auch hochfester
Kunststoff möglich ist, mit geeignet gestalteten Aussparungen definiert die Eigenschaften
des jeweiligen Federabschnitts. Beispielsweise können bei der Verwendung von hochfestem
Kunststoff für das kombinierte Befestigungs- und Federelement die Aussparungen derart
gestaltet werden, daß zwischen einer jeweiligen Aussparung und den Rändern des Bauteils
eine Wanddicke im Bereich von etwa 1 cm verbleibt, so daß für den entstehenden Federabschnitt
angesichts des Elastizitätsmoduls von Kunststoff, der einen Bruchteil dessen von Metall
beträgt, günstige Federeigenschaften erreicht werden können.
[0024] Besonders weiche Federeigenschaften können dadurch erhalten werden, daß von einer
ausgebildeten Aussparung zum Rand des Bauteils ein Schlitz vorgesehen ist, so daß
ein an den Befestigungs- und Federelement ausgebildeter federnder Bügel entsteht.
[0025] Sowohl diese Ausführungsform, als auch die Ausbildung von federnden Ösen kann durch
Formen eines Edelstahldrahtes in eine geeignete Gestalt erreicht werden.
[0026] Als Werkstoffe haben sich sowohl für das Befestigungs- als auch das Federelement
Kunststoff und Metall als günstig erwiesen. Die beiden Elemente können jeweils aus
nur einem der beiden Materialien bestehen, wobei hochfester Kunststoff, Edelstahl
und Aluminium bevorzugt werden. Bei einer Kombination von Werkstoffen wird eine Metalleinlage
als Befestigungselement in einem Federelement aus Gummi bevorzugt.
[0027] Zur Erfüllung von Brandschutzanforderungen kann die erfindungsgemäße Befestigungsanordnung
vorteilhafterweise durch eine Beilagscheibe aus Metall ergänzt werden, die insbesondere
bei der Verwendung von hochfestem Kunststoff oder Edelstahldraht für das Befestigungs-
und Federelement für eine feuerfeste Sicherung sorgt.
[0028] Für die Vereinfachung der Konstruktion wird schließlich bevorzugt, daß das beschriebene
Federelement und das Befestigungselement, das für die Festlegung in der Richtung senkrecht
zur Glasscheibe sorgt, einstückig ausgebildet sind. Mit anderen Worten erfolgt über
das integrierte Befestigungs- und Federelement zum einen die Befestigung der Glasscheibe
mittels eines Eingriffs mit einem Abschnitt des Halteprofils an der Tragstruktur in
der Richtung senkrecht zur Glasscheibe. Das einstückige Befestigungs- und Federelement
ist zum anderen in neuartiger Weise in der Richtung parallel zur Glasscheibe federnd
gestaltet, so daß in dieser Richtung einerseits Ausgleichsbewegungen möglich sind,
und andererseits das Halteprofil sicher an dem Rand der Glasscheibe gehalten wird.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0029] Nachfolgend werden einige in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsformen der Erfindung
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittdarstellung einer Befestigungsstelle der erfindungsgemäßen Fassadenkonstruktion
in einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung einer Befestigungsstelle der erfindungsgemäßen Fassadenkonstruktion
in einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung einer Befestigungsstelle der erfindungsgemäßen Fassadenkonstruktion
in einer dritten Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung einer Befestigungsstelle der erfindungsgemäßen Fassadenkonstruktion
in einer vierten Ausführungsform;
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung einer Befestigungsstelle der erfindungsgemäßen Fassadenkonstruktion
in einer fünften Ausführungsform;
- Fig. 6
- eine Schnittdarstellung durch einen Abschnitt eines Fassadensystems mit der erfindungsgemäßen
Befestigungsanordnung;
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf eine Ausführungsform des Befestigungs- und Federelements der erfindungsgemäßen
Befestigungsanordnung;
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf einen Abschnitt des Befestigungs- und Federelements der erfindungsgemäßen
Befestigungsanordnung gemäß einer weiteren Ausführungsform;
- Fig. 9
- eine Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung mit dem Befestigungs-
und Federelement in der Ausführungsform gemäß Fig. 7;
- Fig. 10
- eine Draufsicht auf ein Befestigungs- und Federelement der erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung
gemäß einer weiteren Ausführungsform;
- Fig. 11
- eine Draufsicht auf ein Befestigungs- und Federelement der erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung
gemäß einer weiteren Ausführungsform;
- Fig. 12
- eine Schnittdarstellung durch die in Fig. 11 gezeigte Befestigungsanordnung;
- Fig. 13
- eine Draufsicht auf ein Befestigungs- und Federelement der erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung
gemäß einer weiteren Ausführungsform;
- Fig. 14
- eine Draufsicht eines Befestigungs- und Federelementes gemäß einer weiteren Ausführungsform;
und
- Fig. 15
- eine Schnittdarstellung durch das in Fig. 14 gezeigte Befestigungs- und Federelement.
Ausführliche Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung
[0030] Fig. 1 zeigt im Schnitt den Bereich zwischen zwei Glaselementen 10 einer Fassade,
die durch ein gemeinsames Befestigungselement 12 an einer (nicht gezeigten) Tragstruktur
festgelegt werden. Von der Tragstruktur ist in Fig. 1 nur ein Schraubkanal 14 angedeutet,
der an einem Fassadenprofil ausgebildet ist, das zusammen mit weiteren Profilen die
Tragstruktur bildet. In den Schraubkanal ist eine Befestigungsschraube 16 derart eingeschraubt,
daß das Befestigungselement 12 unter Zwischenschaltung eines Zwischenelements 18 an
dem (nicht gezeigten) Profil der Tragstruktur befestigt ist.
[0031] Die Befestigung der Glaselemente 10 erfolgt dadurch, daß das scheibenförmige Befestigungselement
12 in einen jeweils U-förmigen Abschnitt 20 eines Halteprofils 22 eingreift. Das Halteprofil
22 ist jeweils weitgehend S-förmig ausgebildet und umgreift mit einem Abschnitt 24,
der bei der gezeigten Ausführungsform schräg ausgebildet ist, den Rand der jeweiligen
Glasscheibe 26. Hierbei handelt es sich um die äußere Glasscheibe 26 des jeweiligen
Glaselements 10. Wie in der Fig. 1 ferner angedeutet ist, befindet sich zwischen dem
den Glasscheibenrand umgreifenden Abschnitt 24 des Halteprofils 22 und dem Rand der
Glasscheibe ein Dichtungsmaterial 28, das den Durchtritt von Dampf und Wasser zwischen
der Fassadeninnen- und der Fassadenaußenseite weitgehend verhindert.
[0032] Es sei angemerkt, daß über die Abdichtung 28 hinaus keine Verklebung des jeweiligen
Scheibenrandes mit dem Halteprofil 22 erforderlich ist. Vielmehr ist das Befestigungselement
12 derart federnd gestaltet, daß das jeweilige Halteprofil 22 auch ohne Verklebung
stets an den Rand der Glasscheibe 26 gedrückt wird. Dies ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
dadurch erreicht, daß in beiden seitlichen Randbereichen des Befestigungselements
12, also in den Bereichen, die in den U-förmigen Abschnitt 20 des Halteprofils 22
reichen, jeweils eine Aussparung 30 vorgesehen ist. In einer Draufsicht weist das
Befestigungselement demzufolge in den beiden genannten Abschnitten beispielsweise
eine einzige größere Aussparung auf, die hinsichtlich ihrer Kontur dem seitlichen
Rand des Befestigungselements 12 folgt, so daß hierdurch an beiden Seiten des Befestigungselements
12 Federösen definiert werden.
[0033] Die Anbringung der beiden Glasscheiben 26 über die Halteprofile 22 erfolgt derart,
daß die Federösen des federnd gestalteten Befestigungselements 12 auf Druck vorgespannt
sind. Hierdurch wird durch das federnde Befestigungselement 12 auf die beiden seitlich
davon angeordneten Halteprofile 22 jeweils eine Druckkraft aufgebracht, die in Richtung
der jeweils gehaltenen Glasscheibe 26 weist, so daß das Halteprofil auch ohne zu dem
Glasrand hin ausgebildete Verklebung sicher auf diesem verbleibt. Dies gilt insbesondere
auch in dem Fall, daß Bauwerksbewegungen auftreten, bei denen sich die Glaselemente
10 von der gezeigten Befestigungsstelle entfernen. Das federnde Befestigungselement
12 schiebt das jeweilige Halteprofil 22 gewissermaßen einer derartigen Bewegung des
Glaselements 10 folgend in die gleiche Richtung.
[0034] Wenn im Gegensatz dazu Bauwerksbewegungen auftreten, bei denen sich die Glaselemente
10 in Richtung der Befestigungsstelle bewegen, so entstehen auch hierdurch in den
Glaselementen 10 keine Zwangskräfte. Vielmehr kann das federnde Befestigungselement
12 in seinen Randbereichen in einer Richtung parallel zur Scheibenfläche, also von
rechts nach links und umgekehrt gemäß der Darstellung von Fig. 1, nachgeben, so daß
auch bei dieser Bewegungsrichtung Zwangskräfte vermieden werden.
[0035] In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung gezeigt, die sowohl hinsichtlich
der Ausbildung der Halteprofile 22 als auch des federnden Befestigungselements 12
variiert ist. Wie bei der Ausführungsform von Fig. 1 ist das Halteprofil 22 zunächst
mit einem U-förmigen Abschnitt 20 versehen. An diesen Abschnitt 20 schließt sich bei
der Ausführungsform von Fig. 2 jeweils ein weiterer U-förmiger Abschnitt 32 derart
an, daß der (gemäß der Darstellung von Fig. 2) obere Schenkel des Abschnitts 20 mit
dem unteren Schenkel des Abschnitts 32 zusammenfällt, so daß sich insgesamt eine S-Form
für das Halteprofil 22 ergibt. Diese S-Form ist für das in Fig. 2 rechts dargestellt
Halteprofil 22 zu erkennen, während das links dargestellte Halteprofil 22 die spiegelbildliche
Form aufweist.
[0036] In Übereinstimmung mit der Ausbildung des U-förmigen Abschnitts 32 an Stelle der
Schräge 24 der Ausführungsform von Fig. 1 ist bei der Ausführungsform von Fig. 2 die
jeweilige Glasscheibe 26 in ihrem Randbereich nicht abgeschrägt, sondern mit einer
Nut 34 versehen, die sich bis zum Rand der jeweiligen Glasscheibe 26 erstreckt, so
daß im Randbereich gewissermaßen eine Stufe ausgebildet ist. In diese Stufe greift
der gemäß der Darstellung von Fig. 2 obere Schenkel des U-förmigen Abschnitts 32 derart
ein, daß sich eine weitgehend bündige Oberfläche ergibt. Zwischen dem jeweiligen Halteprofil
22 und dem Rand der Glasscheibe 26 ist wie bei der Ausführungsform von Fig. 1 jeweils
Dichtmaterial 28 angeordnet. Durch das nachfolgend beschriebene federnde Befestigungselement
12 wird das jeweilige Halteprofil 22 auch in dieser Ausführungsform stets fest an
den Rand der Glasscheibe 26 gehalten, selbst wenn diese beiden Elemente nicht miteinander
verklebt sind.
[0037] Zu diesem Zweck ist das federnde Befestigungselement 12 bei der in Fig. 2 gezeigten
Ausführungsform als Drahtelement gestaltet, von dem in der Schnittdarstellung lediglich
einzelne Abschnitte zu erkennen sind. Im wesentlichen ist das Drahtelement um die
Schraube 16 herum in eine Schlaufe geformt, und von dieser mittleren Schlaufe erstrecken
sich gemäß der Darstellung von Fig. 2 nach links und rechts zwei aus dem Draht geformte
Federösen. Die Ausgestaltung eines derartigen Federelements folgt aus den Figuren
6 bis 15 und der zugehörigen Beschreibung.
[0038] Durch die Ausbildung der seitlichen Federösen liegt der jeweilige äußerste seitliche
Randabschnitt jeweils unter Vorspannung an dem gemäß der Darstellung von Fig. 2 vertikal
verlaufenden mittleren Schenkel des U-förmigen Abschnitts 20 an. Wie erwähnt, ist
die Anbringung derart vorgesehen, daß sie mit Wirkung einer Vorspannung zwischen dem
federnden Befestigungselement 12 und dem jeweiligen Halteprofil 22 erfolgt, so daß
dieses stets zuverlässig auf den Rand der Glasscheibe 26 gedrückt wird, und jegliche
Bewegungen der Glasscheibe 20 in Richtung der Befestigungsschraube 16 nicht zu Zwangskräften
führen können, sondern durch das Befestigungselement 12 federnd aufgenommen werden.
Zur besseren Halterung des aus Draht ausgebildeten Befestigungselements 12 ist bei
der Ausführungsform von Fig. 2 noch eine zusätzliche Scheibe 36 vorgesehen. In Übereinstimmung
zu der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform erstreckt sich die Befestigungsschraube
16 durch ein Zwischenelement 18 in den Schraubkanal 14 des in Fig. 2 angedeuteten
Tragprofils 38 der Fassadenkonstruktion.
[0039] Dieser Aufbau gilt auch für die in Fig. 3 gezeigte Ausführungsform der Erfindung,
wobei in diesem Fall das Halteprofil 22 nur hinsichtlich des den Rand der Glasscheibe
26 umgreifenden U-förmigen Abschnitts 32 mit den vorangehend beschriebenen Ausführungsformen
übereinstimmt. Die Festlegung der Glasscheiben 26 in einer Richtung senkrecht zu ihrer
Fläche erfolgt bei der Ausführungsform von Fig. 3 über jeweilige Stege oder Vorsprünge
40, die an den Halteprofilen 22 parallel zu den beiden freien Schenkeln und sich entgegengesetzt
zu den beiden freien Schenkeln erstreckend vorgesehen sind. Diese Abschnitte 40 werden
bei der Ausführungsform von Fig. 3 durch die Schraube 16 mittels eines Befestigungselements
42 gehalten, das den in Fig. 3 erkennbaren wannen- oder U-förmigen Querschnitt mit
federnd ausgebildeten seitlichen Schenkeln aufweist und sich senkrecht zur Zeichenebene
erstreckt. Wie in der Zeichnung zu erkennen ist, hält der in Fig. 3 horizontal verlaufende
mittlere Schenkel des U-förmigen Profils 42 die beiden Vorsprünge 40 über das Zwischenelement
18 an dem Profil 38 fest. Diese Befestigung dient der Aufnahme von Belastungen, die
sich senkrecht zu der Scheibenfläche in einer Richtung weg von dieser erstrecken,
wie dies beispielsweise im Fall von Windsogkräften gegeben ist.
[0040] Die beiden seitlichen Schenkel 44 des Profils 42 sind derart federnd gestaltet, daß
in einer Richtung parallel zu der Glasscheibenfläche Bewegungen möglich sind. Auch
bei dieser Ausführungsform erfolgt die Anbringung mittels des Profils 42 derart, daß
beim Einbau zwischen den federnden Schenkeln 44 und den beiden Halteprofilen 22 eine
Vorspannung wirkt, die dafür sorgt, daß die beiden Halteprofile 22 sicher auf den
Rändern der Glasscheibe 26 verbleiben. Die federnde Ausbildung der Schenkel 44 hat
ferner die Wirkung, daß, wie dies bereits bei den vorangegangenen Ausführungsformen
beschrieben wurde, Bewegungen der Glasscheiben 26 parallel zu ihrer Glasscheibenfläche
und in Richtung des Befestigungselements 16 federnd aufgenommen werden können, so
daß in den Glasscheiben 26 auch bei Bauwerksbewegungen oder beim Auftreten von sonstigen
Verformungen Zwangskräfte vermieden werden können.
[0041] Dies gilt ebenso für die in Fig. 4 gezeigte Ausführungsform. Das Befestigungsprofil
42 ist im oberen Teil der Fig. 4 im Ausgangszustand gezeigt. Wie für dieses Profil
42 zu erkennen ist, erstrecken sich im Ausgangszustand die beiden seitlichen Schenkel
44 weiter nach außen als die beiden Halteprofile 22 der im unteren Teil von Fig. 4
dargestellten Fassadenkonstruktion mit ihren innenliegenden Abschnitten voneinander
beabstandet sind. Dies bedeutet, daß die beiden seitlich ausgebildeten Schenkel 44
beim Eindrücken des Profils 42 zwischen die beiden Halteprofile 22 in Richtung des
Pfeils A um die Biegekanten jeweils nach innen schwenken, so daß sie in dem im unteren
Teil von Fig. 4 gezeigten Anbringzustand eine Vorspannung auf die beiden Halteprofile
22 aufbringen. Diese umgreifen ähnlich wie bei den Ausführungsformen von Fig. 2 und
3 den jeweiligen Rand der Glasscheibe 26, wobei diese in dem Fall der Fig. 4 keine
Nut aufweist. Somit ist bei der Ausführungsform von Fig. 4 von dem Halteprofil 22
in Richtung der Glasscheibenfläche keine Stufe vorhanden.
[0042] Neben der mit Vorspannung versehenen und federnden Befestigung der Glasplatten 26
in einer Richtung parallel zur Glasfläche erfolgt bei der Ausführungsform von Fig.
4 die Anbringung in einer Richtung senkrecht zu der Glasfläche durch jeweilige weitgehend
S-förmige Profile 48, die mit den U-förmigen Abschnitten der Halteprofile 22 gegebenenfalls
einstückig verbunden sind. Von den jeweiligen Profilen 48 erstreckt sich jeweils ein
Abschnitt (entsprechend dem Abschnitt 40 gemäß Fig. 3) nach innen, so daß über diesen
die Festlegung in einer Richtung senkrecht zur Glasscheibenfläche erfolgen kann, indem
mittels der Schraube 16 das Halteprofil 42 über ein weiteres Zwischenelement 50 die
sich nach innen erstreckenden Abschnitte der Profile 48 und noch ein Zwischenelement
18 an dem Schraubkanal 14 festgelegt werden.
[0043] Neben dieser Festlegung in der Richtung senkrecht zu den Glasscheibenflächen zur
Aufnahme der Windlasten erfolgt die Anbringung parallel zu den Glasscheibenflächen
in Richtung der angedeuteten Pfeile B federnd, wobei die zwischen dem Befestigungsprofil
42 und den beiden Halteprofilen 22 wirkende Vorspannung für einen sicheren Verbleib
der Halteprofile 22 an dem jeweiligen Rand der Glasscheibe 26 sorgt. Die Befestigungsanordnung
bestehend aus dem länglichen, sich senkrecht zur Zeichenebene erstreckenden Befestigungsprofil
42 und den mehreren Befestigungsschrauben 16 ist schließlich durch ein Profil 52 abgedeckt.
Es sei noch erwähnt, daß die Ausbildung des Profils 48 mit einem sich nach innen,
in Richtung der Befestigungsschraube 16 erstreckenden Abschnitt bewirkt, daß für die
beiden Glaselemente 10 kein Stufenglas verwendet werden muß, d.h., daß sich die äußere
Glasscheibe 26 ebenso weit wie die innere Glasscheibe 54 in Richtung der Befestigungsschraube
16 erstreckt. Dies vereinfacht die Herstellung erheblich.
[0044] Dieser Vorteil gilt auch für die in Fig. 5 gezeigte Ausführungsform, die sich aus
der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform durch eine Kombination des Befestigungsprofils
42 und des Zwischenelements 50, das für die Festlegung in einer Richtung senkrecht
zu der Glasscheibe sorgt, ergibt. Wie im oberen Teil der Fig. 5 angedeutet, gilt auch
für das einstückig ausgebildete federnde Befestigungsprofil, daß sich die seitlichen
Schenkel 44 im Ausgangszustand weiter nach außen erstrecken als der Abstand zwischen
den beiden Halteprofilen 22 beträgt, so daß diese Schenkel nach dem Einführen des
Befestigungsprofils in Richtung des Pfeils A federnd und unter Vorspannung an den
beiden Halteprofilen 22 anliegen. Im Gegensatz zu der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform
weist das Befestigungsprofil neben dem U-förmigen Bereich mit den beiden federnd gestalteten
Schenkeln 44 zwei sich weitgehend senkrecht zu den Glasflächen erstreckende Abschnitte
56 auf, die wie bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform für eine Festlegung der
sich nach innen erstreckenden Abschnitte der Profile 48 sorgen. Hierbei erstreckt
sich die Befestigungssschraube 16 wie bei den vorangehend beschriebenen Ausführungsformen
in einen (in Fig. 5 nicht gezeigt) Schraubkanal.
[0045] Durch die Ausführungsform von Fig. 5 ergibt sich eine besonders einfache Gestaltung
eines federnden Befestigungsprofils, das einerseits mittels der Abschnitte 56, die
an dem gemäß Fig. 5 unteren Rand abgewinkelt sind, für eine Befestigung der Glaselemente
10 in einer Richtung senkrecht zu deren Glasflächen sorgt, während die Glaselemente
in Richtung parallel zu ihren Glasflächen durch die federnden Schenkel 44 festgelegt
sind, so daß in dieser Richtung Bewegungen möglich sind, um in den Glaselementen 10
Zwangskräfte zu vermeiden, wobei gleichzeitig die auf die Halteprofile 22 wirkende
Vorspannung der federnden Schenkel 44 für einen sicheren Verbleib dieser Halteprofile
22 auf dem Rand der jeweiligen Glasscheibe sorgt.
[0046] Fig. 6 zeigt in einer Teilschnittdarstellung eine Befestigungsanordnung für zwei
weitgehend plattenförmige Bauteile 112 an einem Tragprofil 14 eines Fassadensystems.
Bei dem plattenförmigen Bauteil 112 kann es sich beispielsweise um eine geklebte Verglasung
(structural sealant glazing) oder einen sogenannten miniaturisierten Glashalterahmen
(structural glazing) handeln. Hierbei sind die nach außen gerichteten Glasplatten
26 jeweils mit Profilen 22 unterlegt, über welche die Befestigung der Anordnung an
dem Tragprofil 14 erfolgt. Hierzu weisen die Profile 22 jeweils einen vorstehenden
Abschnitt 120 auf, den ein platten- oder scheibenförmiges Befestigungselement 12 derart
überdeckt, daß mittels einer Befestigungsschraube 16 die Anbringung an dem Tragprofil
14 erfolgt. Hierdurch sind die plattenförmigen Bauteile 112 in einer Richtung senkrecht
zu ihrer Oberfläche (also von rechts nach links gemäß der Darstellung von Fig. 6)
an dem Tragprofil 14 befestigt.
[0047] Das Befestigungselement 12 steht in seiner Endstellung mit seinem (gemäß der Darstellung
von Fig. 6) oberen und unteren Rand jeweils mit einem Abschnitt des Profils 22 in
Berührung. Wie nachfolgend genauer erläutert wird, ist das Befestigungselement 12
in diesen Bereichen 126 derart federnd gestaltet, daß Bewegungen der Bauteile 112
in Richtung ihrer Oberfläche (vgl. Doppelpfeil C) aufgenommen werden können. Es sei
noch angemerkt, daß das Befestigungselement 12 üblicherweise ein rechteckiges plättchenförmiges
Bauteil ist, das in dem gezeigten Endzustand gewissermaßen aufgerichtet ist. Mit anderen
Worten verläuft seine längere Abmessung gemäß der Darstellung von Fig. 6 von oben
nach unten, während seine kürzere Abmessung senkrecht zur Zeichenebene verläuft. Das
Befestigungselement 12 wird bei dem Befestigungsvorgang in einer um 90° um die Achse
der Befestigungsschraube 16 gedrehten Ausrichtung über den Zwischenraum 128 eingeführt
und nachfolgend durch ein geeignetes Werkzeug in die gezeigte Orientierung gebracht.
Nach dem Festziehen der Befestigungsschraube 16 erfolgt durch den Eingriff mit den
Vorsprüngen 120 die sichere Befestigung der Bauteile 112 an dem Tragprofil 14.
[0048] In Fig. 7 ist zu erkennen, durch welche Maßnahme in den Bereichen 126 eine in Richtung
der Fassadenfläche federnde Anbringung der plattenförmigen Bauteile erfolgt. Hierzu
ist das kombinierte Befestigungs- und Federelement 12 in einer Draufsicht gezeigt.
Es versteht sich, daß es, wie in Fig. 6 zu erkennen ist, platten- oder scheibenförmig
gestaltet ist und eine Dicke von ca. 0,5 mm bis einigen Millimetern - je nach Werkstoff
- aufweist. Gemäß der in Fig. 7 gezeigten Ausrichtung des Befestigungselements 12
liegt es im Endzustand mit seinen links und rechts ausgebildeten Federabschnitten
126 an Abschnitten der zu befestigenden plattenförmigen Bauteile oder deren Profile
an. Die Federabschnitte 126 sind gewissermaßen als "Ohren" gestaltet, die sich durch
die Ausbildung von zwei jeweiligen vergleichsweise großen, beispielsweise ovalen Aussparungen
130 in den Randbereichen ergeben. Die Ränder des Befestigungselements 12 sind zumindest
abschnittsweise an die Form der Aussparungen 130 angepaßt gestaltet, so daß sich als
jeweiliger Federabschnitt 126 ein seitlich ausgebildeter federnder Metallbügel ergibt.
In dieser Ausführungsform kann das kombinierte Befestigungs- und Federelement 12 als
Stanzteil, beispielsweise aus Edelstahl oder Aluminium einstückig hergestellt werden.
[0049] Wie nachfolgend noch genauer erläutert wird, erfolgt über den Bereich 132 innerhalb
der federnden Abschnitte 126 durch die erwähnte Überdeckung die Befestigung in einer
Richtung senkrecht zur Fassadenoberfläche, während die federnden Bereiche 126 derart
mit den plattenförmigen Bauteilen in Berührung stehen, daß Bewegungen parallel zur
Fassadenoberfläche (in Richtung des Pfeils C) aufgenommen werden können. Es sei noch
angemerkt, daß die mittlere Aussparung 134 der Durchführung einer Befestigungsschraube
dient, und daß am oberen und am unteren Rand des Befestigungselements 12 jeweils eine
Ausnehmung 136 vorhanden ist, die einen Angriff eines Werkzeugs erlaubt. Das Werkzeug
dient dem Verdrehen des Befestigungselements 12 um eine Achse, die gemäß der Darstellung
von Fig. 7 senkrecht zur Zeichenebene verläuft, um dieses in seinen in Fig. 6 gezeigten
Endzustand zu bringen, in dem der Bereich 132 die Abschnitte 120 an den Profilen 22
überdeckt.
[0050] Wie in Fig. 8 dargestellt ist, kann der in dieser Ausführungsform seitlich ausgebildete
Federbügel 126 darüber hinaus mit einem Schlitz 138 versehen sein, so daß sich eine
weichere Federcharakteristik ergibt. Auch in dieser Ausführungsform läßt sich das
Befestigungs- und Federelement 12 einstückig als Stanzteil herstellen.
[0051] In Fig. 9 ist ein Schnitt durch einen Abschnitt eines Fassadensystems unter Verwendung
des Befestigungs- und Federelements 12 gemäß Fig. 7 gezeigt. In einer zu der Darstellung
von Fig. 6 vergleichbaren Anordnung ist ein plattenförmiges Bauteil 112 über ein Profil
22 durch das erfindungsgemäße Befestigungselement 12 mit Hilfe einer Befestigungsschraube
16 an einem (nicht gezeigten) Tragprofil angebracht. Wie in der Schnittdarstellung
von Fig. 9 zu erkennen ist, befindet sich zwischen dem Kopf der Befestigungsschraube
16 und dem Befestigungselement 12 zusätzlich eine Beilagscheibe 140 aus Metall, welche
der Aufnahme eines elastischen Abdeckprofils 142 dient. Die Befestigungsschraube 16
drückt unter Zwischenschaltung dieser Beilagscheibe 140 das kombinierte Befestigungs-
und Federelement 12, das mit einem Schenkel 120 des Profils 22 in Eingriff steht,
gemäß der Darstellung von Fig. 9 nach links, gegen das (nicht gezeigte) Tragprofil.
Hierdurch wird die beschriebene Befestigung in einer Richtung senkrecht zu der Oberfläche
des plattenförmigen Bauteils 112 erreicht.
[0052] Wie aus Fig. 9 ferner zu erkennen ist, ist das Befestigungs- und Federelement 12
durch die Ausbildung der Aussparung 130 in seinem Randbereich in der Richtung parallel
zur Oberfläche des plattenförmigen Bauteils 112 keinesfalls starr, sondern gestattet
durch ein Federn des Federbügels 126 in Richtung des Pfeils C Bewegungen in dieser
Richtung. Folglich kann sich das plattenförmige Bauteil 112 in dieser Richtung ausdehnen
oder bewegen, und die Flexibilität des Federabschnitts 126 läßt derartige Lageveränderungen
zu, so daß keine unerwünschten Spannungen in den Bauteilen entstehen können. Die Anordnung
ist schließlich durch ein Silikonprofil 142 abgedeckt. Ferner gestattet sowohl die
in Fig. 9 gezeigte Ausführungsform der Erfindung, als auch alle vorangehend und nachfolgend
behandelnden Ausführungsformen die Aufbringung einer Vorspannung auf den Glashalterahmen
22. Durch diese Vorspannung wird gewährleistet, daß der Glashalterahmen 22 auch bei
den beschriebenen Bewegungen des plattenförmigen Bauteils 112 in Richtung des Pfeils
C sicher auf dem Rand des Bauteils, also in dem gezeigten Fall auf dem Rand der Glasscheibe,
verbleibt. Durch die Vorspannung ist dieses Verbleiben sichergestellt, auch wenn der
Rahmen 22 mit dem Rand der Glasscheibe nicht verklebt ist, sondern zwischen diesen
beiden Elementen lediglich die (schwarz dargestellte) Dichtung angeordnet ist. Im
übrigen wird hinsichtlich der zwischen dem Rahmen 22 und dem Federelement im Anbringzustand
wirkenden Vorspannung und hinsichtlich der dadurch erreichten Wirkungen auf die Erläuterungen
oben im Zusammenhang mit den Fig. 1 bis 5.
[0053] In Fig. 10 ist eine Draufsicht auf eine der ersten Ausführungsform ähnliche Ausführung
des kombinierten Befestigungs- und Federelements gezeigt, das jedoch aus hochfestem
Kunststoff gefertigt ist. Für das Befestigungselement 12 aus Kunststoff ist es grundsätzlich
denkbar, daß es völlig ohne Aussparungen 130 hinreichende Federeigenschaften aufweist,
um die beschriebenen Dehnungen und Bewegungen aufzunehmen. Hinsichtlich seiner Form
ist das beispielhaft gezeigte Befestigungselement 12 jedoch zu der Ausführungsform
von Fig. 6 ähnlich gestaltet. Bei dem gezeigten Beispiel sind Aussparungen 130 vorgesehen,
die kleiner sind als diejenigen der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsform aus Metall.
Bei der Ausführungsform von Fig. 10 verbleibt eine deutlich größere Wandstärke zwischen
der jeweiligen Aussparung 130 und dem Rand des Befestigungs- und Federelements, so
daß aufgrund des deutlich geringeren Elastizitätsmoduls von Kunststoff gegenüber demjenigen
von Metall durch die größeren Aussparungen geeignete Federeigenschaften erreicht werden.
Somit können die federnden Ösen 126 auch in diesem Fall durch geeignete Wahl der Aussparung
130 mit den erforderlichen Federeigenschaften versehen werden. Ferner ist auch das
in Fig. 10 gezeigte Befestigungs- und Federelement 12 aus Kunststoff einstückig gestaltet.
Die in Fig. 10 angedeutete, zusätzlich vorgesehene Beilagscheibe 140 aus Metall verhindert
im Brandfall das Herausfallen der Fassadenelemente.
[0054] Die in Fig. 11 in der Draufsicht dargestellte Ausführungsform des kombinierten Befestigungs-
und Federelements ist als geeignet geformter Edelstahldraht ausgebildet. Auch in dieser
Ausführungsform weist das Befestigungselement 12 gewissermaßen seitlich ausgebildete
"Ohren" auf, welche die Federabschnitte 126 definieren. Da in diesem Fall das Befestigungselement
12 den Bereich zwischen zwei zu befestigenden Bauteilen nur in äußerst geringem Ausmaß
überdeckt, ist, wie im Fall der Ausführungsform von Fig. 10, zusätzlich eine metallene
Beilagscheibe 140 vorgesehen.
[0055] Wie sich insbesondere aus der Schnittdarstellung von Fig. 12 ergibt, kann die Anordnung
aus Befestigungselement 12 und Beilagscheibe 140 zusätzlich durch ein Silikonprofil
142 abgedeckt werden, das auch in Fig. 9 zu erkennen ist. Der in den Fig. 11 und 12
gezeigte Edelstahldraht ist von einer geeigneten Materialdicke und geeignet geformt,
so daß auch in dieser Ausführungsform eine sichere Befestigung von plattenförmigen
Elementen in einer Richtung senkrecht zur Fassadenoberfläche erfolgt, während durch
die seitlichen Federbügel 126 der Ausgleich von Bewegungen parallel zur Fassadenfläche
möglich ist.
[0056] In Fig. 13 ist ergänzend eine Abwandlung der Ausführungsform von Fig. 11 gezeigt.
Hierbei ist ein Edelstahldraht derart geformt, daß sich zwei seitliche Federbügel
126 ergeben, die jeweils ein freies Ende haben, so daß die Ausbildung insgesamt der
geschlitzten Aussparung gemäß Fig. 8 entspricht. Im Bereich der Befestigungsschraube
16 ist das Befestigungselement 12 in Form des Edelstahldrahtes in eine Öse geformt,
so daß die Befestigung mittels der Schraube 16 und des auch in diesem Fall darüber
gelegten Plättchens 140 als Beilagscheibe ermöglicht wird.
[0057] In Fig. 14 ist ein kombiniertes Befestigungs- und Federelememt 12 in einer zweistückig
ausgebildeten Variante gezeigt. Dieses besteht zum einen aus dem Federelement 126,
das hinsichtlich seiner Außenkontur mit dem in Fig. 10 gezeigten Element vergleichbar
ist. Das Federelement 126 ist aus Gummi oder hochfestem Kunststoff und weist in dem
gezeigten Fall keine Aussparungen auf. Durch geeignete Materialwahl ist es insbesondere
in seinen (gemäß der Darstellung von Fig. 14 seitlich angeordneten) Randbereichen
federnd gestaltet.
[0058] Das Befestigungselement wird in diesem Fall durch eine Metalleinlage 154 gebildet,
die gewissermaßen dem nicht ausgesparten und im Endzustand die Abschnitte 120 überdeckenden
Bereich 132 (vgl. Fig. 7) entspricht. Die Metalleinlage 154 ist zu diesem Zweck mit
einer geeigneten Breite B versehen. Zwischen dem jeweiligen Rand der Metalleinlage
154 und dem jeweiligen seitlichen Rand des Federelements 126 verbleibt auf einer Breite
b ein federnder Bereich. Die Breite B der Metalleinlage 154 ist insbesondere so gewählt,
daß auch maximal nach außen gewanderte Bauteile 112 in den beschriebenen Randbereichen
durch die Metalleinlage 154 überdeckt werden, so daß sowohl die Belastungen infolge
von Windsog aufgenommen werden können, als auch den Anforderungen hinsichtlich des
Brandschutzes Genüge getan ist.
[0059] In Fig. 15 ist ergänzend gezeigt, daß die Metalleinlage 154 eine geringere Materialdicke
als das Federelement 126 aus Gummi aufweist, und daß es an beiden Oberflächen vollständig
von dem Federelement 126 überdeckt ist. Diese Einbettung führt zu Handhabungsvorteilen
für das entstehende kombinierte Befestigungs- und Federelement. Die beiden Komponenten
könnten jedoch auch getrennt ausgebildet sein, oder die Metalleinlage 154 könnte mit
einer ihrer Oberflächen bündig in das Federelement 126 eingelassen sein.
1. Fassadenkonstruktion mit:
- zumindest zwei plattenförmigen Bauteilen, insbesondere Glasscheiben (26), und
- zumindest einem Befestigungselement (12, 42, 50, 56), das die plattenförmigen Bauteile
(26) durch einen Eingriff mit einem Abschnitt (20, 40, 48) eines Halteprofils (22)
in einer Richtung senkrecht zu den plattenförmigen Bauteilen (26) an einer Tragstruktur
(38) festlegt,
dadurch gekennzeichnet, daß
- ein Federelement (12, 44) vorgesehen ist, das parallel zur Fläche der plattenförmigen
Bauteile (26) federnd gestaltet ist, und
- auf beide angrenzenden Glasscheiben wirkt; und
- das Federelement (12, 44) im Anbringzustand unter einer parallel zur Fläche der
plattenförmigen Bauteile (26) wirkenden Vorspannung an dem Halteprofil (22) anliegt,
so daß dieses jeweils an dem Rand des plattenförmigen Bauteils (26) gehalten ist.
2. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Halteprofil (22) den Rand der plattenförmigen Bauteile (26) umgreift.
3. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Halteprofil (22) und dem Rand des plattenförmigen Bauteils (26) Dichtungsmaterial
(28) angeordnet ist.
4. Fassadenkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Halteprofil (22) mit dem Rand des plattenförmigen Bauteils (26) verklebt ist.
5. Fassadenkonstruktion nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das plattenförmige Bauteil (26) in seinem Randbereich abgeschrägt ist.
6. Fassadenkonstruktion nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das plattenförmige Bauteil (26) in seinem Randbereich mit einer Stufe versehen ist.
7. Fassadenkonstruktion nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Federelement (12) scheibenförmig gestaltet ist und vorzugsweise in seinem Randbereich
zumindest eine Aussparung (30) aufweist.
8. Befestigungsanordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Aussparungen (30; 130) mit den Rändern des Federelements (12) federnde Ösen (126)
definieren.
9. Befestigungsanordnung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
von der Aussparung (130) zu dem Rand des Federelements (12) ein Schlitz (138) ausgebildet
ist.
10. Fassadenkonstruktion nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Federelement (12) aus Draht geformt ist.
11. Fassadenkonstruktion nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Federelement als längliches Profil (42) mit weitgehend wannenförmigem Querschnitt
ausgebildet ist, dessen freie Schenkel (44) federnd an dem mittleren Abschnitt ausgebildet
sind.
12. Befestigungsanordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Befestigungs- und das Federelement (12) aus Kunststoff und/oder Metall sind.
13. Befestigungsanordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
ferner eine Beilagscheibe (140) aus Metall vorgesehen ist.
14. Fassadenkonstruktion nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Befestigungselement und das Federelement (126) einstückig (12) ausgebildet sind.