[0001] Die Erfindung betrifft ein Kaminrohr-Formstück mit seitlicher Rohrabzweigung, an
der ein Anschlußteil, zum Beispiel eine Putztür oder ein Rohrstutzen, gasdicht befestigt
werden kann.
[0002] Die gasdichte Verbindung der an dem Kaminrohr-Formstück anzubringenden Anschlußteile
ist im Stand der Technik bereits auf unterschiedliche Weise gelöst. So ist ein Kamin-Formstück
mit einer seitlichen Rohrabzweigung bekannt (DE 296 04 281U), bei dem am Stirnrand
der seitlichen Rohrabzweigung ein Tragring befestigt ist, der Befestigungsmittel zum
gasdichten lösbaren Befestigen eines Dichtrings aufweist. Dieser Dichtring soll beispielsweise
ein an der seitlichen Rohrabzweigung anzuschließendes Rauchrohr dichtend umfassen
und ist zur Anpassung an Rauchrohre unterschiedlichen Durchmessers seinerseits gegen
andere Dichtringe mit unterschiedlichem Innendurchmesser austauschbar. Die Befestigungsmittel
an dem Tragring sind Gewindebolzen, auf die jeweils der Dichtring aufgesteckt und
durch Muttern festgeschraubt werden kann. Diese Art der gasdichten Verbindung ist
verhältnismäßig aufwendig und umständlich bei der Anbringung des Anschlußteils.
[0003] Bei einem anderen bekannten Formstück (DE 93 11 424U) ist eine seitliche Rohrabzweigung
mit einem Gewinde an ihrem Rand vorgesehen, auf das ein Anschlußteil, zum Beispiel
eine Putztür oder ein Muffenanschlußstutzen, aufgeschraubt werden kann. Eine einwandfreie
Gasdichtheit durch das Gewinde ist nur gewährleistet, wenn die Gewindegänge dichtend
ineinandergreifen und gegebenenfalls durch eine Dichtmasse abgedichtet sind. Vor allem
ist die Erzeugung eines Gewindes an Keramik-Formstücken jedoch schwierig und aufwendig
und das Anbringen des Anschlußteils ist umständlich.
[0004] Bei einem weiteren bekannten Formstück (DE 94 18 226U) sind zur Befestigung des Anschlußteils
an dem Formstuck neben der Rohrabzweigung zwei diametral gegenüberliegende Halteeinrichtungen
vorgesehen, an denen jeweils eine seitlich vorstehende Lasche des Anschlußteils durch
Schrauben befestigbar ist. Das Anschlußteil ist mit der Rohrabzweigung durch eine
Steckverbindung anzubringen, die aber nur bei engem Sitz hinreichend gasdicht ist.
Daher ist das Formstück und das damit zu verbindende Anschlußteil aufwendig in der
Herstellung und die Anbringung ebenfalls umständlich.
[0005] Zum Stand der Technik zählt auch ein Kaminrohr-Formstück mit seitlicher Rohrabzweigung,
die an oder nahe ihrem Stirnrand einen Flansch zur Befestigung eines Adapterrahmens
aufweist. Die Rohrabzweigung besitzt überdies eine Dichtfläche, an welche ein Anschlußrand
eines anzubringenden Anschlußteils dichtend durch den Adapter andrückbar ist (DE 197
11 362A1). Der Adapterrahmen ist auf den Flansch der Rohrabzweigung aufschiebbar,
umgreift diesen im aufgeschobenen Zustand formschlüssig und weist seinerseits Befestigungselemente
zur Befestigung von unterschiedlichen Anschlußteilen auf.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kaminrohr-Formstück mit seitlicher
Rohrabzweigung und zugehörige Anschlußteile zu schaffen, die einfach an der Rohrabzweigung
angebracht werden können und eine einwandfreie gasdichte Verbindung mit dem Formstück
gewährleisten.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch die Gestaltung gemäß Anspruch 1.
[0008] Die an dem jeweiligen Anschlußteil vorgesehenen federelastisch biegsamen Haltearme
wirken mit dem Flansch an der Rohrabzweigung in einer Weise zusammen, die ein bloßes
Aufstecken des Anschlußteils auf die Rohrabzweigung gestattet und durch eine anschließende
Drehung des Anschlußteils um die Rohrachse der Rohrabzweigung eine Federvorspannung
der Haltearme ergibt, durch welche ein Anschlußrand des Anschlußteils an die an der
Rohrabzweigung vorgesehene Dichtfläche gasdicht angedrückt wird. Die zunehmende Federvorspannung
wird durch die Drehung des Anschlußteils dadurch erreicht, daß entweder die Querabmessung
des von den Haltearmen hintergriffenen Flansches oder dessen Dicke oder beides zusammen
ausgehend von einer Stelle oder einem Bereich des Flansches, auf den das Anschlußteil
aufgesteckt wird, zunimmt. Dabei kann die Dickenzunahme des Flansches auch auf einen
Teil seiner radialen Erstreckung z. B. auf einen randnahen Bereich, nach Art eines
Rings beschränkt sein. Dadurch wirken bei fortschreitender Drehbewegung auf die Haltearme
nach Art einer Schraube oder einer schiefen Ebene zunehmende Spreizkräfte, durch welche
die Haltearme eine elastische Biegeverformung erfahren. Durch das über die Haltearme
an deren Angriffsstelle in das Anschlußteil eingebrachte Biegemoment wird das Anschlußteil
mit dem Anschlußrand auf die Dichtfläche der Rohrabzweigung gedrückt. Da somit die
gasdichte Abdichtung des Anschlußteils an der Rohrabzweigung über den Anschlußrand
erfolgt und weiterhin die Dichtfläche an der Rohrabzweigung radial ausgerichtet ist,
bedarf es keiner Präzision für das Zusammenpassen des Anschlußrandes und der radialen
Erstreckung der Dichtfläche. Folglich können Anschlußteile mit merklich differierenden
Querabmessungen ihrer Anschlußränder an Rohrabzweigungen mit einer einheitlichen Größe
der Dichtfläche kombiniert werden. Die Befestigung der Anschlußteile an der Rohrabzweigung
ist deshalb einfach, weil ein Anschlußteil nur mit den Haltearmen auf den Flansch
so weit aufgesteckt zu werden braucht, daß die hakenförmigen Haltearmenden an der
Rückseite des Flansches zu liegen kommen, und anschließend nur noch um einen bestimmten
Winkel in Umfangsrichtung gedreht werden muß. Das Aufstecken erfolgt an einer Stelle
des Flansches, an der die Haltearme des Anschlußteils ohne jegliche oder nur mit einer
geringfügigen und von Hand zu bewerkstelligenden Verformung der Haltearme aufgesteckt
werden können. Eine entsprechende Aufsteckstelle ist an dem Flansch vorgesehen. Je
nach der Art der Erzeugung der bei der Drehung auf die Haltearme wirkenden Spreizkraft
ist an der Aufsteckstelle der Flansch örtlich in seiner Dicke und/oder bezüglich seiner
Querabmessung im Vergleich zu dem weiteren Bereich reduziert. Wenn ausschließlich
die Flanschdicke zur Erzeugung der Spreizkraft herangezogen wird, so versteht sich,
daß der Flansch eine unveränderliche Querabmessung, das heißt eine Kreiskontur haben
kann und folglich die Aufsteckstelle durch die ein Hintergreifen des Flansches ermöglichende
örtlich reduzierte Dicke bestimmt ist. Darüber hinaus können an dem Flansch eine Mehrzahl
von Aufsteckstellen vorgesehen sein.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
anhand der beiliegenden Zeichnungen sowie aus den Unteransprüchen. In den Zeichnungen
zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch ein Kaminrohr-Formstück;
Fig. 2 eine Seitenansicht in vergrößertem Maßstab eines Sattelstücks, das nach Befestigung
an einem Kaminrohrabschnitt dessen seitliche Rohrabzweigung bildet;
Fig. 3 eine Seitenansicht des Formstücks gemäß Fig. 1, um 90° gedreht;
Fig. 4 eine Stirnansicht des Sattelstücks gemäß Fig. 2;
Fig. 5, 6 eine jeweils den Figuren 2, 4 entsprechende Darstellung eines Sattelstucks
mit daran befestigtem Anschlußteil in Form eines Rohrstutzens;
Fig. 7 eine Fig. 5 entsprechende Darstellung des Sattelstücks mit daran angebrachtem
Anschlußteil in Form einer Putztür;
Fig. 8 einen Axialschnitt durch ein Formstück mit einem an der Rohrabzweigung befestigten
Anschlußteil in Form einer Lippendichtung aus elastomerem Kunststoff;
Fig. 9 eine Draufsicht auf einen Tragring zur Befestigung der Lippendichtung gemäß
Fig. 8, und
Fig. 10 eine ausschnittsweise Darstellung in vergrößertem Maßstab, welche die Befestigung
der Lippendichtung durch den Tragring verdeutlicht.
[0010] Das Formstück gemäß den Fig. 1 und 3 umfaßt einen Kaminrohrabschnitt 1 aus einem
keramischen Werkstoff mit einer Muffe 2 an seinem oberen Ende und einer seitlichen
Rohrabzweigung 3. Die Rohrabzweigung 3 ist mit dem Kaminrohrabschnitt 1 einstückig,
wobei die Einstückigkeit durch direktes Anformen der Rohrabzweigung 3 oder durch nachträgliches
Einkleben des Sattelstücks 3 gemäß Fig. 2 erzielt ist.
[0011] Die Rohrabzweigung 3 bzw. das diese bildende Sattelstück steht nur geringfügig über
die Außenfläche des Kaminrohrabschnitts 1 vor und trägt an ihrem Stirnrand einen Flansch
4, der nach innen zu abgesetzt ist und mit der Schulter des Absatzes eine Dichtfläche
5 bildet. Diese erstreckt sich über die innere Umfangsfläche der Rohrabzweigung hinaus
noch weiter radial nach innen; der dahinter anschließende Teil der inneren Umfangsfläche
der Rohrabzweigung 3 ist weitgehend kreiszylindrisch. Der Flansch 4 hat eine regelmäßig
ovale oder elliptische Randkontur, durch die er eine minimale und eine maximale Querabmessung
erhält (Fig. 3,4). Die minimale Querabmessung des Flansches 4 ist durch die einander
diametral gegenüber liegenden Punkte 41 definiert, die auf einer rechtwinklig zur
Längsachse des Kaminrohrabschnitts 1 verlaufenden Linie liegen; die maximale Querabmessung
des Flansches 4 ist definiert durch die diametral gegenüberliegenden Punkte 42, die
auf einer parallel zur Längsachse des Kaminrohrabschnitts 1 verlaufenden Linie liegen.
Im Bereich der durch die Punkte 42 bestimmten maximalen Querabmessung des Flansches
4 weist dieser an seiner Hinterkante 43 jeweils eine leicht gekrümmte Rastkerbe 44
auf (Fig. 2,4).
[0012] Wie aus Fig. 2 hervorgeht, hat der Flansch 4 außerdem an der Stelle minimaler Querabmessung
41 auch eine minimale Dicke, von der ausgehend in beiden Umfangsrichtungen die Flanschdicke
stetig zunimmt bis sie an der Stelle maximaler Querabmessung 42 bzw. vor den Rastkerben
44 einen Größtwert erreicht.
[0013] Das in den Fig. 5,6 dargestellte Anschlußteil 8 ist ein nur teilweise gezeigter Rohrstutzen,
der in diesem Fall aus Metall besteht. Der Rohrstutzen 8 ist kreiszylinderförmig und
hat einen entsprechenden kreisförmigen Anschlußrand 81, mit dem er an einem Dichtring
51 anliegt. Nahe dem Anschlußrand 81 sind an dem Rohrstutzen 8 Haltearme 82 angeschweißt,
die einander diametral gegenüberliegend angeordnet sind. Die Haltearme 82 sind jeweils
durch ein federelastisches Stahlband gebildet (Fig. 6), das sich von der Anschweißstelle
83 zunächst quer zur Rohrachse des Anschlußstutzens 8 erstreckt. In einem Abstand
von dem Rohrstutzen 8, der ein Umgreifen des Flansches 4 auch an dessen maximaler
Querabmessung erlaubt, sind die Haltearme 82 zu hakenförmigen Enden gebogen, deren
Hakenöffnung zum Anschlußrand 81 bzw. zum Flansch 4 hinweist. In einem Endabschnitt
85 sind die hakenförmigen Enden 84 wiederum schräg nach innen abgewinkelt, um den
Flansch 4 so hintergreifen zu können, daß sie an dessen Hinterkante 43 zumindest im
Zuge einer anschließenden Drehung des Anschlußteils anliegen.
[0014] Zum Anbringen des Rohrstutzens 8 an der seitlichen Rohrabzweigung 3 wird dieser mit
den Haltearmen 82 an der Aufsteckstelle 41, die der geringsten Querabmessung des Flansches
4 entspricht, so weit über diesen aufgeschoben, daß die Haltearme 82 mit ihren abgewinkelten
Enden 85 den Flansch 4 dort hintergreifen. Ausgehend von dieser Aufsteckposition wird
nunmehr der Anschlußstutzen 8 um die Rohrachse der Rohrabzweigung 3 gedreht. Dadurch
kommen die abgewinkelten Haltearmenden 85 im Zuge der Drehung zur Anlage an der Hinterkante
43 des Flansches 4, wobei sie zunehmend aufgrund der radial zunehmenden Randkontur
6 radial und zugleich auch durch die Zunahme der Flanschdicke axial verformt d. h.
nach außen gebogen werden. Die dabei auftretenden Spreizkräfte sind erheblich, ohne
daß dadurch von Hand übermäßige Drehkräfte an dem Rohrstutzen 8 ausgeübt werden müßten,
weil sowohl die radial größer werdende Randkontur 6 als auch die zunehmende Flanschdicke
nach Art einer Schraube oder Spirale wirksam sind. Die Spreizkräfte führen zu einem
Biegemoment in den Haltearmen 82, durch das über die Anschweißstelle 83 der Anschlußstutzen
8 in seiner Achsrichtung kräftig auf den Dichtring 51 gedrückt wird, der an der Dichtfläche
5 anliegt. Die maximale Spreizwirkung wird kurz vor der maximalen Querabmessung 42
des Flansches 4 erreicht. Bei weiterer Drehung sinken die Haltearme 82 mit ihren abgewinkelten
Enden 84, 85 in die Rastausnehmungen 44 der hinteren Flanschkante ein und sind dort
folglich gegen eine ungewollte Drehung gesichert.
[0015] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 ist eine Putztür 9 als Anschlußteil vorgesehen.
Die Putztür 9 umfaßt eine kreisförmige Stahlscheibe 91, die auf ihrer dem Kamininneren
zugewendeten Fläche eine wärmeisolierende Schicht 92 trägt. An ihrer Außenfläche ist
ein Stahlband 93 angeschweißt, das wiederum radial nach außen hin die Haltearme 82
bildet. Diesbezüglich stimmt die Gestaltung der Haltearme 82 mit der zuvor beschriebenen
überein, so daß sich hier eine weitere Beschreibung erübrigt. An die Haltearme 82
ist ein Handgriff 94 angeschweißt. An ihrem Außenrandbereich trägt die Scheibe 91
einen Dichtring 51 und liegt damit an der Dichtfläche der Rohrabzweigung 3 an.
[0016] Zum Anbringen wird die Putztür 9 mit den Haltearmen 82 über die Aufsteckstelle des
Flansches 4 geschoben und anschließend in der einen oder anderen Drehrichtung mittels
des Handgriffes 94 verdreht. Die im Zuge der Drehung auftretenden Spreizkräfte erzeugen
ein Biegemoment in dem Stahlband 93, durch welches die Scheibe 91, das heißt der Verschlußteil
der Putztür 9, gasdicht auf die Dichtfläche gedrückt wird.
[0017] In einer modifizierten Version der Putztür 9 kann der Handgriff 94, ohne daß dies
in der Zeichnung gezeigt ist, anstelle der Schweißverbindung mit der Scheibe 91 eine
Drehverbindung mit dieser aufweisen. Die Drehverbindung ist durch einen Lagerzapfen
mit einem verbreiterten Kopf gebildet, der eine Drehung des Handgriffs 94 erlaubt,
ein axiales Abziehen jedoch verhindert. Im einfachsten Fall kann der Lagerzapfen durch
eine Niete oder eine Schraube gebildet sein, die gasdicht mit der Scheibe 91 verbunden
ist.
[0018] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 8 hat die an dem Formstuck 1 angebrachte seitliche
Rohrabzweigung 3 die gleiche Gestaltung wie in den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen.
Als anzuschließendes Anschlußteil ist hier jedoch eine Lippendichtung 10 vorgesehen,
die aus einem elastomeren und im Hinblick auf die auftretenden Temperaturen warmfesten
Werkstoff besteht. Sie weist einen hohlzylindrischen Tragkörper 101 auf, von dessen
Innenfläche zwei schräg in Richtung zu ihrem Anschlußrand 102 geneigte ringförmige
Dichtlippen 103 vorspringen. Der Anschlußrand 102 setzt sich in einen Dichtflansch
104 fort, der über den Außenumfang des Tragkörpers 101 vorspringt.
[0019] Zu diesem durch die Lippendichtung 10 gebildeten Anschlußteil gehört ein Tragring
105 aus Stahl, der hinreichend kräftig ausgebildet ist, um dem beim Spreizen der daran
angeschweißten Haltearme 82 auftretenden Biegemoment ohne merkliche Verformung standhalten
zu können.
[0020] Beim Anbringen der Lippendichtung 10 an der Rohrabzweigung 3 wird die Lippendichtung
mit dem Dichtflansch 104 an die Dichtfläche 5 angelegt und daraufhin der Tragring
105 auf die Lippendichtung 10 aufgeschoben. Der Aufsteckvorgang erfolgt in analoger
Weise wie vorstehend im Zusammenhang mit den anderen Ausführungsbeispielen beschrieben
ist. In diesem Fall wird jedoch der Tragring 105 unmittelbar durch Angreifen an den
Haltearmen 82 in Umfangsrichtung des Flansches gedreht, um die Befestigung zu bewirken.
Zu diesem Zweck können an den Haltearmen 82 nicht gezeigte Handhaben vorgesehen sein,
durch welche die Drehung erleichtert wird.
[0021] Im Rahmen der Erfindung können Abweichungen von den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
vorgenommen sein. So kann die Dichtfläche 5 unmittelbar an der Stirnseite des Flansches
4 ausgebildet werden oder eine Dichtfläche kann sowohl dort als auch an der in den
Ausführungsbeispielen beschriebenen Schulter vorgesehen sein. Dadurch wird der Bereich
von Durchmessern von ergänzenden Anschlußteilen noch erheblich vergrößert. Weiterhin
kann der Dichtring 51 von vornherein bereits fest mit der Dichtfläche oder mit dem
Anschlußrand des anzubringenden Anschlußteils verbunden sein. Je nach Wahl des Werkstoffes,
aus dem das Formstück bzw. die Rohrabzweigung besteht, kann auch auf einen Dichtring
verzichtet werden, wenn dieser Werkstoff (z. B. Kunststoff oder Metall) es gestattet,
die Dichtfläche an sich für eine gasdichte Verbindung mit dem Anschlußrand hinreichend
glatt auszubilden. Ist ein Dichtring 51 von vornherein mit dem Anschlußrand des anzubringenden
Anschlußteils verbunden, so kann es zweckmäßig sein, an der Dichtfläche 5 des Flansches
und/oder an der frei liegenden Stirnfläche des Dichtrings eine aus der jeweiligen
Ebene axial vorspringende ringförmige Dichtrippe vorzusehen. Diese Dichtrippe wird
durch das Andrücken aufgrund der höheren Flächenpressung stärker verformt, so daß
auch bei einem ziemlich rauhen Werkstoff des Formstücks, z. B. Grobkeramik, Gasdichtheit
gewährleistet ist. Dies gilt auch für den Fall, daß dem Anschlußrand des Anschlußteils
unmittelbar Dichtfunktion zugeschrieben ist (vgl. die Ausführungsform gemäß den Fig.
8 bis 10).
[0022] Abweichend von der in den Ausführungsbeispielen gezeigten Anzahl von zwei einander
diametral gegenüberliegenden Haltearmen kann auch daran gedacht sein, deren Anzahl
zu erhöhen, wenn Größe und Gewicht des anzubringenden Anschlußteils dies geboten erscheinen
lassen. Werden beispielsweise in einem solchen Fall drei gleichmäßig auf dem Umfang
des Anschlußteils verteilte Haltearme eingesetzt, so muß die Aufsteckstelle des Flansches
an der Rohrabzweigung entsprechend gestaltet sein. Das heißt, wenn die Querabmessung
des Flansches zur Erzeugung der Spreizkräfte an den Haltearmen wirksam ist, so wird
die Randkontur des Flansches nach Art eines dreiblättrigen Kleeblatts geformt sein,
um bei einer Drehung des Anschlußteils von der Aufsteckstelle mit minimaler Querabmessung
zu einer Stelle der maximalen Querabmessung ein Ausbiegen und Spreizen der Haltearme
zu ermöglichen. Wenn nur die Dicke des Flansches dazu herangezogen wird, Spreizkräfte
an den drei Haltearmen zu erzeugen, dann muß der Flansch an seiner Rückseite oder
zumindest an seinem hinteren Rand eine entsprechende Wellenform mit drei Erhebungen
besitzen.
[0023] Die Haltearme des Anschlußteils können auch grundsätzlich an einem Tragring befestigt
sein, der seinerseits lösbar mit dem Anschlußteil verbunden, zum Beispiel darauf nach
Art einer Schelle festgeklemmt ist. Hierdurch läßt sich die Andrückkraft des Anschlußrandes
an die Dichtfläche dadurch einstellen, daß der Tragring mit den Haltearmen einen kleineren
oder größeren Abstand von dem Anschlußrand hat.
[0024] Schließlich ist es zweckmäßig, die Aufsteckstelle bzw. Aufsteckstellen durch eine
Markierung zu kennzeichnen, sofern die Spreizkräfte an den Haltearmen nur durch eine
Dickenänderung des Flansches erzeugt wird, die in der Draufsicht auf die Rohrabzweigung
nicht sichtbar ist.
1. Kaminrohr-Formstück mit seitlicher Rohrabzweigung (3) und daran befestigbarem Anschlußteil
(8,9,10), wobei die Rohrabzweigung an oder nahe ihrem Stirnrand einen Flansch (4)
zur Befestigung von das Kaminrohr-Formstück ergänzenden Anschlußteilen sowie eine
Dichtfläche (5) aufweist, an welche ein Anschlußrand (81,102) eines Anschlußteils
dichtend andrückbar ist,
wobei jedes Anschlußteil nahe an seinem Anschlußrand seitlich ausragende Haltearme
(82) mit hakenförmigen, zum Anschlußrand hin offenen Enden (84,85) trägt, welche im
Haltezustand den Flansch (4) der Rohrabzweigung unter Federspannung hintergreifen
und den Anschlußrand gegen die Dichtfläche (5,51) drücken, und
wobei der Flansch mindestens eine Aufsteckstelle (41) zum Aufstecken eines Anschlußteils
mit nicht oder nur geringfügig verformten Haltearmen (82) aufweist und ausgehend von
der Aufsteckstelle (41) die Dicke und/oder die Querabmessung des Flansches (4) zumindest
örtlich derart zunimmt, daß durch eine Drehung eines aufgesteckten Anschlußteils oder
der Haltearme um die Achse der Rohrabzweigung (3) die den Flansch hintergreifenden
Haltearme (82,84,85) durch Anlage an dem Flansch zunehmend vorgespannt werden.
2. Formstück nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke und/oder die Querabmessung des Flansches ausgehend von der Aufsteckstelle
(41) in Umfangsrichtung bis zu einer maximalen Dicke bzw. Querabmessung (42) stetig
zunimmt.
3. Formstück nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flansch eine im wesentlichen kreisförmige Randkontur hat und die Aufsteckstelle
durch Randeinkerbungen gebildet ist, deren Anzahl und Lage der Anzahl und Lage von
Haltearmen an den Anschlußteilen entsprechen.
4. Formstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Anschlußteil mindestens zwei einander diametral gegenüberliegende Haltearme
(82) vorgesehen sind.
5. Formstück nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flansch (4) eine ovale Randkontur (6) hat und die Aufsteckstelle (41) durch
einen Randbereich minimaler Querschnittsabmessung des Flansches gebildet ist.
6. Formstück nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flansch eine kreisförmige Randkontur hat und die Aufsteckstelle durch Bereiche
(41) minimaler Flanschdicke gebildet ist, deren Anzahl und Lage der Anzahl und Lage
von Haltearmen (82) an den Anschlußteilen entsprechen.
7. Formstück nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flansch an der Stelle maximaler Dicke bzw. maximaler Querabmessung (42) eine
Raststelle (44) aufweist, in welche die Haltearme einrasten können.
8. Formstück nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest der an dem Flansch anliegende Teil jedes Haltearms reibungsvermindernd
gerundet ist.
9. Formstück nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Anschlußteil aus Metall oder Kunststoff besteht und die Haltearme einstückig
daran ausgebildet sind.
10. Formstück nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltearme an einer Halterung angeordnet sind, die drehbar an dem Anschlußteil
befestigt ist.
11. Formstück nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung ein Tragring ist, der an dem Anschlußteil festklemmbar ist.
12. Formstück nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung ein an dem Anschlußteil drehbar gelagerter Handgriff (94) ist.
13. Formstück nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung ein auf ein Anschlußteil (10) aufsteckbarer Tragring (105) ist,
der an einen Bund oder Flansch (104) des Anschlußteils axial anlegbar ist.
14. Formstück nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Anschlußteil aus einer zumindest eine Dichtlippe (103) tragenden Lippendichtung
(10) mit einem den Anschlußrand (102) bildenden Dichtflansch (104) gebildet ist und
die Haltearme an einem Tragring (105) befestigt sind, der auf die Lippendichtung (10)
zur Anlage an dem Dichtflansch (104) aufgesteckt ist.
15. Formstück nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtfläche (5) durch den Flansch (4) und/oder an der Innenumfangsfläche der
Rohrabzweigung (3) gebildet ist.
16. Formstück nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Dichtfläche und/oder an dem Anschlußrand des Anschlußteils ein Dichtring
(51) befestigt ist.