[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Umlaufflüssigkeitsheizung
oder -kühlung mit einem eine Vorlauf- und eine Rücklaufleitung aufweisenden an dem
Wärme-/Kälte-erzeuger unmittelbar angeschlossenen Direktheizkreis und einem mit der
Vorlauf- und der Rücklaufleitung des Direktheizkreises parallel verbundenen, durch
Zumischen seines Rücklaufs geregelten Mischerkreis und eine zu dessen Durchführung
geeignete Umlaufflüssigkeitsheizung oder -kühlung.
[0002] Soll eine Umlaufwasserheizungsanlage mit einem Wärmeerzeuger zwei unterschiedlich
temperierte Heizkreise versorgen, so wird üblicherweise der Kessel gleitend am Bedarf
des höher zu temperierenden Kreises gefahren (Direktheizkreis), während der niedriger
zu temperierende Kreis durch ein Mischventil an den Direktheizkreis angekoppelt wird
(Mischerkreis). Verbreitet ist die Kombination von Heizkörpern und Fußbodenheizung
in Gebäuden, die mit einem Wärmeerzeuger ausgerüstet sind. Üblicherweise werden dann
die Heizkörper am gleitend geregelten Direktheizkreis betrieben und die Fußbodenheizung
am Mischerkreis. Der Mischerkreis wird aus dem Vorlaufwasser des Direktheizkreises
gespeist.
[0003] Eine solche Umlaufwasserheizungsanlage ist aus der DE 35 39 327 A1 bekannt, die ein
Verfahren zur Steuerung eines Umlaufwasserheizers einer Zentralheizungsanlage offenbart,
bei dem der höhere der beiden Vorlauftemperatur-Sollwerte von Direktheizkreis und
Mischerkreis als Führungsgröße für den Umlaufwasserheizer dient.
[0004] Die Lösung hat noch den Nachteil, daß der Wirkungsgrad des thermischen Prozesses
insgesamt unbefriedigend ist. Es ist bekannt, daß der Wirkungsgrad um so höher ist,
je niedriger die Temperatur des Rücklaufs bei vorgegebener Vorlauftemperatur gehalten
werden kann. Analog gilt bei Kälteerzeugern, daß die Rücklauftemperatur bei gegebener
Vorlauftemperatur möglichst hoch sein soll.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren der eingangs genannten Art und
eine zu dessen Durchführung geeignete Umlaufflüssigkeitsheizung oder -kühlung anzugeben,
mit denen die Temperatur des Rücklaufes im Direktheizkreis bei gegebener Kesselvorlauftemperatur
und gegebenen Kreisströmen möglichst weit abgesenkt bzw. möglichst hoch gehalten wird.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß folgende drei Betriebszustände
möglich sind:
a) Der Mischerkreis wird vom Vorlauf des Wärme-/Kälteerzeugers gespeist,
b) der Mischerkreis wird regelbar vom Vorlauf des Wärme-/Kälteerzeugers und vom Rücklauf
des Direktheizkreises gespeist,
c) der Mischerkreis wird vom Rücklauf des Direktheizkreises gespeist.
[0007] Das Verfahren wird bevorzugt so durchgeführt, daß der Mischerkreis bei Schwachlast
ausschließlich von dem Rücklauf des Direktheizkreises gespeist und ausschließlich
durch Zumischen seines Rücklaufs geregelt und bei Starklast von dem Vorlauf des Wärme/Kälteerzeugers
und dem Rücklauf des Direktheizkreises gespeist und ausschließlich durch Mischen dieser
Wärme-/Kälteströme geregelt wird, wobei Leerlauf als ein Extremfall des Schwachlastbetriebes
und Vollast als ein Extremfall des Starklastbetriebes aufzufassen sind, bei denen
das Zumischen von Direktheizkreis-Rücklauf auf Null geregelt ist.
[0008] Das herkömmliche Verfahren zur Ankopplung eines Mischerkreises an einen Direktheizkreis
wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dahin verbessert, daß im Regelfall eine Absenkung
der Rücklauftemperatur des Direktheizkreises bewirkt wird (bei Kälteanlagen eine Erhöhung
der Rücklauftemperatur), welche zu einer Steigerung des Wirkungsgrades - insbesondere
bei Brennwertgeräten - führt. Dies wird dadurch erreicht, daß bei ausreichender Temperatur
im Mischerkreis zunächst Rücklaufwasser aus dem Direktheizkreis in den Mischerkreis
eingespeist wird und erst bei höherem Temperaturbedarf auf Vorlaufwasser zurückgegriffen
wird bzw. analog bei Kälteanlagen bei niedrigerem Temperaturbedarf. Es kann hierfür
ein jeweils geeignetes Fluid eingesetzt werden.
[0009] Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Umlaufflüssigkeitsheizung oder -kühlung
ist erfindungsgemäß so aufgebaut, daß der Mischerkreis eingangsseitig über ein zweites
regelbares Drei-Wege-Mischventil mit der Vorlauf- und der Rücklaufleitung des Direktheizkreises
verbunden ist.
[0010] Zweckmäßig sind die Drei-Wege-Mischventile durch mit Endschaltern ausgerüstete Stellmotoren
betätigbar.
[0011] Die Stellmotoren werden vorteilhaft gegenseitig durch Endschalter so verriegelt,
daß erst nach Öffnen des von einem ersten Stellmotor angetriebenen ersten Drei-Wege-Mischventils
das Öffnen des von einem zweiten Stellmotor angetriebenen zweiten Drei-Wege-Mischventils
und erst nach dem Schließen des zweiten Drei-Wege-Mischventils das Schließen des ersten
Drei-Wege-Mischventils ermöglicht ist.
[0012] Vorteilhaft kann dem ersten Drei-Wege-Mischventil in der vom Rücklauf des Mischerkreises
abzweigenden Leitung ein Rückschlagventil und/oder dem zweiten Drei-Wege-Mischventil
in der vom Zulauf des Direktheizkreises abzweigenden Leitung und/oder in der vom Rücklauf
des Direktheizkreises abzweigenden Leitung ein Rückschlagventil vorgeordnet und/oder
im Rücklauf des Direktheizkreises zwischen dem Anschluß der Vorlauf- und der Rücklaufleitung
des Mischerkreises ein Drosselventil angeordnet sein.
[0013] Die beiden Drei-Wege-Mischventile lassen sich fünktional zusammenfassen zu einem
Vier-Wege-Mischventil mit drei Eingängen und einem Ausgang sowie einem Stellantrieb,
wobei jeweils nur der erste und der zweite oder der zweite und der dritte Eingang
gleichzeitig geöffnet sein können.
[0014] Eine besonders vorteilhafte, industriell vorzufertigende Lösung ergibt sich, wenn
das Vier-Wege-Mischventil Rohranschlüsse für den Vor- und Rücklauf des Direktheizkreises,
Rohranschlüsse für den Vor- und Rücklauf des Mischerkreises und die Verbindungen von
Kessel- und Mischerkreislauf zu einer Baueinheit mit einem Vorlaufeingang, einem Vorlaufausgang,
einem Rücklaufeingang und einem Rücklaufausgang des Direktheizkreises und einem Vorlaufausgang
und einem Rücklaufeingang des Mischerkreises zusammenfaßt. In die Baueinheit kann
außerdem mindestens ein den Eingängen des Vier-Wege-Mischventils vorgeordnetes und/oder
dem Vorlauf des Direktheizkreises zugeordnetes Rückschlagventil und/oder dem Rücklauf
des Direktheizkreises zugeordnetes Drosselventil in die Baueinheit integriert sein,
so daß die Baueinheit direkt zwischen den Kessel und die Pumpen für die beiden Wasser-
bzw. Kühlmittelkreisläufe gesetzt werden kann.
[0015] Die Erfindung soll anhand von Ausführungsbeispielen nachstehend näher erläutert werden
In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
- Fig. 1
- eine Prinzipdarstellung des erfindungsgemäß an einen Direktheizkreis gekoppelten Mischerkreises
einer Umlaufwasserheizung,
- Fig. 2
- eine Prinzipdarstellung der bisher bekannten Ankopplung,
- Fig. 3
- ein Beispiel für eine mögliche Schaltung der Stellmotoren der Mischventile des Mischerkreises,
- Fig. 4
- ein erfindungsgemäßes Vier-Wege-Mischventil in einer symbolhaften Darstellung und
- Fig. 5
- eine Prinzipdarstellung einer zweiten Variante der Erfindung mit einem Vier-Wege-Mischventil.
- Fig. 6
- eine Prinzipdarstellung einer Variante ähnlich der von Fig. 5, jedoch mit einem wandhängenden
Wärmeerzeuger.
[0016] Fig. 1 zeigt die Erfindung in einer Prinzipdarstellung. Eine Pumpe P1 versorgt die
n Heizkörper HK, welche direkt mit dem Kesselvorlauf Q1 eines Wärmeerzeuger WE (Heizkessel)
und dem Kesselrücklauf Q4 verbunden sind (Direktheizkreis). Das Rückschlagventil ÜV1
ist als Schwerkraftbremse für den Kreisstrom Q2 ausgebildet. Am Knoten K1 wird ein
Speisestrom Q3 des Kesselvorlaufwassers zur Einspeisung in den Mischerkreis einer
Fußbodenheizung abgezweigt, der mit einer Pumpe P2 bestückt ist, die den Kreisstrom
Q8 im Mischerkreis antreibt. Im Drei-Wege-Mischventil MV1 wird nach dem nachfolgend
beschriebenen Modus das Speisewasser des Mischerkreises mit dem Rücklaufstrom Q7 der
Fußbodenheizung verschnitten, so daß im Vorlaufwasser des Mischerkreises jede beliebige
Zwischentemperatur erzeugt werden kann.
[0017] Um die Temperatur des Rücklaufes in den Wärmeerzeuger WE bei gegebener Kesselvorlauftemperatur
und gegebenen Kreisströmen Q2 und Q8 möglichst weit abzusenken, wird bei fester Kesselleistung
die Wassermenge des Kesselvorlaufs Q1 möglichst klein gehalten. Da der Kreisstrom
Q2 als gegeben betrachtet wird, ist der Speisestrom Q3 bzw. der Rücklaufstrom Q6 des
Mischerkreises zu verringern. Dies geschieht durch eine Kombination zweier Drei-Wege-Mischventile
MV1 und MV2, wobei das Mischventil MV2 und damit der Speisezulauf des Mischerkreises
mit dem Vorlauf des Direktheizkreises (Speisestrom Q3) und mit dem Rücklauf des Direktheizkreises
(Speisestrom Q5) verbunden ist.
[0018] Dabei sind die Mischventile MV1 und MV2 in folgend beschriebener Art zu kaskadieren:
[0019] Wenn das Mischventil MV1 nicht vollständig geöffnet ist, dann ist das Mischventil
MV2 vollständig geschlossen

und
wenn das Mischventil MV2 nicht vollständig geschlossen ist, dann ist das Mischventil
MV1 vollständig geöffnet

[0020] Der Fall
Mischventil MV1 nicht vollständig geöffnet und Mischventil MV2 vollständig geschlossen

stellt den Schwachlastfall
und der Fall
Mischventil MV2 nicht vollständig geschlossen und Mischventil MV1 vollständig geöffnet

stellt den Starklastfall dar.
[0021] Der Fall
Mischventil MV1 vollständig geöffnet und Mischventil MV2 vollständig geschlossen

ist dabei der zulässige Grenzlastfall.
[0022] Ausgeschlossen ist der Fall
Mischventil MV1 nicht vollständig geöffnet und Mischventil MV2 nicht vollständig geschlossen

da immer erst das Mischventil MV1 vollständig geöffnet wird, ehe das Mischventil
MV2 zu öffnen beginnt. Beim Schließen erfolgt der umgekehrte Vorgang, indem erst das
Mischventil MV2 und dann das Mischventil MV1 geschlossen werden.
[0023] Unter Vollast ist der Zustand zu verstehen, bei dem beide Mischventile MV1, MV2 vollständig
geöffnet bzw. Rücklaufstrom Q7 = 0 und Speisestrom Q5 = 0 bzw. Speisestrom Q3 = Rücklaufstrom
Q6 - und unter Leerlauf derjenige, bei dem beide vollständig geschlossen bzw. Speisestrom
Q3 = 0 und Speisestrom Q5 = 0 sind.
[0024] Im Schwachlastfall wird der Mischerkreis somit allein über das Zumischen des Rücklaufstroms
Q7 mit Hilfe des Mischventils MV1 geregelt. Erhöht sich die Lastanforderung über den
Grenzlastfall hinaus, so bleibt das Mischerventil MV1 geöffnet und der Rücklaufstrom
Q7 wird Null. Das Mischerverntil MV2 öffnet zusätzlich und entnimmt nunmehr teilweise
Wasser aus dem Vorlauf des Direktheizkreises, bis bei Vollast der Fall eintritt, daß
das Wasser für den Vorlauf des Mischerkreises allein aus dem Vorlauf des Direktheizkreises
entnommen wird.
[0025] Den Stand der Technik der Ankopplung eines Mischerkreises an einen Direktheizkreis
mittels eines Drei- oder Vier-Wege-Mischventiles MV1 repräsentiert dagegen Fig. 2.
[0026] Die Pumpe P1 versorgt wiederum die n Heizkörper HK, welche direkt mit dem Wärmeerzeuger
WE (Heizkessel) verbunden sind. Bei dieser Anordnung ist der Rücklaufstrom Q6 aus
dem Mischerkreis gleich dem Speisestrom Q3 in den Mischerkreis. Die Stellgröße der
Regelung wirkt beispielsweise mittels eines Dreipunktsignales

auf-stop-zu" auf einen Stellmotor M. Die Verwendungsmöglichkeit anderer Stellantriebe
ist jedoch ebenfalls gegeben.
[0027] Entsprechend ist die Regelung mittels zweier Stellmotoren M1 und M2 für die Mischerventile
MV1 und MV2 der in Fig. 1 beschriebenen erfindungsgemäßen Anordnung möglich. Durch
die in Fig. 3 gezeigte Verdrahtung der Endschalter der beiden Stellmotoren M1 und
M2 beispielsweise läßt sich der oben genannte Forderungskatalog erreichen und gleichzeitig
ein nach außen durchgängiger Stellantrieb für das oben beschriebene Dreipunktsignal

AUF-STOP-ZU" darstellen.
[0028] Die in Fig. 3 angegebene Stellung der Endschalter entspricht der Ruheposition, also
zunächst einer Gesamtschaltung in einem unerlaubten Zustand, da keiner der Stellmotoren
M1 und M2 sich in einer Endstellung befindet. Ein erster Wechsel im Regelspiel führt
jedoch bereits dazu, daß einer der erlaubten Fälle eintritt, also das Mischventil
MV1 vollständig öffnet und anschließend das nachgeschaltete Mischventil MV2 öffnet
oder das Mischventil MV2 vollständig schließt und anschließend das nachgeschaltete
Mischventil MV1 schließt.
[0029] Gegenüber der herkömmlichen Ankopplung in Fig. 2 ist der Kesselvorlauf Q1 bei unverändertem
Kreisströmen Q2 und Q8 in Fig. 1 um den Betrag des Speisestroms Q5 geringer, was bei
festen Vorlauftemperaturen und fester Kesselleistung zu dem gewünschten Effekt der
Temperaturabsenkung im Kesselrücklauf führt. Gleichzeitig kann das Dreipunkt-Steilsignal
einer vorhanden Regelung verwendet werden, da sich die Anordnung äquivalent auf die
Regelgröße - Vorlauftemperatur im Mischerkreis - auswirkt, wie in der herkömmlichen
Ankopplung.
[0030] Im folgenden soll anhand der symbolhaften Darstellung in Fig. 4 eine Vorrichtung
beschrieben werden, welche das Verfahren in wirtschaftlich vorteilhafter Weise verwirklicht.
Sie besteht im wesentlichen aus der Zusammenfassung der beiden Drei-Wege-Mischventile
zu einem Vier-Wege-Mischventil MV mit einem beweglichen Ventilkörper, einem Antriebselement
M bei gleichem Steilverhalten, wie oben beschrieben, drei Eingängen 1, 2 und 3 und
einem Ausgang 4. Dabei ist es unerheblich, ob es sich bei dem beweglichen Körper um
einen Hub- oder Rotationskörper handelt.
[0031] Vielmehr ist das Mischventil durch die folgenden Eigenschaften in seiner Funktion
eindeutig gekennzeichnet:
[0032] Der Aufenthaltsbereich eines hier nicht gezeigten Stellkörpers ist bei stetiger Beweglichkeit
in drei Punkte (Endpunkt I, Mittelpunkt, Endpunkt II) und zwei Bereiche (Bereich I,
Bereich II) unterteilt, welche analog zu oben genannter Definition als Vollast, Starklast,
Grenzlast, Schwachlast und Leerlauf bezeichnet werden können. Bei Vollast besteht
nur eine Verbindung vom Eingang 1 zum Ausgang 4, bei Starklast kann durch Bewegung
des Stellkörpers gleitend jedes Mischungsverhältnis von den Eingängen 1 und 2 zum
Ausgang 4 erreicht werden, bei Grenzlast besteht nur eine Verbindung von Eingang 2
zum Ausgang 4, bei Schwachlast kann durch Bewegung des Stellkörpers gleitend jedes
Mischungsverhältnis von den Eingängen 2 und 3 zum Ausgang 4 erreicht werden und bei
Leerlauf besteht nur eine Verbindung von Eingang 3 zum Ausgang 4.
[0033] Folgende Tab. 1 soll die beschriebenen Zusammenhänge übersichtlich verdeutlichen.
Tab. 1
Lastfall |
Vollast |
Starklast |
Grenzlast |
Schwachlast |
Leerlauf |
Eingang 1 |
offen |
teilw. offen |
geschlossen |
geschlossen |
geschlossen |
Eingang 2 |
geschlossen |
teilw. offen |
offen |
teilw. offen |
geschlossen |
Eingang 3 |
geschlossen |
geschlossen |
geschlossen |
teilw. offen |
offen |
Stellung |
Endpunkt I |
Bereich I |
Mittelpunkt |
Bereich II |
Endpunkt II |
[0034] Fig. 5 zeigt die Ankopplung eines Kreises mittels eines solchermaßen beschriebenen
Vier-WegeMischventiles MV.
[0035] Die Hydraulik ist hier optional um ein Drosselventil DV sowie zwei Rückschlagventile
ÜV2 und ÜV3 erweitert. Das Drosselventil DV soll in beide Richtungen (Rücklaufstrom
Q4 positiv oder negativ) die Druckdifferenz zwischen den Knoten K2 und K3 erhöhen
und kann auch ohne bewegliche Teile als Stauscheibe oder andere Querschnittsverengung
ausgeführt werden. Die Rückschlagventile ÜV2 und ÜV3 wirken als Rückflußverhinderer
und sollen parasitäre Kreisströmungen ausschließen.
[0036] Die Anordnung kann vorteilhaft so ausgeführt werden, daß in Fig. 5 gestrichelt umrandeten
Einzelbauteile zu einer Baugruppe mit sechs Rohranschlüssen und einem Stellantrieb
räumlich zusammengefaßt sind. Die Anordnung kann so als industriell vorgefertigtes
Zubehör bereitgestellt werden und reduziert den bauseitigen Montageaufwand erheblich.
[0037] Fig. 6 schließlich zeigt eine Variante mit einem wandhängenden Wärmeerzeuger WE1,
in dem die Pumpe P1 zum Antrieb des Direktheizkreises integriert ist. Um im Starklastfall,
d.h. bei Q3 ≠ 0 und Q5 ≥ 0, einen parasitären Kreisstrom über die Leitungen des Kesselvorlaufs
Q1, der Speiseströme Q3 und Q5 sowie des Kesselrücklaufs Q4 zu verhindern, ist im
Speisestrom Q5 ein Rückschlagventil ÜV4 vorgesehen.
1. Verfahren zum Betreiben einer Umlaufflüssigkeitsheizung oder -kühlung mit einem eine
Vorlauf- und eine Rücklaufleitung aufweisenden an dem Wärme-/Kälteerzeuger unmittelbar
angeschlossenen Direktheizkreis und einem mit der Vorlauf- und der Rücklaufleitung
des Direktheizkreises parallel verbundenen, durch Zumischen seines Rücklaufs geregelten
Mischerkreis,
dadurch gekennzeichnet, daß folgende drei Betriebszustände möglich sind:
a) Der Mischerkreis wird vom Vorlauf des Wärme-/Kälteerzeugers gespeist,
b) der Mischerkreis wird regelbar vom Vorlauf des Wärme-/Kälteerzeugers und vom Rücklauf
des Direktheizkreises gespeist,
c) der Mischerkreis wird vom Rücklauf des Direktheizkreises gespeist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischerkreis bei Schwachlast
ausschließlich von dem Rücklauf des Direktheizkreises gespeist und ausschließlich
durch Zumischen seines Rücklaufs geregelt und bei Starklast von dem Vorlauf des Wärme/Kälteerzeugers
und dem Rücklauf des Direktheizkreises gespeist und ausschließlich durch Mischen dieser
Wärme-/Kälteströme geregelt wird.
3. Umlaufflüssigkeitsheizung oder -kühlung mit einem eine Vorlauf- und eine Rücklaufleitung
aufweisenden Direktheizkreis und einem mit der Vorlauf- und Rücklaufleitung des Direktheizkreises
parallel verbundenen Mischerkreis, der mit einem ersten regelbaren Drei-Wege-Mischventil
(MV1) zum Zumischen des Rücklaufs des Mischerkreises ausgerüstet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischerkreis eingangsseitig über ein zweites regelbares Drei-Wege-Mischventil
(MV2) mit der Vorlauf- und der Rücklaufleitung des Direktheizkreises verbunden ist.
4. Umlaufflüssigkeitsheizung oder -kühlung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drei-Wege-Mischventile (MV1, MV2) durch mit Endschaltern ausgerüstete Stellmotoren
(M1, M2) betätigbar sind.
5. Umlaufflüssigkeitsheizung oder -kühlung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stellmotoren (M1, M2) gegenseitig durch Endschalter so verriegelt sind, daß erst
nach Öffnen des von einem ersten Stellmotor (M1) angetriebenen ersten Drei-Wege-Mischventils
(MV1) das Öffnen des von einem zweiten Stellmotor (M2) angetriebenen zweiten Drei-Wege-Mischventils
(MV2) und erst nach dem Schließen des zweiten Drei-Wege-Mischventils (MV2) das Schließen
des ersten Drei-Wege-Mischventils (MV1) ermöglicht ist.
6. Umlaufflüssigkeitsheizung oder -kühlung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste und zweite Drei-Wege-Mischventil (MV1, MV2) funktional
zu einem Vier-Wege-Mischventil (MV) mit drei Eingängen (1, 2, 3) und einem Ausgang
(4) sowie einem Stellantrieb zusammengefaßt sind, wobei jeweils nur der erste (1)
und der zweite (2) oder der zweite (2) und der dritte Eingang (3) gleichzeitig geöffnet
sein können.
7. Umlaufflüssigkeitsheizung oder -kühlung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß dem ersten Drei-Wege-Mischventil (MV1) in der vom Rücklauf des
Mischerkreises abzweigenden Leitung ein Rückschlagventil (ÜV2) vorgeordnet ist.
8. Umlaufflüssigkeitsheizung oder -kühlung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß dem zweiten Drei-Wege-Mischventil (MV2) in der vom Zulauf des
Direktheizkreises abzweigenden Leitung ein Rückschlagventil (ÜV3) vorgeordnet ist.
9. Umlaufflüssigkeitsheizung oder -kühlung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß dem zweiten Drei-Wege-Mischventil (MV2) in der vom Rücklauf des
Direktheizkreises abzweigenden Leitung ein Rückschlagventil (ÜV4) vorgeordnet ist.
10. Umlaufflüssigkeitsheizung oder -kühlung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß im Rücklauf des Direktheizkreises (Q4) zwischen dem Anschluß der
Vorlauf- und der Rücklaufleitung des Mischerkreises ein Drosselventil (DV) angeordnet
ist.
11. Umlaufflüssigkeitsheizung oder -kühlung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vier-Wege-Mischventil (MV), Rohranschlüsse für den Vor- und
Rücklauf des Direktheizkreises, Rohranschlüsse für den Vor- und Rücklauf des Mischerkreises
und die Verbindungen von Direkt- und Mischerkreislauf zu einer Baueinheit mit einem
Vorlaufeingang, einem Vorlaufausgang, einem Rücklaufeingang und einem Rücklaufausgang
des Direktheizkreises und einem Vorlaufausgang und einem Rücklaufeingang des Mischerkreises
zusammengefaßt sind.
12. Umlaufflüssigkeitsheizung oder -kühlung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein den Eingängen des Vier-Wege-Mischventils (MV) vorgeordnetes und/oder
dem Vorlauf des Direktheizkreises zugeordnetes Rückschlagventil (ÜV1, ÜV2, ÜV3) und/oder
dem Rücklauf des Direktheizkreises zugeordnetes Drosselventil (DV) in die Baueinheit
integriert ist.