(19)
(11) EP 0 960 589 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.12.1999  Patentblatt  1999/48

(21) Anmeldenummer: 99107927.8

(22) Anmeldetag:  22.04.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47F 7/024, B65D 73/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 27.05.1998 AT 34998 U

(71) Anmelder: Scheffknecht, Gerhard
6890 Lustenau (AT)

(72) Erfinder:
  • Scheffknecht, Gerhard
    6890 Lustenau (AT)

(74) Vertreter: Hefel, Herbert, Dipl.-Ing. 
Egelseestrasse 65a Postfach 61
6800 Feldkirch
6800 Feldkirch (AT)

   


(54) Verkaufshilfe zur Präsentation von Waren


(57) Die Verkaufshilfe zur Präsentation von Waren in Form eines platten- oder scheibenförmigen Grundkörpers (1) besitzt mindestens eine randseitig vorgesehene Aufhängeöse. Die zu präsentierende Ware (12) ist an der Vorderseite (13) des Grundkörpers (1) angebracht. Im Grundkörper (1) sind paarweise und voneinander distanzierte Durchbrechungen (5, 5'; 6, 6';) ausgespart, durch welche ein Kabelbinder (8) durchgezogen ist. Der eine Abschnitt des Kabelbinders (8), der sich an der Vorderseite (13) des Grundkörpers (1) zwischen den von ihm durchsetzten Durchbrechungen (6, 6') erstreckt, verläuft durch die zu präsentierende Ware (12) hindurch.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verkaufshilfe zur Präsentation von Waren mit den Merkmalen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

[0002] Solche Verkaufshilfen sind in vielen Ausführungsformen bekannt. Oft ist die zu präsentierende Ware von einem tiefgezogenen, durchsichtigen Kunststoffgehäuse aufgenommen, dessen flanschartig ausgeformten Ränder mit dem Grundkörper verklebt oder verschweißt sind. Dadurch ist die präsentierte Ware dem unmittelbaren Zugriff des Käufers entzogen. Das Gehäuse muß aufgebrochen werden, damit der potentielle Käufer die Möglichkeit hat, die ins Auge gefaßte Ware anzugreifen. Für den Verkaufserfolg vieler Waren ist ausschlaggebend, daß ihre Oberfläche und deren Beschaffenheit dem potentiellen Käufer über den Tastsinn eine angenehme Empfindung vermitteln.

[0003] In diesem Zusammenhang ist eine Halterungsvorrichtung für Werkzeuge nach der DE 32 21 805 A1 zu erwähnen. Sie besteht aus einer Kunststoffplatte mit matrixförmig angeordneten Fixieröffnungen und mindestens einer den Spalten der Matrix zugeordneten Klemmklappe, die einstückig mit der Kunststoffplatte ausgebildet ist und die um eine Scharnierkante aus der Ebene der Kunststoffplatte klappbar ist. Sie weist ferner eine Führungsöffnung für ein aufzunehmendes Werkzeug auf. Die Halterungsvorrichtung besitzt weiterhin als Fixiermittel dienende Kunststoffelemente in Form von Kunststoff-Fixierbändern oder in Form von mit einem Druckknopf und einer Druckplatte versehenen Kunststoffelementen, die mit den Fixieröffnungen der Kunststoffplatte und der Fixierung des Werkzeuges in lösbaren Eingriff bringbar sind. Diese Halterungsvorrichtung ist nur beschränkt verwendbar, insbesondere nur für Werkzeuge mit einem Stiel, dies trotz der relativ aufwendigen Gestaltung.

[0004] Die hier ebenfalls zu nennende DE 25 20 696 A1 zeigt und beschreibt eine Aufhängevorrichtung mit gleichzeitiger Befestigungs- und Diebstahlssicherung für Gürtel und Uhrenarmbänder. Die Aufhängevorrichtung bildet eine Einheit mit einer oder mehreren mit Zähnen versehenen Laschen. Für jede Lasche ist ein mit zwei verschieden großen Öffnungen versehenes Sperrstück vorgesehen, wobei eine Öffnung des Sperrstückes um ein geringes Maß größer ist als der jeweilige Laschenquerschnitt. Die andere Öffnung ist so bemessen, daß ein Aufschieben auf die jeweilige Lasche ohne Verwendung von Werkzeugen möglich ist. Dies führt zur festen Anbindung von Aufhängevorrichtung und Verkaufsgut, eine Trennung durch Zurückziehen ist jedoch nicht möglich und nur durch die Zerstörung der Befestigungs- und Diebstahlssicherung mittels eines Gerätes möglich. Auch diese Aufhängevorrichtung ist sehr aufwendig und trotzdem nur für beschränkte Waren verwendbar.

[0005] Schlußendlich ist noch die Verkaufshilfe nach der FR 2 717 358 A1 zu erwähnen. An einem platten- oder scheibenförmigen Grundkörper ist eine seitlich angeformte Umschlagklappe vorgesehen, deren Breite der Breite des Grundkörpers entspricht. Diese Umschlagklappe verdeckt die zu präsentierende Ware zumindest zum Teil. Durch paarweise, sowohl im Grundkörper als auch in der Umschlagklappe vorgesehene und jeweils deckungsgleich liegende Durchbrechungen sind mehrere schnurartige Verbindungselemente hindurchgezogen, von welchen eines die zu präsentierende Ware durchsetzt. Diese Verkaufshilfe ist nur für relativ langgestreckte Waren geeignet, beispielsweise für Gürtel, da durch die erwähnte Umschlagklappe ein erheblicher Teil der Ware abgedeckt ist und diese Ware somit dem Blick des potentiellen Käufers entzogen ist.

[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik schlägt die Erfindung jene Maßnahmen vor, die Inhalt und Gegenstand des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruches 1 sind. Hiezu werden Kabelbinder verwendet, wie sie auf dem einschlägigen Markt angeboten werden. Diese Kabelbinder bestehen aus einem länglichen Streifen. Dieser Streifen besitzt zumindest auf einer seiner beiden Seiten Rippen oder Stege. Am einen Ende des Streifens ist eine mit diesen Rippen oder Stegen formschlüssig zusammenwirkende Aufnahmeöse vorgesehen. In dieser Aufnahmeöse ist der aufgenommene und durchgesteckte Streifen gegen ein Zurückziehen aus der Aufnahmeöse blockiert. Pro Grundkörper können auch mehrere Kabelbinder angeordnet sein, die durch die zu präsentierende Ware hindurchgezogen sind, so daß die Ware nur dann vom Grundkörper abgenommen werden kann, wenn der oder die Kabelbinder aufgeschnitten werden. Dank der hier vorgesehenen Maßnahme ist das auf diese Weise präsentierte Verkaufsgut so dem potentiellen Käufer dargeboten, daß er die Möglichkeit hat, dieses eingehend zu prüfen, und dies trotz der nicht ohne weiteres lösbaren Verbindung des Verkaufsgutes mit der Verkaufshilfe.

[0007] Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung. Es zeigen:

die Fig. 1 und 2 den Grundkörper in Ansicht und Seitensicht;

Fig. 3 einen geschlossenen Kabelbinder in Draufsicht;

die Fig. 4 und 5 die Verkaufshilfe nach den Fig. 1 und 2 mit einer von einem Kabelbinder durchsetzten Geldbörse.



[0008] Der plattenförmige, aus Kunststoff oder steifem Karton gefertigte Grundkörper 1, der hier im wesentlichen eine Rechteckform aufweist, besitzt an seinem oberen Rand eine seitlich offene Aussparung 2 mit einer nach unten offenen Aufhängeöse 3. Diese Verkaufshilfe kann an Haken aufgehängt werden. Entlang der Längsränder 4 des Grundkörpers 1 sind paarweise Durchbrechungen 5, 5'; 6, 6', 7, 7' vorgesehen, die hier gruppenweise angeordnet sind, wobei die paarweise zusammengehörenden Durchbrechungen voneinander distanziert sind. Durch diese Durchbrechungen ist ein Kabelbinder 8 gezogen, der in Fig. 3 in Draufsicht gezeigt ist. Der Kabelbinder besteht aus einem länglichen Streifen 9. Dieser Streifen 9 besitzt zumindest auf einer Seite Rippen oder Stege. Am einen Ende des Streifens 9 ist eine Aufnahmeöse vorgesehen, die mit den Rippen und Stegen des durchgesteckten Streifens 9 formschlüssig zusammenwirkt. In dieser Aufnahmeöse 10 ist eine federnde Zunge ausgeformt, die formschlüssig mit den erwähnten Rippen bzw. Stegen zusammenwirkt, und zwar in der Weise, daß dieser Streifen 9 nur in einer Richtung - Pfeil 11, Fig. 3 - gezogen werden kann, in der entgegengesetzten Richtung jedoch blockiert ist. Solche Kabelbinder 8 unterschiedlicher Länge werden im Handel feilgeboten.

[0009] Über die Höhe des platten- oder scheibenförmigen Grundkörpers 1 sind mehrere randseitig angeordnete Gruppen von Durchbrechungen vorgesehen. Zweckmäßigerweise ist dabei der horizontale Abstand dieser Gruppen der Durchbrechungen größer als deren vertikaler Abstand, was vor allem Fig. 1 anschaulich macht. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind pro Gruppe drei Durchbrechungen 5, 6, 7 bzw. 5', 6', 7' jeweils vorgesehen. Es liegt im Rahmen dieser Erfindung, die Anzahl der Durchbrechungen pro Gruppe zu vergrößern.

[0010] Ein solcher Kabelbinder 8 ist nun durch paarweise zusammengehörende Durchbrechungen 7, 7' (Fig. 4) hindurchgezogen, so daß sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite des Grundkörpers 1 Abschnitte desselben quer über diesen Grundkörper 1 verlaufen (Fig. 2).

[0011] Die Figuren 4 und 5 zeigen nun diese Verkaufshilfe in Verbindung mit einer faltbaren Geldbörse 12. Im Mittelbereich dieser faltbaren Geldbörse 12 ist eine umfangsgeschlossene Öffnung, die bei derartig gestalteten Geldbörsen üblich ist. Durch diese Öffnung hindurch ist der Kabelbinder 8 hindurchgezogen, und seine Enden sind miteinander in der geschilderten Weise (Fig. 3) formschlüssig vereint. Der Kabelbinder 8 muß aufgeschnitten werden, um die Geldbörse 12 vom Grundkörper 1 abzunehmen. Die Geldbörse kann aber von einem potentiellen Käufer angefaßt werden, und dieser kann prüfen, wie das Material, aus dem die Geldbörse gefertigt ist, bzw. dessen Oberflächenbeschaffenheit auf seinen Tastsinn wirkt. Anstelle solcher Geldbörsen können auch andere zum Verkauf feilgebotene Waren in der beschriebenen Weise feilgeboten werden. Anstelle eines Kabelbinders 8 können auch mehrere solcher Kabelbinder angebracht werden. Zu diesem Zweck sind die erwähnten Durchbrechungen paarweise und gruppenweise vorgesehen.

[0012] Dadurch, daß der eine Abschnitt des Kabelbinders 8 durch umfangsgeschlossene Öffnungen der feilgebotenen Ware hindurchgezogen ist, ist sichergestellt, daß Ware und Grundkörper nicht voneinander gelöst werden können, ohne daß der Kabelbinder zerstört wird. Die für die elektronische Diebstahlsicherung vorgesehenen Marken sind am Grundkörper oder am Artikel angebracht. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind am Grundkörper 1 drei Gruppen von jeweils paarweise vorgesehenen Durchbrechungen vorgesehen. Die Anzahl dieser Gruppen ist aber für die Erfindung nicht von Bedeutung. Der Grundkörper kann auch nur mit einer Gruppe solcher Durchbrechungen ausgestattet sein, wobei eine solche Gruppe drei paarweise angeordnete Durchbrechungen aufweist. Dank der hier vorgesehenen Maßnahme ist das auf diese Weise präsentierte Verkaufsgut so dem potentiellen Käufer dargeboten, daß er die Möglichkeit hat, dieses eingehend zu prüfen, und zwar nicht nur mit seinen Augen, sondern auch mit seinem Tastsinn, also jenen Kriterien, die für den Kauf oder Nichtkauf einer Ware doch sehr ausschlaggebend sind. Trotzdem ist die dargebotene Ware mit der Verkaufshilfe fest verbunden.

Legende zu den Hinweisziffern:



[0013] 
1
Grundkörper
2
Aussparung
3
Aufhängeöse
4
Längsrand
5
Durchbrechung
5'
Durchbrechung
6
Durchbrechung
6'
Durchbrechung
7
Durchbrechung
7'
Durchbrechung
8
Kabelbinder
9
Streifen
10
Aufnahmeöse
11
Pfeil
12
Ware-Geldbörse
13
Vorderseite



Ansprüche

1. Verkaufshilfe zur Präsentation von Waren (12) in Form eines platten- oder scheibenförmigen Grundkörpers (1) mit mindestens einer am oberen Rand vorgesehenen Aufhängeöse (3) und im Grundkörper (1) Durchbrechungen (5, 5'; 6, 6'; 7, 7') ausgespart sind, wobei zumindest durch einige der Durchbrechungen (5, 5'; 6, 6'; 7, 7') ein Kabelbinder (8) verläuft und der eine Abschnitt des Kabelbinders (8), der sich an der Vorderseite (13) des Grundkörpers (1) befindet, durch die an der Vorderseite des Grundkörpers (1) anliegende und zu präsentierende Ware (12) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (5, 5'; 6, 6'; 7, 7') paarweise und voneinander distanziert in Gruppen angeordnet und im Randbereich des Grundkörpers (1) vorgesehen sind.
 
2. Verkaufshilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über die Höhe des platten- oder scheibenförmigen Grundkörpers (1) mehrere randseitig angeordnete Gruppen von Durchbrechungen (5, 5'; 6, 6'; 7, 7') vorgesehen sind.
 
3. Verkaufshilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Kabelbinder (8) über die Breite bzw. Länge des Grundkörpers (1) erstreckt.
 
4. Verkaufshilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kabelbinder (8) in an sich bekannter Weise aus einem länglichen Streifen (9) besteht und dieser Streifen (9) zumindest auf einer seiner Seiten Rippen oder Stege aufweist und am einen Ende des Streifens (9) eine mit dessen Rippen oder Stegen formschlüssig zusammenwirkende Aufnahmeöse (10) vorgesehen ist, welche den aufgenommenen und durchgesteckten Streifen (9) gegen ein Zurückziehen aus der Aufnahmeöse (10) blockiert.
 
5. Verkaufshilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Abschnitt des Kabelbinders (8) in an sich bekannter Weise eine an der zu präsentierenden Ware (12) vorgesehene, umfangsgeschlossene Ausnehmung durchsetzt.
 
6. Verkaufshilfe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der horizontale Abstand der Gruppen der Durchbrechungen größer ist als ihr vertikaler Abstand (Fig. 1).
 




Zeichnung










Recherchenbericht