[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung von Lamellen
mit zwei Teilen, wobei zumindest der erste Teil in Bezug auf den zweiten Teil beweglich
angeordnet ist sowie auf ein Verfahren zur Herstellung von Lamellen.
[0002] Mit bisher bekannten Vorrichtungen zur Herstellung von Lamellen, insbesondere für
Heizkörper, war es lediglich möglich, in einem Hub des beweglichen Teils der Vorrichtung
ein oder zwei Lamellen herzustellen. Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
pro Hub des beweglichen Teils der Vorrichtung drei oder mehr Lamellen herzustellen
und damit die Produktionsrate zu erhöhen. Dies wird erfindungsgemäss bei der Vorrichtung
dadurch erzielt, dass der erste Teil mindestens drei Biegeplatten und der zweite Teil
mindestens vier Gegenbiegeplatten aufweist, wobei ein Teil mit oder ohne Vorhuborgan
versehen ist. Beim Verfahren wird dies dadurch erzielt, dass die von einem Vorhuborgan
betätigte, mindestens eine mittlere Biegeplatte des ersten Teils die seitlichen Biegeplatten
des ersten Teils überragt und zuerst mindestens eine mittlere Lamelle zwischen den
mittleren Gegenbiegeplatten formt und anschliessend die seitlichen Biegeplatten des
ersten Teils die seitlichen Lamellen zwischen den seitlichen Gegenbiegeplatten formen.
[0003] Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0004] Im folgenden werden anhand der beiliegenden Zeichnungen Ausführungsbeispiel der Erfindung
sowie deren Verwendung näher beschrieben.
[0005] Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum
Herstellen von vier Lamellen mit dem Oberteil der Vorrichtung in einer oberen Stellung;
Fig. 2 die Vorrichtung gemäss Fig. 1 mit dem oberen Teil der Vorrichtung in einer
unteren Stellung;
Fig. 3 die Vorrichtung gemäss Fig. 1 mit dem Oberteil der Vorrichtung in einer untersten
Stellung;
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Herstellung von drei
Lamellen mit dem Oberteil der Vorrichtung in einer oberen Stellung;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht, teilweise geschnitten, eines Teils der Vorrichtung
zur Herstellung von drei Lamellen;
Fig. 6 einen Ausschnitt gemäss Fig. 5 in vergrössertem Massstab.
[0006] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch den Oberteil 1 der Vorrichtung 2 zum Herstellen
von Lamellen in der Mitte eines Zylinders und den Unterteil 3 in Ansicht. Der Oberteil
umfasst einen Längsträger 4 aus Stahl, in welchem mehrere Zylinderkammern 5 im Abstand
voneinander eingelassen sind. Die Zylinderkammern 5 sind oben durch eine sich parallel
zum Längsträger 4 erstreckende Deckplatte 6 abgeschlossen. In der Deckplatte 6 ist
bei jeder Zylinderkammer ein Öleinlass 7 vorgesehen. Im Zylinder 5 ist ein Kolben
8 vorgesehen, welcher Führungen 9 und eine Dichtung 10 aufweist. Unterhalb des Kolbens
sind die beiden mit einem Vorhubeinsatz 11 versehenen mittleren oberen Biegeplatten
12 und 13 angeordnet. Der Vorhubeinsatz 11 ist im oberen Bereich mit einem Ansatzstück
14 versehen, welches mit dem Kolben 8 in Kontakt steht. Der Vorhubeinsatz 11 ist mit
einem Schlitz 15 versehen. Unterhalb des Kolbens 8 sind Seitenplatten 16 und 17 angeordnet.
Die Seitenplatten werden durch Befestigungslaschen 18 und 19 mit dem Längsträger 4
verschraubt. Die Seitenplatten 16 und 17 dienen der Führung des Vorhubeinsatzes 11.
Zwischen den Seitenplatten 16 und 17 und Längsschienen 20 und 21 sind seitliche obere
Biegeplatten 22 und 23 gehalten. Mit horizontalen Schrauben 24 und 25 werden die Längsschienen
20 und 21 an den Seitenplatten 16 und 17 befestigt. Mit vertikalen Schrauben 26 (diejenige
auf der rechten Seite gemäss Fig. 1 ist nicht sichtbar) werden Ziehkissen 27 und 28
und Gummieinlagen 29 und 30 an den Längsschienen 20 und 21 gehalten. Eine die Biegeplatten
22 und 23 verbindende horizontale Schraube 31 mit einer mittleren Distanzhülse 32
begrenzt die Abwärtsbewegung des Vorhubeinsatzes 11. Im weiteren wird die Position
der Biegeplatten 22 und 23 bei der Herstellung der Lamellen stabilisiert. Zwischen
dem Längsträger 4 und den Längsschienen 20 und 21 sind Einstellbleche 33 und 34 für
die Höheneinstellung der Ziehkissen 27 und 28 angeordnet. Die Zylinderkammer 5 ist
in dieser Position der Vorrichtung zur Herstellung von Lamellen mit Öl gefüllt, der
Kolben 8 steht unter Druck. Der Unterteil 3 der Vorrichtung 2 zur Herstellung von
Lamellen umfasst eine Grundplatte 35, auf welcher fünf Gegenbiegeplatten 36, 37, 38,
39 und 40 angeordnet sind. Zwischen den Gegenbiegeplatten sind Distanzschienen 41
vorgesehen. Seitlich der äusseren Gegenbiegeplatten 36 und 40 sind Befestigungsschienen
42 und 43 angeordnet. Die Befestigungsschienen 42 und 43 sind mit vertikalen Schrauben
44 und 45 an der Grundplatte 35 befestigt. Die Gegenbiegeplatten 36 bis 40 sowie die
Distanzschienen 41 sind durch horizontale Schrauben 46 gehalten. Über die Gegenbiegeplatten
36 - 40 ist das Blech 47, vorzugsweise aus Stahl, zur Herstellung der Lamellen geführt.
[0007] Gemäss Fig. 2 ist der Oberteil 1 der Vorrichtung zur Herstellung von Lamellen mittels
einer hydraulischen, Exzenter- oder Kniehebelpresse oder dgl. abgesenkt worden, wobei
die mittleren Biegeplatten 12 und 13 zwei mittlere Lamellen 48 und 49 formen. Während
des Absenkvorganges des Oberteils 1 von der Position in Fig. 1 in die Position in
Fig. 2 steht die Zylinderkammer 5 unter Druck. Wenn die Position gemäss Fig. 2 erreicht
ist, wird die Zylinderkammer 5 druckentlastet. Die Lamellen 48 und 49 werden durch
die oberen mittleren Biegeplatten 12 und 13 sowie die unteren mittleren Gegenbiegeplatten
37, 38 und 39 gebildet.
[0008] Gemäss Fig. 3 befindet sich der Oberteil 1 der Vorrichtung 2 zur Herstellung von
Lamellen im unteren Totpunkt. Die Ziehkissen 27 und 28 aus Stahl bilden einerseits
eine Kante und erzeugen Widerstand beim Einziehen des Bleches 47. Die seitlichen Lamellen
50 und 51 werden durch die unteren Gegenbiegeplatten 36, 37, 39 und 40 erzeugt. Die
Lamellen 48, 49, 50 und 51 werden in der unteren Totpunktlage des Oberteils 1 der
Vorrichtung zum Herstellen von Lamellen gestreckt. Die Zylinderkammer 5 ist bei der
Position gemäss Fig. 3 druckentlastet. Der druckentlastete Kolben 8 wird durch die
an den unteren Enden der Lamellen 48 und 49 anstehenden mittleren Biegeplatten 12
und 13 nach oben verschoben. Bei der Herstellung von vier oder mehr Lamellen in einem
Hub des Oberteils 1 der Vorrichtung zur Herstellung von Lamellen ist der Vorhubeinsatz
11 immer notwendig. Würden die vier Lamellen durch die oberen Biegeplatten 12, 13,
22 und 23 miteinander geformt, so würde das Blech reissen.
[0009] In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Gleiche
Teile wie beim ersten Ausführungsbeispiel werden mit denselben Bezugszeichen versehen.
Der Oberteil 52 des zweiten Ausführungsbeispieles der Vorrichtung 53 zur Herstellung
von Lamellen weist nur drei obere Biegeplatten auf und zwar die seitlichen Biegeplatten
22 und 23 sowie eine mittlere Biegeplatte 54. Die mittlere Biegeplatte 54 ist ebenfalls
mit einem Schlitz 55 versehen, durch welchen die horizontale Schraube 31 geführt ist.
Die horizontale Schraube 31 ist mit einer entsprechend der mittleren Biegeplatte schmalen
Distanzhülse 56 versehen. Abgesehen von den nur drei oberen Biegeplatten ist der Oberteil
52 des zweiten Ausführungsbeispiels 53 zur Herstellung von Lamellen gleich ausgebildet
wie das erste Ausführungsbeispiel. In der in Fig. 4 dargestellten oberen Stellung
ist die Zylinderkammer 5 ebenfalls mit Öl gefüllt, wobei der Kolben 8 unter Druck
steht. Der Unterteil 57 weist eine gleiche Halterung 35, 42, 43, 44, 45, 46 für die
unteren Biegeplatten 58, 59, 60 und 61 auf. Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel
sind nur vier untere Gegenbiegeplatten 58 - 61 vorgesehen. Die vier Gegenbiegeplatten
sind durch Distanzschienen 62, 63 und 64 voneinander getrennt. Der Abstand der oberen
und unteren Biegeplatten ist etwas grösser als beim ersten Ausführungsbeispiel, wodurch
auch die Lamellenbreite etwas grösser wird. Gleich wie beim ersten Ausführungsbeispiel
wird beim Absenken des Oberteils 52 durch eine Presse zuerst die mittlere Lamelle
zwischen den mittleren Gegenbiegeplatten 59 und 60 gebildet. Die mittlere Biegeplatte
54 wird nicht bis zum unteren Totpunkt abgesenkt. Die Zylinderkammer 5 wird druckentlastet,
bevor die seitlichen Biegeplatten ebenfalls die seitlichen Lamellen zwischen den Gegenbiegeplatten
58 und 59 und 60 und 61 formen und die drei oberen Biegeplatten 22, 23 und 54 bis
zum unteren Totpunkt abgesenkt werden. Bei der Herstellung von drei Lamellen in einem
Hub des Oberteils 52 der Vorrichtung 53 zur Herstellung von Lamellen, bei denen die
Seitenflanken der Lamellen fast senkrecht zum Blech 65 verlaufen, aus dem sie geformt
werden, und wenig Spiel vorhanden ist, ist ein Vorhubeinsatz 66 notwendig. Wenn mehr
Spiel zwischen den oberen und unteren Biegeplatten vorhanden ist, so könnte die mittlere
obere Biegeplatte fest montiert auf derselben Höhe wie die seitlichen Biegeplatten
angeordnet sein.
[0010] Es wäre auch möglich, bei beiden beschriebenen Ausführungsformen den Oberteil 1,
52 und den Unterteil 3, 57 zu vertauschen. Es wäre auch möglich, noch mehr als vier
Lamellen miteinander herzustellen.
[0011] Aus Fig. 5 ist eine perspektivische Ansicht, teilweise geschnitten, gemäss dem zweiten
Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Herstellung von Lamellen ersichtlich. Es ist
noch ein weiterer Zylinder 67 dargestellt. Je nach der Länge der Lamellen umfasst
die Vorrichtung zur Herstellung der Lamellen entsprechend viele Zylinder zur Ausführung
des Vorhubes.
[0012] In Fig. 6 ist ein Detail der Fig. 5 in vergrössertem Massstab dargestellt.
[0013] Die Lamellen werden insbesondere für Heizkörper verwendet.
1. Vorrichtung (2, 53) zur Herstellung von Lamellen (48, 49, 50, 51) mit zwei Teilen,
wobei zumindest der erste Teil (1, 52) in Bezug auf den zweiten Teil (3, 57) beweglich
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teil (1, 52) mindestens drei
Biegeplatten (12, 13, 22, 23; 54) und der zweite Teil mindestens vier Gegenbiegeplatten
(36, 37, 38, 39, 40; 58, 59, 60, 61) aufweist, wobei ein Teil (1, 52) mit oder ohne
Vorhuborgan (5, 8, 11, 14, 66) versehen ist.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teil (1,
52) durch eine Presse verschiebbar und der zweite Teil (3, 57) fest angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teil
(1, 52) mindesten zwei seitliche, in Bezug auf den ersten Teil feste Biegeplatten
(22, 23) und mindestens eine mittlere, durch das Vorhuborgan (5, 8, 11, 14, 66) in
Bezug auf den ersten Teil bewegliche Biegeplatte (12, 13; 54) umfasst.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Vorhuborgan (5, 8, 11, 14, 66) einen mit der mindestens einen mittleren Biegeplatte
(12, 13; 54) verbundenen Vorhubeinsatz (11; 66) und einen auf den Vorhubeinsatz einwirkenden,
in einer Zylinderkammer (5) angeordneten druckbeaufschlagbaren Kolben (8) umfasst.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass seitlich der seitlichen Biegeplatten (22, 23) am ersten Teil (1, 52) Ziehkissen
(27, 28) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Ziehkissen
(27, 28) und Längsschienen (20, 21) elastische Elemente (29, 30) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Teil (1, 52) einen Längsträger (4) umfasst, in welchem Zylinderkammern
(5) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den seitlichen
Biegeplatten (22, 23) und der mindestens einen mittleren Biegeplatte (12, 13; 54)
mit dem Längsträger (4) verbundene Seitenplatten (16, 17) angeordnet sind.
9. Verfahren zur Herstellung von Lamellen nach einem der vorangehenden Patentansprüche,
wobei der erste Teil (1, 52) in Bezug auf den zweiten Teil (3, 57) der Vorrichtung
zur Herstellung von Lamellen beweglich ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass
die von einem Vorhuborgan (5, 8, 11, 14, 66) betätigte, mindestens eine mittlere Biegeplatte
(12, 13; 54) des ersten Teils die seitlichen Biegeplatten (22, 23) des ersten Teils
überragt und zuerst mindestens eine mittlere Lamelle (48, 49) zwischen den mittleren
Gegenbiegeplatten (37, 38, 39; 59, 60) formt und anschliessend die seitlichen Biegeplatten
(22, 23) des ersten Teils die seitlichen Lamellen (50, 51) zwischen den seitlichen
Gegenbiegeplatten (36, 37, 39, 40; 58, 59, 60, 61) formen.
10. Verfahren nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorhuborgan (5,
8, 11, 14, 66) einen in einer Zylinderkammer (5) geführten Kolben (8) umfasst, der
bei der Formung der mindestens einen mittleren Lamelle (48, 49) druckbeaufschlagt
und bei der Formung der seitlichen Lamellen (50, 51) vor dem unteren Totpunkt druckentlastet
ist.