[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formteilen, insbesondere
Kernen oder dergleichen, für Gießereizwecke aus Sand mit wenigstens einem Schießkopf
und einem Schießzylinder, wobei Druckluft von einer Druckluftquelle in den Schießzylinder
eingelassen und der Sand mittels dieser Druckluft in wenigstens eine Form für das
Formteil gepresst oder geschossen wird.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen für
Gießereizwecke, insbesondere Kernen oder dergleichen, aus Sand, mit wenigstens einem
Schießzylinder und einem Schießkopf sowie einem Ventil zur Zufuhr von Druckluft in
den Schießzylinder aus einer Druckluftquelle oder aus einem Druckkessel.
[0003] Ein derartiges Verfahren und eine derartige Vorrichtung ist aus DE 690 01 566 T2
bekannt. Dabei sind sogar zwei Schießzylinder und entsprechende Druckluftanschlüsse
vorgesehen, um mehrere Kerne auch mit unterschiedlicher Sandzusammensetzung herstellen
zu können.
[0004] Dabei ist es bekannt, vor den Schießzylinder einen Druckkessel vorzuschalten und
mittels eines Druckregulierventiles den erforderlichen Druck zu regulieren. Zwischen
dem Druckkessel und dem Schießzylinder ist ein Ventil angeordnet, welches während
des Schießvorganges permanent geöffnet ist und einen Druckausgleich zwischen dem Druckkessel
und dem Schießzylinder herstellt. Dabei wird in der Regel etwa mit dem halben Betriebsdruck,
also der Hälfte desjenigen Druckes geschossen, die ein zentraler Kompressor einer
entsprechenden Produktionsstätte ständig zur Verfügung stellt. Entsprechend groß muß
der Druckkessel dimensioniert sein, um die erforderliche Luftmenge mit dem reduzierten
Druck bereitzustellen.
[0005] Aus der Zeitschrift "Gießerei-Erfahrungsaustausch 1/90 Aktuelles aus der Industrie
Laempe-High-Tech-Technologie für große Kernserien" Seite 27 und 28 und aus DE 40 33
887 C2 sowie EP 0 482 458 B1 ist es bekannt, mehrere Schießzylinder gleichzeitig oder
simultan zu bedienen und sie dabei mit unterschiedlichem Druck zu beaufschlagen, wofür
dabei nicht nur jeweils für jeden Schießzylinder ein eigener Druckkessel, sondern
jeweils auch ein vorgeschaltetes Druckreduzierventil erforderlich sind. Ein entsprechend
hoher Verrohrungsaufwand entsteht, da jeder Druckkessel von der zentralen Druckquelle
her mit einer Zuleitung versehen sein muß und außerdem von jedem Druckkessel eine
entsprechend eigene getrennt verlegte Leitung zu den jeweiligen Schießzylinder benötigt
wird. Ferner steht beim Schießvorgang nur der im Druckkessel durch einen vorgeschalteten
Druckminderer eingestellte Druck zur Verfügung.
[0006] Beim Einströmen des sandes in die Werkzeugform, was etwa 1 bis 3 Sekunden dauern
kann, also bei dem eigentlichen Schießvorgang, wird aus dieser Werkzeugform die darin
enthaltene Luft verdrängt und muß durch an entsprechenden Stellen in der Form angeordnete
Düsen entweichen. Zu Beginn des Schießvorganges enthält die Form naturgemäß nur Luft,
d.h. es muß entsprechend viel Luft aus der Form verdrängt werden. Bleibt der Druck
in dem Schießzylinder konstant, kommt es zu Druckspitzen in der Werkzeugform, die
sich negativ auf die Verdichtung des sandes innerhalb der Form auswirken. Die so gebildete
Sandform, also ein Kern oder dergleichen, wird an den Stellen, an denen eine Druckspitze
auftritt, porös, was für die spätere Verwendung von Nachteil ist. Eine Regelung des
Schießdruckes durch den vorgeschalteten Druckminderer ist aufgrund der Trägheit des
Druckminderers nicht möglich.
[0007] Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Verfahren und eine vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, womit mit geringerem maschinellem Aufwand hohe Schießdrücke zur Verfügung
gestellt werden können, diese aber auf die jeweiligen Erfordernisse der Form und deren
Füllungsgrad während des Schießvorganges abgestimmt oder daran angepaßt werden können.
[0008] Diese Aufgabe wird verfahrensgemäß dadurch gelöst, daß die Druckluft jeweils für
einen Schießvorgang durch mehrfaches Öffnen und Schließen des Ventiles impulsweise
in den Schießzylinder eingelassen und durch unterschiedliche Länge oder Anzahl der
Impulse - also der unter Druck stehenden "Luftportionen" - der Druckanstieg und der
Höchstdruck im Schießzylinder gewählt oder bestimmt wird.
[0009] Somit kann nicht nur sehr präzise ein bestimmter Schießdruck, sondern in vorteilhafterweise
auch ein vorbestimmbarer Druckverlauf erreicht werden. Darüber hinaus ist auf diese
Weise die Verwendung einer Druckquelle mit höherem Druck und somit mit geringerem
Volumen des Druckkessels möglich, weil die Höhe des Druckes nicht von der Druckquelle,
sondern von der Länge und der Anzahl der Druck-Impulse bestimmt wird. Die Regelung
der Schießdruckluft und des Schießdruckes im Schießzylinder wird also durch mehrfaches
Öffnen und Schließen eines schnellschaltenden Ventiles vorgenommen. Somit kann der
anstehende Betriebsdruck vor diesem Ventil - zweckmäßigerweise einem Wegeventil -
vollständig in der üblichen Höhe von in der Regel 6bar ausgenutzt werden. Durch mehrfaches,
zum Beispiel ca. 3 bis 4 maliges, impulshaftes Öffnen wird diese unter dem Betriebsdruck
stehende Druckluft hinter dem Ventil in dem Schießzylinder auf den jeweils gewünschten
niedrigeren Wert geregelt. Beispielsweise kann ein handelsübliches Ventil mit einer
Öffnungszeit des Ventiles von ca. 200 Millisekunden und einer Abschaltzeit von etwa
100 Millisekunden verwendet werden.
[0010] Durch das erfindungsgemäße pulsierende Öffnen und Schließen des Schußventiles kann
dabei der Druck im Schießzylinder stufenweise proportional erhöht und somit auch die
Druckverteilung in der Form des Werkzeuges, in welcher ein Kern oder dergleichen Formteil
hergestellt wird, beeinflußt werden. Entsprechend gute Ergebnisse lassen sich bei
der Herstellung von solchen Formteilen aus Sand erzielen.
[0011] Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn der Druck im Schießzylinder über die Füllzeit
der Werkzeugform stufenweise oder stetig bis gegen das Ende der Füllzeit erhöht wird,
so daß der Höchstdruck kurz vor dem Ende der Füllzeit erreicht wird. Dadurch kann
also der Druck im Schießzyzlinder wesentlich überhöht werden, wenn die Form schon
fast vollständig gefüllt ist, ohne daß sich Luftstaupolster in der Form ausbilden
können, da die ursprüngliche Luft aus der Form von dem Sand schon weitgehend verdrängt
ist. Der Füllsand wird sozusagen gegen Ende des Füllvorganges in die Form extrudiert,
was eine bessere Verdichtung der gesamten Sandform zur Folge hat.
[0012] Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens kann darin bestehen, daß parallel zwei
oder mehr Schießzylinder für mehrere Werkzeugformen jeweils mittels eines impulsweisen
öffnenden Ventiles von einer einzigen Druckquelle oder einem gemeinsamen Druckkessel
aus gespeist werden. Bei einem derartigen Verfahren können also in vorteilhafter und
wirtschaftlicher Weise gleichzeitig mehrere Formteile, insbesondere Kerne, aus Sand
hergestellt werden, ohne daß aber für jede entsprechende Werkzeugform ein eigener
Druckkessel oder eine eigene Druckquelle erforderlich wäre. Somit entfällt auch nicht
nur der Aufwand für diesen Druckkessel, sondern ein erheblicher Teil der Verrohrung
und dennoch kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Schieß-Druckluft
impulsweise von einem jeweiligen Ventil aus in den jeweiligen Schießzylinder einzugeben,
eine Anpassung an die Erfordernisse des jeweiligen Formteiles, also auch eine Aufbringung
unterschiedlicher Drücke bewirkt werden. In scheinbar widersprüchlicher Weise können
also Schießzylinder einer Mehrfachmaschine mit unterschiedlichen Schießdrücken betätigt
werden, obwohl nur eine Schießluft- oder Druckluftquelle bzw. nur ein einziger Druckkessel
vorhanden ist.
[0013] Eine Weiterbildung kann dabei vorsehen, daß die Füllventile mehrerer Schießzylinder
jeweils individuell oder einzeln angesteuert werden. Somit können sie mit gleichem
oder auch unterschiedlichem Druck arbeiten, indem die Länge und/oder Anzahl der Impulse,
mit denen diese Füllventile jeweils geöffnet werden, individuell von Ventil zu Ventil
gestaltet werden.
[0014] Für eine präzise und effektive Fertigung von Formteilen, insbesondere Kernen, ist
es günstig, wenn der Druck und Druckverlauf im Schießzylinder gemessen wird. Eventuelle
Abweichungen von Sollwerten oder Abänderungen bei Feststellung ungünstiger Ergebnisse
können auf diese Weise sehr einfach durchgeführt werden. Die Ansprechzeit von Drucksensoren
liegt beispielsweise bei 5 Millisekunden.
[0015] Darüber hinaus ist es dadurch möglich, daß das die Druckluft impulsweise abgebende
Ventil hinsichtlich Impulslänge und Impulszahl über die Druckmessung geregelt oder
gesteuert wird. Zwar könnte die Betätigung des oder der Ventile betreffend der Frequenz
der einzelnen Impulse auch auf empirischer Basis erfolgen, d.h. es könnten für jeweils
zu fertigende Formteile oder Kerne entsprechende Erfahrungswerte ermittelt und dann
programmiert auf die Ventile übertragen werden, jedoch gelingt dies nur eine begrenzte
Zahl von Formteilen, während die Steuerung oder Regelung über die Druckmessung eine
genauere Anpassung auch an Änderungen der zu fertigenden Formteile oder Kerne schneller
und genauer erlaubt.
[0016] Für ein gutes Ergebnis und eine gute verdichtung des Sandes in allen Bereichen des
zu fertigenden Formteiles oder Kernes ist es günstig, wenn der Druck im Schießzylinder
nach einer Füllung der Form über die Hälfte oder nach fast vollständiger Füllung der
Form überhöht wird, so daß der restliche Sand gegen Ende des Füllvorganges mit überhöhtem
Druck eingeschossen und der schon in der Form befindliche Sand nachverdichtet wird.
Bei einer derartigen Verfahrensweise kann also ausgenutzt werden, daß nicht ein einziger
festliegender Schießdruck vorhanden ist, sondern die Druckluft gewissermaßen portionsweise
eingegeben wird, so daß man gegen Ende der Füllung, wenn die ursprünglich in der Form
befindliche Luft weitgehend von dem Sand verdrängt ist, den Druck erhöhen kann.
Bei konventioneller Technik kann diese Druckerhöhung aufgrund der trägen Reaktion
des Druckregelventiles nicht vonstatten gehen.
[0017] Die eingangs genannte Vorrichtung zur Herstellung solcher Formteile für Gießereizwecke
ist zur Lösung der Aufgabe dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil für die Zufuhr von
Druckluft in das Sandmagazin ein impulsweise schnell mehrfach öffnendes und schließendes
Ventil ist.
[0018] Somit läßt sich das vorstehend schon erläuterte Verfahren auf einfache Weise mit
Hilfe eines derartigen Ventiles durchführen.
[0019] Eine Ausgestaltung der Vorrichtung kann vorsehen, daß mehrere Schießzylinder jeweils
mit einem impulsweise betätigbaren Ventil vorgesehen sind und die Ventile alle mit
einer einzigen gemeinsamen Druckluftquelle oder demselben einzigen Druckkessel verbunden
sind. Es kann also trotz der Anordnung mehrerer Schießzylinder darauf verzichtet werden,
auch mehrere Druckquellen oder Druckkessel vorzusehen, so daß der Aufwand an Material
und auch der Verrohrungsaufwand entsprechend vermindert wird. Ermöglicht wird dies
dadurch, daß die jeweils vorhandenen Ventile durch ihre individuelle impulsweise Betätigung
trotz der Speisung aus einer gemeinsamen Druckluftquelle für den jeweils in einem
Schießzylinder benötigten Druck sorgen können, selbst wenn dieser von Schießzylinder
zu Schießzylinder abweichen sollte.
[0020] Zweckmäßig ist es dabei, wenn in dem oder den Schießzylindern ein Drucksensor angeordnet
ist, der insbesondere zur Steuerung oder Regelung mit dem/den pulsierenden Ventilen
über eine Steuerung verbunden ist. Somit kann der Druck in dem jeweiligen Schießzylinder
ermittelt und geändert oder angepaßt werden und vor allem kann ein für die Sandverdichtung
bestmöglicher Druckverlauf gewählt werden.
[0021] Insgesamt ergibt sich durch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung die Möglichkeit, die Schießdruckluft für einen oder mehrere Schießzylinder
einer Kernschießmaschine oder dergleichen Vorrichtung zum Herstellen von Formteilen
für Gießereizwecke durch mehrfaches Öffnen und Schließen eines schnellschaltenden
Ventiles zuzuführen und den anstehenden Betriebsdruck bestmöglich auszunutzen, wobei
dennoch in dem jeweiligen Schießzylinder ein gewünschter und zweckmäßiger Schießdruck
und sogar über die Füllzeit der Form ein günstiger Schießdruckverlauf bestimmt und
eingestellt werden kann. Die Anordnung mehrerer Schießluftquellen oder Druckluftpässe
bei der gleichzeitigen Verwendung mehrerer Schießköpfe oder Schießzylinder kann vermieden
werden.
[0022] Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigt in schematisierter Darstellung:
- Fig.1
- eine Vorrichtung zum Herstellen von Formteilen für Gießereizwecke aus Sand mit zwei
Sandmagazinen bzw. Schießzylindern und einer werkzeugform für zwei unterschiedlich
gestaltete Kerne sowie einem einzigen Druckkessel, der über jeweils ein Ventil mit
den Schießzylindern verbunden ist,
- Fig.2
- einen möglichen Druckverlauf im Schießzylinder während der Füllzeit sowie
- Fig.3
- einen möglichen Druckverlauf in der Werkzeugform über die Füllzeit.
[0023] Eine im ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung, beispielsweise eine Kernschießmaschine,
dient zur Herstellung von Formteilen für Gießereizwecke, im Ausführungsbeispiel zur
Herstellung von Kernen, aus Sand und weist im Ausführungsbeispiel zwei mit Sand gefüllte
Schießzylinder 2 und dazugehörige, nicht näher dargestellte Schießköpfe sowie Ventile
3 zur Zufuhr von Druckluft zu den Schießzylindern 2 auf, wobei diese Druckluft aus
einer einzigen Druckluftquelle 4 und einem einzigen Druckluftkessel 5 kommt. Da im
Ausführungsbeispiel zwei Ventile 3 für die beiden Schießzylinder 2 vorgesehen sind,
gehen von dem gemeinsamen Druckkessel 5 zwei Leitungen 6 ab, die zu diesen Ventilen
3 führen.
[0024] Durch die unterbrochene Linie 7 an den beiden Ventilen 3 ist angedeutet, daß es sich
dabei um impulsweise schnell mehrfach öffnende und schließende Ventile 3 handelt,
so daß jeder Schießzylinder 2 individuell mit einer gewünschten und zweckmäßigen Menge
an Druckluft beaufschlagt werden kann. Somit können in einer mehrere Kavitäten 8 enthaltenden
Werkzeugform 9 mehrere auch unterschiedliche Kerne oder dergleichen Gießereiformteile
bestmöglich verdichtet werden. In Fig.1 ist eine Werkzeugform 9 mit zwei unterschiedlichen
Kavitäten 8 dargestellt, mit der also von jedem Schießzylinder 2 aus unterschiedliche
Kerne hergestellt werden können.
[0025] In Fig.1 ist außerdem angedeutet, daß in den Schießzylindern 2 jeweils ein Drucksensor
10 angeordnet ist, der zur Steuerung oder Regelung mit den pulsierenden Einlaß-Ventilen
3 über eine im ganzen mit 11 bezeichnete Steuerung verbunden ist.
[0026] Dadurch kann ein vorgegebenes Programm für den Druck in den Schießzylindern 2 erfüllt
werden, bei welchem der Druck im Schießzylinder gem. Fig.2 zunächst ansteigt, dann
während der Hälfte der Füllzeit wieder etwas abfällt um gegen Ende der Füllzeit einen
maximalen Wert zu erhalten, so daß der stärkste Druck gegen Ende der Füllzeit aufgebracht
wird und der zuletzt eingeschossene Sand unter dem Einfluß dieses praktisch überhöhten
Druckes für eine gute Verdichtung innerhalb der Form 9 sorgt. Unter dem Einfluß eines
derartigen Druckverlaufes in den Schießzylindern 2 kann in der Werkzeugform 9 nach
einem steileren Anstieg in erwünschter Weise ein allmählich weiterer Anstieg des Druckes
bis kurz vor dem Ende der Füllzeit bewirkt werden, wie es in Fig.3 mit der durchgezogenen
Linie gezeigt ist.
[0027] In den Fig.2 und 3 ist mit unterbrochenen Linien jeweils der Druckverlauf mit herkömmlichen
Einlaß-Ventilen 3 dargestellt, die mit einem einzigen vorgegebenen Druck arbeiten
und während der Füllzeit einfach geöffnet sind und gegebenenfalls jeweils eine eigene
Druckquelle aufweisen. Dabei ist in Fig.2 auch angedeutet, daß für eine derartige
vorbekannte Lösung nur ein durch einen Druckminderer reduzierter Druck im jeweiligen
Druckkessel 5 zur Verfügung steht, während in Fig.1 erkennbar ist, daß der einzige
Druckkessel mit einer direkten Leitung 12 an eine betriebszugehörige Druckquelle 4
angeschlossen sein kann, also mit dem jeweiligen höheren Betriebsdruck arbeiten kann.
[0028] Die Vorrichtung 1 ermöglicht es, daß die Druckluft jeweils für einen Schießvorgang
durch mehrfaches, impulsweises Öffnen und Schließen der Ventile 3 impulsweise in den
jeweiligen Schießzylinder 2 eingelassen und durch unterschiedliche Länge und/oder
Anzahl dieser Impulse der Druckanstieg und der Höchstdruck im Schießzylinder 2 und
auch in der werkzeugform 9 gewählt oder bestimmt werden kann, beispielsweise gemäß
den Druckverläufen in den Fig.2 und 3.
[0029] Gemäß Fig.2 kann dabei der Druck im Schießzylinder 2 über die Füllzeit der werkzeugform
stufenweise und in der Form 9 im wesentlichen stetig bis gegen das Ende der Füllzeit
erhöht werden, so daß sowohl im Schießzylinder als auch in der Werkzeugform der Höchstdruck
jeweils kurz vor dem Ende der Füllzeit erreicht wird, wenn die ursprünglich in der
leeren Form 9 enthaltene Luft durch den einströmenden Sand praktisch vollständig verdrängt
ist, so daß eine gute Nachverdichtung des Sandes erfolgen kann. Einschlüsse der ursprünglich
in der Form 9 befindlichen Luft innerhalb des Sandes und daraus resultierende Porositäten
an dem hergestellten Kern können vermieden werden.
[0030] Dabei zeigt das Ausführungsbeispiel, daß parallel zwei Schießzylinder 2, gegebenenfalls
auch mehr Schießzylinder 2, für mehrere Werkzeugformen 9 bzw. eine Mehrfachform 9
jeweils mittels eines impulsweise öffnenden Ventiles 3 von einer einzigen Druckluftquelle
bzw. einem gemeinsamen Druckkessel 5 gespeist werden können. Diese Füllventile 3 können
dabei jedoch jeweils individuell oder einzeln angesteuert werden, also mit einer unterschiedlichen
Anzahl und/oder Länge der jeweiligen Öffnungsimpulse während der jeweiligen Füllzeit
betrieben werden, so daß je nach Größe und Art der Kavitäten 8 in der Mehrfach-Werkzeugform
9 oder in mehreren jeweils vorhandenen Werkzeugformen 9 eine bestmögliche Sandfüllung
und Sandverdichtung je nach Art des verwendeten Sandes und/oder je nach Kontur und
Formgebung der Kavität erreicht werden kann.
[0031] Dazu trägt auch bei, daß der Druck und Druckverlauf im Schießzylinder 2 gemessen
werden kann, wodurch ermöglicht wird, daß das die Druckluft impulsweise abgebende
Ventil 3 jeweils hinsichtlich Impulslänge und Impulszahl über diese Druckmessung geregelt
oder gesteuert wird. Vor allem kann dadurch dafür gesorgt werden, daß erst gegen Ende
der Füllzeit der größte Druck in den Schießzylindern 2 entsteht und somit der zuletzt
eingeschossene Sand praktisch mit einem überhöhten bzw. dem höchsten Druck eingeschossen
und dadurch der schon in der Form 9 und den Kavitäten 8 befindliche Sand nachverdichtet
wird.
[0032] Somit kann also eine dynamische Druckregelung in einem oder auch mehreren Schießzylindern
2 einer Kernschießmaschine über jeweils ein gleich oder unterschiedlich impulsmäßig
getaktetes Ventil 2 mit Druckluft bewirkt werden, wobei die Luftversorgung der Eintritts-
oder Primärseite des oder der Ventile 3 für alle Ventile gemeinsamen sein kann und
in vorteilhafter Weise von einem höchstmöglichen Betriebsdruck ausgehen kann. Es kann
also eine einzige Schießluftquelle in Form des Betriebsdrucksystemes 4 oder ein einziger
Druckkessel 5 zur Speisung des oder der Ventile 3 vorgesehen sein, so daß auch ein
entsprechend geringer Bedarf an Leitungen 6 und 12 vor allem bei Mehrfachmaschinen
bzw. einer Vorrichtung 1 mit mehreren Schießzylindern 2 anfällt. Gleichzeitig kann
ein solcher Druckkessel 5 mit dem höchstmöglichen Betriebsdruck betrieben werden,
so daß sein Volumen relativ gering gehalten werden kann, da er aufgrund des höheren
Druckes dennoch eine große Luftmenge aufnehmen und über die impulsweise betätigten
Ventile 3 an die Schießzylinder 2 abgeben kann.
[0033] Zur Herstellung von Formteilen für Gießereizwecke, insbesondere von Kernen, aus Sand
werden ein oder mehrere Schießeinheiten, bestehend aus Schießzylinder 2 und Schießkopf
verwendet, deren Auslässe in eine Werkzeugform 9, beispielsweise auch eine Mehrfachform,
gerichtet sind. Mittels Druckluft wird Sand aus den Schießzylindern 2 in diese Form
9 eingepresst und eingeschossen. Dabei wird diese Druckluft jeweils für einen Schießvorgang
durch mehrfaches impulsartiges Öffnen und Schließen des Einlaßventiles 3 in den jeweiligen
Schießzylinder 2 eingelassen, wobei durch unterschiedliche Länge und/oder Anzahl der
Impulse der Druckanstieg und der Höchstdruck im Schießzylinder 2 und in der Form 9
gewählt und bestimmt werden kann. Somit ist für einen oder mehrere Schießzylinder
2 jeweils ein impulsweise schnell mehrfach öffenbares und verschließbares Ventil 3
vorgesehen.
1. Verfahren zur Herstellung von Formteilen, insbesondere Kernen oder dergleichen, für
Gießereizwecke aus Sand mit wenigstens einem Schießkopf und einem Sandmagazin oder
Schießzylinder (2), wobei Druckluft von einer Druckluftquelle in den Schießzylinder
(2) eingelassen und der Sand mittels dieser Druckluft in wenigstens eine Form für
das Formteil gepreßt oder geschossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluft jeweils für einen Schießvorgang durch mehrfaches Öffnen und Schließen
des Ventiles (3) impulsweise in den Schießzylinder (2) eingelassen und durch unterschiedliche
Länge und/oder Anzahl der Impulse der Druckanstieg und der Höchstdruck im Schießzylinder
gewählt oder bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck im Schießzylinder
(2) über die Füllzeit der werkzeugform (9) stufenweise oder stetig bis gegen das Ende
der Füllzeit erhöht wird, so daß der Höchstdruck kurz vor dem Ende der Füllzeit erreicht
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zwei oder mehr
Schießzylinder (2) für mehrere Werkzeugformen jeweils mittels eines impulsweise öffnenden
Ventiles (3) von einer einzigen Druckluftquelle (4) oder einem gemeinsamen Druckkessel
(5) gespeist werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllventile
(3) mehrerer Schießzylinder (2) jeweils individuell oder einzeln angesteuert werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck
und Druckverlauf im Schießzylinder (2) gemessen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das die Druckluft
impulsweise abgebende Ventil (3) hinsichtlich Impulslänge und Impulszahl über die
Druckmessung geregelt oder gesteuert wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck
im Schießzylinder nach einer Füllung der Form über die Hälfte oder nach fast vollständiger
Füllung der Form überhöht wird, so daß der restliche Sand gegen Ende des Füllvorganges
mit überhöhtem Druck eingeschossen und der schon in der Form (9) befindliche Sand
nachverdichtet wird.
8. Vorrichtung (1) zur Herstellung von Formteilen für Gießereizwecke, insbesondere Kernen
oder dergleichen, aus Sand, mit wenigstens einem Schießzylinder (2) sowie einem Ventil
(3) zur Zufuhr von Druckluft in den Schießzylinder (2) aus einer Druckluftquelle (4)
oder aus einem Druckkessel (5), dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil ein impulsweise schnell mehrfach öffnendes und schließendes Ventil
(3) ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Schießzylinder jeweils
mit einem impulsweise betätigbaren Ventil vorgesehen sind und die Ventile alle mit
einer einzigen gemeinsamen Druckluftquelle (4) oder demselben einzigen Druckkessel
(5) verbunden sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß in dem oder den Schießzylindern
(2) je ein Drucksensor angeordnet ist, der insbesondere zur Steuerung oder Regelung
mit dem/den pulsierenden Einlaß-Ventilen (3) über eine Steuerung (11) verbunden ist.