[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum maschinellen Bearbeiten, insbesondere
zum schleifen und Polieren, der Oberfläche von Werkstücken, insbesondere von Probekörpern,
bestehend aus einem drehbaren, ein Bearbeitungswerkzeug bildenden Tragkörper mit einem
auf dessen Arbeitsfläche auswechselbaren gehaltenen, folien- oder papierartigen Bearbeitungsbelag.
[0002] Für metallographische Untersuchungen ist es erforderlich, daß die meist als dünne
Scheiben ausgebildeten Probekörper zumindest an der zu untersuchenden Grundfläche
eine verhältnismäßig glatte Oberfläche aufweisen. Eine solche glatte Oberfläche wird
durch mindestens einen Schleif-, Läpp- oder Poliervorgang hergestellt. Für diese Bearbeitung
der Probekörper sind Vorrichtungen bekannt geworden, die aus einem scheibenartigen,
drehbaren Tragkörper bestehen, auf dessen sogenannter Arbeitsfläche ein auswechselbarer
Bearbeitungsbelag gehalten ist. Der drehbare Tragkörper bildet dann mit dem Bearbeitungsbelag
das sogenannte Bearbeitungswerkzeug, gegen welches die in einer besonderen Halterung
untergebrachten Probekörper mit einer vorgegebenen Anpreßkraft gedrückt werden.
[0003] Der Bearbeitungsbelag ist folien- oder papierartig ausgebildet und mit Schleif- oder
Poliermitteln mit unterschiedlicher Feinheit versehen. Zur Sicherung des Bearbeitungsbelages
auf der Arbeitsfläche des Tragkörpers ist es bekannt, denselben mittels eines besonderen
Klemmringes auf der Arbeitsfläche des Tragkörpers zu sichern. Dies ist jedoch umständlich
und zeitraubend. Es ist ferner bekannt, den scheibenartigen Bearbeitungsbelag an seiner
Rückseite mit einer Haftschicht zu versehen, über die dann der Bearbeitungsbelag auf
der Arbeitsfläche des Tragkörpers gehalten wird. Eine solche Haftschicht ist bei papierartigen
Bearbeitungsbelägen nicht einsetzbar. Bei der Verwendung einer Haftschicht ist ein
zusätzlicher Arbeitsvorgang bei der Herstellung des Bearbeitungsbelages erforderlich.
Für die Lagerung und den Transport des Bearbeitungsbelages muß diese Haftschicht durch
eine Folie oder dergleichen abgedeckt werden.
[0004] Es ist ferner bekannt, den Tragkörper als eine Art Magnetscheibe auszubilden, über
die der Bearbeitungsbelag, in dem eine Metallfolie eingearbeitet ist, auf dem Tragkörper
haftet. Hier besteht jedoch der große Nachteil, daß auch Metallpartikel, insbesondere
Metallstaub über die Magnetscheibe auf dem Bearbeitungsbelag haften bleibt, wodurch
die Oberfläche der Probekörper nachteilig beeinflußt wird.
[0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum maschinellen Bearbeiten,
insbesondere zum Schleifen und Polieren, der Oberfläche von Werkstücken, insbesondere
von Probekörpern so auszubilden, daß jeder papier- oder folienartige Bearbeitungsbelag
ohne zusätzlich Vorbehandlung und ohne eine besondere Klemmeinrichtung auf der Arbeitsfläche
des Tragkörpers befestigt werden kann, wobei ausgeschlossen sein soll, daß Metallpartikel,
insbesondere Metallstaub, auf dem Bearbeitungsbelag haften bleibt.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einer Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Gattung vorgeschlagen, daß die Arbeitsfläche des Tragkörpers mehrere
verteilt angeordnete und an eine Saugleitung angeschlossene Kanäle aufweist und der
Bearbeitungsbelag durch Unterdruck lösbar auf der Arbeitsfläche des Tragkörpers gesichert
ist.
[0007] Durch eine solche Ausgestaltung der Vorrichtung wird der Bearbeitungsbelag ohne besondere
Hilfsmittel, jedoch sicher auf der Arbeitsfläche des Tragkörpers gehalten. Besondere
Behandlungsvorgänge des Bearbeitungsbelages sind nicht mehr erforderlich; Metallpartikel,
insbesondere Staub, bleibt nicht auf dem Bearbeitungsbelag haften.
[0008] Weitere Merkmale einer Vorrichtung gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis
4 offenbart.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0010] Dabei zeigt
- Figur 1
- eine Aufrißdarstellung einer Vorrichtung gemäß der Erfindung im Schnitt,
- Figur 2
- einen vergrößerten Schnitt durch einen Tragkörper und
- Figur 3
- eine der Figur 2 entsprechenden Darstellung mit einer anderen Ausbildung des Tragkörpers.
[0011] In der Figur 1 der Zeichnung ist von einer Vorrichtung zum maschinellen Schleifen
und Polieren von Probekörpern eine Lagerung 1 gezeigt, die in an sich bekannter, nicht
dargestellter Weise in einem Gehäuse eingesetzt ist. Dieses Gehäuse trägt auch einen
Antriebsmotor, über den beispielsweise über einen Zahnriemen eine nur teilweise gezeichnete
Riemenscheibe 2 angetrieben wird, die auf einer in der Lagerung 1 drehbaren Welle
3 befestigt ist. Die Welle 3 trägt an ihrem der Riemenscheibe 2 abgewandten Ende einen
Teller 4, auf dem ein Tragkörper 5 befestigt ist. Der Tragkörper 5 nimmt an seiner
sogenannten Arbeitsfläche 6 einen papier- oder folienartigen Bearbeitungsbelag 7 auf,
der dem entsprechenden Schleif- oder Poliervorgang entspricht.
[0012] Dieser Bearbeitungsbelag 7 ist auf der Arbeitsfläche 6 des Tragkörpers 5 mittels
Unterdruck gesichert. Dazu sind gemäß der Figur 2 der Zeichnung in die Arbeitsfläche
6 des Tragkörpers 5 radial verlaufende, nutenartige Kanäle 8 eingearbeitet, an die
sich abzweigende Kanäle 9 anschließen können. Die Kanäle 8 münden in eine axiale Bohrung
10, die sich im Tragkörper 5 und im Teller 4 befindet. Auch in der Welle 3 ist eine
axiale Bohrung 11 eingearbeitet, die in einem radialen Durchlaß 12 endet. Dieser Durchlaß
12 ist nach außen durch eine umlaufende Dichtung 13 abgeschlossen und geht nur an
einer Stelle in eine Bohrung 14 über, an die eine an sich bekannte, nicht dargestellte
Saugleitung angeschlossen ist. Diese Saugleitung führt zu einer an sich bekannten
Vakuumeinrichtung, die beispielsweise durch einen kleinen Lüfter gebildet sein kann.
Sobald nun der Bearbeitungsbelag 7 seine Lage auf der Arbeitsfläche 6 des Tragkörpers
5 eingenommen hat, wird dieser Lüfter angeschaltet und der Bearbeitungabelag 7 wird
sicher auf der Arbeitsfläche 6 des Tragkörpers 5 gehalten. Nach dem Abschalten des
Lüfters kann der Bearbeitungsbelag 7 problemlos entfernt werden.
[0013] Bei dem Ausführungsbeispiel der Figur 3 verlaufen die Kanäle 8 mit Abstand unterhalb
der Arbeitsfläche 6, ebenfalls radial, im Tragkörper 10. Von diesem Kanal 8 führen
nun kleinere Kanäle 9a bis zur Arbeitsfläche 6. Über die Kanäle 8 und die kleineren,
axialen Kanäle 9a kann der Bearbeitungsbelag 7 ebenfalls durch Unterdruck auf der
Arbeitsfläche 6 des Tragkörpers 5 gesichert werden.
1. Vorrichtung zum maschinellen Bearbeiten, insbesondere zum Schleifen und Polieren,
der Oberfläche von Werkstücken, insbesondere von Probekörpern, bestehend aus einem
drehbaren, ein Bearbeitungswerkzeug bildenden Tragkörper mit einem auf dessen Arbeitsfläche
auswechselbaren gehaltenen, folien- oder papierartigen Bearbeitungsbelag,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Arbeitsfläche (6) des Tragkörpers (5) mehrere verteilt angeordnete und an
eine Saugleitung angeschlossene Kanäle (8, 9, 9a) aufweist und der Bearbeitungsbelag
(7) durch Unterdruck lösbar auf der Arbeitsfläche (6) des Tragkörpers (5) gesichert
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle (8, 9, 9a) in eine axiale Bohrung (11) einer den Tragkörper (5) aufnehmenden
Welle (3) münden und die axiale Bohrung (11) in mindestens einen radialen Durchlaß
(12) übergeht, der an seinem äußeren Ende mit einer mit der Saugleitung verbindbaren,
im ortsfesten Lagerteil (1) ausgebildeten Ringnut in Strömungsverbindung steht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle (8, 9) nutenartig ausgebildet sind und in der Arbeitsfläche (6) des
Tragkörpers (5) verlaufen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle (8) zunächst mit Abstand unterhalb der Arbeitsfläche (6) des Tragkörpers
(5) verlaufen und dann in die Arbeitsfläche (6) mündende, axiale Kanäle (9) übergehen.