(19)
(11) EP 0 960 692 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.12.1999  Patentblatt  1999/48

(21) Anmeldenummer: 99104816.6

(22) Anmeldetag:  11.03.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B24B 37/04, B24B 41/047, B24B 45/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 29.05.1998 DE 29809710 U

(71) Anmelder: Müller, Heinrich
57631 Wölmersen (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Heinrich
    57631 Wölmersen (DE)

(74) Vertreter: Kossobutzki, Walter, Dipl.-Ing.(FH) 
Hochstrasse 7
56244 Helferskirchen
56244 Helferskirchen (DE)

   


(54) Maschinelle Bearbeitungsvorrichtung


(57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum maschinellen Bearbeiten, insbesondere zum Schleifen und Polieren, der Oberfläche von Werkstücken, insbesondere von Probekörpern, bestehend aus einem drehbaren, ein Bearbeitungswerkzeug bildenden Tragkörper mit einem auf dessen Arbeitsfläche auswechselbaren gehaltenen, folien- oder papierartigen Bearbeitungsbelag.
Um sicherzustellen, daß jeder papier- oder folienartige Bearbeitungsbelag ohne zusätzlich Vorbehandlung und ohne eine besondere Klemmeinrichtung auf der Arbeitsfläche des Tragkörpers befestigt werden kann, wobei ausgeschlossen sein soll, daß Metallpartikel, insbesondere Metallstaub, auf dem Bearbeitungsbelag haften bleibt, weist die Arbeitsfläche des Tragkörpers mehrere verteilt angeordnete und an eine Saugleitung angeschlossene Kanäle auf und der Bearbeitungsbelag ist durch Unterdruck lösbar auf der Arbeitsfläche des Tragkörpers gesichert.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum maschinellen Bearbeiten, insbesondere zum schleifen und Polieren, der Oberfläche von Werkstücken, insbesondere von Probekörpern, bestehend aus einem drehbaren, ein Bearbeitungswerkzeug bildenden Tragkörper mit einem auf dessen Arbeitsfläche auswechselbaren gehaltenen, folien- oder papierartigen Bearbeitungsbelag.

[0002] Für metallographische Untersuchungen ist es erforderlich, daß die meist als dünne Scheiben ausgebildeten Probekörper zumindest an der zu untersuchenden Grundfläche eine verhältnismäßig glatte Oberfläche aufweisen. Eine solche glatte Oberfläche wird durch mindestens einen Schleif-, Läpp- oder Poliervorgang hergestellt. Für diese Bearbeitung der Probekörper sind Vorrichtungen bekannt geworden, die aus einem scheibenartigen, drehbaren Tragkörper bestehen, auf dessen sogenannter Arbeitsfläche ein auswechselbarer Bearbeitungsbelag gehalten ist. Der drehbare Tragkörper bildet dann mit dem Bearbeitungsbelag das sogenannte Bearbeitungswerkzeug, gegen welches die in einer besonderen Halterung untergebrachten Probekörper mit einer vorgegebenen Anpreßkraft gedrückt werden.

[0003] Der Bearbeitungsbelag ist folien- oder papierartig ausgebildet und mit Schleif- oder Poliermitteln mit unterschiedlicher Feinheit versehen. Zur Sicherung des Bearbeitungsbelages auf der Arbeitsfläche des Tragkörpers ist es bekannt, denselben mittels eines besonderen Klemmringes auf der Arbeitsfläche des Tragkörpers zu sichern. Dies ist jedoch umständlich und zeitraubend. Es ist ferner bekannt, den scheibenartigen Bearbeitungsbelag an seiner Rückseite mit einer Haftschicht zu versehen, über die dann der Bearbeitungsbelag auf der Arbeitsfläche des Tragkörpers gehalten wird. Eine solche Haftschicht ist bei papierartigen Bearbeitungsbelägen nicht einsetzbar. Bei der Verwendung einer Haftschicht ist ein zusätzlicher Arbeitsvorgang bei der Herstellung des Bearbeitungsbelages erforderlich. Für die Lagerung und den Transport des Bearbeitungsbelages muß diese Haftschicht durch eine Folie oder dergleichen abgedeckt werden.

[0004] Es ist ferner bekannt, den Tragkörper als eine Art Magnetscheibe auszubilden, über die der Bearbeitungsbelag, in dem eine Metallfolie eingearbeitet ist, auf dem Tragkörper haftet. Hier besteht jedoch der große Nachteil, daß auch Metallpartikel, insbesondere Metallstaub über die Magnetscheibe auf dem Bearbeitungsbelag haften bleibt, wodurch die Oberfläche der Probekörper nachteilig beeinflußt wird.

[0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum maschinellen Bearbeiten, insbesondere zum Schleifen und Polieren, der Oberfläche von Werkstücken, insbesondere von Probekörpern so auszubilden, daß jeder papier- oder folienartige Bearbeitungsbelag ohne zusätzlich Vorbehandlung und ohne eine besondere Klemmeinrichtung auf der Arbeitsfläche des Tragkörpers befestigt werden kann, wobei ausgeschlossen sein soll, daß Metallpartikel, insbesondere Metallstaub, auf dem Bearbeitungsbelag haften bleibt.

[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung vorgeschlagen, daß die Arbeitsfläche des Tragkörpers mehrere verteilt angeordnete und an eine Saugleitung angeschlossene Kanäle aufweist und der Bearbeitungsbelag durch Unterdruck lösbar auf der Arbeitsfläche des Tragkörpers gesichert ist.

[0007] Durch eine solche Ausgestaltung der Vorrichtung wird der Bearbeitungsbelag ohne besondere Hilfsmittel, jedoch sicher auf der Arbeitsfläche des Tragkörpers gehalten. Besondere Behandlungsvorgänge des Bearbeitungsbelages sind nicht mehr erforderlich; Metallpartikel, insbesondere Staub, bleibt nicht auf dem Bearbeitungsbelag haften.

[0008] Weitere Merkmale einer Vorrichtung gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 4 offenbart.

[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

[0010] Dabei zeigt
Figur 1
eine Aufrißdarstellung einer Vorrichtung gemäß der Erfindung im Schnitt,
Figur 2
einen vergrößerten Schnitt durch einen Tragkörper und
Figur 3
eine der Figur 2 entsprechenden Darstellung mit einer anderen Ausbildung des Tragkörpers.


[0011] In der Figur 1 der Zeichnung ist von einer Vorrichtung zum maschinellen Schleifen und Polieren von Probekörpern eine Lagerung 1 gezeigt, die in an sich bekannter, nicht dargestellter Weise in einem Gehäuse eingesetzt ist. Dieses Gehäuse trägt auch einen Antriebsmotor, über den beispielsweise über einen Zahnriemen eine nur teilweise gezeichnete Riemenscheibe 2 angetrieben wird, die auf einer in der Lagerung 1 drehbaren Welle 3 befestigt ist. Die Welle 3 trägt an ihrem der Riemenscheibe 2 abgewandten Ende einen Teller 4, auf dem ein Tragkörper 5 befestigt ist. Der Tragkörper 5 nimmt an seiner sogenannten Arbeitsfläche 6 einen papier- oder folienartigen Bearbeitungsbelag 7 auf, der dem entsprechenden Schleif- oder Poliervorgang entspricht.

[0012] Dieser Bearbeitungsbelag 7 ist auf der Arbeitsfläche 6 des Tragkörpers 5 mittels Unterdruck gesichert. Dazu sind gemäß der Figur 2 der Zeichnung in die Arbeitsfläche 6 des Tragkörpers 5 radial verlaufende, nutenartige Kanäle 8 eingearbeitet, an die sich abzweigende Kanäle 9 anschließen können. Die Kanäle 8 münden in eine axiale Bohrung 10, die sich im Tragkörper 5 und im Teller 4 befindet. Auch in der Welle 3 ist eine axiale Bohrung 11 eingearbeitet, die in einem radialen Durchlaß 12 endet. Dieser Durchlaß 12 ist nach außen durch eine umlaufende Dichtung 13 abgeschlossen und geht nur an einer Stelle in eine Bohrung 14 über, an die eine an sich bekannte, nicht dargestellte Saugleitung angeschlossen ist. Diese Saugleitung führt zu einer an sich bekannten Vakuumeinrichtung, die beispielsweise durch einen kleinen Lüfter gebildet sein kann. Sobald nun der Bearbeitungsbelag 7 seine Lage auf der Arbeitsfläche 6 des Tragkörpers 5 eingenommen hat, wird dieser Lüfter angeschaltet und der Bearbeitungabelag 7 wird sicher auf der Arbeitsfläche 6 des Tragkörpers 5 gehalten. Nach dem Abschalten des Lüfters kann der Bearbeitungsbelag 7 problemlos entfernt werden.

[0013] Bei dem Ausführungsbeispiel der Figur 3 verlaufen die Kanäle 8 mit Abstand unterhalb der Arbeitsfläche 6, ebenfalls radial, im Tragkörper 10. Von diesem Kanal 8 führen nun kleinere Kanäle 9a bis zur Arbeitsfläche 6. Über die Kanäle 8 und die kleineren, axialen Kanäle 9a kann der Bearbeitungsbelag 7 ebenfalls durch Unterdruck auf der Arbeitsfläche 6 des Tragkörpers 5 gesichert werden.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum maschinellen Bearbeiten, insbesondere zum Schleifen und Polieren, der Oberfläche von Werkstücken, insbesondere von Probekörpern, bestehend aus einem drehbaren, ein Bearbeitungswerkzeug bildenden Tragkörper mit einem auf dessen Arbeitsfläche auswechselbaren gehaltenen, folien- oder papierartigen Bearbeitungsbelag,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Arbeitsfläche (6) des Tragkörpers (5) mehrere verteilt angeordnete und an eine Saugleitung angeschlossene Kanäle (8, 9, 9a) aufweist und der Bearbeitungsbelag (7) durch Unterdruck lösbar auf der Arbeitsfläche (6) des Tragkörpers (5) gesichert ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle (8, 9, 9a) in eine axiale Bohrung (11) einer den Tragkörper (5) aufnehmenden Welle (3) münden und die axiale Bohrung (11) in mindestens einen radialen Durchlaß (12) übergeht, der an seinem äußeren Ende mit einer mit der Saugleitung verbindbaren, im ortsfesten Lagerteil (1) ausgebildeten Ringnut in Strömungsverbindung steht.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle (8, 9) nutenartig ausgebildet sind und in der Arbeitsfläche (6) des Tragkörpers (5) verlaufen.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle (8) zunächst mit Abstand unterhalb der Arbeitsfläche (6) des Tragkörpers (5) verlaufen und dann in die Arbeitsfläche (6) mündende, axiale Kanäle (9) übergehen.
 




Zeichnung