Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Querschneider.
Stand der Technik
[0002] Ein Querschneider ist aus der DE 43 21 163 A1 bekannt. Der Querschneider ist zum
Schneiden von Bahnen aus flexiblen Werkstoffen vorgesehen, wobei ein um seinen Masseschwerpunkt
drehbarer, zylindrischer Walzenkörper zur Anwendung gelangt, der an zumindest einer
Umfangsstelle mit einem sich im wesentlichen parallel zu der Achse erstreckenden und
in einer metallischen Halterung aufgenommenen, radial nach außen weisenden Messer
versehen ist. Der Walzenkörper besteht aus einem Kunststoffrohr, wobei die Halterung
seperat erzeugt und mit dem Kunststoffrohr verbunden ist.
Darstellung der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Querschneider der eingangs genannten
Art derart weiterzuentwickeln, daß sich eine vereinfachte Festlegung des Messerhalters
am Walzenkörper ergibt und der Querschneider dadurch einen teilearmen Aufbau aufweist
und in fertigungstechnischer und wirtschaftlicher Hinsicht einfach und kostengünstig
herstellbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch
1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe ist ein Querschneider vorgesehen, umfassend einen Walzenkörper
und zumindest ein sich im wesentlichen parallel zur Rotationsachse des Querschneiders
erstreckendes, radial nach außen weisendes Messer, das in zumindest zwei mit axialem
Abstand zueinander benachbarten Messerhaltem aufgenommen ist, wobei jeder Messerhalter
durch zumindest einen unmittelbar mit dem Walzenkörper verbundenen Stehbolzen am Walzenkörper
festgelegt ist. Hierbei ist von Vorteil, daß eine sich in axialer Richtung erstreckende
Leiste, die im wesentlichen der axialen Länge des Walzenkörpers entspricht und mit
zumindest einem Messerhalter verbunden ist, nicht zur Anwendung gelangt. Bei derartigen
Ausgestaltungen ist es von Nachteil, daß die Leiste und der Walzenkörper häufig aus
unterschiedlichen Materialien bestehen. Der Walzenkörper besteht beispielsweise aus
Kunststoff, die Leiste beispielsweise aus Stahl. Durch die voneinander abweichenden
Temperaturausdehnungskoeffizienten der unterschiedlichen Werkstoffe stellt sich während
der bestimmungsgemäßen Verwendung eine Verformung des Querschneiders ein; die Genauigkeit
des Schnitts wird dadurch nachteilig beeinflußt. Demgegenüber sind bei dem erfindungsgemäßen
Querschneider die Stehbolzen untereinander nicht verbunden. Auch dann, wenn die Stehbolzen
und der Walzenkörper aus voneinander abweichenden Materialien bestehen, also voneinander
abweichende Temperaturausdehnungskoeffizienten haben, bleibt die Verformung des Querschneiders
in jedem Fall innerhalb einer unproblematischen, zulässigen Toleranz. Dadurch, daß
die Stehbolzen unmittelbar mit dem Walzenkörper verbunden sind, ergibt sich insgesamt
ein besonders teilearmer Aufbau. Die Herstellung des Querschneiders ist dadurch kostengünstig
und in fertigungstechnischer Hinsicht einfach.
[0006] Die unmittelbare Verbindung der Stehbolzen mit dem Walzenkörper kann beispielsweise
durch eine Presspassung gebildet sein und/ oder die Stehbolzen sind in kongruent gestaltete
Ausnehmungen des Walzenkörpers eingeklebt. Auch eine Verschweißung der Stehbolzen
mit dem Walzenkörper ist möglich.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß der Walzenkörper aus
einem mit Kohlenstoffasern verstärkten Epoxidharz besteht. Querschneider gelangen
bei der Herstellung von Bogen aus einer kontinuierlich zugeführten Bahn aus einem
flexiblen Werkstoff, beispielsweise Papier zur Anwendung. Von entscheidender Wichtigkeit
ist, daß die Umlaufgeschwindigkeit des Querschneiders mit der Zuführgeschwindigkeit
der abzutrennenden Bahn in Übereinstimmung gebracht wird. Es ist von Vorteil, wenn
der Querschneider insgesamt nur eine vergleichsweise geringe Massenträgheit aufweist,
so daß er ohne nennenswerten Energieaufwand exakt an die Zuführgeschwindigkeit der
abzuteilenden Bahn anpaßbar ist. Besteht der Walzenkörper aus einem mit Kohlenstoffasern
verstärkten Epoxidharz, ist seine Trägheitsmasse hierdurch stark reduziert, was es
wesentlich vereinfacht, die Umlaufgeschwindigkeit des Walzenkörpers an vorgegebene
Zuführgeschwindigkeiten anzupassen. Außerdem ergibt sich ein weiterer Vorteil, der
darin zu sehen ist, daß sehr geringe Antriebsleistungen für die Erzeugung einer Drehbewegung
des Walzenkörpers genügen. Durch die Kohlenstoffasern lassen sich hochfeste Walzenkörper
herstellen, die besonders dünnwandig ausgebildet sind und eine ausgezeichnete mechanische
und dynamische Beständigkeit aufweisen.
[0008] Die Kohlenstoffasern können beispielsweise schraubengangförmig verteilt angeordnet
sein, wobei die Kohlenstoffasern einander überkreuzen. Neben einer guten Biege- und
Verdrehfestigkeit wird hierdurch eine gute Dämpfung von Eigenschwingungen erreicht,
was die Erzielung eines sauberen Schnittbilds über eine lange Gebrauchsdauer begünstigt.
[0009] Bevorzugt sind die Stehbolzen in den Walzenkörper unmittelbar einlaminiert. Sekundärer
Befestigungshilfsmittel bedarf es daher nicht. Durch das Einlaminieren der Stehbolzen
in den Walzenkörper ergibt sich eine unlösbare, dauerhaltbare Verbindung.
[0010] Die Stehbolzen können jeweils ein Außengewinde aufweisen, wobei die Messerhalter
durch jeweils zumindest eine Mutter mit dem Stehbolzen verbunden sind. Die Montage
eines derartigen Querschneiders ist besonders einfach. Auf die in den Walzenkörper
einlaminierten Stehbolzen wird jeweils ein Messerhalter aufgesetzt, wobei die Messerhalter
und das Messer beispielsweise eine vormontierbare Einheit bilden können, so daß die
Einheit insgesamt auf die Stehbolzen aufgefädelt wird. Nach einer anderen Ausgestaltung
besteht die Möglichkeit, daß zunächst die Messerhalter auf die jeweiligen Stehbolzen
montiert werden, daß anschließend das Messer in die aufgefädelten Messerhalter eingesetzt
wird und daß im Anschluß daran die Messerhalter mit den Muttern auf den Stehbolzen
befestigt werden.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß der Walzenkörper rohrförmig
ausgebildet ist. Durch die rohrförmige Ausgestaltung wird die Erzielung einer geringen
Trägheitsmasse weiter begünstigt. Im Hinblick auf einen möglichst exakten Rundlauf
ist der Walzenkörper bevorzugt hohlzylinderförmig ausgebildet. Bei Bedarf besteht
die Möglichkeit, nur ein einziges Messer am Außenumfang des Walzenkörpers anzubringen,
wobei der Trägheitsmassenschwerpunkt in die Rotationsachse gelegt wird, so daß sich
ein Abstand von der Achse des Kunststoffrohrs ergibt. Unwuchterscheinungen bei Einleitung
einer Drehbewegung können auch bei solchen Ausführungen nicht auftreten. Großformatige
Bögen können aus einer flexiblen Bahn herausgetrennt werden, ohne daß es der Verwendung
eines Walzenkörpers von sehr großem Durchmesser bedarf.
[0012] Die Wandung des Walzenkörpers kann von den Stehbolzen in radialer Richtung vollständig
durchdrungen sein. Hierbei ist von Vorteil, daß die Führung der Stehbolzen in der
entsprechenden Ausnehmung des Walzenkörpers besonders lang und somit auch besonders
genau ist. Beim Einlaminieren der Stehbolzen in den Walzenkörper wird durch die zuvor
beschriebene Ausgestaltung eine große Fläche für die Bindung der beiden Teile aneinander
sichergestellt.
[0013] Der Walzenkörper und die Stehbolzen können materialeinheitlich ausgebildet sein.
Hierbei ist von Vorteil, daß die Materialien von Walzenkörper und Stehbolzen übereinstimmende
Temperaturausdehnungskoeffizienten aufweisen und unterschiedliche Wärmedehnungen während
der bestimmungsgemäßen Verwendung des Querschneiders sicher ausgeschlossen sind. Unerwünschte
Spannungen zwischen den Teilen werden dadurch vermieden, was im Hinblick auf eine
sichere Festlegung der Stehbolzen im Walzenkörper von hervorzuhebendem Vorteil ist.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen weiter verdeutlicht. Es zeigen:
- Figur 1:
- Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Querschneiders in quergeschnittener
Darstellung entlang der Linie B-B aus Figur 2.
- Figur 2:
- Den Querschneider aus Figur 1 in längsgeschnittener Darstellung entlang der Linie
A-A.
Ausführung der Erfindung
[0015] Im Ausführungsbeispiel ist der Walzenkörper 1 hohlzylinderförmig ausgebildet und
besteht aus einem mit Kohlenstoffasern verstärkten Epoxidharz. Das radial nach außen
weisende Messer 3 erstreckt sich im wesentlichen parallel zur Rotationsachse 2 des
Querschneiders und ist von den Messerhaltern 4, 5 aufgenommen. In diesem Ausführungsbeispiel
gelangen sechs axial zueinander beabstandete Messerhalter 4, 5 zur Anwendung, wobei
jeder der Messerhalter 4, 5 auf einem Stehbolzen 6, 7 angeordnet und durch eine Mutter
9, 10 auf dem Walzenkörper 1 gehalten ist.
[0016] Die Messerhalter 4, 5 bestehen in diesem Ausführungsbeispiel aus einem metallischen
Werkstoff.
[0017] Die Kohlenstoffasern innerhalb des Walzenkörpers 1 sind in Strängen zusammengefaßt
und schichtweise nach Art eines kontinuierlich durchgehenden Schraubengangs in den
Mantel des Kunststoffrohrs eingebettet, wobei der Neigungswinkel, bezogen auf die
Rotationsachse 2 schichtweise wechselt. Die Kohlenstoffasern innerhalb des Epoxidharzes
bewirken sehr gute mechanische und dynamische Eigenschaften des Querschneiders.
[0018] Die Stehbolzen 6, 7 sind in die Wandung 11 des Walzenkörpers 1 einlaminiert und erstrecken
sich in radialer Richtung nach außen.
[0019] Auf dem Außenumfang des Walzenkörpers 1 ist nur an einer Umfangsstelle ein Messer
3 vorgesehen, wobei das Messer 3 mittels der Muttern 9, 10 auf an sich bekannte Weise
mit dem Walzenkörper 1 verbunden ist. Die mit dem Massenträgheitsschwerpunkt zusammenfallende
Rotationsachse 2 hat einen Abstand D von der Achse 12 des Walzenkörpers 1. Hieraus
resultiert eine exzentrische Umlaufbewegung des Walzenkörpers 1 während der bestimmungsgemäßen
Verwendung, die jedoch nicht mit Unwuchterscheinungen verbunden und dadurch leicht
beherrschbar ist.
1. Querschneider, umfassend einen Walzenkörper (1) und zumindest ein sich im wesentlichen
parallel zur Rotationsachse (2) des Querschneiders erstreckendes, radial nach außen
weisendes Messer (3), das in zumindest zwei mit axialem Abstand zueinander benachbarten
Messerhaltem (4, 5) aufgenommen ist, wobei jeder Messerhalter (4, 5) durch zumindest
einen unmittelbar mit dem Walzenkörper (1) verbundenen Stehbolzen (6, 7) am Walzenkörper
(1) festgelegt ist.
2. Querschneider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkörper (1) aus
einem mit Kohlenstoffasern verstärkten Epoxidharz besteht.
3. Querschneider nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stehbolzen
(6, 7) in den Walzenkörper (1) unmittelbar einlaminiert sind.
4. Querschneider nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stehbolzen
(6, 7) jeweils ein Außengewinde (8) aufweisen und daß die Messerhalter (4, 5) durch
jeweils zumindest eine Mutter (9, 10) mit den Stehbolzen (6, 7) verbunden sind.
5. Querschneider nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkörper
(1) rohrförmig ausgebildet ist.
6. Querschneider nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung (11) des Walzenkörpers
(1) von den Stehbolzen (6, 7) in radialer Richtung vollständig durchdrungen ist.
7. Querschneider nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkörper
(1) und die Stehbolzen (6, 7) materialeinheitlich ausgebildet sind.