[0001] Die Erfindung geht aus von einer Dachziegelpresse mit einem Ständer, mit einem am
Ständer vorgesehenen Amboß, mit einer oder mehreren auf dem Amboß vorgesehenen Unterformen,
mit einem Druckstück, welches am Ständer auf und ab beweglich geführt ist, mit einem
das Druckstück bewegenden Antriebsaggregat, mit einer der Anzahl der Unterformen entsprechenden
Anzahl Oberformen, welche über den Unterformen an der Unterseite des Druckstücks angebracht
sind, mit einer Beladevorrichtung, welche auf der einen Seite des Ständers angeordnet
ist, und mit einer Entladevorrichtung, welche auf der anderen Seite des Ständers angeordnet
ist. Eine solche Dachziegelpresse ist aus der WO96/32237 bekannt. Sie hat auf einem
geteilten Amboß nebeneinander mehrere Unterformen und an einem im Ständer auf und
ab beweglichen gemeinsamen Druckstück eine gleiche Anzahl von Oberformen, welche mit
den Unterformen zusammenarbeiten. Auf der einen Seite des Ständers ist eine Beladevorrichtung
angebracht, welche die zu Dachziegelrohlingen zu pressenden Batzen in die Unterformen
einlegt. Auf der anderen Seite des Ständers ist eine Entladevorrichtung angebracht,
welche die in der Presse geformten Dachziegelrohlinge aus der Unterform entnimmt.
Die Batzen werden auf einem Rollenförderer herangefördert und die Dachziegelrohlinge
auf einem Rollenförderer abgefördert
[0002] Die Beladevorrichtung hat Führungen, an welchen ein Schlitten mit einer Saughebeeinrichtung
läuft, welche die Batzen vom Rollenförderer aufnimmt, in die geöffnete Presse zwischen
den Oberformen und Unterformen hineinfährt und die Batzen in die Unterformen legt.
Einen ähnlichen Aufbau hat die Entnahmevorrichtung.
[0003] Die bekannte Dachziegelpresse arbeitet mit offenen Formen. Bei offenen Formen wird
mit 20 % bis 50 % Überschußmaterial gearbeitet, je nach Dachziegeltype. Das überschüssige
Material des zu formenden Batzens tritt seitlich zwischen der Oberform und der Unterform
aus, weshalb die Formen als offene Formen bezeichnet werden. Offene Formen werden
hauptsächlich als Gipsabguß des zu formenden Dachziegels ausgebildet. Durch die stark
poröse Oberfläche des Gipses und durch den entstehenden Wasserfilm beim Formen des
Dachziegelrohlings aus einem Batzen saugt sich der Dachziegelrohling in der Gipsform
fest. Um den Dachziegelrohling zu entnehmen, müssen deshalb große Ablösekräfte in
der Größenordnung von 3000 bis 5000 N überwunden werden, die um ein vielfaches höher
sind als beim Arbeiten mit geschlossenen Formen.
[0004] Bei geschlossener Form wird mit Batzen gearbeitet, deren Größe so bemessen ist, daß
allenfalls 1 % bis 2 % Überschußmaterial vorhanden sind. Da beim Pressen in geschlossenen
Formen höhere Drücke erforderlich sind als bei offenen Formen, werden geschlossene
Formen aus einer Stahlgußlegierung hergestellt, welche mit Kerosin als Trennmittel
besprüht werden. Außerdem ist es bekannt, bei geschlossenen Stahlformen Luftauswerfer
für den Dachziegelrohling zu verwenden, welche sich bei den häufig auszuwechselnden
offenen Gipsformen aus Kostengründen bisher nicht durchsetzen konnten.
[0005] Um die beim Entnehmen der Dachziegelrohlinge aus einer Presse der eingangs genannten
Art auftretenden hohen Ablösekräfte ohne Schaden für die Dachziegelrohlinge aufbringen
zu können, bedarf es einer steifen Ausbildung und kräftigen Abstützung der Entladevorrichtung.
Das ist bei der aus der WO 96/32237 bekannten Dachziegelpresse schwierig, weil der
Schlitten mit der Saughebeeinrichtung, weiche die Dachziegelrohlinge zu entnehmen
hat, mit einem auskragenden und auf Biegung beanspruchten Arm in den Bereich zwischen
Oberform und Unterform eingreifen muß. Auf die Dachziegelrohlinge werden deshalb beim
Ablösen Kippmomente, welche die Formhaltigkeit der Dachziegelrohlinge beeinträchtigen.
Auch die Trimmarbeiten, die von der Saughebeeinrichtung am Dachziegelrohling üblicherweise
vorgenommen werden (dazu sind die Saugeinrichtungen von einem sogenannten Messerkasten
umgeben), können unter den geschilderten Umständen nicht mit der gewünschten Genauigkeit
durchgeführt werden.
[0006] Es ist auch bekannt, das Einlegen der Batzen und das Entnehmen der Dachziegelrohlinge
mit Hilfe von zu beiden Seiten der Dachziegelpresse aufgestellten Robotern vorzunehmen,
welche mit einem Arm in den Bereich zwischen Unterform und Oberform eingreifen. Diese
Lösung ist außerordentlich aufwendig und wegen der dabei erforderlichen Länge der
Roboterarme und der aufzubringenden Ablösekräfte noch ungünstiger als die aus der
WO 96/32237 bekannte Technik.
[0007] Dachziegelpressen mit offenen Formen sind bisher üblicherweise als Revolverpressen
oder Schwenkbalkenpressen ausgebildet, beispielsweise wie in der DE 43 44 636 C1 offenbart.
Hierbei befinden sich die Unterformen entweder auf einer hexagonalen Trommel, welche
schrittweise unter einem auf und ab bewegbaren Druckstück hindurchbewegt wird und
dabei eine schräg nach oben weisende Beladestation und auf der anderen Seite des Pressenständers
eine schräg nach oben weisende Entladestation auf der anderen Seite des Pressenständers
durchläuft. In einer Schwenkbalkenpresse, wie in der DE 43 44 636 C1 dargestellt,
gibt es anstelle einer hexagonalen Trommel einen Schwenkbalken, welcher zwischen einer
entsprechend schräg nach oben gerichteten Beladestation und einer schräg nach oben
gerichteten Entladestation hin und herschwenkt. Die Beladevorrichtung und die Entladevorrichtung
sind in beiden Fällen schwenkbar ausgebildet, um eine Bewegung zwischen der schräg
nach oben weisenden Unterform und einem waagerechten Förderband vornehmen zu können.
Solche Be- und Entladevorrichtungen können jedoch aufgrund ihres besonderen, auf den
Aufbau der Revolverpresse oder Schwenkbalkenpresse abgestimmten Bewegungsablaufs auf
eine Amboßpresse, wie sie in der WO 96/32237 dargestellt ist, nicht übertragen werden.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, einen Weg aufzuzeigen, wie bei einer als Amboßpresse ausgebildeten Dachziegelpresse
der eingangs genannten Art, insbesondere wenn diese mit offenen Formen arbeitet, das
Beund insbesondere das Entladen mit konstruktiv einfacheren Mitteln und unter Erzielung
einer hohen Maß- und Formhaltigkeit der gepreßten Dachziegelrohlinge bewerkstelligt
werden kann.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Dachziegelpresse mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Erfindungsgemäß sind bei der Dachziegelpresse die Beladevorrichtung und die Entladevorrichtung
an zueinander parallelen Führungen verschieblich gelagert, welche von der einen Seite
des Ständers durch den vom Ständer umgrenzten Raum zur anderen Seite des Ständers
geführt, am Ständer mittelbar oder unmittelbar befestigt und in solchem gegenseitigen
Abstand angeordnet sind, daß die sich auf und ab bewegenden Oberformen zwischen den
Führungen hindurchtreten können. Auf diese Weise ist es möglich, auch bei einer Dachziegelpresse
mit feststehendem Amboß die Trimmarbeiten am gepreßten Dachziegelrohling exakt senkrecht
von oben nach unten durchzuführen und den Dachziegelrohling exakt senkrecht nach oben
aus der Unterform herauszuheben, wodurch eine hohe Maßhaltigkeit und Formbeständigkeit
des Dachziegelrohlings gewährleistet wird. Biegebeanspruchungen in der Entnahmevorrichtung,
welche beim Stand der Technik zu einem schrägen Angriff des Trimmwerkzeuges und zu
einem schrägen Herauslösen des Dachziegelrohlings aus der Unterform führen können,
treten erfindungsgemäß nicht auf, weil die Abstützung der eigentlichen Hebevorrichtung
genau senkrecht oberhalb der Unterformen erfolgen kann, weil die Führungen für die
Beladevorrichtung und die Entladevorrichtung nicht beidseits vor den Formen enden,
sondern durch den vom Ständer der Dachziegelpresse umgrenzten Raum hindurchgeführt
sind. Die Führungen selbst, bei denen es sich vorzugsweise um Führungsstangen handelt,
können ohne Schwierigkeit biegesteif ausgeführt und hinreichend stabil abgestützt
sein, z.B. auf eigenen Stativen zu beiden Seiten des Ständers der Dachziegelpresse,
wobei durch Verankerung der für die Führungen zusätzlich vorgesehenen Stative auf
dem Fußboden, auf welchem die Dachziegelpresse aufgestellt ist, wirkungsmäßig eine
mittelbare Verankerung am Ständer der Dachziegelpresse erfolgt, z.B. dadurch, daß
die Führung, insbesondere zusätzlich, auch direkt mit dem Ständer der Dachziegelpresse
verbunden wird, was bevorzugt ist. Die mittelbare oder insbesondere die unmittelbare
Verbindung der Führungen mit dem Ständer der Dachziegelpresse ist in Verbindung damit,
daß die Führungen die Dachziegelpresse durchqueren, eine wichtige Voraussetzung für
das exakte Führen und Bewegen der Be- und Entladevorrichtungen relativ zu den feststehenden
Unterformen.
[0011] Die Erfindung eignet sich besonders für Amboßpressen, welche offene Formen verwenden,
weil bei diesen die Ablösekräfte für die Dachziegelrohlinge aus den Unterformen größer
sind als bei Dachziegelpressen, die mit geschlossenen Stahlformen arbeiten und weil
auf der anderen Seite die beim Pressen aufzubringenden Kräfte geringer sind als bei
Pressen, die mit geschlossenen Stahlformen arbeiten, so daß die Führungen nicht nur
außenseitlich des Druckstücks, sondern, wie erfindungsgemäß bevorzugt, zu beiden Seiten
jeder Oberform in nach unten offenen Ausnehmungen des Druckstücks verlaufen können.
Solche Ausnehmungen im Druckstück, welche die Steifigkeit des Druckstücks tendenziell
verringern können, sind nämlich bei den geringeren Druckkräften, die beim Pressen
in offenen Formen auftreten, leichter zu verwirklichen als beim Arbeiten mit geschlossenen
Formen. Es ist ein wesentliches Verdienst des Erfinders, diese sich aus der Besonderheit
der mit offenen Formen arbeitenden Amboßpresse ergebende Möglichkeit erkannt und genutzt
zu haben, wofür der Stand der Technik keinerlei Anregung lieferte.
[0012] Führungen nicht nur auf der einen Seite und auf der anderen Seite des Druckstückes
anzuordnen, sondern darüberhinaus zwischen je zwei Oberformen an der Unterseite des
Druckstückes, hat den weiteren Vorteil, daß die beim Be- und Entladen auftretenden
Kräfte auf besonders kurzem Wege in je zwei oberhalb einer jeden Unterform angeordnete
Führungen eingeleitet werden können. Die Führungen laufen dabei sämtlich parallel
und zweckmäßigerweise waagerecht. In den Ausnehmungen zwischen den Oberformen könnte
man je zwei zueinander parallele Führungen vorsehen, um für jede aus Unterform und
Oberform gebildete Form eine gesonderte Beladevorrichtung und eine gesonderte Entladevorrichtung
vorsehen zu können. Vorzugsweise befindet sich zwischen je zwei Oberformen aber nur
eine einzige, ihnen gemeinsame Führung, so daß beispielsweise bei einem Druckstück
mit vier Oberformen insgesamt fünf zueinander parallele Führungen benötigt werden.
Auf diesen verschiebt man zweckmäßigerweise eine den Formen gemeinsame einzige Beladevorrichtung
und eine den Formen gemeinsame Entladevorrichtung, jeweils auf einem gemeinsamen Schlitten.
Das ermöglicht einen konstruktiv besonders einfachen Aufbau, der zwar kein unabhängiges
Be- und Entladen der einzelnen Formen erlaubt, welches aber auch nicht erforderlich
ist, da das Druckstück den Preßvorgang ohnehin für die Gesamtheit der Formen einheitlich
durchführt.
[0013] Die Be- und Entladevorrichtungen arbeiten zweckmäßigerweise, wie an sich bekannt,
mit Saugeinrichtungen, um die Batzen von einer sie der Dachziegelpresse zurführenden
Fördereinrichtung abzuheben und in die Unterformen zu legen, und um die danach gepreßten
Dachziegelrohlinge aus den Unterformen zu lösen, abzuheben und auf einem sie von der
Dachziegelpresse abfördernden, auf der anderen Seite der Dachziegelpresse angeordneten
Förderer abzulegen. Für das Anheben, Überführen und Ablegen des Batzens wird nur eine
geringe Saugkraft benötigt, welche vom Gewicht des Batzens bestimmt ist. Hierfür reicht
eine herkömmliche Saugplatte. Für das Lösen der gepreßten Dachziegelrohlinge aus den
Unterformen wird, wie eingangs erwähnt, eine recht hohe Kraft benötigt, welche zum
einen als Saugkraft aufzubringen ist, mit welcher sich die Hebeeinrichtung an dem
in der Unterform liegenden Dachziegelrohling festsaugen muß, und die zum anderen als
Ablösekraft aufzubringen ist, um den angesaugten Dachziegelrohling aus der Unterform
herauszuheben. Ist das geschehen, wird für das weitere Bewegen des Dachziegelrohlings
nur noch eine geringe Kraft benötigt. Für das Bewegen der Hebeeinrichtung in der Entnahmevorrichtung
werden deshalb zweckmäßigerweise druckmittelbetätigte Kniehebel eingesetzt, weiche
entsprechend der Kniehebetcharakteristik nahe der Strecklage der Kniehebel hohe Kräfte
bei geringen Hüben erzeugen können. Eine andere Möglichkeit besteht darin, Kraftzylinder
zu verwenden, welche nach dem Keilhebelprinzip arbeiten und bauartbedingt in kurzer
Zeit einen großen Hub (den Anstellhub) überwinden und in einem vorhergehenden oder
anschließenden Krafthub eine vielfach höhere Kraft als ein konventioneller Pneumatikzylinder
bei gleichem Kolbendurchmesser innerhalb eines kurzen Weges übertragen können. Der
Kraftzylinder wird vorzugsweise pneumatisch betätigt, könnte aber auch hydraulisch
oder durch eine Spindel angetrieben sein.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch in den beigefügten Zeichnungen
dargestellt.
- Figur 1
- zeigt die Dachziegelpresse in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht,
- Figur 2
- zeigt die Dachziegelpresse aus Figur 1 in einer Vorderansicht ihres unteren Abschnittes,
und
- Figur 3
- zeigt in vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt aus Figur 1.
[0015] Die Dachziegelpresse hat einen auf einem Fußboden 1 verankerten Ständer 2, in welchem
ein Druckstück 3 in Gestalt eines waagerechten Balkens auf und ab verschiebbar gelagert
und zu diesem Zweck mit seinen Enden in vertikalen Führungseinrichtungen 4 des Ständers
geführt ist. Zur Bewegung des Druckstücks 3 ist ein Antriebsaggregat 5 oben im Ständer
2 vorgesehen, welches über eine Kniehebelanordnung 6 auf das Druckstück 3 einwirkt.
Das Antriebsaggregat 5 kann ein Hydraulikzylinder sein, oder ein Elektromotor, welcher
mittels einer Spindel auf die Kniehebelanordnung 6 einwirkt.
[0016] An der Unterseite des Druckstücks 3 sind vier Oberformen 7 mit Abstand nebeneinander
angeordnet. Die Aufspannflächen 8 für die Oberformen 7 an der Unterseite des Druckstückes
3 sind durch Ausnehmungen 9 voneinander getrennt, welche sich waagerecht von der einen
Seite bis zur anderen Seite durch das Druckstück 3 hindurch erstrecken und nach unten
hin offen sind, Zu beiden Seiten der Anordnung aus den Oberformen 7 befinden sich
unterhalb der Enden des Druckstücks 3 zwei zueinander parallele Führungsstangen 10,
welche sich von einem Stativ 11 auf der einen Seite des Ständers 2 durch den vom Ständer
2 umgrenzten Raum hindurch bis zu einem Stativ 12 auf der anderen Seite des Ständers
2 erstrecken und an diesen Stativen 11 und 12 sowie am Ständer 2 selbst unmittelbar
befestigt sind, was in Figur 1 durch Laschen 13 angedeutet ist. Drei weitere Führungsstangen
14 verlaufen parallel und höhengleich zu den Führungsstangen 10 in den drei Ausnehmungen
9 und sind an den Stativen 11 und 12 befestigt. Die weiteren Führungsstangen 14 sind
vorteilhaft, aber entbehrlich.
[0017] Jeder Oberform 7 ist eine Unterform 17 zugeordnet, welche auf einem ortsfest im Ständer
2 angeordneten Amboß 15 aufgespannt ist. Die Ambosse können einzeln im Ständer 2 verankert
sein, können aber auch zu einer Baueinheit zusammengefaßt sein, wobei zwischen den
Unterformen 17 Ausnehmungen 16 vorhanden sind, die sich zwischen den Ambossen 15 oder
in dem eine einheitliche Baugruppe bildenden Amboß 15 nach unten erstrecken, wie in
Figur 2 dargestellt, so daß beim Schließen der Formen überschüssiges Material allseitig
aus den Formen heraustreten, abfallen und wegtransportiert werden kann, wie in der
WO 96/32237 beschrieben.
[0018] Die Unterformen 17 befinden sich direkt unter den Oberformen 7. Es handelt sich vorzugsweise
um offene Formen aus Gips; anstelle der offenen Formen aus Gips können auch offene
Formen verwendet werden, die mit einem Gummituch überzogen sind.
[0019] Auf der einen Seite der Dachziegelpresse ist ein Rollenförderer 18 vorgesehen, auf
welchem Batzen 19 aus dem zu formenden, noch feuchten keramischen Material herangefördert
werden. Anstelle des Rollenförderers 18 kann auch ein Gurtförderer verwendet werden.
Die Batzen 19 werden üblicherweise dadurch gebildet, daß sie von einem aus einer Strangpresse
austretenden Strang abgeschnitten werden.
[0020] Auf derselben Seite der Dachziegelpresse ist ein Schlitten 20 mit einer Saugplatte
21 auf den Führungsstangen 10, 14 verschieblich gelagert. Die Saugplatte 21 ist hebbar
und senkbar am Schlitten 20 angebracht und dient dazu, die auf dem Rollenförderer
18 herangeförderten Batzen 19 anzusaugen, vom Rollenförderer 18 abzuheben, längs der
Führungsstangen 10 und 14 in die Dachziegelpresse bis in eine Stellung senkrecht über
den Unterformen 17 zu transportierten und in diese abzulegen. Da vier Unterformen
17 vorgesehen sind, werden vier Batzen 19 gleichzeitig nebeneinander aufgenommen und
in die Unterformen 17 gelegt. Der Schlitten 20 fährt dann in die in Figur 1 dargestellte
Lage zurück, um die nächsten Batzen 19 aufzuheben. Das Druckstück 3 wird dann nach
unten bewegt, um die Oberformen 7 gegen die Unterformen 17 zu drücken und die Formen
dadurch zu schließen, wobei die Batzen umgeformt werden und das überschüssige Material
der Batzen seitlich aus den offenen Formen heraustritt und abfällt. Ist das geschehen,
wird das Druckstück 3 mit den Oberformen 7 angehoben und ein auf der anderen Seite
des Ständers 2 vorgesehener Schlitten 22, welcher auf denselben Führungsstangen 10
und 14 verschiebbar ist, fährt in die geöffnete Dachziegelpresse hinein und wird über
den Unterformen 17 positioniert. An dem Schlitten 22 ist ein nach unten offener Messerkasten
23 aufgehängt, in welchem nicht dargestellte Saugnäpfe oder Saugplatten angeordnet
sind. Der Umfang des Messerkastens 23 wird durch ein rahmenförmiges Messer gebildet,
welches den Umfang der zu pressenden Dachziegelrohlinge bestimmt und dazu dient, die
Dachziegelrohlinge zu trimmen und durch das Pressen gebildete umlaufende Grate abzutrennen.
Der Messerkasten 23 ist mittels Kniehebeln 24, welche durch einen Druckluftzylinder
25 betätigt werden, genau senkrecht auf und ab bewegbar, wobei die untere Endlage
durch Anschläge 26 bestimmt ist. Wenn der Schlitten 22 genau über dem Amboß 15 positioniert
ist, wird über jeder Unterform 17 ein Messerkasten 23 abgesenkt, trimmt die gepreßten
Dachziegelrohlinge, und saugt sich mittels der Saugnäpfe auf diesen fest. Dann werden
die Kniehebel 24 durch Betätigen des Druckluftzylinders 25 gebeugt und die Dachziegelrohlinge
28 genau senkrecht nach oben aus den Unterformen 17 abgehoben; sie werden dann mit
dem Schlitten 22 aus der Dachziegelpresse herausgefahren in die auf der linken Seite
des Ständers dargestellte Position (siehe Figuren 1 und 3) und auf einem dort vorgesehenen
Rollenförderer 27 abgelegt, welcher die Dachziegelrohlinge 28 abfördert. (In den Figuren
1 und 3 ist der Schlitten 22 in zwei Stellungen dargestellt, einmal genau über den
Unterformen 17 und einmal in seiner Position über dem Rollenförderer 27. Es sind nicht
etwa zwei solcher Schlitten 22 hintereinander vorgesehen).
[0021] Die Ausnehmungen 9 in dem Druckstück 3 sind so bemessen, daß die Oberformen 7 auf
die Unterformen 17 aufgesetzt werden können, ohne daß die Führungsstangen 10, 14 an
der Unterseite des Druckstücks 3 anstoßen.
1. Dachziegelpresse
- mit einem Ständer (2),
- mit einem am Ständer (2) vorgesehenen Amboß (15),
- mit einer oder mehreren auf dem Amboß (15) vorgesehenen Unterformen (17),
- mit einem Druckstück (3), welches am Ständer (2) auf und ab beweglich geführt ist,
- mit einem das Druckstück (3) bewegenden Antriebsaggregat (5),
- mit einer der Anzahl der Unterformen (17) entsprechenden Anzahl Oberformen (7),
welche über den Unterformen (17) an der Unterseite des Druckstücks (3) angebracht
sind,
- mit einer Beladevorrichtung (20, 21), welche auf der einen Seite des Ständers (2)
angeordnet ist, und
- mit einer Entladevorrichtung (22, 23), welche auf der anderen Seite des Ständers
(2) angeordnet ist,
wobei die Beladevorrichtung (20, 21) und die Entladevorrichtung (22, 23) an zueinander
parallelen Führungen (10, 14) verschieblich gelagert sind, welche von der einen Seite
des Ständers (2) durch den vom Ständer (2) umgrenzten Raum zur anderen Seite des Ständers
(2) geführt, am Ständer (2) mittelbar oder unmittelbar befestigt und in solchem gegenseitigen
Abstand angeordnet sind, daß die sich auf und ab bewegenden Oberformen (7) zwischen
den Führungen (10, 14) hindurchtreten können.
2. Dachziegelpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (10, 14) an gesonderten Stativen (11, 12) angebracht sind, welche
auf der einen und der anderen Seite des Ständers (2) der Dachziegelpresse angeordnet
sind.
3. Dachziegelpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Führung (10) auf der einen und eine zweite Führung (10) auf der anderen
Seite des Druckstücks (3) angeordnet ist.
4. Dachziegelpresse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckstück (3) zwischen den Oberformen (7) nach unten offene und von der
einen zur anderen Seite der Dachziegelpresse durchgehende Ausnehmungen (9) hat, durch
welche zusätzliche Führungen (14) hindurchgeführt sind.
5. Dachziegelpresse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Unterform (17) und Oberform (7) gebildeten Formen offene Formen sind.
6. Dachziegelpresse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (10, 14) waagerecht verlaufen.
7. Dachziegelpresse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Beladevorrichtung (20, 21) und die Entladevorrichtung (22, 23) jeweils einen
an den Führungen (10, 14) verschieblichen Schlitten (20, 22) aufweisen, an welchem
mit Saugkraft arbeitende Hebeeinrichtungen (21, 23) vorgesehen sind.
8. Dachziegelpresse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß für die Anzahl der Formen (7, 17) ein gemeinsamer Schlitten (20) in der Beladevorrichtung
und ein gemeinsamer Schlitten (22) in der Entnahmevorrichtung vorgesehen ist.
9. Dachziegelpresse nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die Hebeeinrichtung (23-25) der Entnahmevorrichtung mittels druckmittelbetätigter
Elemente (24) auf- und abbewegt wird.
10. Dachziegelpresse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die druckmittelbetätigten Elemente Kniehebel (24) sind.
11. Dachziegelpresse nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Betätigung der Hebeeinrichtung (23-25) Kraftzylinder vorgesehen sind, welche
nach dem Keilhebelprinzip arbeiten.
12. Dachziegelpresse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen als Führungsstangen (10, 14) ausgebildet sind.