[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von gesättigten Carbonsäuren
mit 1 bis 4 C-Atomen, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Es ist bekannt, daß Essigsäure durch Gasphasenoxidation von C
4-Kohlenwasserstoffen in Gegenwart eines Katalysators hergestellt werden kann. Die
meisten Beschreibungen sehen vor, das Reaktionsgasgemisch einmal über den Katalysator
zu leiten, die gebildete Essigsäure durch Kondensation oder Auswaschen abzutrennen
und das verbleibende Gas zu verwerfen. In der US-A 3,917,682 wird beispielsweise ein
Vorgehen beschrieben, bei dem Essigsäure durch Butenoxidation in Gegenwart eines Ti/V-Katalysators
mit hohem Rutilanteil gewonnen wird, wobei die Essigsäure durch Partialkondensation
des Reaktionsgemisches isoliert wird, der verbleibende Rest des Reaktionsgases wird
nicht zurückgeführt. Derartige Verfahren müssen bereits bei einmaligem Reaktordurchgang
einen hohen Butenumsatz erreichen, was nur mit geringen Ausbeuten oder geringen Raum-Zeit-Leistungen
gelingt. Auf dieser Verfahrensbasis konnte deshalb bisher noch kein wirtschaftlich
befriedigendes Verfahren gefunden werden.
[0003] Aus der US-A 4,146,734 ist bekannt, die Gasphasenoxidation von Buten zu Essigsäure
in Gegenwart eines Lanthaniden-Verbindungen enthaltenden Katalysators durchzuführen.
Ein Verfahren zur Gewinnung der Essigsäure und weiterer während der Gasphasenoxidation
gebildeter Wertstoffe wird nicht angegeben. Die DE-A 2149752 und die DE-A 1279011
beschreiben Verfahren zur katalytischen Gasphasenoxidation von Buten zu Essigsäure
in Gegenwart von speziellen Katalysatoren. Nachteilig bei dieser Verfahrensweise ist,
daß bei der dort angegebenen Rückführung des nicht kondensierbaren Anteils des Reaktionsgases
der Anteil der als Wertstoff anfallenden Ameisensäure zerfällt. In der DE-A 1921503
wird auf die Möglichkeit hingewiesen bei der Essigsäureherstellung mittels katalytischer
Gasphasenoxidation von Buten den nicht reagierten Anteil des Reaktionsgemisches in
den Reaktor zurückzuführen, es wird aber ausdrücklich auf die Unwirtschaftlichkeit
eines Kreisgasverfahrens verwiesen.
[0004] Das von den Chemischen Werken Hüls zum Pilotmaßstab entwickelte, und in verschiedenen
Publikationen (R.P. Lowry, A. Aguilo, Hydrocarbon Processing, 10, (1974), 103; PEP
Report No. 37A (1973)) beschriebene Verfahren sieht die direkte, unbehandelte Rückführung
von 4/5 des den Reaktor verlassenden Gasgemisches vor (Figur 1). Bei dieser Ausführungsform
wird das Reaktionsprodukt teilweise ohne Abtrennung der Säuren im Kreis geführt und
nur ein Teil zur Isolierung der Essigsäure abgetrennt. Bei diesem Verfahren kommt
es zu einer deutlichen Anreicherung von organischen Säuren im Reaktionsgas, wodurch
sowohl Essigsäure als auch Ameisensäure nur in nicht befriedigender Ausbeute erhalten
werden.
[0005] Es bestand daher die Aufgabe ein Verfahren zur Herstellung von gesättigten Carbonsäuren
mit 1 bis 4 C-Atomen, insbesondere Essigsäure, durch Gasphasenoxidation von gesättigten
und/oder ungesättigten C
4-Kohlenwasserstoffen zu finden, welches hohe Säureausbeuten liefert und bei dem die
Nebenprodukte als Wertstoffe anfallen.
[0006] Es wurde überraschend gefunden, daß sich die Herstellung von gesättigten Carbonsäuren
mit 1 bis 4 C-Atomen durch Gasphasenoxidation von gesättigten und/oder ungesättigten
C
4-Kohlenwasserstoffen mit besonders hohen Ausbeuten durchführen läßt, wenn im Gegensatz
zu den obengenannten Verfahren ein von Säuren überwiegend befreiter Teilstrom des
Reaktionsausgangsgasgemisches an den Reaktoreingang zurückgeführt wird.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von gesättigten Carbonsäuren
mit 1 bis 4 C-Atomen durch Gasphasenoxidation bei einer Reaktionstemperatur von 100°C
bis 400°C und bei Drücken von 1,2·10
5 Pa bis 51·10
5 Pa, in Gegenwart von gesättigten und/oder ungesättigten C
4-Kohlenwasserstoffen, einem sauerstoffhaltigen Gas und Wasserdampf in Anwesenheit
von zumindest einem Katalysator wobei das Reaktionsausgangsgas in einem Reaktionsgaskreislauf
zum Teil zurückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsgaskreislauf
so ausgeführt wird, daß dem Reaktionsausgangsgas ein Teil der bei der Gasphasenoxidation
entstandenen organischen Säuren entzogen wird, sodaß der Säureanteil im zurückgeführten
Anteil des Reaktionsausgangsgases zwischen 0,01 und 6,0 Vol.-% liegt.
[0008] Bei den gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffen mit vier Kohlenstoffatomen
handelt es sich um Verbindungen aus der Gruppe umfassend n-Butan, i-Butan, t-Butan,
1-Buten, cis-2-Buten, trans-2-Buten, Isobuten, 1,3-Butadien. Bevorzugt sind n-Butan
und die Buten-Isomere 1-Buten, trans-2-Buten und cis-2-Buten sowie Gemische, die diese
Verbindungen in hohen Anteilen enthalten. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann
die C
4-Kohlenwasserstofffraktion auch lineare und/oder verzweigte und/oder cyclische Kohlenwasserstoffe
mit mehr oder weniger als vier Kohlenstoffatomen wie beispielsweise Methan, Ethan,
Ethen, Propen, Propan, Pentane, Pentene, Pentadiene, Cyclopentan, Cyclopenten, Cyclopentadien,
Methylcyclopentan enthalten. Ebenso können Alkohole, Aldehyde, Ether, Ketone und Ester
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen anwesend sein. Bevorzugt werden billige Rohstoffgemische
aus der Petrochemie wie

C
4-Schnitt" (überwiegender Anteil an Butadien und i-Buten), "Raffinat 1" (überwiegender
Anteil an i-Buten und n-Butenen) und "Raffinat 2" (überwiegender Anteil an Butanen,
1-Buten und 2-Butenen) als Ausgangsmaterial oder Mischungen die solche Kohlenwasserstoffe
enthalten. Diese können gegebenenfalls nach einer Vorbehandlung z.B. einer Reinigung
bzw. Hydrierung verwendet werden.
[0009] Die Reaktionstemperatur der Gasphasenoxidation beträgt im allgemeinen 100°C bis 400°C,
vorzugsweise 150°C bis 250°C, besonders bevorzugt 180°C bis 230°C. Die Reaktion wird
im allgemeinen bei Drücken zwischen 1,2·10
5 Pa bis 51·10
5 Pa, bevorzugt zwischen 4·10
5 Pa und 31·10
5 Pa, besonders bevorzugt zwischen 9·10
5 und 17·10
5 Pa durchgeführt.
[0010] Als sauerstoffhaltiges Gas kann Luft, mit Sauerstoff angereicherte Luft und bevorzugt
reiner Sauerstoff verwendet werden.
[0011] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann auch ein Inertgas wie beispielweise Stickstoff,
anwesend sein.
[0012] Der Volumenanteil von Wasserdampf, sauerstoffhaltigem Gas, C
4-Kohlenwasserstoffen, und Inertgasen des dem Reaktor zugeführten Reaktoreingangsgases
beträgt im allgemeinen 5 bis 80 Vol.-%, vorzugsweise 5 bis 40 Vol.-%, besonders bevorzugt
5 bis 30 Vol.-% Wasserdampf.
Der Anteil an Buten, welches allein oder im Gemisch mit weiteren C
4-Kohlenwasserstoffen als Edukt vorliegen kann, beträgt 1 bis 5 Vol.-% ,vorzugsweise
1,5 bis 3 Vol.-%. Der Anteil an Butan , welches ebenfalls allein oder im Gemisch mit
weiteren C
4-Kohlenwasserstoffen als Edukt vorliegen kann, beträgt 5 bis 80 Vol.-%, vorzugsweise
5 bis 60 Vol.-%, besonders bevorzugt 10 bis 50 Vol.-%.
Der Sauerstoffgehalt im Reaktoreingangsgas beträgt 1 bis 35 Vol.-% , vorzugsweise
2 bis 20 Vol.-%, besonders bevorzugt 3 bis 12 Vol.-%.
Gegebenenfalls kann ein Inertgasanteil von 0 bis 25 Vol.-% zugeführt werden. Der Anteil
an Kohlenoxiden und weiteren Reaktionsnebenprodukten im Reaktoreingangsgas hängt von
der Reaktionsführung und Säureabtrennung ab und beträgt im allgemeinen von 10 bis
80 Vol.-%, bevorzugt von 15 bis 65 Vol.-%. Die Anteile in Vol.-% der einzelnen Bestandteile
des Reaktoreingangsgases addieren sich dabei jeweils auf 100 Vol.-%.
[0013] Als Katalysatoren für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich alle Katalysatoren
die allgemein für die partielle Oxidation von gesättigten und/oder ungesättigten C
4-Kohlenwasserstoffen zu Essigsäure beschrieben sind. Bevorzugt sind Mischoxidkatalysatoren
die Vanadiumoxide enthalten, besonders bevorzugt sind Schalenkatalysatoren wie sie
in der DE-A 19649426 beschrieben sind. Die DE-A 19649426, deren diesbezügliche Offenbarung
Teil dieser Anmeldung sein soll, wird hiermit unter Bezugnahme eingeschlossen (incorporated
by reference). Dabei handelt es sich um einen Schalenkatalysator bestehend aus einem
inerten unporösen Trägerkörper und einer auf die äußere Oberfläche des Trägerkörpers
aufgebrachten katalytisch aktiven Mischoxidmasse, welche a) ein oder mehrere Oxide
aus der Gruppe Titandioxid, Zirkoniumdioxid, Zinndioxid, Aluminiumoxid und b) 0,1
bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponente a) und pro m
2/g spezifischer Oberfläche der Komponente a), Vanadiumpentoxid enthält.
[0014] Als zusätzliche Komponente a) können noch ein oder mehrere Oxide aus der Gruppe Bor,
Silicium, Hafnium, Niob, Wolfram, Lanthan und Cer enthalten sein. Bei der Dotierung
der Komponente a) mit den genannten Oxiden sind diese im allgemeinen in einer Menge
von 1 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente a), enthalten.
[0015] Bei der Komponente b) kann gegebenenfalls ein Teil des Vanadiumpentoxids, vorzugsweise
10 bis 90 Gew.-%, durch ein oder mehrere Oxide von Molybdän, Chrom und Antimon ersetzt
werden. Gegebenenfalls können als zusätzliche Komponente b) noch ein oder mehrere
Oxide von Alkalimetallen, Elementen der 5. und 6. Hauptgruppe des Periodensystems
der Elemente (PSE) und der Übergangsmetalle enthalten sein. Im allgemeinen beträgt
die Menge dieser Dotierstoffe 0,005 bis 15 Gew.-%, berechnet als Oxide und bezogen
auf das Gesamtgewicht der Komponente b).
[0016] Bevorzugt werden Zusammensetzungen mit hoher Oberfläche der Komponente a) von 40
bis 300 m
2/g, wobei gegebenenfalls noch Zinn- Niob- oder Wolframoxid enthalten sein können,
und mit einer Komponente b), welche mit Mo, und/oder Cr, und/oder Sb und/oder Au dotiert
ist. Die katalytisch aktive Mischoxidmasse kann gegebenenfalls noch 10 bis 50 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der katalytisch aktiven Mischoxidmasse, inerte Verdünnungsmittel
wie Siliciumdioxid, Siliciumcarbid, Graphit enthalten.
[0017] Die katalytisch aktive Mischoxidmasse ist in einem Anteil von 1 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise
5 bis 25 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht aus Trägerkörper und aktiver
Masse, als Schale auf die äußere Oberfläche des Trägerkörpers aufgebracht. Die Schichtdicke
beträgt im allgemeinen 10 bis 2000 µm, vorzugsweise 100 bis 1000 µm. Der Schalenkatalysator
kann auch mehrere, sich in der Zusammensetzung unterscheidende, Schichten enthalten.
Es können auch ein oder mehrere Bestandteile der Aktivkomponenten a) und b) in unterschiedlicher
Konzentration in den einzelnen Schichten enthalten sein.
[0018] Geeignete Materialien für den inerten, unporösen Trägerkörper sind alle unter den
Betriebsbedingungen der Gasphasenoxidation sich inert verhaltenden und über den Betriebszeitraum
stabilen unporösen Materialien. Beispiele hierfür sind Steatit, Duranit, Siliciumcarbid,
Magnesiumoxid, Siliciumoxid, Silikate, Aluminate, Metalle wie Edelstahl, sowie gegebenenfalls
Mischungen aus diesen Stoffen. Bevorzugt wird keramisches Material wie Steatit. Die
Formgestalt des inerten, unporösen Trägerkörpers ist beliebig. Beispiele für geeignete
Formen sind Kugeln, Zylinder, Quader, Tori, Sättel, Spindeln, Wendeln. Ebenfalls als
Träger geeignet sind geordnete Packungen wie Monolithe oder Kreuzkanalstrukturen.
Bevorzugt sind Trägerformen mit möglichst hoher geometrischer Oberfläche pro Volumen,
beispielsweise Ringe.
[0019] Die Abmessungen der Trägerkörper sind durch die Reaktoren zur Gasphasenoxidation
vorgegeben. Im allgemeinen haben die Formkörper eine Länge bzw. einen Durchmesser
von 2 bis 20 mm. Die Wanddicke, beispielsweise im Fall von Ringen oder Hohlzylindern,
beträgt zweckmäßigerweise 0,1 bis 4 mm.
[0020] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Reaktionsgaskreislauf so ausgeführt,
daß dem Reaktionsausgangsgas ein Teil der darin vorhandenen organischen Säuren, primär
Ameisensäure und Essigsäure, entzogen wird, so daß der Partialdruck dieser Säuren
am Reaktoreingang niedrig bleibt. Im allgemeinen wird der Säureanteil auf 0,01 bis
6 Vol.-%, bevorzugt 0,1 bis 3 Vol.-% besonders bevorzugt 0,2 bis 2 Vol.-% reduziert.
Nicht umgesetzte C
4-Kohlenwasserstoffe und weiter zu Essigsäure umsetzbare Zwischenprodukte wie Acetaldehyd,
Aceton, Methylethylketon, 2-Butanol verbleiben größtenteils im Kreisgas und werden
zum Reaktoreingang zurückgeführt.
[0021] Man kann dabei so vorgehen, daß bei einem Teil des Reaktorausgangsgases, im allgemeinen
60 bis 99,8 Gew.-%, vorzugsweise 90 bis 99,5 Gew.-%, der Säureanteil bis zu dem obengenannten
Restsäuregehalt abgetrennt wird, und anschließend dieser Teil des Reaktorausgangsgases
wieder in den Reaktor zurückgeführt wird. Der unbehandelte Teil des Reaktorausgangsgases
wird verworfen und kann beispielsweise abgefackelt werden. Der Anteil an unbehandeltem
Reaktorausgangsgas hängt davon ab, wieviel Kohlenoxid CO
x gebildet worden sind, weil diese über diesen Zweigstrom abgeführt werden müssen.
Sie können danach mittels Verbrennung entsorgt werden
[0022] Es kann auch so vorgegangen werden, daß dem Reaktorausgangsgas unmittelbar nach dem
Austritt aus dem Reaktor der Säureanteil bis zu dem obengenannten Restanteil abgetrennt
wird, und das so behandelte Reaktorausgangsgas ganz oder teilweise, vorzugsweise zu
einem Anteil von 60 bis 99,8 Gew.-%, besonders bevorzugt von 90 bis 99,5 Gew.-% in
den Reaktor zurückgeführt wird. Diese Ausführungsform ist besonders bevorzugt, da
dabei die Zielprodukte, die Carbonsäuren, vorher weitgehend abgetrennt werden und
nicht in die Verbrennung gehen.
[0023] Die Abtrennung der organischen Säuren kann mittels bekannter Methoden oder einer
Kombination dieser Methoden erfolgen. Beispielsweise durch partielle Kondensation
des Gasgemisches; durch Rektifikation, gegebenenfalls unter Zusatz von Hilfsstoffen
(z.B. Extraktivrektifikation); durch Absorption der Säuren in einem geeigneten Lösungsmittel;
mittels einer Membran; durch einen Festabsorber. Bevorzugt wird die Abtrennung der
organischen Säuren mittels partieller Kondensation des Gasgemisches, beispielsweise
in einem Kühler, und anschließender Aufteilung des verbleibenden Gasgemisches.
[0024] Der Anteil des rückgeführten Gasmassenstroms beträgt im allgemeinen zwischen dem
1-fachen und dem 100-fachen des frisch zugeführten Eduktmassenstroms, bevorzugt zwischen
dem 5-fachen und 80-fachen, besonders bevorzugt zwischen dem 10- bis 40-fachen.
[0025] Die abgetrennte Rohsäure wird mit geeigneten üblichen Verfahren alleine oder in Kombination
wie Flüssig-Flüssig-Extraktion, Extraktivrektifikation, Azeotroprektifikation und
Rektifikation entwässert und gereinigt. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich
vorzugsweise zur Herstellung von Essigsäure und Ameisensäure, besonders bevorzugt
Essigsäure. Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorgehensweise besteht
darin, daß bei der Herstellung von Essigsäure, die dabei entstehenden Nebenprodukte
als Wertstoffe, vor allem in Form von Ameisensäure, anfallen. Demgegenüber wird bei
den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren der intermediär entstehende Ameisensäureanteil
zersetzt und es entstehen CO
x-Verbindungen, welche mittels Verbrennung entsorgt werden müssen.
[0026] Als Reaktor können Ausführungen verwendet werden, die sich für die Durchführung von
Oxidationsreaktionen in der Gasphase eignen und in der Lage sind die hohe Reaktionswärme
ohne übermäßige Erwärmung des Reaktionsgemisches abzuführen. Das erfindungsgemäße
Verfahren kann kontinuierlich oder intermitierend durchgeführt werden, das heißt die
Zuführung des Reaktoreingangsgemisches kann mit konstantem Feed oder mit zyklisch
variierender Feedzusammensetzung erfolgen. Das Gasgemisch kann an dem Katalysator
in einem Festbett, beispielsweise in einem Rohrbündelreaktor oder Hordenreaktor, oder
in einem Fließ- bzw. Wirbelbett reagieren. Bevorzugt sind gekühlte Rohrbündelreaktoren
mit festem Katalysatorbett. Besonders bevorzugt sind Ausführungen mit zu Rohrbündel
angeordneten Einzelrohren mit einem Rohrinnendurchmesser von 10 mm bis 50 mm und einer
Rohrlänge von 1 m bis 6 m.
Die Strömungsgeschwindigkeit (bezogen auf das ungefüllte Rohr) in den Reaktionsrohren
beträgt im allgemeinen zwischen 0,1 m/s und 10 m/s, bevorzugt zwischen 0,3 m/s und
5 m/s, besonders bevorzugt 0,5 bis 3 m/s.
[0027] Die Reaktionsrohre können mit Katalysator unterschiedlicher Zusammensetzung, Gestalt
und Dimension gefüllt sein. Die Füllung kann in axialer Richtung homogen oder zonenweise
variabel in die Reaktionsrohre eingebracht sein. Jede Zone kann statistisch verdünnten
oder gemischten Katalysator enthalten.
Figurenbeschreibung:
[0028] Figur 1 beschreibt eine Anlage nach dem Stand der Technik. Hierbei wird über die
Zufuhr (1) das Reaktionseingangsgas in einen Reaktor (2) zugeführt. Ein Teil des den
Reaktor verlassenden Gasgemisches geht durch Rohr (5) zu der Trennvorrichtung (6),
beispielsweise einem Kühler mit nachgeschaltetem Phasentrenner, wobei die Säure durch
Teilkondensation gewonnen über Leitung (7) abgelassen wird und der gasförmige Restanteil
der Verbrennung (8) zugeführt wird. Der andere Teil des Reaktorausgangsgases wird
über Rohr (3), ohne Säureabtrennung, mittels einem Gasfördermittel, beispielsweise
einem Gebläse, (4) zum Reaktoreingang zurückgeführt.
[0029] Figur 2 beschreibt eine Anlage, bei der die Säureabtrennung im Rückstrom erfolgt.
Hierbei wird über die Zufuhr (1) das Reaktionseingangsgas in einen Reaktor (2) zugeführt.
Aus diesem Reaktor geht der Großteil des Reaktorausgangsgases durch Rohr (3) zu der
Trennvorrichtung (6), beispielsweise einem Kühler mit nachgeschaltetem Phasentrenner,
wobei der Großteil der Säure durch Teilkondensation gewonnen wird und über Leitung
(7) abgelassen wird. Der flüchtige Rest wird mittels eines Gasfördermittels (4), wobei
es sich um ein Gebläse oder einen Kompressor handeln kann, zum Reaktoreingang rückgeführt.
Durch Rohr (5) geht überschüssiges Gas, das bei der Druckreglung anfällt, zur Verbrennung
(8).
[0030] Figur 3 beschreibt eine Anlage bei der die Säureabtrennung vor der Gasstromteilung
direkt am Reaktorausgang erfolgt. Hierbei wird über die Zufuhr (1) das Reaktionseingangsgas
in einen Reaktor (2) zugeführt. Aus diesem Reaktor geht das Reaktorausgangsgas über
Leitung (3) zu der Trennvorrichtung (6), beispielsweise einem Kühler mit nachgeschaltetem
Phasentrenner, wobei der Großteil der Säure durch Teilkondensation gewonnen wird und
über Leitung (7) abgelassen wird. Der flüchtige Rest wird mittels eines Gasfördermittels
(4), wobei es sich um ein Gebläse oder einen Kompressor handeln kann, zum Reaktoreingang
rückgeführt. Durch Rohr (5) geht überschüssiges Gas, das bei der Druckreglung anfällt,
durch einen Druckregler zur Verbrennung (8).
[0031] Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern:
[0032] Die Ausbeute [mol-%] wurde wie folgt berechnet:

Reaktordimensionen:
[0033]
In den Beispielen 1 bis 4 und den Vergleichsbeispielen:
Rohrreaktor mit 19 mm Rohrinnendurchmesser, 6 m Rohrlänge.
In Beispiel 5:
Rohrreaktor mit 25 mm Rohrinnendurchmesser, 6 m Rohrlänge.
Katalysatoren:
[0034]
In Beispiel 1, 2 und den Vergleichsbeispielen 1 bis 3:
Schalenkatalysator mit aktiver Masse aus Oxiden von Titan, Vanadium, Molybdän und
Antimon der empirischen Formel TiaVbMocSbdOe (a: 93; b: 7,4; c: 1; d: 2,8; e: 211), welcher in einem Anteil von 18 Gew.-% bezogen
auf das Gewicht des Trägers auf Steatitringe der Dimension 7 mm Außendurchmesser,
4 mm Innendurchmesser, 4 mm Höhe aufgebracht ist.
In den Beispielen 3 und 4:
Schalenkatalysator mit aktiver Masse aus Oxiden von Titan, Vanadium, und Antimon der
empirischen Formel TiaVbSbdOe (a: 11,8; b: 1; d: 1,18; e: 27,8), welcher in einem Anteil von 13,5 Gew.-% unter
Zusatz von 1,5 Gew.-% Graphit, jeweils bezogen auf das Gewicht des Trägers, auf Steatitringe
der Dimension 7 mm Außendurchmesser, 4 mm Innendurchmesser, 4 mm Höhe aufgebracht
ist.
In Beispiel 5:
Schalenkatalysator mit aktiver Masse aus Oxiden von Titan, Vanadium, und Antimon der
empirischen Formel TiaVbSbdOe (a: 11,8; b: 1; d: 1,18; e: 27,8), welcher in einem Anteil von 10,8 Gew.-% unter
Zusatz von 1,2 Gew.-% Graphit, jeweils bezogen auf das Gewicht des Trägers, auf Steatitringe
der Dimension 7 mm Außendurchmesser, 4 mm Innendurchmesser, 7 mm Höhe aufgebracht
ist.
Beispiel 1: (Kreisgasfahrweise mit Säureabtrennung nach Abbildung 2)
[0035] Ein Rohrreaktor mit 19 mm Innendurchmesser und 6 m Rohrlänge, welcher mit einer Heizeinrichtung
ausgerüstet war, und mit dem oben angegebenen Katalysator befüllt war, wurde bei einem
Druck von 7·10
5 Pa und einer Temperatur von 190°C mit 600 g/h Wasser, 250 g/h Sauerstoff, 120 g/h
1-Buten beschickt.
Das aus dem Reaktor austretende Gasgemisch wurde getrennt. Ein Anteil von 60 g/h wurde
einem Wäscher zugeführt und anschließend abgefackelt. Der verbliebene Anteil von 9000
g/h des Reaktorausgangsgases wurde bei 70°C in einem Kühler teilkondensiert, der flüssige
Anteil mit der Essigsäure in einem Phasentrenner isoliert, und das Restgas zum Reaktoreingang
zurückgeführt. Der Säureanteil im Kreisgas wurde so auf 1,2 Vol.-% reduziert.
Unter diesen Bedingungen wurde ein Butenumsatz von 99,5 % erreicht. Die Essigsäureausbeute
betrug 71 mol-%, die Acetaldehydausbeute 0,5 mol-% und die Ameisensäureausbeute 9
mol-%. Die Raum-Zeit-Leistung erreichte 107 g Essigsäure pro Liter Katalysator und
Stunde. Die Rohsäurekonzentration betrug 25 Gew.-%.
Beispiel 2: (Kreisgasfahrweise mit Säureabtrennung nach Abbildung 2)
[0036] Es wurde analog Beispiel 1 vorgeganngen, wobei der Reaktor mit 600 g/h Wasser, 31
g/h Stickstoff, 250 g/h Sauerstoff und 120 g/h 1-Buten beschickt wurde. Das aus dem
Reaktor austretende Gasgemisch wurde getrennt. Ein Anteil von 90 g/h wurde einem Wäscher
zugeführt und anschließend abgefackelt. Der verbliebene Anteil von 9000 g/h des Reaktorausgangsgases
wurde bei 70°C in einem Kühler teilkondensiert, der flüssige Anteil mit der Essigsäure
in einem Phasentrenner isoliert, und das Restgas zum Reaktoreingang zurückgeführt.
Der Säureanteil im Kreisgas wurde so auf 1,2 Vol.-% reduziert.
Unter diesen Bedingungen wurde ein Butenumsatz von 98 % erreicht. Die Essigsäureausbeute
betrug 66 mol-%, die Acetaldehydausbeute 0,5 mol-% und die Ameisensäureausbeute 8,5
mol-%. Die Raum-Zeit-Leistung erreichte 99 g Essigsäure pro Liter Katalysator und
Stunde. Die Rohsäurekonzentration betrug 23 Gew.-%.
Vergleichsbeispiel 1: (Einfacher Reaktordurchgang)
[0037] Der Rohrreaktor aus Beispiel 1 wurde bei 5·10
5 Pa und 205°C mit 1600 g/h Wasser, 390 g/h Stickstoff, 130 g/h Sauerstoff und 113
g/h 1-Buten beschickt. Das Reaktionsausgangsgas wurde nicht im Kreis geführt, sondern
nach dem Reaktordurchgang aufgetrennt. Unter diesen Bedingungen wurde ein Butenumsatz
von 50 % erreicht. Die Essigsäureausbeute betrug 34 mol-%, die Acetaldehydausbeute
5 mol-% und die Ameisensäureausbeute 2 mol-%. Die Raum-Zeit-Leistung erreichte 48
g Essigsäure pro Liter Katalysator und Stunde. Die Rohsäurekonzentration betrug 5
Gew.-%.
Vergleichsbeispiel 2: (Kreisgasfahrweise ohne Säureabtrennung)
[0038] Es wurde analog Beispiel 1 vorgegangen, wobei der Reaktor bei einem Druck von 4·10
5 Pa und einer Temperatur von 220°C mit 200 g/h Wasser, 143 g/h Sauerstoff und 130
g/h 1-Buten beschickt worden ist. 4700 g des Reaktorausgangsgases wurden ohne Säureabtrennung
direkt zum Reaktoreingang zurückgeführt, 460 g/h des Reaktorausgangsgases wurden zur
Produktgewinnung und Kohlenoxidabfuhr aus dem Kreisgassystem entnommen.
Unter diesen Bedingungen wurde ein Butenumsatz von 60 %. erreicht. Die Essigsäureausbeute
betrug 36 mol-%, die Acetaldehydausbeute 1,2 mol-% und die Ameisensäureausbeute 1,2
mol-%. Die Raum-Zeit-Leistung erreichte 60 g Essigsäure pro Liter Katalysator und
Stunde. Die Rohsäurekonzentration betrug 30 Gew.-%.
Vergleichsbeispiel 3: (Kreisgasfahrweise ohne Säureabtrennung)
[0039] Es wurde analog Vergleichsbeispiel 2 vorgegangen, wobei bei 7·10
5 Pa und 190°C 200 g/h Wasser, 490 g/h Stickstoff, 170 g/h Sauerstoff und 130 g/h 1-Buten
dem Reaktor zugeführt wurden. 9100 g/h des Reaktorausgangsgases wurden ohne Säureabtrennung
direkt zum Reaktoreingang zurückgeführt, 990 g/h des Reaktorausgangsgases wurden zur
Produktgewinnung und Kohlenoxidabfuhr aus dem Kreisgassystem entnommen.
Unter diesen Bedingungen wurde ein Butenumsatz von 46 % erreicht. Die Essigsäureausbeute
betrug 29 mol-%, die Acetaldehydausbeute 3,2 mol-% und die Ameisensäureausbeute 2,3
mol-%. Die Raum-Zeit-Leistung erreichte 50 g Essigsäure pro Liter Katalysator und
Stunde. Die Rohsäurekonzentration betrug 25 Gew.-%.
Beispiel 3: (Kreisgasfahrweise mit Säureabtrennung nach Abbildung 2)
[0040] Es wurde analog Beispiel 1 vorgegangen, wobei der obengenannte Schalenkatalysator
eingesetzt wurde, und 700 g/h Wasser, 310 g/h Sauerstoff, 120 g/h 1-Buten sowie 80
g/h n-Butan dem Reaktor bei 11·10
5 Pa und 200°C zugeführt wurden. Das aus dem Reaktor austretende Gasgemisch wurde getrennt.
Ein Anteil von 70 g/h wurde einem Wäscher zugeführt und anschließend abgefakkelt.
Der verbliebene Anteil von 18000 g/h des Reaktorausgangsgases wurde bei 60°C in einem
Kühler teilkondensiert, der flüssige Anteil mit der Essigsäure in einem Phasentrenner
isoliert, und das Restgas zum Reaktoreingang zurückgeführt. Der Säureanteil im Kreisgas
wurde so auf 0,5 Vol.-% reduziert.
Unter diesen Bedingungen wurde ein Butenumsatz von 99,5 %, ein Butanumsatz von 68
% erreicht. Die Essigsäureausbeute betrug 50 mol-% und die Ameisensäureausbeute 5
mol-%. Die Raum-Zeit-Leistung erreichte 120 g Essigsäure pro Liter Katalysator und
Stunde. Die Rohsäurekonzentration betrug 25 Gew.-%.
Beispiel 4: (Kreisgasfahrweise mit Säureabtrennung nach Abbildung 2)
[0041] Es wurde analog Beispiel 3 vorgegangen, wobei der obengenannte Schalenkatalysator
eingesetzt wurde, und 700 g/h Wasser, 136 g/h Sauerstoff und 120 g/h n-Butan bei 11·10
5 Pa und 205°C dem Reaktor zugeführt wurden. Das aus dem Reaktor austretende Gasgemisch
wurde getrennt. Ein Anteil von 90 g/h wurde einem Wäscher zugeführt und anschließend
abgefackelt. Der verbliebene Anteil von 20000 g/h des Reaktorausgangsgases wurde bei
60°C in einem Kühler teilkondensiert, der flüssige Anteil mit der Essigsäure in einem
Phasentrenner isoliert, und das Restgas zum Reaktoreingang zurückgeführt. Der Säureanteil
im Kreisgas wurde so auf 0,4 Vol.-% reduziert.
Unter diesen Bedingungen wurde ein Butanumsatz von 53 % erreicht. Die Essigsäureausbeute
betrug 34 mol-% und die Ameisensäureausbeute 3 mol-%. Die Raum-Zeit-Leistung erreichte
50 g Essigsäure pro Liter Katalysator und Stunde. Die Rohsäurekonzentration betrug
12 Gew.-%.
Beispiel 5: (Kreisgasfahrweise mit Säureabtrennung nach Abbildung 3)
[0042] Ein Reaktor mit einem Reaktionsrohrinnendurchmesser von 25 mm und einer Reaktorlänge
von 600 cm, welcher mit einer Heizeinrichtung ausgerüstet war und mit dem obengenannten
Katalysator befüllt war, wurde bei einem Druck von 11·10
5 Pa und bei 198°C mit 700 g/h Wasser, 310 g/h Sauerstoff, 120 g/h 1-Buten und 120
g/h n-Butan beschickt.
Die Säureabtrennung erfolgte durch Teilkondensation bei 65°C, wobei der Säureanteil
des Reaktorausgangsgases auf 0,65 Vol.-% abgesenkt wurde. 98 Gew.-% des nicht kondensierten
Anteils wurden nach der Säureabtrennung in den Reaktor zurückgeführt, sodaß ein Kreisgasfluß
von 10000 g/h resultierte. Der Restanteil, 200 g/h des nicht kondensierten Anteils
wurde nach der Säureabtrennung der Abgasverbrennung zugeführt.
Unter diesen Bedingungen wurde ein Butenumsatz von 98 % und ein Butanumsatz von 20
% erreicht. Die Essigsäureausbeute betrug 42 mol-%, die Acetaldehydausbeute 0,5 mol-%
und die Ameisensäureausbeute 4 mol-%. Die Raum-Zeit-Leistung erreichte 73 g Essigsäure
pro Liter Katalysator und Stunde. Die Rohsäurekonzentration betrug 24 Gew.-%.
[0043] Die Ergebnisse aus den Beispielen und Vergleichsbeispielen sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.

1. Verfahren zur Herstellung von gesättigten Carbonsäuren mit 1 bis 4 C-Atomen durch
Gasphasenoxidation bei einer Reaktionstemperatur von 100°C bis 400°C und bei Druck
von 1,2·105 bis 51·105 Pa, in Gegenwart von gesättigten und/oder ungesättigten C4-Kohlenwasserstoffen, einem sauerstoffhaltigen Gas und Wasserdampf in Anwesenheit
von zumindest einem Katalysator wobei das Reaktionsausgangsgas in einem Reaktionsgaskreislauf
zum Teil zurückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsgaskreislauf
so ausgeführt wird, daß dem Reaktionsausgangsgas ein Teil der bei der Gasphasenoxidation
entstandenen organischen Säuren entzogen werden, sodaß der Säureanteil im zurückgeführten
Anteil des Reaktionsausgangsgases auf 0,01 bis 6 Vol.-% reduziert wird .
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Säureanteil auf 0,2 bis
2 Vol.-% reduziert wird .
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei 60 bis 99,8 Gew.-%
des Reaktorausgangsgases der Säureanteil bis zu dem genannten Restsäuregehalt abgetrennt
wird, und anschließend dieser Teil des Reaktorausgangsgases wieder in den Reaktor
zurückgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Reaktorausgangsgas
unmittelbar nach dem Austritt aus dem Reaktor der Säureanteil bis zu dem obengenannten
Restanteil abgetrennt wird, und das so behandelte Reaktorausgangsgas ganz oder teilweise
in den Reaktor zurückgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als C4-Kohlenwasserstoffe n-Butan oder die Buten-Isomere 1-Buten, trans-2-Buten und cis-2-Buten
sowie Gemische, die diese Verbindungen in hohen Anteilen enthalten, eingesetzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als C
4-Kohlenwasserstoffe Rohstoffgemische aus der Petrochemie umfassend "C
4-Schnitt" (überwiegender Anteil an Butadien und i-Buten),

Raffinat 1" (überwiegender Anteil an i-Buten und n-Butenen) und

Raffinat 2" (überwiegender Anteil an Butanen, 1-Buten und 2-Butenen) oder Mischungen
die solche Kohlenwasserstoffe enthalten, eingesetzt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als sauerstoffhaltiges
Gas reiner Sauerstoff, in einer Menge von 1 bis 35 Vol.-% des dem Reaktor zugeführten
Reaktoreingangsgases, zugeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Volumenanteil an
C4-Kohlenwasserstoff so bemessen wird, daß der Butenanteil 1 bis 5 Vol.-%, allein oder
im Gemisch mit weiteren C4-Kohlenwasserstoffen, und/oder der Butananteil 5 bis 80 Vol.-%, allein oder im Gemisch
mit weiteren C4-Kohlenwasserstoffen, des dem Reaktoreingang zugeführten Gasgemisches beträgt.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator ein Schalenkatalysator
eingesetzt wird, bestehend aus einem inerten unporösen Trägerkörper und einer auf
die äußere Oberfläche des Trägerkörpers aufgebrachten katalytisch aktiven Mischoxidmasse,
welche a) ein oder mehrere Oxide aus der Gruppe Titandioxid, Zirkoniumdioxid, Zinndioxid,
Aluminiumoxid und b) 0,1 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponente a)
und pro m2/g spezifischer Oberfläche der Komponente a), Vanadiumpentoxid enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des rückgeführten
Gasmassenstroms zwischen dem 1-fachen und dem 100-fachen des frisch zugeführten Eduktmassenstroms
beträgt.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 10 umfassend einen
Reaktor (2) mit Zufuhr (1) der mit einem Rohr (5) zur Abtrennung von überschüssigem
Gas versehen ist, und mit einem Rohr (3) mit einer Trennvorrichtung (6) zur Teilkondensation
bzw. Abtrennung der Säuren verbunden ist, wobei das Rohr (3) von der Trennvorrichtung
(6) zur Zufuhr (1) zurückgeführt wird.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 10 umfassend einen
Reaktor (2) mit Zufuhr (1) wobei der Reaktor (2) über ein Rohr (3) direkt mit einer
Trennvorrichtung (6) verbunden ist, mit einem Rohr (5) zur Abführung von überschüssigem
Gas aus der Trennvorrichtung (6) ausgestattet ist, wobei mit Rohr (3) von der der
Trennvorrichtung (6) zur Zufuhr (1) zurückgeführt wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Reaktor ein Rohrreaktor
eingesetzt wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als Rohrreaktor ein Rohrbündelreaktor
eingesetzt wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator im
Reaktor als Festbett vorliegt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennvorrichtung
ein Partialkondensator ist.