[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbindungselement für Treibstangen von Rundbogenfenstern
gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Bei Türen oder Fenstern ist es im allgemeinen erwünscht, daß die Tür- oder Flügelrahmen
über ihren gesamten Umfang verteilt Schließbolzen aufweisen, die im geschlossenen
Zustand in Schließbleche eines dazugehörigen Blendrahmens eingreifen, um eine hohe
Dichtheit bzw. eine hohe Sicherheit beim Verschluß solcher Türen oder Fenster zu gewährleisten.
Zu diesem Zweck ist oftmals eine Verlängerung der beteiligten Beschlagteile, insbesondere
der die Schließbolzen bewegenden Treibstangen erforderlich. Dies wird bei einer bekannten
Lösung, DE 296 02 793 U1, dadurch erreicht, daß zwischen den bewegten Beschlagteilen
ein zug- und drucksteifes Kupplungsband aus Federstahl eingesetzt ist, welches dem
gekrümmten Verlauf eines Flügelholmes folgen kann.
[0003] Nachteilig an diesem vorbekannten Stand der Technik ist, daß dieses Federstahlband
bei der Einwirkung einer Stellkraft gegen ein Ausknicken gesichert werden muß, was
durch stegartige Führungselemente gewährleistet werden soll, die das Federstahlband
durch einen zu diesem Zweck darin eingebrachten Führungsschlitz durchgreifen und ihn
dahinter, sich T-förmig verbreiternd, übergreifen. In diesem Führungsbereich tritt
jedoch während der Benutzung eine erhöhte Reibung auf, so daß sich die Betätigungskräfte
und der durch die Reibung bedingte Materialverschleiß der beteiligten Bauteile unnötig
erhöhen, wodurch wiederum der zur Betätigung nötige Krafteinsatz ansteigt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verbindungselement für Treibstangen von Rundbogenfenstern
zur Verfügung zu stellen, das verschleiß- und reibungsfrei arbeitet.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe wird in Verbindung mit den Oberbegriffsmerkmalen erfindungsgemäß
durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches angegebene technische Lehre
vermittelt.
[0006] Das erfinderische Verbindungselement ist über seine Länge bogenförmig gekrümmt ausgebildet
und besteht aus einem biegesteifen Körper, der nicht nur Schub- und Zugkräfte aufnehmen
kann, sondern durch seine insgesamt starre Ausbildung zum einen, bei einer tangentialen
Druckkrafteinwirkung auf seine Enden gegen ein Ausknicken und zum anderen, unter Einwirkung
einer tangentialen Zugkraftbelastung gegen eine Geradeziehen, gesichert ist. Mit dem
Einsatz des neuerungsgemäßen Verbindungselements entfallen die im Stand der Technik
erforderlichen Führungselemente und alle durch diese erzeugten Reibungs-kräfte.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
[0008] Eine vorteilhafte Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung weist ein Verbindungselement
auf, welches unterhalb der Treibstange in einem freien Raum der Beschlagnut angeordnet
ist und einen Querschnitt aufweist, der geringfügig kleiner ist als der Querschnitt
des freien Raumes der Beschlagnut, wobei das Verbindungselement und die Beschlagnut
einen identischen Krümmungsradius aufweisen, so daß in das Verbindungselement eingeleitete
Schub- oder Druckkräfte im wesentlichen reibungsfrei weitergeleitet werden, da das
Verbindungselement nicht mit den Seitenwänden oder dem Nutgrund der Beschlagnut in
Kontakt kommt.
[0009] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt das Verbindungselement
zwischen seinen als Kupplungsstücken ausgebildeten Enden ein Mittelteil, dessen Dicke
im Verhältnis zu den Enden dünner ausgebildet ist, wobei das Verbindungselement zusätzlich
über seine gesamte Länge einen Krümmungsradius aufweist, der von dem des Rundbogenfensters
bzw. der Beschlagnut des Rundbogenfensters verschieden sein kann. Insbesondere kann
der Krümmungsradius des Verbindungselementes größer sein als der Krümmungsradius eines
Rundbogenfensters mit einem sehr engen Bogen, wobei durch die dünnere Ausführung des
Mittelteils erreicht wird, daß keine Fläche der Unterseite des Mittelteils auf dem
Nutgrund der Beschlagnut aufliegt.
[0010] Im Gegensatz dazu kann der Krümmungsradius eines Verbindungselementes auch kleiner
ausgeführt sein als der Krümmungsradius eines Rundbogenfensters mit einem sehr flachen
Bogen, wobei durch das dünne Mittelteil ein ähnlicher Effekt erreicht wird, daß nämlich
die Oberseite des Mittelteils nicht mit der Unterseite einer Treibstange oder gar
der Stulpschiene in Berührung kommt und der Stoß zwischen den benachbarten Stulpschienen
sicher überdeckt ist.
[0011] Die Treibstangen können dabei vorteilhafterweise so kurz ausgeführt sein, daß sie
in ihren weitmöglichst unter den Stulpschienen nach außen bewegten Endlagen nicht
unter diesen hervortreten. So kann vermieden werden, daß eine Treibstange eines elastisch
an einen Bogen angeformten und angeschraubten Beschlagteils hinter dessen letzten
Befestigungsschraube sich in tangentialer Richtung darunter hervor bewegt und im ungünstigsten
Fall gegen die Stirnseite der benachbarten Stulpschiene stößt und eine Bewegung des
Beschlages insgesamt blockiert.
[0012] Mit dieser erfinderischen Ausgestaltung des Verbindungselementes wird zum einen die
Fläche der möglichen Reibpartner minimiert und zum anderen wird erreicht, daß ein
einziges Verbindungselement für Rundbogenfenster mit unterschiedlichen engen oder
weiten Bögen Verwendung finden kann.
[0013] Sofern das erfinderische Verbindungselement, welches im Bereich seiner Enden als
Zylinderbohrungen ausgeführte Kupplungsmittel aufweist, in die Kupplungsbolzen der
Treibstangen eingreifen, überhaupt mit dem Nutgrund der Beschlagnut in Kontakt kommt,
weil es auf den Kupplungsbolzen frei in der Beschlagnut gehalten ist, können die äußeren
Enden des Verbindungselements vorteilhafterweise als Gleitauf-lager ausgeführt und
zu diesem Zweck optimiert ausgebildet sein. Vorteilhaft ist hier eine Ausführungsform
mit einer balligen oder einer zylindrischen Ausgestaltung der Enden der Verbindungselemente.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfinderischen Verbindungselementes weist
dieses in seinem Mittelteil ein Langloch auf, welches im Einbauzustand des Verbindungselementes
von den Befestigungsmitteln der im nicht eingebauten Zustand gerade ausgebildeten
und im Einbauzustand elastisch an die Rundbögen der Flügelrahmen angeformten Beschläge
durchgriffen ist.
[0015] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Verbindungselement in Seitenansicht im Teilschnitt,
- Fig. 2
- ein Verbindungselement gemäß Fig. 1 in einer Draufsicht
- Fig. 3 - Fig. 5
- das Verbindungselement der Fig. 1 + 2 in Beschlagnuten von Rundbogenfenstern verschiedener
Radien,
- Fig. 6
- eine Zusammenstellungszeichnung beteiligter Beschlagelemente und
- Fig. 7
- eine Darstellung der Verteilung von Schließbolzen in Abhängig keit der Radien unterschiedlicher
Rundbogenfenster.
[0016] Das Verbindungselement 1 besteht aus einem flachen, streifenförmigen Körper, der
über seine Länge bogenförmig gekrümmt ausgebildet ist.
[0017] Der Krümmungsradius 10 des Verbindungselementes 1 weist dabei ein Maß auf, das zwischen
dem kleinsten Krümmungsradius 15 und dem größten Krümmungsradius 17 von stufenförmigen
Beschlagnuten 8 von Rundbogenfenstern liegt, in denen es Verwendung finden soll. Das
Verbindungselement 1 besitzt ein stegförmiges Mittelteil 2, in dem ein Langloch 3
eingebracht ist, durch das sich in Einbaulage Befestigungsmittel der dort aneinander
angrenzenden Stulpschienen 12 durch die Treibstangen 13 hindurch bis in den Flügelrahmen
hindurch erstrecken.
[0018] Im Bereich seiner Enden 14 weist das Verbindungselement 1 radial sich erstreckende
Bolzenaufnahmen 5 für Kupplungsbolzen 6 auf, die an den Treibstangen 13 vernietet
angeordnet sind. Das Mittelteil 2 ist gegenüber den Enden 14 in seiner Dicke zurückgenommen
und die äußeren Bereiche der Enden 14 des Verbindungselementes 1 mit sich nach innen
erstreckenden zylindrischen Gleitauflagern 7 versehen, so daß im freien Raum 9 unterhalb
der Treibstange 13 der Beschlagnut 8 unterhalb des Mittelteils 2 des Verbindungselements
1 und dem Nutgrund 11, selbst bei der Verwendung des Verbindungselementes 1 in einem
Rundbogenfenster mit einem sehr kleinen Krümmungsradius 15, ein Luftspalt 18 aufrechterhalten
wird.
[0019] Durch die starre Ausbildung des mit einem Krümmungsradius 10 versehenen Verbindungselements
1 wird an der Verbindungsstelle 20 eine weitgehend reibungsfreie Übertragung der Längsbewegung
einer Treibstange 13 eines ersten Beschlages auf die Treibstange 13 eines zweiten
Beschlages verlustfrei verwirklicht. Die Verteilung von Schließbolzen 19 über den
Umfang eines Rundbogens eines Rundbogenfensters kann so über einen weiten Bereich
des Umfanges oder bei Ankopplung eines weiteren Beschlagabschnittes mit einem weiteren
Verbindungselement 1, um den gesamten Bogenumfang herum oder auch darüber hinaus erfolgen.
1. Verbindungselement für in einer Beschlagnut eines Rundbogenfesters unter benachbarten
Stulpschienen beweglich geführten Treibstangen, aus einem über seine Längsachse zug-
und drucksteifen Bauteil, das aneinander angrenzende Treibstangen zur Bewegungsübertragung
über an seinen Enden angeordnete Bolzenverbindungen zusammenkuppelt, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungselement (1) aus einem biegesteifen Körper besteht, der über seine
Länge bogenförmig gekrümmt ausgebildet ist.
2. Verbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es unterhalb der Treibstange
(13) in einem freien Raum (9) der Beschlagnut (8) angeordnet ist und einen Querschnitt
aufweist, der geringfügig kleiner ist als der Querschnitt des freien Raumes (9) der
Beschlagnut (8) und daß das Verbindungselement (1) einen Krümmungsradius (10) aufweist,
der dem der Beschlagnut (8) eines Rundbogenfensters entspricht.
3. Verbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es unterhalb der Treibstange
(13) in einem freien Raum (9) der Beschlagnut (8) angeordnet ist und einen Querschnitt
aufweist, der im Mittelteil (2), zwischen als Kupplungsstücken (4) ausgebildeten Enden
(14) in seiner quer zur Längsrichtung und zur Breite radialen Dicke gegenüber diesen
Enden (14) zurückgenommen ist und daß das Verbindungselement (1) einen Krümmungsradius
(10) aufweist, der größer ist als der Krümmungsradius (15) eines Rundbogenfensters
mit einem engen Bogen und kleiner als der Krümmungsradius (16,17) eines Rundbogenfensters
mit einem flachen Bogen.
4. Verbindungselement nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Krümmungsradius (10) in Abhängigkeit von der Länge und der Dicke des Verbindungselements
(1) und den Abmessungen der Beschlagnut (8) so ausgebildet ist, daß bei der Verwendung
des Verbindungselements (1) in Rundbogenfenstern unterschiedlicher Radien (15,16,17)
zwischen dem Mittelteil (2) des Verbindungselements (1) und dem Nutgrund (11) der
Beschlagnut (8) ein Luftspalt (18) erzeugt ist.
5. Verbindungselement nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die äußeren Enden (14) des Verbindungselements (1) als Gleitauflager (7) ausgebildet
sind und im Einbauzustand des Verbindungselements (1) auf dem Nutgrund (11) der Beschlagnut
(8) aufliegen.
6. Verbindungselement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (14) des
Verbindungselements (1) zum Nutgrund (11) hin ballig ausgebildet sind oder quer zur
Längs- und Radialrichtung des Verbindungselements (1) einen zylindrischen Querschnitt
aufweisen und eine zum Nutgrund (11) gerichtete Oberfläche des zylindrischen Endes
(14) das Gleitauflager (7) bildet.
7. Verbindungselement nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß es aus Kunststoff oder Metall gefertigt ist.
8. Verbindungselement nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß es in seinem Mittelteil (2) ein Langloch (3) aufweist, welches im Einbauzustand
des Verbindungselements von Befestigungsmitteln zweier aneinander angrenzenden Stulpschienen
(12) durchgriffen ist.
9. Verbindungselement nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplungsstücke (4) des Verbindungselements (1) radial eingebrachte Zylinderbohrungen
(19) aufweisen, die sich im Einbauzustand mit Kupplungsbolzen (6) der Teibstangen
(13) im Eingriff befinden.