[0001] Die Erfindung betrifft einen Zyklonabscheider, insbesondere für die direkte Wärmeübertragung
von den heißen Abgasen einer Drehrohrofen-Zyklonschwebegas-Wärmetauscher-Anlage zur
Zementklinkerherstellung auf das Zementrohmehl, mit tangentialer Zuführung von Gas
und Rohmehl, Gutaustrag im unteren Zyklonbereich und mit einem zentral von oben in
den Zyklonabscheider hineinragenden und an der Zyklondecke aufgehängten, aus mehreren
Segmenten zusammengesetzten Tauchrohr für die Gasabführung, wobei die Tauchrohrsegmente
an ihrem oberen Ende durch Schraubenbolzen mit der durch Feuerfestauskleidung isolierten
Gasabzugsleitung lösbar verbunden sind.
[0002] Bei Anlagen zur Herstellung von Zementklinker aus Zementrohmehl wird das Rohmehl
durch Vorwärmen, Calcinieren, Sintern und Kühlen thermisch behandelt, wobei der Abgasstrom
der Sinterstufe und der Abluftstrom der Kühlstufe aus dem Klinkerkühler getrennt oder
gemeinsam in einer mit Brennstoff versorgten Calcinierstufe noch außerhalb des Sinterofens
zur Calcination des Rohmehls genutzt werden. Die Vorwärmstufe besteht in der Regel
aus mehreren übereinander angeordneten Schwebegas-Wärmetauscherzyklonen, die nacheinander
vom Zementrohmehl im kombinierten Gleich-/Gegenstrom zum heißen Abgas der Calcinierstufe
bzw. des Drehrohrofens durchwandert werden. Dabei wird das in der Calcinierstufe vorcalcinierte
Gutmaterial im untersten Zyklon des Zyklonschwebegas-Wärmetauschersystems vom Heißgas
abgetrennt und in den Drehrohrofen eingeführt. Es versteht sich, daß die Heißgaszyklone
des Zyklonschwebegas-Wärmetauscherstranges, insbesondere der unterste Zyklon, der
mit Heißgas und Heißmehl einer Temperatur von z. B. 700 bis 950°C in Berührung kommt,
einer hohen mechanischen, chemischen und thermischen Beanspruchung und damit einem
hohen thermochemischen und abrasiven Verschleiß ausgesetzt sind. Dies gilt insbesondere
für das zentral von oben in den Zyklonabscheider hineinragende Tauchrohr.
[0003] Es ist daher schon bekannt (DE-C-32 28 902), bei einem diesen hohen Beanspruchungen
ausgesetzten Zyklonabscheider das Tauchrohr aus mehreren Segmenten zusammenzusetzen
und die Tauchrohrsegmente mittels hakenförmiger Ausbildung an der Zyklondecke aufzuhängen
oder vermittels radial angeordneter Schraubenbolzen mit der durch eine Feuerfestauskleidung
isolierten Gasabzugsleitung des Zyklons lösbar zu verbinden, um Verformungen am Tauchrohrmantel
selbst bei hohen thermischen Wechselbelastungen zu vermeiden und im Verschleißfall
einzelne Tauchrohrsegmente mit verhältnismäßig geringem Zeit- und Arbeitsaufwand erneuern
zu können. Dabei waren aber die Schraubverbindungen der Tauchrohrsegmente nicht gegen
die thermochemischen Belastungen geschützt, mit der Folge, daß die Gefahr nicht ausgeschlossen
war, daß sich die Schraubverbindung nach einer gewissen Zeit löste, wonach bei fehlender
weiterer Sicherung das betreffende Tauchrohrsegment nach unten in den Zyklonabscheider
fallen kann.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, für Zementklinkerherstellungsanlagen
mit Zyklonschwebegas-Wärmetauschersystem einen Zyklonabscheider mit segmentiertem
Tauchrohr zu schaffen, bei dem die lösbare Tauchrohrsegment-Befestigung sicher ist
und sich durch eine hohe Standzeit auszeichnet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Kennzeichnungstells des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Charakteristisch für den erfindungsgemäßen Zyklonabscheider mit segmentiertem Tauchrohr,
bei dem die Tauchrohrsegmente an ihren oberen Enden durch etwa radial angeordnete
Schraubenbolzen mit der Zyklondecke bzw. mit der Zyklongasabzugsleitung lösbar verbunden
sind, ist, daß die Schraubenbolzen in um den Tauchrohrumfang verteilten Distanzbuchsen
angeordnet sind, die nach außen (d. h. radial außen liegend) jeweils wenigstens eine
fensterartige Öffnung zum Zutritt von Umgebungsluft als Kühlmedium für die Tauchrohrsegment-Befestigung
aufweisen. Mit dieser Konstruktion wird erreicht, daß die Schraubenbolzen die von
der Tauchrohrinnenseite her einwirkenden hohen Temperaturen, die bei Heißgas-Zyklonen
im unteren Bereich eines Zyklonschwebegas-Wärmetauschersystems einer Zementklinkerherstellungsanlage
ohne weiteres etwa 900°C betragen können, auf die durch die fensterartigen Öffnungen
der Distanzbuchsen zugängliche Umgebungsluft als Kühlluft gut ableiten können. Es
wäre auch möglich, den Innenraum der Distanzbuchsen mit den Schraubenbolzen durch
die fensterartigen Öffnungen hindurch mittels Gebläse oder dergleichen mit Zwangsbelüftung
zu versehen sowie ggf. auch mit einer Zuführung und Abführung sogar für ein flüssiges
Kühlmedium.
[0007] Dadurch, daß nach einem weiteren Merkmal der Erfindung der an der Tauchrohrinnenseite
in einer entsprechenden Ausnehmung des Tauchrohrsegments sowie in der Distanzbuchse
angeordnete Kopf der Schraubenbolzen jeweils durch einen Deckel abgedeckt ist, sind
die Schraubenbolzen von dieser Seite her gegen mechanische und thermochemische Beanspruchung
geschützt. Insgesamt ergibt sich dadurch eine hohe Standzeit der erfindungsgemäßen
lösbaren Befestigung der Tauchrohrsegmente eines thermochemisch hoch beanspruchten
Zyklonabscheiders besonders für die heißen Zonen eines Zyklonschwebegas-Wärmetauscherstranges.
[0008] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die Tauchrohrsegmente am oberen
Ende einen nach außen winkelförmig vorstehenden im Querschnitt hakenförmigen Vorsprung
aufweisen, mit dem die Tauchrohrsegmente in einen Steg eingreifen, der sich von der
Innenseite der Distanzbuchsen nach oben erstreckt. Diese kombinierte Befestigung der
Tauchrohrsegmente durch Einhängen und Verschrauben bietet ein hohes Maß an Sicherheit
der Befestigung. Außerdem wird die Montage erleichtert, wenn die Segmente zuerst eingehängt
werden, wodurch das Gewicht der Segmente abgesetzt wird, und wenn anschließend die
hängenden Tauchrohrsegmente ausgerichtet und verschraubt werden.
[0009] Zur Verbindung von je zwei nebeneinander und untereinander angeordneter Tauchrohrsegmente,
also von insgesamt vier Tauchrohrsegmenten kann nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
im Kreuzungs-Stoßbereich, in dem zwei nebeneinander benachbarte und zwei darunter
angeordnete Tauchrohrsegmente aneinandergrenzen, eine den Kreuzungs-Stoßbereich an
einer Seite der Segmente überdeckende Halteplatte angeordnet sein mit vier Querbolzen,
die durch vier entsprechende Löcher in den vier aneinandergrenzenden Ecken der Tauchrohrsegmente
hindurchgesteckt sind, wobei dann auf den hindurchgesteckten vier Querbolzen Querriegel
zur Sicherung der Halteplatte befestigt werden.
[0010] Die Erfindung und deren weitere Merkmale und Vorteile werden anhand des in den Figuren
schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0011] Es zeigt:
- Figur 1:
- einen Vertikalschnitt durch die erfindungsgemäße Tauchrohrsegment-Befestigung längs
der Linie I - I der Figur 2;
- Figur 2:
- die Seitenansicht auf die Tauchrohrsegment-Befestigung der Figur 1 gesehen von rechts,
und
- Figur 3:
- einen Horizontalschnitt durch die Tauchrohrsegment-Befestigung längs der Linie A -
A sowie ausschnittsweise längs der Linie B -B der Figur 2.
[0012] Figur 1 zeigt von einem Zyklonabscheider ausschnittsweise die Zyklondecke 10, die
innen mit einer Feuerfestauskleidung 11 versehen ist. In den Zyklon münden tangential
Heißgas und Zementrohmehl einer Anlage zur Herstellung von Zementklinker ein. Für
die Gasabführung ragt zentral von oben in den Zyklonabscheider ein Tauchrohr hinein,
das aus einer Vielzahl von Segmenten zusammengesetzt und an der Zyklondecke 10 aufgehängt
ist. So sind in Figur 2 zwei nebeneinander angeordnete Tauchrohrsegmente 12 und 13
zu sehen, an denen unten wiederum die weiteren Tauchrohrsegmente 14 und 15 usw. angehängt
sind. Von der Zyklondecke 10 geht zentral nach oben die innen mit einer Feuerfestauskleidung
16 ausgestattet Gasabzugsleitung 17 ab.
[0013] Die Tauchrohrsegmente 12, 13 etc. der obersten um den Tauchrohrumfang verteilten
Reihe weisen einen nach außen winkelförmig vorstehenden Vorsprung 18 auf, mit dem
die Tauchrohrsegmente in einen Steg 19 eingreifen, der sich von der Innenseite von
Distanzbuchsen 20 nach oben erstreckt. Die Distanzbuchsen 20 sind um den Tauchrohrumfang
verteilt auf der Zyklondecke 10 aufgelagert, an der Gasleitung 17 befestigt und etwa
radial zum Tauchrohrzentrum angeordnet. In den Distanzbuchsen 20 ist jeweils ein etwa
radial angeordneter Schraubenbolzen 21 angeordnet, mit dem das Tauchrohrsegment 12
mit der isolierten Gasabzugsleitung 17 lösbar zu verbinden ist.
[0014] Zur Montageerleichterung werden die Tauchrohrsegmente 12 etc. zunächst mittels ihrer
hakenförmigen Vorsprünge 18 in den Distanzbuchsen 20 bzw. deren Stegen 19 eingehängt,
wodurch das Gewicht der Segmente abgesetzt wird. Anschließend werden die Segmente
ausgerichtet und verschraubt.
[0015] Erfindungsgemäß haben die um den Tauchrohrumfang verteilten Distanzbuchsen 20, in
denen die Schraubenbolzen 21 angeordnet sind, jeweils wenigstens eine nach außen fensterartige
Öffnung 22 zum Zutritt von Umgebungsluft als Kühlmedium für die Tauchrohrsegment-Befestigung.
Auf diese Weise können die Schraubenbolzen 21 die von der Tauchrohrinnenseite einwirkenden
hohen Temperaturen gut nach außen an die Umgebungsluft ableiten. Hinzu kommt, daß
der Kopf der Schraubenbolzen 21, der an der Tauchrohrinnenseite in einer entsprechenden
Ausnehmung des Tauchrohrsegments 12 etc. sowie in der Distanzbuchse 20 angeordnet
ist, jeweils durch einen Deckel 23 abgedeckt ist, der die lösbare Befestigung der
Tauchrohrsegmente gegen die hohe thermochemische Beanspruchung schützt. Der Deckel
23 kann nach seiner Montage noch durch eine Heftschweißnaht am Tauchrohrsegment 12
etc. gesichert sein. Jedenfalls ist die erfindungsgemäße Tauchrohrsegmentbefestigung
durch eine hohe Standzeit gekennzeichnet.
[0016] In Figur 1 ist noch zu sehen, daß die Schraubenbolzen 21 einen verdickten Kopf 24
haben, der in eine Ausnehmung einer Kappe 25 eingelassen ist, mittels welcher das
Tauchrohrsegment 12 an die Innenseite der Distanzbuchsen 20 bzw. an deren Innensteg
19 spannbar ist. Die Schraubenbolzen 21 weisen am radial außen liegenden Ende Muttern
26 auf, mittels denen sie über Tellerfedern 27 und über eine Scheibe 28 am Außenumfang
der Distanzbuchsen 20 abgestützt sind.
[0017] Im Kreuzungs-Stoßbereich, in dem jeweils zwei nebeneinander benachbarte und zwei
darunter angeordnete Tauchrohrsegmente (12, 13, 14, 15) aneinandergrenzen, kann eine
den Kreuzungs-Stoßbereich an einer Seite der Segmente abdeckende Halteplatte 29 angeordnet
sein mit vier Querbolzen 30, 31, 32 ,33, die durch vier entsprechende Löcher in den
vier aneinandergrenzenden Ecken der Tauchrohrsegmente hindurchgesteckt sind, wobei
auf den hindurchgesteckten vier Querbolzen Querriegel 34, 35 zur Sicherung der Halteplatte
29 befestigt sind. Die Querriegel 34, 35 können wie gezeichnet vertikal angeordnet
sein, aber auch horizontal oder diagonal. Die Außenkontur der Halteplatte 29 kann
viereckig, quadratisch, rund etc. sein, und sie kann zentral auch eine Ausnehmung
36 aufweisen, z. B. ein rundes Loch, was zur Gewichtsersparnis bei der Halteplatte
29 beiträgt. Die unterste Reihe der Tauchrohrsegmente ist unten zweckmäßigerweise
nur mit Querriegeln 37 stabilisiert.
1. Zyklonabscheider, insbesondere für die direkte Wärmeübertragung von den heißen Abgasen
einer Drehrohrofen-Zyklonschwebegas-Wärmetauscher-Anlage zur Zementklinkerherstellung
auf das Zementrohmehl, mit tangentialer Zuführung von Gas und Rohmehl, Gutaustrag
im unteren Zyklonbereich und mit einem zentral von oben in den Zyklonabscheider hineinragenden
und an der Zyklondecke (10) aufgehängten, aus mehreren Segmenten zusammengesetzten
Tauchrohr für die Gasabführung, wobei die Tauchrohrsegmente (12, 13) an ihrem oberen
Ende durch Schraubenbolzen (21) mit der durch Feuerfestauskleidung isolierten Gasabzugsleitung
(17) lösbar verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenbolzen (21) in um den Tauchrohrumfang verteilten Distanzbuchsen
(20) angeordnet sind, die nach außen jeweils wenigstens eine fensterartige Öffnung
(22) zum Zutritt von Umgebungsluft als Kühlmedium für die Tauchrohrsegment-Befestigung
aufweisen.
2. Zyklonabscheider nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der an der Tauchrohrinnenseite in einer entsprechenden Ausnehmung des Tauchrohrsegments
(12) sowie in der Distanzbuchse (20) angeordnete Kopf der Schraubenbolzen (21) jeweils
durch einen Deckel (23) abgedeckt ist.
3. Zyklonabscheider nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenbolzen (21) einen verdickten Kopf (24) haben, der in eine Ausnehmung
einer Kappe (25) eingelassen ist, mittels welcher das Tauchrohrsegment (12) an die
Innenseite der Distanzbuchse (20) spannbar ist.
4. Zyklonabscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenbolzen (21) am radial außen liegenden Ende Muttern (26) aufweisen,
mittels denen sie über Tellerfedern (27) am Außenumfang der Distanzbuchsen (20) abgestützt
sind.
5. Zyklonabscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tauchrohrsegmente (12), (13) am oberen Ende einen nach außen winkelförmig
vorstehenden Vorsprung (18) aufweisen, mit dem die Tauchrohrsegmente in einen Steg
(19) eingreifen, der sich von der Innenseite der Distanzbuchsen (20) nach oben erstreckt.
6. Zyklonabscheider insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß im Kreuzungs-Stoßbereich, in dem jeweils zwei nebeneinander benachbarte und zwei
darunter angeordnete Tauchrohrsegmente (12, 13, 14, 15) aneinandergrenzen, eine den
Kreuzungs-Stoßbereich an einer Seite der Segmente abdeckende Halteplatte (29) angeordnet
ist mit vier Querbolzen (30, 31, 32, 33), die durch vier entsprechende Löcher in den
vier aneinandergrenzenden Ecken der Tauchrohrsegmente hindurchgesteckt sind, und daß
auf den hindurchgesteckten vier Querbolzen Querriegel (34, 35) zur Sicherung der Halteplatte
(29) befestigt sind.