(19)
(11) EP 0 962 262 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.12.1999  Patentblatt  1999/49

(21) Anmeldenummer: 99110276.5

(22) Anmeldetag:  27.05.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B07B 1/52, B07B 1/54
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 04.06.1998 DE 19825617

(71) Anmelder: Filip GmbH Müllereinbürsten
33330 Gütersloh (DE)

(72) Erfinder:
  • Filip, Dieter
    33330 Gütersloh (DE)

   


(54) Vorrichtung zur Siebrahmen- und Bodenreinigung eines Siebkastens


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Siebrahmen- und Bodenreinigung eines Siebkastens einer Siebmaschine, insbesondere Plansichter, im folgenden Doppelreiniger genannt.
Dieser neue Doppelreiniger hat die Aufgabe, die Reinigungsleistung am Siebrahmen und Siebboden zu verbessern und zu erhöhen.
Aufgrund von Kreisschwingbewegungen des Plansichters reinigt der frei bewegliche Doppelreiniger in seiner vorgeschlagenen dreieckigen Form und Ausführung mit seinen Reinigungselementen den wellgitterfreien Siebrahmen und Boden, innerhalb der Siebfeldbegrenzungen im Siebkasten.
Die dabei erzielte gleichzeitige und intensive Art der Reinigungswirkung mit dem gesamten Umfangsbereich des Doppelreinigers erhöht die Siebleistung und den Durchsatz eines Plansichters.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Siebrahmen- und Bodenreinigung eines Siebkastens einer Siebmaschine, insbesondere Plansichter, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1, im folgenden Doppelreiniger genannt.
Bekannt aus EP 0694341 A1 sind Plansichter mit wellgitterfreien Siebrahmen und deren armige Reiniger.
Im täglichen Mühlenbetrieb unter Arbeitsbedingungen wurde jedoch gefunden, daß die bekannte Reinigerausführung nur wenig wirksam ist, infolge einer kippend-wechselnden Reinigung von Siebgewebe oder Siebboden nach dem Zufallsprinzip, Weiterhin findet zwischen den Armen des Reinigers überhaupt keine Reinigung statt. Die Reinigungsleistung dieser Reinigertypen ist daher nicht zufriedenstellend; besonders jedoch, wenn klebrige und/oder feuchte Produkte im Plansichter gesiebt werden und am Siebgewebe und Siebboden haften bleiben.
Es besteht daher ein Bedarf nach einer besseren und gleichzeitigen Reinigungsleistung am Siebgewebe und Siebboden, der die beschriebenen Nachteile des Standes der Technik verbessern und die Siebleistung sowie den Durchsatz eines Plansichters erhöhen soll.

[0002] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist gekennzeichnet durch die Kombination der Merkmale wie im Patentanspruch 1 angegeben. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
In Kenntnis der erfindungsgemäßen Lösung sind auch deren Vorteile offenkundig. Aufgrund von Kreisschwing Bewegungen des Plansichters wird der Doppelreiniger innerhalb der Siebfeldbegrenzungen im Siebrahmen/Siebkasten ständig in jede Richtung reinigend bewegt. Dazu trägt die vorgeschlagene dreieckige Form der beiden Reinigungskörper bei, mit nach außen gekrümmten Schenkeln und herausragenden Reinigungselementen am gesamten, äußeren Unfangsbereich wie zum Beispiel Noppen und/oder Borsten auf jeweils einer Flächenseite, wobei die Reinigungselemente des oberen Reinigungskörper das Siebgewebe reinigen und die Reinigungselemente des unteren Reinigungskörper den Siebboden. Der obere Reinigungskörper hat auf seiner Unterseite einen mittig angeformten, zapfenartigen Fuß zur Erzeugung von Kipp- und Taumelbewegungen, der in eine Öffnung des auf dem Siebboden aufliegenden Reinigungskörpers eingeführt wird und bis zum Siebboden reicht. Durch die Plansichterbewegung wird ein gleichzeitiges Reinigen beider Reinigungskörper erreicht, indem der obere Reinigungskörper mit seinen Reinigungselementen durch die Kipp-und Taumelbewegungen einen ständigen Klopf- und Wischeffekt am Siebgewebe erzeugt und es dadurch sehr wirkungsvoll und sauber reinigt und der untere Reinigungskörper mit seinen Reinigungselementen einen ständigen Reinigungskontakt auf dem Siebboden ausübt. Ein Kernpunkt der Erfindung ist die gleichzeitige intensive Reinigungswirkung des Doppelreinigers mit seinem gesamten äußeren Umfangsbereich aufgrund seiner Form. Ein weiterer Kernpunkt ist der untere Reinigungskörper mit seinen Reinigungselementen. Durch ihre Vielzahl wird eine perfekte Reinigungswirkung auf dem Siebboden und in den Austragungsschlitzen erreicht. Gleichzeitig sorgt der untere Reinigungskörper für einen guten und schnellen Abtransport des durchgefallenen Siebgutes.
Die Gesamthöhe des Doppelreinigers ist etwas geringer als die Distanz vom Siebboden bis zum Siebgewebe. Auch ist die Gesamthöhe des unteren Reinigungskörper geringer, als die Länge des zapfenartigen Fußes an der Unterseite des oberen Reinigungskörpers.

[0003] Der Doppelreiniger wird vorzugsweise aus einem flexiblen Kunststoffmaterial hergestellt. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt; vielmehr sind im Rahmen des Schutzumfanges andere Ausführungsformen der Erfindung möglich.

[0004] So kann zum Beispiel, je nach Art und Konstruktion des Siebkastens, einer der beiden Reinigungskörper noch eine zusätzliche, nach außen über den Reinigerrand vorstehende Räumnase besitzen.
Auch können die Seiten (Schenkel) des Dreiecks gerade, oder auch unterschiedlich lang sein.

[0005] Obwohl einzelne Merkmale, wie zum Beispiel die Dreieckform, aus verschiedenen Patentanmeldungen bekannt sind, ergeben sich aufgrund der Erfindung (die Kombination aller Merkmale) ein bisher nicht bekannter Reinigungseffekt eines wellgitterfreien Siebkastens.
Praxisversuche mit den neuen Doppelreinigern haben gezeigt, daß sich die einzelnen Merkmale der Erfindung in besonders vorteilhafter Weise gegenseitig fördern und ergänzen.

[0006] In der Folge wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen gezeigt.
Auf der linken Seite in Draufsicht und auf der jeweils rechten Seite in Seitenansicht.
Fig. 1
zeigt den oberen Reinigungskörper 1 mit Reinigungselementen 2 zum Beispiel Borsten, mit Öffnungen 3 für den Durchfall des Siebgutes und mit dem zapfenartigen Fuß 4 zur Erzeugung von Kipp- und Taumelbewegungen
Fig. 2
zeigt den unteren Reinigungskörper 1 mit Reinigungselementen 2 zum Beispiel Noppen, mit Öffnungen 3 für den Durchfall des Siebgutes und mit Öffnung 5 zur Aufnahme des zapfenartigen Fußes des oberen Reinigungskörpers.



Ansprüche

1. Vorrichtung zur Siebrahmen- und Bodenreinigung eines Siebkastens einer Siebmaschine, insbesondere Plansichter, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:

a) daß die Vorrichtung aus zwei lose ineinander/miteinander verbundenen Reinigungskörpern besteht, welche beide gleichzeitig und ständig Siebrahmen und Siebboden reinigen und

b) daß die Reinigungskörper von scheibenförmiger Gestalt sind und

c) daß eine Fläche jedes Reinigungskörpers in ihrem Umfangsbereich eine Vielzahl herausragender Reinigungselemente aufweist, zur Reinigung des Siebgewebes und/oder des Siebbodens und

d) daß die Reinigungselemente aus Natur- und/oder Kunstborsten bestehen und

e) daß die Reinigungselemente Kunststoff-Anformungen (Noppen) sind und

f) daß die untere Fläche des oberen Reinigungskörpers einen zapfenartigen Fuß hat, zur Erzeugung von Kipp- und Taumelbewegungen und

g) daß der untere Reinigungskörper eine Öffnung hat, zur Aufnahme des zapfenartigen Fußes des oberen Reinigungskörpers und

h) daß die Reinigungskörper Öffnungen haben, für den Durchfall des Siebgutes und

i) daß die Reinigungskörper aus flexiblem Kunststoffmaterial hergestellt sind.


 
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Reinigungskörper von gleicher Größe und Gestalt eines Dreiecks sind.
 
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Reinigungskörper von gleicher Größe und Gestalt eines Rechtecks sind.
 
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Reinigungskörper von gleicher Größe und Gestalt eines Quadrates sind.
 
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Reinigungskörper von gleicher Größe und Gestalt eines Rhombus sind.
 
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Reinigungskörper von gleicher Größe und Gestalt eines Kreises sind.
 
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Reinigungskörper von unterschiedlicher Größe und verschiedener Gestalt, gemäß Anspruch 2-6, kombinierbar sind.
 




Zeichnung