[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Verbund-Rohres aus Metall,
das eine von einem äußeren nahtlosen Rohr ummantelte rohrartige Einlage aufweist,
wobei Einlage und äußeres Rohr teleskopartig ineinandergesteckt und dann durch Ziehen
radial zusammengepreßt werden, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundrohres
aus Metall, das durch Ziehen radial zusammengepreßt wird; weiterhin betrifft die Erfindung
nach den Verfahren hergestellte Verbund-Rohre und die Verwendung solcher Verbund-Rohre.
[0002] Aus der EP 0 445 904 A2 ist ein Verfahren zur Herstellung eines metallischen, dickwandigen
Hochdruckrohres bekannt, bei dem zunächst zwei in den Querschnittsabmessungen unterschiedliche
Vorrohre teleskopartig ineinander gesteckt und dann durch Kaltziehen radial zusammengedrückt
werden; die Umformung erfolgt vorzugsweise durch ein Ziehen mit Innenwerkzeug, bei
der die Wanddickenreduzierung insbesondere des Innenrohres einen hohen Anteil an der
jeweiligen Gesamtverformung hat, wobei die Vor-Rohre im kaltverfestigten Zustand mit
geringem Spiel ineinandergeschoben werden und das so erzeugte Doppelwandrohr zunächst
wärmebehandelt und anschließend mindestens einmal kalt gezogen wird; nach dem letzten
Kaltzug erfolgt eine Endwärmebehandlung, wobei der nach der ersten Wärmebehandlung
des erzeugten Doppelwandrohres folgende erste Kaltzug als Ziehen mit einem Innenwerkzeug
durchgeführt wird. Als problematisch erweist sich die Herstellung eines solchen Verbundrohres
insbesondere im Miniaturbereich, wobei der Innendurchmesser beispielsweise bei 2,5
mm liegen und der äußere Durchmesser bei 4 mm liegen soll; insbesondere erweist es
sich als problematisch, das Innenrohr mit einer zusätzlichen Beschichtung zu versehen,
die beispielsweise eine Funktion zur Strahlungsführung mittels Reflexion wahrnehmen
kann, wie es beispielsweise aus der DE 36 05 737 A1 bekannt ist. In der Praxis würde
dies beispielsweise zu einer verhältnismäßig aufwendigen nachträglichen Galvanisierung
der inneren Oberfläche des Verbundrohres fuhren.
[0003] Aus DE-PS 597 120 ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Rohren aus Blechstreifen
bekannt, bei der das Blech über einen zylindrischen Dorn durch eine Matrize hindurch
gezogen wird; die Matrize ist derart ausgebildet, daß das Blech - beginnend von seiner
Längsmittellinie - fortschreitend auf den Durchmesser des Dorns umgebogen wird.
[0004] Weiterhin ist aus der DE 36 30 625 C2 ein Verfahren zur Herstellung eines im Inneren
mit einer Zinkschicht versehenen Rohres zur Anwendung in der Kälte- und Automobilindustrie
bekannt, bei dem ein Blechband einseitig galvanisch verzinkt und anschließend zu einem
Schlitzrohr mit innenliegender Zinkschicht verformt wird; anschließend wird dieses
Schlitzrohr unter Einsatz von Gleichstrom oder niederfrequentem Strom zwischen einer
Schweißrolle und einer rotierenden Schweißelektrode bei ausreichender Spülung der
Schweißzone mit Inertgas verschlossen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, die Herstellung von Verbundrohren mit kleinem Durchmesser
von beispielsweise 2 bis 10 mm und einer Länge von 0,5 bis zu 6 m anzugeben; zusätzlich
sollen die Rohre eine spiegelnde Innenoberfläche aufweisen, um sie beispielsweise
für die Strahlungsführung von Infrarotstrahlung mittels Reflexion eines Teiles der
Strahlung einsetzen zu können; darüberhinaus soll ein Verbundrohr mit erhöhter Stabilität
und nahtlos geschlossenem Außenmantel angegeben werden.
[0006] Die Aufgabe wird für ein erstes Verfahren dadurch gelöst, daß in einem
ersten Schritt ein Metall-Band, das auf wenigstens einer Bandseite eine Beschichtung aus Edelmetall
aufweist, so in der Ziehvorrichtung mit feststehendem Innendorn geführt wird, daß
die beschichtete Bandseite die Innenfläche der zu erstellenden rohrförmigen Einlage
bildet, wobei das Metall-Band mit einem Ende in einen gegenüber der Ziehvorrichtung
beweglichen Ziehschlitten eingespannt und durch Bewegung des Ziehachlittens zu der
rohrartigen Einlage gebogen wird, wobei die Breite des Bandes zumindest näherungsweise
dem mittleren Umfang der rohrartigen Einlage entspricht;
in einem zweiten Schritt wird der als rohrförmige Einlage geformte Rohling mit Beschichtung aus Edelmetall
in das äußere Rohr eingeschoben;
weiterhin werden in einem dritten Schritt die ineinander geschobenen Rohre zusammen mit jeweils einem Ende in den Ziehschlitten
eingespannt und mittels Ziehmatrize mit feststehendem Innendorn gemeinsam auf Endmaß
gezogen, wobei durch radiales Zusammenpressen das äußere Rohr und die rohrartige Einlage
über Preß-Sitz miteinander verbunden werden.
[0007] Als besonders vorteilhaft erweist sich das besonders einfache und konstengünstige
Herstellverfahren, wobei gleichzeitig eine hohe Stabilität des Verbundrohres erzielt
wird.
[0008] In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird im ersten Schritt die rohrförmige
Einlage zu einem Einlagerohr so geformt, daß dessen Rohrmantel einen nahezu geschlossenen
Spalt entlang der Rohrlängsachse aufweist; hierbei erweist es sich als vorteilhaft,
daß aufgrund des nahezu geschlossenen Spaltes praktisch keine Dämpfungsverluste in
der Übertragung der Strahlung mittels Reflexion auf der Beschichtung des Rohrinneren
auftreten, sofern eine Verwendung zur Temperaturmessung gemäß der eingangs genannten
DE 36 05 737 beabsichtigt ist.
[0009] Im ersten Schritt wird ein Metallband mit einer Dicke im Bereich von 0,1 bis 0,8
mm und einer Breite im Bereich von 6 bis 30 mm zu einem Einlagerohr gebogen, wobei
im zweiten Schritt die rohrförmige Einlage mit einer Länge im Bereich von 0,5 m bis
zu 6 m in das bereits als Rohling vorgefertigte, nahtlose äußere Rohr eingeschoben
wird; der Innendurchmesser des äußeren Rohres ist dabei geringfügig größer als der
Außendurchmesser des einzubringenden Einlagerohres.
[0010] Hierbei handelt es sich um eine verhältnismäßig einfache Handhabung, die sich vorteilhafterweise
auch durch einfache fachmännische Maßnahmen automatisieren läßt.
[0011] Im Verfahren wird ein Metallband eingesetzt, das auf wenigstens einer Bandseite eine
Beschichtung aus Edelmetall - vorzugsweise Gold - aufweist, wobei das Band so in der
Ziehvorrichtung geführt wird, daß die beschichtete Bandseite die spätere Innenfläche
der zu erstellenden rohrförmigen Einlage bildet.
[0012] Hierbei erweist es sich als besonders vorteilhaft, daß ein bereits vorgefertigtes
mit Edelmetall/Goldbeschichtung versehenes Metallband eingesetzt werden kann, welches
ohne spätere zusätzliche galvanische Verfahren bereits die für optimale Reflexionseigenschaften
erforderliche Oberfläche aufweist. Dabei läßt sich auch ein verhältnismäßig sparsamer
Verbrauch von Edelmetall im Beschichtungsverfahren erzielen. Die Beschichtung kann
durch Galvanisieren, Walzplattieren oder Sputtertechnik - vorzugsweise einseitig -
aufgebracht werden.
[0013] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des dritten Verfahrensschrittes wird der Durchmesser
sowohl der rohrartigen Einlage als auch des äußeren Mantelrohres um 5 bis 50 Prozent
- vorzugsweise um 10 bis 30 Prozent - verringert; aufgrund der radialen Pressung läßt
sich eine optimale Oberfläche der Edelmetall- bzw. Goldbeschichtung des Einlagerohres
erzielen.
[0014] Somit läßt sich eine optimale Stabilität des Verbundrohres mit einer optimalen optischen
Qualität vorteilhafterweise kombinieren.
[0015] Die Aufgabe wird für ein zweites Verfahren zur Herstellung eines Verbund-Rohres aus
Metall, das durch Ziehen radial zusammengepreßt wird, dadurch gelöst, daß ein Metall-Band
mit wenigstens einer mit Edelmetall beschichteten Bandseite in eine Ziehmatrize einer
Ziehvorrichtung mit feststehendem Innendorn eingebracht, mit einem Ende in einen gegenüber
der Ziehvorrichtung beweglichen Ziehschlitten eingespannt und durch Bewegung des Ziehschlittens
zu einem Verbund-Rohr mit nahezu geschlossenem Längsspalt gebogen wird, wobei die
Breite des Bandes zumindest näherungsweise dem mittleren Umfang der rohrartigen Einlage
entspricht und das Metall-Band so in der Ziehvorrichtung geführt wird, daß die beschichtete
Bandseite die Innenfläche des zu erstellenden Verbund-Rohrs bildet. Auch beim zweiten
Verfahren kann die Beschichtung des Metallbandes durch Galvanisieren, Walzplattieren
oder Sputtertechnik aufgebracht werden.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung des zweiten Verfahrens wird ein Metall-Band mit
einer Dikke im Bereich von 0,1 bis 0,8 mm und einer Breite im Bereich von 6 bis 30
mm zu dem Verbund-Rohr gebogen; das Verbundrohr wird vorzugsweise in einer Länge bis
zu 6 m gezogen.
[0017] Als vorteilhaft erweist sich das zweite Verfahren im Hinblick auf gute Oberflächenqualität
der Rohr-Innenseite und auf die kostengünstige Herstellung des Verbundrohres.
[0018] Die Aufgabe wird für ein Verbundrohr aus einem Einlagerohr und einem äußeren, nahtlosen
Mantelrohr die durch einen Ziehvorgang nach dem ersten Verfahren (gemäß Anspruch 1
bis 5) zu einem einzigen Verbundrohr radial zusammengepreßt sind, dadurch gelöst,
daß das Einlagerohr einen längs der Rohrachse verlaufenden nahezu geschlossenen Spalt
aufweist.
[0019] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verbundrohres liegt der Innendurchmesser
im Bereich von 1,5 bis 9 mm und sein äußerer Durchmesser im Bereich von 2 bis 10 mm;
die innere Beschichtung mit Edelmetall bzw. Gold weist eine Dicke von mindestens 0,1
µm auf, wobei sich die optische Qualität der reflektierenden Beschichtung durch den
im dritten Schritt vorgenommenen Ziehvorgang mit radialer Pressung erheblich verbessern
läßt. Als Werkstoff für die rohrförmige Einlage (Einlagerohr) haben sich Buntmetalle
(Messing oder Kupfer), Edelmetall oder Edelstahl als besonders geeignet erwiesen;
als Werkstoff für das äußere, nahtlose Rohr sind Buntmetalle (Kupfer oder Messing)
oder Edelstahl besonders geeignet, wobei es sich hierbei um verhältnismäßig preisgünstige
Werkstoffe handelt.
[0020] Die Ausführungsform eines nach den Ansprüchen 6 bis 9 hergestellten Verbundrohres
ist verhältnismäßig kostengünstig herzustellen; sie ist insbesondere zur Strahlungsführung
mittels Reflexion an der inneren Oberfläche des Verbundrohres geeignet.
[0021] Die Aufgabe wird hinsichtlich einer Verwendung des Verbundrohres zur Übertragung
von Strahlung entlang der Rohrachse durch Reflexion wenigstens eines Teils der Strahlung
an der inneren Oberfläche des Verbundrohres gelöst; in einer bevorzugten Verwendung
wird das Verbundrohr zur Übertragung von Wärmestrahlung für die Temperaturmessung
eingesetzt, wie es aus der DE 36 05 737 A1 bekannt ist.
[0022] Ein wesentlicher Vorteil der Edelmetall enthaltenden Beschichtung auf der Innenseite
des Verbundrohres ist in der konstanten, temperaturunabhängigen Reflexionseigenschaft
zu sehen.
[0023] Im folgenden ist der Gegenstand der Erfindung anhand der Figuren 1a, 1b, 1c sowie
2a, 2b und 2c näher erläutert.
Figur 1a zeigt ausschnittsweise im Längsschnitt einen Teil einer Ziehvorrichtung,
der ein Metallband als Vormaterial zur Bildung einer rohrförmigen Einlage bzw. eines
Verbundrohres zugeführt wird;
Figur 1b zeigt einen Querschnitt durch die rohrförmige Einlage bzw. das Verbundrohr
gemäß Schnittebene AA (nach Figur 1a), wobei die Innenseite mit einer Beschichtung
versehen ist;
Figur 1c zeigt eine rohrförmige Einlage im Querschnitt entlang der Schnittebene AA,
wobei diese jedoch keine innere Beschichtung aufweist;
Figur 2a zeigt eine der Figur 1a entsprechende Ziehvorrichtung zur Bildung eines Verbundrohres
aus der rohrförmigen Einlage und einem aufgeschobenen äußeren nahtlosen Mantelrohr;
Figur 2b zeigt einen vergrößerten Querschnitt durch das Verbundrohr entlang der Schnittebene
AA (nach Figur 2a);
Figur 2c zeigt die im Prinzip bekannte Strahlungsführung mittels eines mit innerer
Reflexionsschicht versehenen Verbundrohres, wobei die Strahlungsführung bereits in
der DE 36 05 737 A1 beschrieben ist.
[0024] Gemäß Figur 1a weist die teilweise dargestellte Ziehvorrichtung 1 einen entlang der
Ziehachse 3 angeordneten Ziehdorn 4 auf, welcher mittels Dornstange 5 und Dornhalterung
6 in der Ziehvorrichtung 1 stationär positioniert ist; im Einlaufsbereich des Metallbandes
2 ist eine Bandführung 11 vorgesehen, in der mit Pfeil 16 gekennzeichneten Bewegungsrichtung
des Metallbandes 2 folgt der konisch ausgebildete Einlaufbereich 7 der Zieh-Matrize
8, die mittels Matrizenhalterung 9, 10 stationär an der Ziehvorrichtung 1 positioniert
ist; mit Hilfe von Ziehdorn 4 und der ihn mit Abstand (Abstand ist auf die Dicke des
Metallbandes abgestimmt) umgebenden Zieh-Matrize 8 wird das Metallband 2 zu einem
Rohr bzw. rohrförmigen Einlage 12 gebogen. Der als rohrförmige Einlage ausgebildete
Teil des bereits erstellten Vormaterials ist an seinem vorderen Ende 13 in der Spannzange
14 eines Ziehschlittens 15 eingespannt. Die Transportrichtung des mittels nicht dargestelltem
Antrieb (Kettenantrieb, hydraulischer Antrieb) angetriebenen Ziehschlittens 15 erstreckt
sich entlang der Ziehachse 3. Metallband 2 befindet sich als massives oder beschichtetes
Vormaterial in einer für eine Vielzahl von Ziehvorgängen ausreichenden Menge auf einer
Vorratsspule 17, von der es chargenweise (der Rohrlänge entsprechend) abgewickelt
wird. Durch die Ziehbewegung in Richtung Pfeil 18 wird der Ziehschlitten 15 so weit
vorgeschoben, daß sich zwischen Ziehschlitten 15 und Matrize 8 ein Längenbereich von
ca. 0,5 m bis zu 6 m für den Rohling des Einlagerohrs bzw. der rohrförmigen Einlage
12 ergibt. Figur 1a ist zwecks besserer Übersicht in einer entlang der Längsachse
gestauchten Form dargestellt, so daß diese Figur keinesfalls als maßstäblich anzusehen
ist; die sich nach Verlassen der Matrize 8 ergebende rohrförmige Einlage 12 bzw. Einlagerohr
12 ist im Querschnitt entlang der Schnittebene AA in Figur 1b dargestellt, wobei diese
Figur auf eine rohrförmige Einlage 12 mit aufgebrachter Oberflächenbeschichtung 19
gerichtet ist; der nahezu geschlossene Längsspalt ist mit Ziffer 21 bezeichnet; als
Oberflächenbeschichtung ist vorzugsweise Gold vorgesehen, um beispielsweise eine optimale
Reflexion der in die rohrförmige Einlage bzw. in das spätere Verbundrohr eindringenden
Strahlung zu ermöglichen, sofern das Verbundrohr für pyrometrische Temperaturmessung
eingesetzt wird.
[0025] Die Ausführungsform nach Figur 1b eignet sich auch als Verbundrohr ohne zusätzliche
äußere Ummantelung, dessen Herstellung in den Ansprüchen 7 bis 9 beschrieben ist;
eine solche Anordnung ist insbesondere für pyrometrische Temperaturmessung geeignet.
[0026] Es ist jedoch auch möglich, auf die Oberflächenbeschichtung des Bandmaterials zu
verzichten, wie sich aus Figur 1c ergibt; ein solches unbeschichtetes Einlagerohr
kann als Vormaterial eines zu erstellenden Verbundrohres mit geschlossenem Außenmantel
für die Übermittlung eines Mediums, beispielsweise Gas bzw. als Kanal für ein Kühlmedium
eingesetzt werden; als vorteilhaft ist hierbei der Einsatz eines gegenüber dem jeweiligen
Medium beständigen Werkstoffes anzusehen.
[0027] Figur 2a zeigt wiederum Ziehvorrichtung 1 mit Ziehdorn 4, Dornstange 5 und Dornhalterung
6, wobei Ziehdorn 4 von einer Matrize 8 in Matrizenhalterung 9 mit Abstand (Abstand
ist auf die Wanddicken bzw. Endabmessung des zu erstellenden Verbundrohres abgestimmt)
umgeben ist. Als Vormaterial ist nunmehr das in einem äußeren nahtlosen Mantel-Rohr
20 eingesteckte Einlagerohr 12 vorgesehen, wobei beide Rohre mit ihren vorderen Enden
in der Spannzange 14 des Ziehschlittens 15 eingespannt sind. Durch Bewegung des Ziehschlittens
15 entlang der Ziehachse 3 in Richtung des Ziehpfeils 18 werden beide Rohre in radialer
Richtung zur Ziehachse 3 gesehen so zusammengepreßt, daß ein Verbundrohr 22 den Bereich
der Matrize 8 in Pfeilrichtung 18 verläßt; beim Zusammenpressen in radialer Richtung
auf dem Ziehdorn 4 wird die Oberflächenbeschichtung 19 stark geglättet, daß eine optimal
reflektierende innere Oberfläche erreicht wird. Die Oberflächenbeschichtung ist gemäß
Figur 2b mit Bezugsziffer 19 gekennzeichnet.
[0028] Figur 2c zeigt einen Längsschnitt des fertigen Verbundrohres; gemäß Figur 2c tritt
direkte Strahlung 25 entlang der Rohrachse 23 ein, welche ohne Reflexion das Verbundrohr
22 durchläuft; Streustrahlung 26 (wie sie beispielsweise auch anhand der DE 36 05
737 A1 beschrieben ist), tritt dagegen außerhalb der Rohrachse 23 ein und wird mehrfach
an der Oberflächenbeschichtung 19 innerhalb des Rohres reflektiert und tritt am Rohrende
24 in eine hier nicht dargestellte Detektoreinrichtung aus; als Detektoreinrichtung
kann sich beispielsweise ein Pyrometer zur berührungsfreien Temperaturmessung eignen.
1. Verfahren zur Herstellung eines Verbund-Rohres aus Metall, das eine von einem äußeren,
nahtlosen Rohr ummantelte rohrartige Einlage aufweist, wobei Einlage und äußeres Rohr
teleskopartig ineinandergesteckt und dann durch Ziehen radial zusammengepreßt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem
ersten Schritt ein Metall-Band, das auf wenigstens einer Bandseite eine Beschichtung aus Edelmetal
aufweist, so in der Ziehvorrichtung mit feststehendem Innendorn geführt wird, daß
die beschichtete Bandseite die Innenfläche der zu erstellenden rohrförmigen Einlage
bildet, wobei das Metallband mit einem Ende in einen gegenüber der Ziehvorrichtung
beweglichen Ziehschlitten eingespannt und durch Bewegung des Ziehschlittens zu der
rohrartigen Einlage gebogen wird, wobei die Breite des Bandes zumindest näherungsweise
dem mittleren Umfang der rohrartigen Einlage entspricht,
daß in einem zweiten Schritt, der als rohrförmige Einlage geformte Rohling in das äußere Rohr eingeschoben wird
und
daß in einem dritten Schritt die ineinander geschobenen Rohre zusammen mit jeweils einem Ende in den Ziehschlitten
eingespannt werden und mittels Ziehmatrize mit feststehendem Innendorn gemeinsam auf
Endmaß gezogen werden, wobei durch radiales Zusammenpressen äußeres Rohr und rohrartige
Einlage über Preß-Sitz miteinander verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im ersten Schritt die rohrförmige
Einlage als Einlage-Rohr geformt wird, dessen Rohr-Mantel einen nahezu geschlossenen
Spalt entlang der Rohr-Längs-Achse aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im ersten Schritt ein
Metall-Band mit einer Dicke im Bereich von 0,1 bis 0,8 mm und einer Breite im Bereich
von 6 bis 30 mm zu einem Einlage-Rohr gebogen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im zweiten
Schritt die rohrförmige Einlage mit einer Länge im Bereich von 0,5 m bis 6 m in das
äußere Rohr eingeschoben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im dritten
Schritt der Durchmesser sowohl der rohrartigen Einlage als auch des Mantel-Rohrs um
5 bis 50 % verringert werden.
6. Verfahren zur Herstellung eines Verbund-Rohres aus Metall, das durch Ziehen radial
zusammengepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Metall-Band mit einer mit Edelmetall
beschichteten Bandseite in eine Ziehmatrize einer Ziehvorrichtung mit feststehendem
Innendorn eingebracht, mit einem Ende in einen gegenüber der Ziehvorrichtung beweglichen
Ziehschlitten eingespannt und durch Bewegung des Ziehschlittens zu einem Verbund-Rohr
mit nahezu geschlossenem Längsspalt gebogen wird, wobei die Breite des Bandes zumindest
näherungsweise dem mittleren Umfang der rohrartigen Einlage entspricht und das Metall-Band
so in der Ziehvorrichtung geführt wird, daß die beschichtete Bandseite die Innenfläche
des zu erstellenden Verbund-Rohrs bildet.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Metall-Band mit einer Dicke
im Bereich von 0,1 bis 0,8 mm und einer Breite im Bereich von 6 bis 30 mm zu dem Verbund-Rohr
gebogen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbund-Rohr mit
einer Länge bis zu 6 m gezogen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Ziehvorgang
oder die Ziehvorgänge bei Raumtemperatur erfolgen.
10. Verbundrohr hergestellt nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Oberfläche des Verbundrohres mit einer Beschichtung aus Edelmetall
versehen ist.
11. Verbundrohr nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung des Verbundrohres
aus Gold besteht.
12. Verbundrohr nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung
eine Dicke im Bereich von mindestens 0,1 µm aufweist.
13. Verbundrohr hergestellt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Einlage-Rohr einen längs der Rohrachse verlaufenden nahezu geschlossenen Spalt
aufweist.
14. Verbundrohr nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß sein Innendurchmesser im
Bereich von 1,5 bis 9 mm und sein äußerer Durchmesser im Bereich von 2 bis 10 mm liegt.
15. Verbundrohr nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß als Werkstoff für
die rohrförmige Einlage Buntmetall, insbesondere Messing oder Kupfer, Edelmetall oder
Edelstahl eingesetzt wird.
16. Verbundrohr nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß als Werkstoff
für das äußere Rohr Edelstahl oder Buntmetall, insbesondere Kupfer oder Messing, eingesetzt
wird.
17. Verbundrohr hergestellt nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß sein Innendurchmesser im Bereich von 1,5 bis 9 mm und sein äußerer Durchmesser
im Bereich von 2 bis 10 mm liegt.
18. Verwendung eines Verbundrohres nach einem der Ansprüche 10 bis 17 zur Übertragung
von Strahlung entlang der Rohrachse durch Reflexion wenigstens eines Teils der Strahlung
an der inneren Oberfläche des Verbundrohres.
19. Verwendung eines Verbundrohres nach Anspruch 18 zur Übertragung von Infrarot-Strahlung
für Temperaturmessung.