[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Folienbeuteln, bei welchem
zumindest zwei Folien, die als Seitenfolien der Folienbeutel dienen, aufeinandergelegt,
miteinander verbunden und zu einzelnen Folienbeuteln zerschnitten werden, und eine
Beutelherstellungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bei einem Folienbeutelherstellungsprozeß werden zumindest zwei Folien zugeführt,
die als Seitenfolien des Folienbeutels dienen. Die Zuführung erfolgt im allgemeinen
von entsprechenden Vorratsrollen. Die einzelnen Folien werden aufeinandergelegt und
zumindest dort, wo sich die Seitenkanten der Folienbeutel befinden werden, miteinander
verschweißt oder verklebt. Im Anschluß daran werden die so miteinander verbundenen
Folienstränge entlang der Verbindungen zerschnitten, um einzelne Folienbeutel zu bilden.
Zwischen die Seitenfolien kann eine Bodenfolie gelegt werden, die im Bereich des zukünftigen
Bodens des Folienbeutels zwischen die Seitenfolien geschweißt bzw. geklebt wird und
durch Auseinanderfalten Raum für das Füllgut bietet. Außerdem übernimmt diese Bodenfolie
eine Standbodenfunktion. Die so hergestellten und an drei Seitenkanten verschlossenen
Folienbeutel können dann z.B. einer Füllstation zugeführt werden, in der durch die
noch nicht verschlossene vierte Kante das Füllgut eingefüllt wird und daraufhin diese
vierte Kante der zwei Seitenfolien miteinander verschweißt oder verklebt wird.
[0003] Die Folienstränge, die der Schweißeinrichtung zugeführt sind, sind in der Regel bereits
mit entsprechenden Aufdrucken über das zu enthaltene Produkt in dem Folienbeutel versehen.
So ist bereits vor dem Zuführen zu der Schweiß- bzw. Klebeeinrichtung für jeden einzelnen
Folienstrang genau festgelegt, wieviel Folienmaterial für einen Folienbeutel jeweils
vorgesehen ist. Dabei können jedoch geringfügige Abweichungen in der für einen Folienbeutel
vorgesehenen Folienmaterialmenge vorhanden sein. Dies kann z.B. durch eine unpräzise
Aufdruckmaschine für den Aufdruck hervorgerufen sein. Außerdem ergeben sich durch
den Abrollvorgang auf der Vorratsrolle unterschiedliche Dehnungen für das Folienmaterial,
je nachdem ob auf der Vorratsrolle viel oder wenig Folienmaterial aufgerollt ist.
Bei den großen Durchsätzen, die heutzutage bei automatisierten Herstellungsanlagen
üblich sind, addieren sich derartige Abweichungen, auch wenn sie im einzelnen gering
sind, immer weiter auf, so daß es zu einer unerwünschten Verschiebung des aufgedruckten
Musters gegenüber den Seitenkanten des zukünftigen Folienbeutels kommen kann. Dieses
Problem wird umso schwerwiegender, wenn zusätzlich zu dem Aufdruck noch weitere Merkmale
vorgesehen sind, wie z.B. ein Einsteckloch für einen Trinkhalm bei einem Getränkefolienbeutel,
der gegenüber seiner eigentlichen Position verschoben wird.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung
anzugeben, bei welchem Abweichungen der Menge des Folienmateriales, das für die einzelnen
Seiten des Folienbeutels vorgesehen ist, verhindert werden.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Herstellen von Folienbeuteln mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und eine Beutelherstellungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
15 gelöst.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden zunächst zumindest zwei Folienstränge
zugeführt, die die Seitenfolien der Folienbeutel bilden sollen. Die Folien werden
aufeinandergelegt und miteinander an den zukünftigen Seitenkanten der Folienbeutel
verbunden. Evtl. auftretende Unterschiede in den Folienmaterialmengen, die von den
zumindest zwei Folien in Zuführrichtung für jeweils einen Folienbeutel vorgesehen
sind, werden durch Streckung derjenigen Folie ausgeglichen, die für einen Folienbeutel
die kleinere Folienmaterialmenge bereitstellt.
[0007] Vor dem Klebe- bzw. Schweißprozeß wird dementsprechend ein Verfahrensschritt eingeführt,
der zum Ausgleich der evtl. verschiedenen Folienmaterialmengen führt. Auf diese Weise
ist sichergestellt, daß die einzelnen Folienstränge lagerichtig aufeinander zu liegen
kommen, bevor sie miteinander verbunden werden. Ein wenn auch nur geringfügiger Versatz
kann auf diese Weise verhindert werden, so daß ein Aufaddieren der Fehllage verhindert
wird. Indem nur immer jene Folie gestreckt wird, die im aktuellen Fall weniger Folienmenge
für einen Folienbeutel in Zuführrichtung zur Verfügung stellt, reagiert das Verfahren
auf jede Änderung der Umstände sofort.
[0008] Auf einfache Weise läßt sich die Streckung realisieren, wenn die Folienzufuhr der
zu streckenden Folie kurzzeitig unterbrochen oder verlangsamt wird, während die Abförderung
nach dem Verbindungsprozeß weiterläuft. Auf diese Weise wird abhängig von der notwendigen
Streckung die Folienzufuhr gesteuert. Das Unterbrechen der Folienzufuhr kann z.B.
durch Klammereinrichtungen erreicht werden, die an die zugeführte Folie angreifen,
wenn diese Folie gestreckt werden soll.
[0009] In anderer Ausgestaltung des Verfahrens wird die Streckung durch ein Halten der zu
streckenden Folie an zwei beabstandeten Stellen und gleichzeitiges Erhöhen der Folienspannung
zwischen den Haltepunkten erreicht. Dieses Verfahren ermöglicht eine sehr präzise
Streckung der Folie. Dabei kann vorgesehen sein, daß die Folie an den Haltepunkten
fest eingeklemmt wird, so daß die Streckung in dem Folienabschnitt zwischen den Haltepunkten
geschieht.
[0010] Die Erhöhung der Folienspannung kann auf einfache Weise mit Hilfe eines Streckkörpers
erreicht werden, der die zu streckende Folie über die gesamte Breite zwischen den
zwei Haltepunkten seitlich aus der unbeeinflußten Transportbahn auslenkt. Durch die
seitliche Auslenkung wird die Folienbahn gestreckt.
[0011] Welche der Streckungseinrichtungen an den zumindest zwei zugeführten Folien gerade
aktiv ist, richtet sich danach, welche der Folienbahnen zu strecken ist. Dies kann
automatisch erfolgen oder aber manuell gesteuert werden. Sind die Folienmaterialmengen,
die jeweils von den zumindest zwei Folien in Zuführrichtung für jeweils einen Folienbeutel
vorgesehen sind, für die beiden Folien annähernd gleich, so kann es vorteilhaft sein,
wenn eine der Folien z.B. durch eine langsamere Zuführung permanent vorgedehnt wird.
Die andere Folie wird dann gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren entsprechend gestreckt.
[0012] Es sind verschiedene Möglichkeiten zur Erfassung der Folienmaterialmenge, die einem
Folienbeutel in Zuführrichtung zugedacht ist, möglich. In besonders vorteilhafter
Ausgestaltung des Verfahrens sind an der zugeführten Folie jeweils Markierungen vorgesehen,
die auf dem Folienmaterial in Abständen aufgebracht sind, die der Folienmaterialmenge
entsprechen, die jeweils für einen Folienbeutel bereitgestellt wird. Durch Messen
des Abstandes dieser Markierungen läßt sich leicht feststellen, wieviel Folienmaterial
bei der jeweiligen Folie für einen Folienbeutel vorgesehen ist. Ist der Abstand der
einzelnen Markierungen kleiner als die Ausdehnung, die ein zukünftiger Folienbeutel
in Zuführrichtung aufweisen soll, so wird an diesem Folienmaterial eine entsprechende
Streckung durchgeführt, bis die jeweiligen Markierungen den gewünschten Abstand aufweisen.
[0013] Die Markierungen können durch Kerben, Löcher oder strukturelle Merkmale gebildet
werden. Eine einfachere Realisierung ist jedoch eine Markierung, die optisch erfaßt
werden kann. Eine solche Markierung läßt sich leicht auf dem zuzuführenden Folienmaterial
im Vorhinein aufdrucken, z.B. in dem Prozeß bei welchem die Aufschrift auf dem zukünftigen
Folienbeutel auf der Folie aufgebracht wird. Dazu ist kein zusätzlicher Verfahrensschritt
nötig. Zudem lassen sich optische Markierungen auf sehr leichte Weise detektieren
und auswerten.
[0014] Diese Markierungen können in einem Bereich des zugeführten Folienmaterials aufgebracht
sein, der vor der endgültigen Bildung des Fotienbeutels abgeschnitten wird. Besonders
sparsam ist es jedoch, wenn die Markierung in einem Bereich vorgesehen wird, der später
die Seitenfolie eines jeweiligen Folienbeutels bildet. Auf diese Weise braucht kein
Folienmaterial verschwendet werden, um die Markierung zu entfernen. Eine Markierung,
die optisch ausgelesen werden kann, kann dabei sehr klein und dementsprechend nicht
störend ausgebildet sein. Ebenso läßt sich die optische Markierung in dem sowieso
vorhandenen Aufdruck des Folienbeutels integrieren, oder es kann ein Teil des vorhandenen
Aufdruckes selbst als optische Markierung eingesetzt werden.
[0015] Das Verfahren kann an Foliensträngen durchgeführt werden, die eine Breite senkrecht
zur Zuführrichtung haben, die genau einem Folienbeutel entspricht. Besonders effizient
läßt sich das Verfahren jedoch einsetzen, wenn das zugeführte Folienmaterial eine
Breite hat, die mehreren Folienbeuteln entspricht, so daß mehrere Folienbeutel nebeneinander
und gleichzeitig den einzelnen Produktionsschritten unterzogen werden. Die so nebeneinander
produzierten Folienbeutel werden dann in einem anschließenden Prozeß voneinander getrennt.
Bei Einsatz eines derartigen Parallelverfahrens ist eine einzelne Markierung, die
jeweils für eine Reihe parallel hergestellter Folienbeutel gültig ist, ausreichend.
[0016] Die erfindungsgemäße Beutelherstellungsvorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens weist eine Meßeinrichtung zur Erfassung der Menge an Folienmaterial der
jeweils zugeführten Folien auf, welches in Zuführrichtung für die Herstellung jeweils
eines Folienbeutels vorgesehen ist. Weiterhin weist die erfindungsgemäße Beutelherstellungsvorrichtung
eine Streckungseinrichtung für jede zugeführte Folie auf, die derart ausgestaltet
ist, daß sie in Antwort auf ein Signal der Meßeinrichtung die jeweilige Folie streckt.
[0017] Vorteilhafterweise ist eine Anzahl optischer Sensoren zur Erfassung von Markierungen
auf den zugeführten Folien vorgesehen, aus der die Folienmenge bestimmt werden kann,
die von den einzelnen Folien zur Bildung eines einzelnen Folienbeutels bereitgestellt
wird. Derartige optische Sensoren gestatten auf leichte Weise eine präzise Messung.
Das Signal der optischen Sensoren kann direkt eingesetzt werden, um eine entsprechende
Streckung durch die Streckungseinrichtung auszulösen.
[0018] Werden Folien verarbeitet, deren Ausdehnung senkrecht zur Zuführungsrichtung mehreren
Folienbeuteln entspricht, so ist ein einzelner Sensor entlang der Breite der zugeführten
Folie ausreichend, um die Folienmaterialmenge zu bestimmen, die von der jeweiligen
Folie zur Herstellung eines Folienbeutels zur Verfügung gestellt wird.
[0019] Durch die Streckungseinrichtung können auch Unterschiede der Zuführgeschwindigkeit
der einzelnen Folienmaterialien ausgeglichen werden. Vorteilhafterweise werden diese
jedoch mit Hilfe von Spanneinrichtungen ausgeglichen, die die Folie stromaufwärts
der Streckungseinrichtung mit einer konstanten Spannung beaufschlagen. Dies dient
zur Erhöhung der Präzision bei der Folienzuführung.
[0020] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sowohl des Verfahrens als auch der Vorrichtung
ist als Verbindungsmechanismus für die einzelnen Folien ein Schweißvorgang vorgesehen.
Bei der erfindungsgemäßen Beutelherstellungsvorrichtung ist dann eine Schweißeinrichtung
stromabwärts der Streckungseinrichtung vorgesehen.
[0021] Im folgenden wird eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand einer
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Beutelherstellungsvorrichtung mit Hilfe der
anliegenden Figuren erläutert. Dabei zeigt
- Figur 1
- eine schematisierte Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Beutelherstellungsvorrichtung,
- Figur 2
- einen Ausschnitt eines Folienstranges vor dem Zuführen zu der Verbindungseinrichtung,
- Figur 3
- einen fertiggestellten Folienbeutel, und
- Figuren 4a und 4b
eine Streckungseinrichtung einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0022] Figur 3 zeigt einen fertiggestellten Folienbeutel, wie er z.B. zur Aufnahme von Getränken
vorgesehen ist. Der Folienbeutel 2 besteht aus zwei Seitenfolien, die entlang der
Seitenkanten 8 miteinander verschweißt sind. Im Bodenbereich ist bei dem gezeigten
Beispiel eine Bodenfolie in dem Bereich 10 dazwischen geschweißt. Auf diese Weise
hat der Folienbeutel 2 nach Auseinanderfalten der Bodenfolie eine Ausdehnung, die
Raum für das Füllgut z.B. das Getränk, zur Verfügung stellt. Im Anschluß an den Füllvorgang
wird der Folienbeutel an der Oberkante 12 verschweißt, um verschlossen zu werden.
Auf den Seitenfolien sind z.B. Aufdrucke 14 über den Inhalt des Folienbeutels vorgesehen.
Bei dem gezeigten Beispiel eines Folienbeutels ist nahe der Unterkante der jeweiligen
Seitenfolien eine Markierung 16 vorgesehen. Das Material des Folienbeutels kann z.B.
Aluminiumlaminatfolie sein.
[0023] In Figur 1 bezeichnet 22 Vorratsrollen, auf denen Folienstränge zur Bildung der Seitenfolien
aufgerollt sind Auf den Seitenfolien ist bereits der Aufdruck 14 für die einzelnen
Folien vorgesehen, Nicht gezeigt ist der Übersicherlichkeit halber die Zuführung der
Bodenfolie. Die einzelnen Folien 4, 6 werden z.B. durch an sich bekannte, federbeaufschlagte
Spanneinrichtungen 24 und um Umlenkrollen 26 und 28 geführt. 29 bezeichnet eine Abzugseinrichtung
für die miteinander verbundenen Folien, z.B. rotierende Walzen, die die verschweißten
Folien in Richtung 20 durch Reibschluß fördern. 32 bezeichnet den Schweißkopf einer
Schweißeinrichtung 30 und 34 bezeichnet das Messer einer Schneideinrichtung 36, das
sich über die Breite der Folie erstreckt.
[0024] 38, 39 bezeichnet eine Meßeinrichtung, die z.B. durch zwei optische Sensoren 38,
39 gebildet ist, die oberhalb und unterhalb des zusammengeführten Folienstranges angeordnet
sind, um darauf befindliche Markierungen zu detektieren. Die optische Meßeinrichtung
ist mit einer Steuerung 40 verbunden, die über Signalleitungen 42 wiederum mit Klammereinrichtungen
44 verkoppelt ist, die an den zugeführten Foliensträngen angreifen können.
[0025] Figur 2 zeigt einen Ausschnitt einer zugeführten Folie. Die Laufrichtung des Folienstranges
ist wiederum mit 20 bezeichnet. 18 bezeichnet die Schnittkanten, entlang derer die
Schneideinrichtung 36 den Folienstrang in einzelne Folienbeutel zerschneiden soll.
Markierungen 16 sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel entlang einer solchen zukünftigen
Schnittkante vorgesehen. Sie sind bereits zusammen mit den Aufdrucken 14 für die einzelnen
Folienbeutel auf der Folie aufgedruckt, die von der Vorratsrolle 20 abgezogen wird.
Beim gezeigten Ausführungsbeispiel werden zwei Folienbeutel senkrecht zur Laufrichtung
gleichzeitig bearbeitet.
[0026] Figuren 4a und 4b zeigen eine Streckungsvorrichtung 46, die bei einer anderen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung anstelle der Klammereinrichtungen 44 zum Einsatz
kommt. 4 bezeichnet wiederum einen Folienstrang, der zu strecken ist. Halteeinrichtungen
48 und 50 sind in einem Abstand 60 in Zuführrichtung 20 der Folie vorgesehen. Die
Halteeinrichtungen sind z.B. Klammern, die senkrecht zur Transportrichtung 20 der
Folie aufeinander zubewegt werden können. Ein Streckungskörper 52 in Form eines Kolbens,
der in Richtung 58 bewegbar ist, ist derart angeordnet, daß er sich in Richtung 58
auf die Folie 4 zubewegen kann. Der Streckungskörper 52 erstreckt sich ebenso über
die gesamte Breite des Folienmateriales 4.
[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit der ersten beschriebenen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung wie folgt durchgeführt:
[0028] Folienstränge, wie sie als Ausschnitt in der Figur 2 gezeigt sind, werden von den
Folienrollen 22 abgerollt. Dies geschieht z.B. durch die Zugkraft, die die Abführeinrichtung
29 z.B. durch Reibschluß von entsprechenden Förderwalzen auf den Folienstrang ausübt
Die Abfördergeschwindigkeit wird dabei an der Stelle der Abförderwalzen 29 konstant
gehalten. Die jeweiligen Folienstränge 4, 6 werden durch eine Spanneinrichtung 24
mit einer im wesentlichen konstanten Spannung beaufschlagt, bevor sie durch Umlenkrollen
26 und 28 zusammengeführt werden. In der Darstellung der Figur 1 befinden sich auf
dem oberen Folienstrang 4 der Figur 2 entsprechende Aufdrucke 14 auf der nach oben
weisenden Seite. Analog befinden sich bei der Darstellung der Figur 1 auf dem unteren
Folienstrang 6 entsprechende oder andere Aufdrücke auf der nach unten weisenden Seite.
Nach dem Zusammenführen der Folienstränge 4 und 6 durch die Umlenkrolle 28 laufen
diese durch die optischen Meßeinrichtungen 38, 39. 39 detektiert die einzelnen Markierungen
16 auf dem oberen Folienstrang, während 38 die Markierungen auf dem unteren Folienstrang
detektiert. Entsprechende Signale dieser optischen Meßeinrichtungen 38, 39 werden
an die Steuerung 40 weitergeleitet, die aus der Geschwindigkeit der Abfördereinrichtung
29, die der Steuerung 40 über die Signalleitung 43 zugeführt wird, den Abstand der
einzelnen Markierungen 16 sowohl für den oberen als auch für den unteren Folienstrang
4 bzw. 6 errechnet.
[0029] Ergibt sich aus der Messung der Meßeinrichtungen 38, 39 ein Unterschied der Abstände
der einzelnen Markierungen von einem Folienstrang 4 zum anderen Folienstrang 6, so
gibt die Steuerung 40 ein Signal an die Klammer 44, die dem Folienstrang zugeordnet
ist, auf dem die Markierungen 16 einen geringeren Abstand haben als auf dem anderen
Folienstrang. Die entsprechende Klammer 44 greift kurzzeitig an den entsprechenden
Folienstrang an. Dadurch, daß die Abfördergeschwindigkeit der Abförderungswalzen 29
konstant bleibt, kommt es zu einer Streckung der kürzeren Folie, während die andere
Folie nicht gestreckt wird. Die Klammer 44, die das Signal der Steuerung 40 erhalten
hat, bleibt solange geschlossen, bis der Unterschied der Abstände der Markierungen
16 auf den jeweiligen Foliensträngen ausgeglichen ist.
[0030] Abweichend von der beschriebenen Ausführungsform kann die Steuerung 40 den gemessenen
Abstand der einzelnen Markierungen 16 in Zuführrichtung auch mit einem vorgegebenen
Sollabstand vergleichen. Auf diese Weise ist ein Vergleich der einzelnen Abstände
auf den zwei verschiedenen Folien überflüssig.
[0031] Mit einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die eine Streckungseinrichtung
46 gemäß den Figuren 4a und b aufweist, wird die Streckung wie folgt durchgeführt.
Wird von einer der Meßeinrichtungen 38, 39 festgestellt, daß eine Folie gestreckt
werden muß, so wird ein Signal an die Streckungseinrichtung 46 gegeben. Die Halteeinrichtungen
48, 50 bewegen sich auf die Folie 4, 6 zu und halten diese im Abstand 60 fest. Gleichzeitig
bewegt sich der Stempel 52 in Richtung 58 auf die Folie zu und zieht diese aus ihrer
ursprünglichen Lage seitlich heraus. Auf diese Weise wird eine Streckung erreicht,
die nur im Bereich zwischen den Halteeinrichtungen 48, 50 wirkt und so einen Längenunterschied
der Folien ausgleicht.
[0032] Nachdem durch den entsprechenden Streckungsprozeß die Folienmaterialmenge, die von
den einzelnen Folien 4, 6 für einen Folienbeutel in Zuführungsrichtung zur Verfügung
gestellt wird, ausgeglichen ist, werden die zusammengelegten Folienstränge 4, 6 der
Schweißeinrichtung 30 zugeführt. Der Schweißkopf 32 ist so ausgestaltet, daß er beim
Absenken auf die zusammengelegten Folien 4, 6 diese entlang der zukünftigen Seitenkanten
8 und dem Bodenbereich 10 miteinander verschweißt. Dies geschieht durch entsprechend
ausgeformte Heizbereiche an dem Schweißkopf 32 in an sich bekannter Weise. Nach dem
Verschweißen hebt sich der Schweißkopf 32 wieder an und die zusammengeschweißten Folienstränge
werden der Schneideinrichtung 36 zugeführt Mit Hilfe eines Messers 34 wird der zusammengechweißte
Folienstrang entlang der Kanten 18 zerschnitten, um einzelne Folienbeutel zu bilden.
[0033] Die gesamte Beutelherstellungsvorrichtung arbeitet dabei in der Regel taktweise in
einem Takt, der der Breite eines Folienbeutels in Zuführrichtung des Folienmateriales
entspricht. Wenn in den bisherigen Ausführungen von einer konstanten Geschwindigkeit
der Abförderungswalze 29 gesprochen wird, so ist damit gemeint, daß ein konstanter
Takt vorliegt und während der einzelnen Taktperioden die Geschwindigkeit konstant
gehalten wird.
[0034] Abweichend von der beschriebenen Ausführungsform können die Vorratswalzen 22 auch
motorgetrieben sein. Wird die Zufuhr einer Folie durch Angreifen der entsprechenden
Klammereinrichtung 44, 46 gestoppt, oder die Folie gestreckt, so wird das während
dieser Zeit von der Vorratsrolle 22 abgerollte Folienmaterial durch die Spannvorrichtung
24 trotzdem auf konstanter Spannung gehalten.
[0035] Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist eine Markierung 16 für mehrere Folienbeutel,
die senkrecht zur Zuführungsrichtung 20 der Folienmaterialien 4, 6 gleichzeitig bearbeitet
werden, vorgesehen. Dementsprechend ist entlang der Breite des Folienmaterials auch
nur jeweils ein optischer Sensor 38 bzw. ein optischer Sensor 39 notwendig. Soll Folienmaterial
mit mehreren Markierungen entlang der Breite des Folienmaterlais verarbeitet werden,
so ist eine entsprechende Anzahl von optischen Sensoren entlang der Breite vorzusehen.
[0036] Der Aufdruck über den Inhalt der Folienbeutel kann auch direkt als Markierung eingesetzt
werden, indem entsprechende charakteristische Merkmale, wie Ecken oder Kanten in dem
Bild von den Meßeinrichtungen ausgewertet werden. So kann auf eine zusätzliche Markierung
16 vollständig verzichtet werden.
[0037] Ein Sonderfall kann auftreten, wenn die Folienmaterialmenge, die von den einzelnen
Foliensträngen jeweils für einen Folienbeutel zur Verfügung gestellt wird, im wesentlichen
gleich ist. Es könnte dann dazu kommen, daß die Maschine ständig zwischen den Klemmeinrichtungen
der einzelnen Folienstränge 4, 6 umschalten würde. In diesem Fall kann es zweckmäßig
sein, wenn einer der beiden Folienstränge permanent vorgedehnt wird. Der entsprechend
andere Folienstrang wird dann auf die oben beschriebene Weise mit der ihm zugeordneten
Streckungseinrichtung entsprechend gestreckt und dem permanent vorgedehnten Folienstrang
angeglichen.
[0038] Die permanente Dehnung kann z.B. erreicht werden, indem der Motor der entsprechenden
Vorratsrolle langsamer betrieben wird. Eine andere Möglichkeit ist es, die Spanneinrichtung
24 des entsprechenden Folienstranges mit einer höheren Vorspannung zu versehen. Schließlich
ist es auf einfache Weise möglich, die Streckungseinrichtung der permanent vorzudehnenden
Folie zur Vordehnung einzusetzen. Die entsprechenden Klemmeinrichtungen 40, 48, 52
werden in diesem Fall zur Verlangsamung des entsprechenden Folienmateriales eingesetzt,
indem sie nicht vollständig den Folientransport stoppen.
[0039] Werden mehr als zwei Folienstränge eingesetzt, so kann bei jeder Zuführung ein entsprechender
Streckungsmechanismus vorgesehen werden.
[0040] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist sichergestellt,
daß die Folienmaterialmenge, die von den einzelnen Foliensträngen 4,6 für einen Folienbeutel
in Zuführrichtung bereitgestellt wird, konstant bleibt. Es lassen sich mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung Genauigkeiten in der Größenordnung von µm erreichen. Auf diese Weise ist
auch bei großen Durchsatzmengen und - geschwindigkeiten gewährleistet, daß die einzelnen
Folien lagerichtig aufeinandergelegt werden und es zu keinem Versatz des Musters oder
weiterer Merkmale der Folienbeutel kommen kann.
1. Verfahren zum Herstellen von Folienbeuteln, insbesondere Getränkefolienbeuteln (2),
bei welchem zumindest zwei Folien (4, 6) zugeführt werden, die als Seitenfolien (8)
der Folienbeutel dienen, die Folien aufeinandergelegt werden und an den zukünftigen
Seitenkanten der Folienbeutel miteinander verbunden werden, die so miteinander verbundenen
Folien abgeführt und entlang der Verbindung geschnitten werden um einzelne Folienbeutel
zu bilden, wobei ein Ausgleich eventuell auftretender Unterschiede in den Folienmaterialmengen,
die jeweils von den zumindest zwei Folien (4, 6) in Zuführrichtung (20) für jeweils
einen Folienbeutel vorgesehen sind, durch Streckung derjenigen Folie erreicht wird,
die für einen Folienbeutel die kleinere Folienmaterialmenge bereitstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Streckung durch kurzzeitiges Unterbrechen oder Verlangsamen der Folienzufuhr der
zu streckenden Folie erreicht wird, während die Abförderungsbedingungen nicht verändert
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine kurzzeitige Unterbrechung mit Hilfe einer Klammereinrichtung (44) erreicht wird,
die an der zugeführten Folie angreift.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Streckung durch kurzzeitiges Halten der zu streckenden Folie (4, 6) an zwei in
Zuführrichtung (20) beabstandeten Stellen (54, 56) und gleichzeitiges Erhöhen der
Folienspannung zwischen den zwei Haltepunkten (54, 56) erreicht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Erhöhung der Folienspannung mit Hilfe eines Streckkörpers (52) erreicht wird,
der die zu streckende Folie (4, 6) über die gesamte Breite zwischen den zwei Haltepunkten
(54, 56) seitlich aus der unbeeinflußten Transportbahn auslenkt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zugeführten Folienmaterialien senkrecht zur Zuführungsrichtung zumindest eine
Breite aufweisen, die mehreren Folienbeuteln (2) entspricht, und mehrere Folienbeutel
in einer Reihe gleichzeitig aus diesen Folienmaterialien hergestellt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Folienmaterialmenge, die in Zuführrichtung von einer Folie für jeweils einen Folienbeutel
bereitgestellt wird, mit Hilfe von Markierungen (16) ermittelt wird, die an dem Folienmaterial
in Abständen aufgebracht sind, die der Folienmaterialmenge entsprechen, die jeweils
für einen Folienbeutel bereitgestellt wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeweils nur eine Markierung (16) für eine Reihe vorgesehen ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Markierungen (16) optisch erfaßt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Markierungen (16) auf die Folien (4, 6) aufgedruckt sind.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Markierungen (16) in einem Bereich der Folien (4, 6) aufgebracht sind, der Teil
der Seitenfolien eines Folienbeutels wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Markierungen Teile eines Informationsausdruckes (14) eingesetzt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die einzelnen Folien beim Verbindungsprozeß entlang der zukünftigen Seitenkanten (8)
der Folienbeutel miteinander verschweißt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine der zumindest zwei Folien (4, 6) permanent vorgedehnt wird und die andere Folie
oder die anderen Folien entsprechend durch Streckung angeglichen werden.
15. Beutelherstellungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit
zumindest einer ersten und einer zweiten Zuführeinrichtung (22, 24, 26, 28) für jeweils
eine Folie (4, 6), einer Einrichtung (30) zum Verbinden der einzelnen Folien, einer
Abfördereinrichtung (29) zum Abfördern der verbundenen Folien, einer Schneideinrichtung
(36) zum Zerschneiden der verbundenen Folien zu einzelnen Folienbeuteln, einer Meßeinrichtung
(38, 39) zur Erfassung der Menge an Folienmaterial der zugeführten Folien (4, 6),
das in Zuführrichtung für die Herstellung jeweils eines Folienbeutels vorgesehen ist,
und jeweils einer Streckungseinrichtung (44,46) für jede der zumindest zwei zugeführten
Folien, die so ausgestattet sind, daß sie in Antwort auf ein Signal der Meßeinrichtung
die jeweilige Folie (4, 6) strecken.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßeinrichtung eine Anzahl optischer Sensoren (38, 39) zur Erfassung von Markierungen
(16) auf den Folien umfaßt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 und 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Streckungseinrichtungen Klammern (44) umfassen, die an den zugeführten Folien
(4, 6) angreifen, um die jeweilige Folienzufuhr zu verlangsamen oder zu unterbrechen.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 und 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Streckungseinrichtung (46) zwei in Folientransportrichtung (20) beabstandete Klammereinrichtungen
(48, 50), die so ausgestaltet sind, daß sie an der zugeführten Folie (4, 6) an zwei
beabstandeten Haltepunkten (54, 56) angreifen können und einen Streckmechanismus (52)
zwischen den Klammereinrichtungen (48, 50), der so ausgestaltet ist, daß er die zugeführte
Folie (4, 6) über die gesamte Folienbreite zwischen den Haltepunkten (54, 56) seitlich
auslenken kann, umfaßt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Streckungsmechanismus einen senkrecht zur Folientransportrichtung (20) beweglichen
Stempel (52) umfaßt, der sich über die gesamte Folienbreite erstreckt.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 19,
gekennzeichnet durch
eine Ausdehnung senkrecht zur Zuführrichtung der Folien, (4, 6) die ausreichend ist,
Folien zu verarbeiten, deren Breite mehreren Folienbeuteln (2) entspricht.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erfassung der Folienmaterialmenge, die in Zuführrichtung (20) von den einzelnen
Folien (4,6) zur Herstellung eines Folienbeutels bereitgestellt wird, für jede zugeführte
Folie nur ein Sensor (38, 39) entlang der Breite der zugeführten Folie vorgesehen
ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 21,
gekennzeichnet durch
Spanneinrichtungen (24) zur Aufrechterhaltung der Spannung der zugeführten Folien
(4, 6).
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zum Verbinden der einzelnen Folien eine Schweißeinrichtung (30, 32)
umfaßt.