[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur axialen Fixierung eines Zylinders auf
einer Welle einer Druckmaschine.
[0002] Druckmaschinen weisen üblicherweise eine Anzahl auswechselbarer Zylinder auf. Bei
diesen Zylindern kann es sich etwa im Fall einer Flexodruckmaschine beispielsweise
um die Druckzylinder oder auch um die Auftragwalzen handeln. Bei einem Zylinderwechsel
wird der Zylinder axial von einem Ende der Welle abgezogen (EP-A-0 769 373). Bei einigen
Bauformen bekannter Druckmaschinen ist der Zylinder so auf der Welle befestigt, daß
der Zylinder und die Welle während des Druckbetriebs als eine Einheit rotieren. Ein
Ende des Zylinders ist in diesem Fall durch eine Verdrehsicherung mit der Welle verbunden,
und am anderen Ende ist der Zylinder durch eine lösbar auf der Welle angebrachte Fixiereinrichtung
derart gegen axiale Verschiebung gesichert, daß die Verdrehsicherung am gegenüberliegenden
Ende des Zylinders mit der Welle in Eingriff bleibt. Bei einem Zylinderwechsel muß
dann zunächst die Fixiereinrichtung fixiert werden, damit sich der Zylinder von der
Welle abziehen läßt. Der von der Welle abgezogene Zylinder wird dann bis zum nächsten
Gebrauch in einem Regalwagen aufbewahrt. Die Befestigung des Zylinders auf dem Regalwagen
erfolgt zumeist in der Weise, daß der Zylinder axial auf einen frei von dem Regalwagen
aufragenden Dorn aufgeschoben wird.
[0003] Ein Nachteil dieses bekannten Systems besteht darin, daß die Fixiereinrichtung bei
einem Zylinderwechsel ganz von der Welle entfernt und vorübergehend geeignet aufbewahrt
werden muß, bis sie nach dem Aufschieben des neuen Zylinders wieder auf der Welle
befestigt wird. Hierdurch wird eine Automatisierung des Zylinderwechsels erschwert.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Vorrichtung zur axialen Fixierung des
Zylinders zu schaffen, die einen schnelleren und einfacheren Zylinderwechsel ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen verstellbar auf einem Wellenstummel
am Ende der Welle gehaltenen Spreizmechanismus, dessen Außendurchmesser im ungespreizten
Zustand höchstens gleich dem Außendurchmesser der Welle und im gespreizten Zustand
größer als der Innendurchmesser des Zylinders ist.
[0006] Diese Lösung hat den Vorteil, daß der Spreizmechanismus bei einem Zylinderwechsel
nicht von der Welle entfernt zu werden braucht, sondern lediglich vom gespreizten
in den ungespreizten Zustand überführt zu werden braucht, so daß sich der Zylinder
über den Spreizmechanismus hinweg von der Welle abziehen läßt. Nach dem Aufschieben
des neuen Zylinders wird der Spreizmechanismus wieder gespreizt, so daß er am Ende
des Zylinders angreift und diesen gegen axiale Verschiebung auf der Welle sichert.
[0007] Ein weiterer Vorteil dieser Lösung besteht darin, daß an den Zylindern keine baulichen
Veränderungen erforderlich sind, so daß sich die Zylinder in gewohnter Weise auf den
Dorn eines Lager- oder Transportgestells aufschieben lassen.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0009] Bevorzugt ist der Spreizmechanismus im gespreizten Zustand axial gegen das Ende des
Zylinders spannbar, so daß eine sichere verspannende Fixierung des Zylinders auf der
Welle erreicht wird. Dies läßt sich auf besonders elegante Weise dadurch erreichen,
daß der Spreizmechanismus eine Buchse aufweist, die beispielsweise mittels Gewinde
axial auf dem Wellenstummel verstellbar ist und auf der dem Zylinder zugewandten Seite
spreizbare Klauen trägt oder abstützt, die dann durch axiale Verstellung der Buchse
gegen das Ende des Zylinders spannbar sind. Die Axialbewegung der Buchse und der Klauen
kann zugleich dazu benutzt werden, die Spreizbewegung der Klauen zu bewirken, beispielsweise
indem auf dem Wellenstummel ein Konus angeordnet wird, auf den die Klauen bei der
Axialbewegung aufgleiten. Die Klauen sind vorzugsweise elastisch in die ungespreizte
Stellung vorgespannt, so daß sie beim Lösen der Buchse selbsttätig in den ungespreizten
Zustand übergehen. Besonders vorteilhaft läßt sich dies durch eine eigenelastische
Gestaltung der Klauen erreichen.
[0010] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
- Fig. 1
- zeigt einen axialen Schnitt durch einen Spreizmechanismus und ein Ende eines Zylinders,
der mit Hilfe dieses Mechanismus axial auf einer Welle fixiert ist;
- Fig. 2
- zeigt den Spreizmechanismus in gelöstem Zustand; und
- Fig. 3
- illustriert den Vorgang des Zylinderwechsels.
[0011] In Figur 1 ist ein Ende eines Zylinders 10, beispielsweise einer Auftragwalze oder
eines Druckzylinders einer Flexodruckmaschine dargestellt, der mit Hilfe eines Spreizmechanismus
12 axialfest auf einer drehbaren Welle 14 der Druckmaschine gehalten ist.. Der Zylinder
10 ist im gezeigten Beispiel zweischalig aufgebaut, mit einem Innenmantel 16 und einem
Außenmantel 18, dessen Ende etwas über das Ende des Innenmantels übersteht, so daß
an der Stirnseite des Zylinders eine umlaufende Stufe 20 gebildet wird.
[0012] Die Welle 14 weist am Ende einen axial vorspringenden Wellenstummel 22 auf, der am
freien Ende einen Außengewindeabschnitt 24 mit reduziertem Durchmesser bildet.
[0013] Der Spreizmechanismus 12 umfaßt eine auf den Außengewindeabschnitt 24 aufgeschraubte
Buchse 26, einen axialfest und drehbar auf der Buchse 26 gehaltenen Klauenring 28
sowie einen Konus 30, der mit Hilfe eines Sprengrings 32 axialfest auf dem Wellenstummel
22 gehalten ist. Der Konus 30 liegt an der zwischen dem Wellenstummel 22 und dem Hauptteil
der Welle 14 gebildeten Schulter an und verjüngt sich in Richtung auf das freie Ende
des Wellenstummels. Der Klauenring 28 weist mehrere gleichmäßig auf dem Umfang verteilte
eigenelastische Klauen 34 auf, die axial in Richtung auf den Konus 30 vorspringen
und in dem in Figur 1 gezeigten Zustand durch den Konus elastisch gespreizt sind,
so daß sie mit ihren freien Enden in der Stufe 20 des Zylinders 14 liegen. Eine weitere
Spreizung der Klauen wird so durch den vorstehenden Rand des Außenmantels verhindert.
[0014] Wenn die Buchse 26 fest auf den Gewindeabschnitt 24 aufgeschraubt wird, so wird der
Klauenring 28 durch die Buchse gegen den Zylinder 14 gespannt, und die freien Enden
der Klauen 34 sind fest an der Stirnseite des Innenmantels 16 des Zylinders in Anlage.
Auf diese Weise wird eine axiale Verschiebung des Zylinders 10 auf der Welle 14 nach
rechts in Figur 1 zuverlässig verhindert. Während des Betriebs der Druckmaschine rotieren
der Zylinder 10 und die Spreizmechanismus 12 gemeinsam mit der Welle 14.
[0015] Wenn der Zylinder 10 ausgewechselt werden soll, so wird die Buchse 26 ein Stück weit
von dem Gewindeabschnitt 24 abgeschraubt, wie in Figur 2 dargestellt ist. Der Klauenring
28 wird dabei durch einen Sprengring 36 mitgenommen. Die Klauen 34 werden daher von
dem Konus 30 abgezogen und kehren aufgrund ihrer Eigenelastizität selbsttätig in den
ungespreizten Zustand zurück. In diesem Zustand sind ihre äußeren Oberflächen mit
der äußeren Umfangsfläche des Klauenrings 28 bündig. In dem in Figur 2 gezeigten Zustand
ist daher der Außenumfang des Spreizmechanismus 12 an keiner Stelle größer als der
Innendurchmesser des Innenmantels 16 des Zylinders 10. Folglich läßt sich der Zylinder
10 axial über den Spreizmechanismus 12 hinweg von der Welle 14 abziehen, wie in Figur
3 gezeigt ist.
[0016] Während der Zylinder 10 vollständig abgezogen und in einem Regalwagen oder dergleichen
abgelegt wird, bleibt der Spreizmechanismus 12 ständig mit der Welle 14 verbunden,
und ein neuer Zylinder wird über den Spreizmechanismus hinweg wieder auf die Welle
14 aufgeschoben und dann durch Umkehrung des oben beschriebenen Vorgangs auf der Welle
fixiert. Zum Lösen und Anziehen des Spreizmechanismus braucht lediglich die Buchse
26 mit Hilfe eines geeigneten Werkzeugs um die gut definierte Achse der Welle 14 gedreht
zu werden. Dieser Vorgang läßt sich problemlos automatisieren.
1. Vorrichtung zur axialen Fixierung eines Zylinders (10) auf einer Welle (14) einer
Druckmaschine, gekennzeichnet durch einen verstellbar auf einem Wellenstummel (22) am Ende der Welle (14) gehaltenen
Spreizmechanismus (12), dessen Außendurchmesser im ungespreizten Zustand höchstens
gleich dem Außendurchmesser der Welle (14) und im gespreizten Zustand größer als der
Innendurchmesser des Zylinders (10) ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreizmechanismus (12) im gespreizten Zustand axial gegen das Ende des Zylinders
(10) spannbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreizmechanismus eine Buchse (26) aufweist, die auf einen Gewindeabschnitt
(24) des Wellenstummels (22) aufgeschraubt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Wellenstummel (22) ein Konus (30) angeordnet ist, auf den spreizbare
Klauen (34) des Spreizmechanismus (12) aufgleiten, wenn dieser axial gegen das Ende
der Welle (10) gespannt wird.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klauen (34) an einem Klauenring (28) angeordnet sind, der axialfest und
drehbar an der Buchse (26) gehalten ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Klauen (34) elastisch in die ungespreizte Stellung vorgespannt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Klauen (34) eigenelastisch sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende des Zylinders (10) am inneren Umfangsrand eine umlaufende Stufe (20)
ausgebildet ist, in die die freien Enden der Klauen (34) im gespreizten Zustand eingreifen.