[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von
Packungen, vorzugsweise gasdichten Verpackungen, indem ein Produkt zwischen einer
thermovorgeformten Oberfolle und einer ggf. thermovorgeformten Unterfolie unter Formveränderung
der Oberfolie und Versiegeln der beiden Folien verpackt wird.
[0002] Es ist bekannt, Produkte in einer zu Mulden verformten Unterfolie und durch Umschrumpfen
mit einer schrumpffähigen Oberfolie in sogenannten Vakuumverpackungen zu verpacken.
Dabei wird die Oberfolie vor dem Siegeln der gefüllten Mulde erhitzt und nach Anlegen
eines Vakuums das zu verpackende Füllgut entsprechend dessen Konturen eng umschrumpft
(vergl. GB-A-1307054). Diese Verpackungsmethode eignet sich nur beschränkt zur Verpackung
hoher, d. h. über die Siegelebene hinausragende Produkte, da wegen solcher Konturen
das Umschrumpfen mit einer weitgehend einheitlichen Foliendicke fast ausgeschlossen
ist. Außerdem kann für die Herstellung dieser Packungen nur eine bestimmte Sorte von
Oberfolien, nämlich sogenannte Skin-Folien, zum Einsatz kommen.
[0003] Es ist weiterhin bekannt, Produkte, insbesondere Nahrungsmittel, in thermogeformten
Mulden zu verpacken, die mit einer Deckelfolie heiß gesiegelt werden. Solche Deckelfolien
müssen eine Mindesthitzestabilität und Steifigkeit aufweisen, da es sonst beim Siegelvorgang
zu Verwerfungen der Deckelfolie und damit nicht nur zu unansehnlichen Packungen, sondern
auch zu Fehlstellen in den Siegelnahtbereichen kommen kann. Außerdem darf bei dieser
Verpackungsweise das Füllgut nicht über die Siegelebene hinausragen, was bei Produkten
bis zu einer bestimmten Höhe durch Bereitstellung entsprechend tiefer Verpackungsmulden
gelöst werden kann. Auf kontinuierlich laufenden Verpackungsmaschinen werden aber
solche Mulden durch Tiefziehen hergestellt, wobei die Gefahr von Fehlstellen mit zunehmender
Tiefe der herzustellenden Mulde zunimmt. Weiterhin sollte dieser Verfahrensschritt
nicht zum geschwindigkeitsbestimmenden Ablauf des Gesamtverpackungsvorganges werden.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, Siegelpackungen aus thermoplastischem
Material mit optisch einwandfreiem Aussehen herzustellen, wobei auch Verpackungsprodukte
mit Dimensionen über der Siegelebene hinausragend problemlos verpackt werden können
und als Deckelmaterial Folien jeder Art eingesetzt werden können.
[0005] Erfindungsgemäß gelingt dies durch Bereitstellen von Verfahren zur Herstellung von
Packungen, indem ein Produkt zwischen einer thermoplastischen Oberfolie und Unterfolie
ggf. unter Schutzgas vorzugsweise gasdicht versiegelt wird, wobei die Oberfolie durch
Erwärmen und in Kontakt bringen mit einer Hohlform zu einer Abdeckung verformt, die
Abdeckung unter Positionierung auf die jeweilige Packungseinheit mit der ggf. zu einer
Mulde verformten, das Produkt tragenden Unterfolie zusammengeführt, vor dem Versiegeln
der Packungseinheit die Schrumpfung der Abdeckung durch deren kontrolliertes Erwärmen
nur bis zu einem Umspannen ohne Berührung des Produktes eingestellt oder unter gleichzeitigem
Erwärmen der Abdeckung der Druck in der Packung ggf. durch das zum Austausch verwendete
Schutzgas auf mindestens den Umgebungsdruck plus Gewicht der Folie pro Flächeneinheit
eingestellt und die Packungseinheit versiegelt wird.
[0006] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Verpackungsmaschine mit
Mittel zu einer getrennten Zuführung, von jeweils einer Vorratsrolle, einer Unterfolie,
auf die das zu verpackende Produkt aufgelegt wird, und einer Oberfolie, die in einer
Formstation, die mit einem nach unten offenen Formhohlraum ausgerüstet ist, mit Mitteln
zum Erwärmen und Hochziehen der Folie verformt wird, mit einem Antrieb zum schrittweisen
Vorschub der Unter- und Oberfolie und zur Positionierung der verformten Oberfolie
über dem Produkt zu einer Packungseinheit, mit Mitteln zur kontrollierten Erwärmung
der verformten Oberfolie in der Siegelstation, Mitteln zur kontrollierten Einstellung
eines Packungsinnendruckes vor dem Versiegeln der Packungseinheit mit dem Siegelwerkzeug
und mit Siegelwerkzeugen.
[0007] Um das erfindungsgemäße Verfahren zu verdeutlichen, wird auf die beigefügten Figuren
1 bis 3 hingewiesen, wobei
Figur 1 eine allgemeine Anordnung der Verpackungsmaschine gemäß der vorliegenden Erfindung
darstellt,
Figur 2 eine gefüllte Packung (Füllgut nicht dargestellt) mit nach außen geformten
Wölbungen im Boden der Verpackungsmulde darstellt,
Figur 3 eine gefüllte Packungseinheit darstellt (Füllgut nicht dargestellt), bei der
die Wölbungen in der Verpackungsmulde zur Regulierung des Innendruckes bereits nach
innen gedrückt sind.
[0008] Wie aus Figur 1 ersichtlich, wird das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise auf
einer kontinuierlich laufenden Verpackungsmaschine (1) durchgeführt. Dabei wird die
Oberfolie (2) in einer Formstation (3) durch Erwärmen und Hineinziehen zu einer Vielzahl
von nach unten offenen Abdeckungen (4) verformt. Die Unterfolie (5) wird von einer
Vorratsrolle (6) abgezogen, in einer weiteren Formstation (7) durch Tiefziehen zu
einer Vielzahl von zusammenhängenden, nach oben offenen Packungsmulden (8) verformt.
Diese Packungsmulden werden mit dem Produkt befüllt und vor der Siegelstation (10)
mit einer Positioniereinrichtung, die nicht dargestellt ist, zu einer Packungseinheit
mit der Abdeckung (4) positioniert und an den überlappenden Rändern miteinander versiegelt.
Nach dem Versiegeln in der Siegelstation (10) werden die Packungen durch entsprechende
Schneidvorrichtung, nicht dargestellt, vereinzelt.
[0009] Erfindungsgemäß wird die Oberfolie entsprechend den Dimensionen des zu verpackenden
Füllguts zu Abdeckungen verformt, indem die Folie durch vorzugsweise Wärmebestrahlung
und/oder Kontaktbeheizung und Hineinziehen oder Hineinpressen in eine Hohlform, die
vorzugsweise mit Evakuiereinrichtungen zum Hineinziehen oder Preßluft zum Hineinpressen
der Folie ausgerüstet ist, gestaltet wird.
[0010] Diese Abdeckung bleibt vorzugsweise in ihren Dimensionen nach dem Verlassen der Formstation
bis zum Siegelvorgang stabil. In der Formstation wird die Schrumpfkraft der Oberfolie,
die bei der erfindungsgemäßen Herstellung von Verpackungen ohne Druckanpassung des
Innendruckes der Packung beim Versiegeln notwendig ist, eingestellt. Diese Schrumpfkraft
wird nach DIN 53369 bestimmt und ist eine übliche Größe zum Charakterisieren von Folien,
die unter Einwirkung von Wärme schrumpfen. Eine so vorbehandelte Oberfolie wird dann
in der Siegelstation, sobald die Abdeckung mit der das Produkt tragenden Unterfolie,
die vorzugsweise zu einer Mulde verformt ist, zu einer Packungseinheit positioniert
ist, kontrolliert erwärmt. Diese kontrollierte Erwärmung, um das Ausmaß der Schrumpfung
der Abdeckung so zu steuern, daß Verpackungsgut keineswegs umschrumpft wird, sondern
die das Prokukt tragende Unterfolie, vorzugsweise zu einer Mulde verformt, nur straff
ohne Berührung des zu verpackenden Produktes an seiner höchsten Stelle umspannt, d.
h. abgedeckt wird, wird durch bekannte Wärmeeinstrahlung unter Berücksichtigung der
beim Heißsiegeln freiwerdenden Siegelwärme erzeugt.
[0011] Um eine möglichst exakte Steuerung der Schrumpftemperatur durchzuführen, kann die
Temperatur zum Siegeln und die Temperatur zum Schrumpfen getrennt durch den Einbau
von Kühlung, Isolierung und Heitzelemente kontrolliert werden. Die verschiedenen Temperaturen
können durch Fühler abgefragt werden. Das Kontrollsystem der Maschine justiert dann
den Temperaturwert. Die Siegeltemperaturen liegen vorzugsweise im Bereich von 80 bis
180°C. Die Temperatur in dem Rest des Siegelwerkzeuges, d. h. die Schrumpftemperatur
kann von diesem Wert getrennt gesteuert werden und vorzugsweise bis zu ± 30°C, nach
Bedarf abweichen.
[0012] Da bekannt ist, (nach DIN 53396) die Schrumpfkraft bei konstant ansteigender Temperatur
für ein bestimmtes Folienmaterial zu bestimmen, ist durch einfache Vorversuche festzustellen,
welche Temperatur beim Schrumpfvorgang vor und während des Versiegelns einzuhalten
ist, um das gewünschte Ausmaß der Schrumpfung zu erzeugen. Diese freie Schrumpfung
S wird üblicherweise in Prozenten ausgedrückt und kann durch folgende Gleichung wiedergegeben
werden.
[0013] Freie lineare Schrumpfung in vertikaler bzw. horizontaler Richtung in %

wobei D
0 die ursprüngliche Länge in einer Richtung und D
1 die Länge in dieselben Richtung nach der Schrumpfung ist.
[0014] Vorzugsweise wird die Schrumpfkraft der Oberfolie bei der Verformung zur Abdeckung
durch entsprechendes Recken im Erweichungsbereich des Folienmateriales so eingestellt,
daß die freie Schrumpfung bei der Siegeltemperatur wenigstens 10 %, vorzugsweise bis
zu 60 %, beträgt.
[0015] Erfindungsgemäß ist es aber auch möglich, die als Abdeckung vorgeformte Oberfolie
nach ihrer Positionierung zu einer jeweiligen Packungseinheit mit der ggf. zu einer
Mulde verformten, das zu verpackende Produkt tragenden Unterfolie in der Siegelstation
zu erwärmen und gleichzeitig den Druck durch Zuführung von Luft oder Schutzgas, das
in üblicher Art und Weise im Inneren der Packungseinheit bereits gegen Luft ausgetauscht
worden ist, so einzustellen, daß der Innendruck mindestens dem Umgebungsdruck plus
dem Gewicht der Folie pro Flächeneinheit entspricht. Praktisch synchron dazu kann
die Packungseinheit gesiegelt werden. Die Erwärmung der zu einer Abdeckung verformten
Oberfolie erfolgt dabei durch die beim Heißsiegeln freiwerdende Strahlungswärme und/oder
Konvektionswärme und ggf. zusätzlich durch wärmestrahlende Elemente. Durch die Erwärmung
der Oberfolie wird deren Flexibilität erhöht und der Druck im Inneren der Packungseinheit
kann vorzugsweise so eingestellt werden, daß die abdeckende und mit den Rändern der
vorzugsweise zu einer Mulde verformten Unterfolie versiegelten Oberfolie das verpackte
Gut an seiner höchsten Stelle nicht berührt, selbst wenn die Dimensionen dieses Verpackungsgutes
so sind, daß sie über die Siegelebene hinausragen. Vorzugsweise wird der Druck so
eingestellt, daß zumindest bei der Verpackung von Produkten, die über die Siegelebene
herausragend die Oberfolie nach oben gewölbt und an den Siegelrändern versiegelt,
straff, d. h. faltenfrei, vorliegt. Ganz besonders bevorzugt wird der Druck im Packungsinneren
immer so eingestellt, daß die Oberfolie faltenfrei nach außen gewölbt mit der Unterfolie
gesiegelt verbunden vorliegt.
[0016] Der Austausch von Luft im Packungsinneren gegen eine Inertgasfüllung wird vorzugsweise
bei verderblichen Lebensmitteln vorgenommen, wobei bei Frischfleischfüllung eine CO
2/O
2-Gasmischung, bei anderen Lebensmitteln, wie z. B. Wurstaufschnitt oder Schinkenaufschnitt,
Gasmischungen aus CO
2/N
2 oder nur N
2 eingesetzt werden. Man spricht dann von MAP-Packungen (Modified Atmosphered Packaging).
[0017] Beim Abkühlen der versiegelten Packung auf Umgebungstemperatur kann es notwendig
werden, den Druck im Inneren der Packung zumindest nachzustellen. Dafür werden nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise besonders gestaltete Verpackungsmulden
eingesetzt, die zumindest in ihrem Bodenbereich wenigstens eine Wölbung aufweisen.
[0018] Figur 2 zeigt eine Packung (12)mit einer Mulde (8), deren Boden nach außen gewölbte
Wölbungen (13) aufweist.
[0019] Diese Wölbungen können zur Volumensveränderung und damit Druckänderung nach oben
gedrückt werden.
[0020] In Figur 3 wird eine Verpackungsmulde gezeigt, die nach innen gewölbte Wölbungen
aufweist.
[0021] Diese Wölbungen in den Verpackungsmulden können nach Bedarf in ihrer Gestaltung verändert
werden, sobald die Packung auf die Umgebungstemperatur abgekühlt ist und/oder durch
die Lagerung der Packung ein Druckabfall im Inneren der Packung zu erwarten ist. Damit
kann das Innenvolumen der Packung und damit der Druck so verändert wird, daß die Oberfolie
ihr glattes, optisch einwandfreies Aussehen behält. Außerdem wird die Berührung mit
dem verpackten Produkt verhindert, wodurch sonst dessen Verderblichkeit gesteigert
werden kann.
[0022] Die in Figur 3 dargestellte Verpackungsmulde zeigt den Zustand der Verpackungsmulde
nach dem Versiegeln und Nachstellen des Druckes, indem die Wölbungen im Boden der
Verpackungsmulde nach Innen gewölbt sind. Bis nach dem Versiegeln der Packung können
die Wölbungen nach unten ausgerichtet bleiben, so daß bei Bedarf, wie oben dargelegt,
durch Verformung der Wölbungen nach Innen das Volumen verkleinert und damit der veränderte
Gasdruck wieder zu einem faltenfreien, optisch einwandfreien Aussehen der Oberfolie
führt.
[0023] Die dabei notwendigen Veränderungen in der Wölbung der Wölbungen können durch mechanische
Einwirkung vorgenommen werden, vorzugsweise nach dem Verpackungsprozeß in der Verpackungsmaschine.
[0024] Der Einsatz so gestalteter Verpackungsmulden wird vorzugsweise nur bei solchen Packungen
gewählt, die für eine längere Lagerung vorgesehen sind, Produkte verpackt enthaltend,
die Gas bei der Lagerung aufnehmen können und/oder Oberfolien zum Einsatz kommen,
die eine geringe Dimensionsänderung, vorzugsweise in Form von Schrumpfung mit abnehmender
Temperatur, aufweisen.
[0025] Die zum Einsatz kommenden Oberfolien und Unterfolien sind vorzugsweise ungereckte
Folien, wie sie üblicherweise zur Herstellung von Siegelpackungen aus einer Ober-
und Unterfolie verwendet werden.
[0026] Dabei werden insbesondere als Unterfolien sogenannte Hartfolien eingesetzt, die sich
aufgrund ihrer mechanischen Stabilität zur Herstellung von Verpackungsmulden durch
Tiefziehen hervorragend eignen. Dies sind insbesondere Polyester-, Polystyrol-, Polyamidfolien
oder Folien aus Polypropylen, vorzugsweise geschäumt, wie sie in der EP-A-0 570 221,
in der EP-A-0 520 028, der WO/42029 beispielhaft beschrieben sind. Die entsprechenden
Offenbarungen aus diesen Referenzen werden hiermit als Offenbarung der vorliegenden
Anmeldung eingeführt.
[0027] Als Oberfolien können sowohl Hartfolien als auch Weichfolien mit einem zur Unterfolie
identischen oder unterschiedlichen Aufbau zum Einsatz kommen. Insbesondere sind dies
Folien aus Polypropylen, Polyester oder Polyamid, vorzugsweise mit einem Mehrschichtaufbau.
Zum Siegeln mit der Unterfolie weisen diese Oberfolien vorzugsweise eine Siegelschicht
auf, die ein Siegeln im Temperaturbereich von 80°C bis 180°C erlaubt. Ganz besonders
bevorzugt sind dabei transparente Folien mit dem prinzipiellen Aufbau Polyamid/Polyethylenvinylalkohol/Polyethylen
oder Polystyrol/Polyethylenvinylalkohol/Polyethylen oder Polyesterterephtalat/Polyvinylidenchlorid/Polyethylen.
Dabei dient die Schicht aus Polyethylenvinylalkohol bzw. aus Polyvinylidenchlorid
als Barriereschicht, um einen Gasaustausch mit der Umgebung zu vermeiden.
[0028] Auch die Unterfolie kann vorzugsweise einen Mehrschichtaufbau aufweisen, wobei auch
dieser Mehrschichtaufbau vorzugsweise eine Gasbarriereschicht umfaßt, um den Gasaustausch
mit der Umgebung weitgehend zu verhindern.
[0029] Es ist auch möglich, die bekannten Schrumpffolien, die sogenannte Skin-Folien, als
Oberfolien zu verwenden, sofern eine Temperatur kontrollierte Schrumpfung der Oberfolien-Abdeckung
während des Siegelns angestrebt wird.
[0030] Die Herstellverfahren sowohl für die Unterfolien als auch für die Oberfolien sind
bekannt und erfolgen vorzugsweise durch Extrudieren bzw. Koextrudieren bei einem Mehrschichtaufbau,
auf Gießwalzen, auf denen die Folien erkalten. Dabei erhält man die sogenannte Cast-Folien.
[0031] Die Dicke der Unterfolie liegt vorzugsweise im Bereich 70 bis 1500 µm, um eine ausreichende
Formstabilität auch nach dem Tiefziehen zu Mulden aufzuweisen. Vorzugsweise werden
daher sogenannte standfeste Folien mit einer genügenden Eigenstabilität als Unterfolien
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Packungen eingesetzt.
[0032] Die Oberfolien sind vorzugsweise dünner als die Unterfolien, wobei ihre Dicke im
Bereich von 10 bis 350 µm, vorzugsweise bei 50 bis 250 µm, liegt
[0033] Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise kontinuierlich auf Füll-Form- und
Siegelverpackungsmaschinen durchgeführt.
[0034] Die erfindungsgemäße Ausrüstung dieser Maschinen ist vorstehend angegeben.
[0035] Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Verpackungsmaschine noch eine zweite Formstation
auf, um aus der Unterfolie Mulden zu formen, und Mittel zum Erzeugen von Wölbungen
zumindest in dem Boden dieser Mulden.
[0036] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zum Verpacken von Gütern jeder Art, insbesondere
von Gütern mit komplizierten Dimensionen, besonders bevorzugt solchen, die über die
Siegelebene hinausragen. Ganz besonders bevorzugt eignet sich das erfindungsgemäße
Verfahren und die Vorrichtung zum Verpacken von Lebensmitteln, bevorzugt verderblichen
Lebensmitteln, wie Frischfleisch mit oder ohne Keule, Geflügel, Käse oder Aufschnitt.
[0037] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher auch Packungen, insbesondere
mit Nahrungsmitteln als Verpackungsgut, erhältlich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
unter Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
1. Verfahren zur Herstellung von Packungen, indem ein Produkt zwischen einer thermoplastischen
Oberfolie und einer Unterfolie ggf. unter Schutzgas versiegelt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfolie durch Erwärmen und in Kontakt bringen mit einer Hohlform zu einer
Abdeckung verformt, die Abdeckung unter Positionierung auf die jeweilige Packungseinheit
mit der ggf. zu einer Mulde verformten, das Produkt tragenden Unterfolie zusammengeführt,
vor dem Versiegeln der Packungseinheit die Schrumpfung der Abdeckung durch deren kontrolliertes
Erwärmen nur bis zu einem vorzugsweise berührungsfreien Umspannen des Produktes eingestellt
oder unter gleichzeitigem Erwärmen der Abdeckung der Druck in der Packung ggf. durch
das zum Austausch verwendete Schutzgas auf mindestens den Umgebungsdruck plus Gewicht
der Folie pro Flächeneinheit eingestellt und die Packungseinheit versiegelt wird
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterfolie zu mindestens
einer Mulde geformt wird, die zumindest in ihrem Bodenbereich wenigstens eine Wölbung
aufweist, mit der der Druck im Inneren der auf Umgebungstemperatur abgekühlten, versiegelten
Packungseinheit zumindest nachgestellt werden kann.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wölbung(en) spätestens
beim Versiegeln der Mulde nach außen gerichtet ist (sind).
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck in der versiegelten
Packungseinheit ggf. wiederholt so nachgestellt wird, daß das verpackte Produkt von
der Abdeckung nicht berührt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Atmosphäre
im Inneren der Packungseinheit gegen ein Schutzgas ausgetauscht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung
der Abdeckung durch die beim Heißsiegeln freiwerdende Strahlungswärme und/oder Konvektionswärme
und/oder wärmestrahlende Elemente erfolgt.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Packungseinheit
in dem sich überlappenden Randbereich aus abdeckenden Oberfolie und Unterfolie versiegelt
wird.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadruch gekennzeichnet, daß die Oberfolie und/oder
die Unterfolie aus einer thermoplastischen Mono- oder Mehrschichtenfolie besteht,
die vorzugsweise eine Gasbarriereschicht aufweist.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrumpfkraft der
Oberfolie bei ihrer Verformung zur Abdeckung so eingestellt wird, daß die freie Schrumpfung
bei der Siegeltemperatur wenigstens 10 % beträgt.
10. Packungen erhalten nach Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 9.
11. Packungen nach Anspruch 10 enthaltend als verpackte Produkte verderbliche Lebensmittel,
vorzugsweise Frischfleisch mit und ohne Keule, Geflügel, -teile, Käsestücke oder Kuchen.
12. Verpackungsmaschine mit Mittel zu einer getrennten Zuführung von jeweils einer Vorratsrolle
einer Unterfolie, auf die das zu verpackende Produkt aufgelegt wird, und einer Oberfolie,
die in der Formstation mit einem nach unten offenen Formhohlraum ausgerüstet mit Mitteln
zum Erwärmen und Hochziehen oder Hineinziehen der Folie verformt wird, mit einem Antrieb
zum schrittweisen Vorschub der Unter- und Oberfolie und zur Positionierung der verformten
Oberfolie über dem Produkt zu einer Packungseinheit, mit Mitteln zur kontrollierten
Erwärmung der verformten Oberfolie in der Versiegelstation und Mitteln zur kontrollierten
Einstellung eines Packungsinnendruckes vor dem Versiegeln der Packungseinheit mit
dem Siegelwerkzeug und mit einem Siegelwerkzeug.
13. Verpackungsmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine zweite
Formstation zum Formen von Behältern aus der Unterfolie aufweist.
14. Verpackungsmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß sie noch weitere
Formmittel zum Erzeugen von Wölbungen zumindest in dem Boden der Behälter und Mittel
zum Verändern der Konfiguration der Wölbungen vor dem Versiegeln und nach dem Versiegeln
der Packungseinheit aufweist.