[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Müllwagen mit einem Müllsammelbehälter und einer
der Einfüllöffnung des Sammelbehälters zugeordneten Schüttung zum Anheben und Auskippen
einer Mülltonne od. dgl.
[0002] Müll, insbesondere Hausmüll, wird bisher in Mülltonnen oder Müllcontainern gesammelt
und dann in einen Müllsammelbehälter eines Müllwagens entleert, welche Sammelbehälter
als Drehtrommel ausgebildet oder mit einer Preßeinrichtung bestückt sind, um die übernommenen
Abfälle zu verdichten und dadurch den Fassungsraum der Sammelbehälter möglichst gut
nutzen zu können. In den Müllwagen wird daher der Müll, der in den Mülltonnen bzw.
Müllcontainern noch locker und weitgehend in voneinander getrennten Bestandteilen
vorhanden ist, vermischt und verpreßt und kommt so klumpen- und ballenförmig zu den
Deponien. Aufgrund der immer strenger werdenden Umweltauflagen, nach denen die Abfälle
nicht mehr ohne Vorbehandlung auf den Deponien abgelagert werden dürfen, muß der Müll
aus dem Müllwagen dann sortiert und die brennbaren, wiederverwertbaren, kompostierbaren
Anteile u. dgl. herausgesucht werden, was durch das einheitliche Vermischen und Verpressen
des Mülls in den Müllsammelbehältern des Müllwagens wesentlich erschwert wird und
auch zu einer die Weiterverwertung beeinträchtigenden Verschmutzung der wiederverwendbaren
Abfallteile durch Feinanteile, wie Asche, Staub, Kehricht u. dgl. führt.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Müllwagen der eingangs geschilderten
Art zu schaffen, der bei uneingeschränkter Nutzung der Sammelbehälter ein Vorsortieren
des Mülls erlaubt und dadurch eine unerwünschte sich steigernde Verschmutzung der
wiederverwertbaren Müllanteile durch die zu deponierenden Anteile zu verhindern ermöglicht.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß im Auskippbereich der Schüttung
eine Siebvorrichtung für den ausgeleerten Müll vorgesehen ist, die einen in den Sammelbehälter
führenden Überlauf aufweist und mit einer Fördereinrichtung zum Abfördern des aus
dem Müll ausgesiebten Feinanteils in wenigstens einen eigenen Aufnahmebehälter zusammenwirkt.
[0005] Durch diese vergleichsweise aufwandsarme Zusatzeinrichtung können bereits bei der
Müllübernahme die meist eine Verschmutzung mit sich bringenden Feinanteile ausgesiebt
und von den allgemein noch recht sauberen und im wesentlichen wiederverwertbaren Grobanteilen
getrennt werden, welche Grobanteile über den Überlauf in den Müllsammelbehälter gelangen
und hier in üblicher Weise zur raumsparenden Nutzung des Sammelbehältervolumens entsprechend
verdichtet werden. Der ausgesiebte Feinanteil gelangt über eine geeignete Fördereinrichtung
in einen zusätzlich zum Sammelbehälter am Müllwagen angeordneten Aufnahmebehälter,
so daß Fein- und Grobanteil voneinander getrennt gelagert werden. Die Fein- und Grobanteile
können dann selbstverständlich jeweils für sich entleert und auf entsprechenden Entsorgungswegen
einer weiteren Bearbeitung oder Ablagerung zugeführt werden, wobei die bereits vorsortierten
Anteile das nachträgliche händische Sortieren des wiederverwertbaren Mülls wesentlich
erleichtert. Die Siebvorrichtung im Müllwagen erlaubt daher eine rationelle Vorsortierung
des Abfalls im Zuge der Mülltonnenentleerung und gewährleistet dabei eine leichtere
und bessere Trennung von Fein- und Grobanteilen, da die Siebung des losen, lockeren
Abfalls aus der Mülltonne noch vor einem maschinellen Vermischen und Verdichten im
Müllsammelbehälter erfolgt, was gegenüber einer Siebung des Mülls auf einer externen
Siebmaschine im Deponiebereich zu einer wesentlich gesteigerten Abscheiderate und
zu einem verhältnismäßig sauberen Überlaufmaterial führt.
[0006] Bei einem Müllwagen mit einer antreibbaren, vorzugsweise schraubenlinienförmig verlaufende
Mitnehmer aufweisenden Drehtrommel als Sammelbehälter kann ein sich gegebenenfalls
konisch zur Einfüllöffnung erweiternder Endabschnitt der Drehtrommel mit einem gelochten
Mantel ausgestattet und als Siebvorrichtung ausgebildet sein. Dadurch wird der Endabschnitt
der Drehtrommel selbst als Siebvorrichtung genutzt, was eine besonders platzsparende
und aufwandsarme Konstruktion mit sich bringt.
[0007] Zweckmäßige Konstruktionen ergeben sich aber auch dadurch, daß die Siebvorrichtung
aus einer im Einfüllöffnungsbereich angeordneten antreibbaren Siebtrommel besteht,
oder daß die Siebvorrichtung aus einem im Einfüllöffnungsbereich angeordneten Schwingsieb
besteht, wobei durch die separat angetriebene Siebtrommel die Drehzahl der Siebtrommel
unabhängig von der Drehtrommel gewählt und an den jeweiligen Müll bzw. die jeweiligen
Siebverhältnisse angepaßt werden kann. Auch das Schwingsieb läßt sich durch Wahl seiner
Siebschwingungen in seiner Siebleistung ändern und auf die jeweiligen Anforderungen
abstimmen.
[0008] Da im allgemeinen davon ausgegangen werden kann, daß der Feinanteil des ausgesiebten
Feingutes überwiegend durch nichtbrennbares Material gebildet wird, während der gröbere
Anteil des ausgesiebten Feingutes aus brennbarem Material besteht, empfiehlt es sich,
das ausgesiebte Feingut nicht einem einzigen Aufnahmebehälter, sondern wenigstens
zwei über eine zusätzliche Siebeinrichtung an die Fördereinrichtung angeschlossenen
Aufnahmebehältern zuzuführen, um diese vorteilhafte Auftrennung des Feingutes in einen
feineren und einen gröberen Anteil über die zusätzliche Siebeinrichtung sicherzustellen.
Besonders einfache Verhältnisse ergeben sich in diesem Zusammenhang, wenn die den
beiden Aufnahmebehältern vorgeordnete Siebeinrichtung aus einer ballistischen Sichteinrichtung
besteht, weil in diesem Fall eine Trennung der Gutteilchen in Abhängigkeit vom Teilchengewicht
erfolgen kann, mit dessen Hilfe sich die brennbaren Materialien gut von den nichtbrennbaren
Materialien unterscheiden lassen.
[0009] Die Fördereinrichtung kann im Bereich ihres Austrittsendes einen an einen Aufnahmebehälter
angeschlossenen Siebboden aufweisen, der entweder der zusätzlichen Siebeinrichtung
vorgelagert ist oder diese Siebeinrichtung bildet.
[0010] Wird dieser Siebboden der zusätzlichen Siebeinrichtung vorgelagert, so erhält man
eine vorausgehende Abscheidung eines Feinanteils, bevor die weitere Aufteilung beispielsweise
durch einen ballistischen Sichter durchgeführt wird, was je nach Zusammensetzung des
Mülls zu vorteilhaften Abscheidungsbedingungen führen kann. Ein solcher Siebboden
der Fördereinrichtung kann aber selbstverständlich auch als zusätzliche Siebeinrichtung
eingesetzt werden, um das aus dem über die Schüttung eingebrachten Müll ausgesiebte
Feingut endgültig in einen Fein- und einen Grobanteil aufzutrennen.
[0011] An sich kann die Fördereinrichtung zum Abfördern des ausgesiebten Feingutes unterschiedlichst
ausgestaltet sein, doch ist es besonders zweckmäßig, wenn die Fördereinrichtung eine
unterhalb der Siebvorrichtung angeordnete Auffangwanne und einen vom Bodenbereich
der Auffangwanne ausgehenden und im Deckenbereich des Aufnahmebehälters ausmündenden,
mit einer Förderspirale bestückten Förderkanal umfaßt. Ein solcher Förderkanal läßt
sich ohne Schwierigkeiten zwischen der Siebvorrichtung und dem an geeigneter Stelle
des Müllwagens angeordneten Aufnahmebehälter verlegen und gewährleistet mit seiner
Förderspirale die einwandfreie Abförderung des ausgesiebten Feinanteils, der durch
die Siebvorrichtung in die Auffangwanne abfällt.
[0012] Der von einem Müllwagen gesammelte Müll kann einen vergleichsweise hohen Feuchtigkeitsanteil
insbesondere im Bereich des ausgesiebten Feingutes aufweisen. Werden die Verbrennungsgase
des Müllwagenmotors entlang der Außenseite des Förderkanales zu einem Auslaß geführt,
so kann das durch den Förderkanal geförderte Feingut zumindest teilweise getrocknet
werden, was nicht nur das Gewicht dieses Feingutes verringert, sondern auch eine gegebenenfalls
anschließende ballistische Sichtung erleichtert. Führt die Zufuhr der Verbrennungsgase
des Müllwagenmotors zum Förderkanal entlang der Außenwand des Sammelbehälters, so
kann die Abwärme der Verbrennungsgase auch zu einem Trocknen des in den Sammelbehälter
gelangenden Müllgutanteiles verwendet werden, was insbesondere bei Drehtrommeln wirksam
ist, mit deren Hilfe das aufgenommene Gut ja an der Abgasleitung für die Verbrennungsgase
vorbeigedreht werden kann.
[0013] Eine gute Platzaufteilung wird erreicht, wenn zumindest ein Aufnahmebehälter zwischen
Fahrerhaus und Sammelbehälter eingesetzt wird und an einer Wagenlängsseite eine öffenbare
Abdeckung zur Entleerung aufweist. Der Aufnahmebehälter braucht im Vergleich zum Sammelbehälter
nur einen entsprechend dem Volumsanteil des Feinanteils zum Grobanteil kleineren Fassungsraum
aufzuweisen und läßt sich daher gut quer zur Fahrtrichtung dem Sammelbehälter vorordnen,
wobei eine seitliche Abdeckung ein seitliches Entleeren des Aufnahmebehälters ermöglicht,
wozu der Aufnahmebehälter vorzugsweise in Entleerrichtung gekippt werden kann. Sind
zwei Aufnahmebehälter vorgesehen, so können diese in Fahrtrichtung nebeneinander oder
hintereinander angeordnet sein.
[0014] Nimmt der Aufnahmebehälter eine quer zur Fahrtrichtung verlaufende Verteilerschnecke
auf, kann das über die Fördereinrichtung in den Aufnahmebehälter abgeworfene Feinmaterial
gleichmäßig verteilt und verdichtet werden, um einen guten Füllungsgrad zu erreichen.
Nimmt der Aufnahmebehälter ein Preßschild auf, läßt sich der Feinanteil im Aufnahmebehälter
nicht nur mit einer hohen Preßung verdichten, sondern auch mittels des Preßschildes
bei geöffneter Abdeckung aus dem Aufnahmebehälter ausschieben.
[0015] Zweckmäßig kann es auch sein, wenn wenigstens ein Aufnahmebehälter aus einem mit
seiner Achse quer zur Fahrtrichtung liegenden Rotationsbehälter besteht, der schraubenlinienförmig
verlaufende Mitnehmer aufweist, so daß sich ein mit einer Drehtrommel für den Sammelbehälter
vergleichbarer Aufbau des Aufnahmebehälters ergibt und durch die Drehung des Rotationsbehälters
in die eine Richtung eine Verdichtung des Materials, durch die Drehung in die andere
Richtung hingegen ein Ausfördern des Feinmaterials erfolgt.
[0016] Eine weitere konstruktive Variante ergibt sich dadurch, daß wenigstens ein Aufnahmebehälter
als kastenförmiger Laderaum unterhalb des Sammelbehälters angeordnet und mit einem
nach beiden Richtungen antreibbaren Schubboden als Fördereinrichtung ausgestattet
ist, der eine Befüllöffnung des Laderaumes im Bereich der Siebvorrichtung zugehört.
Hier wird der Fahrzeugraum unterhalb des Sammelbehälters zur Einrichtung des Aufnahmebehälters
genutzt, wobei der ausgesiebte Feinanteil direkt durch die Befüllöffnung in den Laderaum
fällt und mittels des Schubbodens weiterbefördert und verdichtet wird. Eine Richtungsumkehr
des Schubbodens ermöglicht dann ein Ausfördern des Feinanteils und eine Entleerung
des Laderaums.
[0017] Ist der Müllwagen als sogenannter Seitenlader mit einer seitlichen Schüttung konzipiert,
so ist vorzugsweise ein in zwei Kammern längsgeteilter Müllbehälter vorzusehen, dessen
eine Kammer den Sammelbehälter und dessen andere Kammer den Aufnahmebehälter bilden,
wobei der Müllbehälter eine seitliche bzw. obere Einfüllöffnung mit der Siebvorrichtung
und der Fördereinrichtung aufweist. Dabei kann der Müllbehälter durch eine vertikale
oder horizontale Längswand in die beiden Kammern geteilt sein, und als Fördereinrichtung
zum Abfördern des beispielsweie durch ein Schwingsieb ausgesiebten Feinanteils genügt
oft eine einfache, in die als Aufnahmebehälter bestimmte Kammer führende Rutsche.
Auch der Überlauf der Siebvorrichtung kann bedarfsweise mittels einer in die als Sammelbehälter
dienende Kammer führende Rutsche verlängert sein und die Kammern lassen sich mit üblichen
Einrichtungen zum Verdichten bzw. Ausfördern des Überlaufmaterials bzw. Feinanteils
ausstatten, wobei auch ein Hochkippen des Müllbehälters zum Verdichten bzw. durch
heckseitige Klapptüren zum Entleeren der Kammern herangezogen werden kann.
[0018] Vorteilhafterweise kann der Siebvorrichtung eine Sackaufreißeinrichtung vorgeordnet
sein, die beispielsweise mit umlaufenden Aufreißfingern im Müll enthaltene Säcke od.
dgl. Behälter aufreißt und den Sackinhalt zum Auslaufen bringt, so daß auch diese
Sackinhalte durch die Siebung in ihre Fein- und Grobanteile getrennt werden.
[0019] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand rein schematisch veranschaulicht. Es
zeigen
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Müllwagen in einer vereinfachten Seitenansicht,
- Fig. 2
- diesen Müllwagen in Rückansicht, wobei der Deutlichkeithalber die Schüttung weggelassen
ist,
- Fig. 3 und 4
- jeweils den heckseitigen Teil eines erfindungsgemäßen Müllwagens mit abgeänderten
Siebvorrichtungen,
- Fig. 5 und 6
- zwei weitere Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Müllwagens jeweils in Seitenansicht,
- Fig. 7
- ein zusätzliches Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Müllwagens in Stirnansicht,
- Fig. 8
- eine weitere Konstruktionsvariante eines erfindungsgemäßen Müllwagens in einer vereinfachten
Seitenansicht,
- Fig. 9
- den Müllwagen nach der Fig. 8 in einer Rückansicht ohne Schüttung und
- Fig. 10
- ein zusätzliches Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Müllwagens in einer vereinfachten,
zum Teil aufgerissenen Seitenansicht.
[0020] Ein Müllwagen 1 weist einen Müllsammelbehälter 2 in Form einer antreibbaren Drehtrommel
mit schraubenlinienförmig verlaufenden Mitnehmern 3 auf, wobei der Einfüllöffnung
4 des Sammelbehälters 2 eine Schüttung 5 zum Anheben und Auskippen von Mülltonnen,
Müllcontainern od. dgl. zugeordnet ist. Im Auskippbereich der Schüttung 5 ist eine
Siebvorrichtung 6 für den ausgeleerten Müll vorgesehen, die die Feinanteile des Mülls
von den verbleibenden Grobanteilen trennt, welche Grobanteile als Überlauf in den
Sammelbehälter 2 gelangen und welche Feinanteile über eine Fördereinrichtung 7 in
einen eigenen Aufnahmebehälter 8 abgefördert werden.
[0021] Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 dient als Siebvorrichtung 6 ein sich
konisch zur Einfüllöffnung 4 hin erweiternder Endabschnitt 9 der Drehtrommel 2, der
mit einem gelochten Mantel 91 ausgestattet ist und in den sich auch die Mitnehmer
3 erstrecken. Statt dieser Mitnehmer oder zusätzlich zu diesen Mitnehmern können im
Endabschnitt 9 auch eigene Förderstege 92 vorgesehen sein, die den abgekippten Müll
besser Umwälzen und die Grobanteile in den Sammelbehälter 2 weiterfördern. Die Fördereinrichtung
7 umfaßt eine unterhalb der Siebvorrichtung 6 angeordnete Auffangwanne 10 und einen
vom Bodenbereich der Auffangwanne 10 ausgehenden und im Deckenbereich des Aufnahmebehälters
8 ausmündenden Förderkanal 11, in dem eine Förderspirale 12 als eigentlicher Förderer
eingesetzt ist. Durch diese Fördereinrichtung 7 lassen sich die abgesiebten Feinanteile
des Mülls aus dem Bereich der Einfüllöffnung 4 zu einer Fahrzeugseite hin und dann
aufwärts und vorwärts bis zum Aufnahmebehälter 8 abfördern, in welchem Aufnahmebehälter
8 eine Verteilschnecke 13 zur Vergleichmäßigung und Verdichtung des Feinanteils sorgt.
Wie strichpunktiert angedeutet, kann der Aufnahmebehälter 8 auch mit einem über einen
hydraulischen Preßstempel 14 betätigbaren Preßschild 15 zum Verdichten bzw. zum Ausfördern
des Feinanteils ausgestattet sein. Der Aufnahmebehälter 8 ist an einer Wagenseite
mit einer öffenbaren Abdeckung 16, beispielsweise zwei übereinander angeordneten Klappen
versehen, um am Entladeplatz den Feinanteil durch Kippen der Aufnahmebehälter 8 oder
durch Betätigen des Preßschildes 15 austragen zu können.
[0022] Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 besteht die Siebvorrichtung 6 aus einer
antreibbaren Siebtrommel 17, die mit ihrer Drehachse D zum Sammelbehälter 2 hin geneigt
gelagert ist und mit ihrem Siebmantel 171 oberhalb der Fördereinrichtung 7 liegt,
so daß der über die Schüttung 5 in die Siebtrommel abgekippte Müll durch die Siebtrommel
17 in die durch den Trommelmantel 171 abgesiebten Feinanteile und in die aus der Siebtrommel
17 in die Einfüllöffnung 4 des entsprechend verkürzten Sammelbehälters 2 als Überlaufmaterial
gelangenden Grobanteile getrennt wird.
[0023] Wie in Fig. 4 angedeutet, kann als Siebvorrichtung 6 auch ein oberhalb der Fördereinrichtung
7 angeordnetes Schwingsieb 18 vorgesehen sein, daß zwischen der Schüttung 5 und der
Einfüllöffnung 4 des wiederum verkürzten Sammelbehälters 2 angeordnet ist. Durch die
Schräglage des Schwingsiebes führt der Überlauf wieder direkt in den Sammelbehälter
2 und der abgesiebte Feinanteil gelangt unmittelbar zur Fördereinrichtung 7.
[0024] Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist der Müllwagen 1 mit einem Aufnahmebehälter
für die Feinanteile ausgerüstet, der aus einem mit seiner Achse A quer zur Fahrtrichtung
liegenden Rotationsbehälter 19 besteht, welcher Rotationsbehälter zur Verdichtung,
aber auch zum Ausfördern des Feinanteils mit schraubenlinienförmig verlaufenden Mitnehmern
191 bestückt ist.
[0025] Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ist der Aufnahmebehälter als kastenförmiger
Laderaum 20 ausgebildet und unterhalb des Sammelbehälters 2 angeordnet, wobei ein
nach beiden Richtungen antreibbarer Schubboden 201 des Laderaums 20 einen Transport
des Feinanteils innerhalb des Laderaums erlaubt. Als Fördereinrichtung 7 genügt hier
eine einfache Befüllöffnung 21 unterhalb der Siebvorrichtung 6, so daß das ausgesiebte
Feinmaterial direkt durch die Befüllöffnung 21 auf den Schubboden 201 des Laderaums
20 fällt und mit dem Schubboden im Laderaum 20 vorwärts gefördert und verdichtet werden
kann. Zum Entleeren des Laderaums wird der Schubboden 201 rückwärts betrieben, so
daß er nach Öffnen einer Heckklappe 202 das Feinmaterial nach hinten auswirft.
[0026] Wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 angedeutet, kann selbstverständlich auch
bei Müllwagen 1 mit einem seitlich zu beladenden Müllbehälter 22, sogenannten Seitenladern,
im Abkippbereich der seitlichen Schüttung 23 eine Siebvorrichtung 6 zum Vorsortieren
des Mülls angeordnet sein, wobei als Siebvorrichtung z. B. ein geneigtes Rüttelsieb
24 dient. Die Fördereinrichtung 7 besteht aus einer Rutsche 25 und bedarfsweise ist
auch zur Verlängerung des Sieb-Überlaufes eine Rutsche 26 vorgesehen, so daß der ausgesiebte
Feinanteil und der Grobanteil über die Rutschen 25, 26 in die entsprechenden Sammel-
bzw. Aufnahmebehälter abgleiten. Zur Ausbildung dieser Behälter ist der Müllbehälter
22 durch eine Längswand 221 in zwei Kammern 27, 28 unterteilt, die als Sammel- und
Aufnahmebehälter genutzt werden.
[0027] Der Müllwagen nach den Fig. 8 und 9 unterscheidet sich von den bisherigen Ausführungsbeispielen
vor allem dadurch, daß die Fördereinrichtung 7 das ausgesiebte Feingut nicht einem
einzigen Aufnahmebehälter, sondern zwei Aufnahmebehältern 8a und 8b zufördert, die
seitlich nebeinander zwischen dem Fahrerhaus und dem Sammelbehälter 2 vorgesehen sind,
wie dies insbesondere die Fig. 9 erkennen läßt. Die Auffangwanne 10 unterhalb der
im Auskippbereich der Schüttung 5 vorgesehenen Siebvorrichtung 6 fördert das ausgesiebte
Feingut mit Hilfe einer Förderschnecke 29 dem seitlichen Förderkanal 11 zu, der in
Fahrrichtung ansteigt und das ausgesiebte Feingut einer zusätzlichen Siebeinrichtung
30 aufgibt, die oberhalb des einen Aufnahmebehälters 8a angeordnet und beispielsweise
als Schwingsieb ausgebildet ist. Während der Feinanteil des auf die Siebeinrichtung
30 aufgebrachten Feingutes durch die Siebeinrichtung 30 in den Aufnahmebehälter 8a
fällt, wird der gröbere Anteil dieses Feingutes in den Aufnahmebehälter 8b weitergeleitet.
Die Austragung dieser Grob- und Feinanteile aus den Aufnahmebehältern 8a und 8b kann
in ähnlicher Weise erfolgen, wie dies im Zusammenhang mit einem einzigen Aufnahmebehälter
8 beschrieben wurde.
[0028] Um das durch den Förderkanal 11 geförderte Feingut zu trocknen, werden die Verbrennungsgase
des Verbrennungsmotors des Müllwagens 1 über eine Abgasleitung 31 in einen entlang
des Förderkanals 11 verlaufenden Abgaskanal 32 eingeleitet, der in einen Auslaß 33
für die Verbrennungsgase mündet. Durch diese Maßnahme kann die fühlbare Wärme der
Verbrennungsgase zum Trocknen des Fördergutes im Förderkanal 11 ausgenützt werden,
wobei dafür zu sorgen ist, daß der im Förderkanal 11 entstehende Dampf entsprechend
abgeführt wird. Da die Abgasleitung 31 im unteren Bereich des Sammelbehälters 2 entlang
seiner Außenwand geführt wird und mit einem Strahlungsblech 34 nach außen abgeschirmt
ist, kann ein Teil der fühlbaren Abwärme der Verbrennungsgase auch zur Erwärmung des
Müllgutes im Sammelbehälter 2 herangezogen werden.
[0029] Nach der Fig. 10 ist die zusätzliche Siebeinrichtung 30 als ballistischer Sichter
35 ausgebildet, wobei die gewichtsbedingte Flugweite der Gutteilchen zu ihrer Trennung
nach dem Gewicht ausgenützt wird. Die in dieser Weise getrennten Gutteilchen werden
wieder in den gemäß dem Ausführungsbeispiel in Fahrtrichtung hintereinander angeordneten
Aufnahmebehältern 8a und 8b gesammelt. Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß
der Förderkanal 11 in seinem oberen Endabschnitt einen Siebboden 36 bildet, über den
ein Feinanteil des Fördergutes ausgesiebt und in einen Aufnahmebehälter 8c geleitet
werden kann, der mit dem Siebboden 36 über eine Rutsche 37 und einen Fallschacht 38
verbunden ist.
1. Müllwagen (1) mit einem Müllsammelbehälter (2) und einer der Einfüllöffnung (4) des
Sammelbehälters (2) zugeordneten Schüttung (5) zum Anheben und Auskippen einer Mülltonne
od. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß im Auskippbereich der Schüttung (5) eine Siebvorrichtung
(6) für den ausgeleerten Müll vorgesehen ist, die einen in den Sammelbehälter (2)
führenden Überlauf aufweist und mit einer Fördereinrichtung (7) zum Abfördern des
aus dem Müll ausgesiebten Feinanteils in wenigstens einen eigenen Aufnahmebehälter
(8) zusammenwirkt.
2. Müllwagen nach Anspruch 1, mit einer antreibbaren, vorzugsweise schraubenlinienförmig
verlaufende Mitnehmer (3) aufweisenden Drehtrommel als Sammelbehälter (2), dadurch
gekennzeichnet, daß ein sich gegebenenfalls konisch zur Einfüllöffnung (4) erweiternder
Endabschnitt (9) der Drehtrommel mit einem gelochten Mantel (91) ausgestattet und
als Siebvorrichtung (6) ausgebildet ist.
3. Müllwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebvorrichtung (6) aus
einer im Einfüllöffnungsbereich angeordneten antreibbaren Siebtrommel (17) besteht.
4. Müllwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebvorrichtung (6) aus
einem im Einfüllöffnungsbereich angeordneten Schwingsieb (18) besteht.
5. Müllwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
zwei über eine zusätzliche Siebeinrichtung (30) an die Fördereinrichtung (7) angeschlossene
Aufnahmebehälter (8a, 8b) vorgesehen sind.
6. Müllwagen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die den beiden Aufnahmebehältern
(8a, 8b) vorgeordnete Siebeinrichtung (30) aus einer ballistischen Sichteinrichtung
(35) besteht.
7. Müllwagen nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung
(7) im Bereich ihres Austrittsendes einen an einen Aufnahmebehälter (8c) angeschlossenen
Siebboden (36) aufweist, der entweder der zusätzlichen Siebeinrichtung (30) vorgelagert
ist oder diese Siebeinrichtung (30) bildet.
8. Müllwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung
(7) eine unterhalb der Siebvorrichtung (6) angeordnete Auffangwanne (10) und einen
vom Bodenbereich der Auffangwanne ausgehenden und im Deckenbereich des Aufnahmebehälters
(8) ausmündenden, mit einer Förderspirale (12) bestückten Förderkanal (11) umfaßt.
9. Müllwagen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsgase des Müllwagenmotors
entlang der Außenseite des Förderkanales (11) zu einem Auslaß (33) geführt werden.
10. Müllwagen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsgase im unteren
Bereich des Sammelbehälters (2) entlang seiner Außenwand dem Förderkanal (11) zugeführt
werden.
11. Müllwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
ein Aufnahmebehälter (8) zwischen Fahrerhaus und Sammelbehälter (2) eingesetzt ist
und an einer Wagenlängsseite eine öffenbare Abdekkung (16) zur Entleerung aufweist.
12. Müllwagen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmebehälter (8) eine
quer zur Fahrtrichtung verlaufende Verteilerschnecke (13) aufnimmt.
13. Müllwagen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmebehälter (8) ein
Preßschild (15) aufnimmt.
14. Müllwagen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmebehälter (8) aus
einem mit seiner Achse (A) quer zur Fahrtrichtung liegenden Rotationsbehälter (19)
besteht, der schraubenlinienförmig verlaufende Mitnehmer (191) aufweist.
15. Müllwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
ein Aufnahmebehälter (8) als kastenförmiger Laderaum (20) unterhalb des Sammelbehälters
(2) angeordnet und mit einem nach beiden Richtungen antreibbaren Schubboden (201)
als Fördereinrichtung ausgestattet ist, der eine Befüllöffnung (21) des Laderaumes
(20) im Bereich der Siebvorrichtung (6) zugehört.
16. Müllwagen nach Anspruch 1 mit einer seitlich angeordneten Schüttung (23), dadurch
gekennzeichnet, daß ein in zwei Kammern (27, 28) längsgeteilter Müllbehälter (22)
vorgesehen ist, dessen eine Kammer (28) den Sammelbehälter und dessen andere Kammer
(27) den Aufnahmebehälter bilden, wobei der Müllbehälter (22) eine seitliche bzw.
obere Einfüllöffnung (4) mit der Siebvorrichtung (6) und der Fördereinrichtung (7)
aufweist.
17. Müllwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebvorrichtung
eine Sackaufreißeinrichtung vorgeordnet ist.