[0001] Die Erfindung betrifft einen Fassadenaufzug in Kranbauweise sowie ein Verfahren zum
Betrieb eines solchen Fassadenaufzugs.
[0002] Fassadenaufzüge werden benötigt, um die Fassade hoher Gebäude zum Zwecke der Pflege,
Wartung oder Reparatur zugänglich zu machen. Sie bestehen üblicherweise aus einer
Arbeitsgondel, die an Tragseilen aufgehängt ist, welche mittels einer Seilwinde auf-
und abgewickelt werden können. Die Seilwinde ist in einer auf dem Dach des Gebäudes
installierten Basiseinheit untergebracht. Bei den Fassadenaufzügen vom Krantyp ist
die Basiseinheit mit einem Auslegerarm ausgestattet, über den die Tragseile der Arbeitsgondel
geführt sind. Ein solcher Fassadenaufzug ist beispielsweise aus dem Deutschen Gebrauchsmuster
DEG 92 04 034.9 bekannt. Dieses bekannte Gerät weist einen Auslegerarm auf, der mittels
eines Drehkranzes um eine vertikale Drehachse schwenkbar ist und dessen Länge dadurch
veränderlich ist, daß er teleskopierbar mit mehreren ineinander geführten Auslegerschüssen
ausgeführt ist. Die Ausrichtung des Auslegerarms ist im wesentlichen horizontal. An
seinem freien Ende, dem Auslegerkopf, weist der Auslegerarm eine Schwenkvorrichtung
mit vertikaler Drehachse für die Arbeitsgondel auf. Diese Schwenkvorrichtung besteht
aus zwei V-förmig schräg nach oben auseinanderlaufenden Tragarmen, über die die Tragseile
der Arbeitsgondel verlaufen. Die Basiseinheit dieses bekannten Fassadenaufzugs ist
als Dachfahrwagen konzipiert, der auf Schienen auf dem Gebäudedach motorisch verfahrbar
ist. Vielfach sind die Basiseinheiten von Fassadenaufzügen in Kranbauweise auch als
ortsfest installierte Einheiten ausgebildet, so daß zum Anfahren unterschiedlicher
Positionen an der Gebäudefassade neben der Hubbewegung der Tragseile nur das Schwenken
des Auslegerarms und die Veränderung der Auslegerarmlänge in Frage kommen. Bei Fassadenaufzügen,
deren Basiseinheit als Dachfahrwagen ausgebildet ist, ergibt sich ein erweiterter
Aktionsradius, da die Basiseinheit entlang der Gebäudefassade verfahrbar ist.
[0003] Da die Basiseinheit mit dem Auslegerarm vielfach beträchtliche Dimensionen annehmen
kann, die in architektonischer Hinsicht als störend empfunden werden, werden Anstrengungen
unternommen, um den Fassadenaufzug im unbenutzten Zustand, also in der Parkstellung,
möglichst wenig nach außen in Erscheinung treten zu lassen. Gelegentlich stehen hierfür
garagenähnliche Räumlichkeiten zur Verfügung, in die der Dachfahrwagen zur Unterstellung
eingefahren werden kann. Insbesondere bei Krangeräten sind Hubeinrichtungen bekannt,
mit denen der Auslegerarm von einer niedrigeren Höhenposition in Parkstellung in die
höhere Position der Arbeitsstellung hebbar und nach Beendigung der Arbeiten wieder
in die Parkposition absenkbar ist. Solche Hubeinrichtungen können beispielsweise als
Hubtisch ausgeführt sein, mit dessen Hilfe der Dachfahrwagen eines Fassadenaufzugs
auf das gegenüber der Parkstellung erheblich höhere Niveaus der Schienenanlage angehoben
werden kann. In der Parkposition kann der Dachfahrwagen beispielsweise hinter der
Sichtblende einer Brüstung am Gebäudedach verschwinden. Solche Hubtische sind anlagentechnisch
relativ aufwendig und daher kostspielig.
[0004] Es ist auch bekannt, den Auslegerarm eines Fassadenaufzugs in Kranbauweise an einer
mittels eines Drehkranzes schwenkbaren Teleskopsäule zu befestigen, die zum Erreichen
der Arbeitstellung des Auslegerarms von der Parkstellung in die Arbeitsstellung ausgefahren
werden kann. Derartige Teleskopsäulen können auch so gestaltet sein, daß sie zum Erreichen
der Parkstellung durch den Fahrwerkrahmen des Dachfahrwagens nach unten hindurch in
eine entsprechende Vertiefung im Gebäudedach eingefahren werden. Dies erfordert nicht
nur das Vorsehen einer in bautechnsicher Hinsicht vielfach unerwünschten Öffnung in
der Ebene des Gebäudedachs, sondern bringt oft auch die Notwendigkeit mit sich, den
Drehkranz zum Schwenken des Auslegerarms größer dimensionieren zu müssen, als dies
an sich aufgrund der Beherrschung der Lasten, die durch die Arbeitsgondel hervorgerufen
werden, notwendig wäre. Hierdurch müssen daher Spurweite und Radstand des Dachfahrwagens
vielfach unerwünscht groß gewählt werden.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Fassadenaufzug der gattungsgemäßen
Art so zu gestalten, daß er in seiner Parkstellung auf dem Dach eines Gebäudes eine
möglichst niedrige und somit wenig sichtbare Position einnimmt. Dabei sollen keine
Öffnungen in der Dachebene notwendig sein. Der anlagentechnische Aufwand soll möglichst
gering sein. Ferner soll ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Fassadenaufzugs angegeben
werden.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe nach einem ersten Aspekt der Erfindung durch einen Fassadenaufzug
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und nach einem zweiten Aspekt der Erfindung
durch einen Fassadenaufzug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 2. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen 3 bis 19 hervor. Im Anspruch 20 ist ein
Verfahren zum Betrieb eines erfindungsgemäßen Fassadenaufzugs gekennzeichnet, das
durch die Merkmale des Patentanspruchs 21 in vorteilhafterweise ausgestaltet wird.
[0007] Um ein Anheben des Auslegerarms von der niedrigeren Parkstellung in die höhere Arbeitsstellung
zu erreichen, ist nach dem ersten Aspekt der Erfindung eine Hubeinrichtung vorgesehen,
die im wesentlichen lediglich aus einem Lifterarm besteht, der über Drehgelenke einerseits
mit der Basiseinheit des Fassadenaufzugs und andererseits mit dem Auslegerarm verbunden
ist. Um den Auslegerarm gegenüber dem Lifterarm und den Lifterarm gegenüber der Basiseinheit
in der für das Erreichen der Arbeitsstellung maßgeblichen Winkelausrichtung zueinander
zu halten und in diese Position zu gelangen, sind erfindungsgemäß zwei Schwenkantriebe
vorgesehen, die motorisch angetrieben zu betätigen sind. Von der grundsätzlichen Funktion
her gesehen könnten diese Schwenkantriebe beispielsweise durch entsprechende Rotationsantriebe
(z.B. Zahnradgetriebe) im Bereich der beiden Drehgelenke des Lifterarms ausgebildet
sein. Eine solche Lösung ist jedoch nicht bevorzugt. Als wesentlich vorteilhafter
wird es angesehen, die Schwenkantriebe im Sinne von motorisch längenveränderlichen
Stäben auszuführen, die ihrerseits über Drehgelenke mit dem Auslegerarm und dem Lifterarm
bzw. mit der Basiseinheit und dem Lifterarm verbunden sind. Solche längenveränderlichen
Stäbe können beispielsweise als Spindelantriebe ausgeführt sein. Besonders bevorzugt
wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch eine Ausführung als hydraulische
Kolben/Zylinder-Einheiten.
[0008] Gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung ist eine Lösung vorgesehen, die sich von der
ersten Lösung dadurch unterscheidet, daß lediglich ein einziger Schwenkantrieb vorgesehen
ist, nämlich der Schwenkantrieb zur Bewegung des Lifterarms. Statt des weiteren Schwenkantrieb,
der die Bewegung des Auslegerarms gegenüber dem Lifterarm kontrollieren soll, ist
lediglich ein über Drehgelenke mit dem Lifterarm und der Basiseinheit verbundenes
Parallelogrammgestänge vorgesehen. Das Parallelogrammgestänge ist hinsichtlich seiner
Drehgelenke, die eine horizontale Drehachse aufweisen, so angeordnet, daß es bei Betätigung
des Schwenkantriebs stets im wesentlichen parallel zum Lifterarm ausgerichtet bleibt.
Dadurch behält zwangsläufig auch der Auslegerarm stets eine Lage bei, die entsprechend
im wesentlichen parallel zur Lage in der Parkstellung ausgerichtet ist, d.h. im Regelfall
horizontal ist. Diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fassadenaufzugs ist hinsichtlich
der baulichen Ausführung und des erforderlichen Steuer- und Regelaufwands für die
Betätigung des Schwenkantrieb deutlich einfacher und daher kostengünstiger als die
Ausführung nach dem ersten Aspekt der Erfindung.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
eines Fassadenaufzugs näher erläutert. Die Figuren 1 und 2 bzw. 3 und 4 zeigen jeweils
in einer Seitenansicht zwei unterschiedliche Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Fassadenaufzugs in Arbeitsstellung bzw. in Parkposition.
[0010] Der in Figur 1 dargestellte Fassadenaufzug gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung
weist einen Auslegerarm 1 auf, der sich in der Höhenposition der Arbeitsstellung befindet
und etwa horizontal ausgerichtet ist. Dieser Auslegerarm besteht aus mehreren ineinander
geführten Auslegerschüssen, die zum Erreichen einer größeren Auslegerlänge teleskopierbar
sind. Die Basiseinheit 3 dieses Fassadenaufzugs, die auch ortsfest installiert sein
könnte, ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Dachfahrwagen 17 gestaltet, wobei
der Dachfahrwagen 17 auf Schienen 19 in der Ebene des Daches des Gebäudes 6 entlang
der nicht näher dargestellten Fassade verfahrbar ist. Zum Verfahren sind entsprechende
Elektromotoren vorgesehen. Der Auslegerarm 1 ist mittels einer Hubeinrichtung 4 von
einer Parkposition, die in Figur 2 dargestellt ist, in die Arbeitsstellung hebbar,
die in Figur 1 dargestellt ist. Die Hubeinrichtung 4 ist auf einem Drehkranz 2 der
Basiseinheit montiert, so daß der Auslegerarm 1 um eine vertikale Drehachse schwenkbar
ist. Wesentliches Bauteil der Hubeinrichtung 4 ist ein Lifterarm 5. Dieser Lifterarm
5, der seinerseits beispielsweise aus einem einzelnen Träger oder einem Paar von parallelen
Trägern oder einem sonstigen Tragwerk gebildet sein kann, ist mittels der Drehgelenke
7 und 8 einerseits drehbar mit der Basiseinheit 3 und andererseits drehbar mit dem
Auslegerarm 1 verbunden. Damit einerseits der Lifterarm 5 die gewünschte Winkelausrichtung
gegenüber der Basiseinheit 3 und anderseits der Auslegerarm 1 die gewünschte Winkelausrichtung
hinsichtlich des Lifterarms 5 einnehmen und halten kann, sind zwei Schwenkantriebe
9, 10 vorgesehen. Entsprechend der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
die beiden Schwenkantriebe 9, 10 jeweils als hydraulische Kolben/Zylinder-Systeme
11, 12 ausgeführt, die ihrerseits jeweils über Drehgelenke 13, 14 bzw. 15, 16 mit
der Basiseinheit 3 und dem Lifterarm 5 bzw. mit dem Auslegerarm 1 und dem Lifterarm
5 verbunden sind. Für die Parkposition sind die hydraulischen Kolben/Zylinder-Einheiten
11, 12 vollständig eingefahren, während sie in der Arbeitsstellung des Fassadenaufzugs
vollständig ausgefahren sind. In sicherheitstechnischer Hinsicht empfiehlt es sich,
die Schwenkantriebe 10, 11 so auszuführen, daß sie in ihrer Arbeitsstellung verriegelbar
sind, so daß keine unbeabsichtigten Veränderungen in der Winkellage zwischen Auslegerarm
1 , Lifterarm 5 und Dachfahrwagen 17 eintreten können. Vorzugsweise ist der Schwenkantrieb
10 als ein Paar parallel zueinander angeordneter Kolben/Zylinder-Einheiten ausgeführt.
Es empfiehlt sich, den Abstand des Drehgelenks 8 zwischen Lifterarm 5 und Auslegerarm
1 zum Drehgelenk 13 des Kolben/Zylinder-Systems 11 größer zu wählen als den Abstand
des Drehgelenks 8 vom Drehgelenk 15 des Kolben/Zylinder-Systems 12, da dies eine besonders
kompakte Bauweise ermöglicht. Grundsätzlich wäre es selbstverständlich auch möglich,
das Kolben/Zylinder-System 12 an den drehbaren Teil des Dachfahrwagens 17 anzulenken.
Im Hinblick auf die kompakte Bauweise ist es weiterhin vorteilhaft, den Abstand des
Drehgelenks 7 (zwischen dem Lifterarm 5 und dem drehbaren des Dachfahrwagens 17) zum
Drehgelenk 15 des Kolben/Zylinder-Systems 12 größer zu wählen als den Abstand des
Drehgelenks 7 zum Drehgelenk 13 des Zylinder/Kolben-Systems 11. Zweckmäßigerweise
sollten die Kolben/Zylinder-Systeme 11, 12 baugleich ausgeführt sein. Für eine flache
Bauweise ist es darüber hinaus von Vorteil, wenn das Drehgelenk 14 an der Basiseinheit
3 tiefer angeordnet ist, als das Drehgelenk 7. Wie aus Figur 2 hervorgeht, sollte
der Lifterarm 5 für eine möglichst niedrige Parkstellung etwa horizontal ausgerichtet
sein, in der Parkstellung also parallel unmittelbar unter dem ebenfalls horizontal
gerichteten Auslegerarm 1 liegen. In der Arbeitsstellung steht der Lifterarm 5 zweckmäßigerweise
in einer Schrägstellung im Bereich von 40° bis 60°, insbesondere etwa 45° zur Horizontalen
(Figur 1). Die Anordnung des Drehgelenks 14 für das hydraulische Kolben/Zylinder-System
11 wird zweckmäßigerweise so gewählt, daß dieses Drehgelenk 14 bei Betrachtung eines
durch die Längsachsen des Lifterarms 5 und des Auslegerarms 1 gelegten Längsschnitts
im Nahbereich der Drehachse des Drehkranzes 2 angeordnet ist. Ferner empfiehlt es
sich den Abstand des Drehgelenkes 7 des Lifterarms 5 von der Drehachse des Drehkranzes
2 so festzulegen, daß er etwa der halben Spurweite des Dachfahrwagens 17 entspricht.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist der Auslegerarm 1 an seinem Kopfende
mit einer Schwenkvorrichtung 18 ausgestattet, die um eine vertikale Drehachse drehbar
ist. Diese Schwenkvorrichtung kann in bekannter Weise mit einem doppelarmigen Tragarm
ausgestattet sein, der in der dargestellten Seitenansicht nicht näher erkennbar ist.
Durch Drehung der Schwenkvorrichtung 18 kann die nicht dargestellte Arbeitsgondel
des Fassadenaufzugs, die üblicherweise mit ihrer Längsachse quer zur Längsachse des
Auslegerarms 1 ausgerichtet ist, bei Bedarf auch schräg zum Auslegerarm 1 bzw. zur
Fassadenebene eingestellt werden.
[0011] Der erfindungsgemäße Fassadenaufzug kann aus der niedrigen Parkposition heraus durch
Betätigung der beiden Schwenkantriebe 9, 10, also durch Beaufschlagung der hydraulischen
Kolben/Zylinder-Systeme 11, 12 mit Hydraulikflüssigkeit in die höhere Arbeitsstellung
angehoben werden. Dies kann durch gleichzeitige und gleichmäßige Betätigung der beiden
Schwenkantriebe 9, 10 geschehen. Um das erforderliche Hydraulikaggregat im Preis besonders
niedrig zu halten, kann dieses mit einer besonders kleinen Leistung versehen werden.
In diesem Fall sieht die vorliegende Erfindung eine Betriebsweise zum Verfahren des
Auslegerarms von der Parkposition in die Arbeitsstellung vor, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß die beiden Kolben/Zylinder-Systeme 11, 12 nicht gleichzeitig, sondern zeitlich
abwechselnd schrittweise betätigt werden. Dadurch gerät der Auslegerarm 1 selbstverständlich
abweichend von seiner normalen horizontalen Lage in eine schräge Stellung. Durch entsprechende
steuerungstechnische Vorkehrungen wird erfindungsgemäß jedoch sichergestellt, daß
die Abweichung der Winkellage des Auslegerarms von der Winkellage der Arbeitsstellung
unter einem vorgegebenen Schwellenwert bleibt, so daß keine gefährliche Schräglage
entstehen kann. Zweckmäßigerweise wird der Schwellenwert auf unter 10° festgelegt.
Vorzugsweise beträgt diese Abweichung von der Ausrichtung in Arbeitsstellung lediglich
1° bis 5°.
[0012] In den Figuren 3 und 4 ist ein Fassadenaufzug gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung
dargestellt. Soweit es sich um funktionsgleiche Teile handelt, wurden diese mit den
gleichen Bezugszeichen wie in dem ersten Ausführungsbeispiel (Fig. 1 und 2) versehen.
Insoweit müssen diese nicht erneut erläutert werden, sondern es wird auf die vorstehende
Beschreibung verwiesen. Lediglich auf die wesentlichen Unterschiede und Besonderheiten
wird nachfolgend näher eingegangen. Der dargestellte Fassadenaufzug besitzt lediglich
einen einzigen Schwenkantrieb 9, der zur Betätigung der Hubeinrichtung 4 mit dem Lifterarm
5 und der Basiseinheit 3 über die Drehgelenke 8 bzw. 7 verbunden ist. Um den Auslegerarm
1 wie in der Parkposition (Fig. 4) stets in einer horizontalen Lage zu halten, ist
anstelle eines weiteren mit dem Lifterarm 5 verbundenen Schwenkantriebs ein Parallelogrammgestänge
20 vorgesehen, welches einerseits über ein Drehgelenk 22 mit horizontaler Drehachse
mit einer einer an der Unterseite des Auslegerarms 1 befestigten Konsole verbunden
ist und andererseits über ein Drehgelenk 21 mit der Basiseinheit 3 verbunden ist.
Der Abstand des Drehgelenks 22 vom Drehgelenk 8 entspricht dabei dem Abstand des Drehgelenks
21 vom Drehgelenk 7, während der Abstand zwischen den Drehgelenken 21 und 22 dem Abstand
der Drehgelenke 7 und 8 entspricht. Bei geringfügigen Unterschieden ergeben sich entsprechende
Abweichungen der Ausrichtung des Auslegerarms 1 von der Ausrichtung in der Parkposition,
also Abweichungen von der Parallelität, die je nach Anwendungsfall sogar erwünscht
sein können. Die erfindungsgemäße Konstruktion stellt aber jedenfalls sicher, daß
der Auslegerarm 1 im wesentlichen immer horizontal ausgerichtet bleibt.
[0013] Die erfindungsgemäße Bauweise eines Fassadenaufzugs vom Krantyp ermöglicht eine extrem
niedrige Bauweise für die Parkstellung. Gegenüber der Bauweise mit absenkbaren Teleskopsäulen
ermöglicht die vorliegende Erfindung eine deutliche Verkleinerung der Spurweite und
des Radstandes für den Dachfahrwagen. Hinzukommt, daß der Dachfahrwagen auch nach
Absenken des Auslegers noch verfahrbar ist, um beispielsweise in eine besondere Parkposition
auf dem Gebäudedach verfahren werden zu können. Bei einer Betriebsweise nach dem erfindungsgemäßen
Betriebsverfahren ist es möglich das Hydraulikaggregat, das ohnehin nur für die relativ
kurze Zeitspanne bis zum Erreichen der eigentlichen Arbeitsstellung des Auslegerarms
betätigt wird, bei voller Erhaltung der Funktionsfähigkeit mit einer besonders geringen
Antriebsleistung auszustatten, so daß hierfür nur vergleichsweise geringe Kosten anfallen.
Bezugszeichenliste
[0014]
- 1
- Auslegerarm
- 2
- Drehkranz
- 3
- Basiseinheit
- 4
- Hubeinheit
- 5
- Lifterarm
- 6
- Gebäude
- 7
- Drehgelenk
- 8
- Drehgelenk
- 9
- erster Schwenkantrieb
- 10
- zweiter Schwenkantrieb
- 11
- hydraulisches Kolben/Zylinder-System
- 12
- hydraulisches Kolben/Zylinder-System
- 13
- Drehgelenk
- 14
- Drehgelenk
- 15
- Drehgelenk
- 16
- Drehgelenk
- 17
- Dachfahrwagen
- 18
- Schwenkvorrichtung
- 19
- Schienen
- 20
- Parallelogrammgestänge
- 21
- Drehgelenk
- 22
- Drehgelenk
1. Fassadenaufzug in Kranbauweise mit einem Auslegerarm (1), der mittels eines Drehkranzes
(2) um eine vertikale Drehachse schwenkbar auf einer im Dachbereich eines Gebäudes
(6) installierbaren Basiseinheit (3) gelagert ist und über den die Tragseile für eine
Arbeitsgondel geführt sind, wobei der Auslegerarm (1) mittels einer Hubeinrichtung
(4) von einer in einer Parkstellung des Fassadenaufzugs vorliegenden Höhenposition
auf eine höhere Höhenposition in Arbeitsstellung des Fassadenaufzugs hebbar ist, dadurch
gekennzeichnet,
- daß die Hubeinrichtung (4) als Lifterarm (5) ausgebildet ist, der jeweils über ein
Drehgelenk (7, 8) mit einer horizontalen Drehachse an der Basiseinheit (3) und an
dem Auslegerarm (1) befestigt ist,
- daß der Lifterarm (5) mittels eines Schwenkantriebs (9) um die Drehachse des Drehgelenks
(7) an der Basiseinheit (3) motorisch angetrieben schwenkbar ist und
- daß der Auslegerarm (1) mittels eines weiteren Schwenkantriebs (10) um die Drehachse
des Drehgelenks (8) am Lifterarm (5) motorisch angetrieben schwenkbar ist.
2. Fassadenaufzug in Kranbauweise mit einem Auslegerarm (1), der mittels eines Drehkranzes
(2) um eine vertikale Drehachse schwenkbar auf einer im Dachbereich eines Gebäudes
(6) installierbaren Basiseinheit (3) gelagert ist und über den die Tragseile für eine
Arbeitsgondel geführt sind, wobei der Auslegerarm (1) mittels einer Hubeinrichtung
(4) von einer in einer Parkstellung des Fassadenaufzugs vorliegenden Höhenposition
auf eine höhere Höhenposition in Arbeitsstellung des Fassadenaufzugs hebbar ist, dadurch
gekennzeichnet,
- daß die Hubeinrichtung (4) als Lifterarm (5) ausgebildet ist, der jeweils über ein
Drehgelenk (7, 8) mit einer horizontalen Drehachse an der Basiseinheit (3) und an
dem Auslegerarm (1) befestigt ist,
- daß der Lifterarm (5) mittels Schwenkantriebs (9) um die Drehachse des Drehgelenks
(7) an der Basiseinheit (3) motorisch angetrieben schwenkbar ist und
- daß der Auslegerarm (1) mittels eines Parallelogrammgestänges (20), welches über
Drehgelenke (21, 22) mit horizontaler Drehachse einerseits am Auslegerarm (1) und
andererseits an der Basiseinheit (3) befestigt ist, beim Schwenken in einer zur Parkstellung
im wesentlichen parallelen Lage haltbar ist.
3. Fassadenaufzug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der oder die Schwenkantriebe (9, 10) in der Arbeitsstellung zur Fixierung der
Höhenposition des Auslegerarms (1) verriegelbar ist/sind.
4. Fassadenaufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkantrieb (9) als Hubspindelantrieb ausgebildet ist, der jeweils über
Drehgelenke mit der Basiseinheit (3) und mit dem Lifterarm (5) verbunden ist.
5. Fassadenaufzug nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere Schwenkantrieb (10) als Hubspindelantrieb ausgebildet ist, der jeweils
über Drehgelenke mit dem Lifterarm (5) und mit dem Auslegerarm (1) verbunden ist.
6. Fassadenaufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkantrieb (9) als hydraulisches Kolben/Zylinder-System (11) ausgebildet
ist, das jeweils über Drehgelenke (13, 14) mit der Basiseinheit (3) und mit dem Lifterarm
(5) verbunden ist.
7. Fassadenaufzug nach einem der Ansprüche 1 oder 3 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere Schwenkantrieb (10) als hydraulisches Kolben/Zylinder-System (12)
ausgebildet ist, das jeweils über Drehgelenke (15, 16) mit dem Lifterarm (5) und mit
dem Auslegerarm (1) verbunden ist.
8. Fassadenaufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Basiseinheit (3) als Dachfahrwagen, insbesondere als schienengebundener, motorisch
verfahrbarer Dachfahrwagen (17) ausgebildet ist.
9. Fassadenaufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslegerarm (1) zur Veränderung seiner Auslegerlänge teleskopierbar mit mehreren
ineinander geführten Auslegerschüssen ausgeführt ist.
10. Fassadenaufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslegerarm (1) an seinem Kopfende mit einer um eine vertikale Drehachse drehbaren
Schwenkvorrichtung (18) ausgestattet ist.
11. Fassadenaufzug nach den Ansprüchen 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand des Drehgelenks (8) vom Drehgelenk (13) größer ist als der Abstand
des Drehgelenks (8) vom Drehgelenk (15).
12. Fassadenaufzug den Ansprüchen 6 und 7 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand des Drehgelenks (7) vom Drehgelenk (15) größer ist als der Abstand
des Drehgelenks (7) vom Drehgelenk (13).
13. Fassadenaufzug nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drehgelenk (14) an der Basiseinheit (3) tiefer angeordnet ist als das Drehgelenk
(7).
14. Fassadenaufzug nach einem der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das hydraulische Kolben/Zylinder-System (12) aus einem Paar parallel zueinander
angeordneter Kolben/Zylinder-Einheiten besteht.
15. Fassadenaufzug nach einem der Ansprüche 6 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolben/Zylinder-Systeme (11, 12) baugleich ausgeführt sind.
16. Fassadenaufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lifterarm (5) in der Parkstellung etwa horizontal ausgerichtet ist.
17. Fassadenaufzug nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lifterarm (5) in der Arbeitsstellung in einem Winkel von 40° bis 60°, insbesondere
45°, zur Horizontalen ausgerichtet ist.
18. Fassadenaufzug nach einem der Ansprüche 6 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drehgelenk (14) des Kolben/Zylinder-Systems (11) in dem durch die Längsachsen
des Lifterarms (5) und des Auslegerarms (1) gelegten Längsschnitt gesehen im Nahbereich
der Drehachse des Drehkranzes (2) angeordnet ist.
19. Fassadenaufzug nach einem der Ansprüche 8 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand des Drehgelenks (7) des Lifterarms (5) von der Drehachse des Drehkranzes
(2) etwa der halben Spurweite des Dachfahrwagens (17) entspricht.
20. Verfahren zum Betrieb eines Fassadenaufzugs nach den Ansprüchen 1 und 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Kolben/Zylinder-Systeme zum Hochfahren des Auslegerarms aus der Parkstellung
in die Arbeitsstellung in der Weise abwechselnd mit Hydraulikflüssigkeit beaufschlagt
werden, daß die Abweichung der Winkellage des Auslegerarms von der Winkellage in Arbeitsstellung
unter einem vorgegebenen Schwellenwert bleibt.
21. Verfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwellenwert unter 10°, insbesondere im Bereich von 1° bis 5° liegt.