[0001] Die Erfindung betrifft einen separat gefertigten Spülwasserverteiler für Wasserklosetts,
der mit mehreren im montierten Zustand gegen die Innenwand der Klosettschüssel gerichteten
Öffnungen versehen ist.
[0002] Bei Wasserklosetts ist es wichtig, mit nur einem Spülgang eine optimale Reinigung
des Schüsselbeckens zu erzielen, also auch Grobteile und Papier spurlos aus dem Becken
hinaus und durch den Siphon hindurch zu spülen, sowie die dazu notwendige Wassermenge
zu reduzieren.
[0003] Gegenwärtig werden im wesentlichen zwei Typen von keramischen Wasserklosetts hergestellt,
nämlich solche mit einem offen und solche mit einem geschlossenen Spülwasserring.
[0004] Gegenstand der vorliegenden Erfindung bezieht sich nun auf einen separat gefertigten
Spülwasserverteiler für ein Wasserklosett mit einem unten offenen Spülwasserring.
[0005] Die Anbringung eines Spülwasserverteilers im Spülkanal eines Wasserklosetts ist vorteilhaft,
da dadurch eine optimale Ausspülung des Schüsselbeckens erzeugt und die für einen
Spülvorgang notwendige Wassermenge ohne Nachteil für eine effiziente Reinigung verringert
werden kann.
[0006] Es sind bereits verschiedene Wasserklosetts mit einem offenen Spülwasserring bekannt,
bei welchen ein separater Spülwasserverteiler in den Spülkanal der Klosettschüssel
eingesetzt ist.
[0007] So offenbart die deutsche Offenlegungsschrift 26 16 742 ein Wasserklosett mit einem
unten offenen Spülwasserring, der seinerseits durch einen aus einem flachen Kunststoffstreifen
gebildeten, gekrümmten Spülwasserverteiler ganz oder teilweise geschlossen ist. Dieser
Spülwasserverteiler ist hierbei randseitig mit Ausnehmungen zur Bespülung der Schüsselinnenwand
versehen und sitzt im montierten Zustand zwischen den beiden Seitenwänden des Spülwasserringes.
Zur Befestigung des Spülwasserverteilers im Spülkanal dienen in diesem Fall einander
versetzt gegenüberliegende Vorsprünge, die den Spülwasserverteiler zwischen den beiden
einander gegenüberliegenden Seitenwänden des Spülwasserringes unter Spannung einklemmen.
[0008] Dieses bekannte Wasserklosett und der dazugehörige Spülwasserverteiler weisen die
Nachteile auf, dass die Anordnung der genannten Vorsprünge innerhalb des Spülwasserringes
die Fertigung der Klosettschüssel nicht nur erschwert sondern auch verteuert und dass
das Einsetzen, insbesondere aber das Entfernen des Spülwasserverteilers ein spezielles
Handling voraussetzt und praktisch nur von einem Sanitärfachmann ausgeführt werden
kann. Letzteres hat schliesslich zur Folge, dass der Spülwasserverteiler nach dem
erstmaligen Einsetzen kaum oder gar nicht mehr aus dem Spülwasserring des Klosetts
gelöst wird, was für Reinigungszwecke unter Umständen erwünscht wäre, und mit der
Zeit an den genannten Ausnehmungen durch Kalkablagerungen verstopft.
[0009] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein neuartiger Spülwasserverteiler, der
die vorstehend genannten Nachteile nicht aufweist, nämlich ein Spülwasserverteiler
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Spülwasserverteilers sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0011] Die Erfindung betrifft ferner ein Wasserklosett gemäss Anspruch 10.
[0012] Der erfindungsgemässe Spülwasserverteiler bereitet in der Fertigung keine Schwierigkeiten.
So besteht dieser vorzugsweise aus einem einstückigen Stanz- oder Gussteil und ist
deshalb billig in der Herstellung. Besondere Befestigungselemente sind nicht nötig,
da der Spülwasserverteiler im montierten Zustand mindestens mit einem Teil seines
Umfanges auf einer Schulter der keramischen Schüssel aufliegt. Darüber hinaus ist
der erfindungsgemässe Spülwasserverteiler im montierten Zustand unsichtbar und es
ist sowohl dessen Einbau als auch Ausbau unkompliziert, so dass Spülwasserverteiler
und keramischer Spülwasserring getrennt voneinander gereinigt werden können und sich
hartnäckiger Schmutz, wie etwa Fäkalienrückstände und dergleichen, verhältnismässig
leicht und vollständig von den Randbereichen des Spülwasserringes und der Kunststoff-Oberfläche
des Spülwasserverteilers lösen lassen.
[0013] Aufgrund des präzise verarbeitbaren Kunststoffes lassen sich die zur Spülung dienenden
Öffnungen exakt anordnen und ausrichten, sowie gegebenenfalls düsenartig formen, so
dass dadurch der Spüleffekt optimiert und der Wasserverbrauch verringert werden kann.
[0014] Nachfolgend wird anhand der Zeichnung die Erfindung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigt
die Figur 1 ein im Schnitt dargestelltes Wasserklosett mit einer keramischen Schüssel
und einem im keramischen Spülwasserkanal eingesetzten ersten Spülwasserverteiler,
die Figur 2 eine Draufsicht auf den Spülwasserverteiler der Figur 1 in vergrössertem
Massstab,
die Figur 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III der Figur 2,
die Figur 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV der Figur 2,
die Figur 5 eine Draufsicht auf einen Teil eines zweiten Spülwasserverteilers,
die Figur 6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI der Figur 5, und
die Figur 7 einen Teil eines Schnittes durch ein Wasserklosett mit einem im keramischen
Spülwasserkanal eingesetzten dritten Spülwasserverteiler.
[0015] Das in der Figur 1 dargestellte und als ganzes mit 1 bezeichnete Wasserklosett besitzt
eine keramische Schüssel 2. Diese weist ihrerseits einen oberen Schüsselrand 3 mit
einem unten offenen Spülwasserring 4 auf, der ein Schüsselbecken 5 umschliesst. In
der Schüsselrückseite 6 ist ein in das Becken 5 mündender Spülwasser-Durchgang 7 vorgesehen.
Dieser ist an einem nicht gezeichneten Spülkasten anschliessbar, der seinerseits auf
der Rückseite 6 aufgeschraubt oder sonstwie befestigt wird.
[0016] Das Schüsselbecken 5 ist im Bodenbereich mit einem Fäkalien-Ablauf 8 versehen, der
in üblicher Weise als Siphon ausgebildet ist und dem Geruchsverschluss dient.
[0017] Erfindungsgemäss besitzt das Wasserklosett 1 einen im Spülwasserring 4 lösbar angeordneten,
ringförmigen Spülwasserverteiler 10 aus einem einstückigen Kunststoff, zum Beispiel
aus einem Thermo- oder Duroplasten, der den Spülkanal des Spülwasserringes 4 nach
unten abschliesst.
[0018] Wie insbesondere aus den Figuren 2, 3 und 4 ersichtlich ist, besitzt der Spülwasserverteiler
10 einen ebenen Reifenabschnitt 12a mit mehreren über den Reifenumfang verteilten
Öffnungen 11, die in der Gebrauchs- und Spülstellung gegen die Innenwand des Schüsselbeckens
4 gerichtet sind.
[0019] Die Öffnungen 11 können für eine optimale Spülung unterschiedliche Formen und Durchlassquerschnitte
aufweisen sowie auch paarweise oder gruppenweise um den Umfang des Spülwasserverteilers
10 angeordnet sein. Diese Anordnung ist dabei insbesondere von der Form des Schüsselbeckens
5 und des Siphons abhängig und kann daher von Schüsseltyp zu Schüsseltyp variieren.
Die Öffnungen 11 sind aber vorzugsweise derart angeordnet, dass sie im montierten
Zustand des Spülwasserverteilers 10 einen möglichst geringen, nahezu aber gleichbleibenden,
konstanten Abstand zur angrenzenden Schüsselwand besitzen.
[0020] Von den in der Figur 2 dargestellten Öffnungen 11 sind die Öffnungen 11a als Schlitze
ausgebildet. Diese liegen einander so paarweise gegenüber, dass eine nachteilige Verwirbelung
des Spülwassers im Siphon des Wasserklosetts 1 ausbleibt.
[0021] Ferner sind die als kreisrunden Öffnungen 11b ausgebildeten Spülwasserdurchlässe
im Querschnitt grösser als die übrigen kreisrunden Durchlässe. Die Öffnungen 11b haben
hierbei den Zweck, einen wirksamen Spülwasserstrom direkt in den Siphon zu leiten
und die Fäkalien ohne Verwirbelung aus diesem hinaus zu schwemmen.
[0022] Im montierten Zustand liegt der Spülwasserverteiler 10 mit seinem äusseren Randabschnitt
mindestens zum Teil auf einer Schulter der keramischen Schüssel 2 auf. Der die Aufnahmeöffnung
des Wasserklosetts 1 bildende innere Rand dieser Schulter ist im gezeichneten Ausführungsbeispiel
mit 13 bezeichnet und stützt den Spülwasserverteiler 10 mit Ausnahme von dessen vorderen
Teil randseitig ab.
[0023] Der Spülwasserverteiler 10 weist ferner einen sich von der inneren Kante des Reifens
12a nach oben erstreckenden, streifenförmigen Randabschnitt 12b auf. Dieser liegt
im befestigten Zustand satt passend an der inneren Seitenwand 4a des Spülwasserringes
4 an, was einen unerwünschten Spülwasserausfluss durch einen Ringspalt zwischen der
genannten Seitenwand des Spülwasserring 4 und dem Spülwasserverteiler 10 verhindert.
[0024] An seinem dem Spülwasserdurchgang 7 zugewandten Ende besitzt der Spülwasserverteiler
10 schliesslich auch noch eine sich vertikal nach unten erstreckende Zunge 12c, welche
dazu dient, das in das Schüsselbecken 5 zu leitende Spülwasser durch den vom Spülwasserring
4 und Spülwasserverteiler 10 begrenzten Spülwasserkanal zu lenken.
[0025] Zum Einsetzen des Spülwasserringes 10 wird dieser zuerst mit seinem die Zunge 12c
aufweisenden Ende durch die rückseitige Öffnung 4a des Spülwasserringes 4 in diesen
hineingefahren und dann der übrige Teil mit einer leicht nach oben gerichteten Kraft
über die genannte Schulter in den Kanal des Spülwasserringes 4 gedrückt.
[0026] Die Figuren 5 und 6 zeigen eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemässen Spülwasserverteilers.
Dieser ist mit 110 bezeichnet und im wesentlichen genau gleich ausgebildet wie der
Spülwasserverteiler 10, besitzt also mehrere um seinen Umfang verteilte Durchlassöffnungen
111. Im Gegensatz zum vorstehend beschriebenen Spülwasserverteiler 10 besitzt dieser
jedoch keinen zum Anliegen an die innere Seitenwand des Spülwasserringes bestimmten
Randabschnitt. Dafür besitzt er aber rückseitig eine sich mit einem stumpfen Winkel
nach hinten erstreckende Zunge 112, welche eine verbesserte Strömung des in den Spülkanal
der Klosettschüssel einzuleitenden Spülwassers gewährleistet.
[0027] Wie bereits erwähnt können aus Kunststoff gebildete Spülwasserverteiler verhältnismässig
präzis verarbeitet werden. So können die Durchlassöffnungen 111 auch eine im wesentlichen
konische Form, d.h. eine von oben nach unten zunehmende Querschnittsfläche aufweisen,
so wie dass für die Öffnung 111a gezeichnet ist. Diese Ausgestaltung der Durchlassöffnungen
hat den Vorteil, dass in den Durchlassöffnungen gebildete Kalkablagerungen beim Spülen
und beim Putzen des Spülwasserverteilers, d.h. bei einem nur geringfügigen verformen
des ebenen Reifenabschnittes, fortlaufend abfallen und dass dadurch die Ausbildung
hartnäckiger Kalkrückstände ausbleibt.
[0028] Es sei abschliessend noch darauf hingewiesen, dass die beiden anhand der Figuren
1 bis 6 beschriebenen Spülwasserverteiler nur eine Auswahl von mehreren möglichen
Ausführungsformen der Erfindung darstellen und in verschiedener Hinsicht geändert
werden können.
[0029] So kann der Spülwasserring 10 ohne Randabschnitt 12b oder mit einer Zunge gemäss
Figur 6 und der Spülwasserring 110 noch zusätzlich mit einem satt passend an die innere
Seitenwand des Spülwasserringes zu liegen bestimmten, streifenförmigen Randabschnitt
versehen sein.
[0030] Ferner kann der erfindungsgemässe Spülwasserverteiler auch einen im Querschnitt wannenförmigen
Reifenabschnitt aufweisen. Ein solcher Spülwasserverteiler ist in der Figur 7 dargestellt
und mit 210 bezeichnet.
[0031] In diesem besonderen Fall liegt der Spülwasserverteiler 210 mit seinen beiden schräg
nach oben stehenden Wannenränder 212 satt passend an der inneren (204a) und an der
äusseren (204b) Seitenwand des Spülwasserringes 204 an, was schliesslich einen unerwünschten
Spülwasserausfluss sowohl an der inneren Seitenwand 204b als auch an der äusseren
Seitenwand 204b des Spülwasserringes 204 verhindert.
[0032] Die beiden Wannenränder 212 weisen ferner je eine sich zur Wannenkante hin verjüngende
Wandstärke auf, was aufgrund der flexiblen Eigenschaften des Kunststoffes eine satt
passende Anlehnung der Wannenränder 212 an die Seitenwände 204a und 204b und dadurch
eine optimale Abdichtung des Spülwasserverteilers 212 innerhalb des Spülwasserringes
204 ermöglicht. Darüber hinaus besitzt der Spülwasserverteiler 212 noch zusätzlich
mindestens zwei einander gegenüberliegende Abstandhalter 213, welche im montierten
Zustand an die obere Querwand 204c des Spülwasserringes 204 anstossen. Diese Abstandhalter
213 dienen hierbei insbesondere dazu, den auf einem Schüsselrand aufliegenden Spülwasserverteiler
210 auch in vertikaler Richtung satt passend und unbeweglich zu halten.
1. Für den Einbau in den unten offenen Spülwasserring (4) eines Wasserklosetts (1) bestimmter
Spülwasserverteiler (10, 110) mit einer Oberseite und einer Unterseite, einem der
Klosettrückseite zugeordneten hinteren Endabschnitt und mehreren Durchtrittsöffnungen
(11, 11a, 11b; 111, 111a) für das Spülwasser, gekennzeichnet durch einen ringförmigen
Kunststoffreifen (12a), der mit über den Umfang verteilten und als Durchtrittsöffnungen
dienenden Löchern (11, 11a, 11b; 111, 111a) versehen ist.
2. Spülwasserring nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen ebenen Kunststoffreifen
(12a).
3. Spülwasserring nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der inneren Kante
des Kunststoffreifens (12a) ein sich nach oben erstreckender, streifenförmiger Randabschnitt
(12b) vorgesehen ist, der im montierten Zustand satt passend an die innere Seitenwand
des Spülwasserringes (4) zu liegen kommt.
4. Spülwasserring nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen im Querschnitt wannenförmigen
Kunststoffreifen.
5. Spülwasserring nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Wannenränder
(212) je eine sich zur Wannenkante hin verjüngende Wandstärke aufweisen.
6. Spülwasserring nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Öffnungen (11, 11a, 111) paarweise oder gruppenweise um den Umfang des Spülwasserverteilers
(10, 110) verteilt sind.
7. Spülwasserring nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (11, 11a,
111) paarweise oder gruppenweise unterschiedliche Durchlassquerschnitte aufweisen.
8. Spülwasserring nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Durchlassöffnungen (111a) eine von der Oberseite zur Unterseite hin zunehmende Querschnittsfläche
aufweisen.
9. Spülwasserring nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass er an
seinem hinteren Endabschnitt eine sich vertikal nach unten oder mit stumpfem Winkel
nach hinten erstreckende Zunge (12c, 112) besitzt, welche dazu dient, das in das Schüsselbecken
(5) des Wasserklosetts (1) zu leitende Spülwasser in den von Spülwasserring (4) und
Spülwasserverteiler (10, 110) begrenzten Spülwasserkanal zu lenken.
10. Wasserklosett (1) mit einem unten offenen Spülwasserring (4), einer die Aufnahmeöffnung
der Klosettschüssel (2) begrenzenden Schulter sowie einem rückseitig in das Schüsselbecken
(5) mündenden Spülwasserdurchgang (7), gekennzeichnet durch einen Spülwasserverteiler
(10, 110) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei dessen Kunststoffreifen (12a)
in horizontaler Lage auf der genannten Schulter aufliegt und die Durchtrittsöffnungen
(11, 11a, 11b; 111, 111a) gegen die Innenwand des Schüsselbeckens (5) gerichtet sind.