[0001] Die Erfindung betrifft eine Bandrolle für eine Türe mit einem Blendrahmenteil und
einem Flügelteil, welche über einen im Blendrahmenteil gehaltenen und in einer im
Flügelteil vorgesehenen Lagerbüchse gelagerten Bolzen gegeneinander verschwenkbar
sind.
[0002] Es sind Bandrollen wie aus DE 2 313 293 B bekannt, die auf eine einfach handhabbare
Art die Höhenverstellung der Tür ermöglichen, ohne die Notwendigkeit, das Türblatt
aus der Bandrolle herauszuheben und die gewünschte Höhe durch Einlegen bzw. Entfernen
von Zwischenscheiben einzustellen.
[0003] Beispielsweise sind Bandrollen bekannt, die horizontale Toleranzen bei der Montage
durch exzentrische Seiteneinstellungen der Lagerbohrungen bzw. Lagerbuchsen, wie beispielsweise
in DE-91 00 170.6 U und DE 314 765 B vorgeschlagen, kompensieren. Eine zusätzliche
Seiteneinstellung durch Einsatz eines exzentrischen Bolzens wird in EP 803 625 A1
beschrieben.
[0004] Derartige Bandrollen erweisen sich in ihrer Handhabung zwar vorteilig, Schrägstellungen
der Türflügel sind solcherart aber nicht behebbar. Dies gelingt ohne das Ausheben
des am Türblatt befestigten Flügelteils vorzunehmen durch eine Kombination der genannten
Höhen- und Seiteneinstellung, wie es beispielsweise DE 661 052 B oder DE 92 15 565.0
U vorschlagen.
[0005] Doch abgesehen von der Arretierbarkeit der Bandrollen ist auch eine optimale Kraftübertragung
zwischen Blendrahmen- und Flügelteil vorzusehen. Dies vor allem deshalb, da die Belastung
von Bandrollen wegen der Tendenz zu schwereren und breiteren Türen vermehrt zunimmt
und Bauvorschriften, besonders Brandschutzbestimmungen, nach besonders sicheren Bautypen
verlangen.
[0006] Die Erfindung hat sich danach die Aufgabe gestellt, eine Bandrolle bereit zu stellen,
die ohne das Türblatt auszuheben arretierbar ist, und die über eine weitgehend verschleissfreie,
speziell für schwere bzw. breite Türen geeignete, sichere und widerstandsfähige Lagerung
verfügt. Das gelingt durch exzentrische Lagerhülsen und/oder exzentrische Bolzen und
dem Einsatz von zumindest einer Druckscheibe, über die das Gewicht des Türflügels
auf den Bolzen eingeleitet wird.
[0007] Vorteilhafte bzw. alternative Ausbildungen werden in den Kennzeichen der abhängigen
Ansprüche beschrieben.
[0008] Durch diese Ausführung verfügt die Bandrolle über eine ausgezeichnete und leichtgängige
Gelenkigkeit und Verschwenkbarkeit, besonders bei Schweren und/oder breiten Bauformen
von Türen.
[0009] Erfindungsgemässe Bandrollen bleiben selbst im Brandfall betriebstüchtig.
[0010] Wird ein zentrischer Bolzen eingesetzt und erfolgt die Seitenverstellung nur über
exzentrische Lagerhülsen, kann auf ein Feststellen des Bolzens verzichtet werden.
Dies ist besonders vorteilhaft bei geforderter Wasserdichtheit.
[0011] Es versteht sich, dass die folgende Beschreibung, die die Ausgestaltung von Blendrahmenteil,
Flügelteil und die den beiden Teilen zugeordneten Bauteile, wie Bolzen, Lagerbüchse,
usw., in gleicher Weise für eine Anordnung gilt, bei der die im folgenden den Blendrahmenteil
beschreibenden Merkmale im bzw. am Flügelteil verwirklicht sind, und die anhand des
Flügelteils beschriebenen Merkmale im bzw. am Blendrahmenteil.
[0012] Das Gewicht des Türflügels wird über zumindest eine Druckscheibe auf den Bolzen abgestützt.
Die zumindest eine Druckscheibe liegt in der Lagerbüchse, die vorzugsweise aus Bronze
gefertigt ist.
[0013] Das Ausstatten der direkt am Bolzenkopf zu liegen kommenden Druckscheibe mit einem
Sprengring ist besonders bei der Montage der Bandrolle von Vorteil, da damit das Herausfallen
der Druckscheiben aus der Lagerbüchse verhindert wird.
[0014] Die Druckscheiben werden bevorzugt aus selbstschmierender Bronze gefertigt.
[0015] Durch die zentrische Gewichtsaufnahme bei dieser speziellen Lagerung sind keine zusätzlichen,
trotz der mitunter hohen Belastungen, kraftaufnehmenden Flächen zwischen Flügel- und
Blendrahmenteil nötig.
[0016] Die überlappende Ausbildung von Blendrahmenteil und Flügelteil mit gegebenenfalls
zusätzlicher Abdeckung der Betätigungsmittel, wie Feststell-, Anzieh- oder Konterschraube
macht die Bandrolle weitgehend wasserdicht und somit auch zur Montage an Aussentüren
geeignet. Dazu ist - in montiertem Zustand einer bevorzugten Ausführungsform - die
Höhenverstellung des Bolzens von unten durchführbar, und an der Kopfseite des Flügelteils
wird die innerhalb des Flügelteils liegende Feststelleinrichtung der Exzenterbüchse
mit einer Abdeckschraube wasserdicht abgedeckt.
[0017] Aufgrund der exzentrischen Ausbildung des Bolzens bzw. der Lagerbüchse bzw. der sich
dadurch ergebenden Kombinationsmöglichkeiten dieser Ausbildungen ergibt sich eine
grosse Bandbreite für die Seitenverstellung.
[0018] Besonders vorteilhaft erweist sich zusätzlich noch die Ausbildung einer Bandrolle
mit höhenverstellbarem Bolzen erweisen, so dass sowohl Höhen- als auch Seitenverstellung
- ohne Ausheben des Türflügels! - möglich wird.
[0019] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung rein beispielhaft beschrieben.
Es zeigen:
- Fig.1
- eine höhenverstellbare Bandrolle
- Fig.2a und 2b
- zwei zueinander senkrechte Längsschnitte durch eine erfindungsgemässe Bandrolle und
- Fig.3
- eine Ansicht in Pfeilrichtung in Fig.2a bzw.2b.
[0020] In Fig.1 ist eine höhenverstellbare Bandrolle 1 zur beweglichen Verbindung eines
Türflügels mit einem Türrahmen dargestellt, mit einem einen Bolzen 3 aufweisenden
Blendrahmenteil 2, der an dem Türrahmen sitzt und einem an dem Türflügel befestigten
Flügelteil 4. Der Bolzen 3 weist an seinem unteren Ende einen Innensechskant 5 auf
und ist - nach Lösen einer Konterschraube 7 - über ein Gewinde 6 innerhalb des Blendrahmenteils
2 mittels eines Inbus-Schlüssels verstellbar. Das obere Ende des Bolzens 3 stützt
sich gegen den Flügelteil 4 über Druckscheiben 8 ab, die in dem Flügelteil 4 angeordnet
sind. Der Bolzen 3 selbst ist in einer im Flügelteil 4 vorgesehenen Lagerbüchse 9
drehbar gelagert. Die spezielle Ausgestaltung des Blendrahmenteils 2 mit seinem in
den Flügelteil 4 hineinragenden Halsfortsatz 10 macht die Anordnung wasserdicht und
damit auch für Aussentüren geeignet.
[0021] Die Fig.2a, 2b und 3 zeigen verschiedene Schnittansichten einer erfindungsgemässen
Bandrolle 1a. Dabei stellen die Fig.2a und 2b jeweils zueinander senkrechte Längsschnitte
und die Fig.3 einen Blick in Pfeilrichtung entsprechend Fig.2a bzw. 2b dar. Entsprechend
der Ausbildung der Fig.1 ist der Bolzen 3a innerhalb des Blendrahmenteils 2a höhenverstellbar
gelagert, welche Höhenverstellung über eine in einem Innengewinde 6a innerhalb des
Blendrahmenteils 2a verschieblichen Hohlschraube 11 geschieht, was wiederum im montierten
Zustand ohne die Notwendigkeit des Aushebelns des Türflügels möglich ist. Über die
Konterschraube 7a wird der Bolzen - wie oben beschrieben - in seiner gewünschten Höhenlage
festgestellt.
[0022] Der Bolzen 3a ist - wie aus dem Vergleich der beiden Längsschnitte der Fig.2a und
2b zu ersehen ist, nicht rotationssymmetrisch geformt. Der in den Flügelteil 4a der
Bandrolle eingreifende, obere Bolzenteil 3a2, der in einer hier als Exzenterbüchse
9a ausgebildeten Lagerbüchse gelagert ist, ist - wie aus Fig.2b zu ersehen - gegen
den unteren Bolzenteil 3a1 leicht achsverschoben angeordnet, so dass eine seitliche
Lageverstellung des Bolzens 3a erfolgt, wenn der Bolzen 3a durch die Ausnehmung 11'
innerhalb der Hohlschraube 11 verdreht und dann in der gewünschten Stellung über eine
seitliche Feststellschraube 12 am Blendrahmenteil 2a fixiert wird. Dazu kann gegebenenfalls
eine reibungserhöhende Oberflächenausbildung des Bolzens vorgesehen sein, beispielsweise
durch Riffelung 17 des entsprechenden Bolzenbereiches, zur Verbesserung des Eingriffs
der Feststellschraube 12.
[0023] Der im Blendrahmenteil 2a gelagerte, untere Bolzenteil 3a1 selbst könnte auch leicht
exzentrisch geformt sein, doch würde das ein gewisses Spiel in der für die Aufnahme
des Bolzens 3a vorgesehenen Ausnehmung des Blendrahmenteils 2a bedingen.
[0024] Das Gewicht des Türflügels wird über zwei Druckscheiben 8 auf dem Bolzen abgestützt.
Die Druckscheiben liegen in der Exzenterbüchse 9a und sind durch einen Sprengring
13 gegen Herausfallen geschützt.
[0025] Die Stellung der Exzenterbüchse 9a, über die gemeinsam mit der entsprechenden, im
Blendrahmenteil 2a einstellbaren Stellung des Bolzens 3a eine seitliche Verstellung
der Lage des Flügelteils 4a und damit des daran befestigten Türflügels möglich wird,
kann über eine innerhalb des Flügelteils 4a liegende, als Hohlschraube ausgebildete
Anziehschraube 14 regulierend festgelegt werden. Diese Anziehschraube 14 wird bei
Falschstellung des Flügels gelockert, die Exzenterbüchse 9a über einen Innensechskant
15 - durch die Anziehschraube hindurch - verdreht und die Stellung der Exzenterbüchse
9a durch Anziehen der Anziehschraube 14 stabilisiert. Dazu können - zur Sicherung
gegen Verdrehung - in reibungserhöhender Weise beispielsweise Riffelungen an Ring-Stützflächen
4a1 bzw. 9a1 von Flügelteil 4a bzw. Exzenterbüchse 9a vorgesehen sein.
[0026] Ein Deckel 16 wird als Abdeckung auf den Flügelteil 4a aufgesetzt, insbesondere geschraubt,
womit die Wasserdichtigkeit - gemeinsam mit der in Fig.1 beschriebenen Anordnung des
in den Flügelteil 4 bzw. 4a hineinragenden Halsfortsatzes 10 - für die Bandrolle gegeben
wird.
[0027] Anhand der Fig.3 in Blickrichtung des Pfeils entsprechend der Fig.2a bzw. 2b ist
die seitliche Verschiebung Z von Blendrahmenteil und Flügelteil zu erkennen.
1. Bandrolle (1,1a) für eine Türe mit einem Blendrahmenteil (2,2a) und einem Flügelteil
(4,4a), welche gegeneinander verschwenkbar sind sowie mit einem Bolzen (3,3a), der
im Blendrahmenteil (2,2a) gehalten wird und in einer im Flügelteil (4,4a) vorgesehenen
Lagerbüchse (9,9a) gelagert wird, wobei der Bolzen (3a) in Bezug auf seine Längsachse
(L) exzentrisch und/oder die Lagerbüchse in Form einer Exzenterbüchse (9a) ausgebildet
ist/sind, dadurch gekennzeichnet, dass in der Lagerbüchse (9,9a) - wenigstens eine
- Druckscheibe (8) vorgesehen ist, über die das Gewicht des Türflügels auf den Bolzen
(3,3a) eingeleitet wird.
2. Bandrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Druckscheiben (8) in
der Lagerbüchse vorgesehen sind.
3. Bandrolle nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest
eine Druckscheibe (8) mit einem Sprengring versehen ist.
4. Bandrolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Druckscheiben (8) aus Bronze gefertigt sind
5. Bandrolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Blendrahmenteil (2a) mit einem in den Flügelteil (4a) hineinragenden, zurückspringenden
Halsfortsatz (10) versehen ist und dass insbesondere - in montiertem Zustand der Bandrolle
(1a) - ein den Flügelteil (4a) abdeckender Deckel (16), beispielsweise in Form einer
Schraube, vorgesehen ist.
6. Bandrolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Bolzen (3a) wenigstens an seinem - in montiertem Zustand der Bandrolle (1a) - im wesentlichen
innerhalb des Blendrahmenteils (2a) angeordneten, unteren Bolzenteil (3a1) in Bezug
auf die Längsachse (L) nicht rotationssymmetrisch ausgebildet ist.
7. Bandrolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Exzenterbüchse (9a) innerhalb des Flügelteils (4a) verdrehbar und über eine innerhalb
des Flügelteils (4a) vorgesehene Feststelleinrichtung, gegebenenfalls in Form einer
Anziehschraube (14), feststellbar ausgebildet ist, wobei die Verdrehung der Exzenterbüchse
(9a) eine Änderung der Relativlage der Längsachse (LE) der Exzenterbüchse (9a) zur
Längsachse (LF) des Flügelteils (4a) definiert.
8. Bandrolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass -
in montiertem Zustand der Bandrolle (1a) - der Bolzen (3a) in seiner Höhenlage verstellbar
ist, wozu insbesondere eine den Bolzen (3a) in seiner gewünschten Lage festlegbare,
im Blendrahmenteil (2a) angeordnete Fixiereinrichtung vorgesehen ist, gegebenenfalls
in Form einer Hohlschraube (11)- vorzugsweise mit sichernder Konterschraube (7).
9. Bandrolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am
Blendrahmenteil (2a) ein die Positionierung des Bolzens (3a) festlegendes Feststellmittel,
gegebenenfalls in Form einer seitlichen Feststellschraube (12), vorgesehen ist, wobei
insbesondere Eingriffsmittel, wie beispielsweise Rändel oder Riffelungen (17), am
entsprechenden Umfangsbereich des Bolzens (3a) angeordnet sind.
10. Bandrolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine
der Exzenterbüchse zugeordnete Verdrehsicherung vorgesehen ist, gegebenenfalls in
Form von rauhen Flächen (9a1) bzw. (4a1) an Exzenterbüchse (9a) bzw. Flügelteil (4a).