Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Zahnradmaschine (Pumpe oder Motor) entsprechend
der Gattung des Anspruchs 1. Derartige Zahnradmaschinen sind beispielsweise aus der
DE 44 14 664 A1 bereits bekannt. Bei dieser bekannten Zabnradmaschine sind die Zahnräder
aus Festigkeits- und Stabilitätsgründen mittels einer Laserschweißung mit den Lagerwellen
verbunden. Diese Lagerwellen sind im Gehäuse drehbar gelagert und führen im Falle
der Antriebswelle nach außen, um eine Drehmomentaufnahme bzw. -abgabe zu ermöglichen.
[0002] Für Zabnradmaschinen, die hauptsächlich für Niederdruckanwendungen eingesetzt werden,
ist diese Bauweise zu aufwendig und dementsprechend zu teuer, weil die Zahnräder und
Wellen verhältnismäßig genau bearbeitet werden müssen. Andernfalls können Fluchtungsfehler
und Reibungskräfte Betriebsstörungen oder Verschleiß hervorrufen. Insbesondere eine
spanende Feinbearbeitung der Verzahnung der Zahnräder und der Lagerungen der Wellen
verursachen dabei hohe Kosten.
Vorteile der Erfindung
[0003] Demgegenüber weist eine erfindungsgemäße Zahnradmaschine (Pumpe oder Motor) mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 den Vorteil auf, daß ihr Triebwerk aus einer
geringen Anzahl von einfach herzustellenden Einzelteilen aufgebaut ist. Die Einzelteile
des Triebwerks bilden Hohlkörper, die nahezu ohne spanende Bearbeitungsschritte einsatzfertig
produzierbar sind. Die Ausbildung der Zahnräder erfordert zu ihrer Lagerung und zur
Kopplung mit einer An- bzw. Abtriebseinheit keine Zusatzbauteile. Eine derartige Zahnradmaschine
ist insbesondere für Anwendungen im Niederdruckbereich geeignet und weist bei geringen
Produktionskosten ausreichend gute Funktionseigenschaften auf.
[0004] Weitere Vorteile oder vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen und der Beschreibung.
Zeichnung
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Zahnradmaschine
im Längsschnitt, in Figur 2 ist diese Zahnradmaschine im Querschnitt entlang der Schnittlinie
II-II der Figur 1 dargestellt.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0006] Die in Figur 1 dargestellte Zahnradmaschine 10 hat ein Gehäuse 12 mit einem Mittelteil
14 und zwei seitlich von diesem Mittelteil 14 angeordneten Deckeln 16, 18. Die Deckel
16, 18 verschließen eine im Mittelteil 14 ausgebildete durchgehende Ausnehmung 20,
in der das Triebwerk 21 der Zahnradmaschine 10 angeordnet ist. Einer der beiden Deckel
16, 18 ist mit einer Druchgangsbohrung 22 versehen, die auf der Außenseite des Deckels
16 von einem Flansch 24 zur Befestigung einer nicht gezeichneten Antriebseinheit umgeben
ist. Zur Lagerung und Abdichtung einer mit dem Triebwerk 21 koppelbaren Antriebswelle
26 ist die Durchgangsbohrung 22 in ihrem Durchmesser einmal abgesetzt und nimmt im
Bereich ihres größeren Durchmessers ein mittels eines Sicherungsrings 28 festgelegtes
Dichtungselement 30 auf. Die Antriebswelle 26 weist ein nach außen ragendes erstes
Ende mit zylindrischem Querschnitt und ein im Außendurchmesser abgesetztes und mit
dem Triebwerk 21 formschlüssig zusammenwirkendes zweites Ende auf.
[0007] Das Triebwerk 21 besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei Zahnrädern
32, 34, die im Außeneingriff miteinander kämmen. Beide Zahnräder 32, 34 sind einstückig
mit jeweils zwei Lagerzapfen 36, 38 verbunden, die sich zu beiden Seiten der Zabnräder
32,34 in axialer Richtung erstrecken. Die Lagerzapfen 36, 38 und die ihnen zugeordneten
Zahnräder 32, 34 sind mit einer durchgehenden Nabe 40 versehen und bilden somit Hohlkörper
aus. Wie Figur 2 zeigt, sind die Naben 40 exemplarisch als Verzahnungsprofile ausgeführt,
um im Falle des drehmomentübertragenden Zahnrads 36 einen Formschluß mit dem triebwerksseitigen
zweiten Ende der Antriebswelle 26 zu ermöglichen.
[0008] Die Lagerzapfen 36, 38 werden in Lagerbohrungen von Lagerkörpern 42, 44 aufgenommen,
die die Verzahnungen der Zahnräder 32, 34 seitlich überdecken und die dadurch die
Zahnzwischenräume zur Bildung von Förderkammern verschließen. Ferner liegen die Lagerkörper
42, 44 mit ihrem Umfang an der Wandung der Ausnehmung 20 an. Letztere ist aus zwei
sich teilweise überdeckenden Bohrungen gleichen Durchmessers gebildet und weist somit
die Form einer Acht auf. Der Figur 2 ist ferner entnehmbar, daß in dem Bereich des
Mittelteils 14, in dem sich die beiden Bohrungen überschneiden, Taschen 46, 48 vorgesehen
sind, die auf nicht dargestellte Weise mit Kanälen des Gehäuses 12 verbunden sind.
Diese Kanäle sind nach außen geführt und bilden an ihren Enden Druck- und Sauganschlüsse
für die Ver- und Entsorgung der Zahnradmaschine 10 mit Druckmittel.
[0009] Eine derartig aufgebaute Zahnradmaschine 10 zeichnet sich insbesondere durch die
Einfachheit ihres Triebwerks 21 aus. Letzteres ist ausgesprochen kostengünstig herzustellen
und bietet insbesondere für Anwendungen im Niederdruckbereich ausreichend gute Funktionseigenschaften.
Erreicht wird dies durch die Trennung der Drehmomentübertragungsfunktion von der Lagerfunktion
der Antriebswelle 26 durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Zahnräder 32, 34. Diese
sind, wie beschrieben, als einteilige Hohlkörper mit angeformten Lagerzapfen 36, 38
ausgeführt. Die zahnräder 32, 34 sind mit einer Nabe 40 versehen, die formschlüssig
mit der welle 26 koppelbar ist. Derartige Zahnräder 32, 34 lassen sich beispielsweise
in Sintertechik herstellen, so daß die Verzahnungskontur und die Nabe 40 ohne spanende
Bearbeitung montagefertig produzierbar sind. Feinbearbeitungsmaßnahmen sind allenfalls
an den Stirnflächen der Verzahnung und am Umfang der Lagerzapfen 36, 38 notwendig.
Durch Sintertechnik sind zudem verhältnismäßig komplizierte Verzahnungskonturen mit
geringen Toleranzen annähernd kostenneutral realisierbar, was auf einfache Weise die
Anpassung der Eingriffsverhältnisse an den Einsatzfall der Zahnradmaschine 10 erlaubt.
Eine Sekundärwelle zur Lagerung des nicht drehmomentübertragenden Zahnrads 38 kann
bei derartigen Triebwerken 21 entfallen. Desweiteren können die Lagerkörper 42, 44,
den geringeren Druckbelastungen angepaßt, als kostengünstige Kunststoffspritzteile,
beispielsweise aus Kohlenstoffphenolharz, ausgeführt werden. Fluchtungsfehler zwischen
der Antriebswelle 26 und dem getriebenen Zahnrad 36 lassen sich durch den Formschluß
zwischen beiden Bauteilen in weiten Bereichen ausgleichen, ohne negative Einflüsse
auf die Eingriffsbedingungen der Förderverzahnung zu nehmen.
[0010] Selbstverständlich sind weitere Änderungen und Ergänzungen am beschriebenen Ausführungsbeispiel
möglich, ohne vom Grundgedanken der Erfindung abzuweichen. Diesbezüglich zu erwähnen
ist, daß die beschriebene Zahnradmaschine 10 sowohl als Pumpe als auch als Motor zu
betreiben ist, ferner lassen sich die Lagerkörper 42, 44 als einteilige Lagerbrillen
oder als mehrteilige Lagerhülsen ausbilden. Das Innenprofil der Nabe 40 bzw. das Außenprofil
der Antriebswelle 26 ist nicht zwangsweise als Verzahnungsprofil auszuführen, sondern
kann jede andere geeignete Profilform, beispielsweise Dreikant-, Vierkant oder Sternprofilform
annehmen.
1. Zahnradmaschine (10) (Pumpe oder Motor) mit einem Gehäuse (12), einem im Gehäuse (12)
angeordneten Triebwerk (21) aus wenigstens zwei miteinander kämmenden Zahnrädern (32,
34), die beaufschlagt von einem Druckmittel bzw. zur Förderung eines Druckmittels,
das das Triebwerk (21) durchströmt, mit einer Ab- bzw. Antriebswelle (26) zusammenwirken,
und mit Mitteln (36, 38, 40) zur Lagerung der Zahnräder (32, 34) und zur Übertragung
eines Drehmoments von bzw. auf die Zahnräder (32,34) dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel Lagerzapfen (36, 38) umfassen, die jeweils einstückig mit einem der
Zahnräder (32, 34) ausgebildet sind und daß die Lagerzapfen (36, 38) zusammen mit
den Zahnrädern (32, 34) Hohlkörper mit einer einen Formschluß ermöglichenden Nabe
(40) bilden.
2. Zahnradmaschine (Pumpe oder Motor) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
von den Lagerzapfen (36, 38) und den zahnrädern (32, 34) gebildeten Hohlkörper in
Sintertechnik hergestellt sind.
3. Zahnradmaschine (Pumpe oder Motor) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zahnrad (32, 34) jeweils zwischen zwei seitlichen Lagerzapfen (36, 38) angeordnet
ist und daß die beiden Lagerzapfen (36, 38) eine identische Axialausdehnung aufweisen.
4. Zahnradmaschine (Pumpe oder Motor) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nabe (40) der Hohlkörper ein Innenprofil aufweist, das mit einem entsprechenden
Gegenprofil an einer einsteckbaren Welle (26) eine axial verschiebbare, drehfeste
Verbindung erzeugt.
5. Zahnradmaschine (Pumpe oder Motor) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Innenprofil der Nabe (40) ein Verzahnungsprofil ist.
6. Zahnradmaschine (Pumpe oder Motor) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerzapfen (36, 38) eines jeden Zahnrads (32, 34) in Lagerkörpern (42, 44)
geführt sind, die aus Kunststoff, insbesondere einem Kohlenstoffphenolharz bestehen.
7. Zahnradmaschine (Pumpe oder Motor) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lagerkörper (42, 44) spanlos, beispielsweise spritzgußtechnisch hergestellt sind.
8. Zahnradmaschine (Pumpe oder Motor) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zahnradmaschine (10) für Niederdruckanwendungen vorgesehen ist.
9. Zahnradmaschine (Pumpe oder Motor) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zahnräder (32, 34) im Außeneingriff miteinander kämmen.