(19)
(11) EP 0 965 395 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.12.1999  Patentblatt  1999/51

(21) Anmeldenummer: 99111451.3

(22) Anmeldetag:  12.06.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B21C 47/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 19.06.1998 DE 19827348

(71) Anmelder: SMS SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT
40237 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • David, Siegfried
    57271 Hilchenbach (DE)
  • Keller, Karl
    57271 Hilchenbach (DE)

(74) Vertreter: Valentin, Ekkehard, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Hemmerich-Müller-Grosse- Pollmeier-Valentin-Gihske Hammerstrasse 2
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)

   


(54) Windungsleger für Draht


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft einen Windungsleger für Draht, mit einem maximal mit einer Nenndrehzahl (n) um eine Drehachse (2) rotierbaren hülsenförmigen Träger (5) und einem um den Träger (5) umlaufenden Legerohr (1) mit einem Drahtauslaß (3), das mit dem Träger (5) über eine Haltevorrichtung (7,8) verbunden ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
  • daß zum Ausgleich der durch das Legerohr (1) und die Haltevorrichtung (7,8) verursachten Unwucht am Träger (5) ein Ausgleichsblech (6) mit einer Blechdicke (d), einer Blechhöhe (h) und einer Eigenfrequenz (f) angeordnet ist,
  • daß das Ausgleichsblech (6) dem Legerohr (1) bezüglich der Drehachse (2) an jeder Axialposition gegenüberliegt und in dem Teilabschnitt ebenfalls um den Träger (5) umläuft und
  • daß die Blechdicke (d) und die Blechhöhe (h) derart gewählt sind, daß die durch das Legerohr (1) und das Halteblech (7) verursachte Unwucht in jeder zur Drehachse (2) senkrechten Ebene lokal ausgeglichen ist.





Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Windungsleger für Draht, mit einem maximal mit einer Nenndrehzahl um eine Drehachse rotierbaren hülsenförmigen Träger und einem um den Träger umlaufenden Legerohr mit einem Drahtauslaß, das mit dem Träger über eine Haltevorrichtung verbunden ist.

[0002] Derartige Windungsleger sind bekannt.

[0003] Das Legerohr und das Halteblech bewirken eine Unwucht. Diese Unwucht muß ausgeglichen werden. Im Stand der Technik ist hierzu bspw. bekannt, am Träger einen Ausgleichsklotz und/oder mehrere jeweils in einer Axialebene verlaufende Blechrippen vorzusehen. Hierdurch wird die unwucht aber nicht vollständig ausgeglichen. Bei hohen Drehzahlen tritt somit eine elastische Deformierung der Haltebleche auf. Darüber hinaus erwärmt der zu legende Draht auch das Halteblech, wodurch eine zusätzliche Verformung auftritt. Ein derartiger Windungsleger neigt bei hohen Drehzahlen zu Schwingungen.

[0004] Um den Windungsleger schwingungsfest zu machen, sieht eine andere Lösung des Standes der Technik vor, ein Ausgleichsrundeisen über ein weiteres Halteblech derart um den Träger umlaufen zu lassen, daß sich alle Ausgleichsgewichte genau gegenüber dem jeweiligen Gewicht aus Legerohr und Halteblech befinden. Bei diesem Windungsleger sind jedoch mehrere Schweißnähte schlecht zugänglich. Dadurch entsteht nur eine unsichere Verbindung zwischen dem Träger und den Halteblechen sowie etwaigen Versteifungsblechen.

[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Windungsleger für Draht zu schaffen, bei dem auf möglichst einfache Weise sowohl statische als auch dynamisch auftretende Unwuchten eliminiert sind und darüber hinaus alle Schweißnähte leicht zugänglich sind.

[0006] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zum Ausgleich der durch das Legerohr und die Haltevorrichtung verursachten Unwucht am Träger ein Ausgleichsblech mit einer Blechdicke, einer Blechhöhe und einer Eigenfrequenz angeordnet ist, daß das Ausgleichsblech dem Legerohr bezüglich der Drehachse an jeder Axialposition gegenüberliegt und in dem Teilabschnitt ebenfalls um den Träger umläuft und daß die Blechdicke und die Blechhöhe derart gewählt sind, daß die durch das Legerohr und das Halteblech verursachte Unwucht in jeder zur Drehachse senkrechten Ebene lokal ausgeglichen ist.

[0007] Wenn die Blechdicke und die Blechhöhe derart gewählt sind, daß die Eigenfrequenz des Ausgleichsblechs oberhalb der Nenndrehzahl liegt, ist ein Flattern des Ausgleichsblechs ausgeschlossen. Versteifungen für das Ausgleichsblech sind nicht erforderlich.

[0008] Wenn am Halteblech zumindest im Bereich des Auslaßendes zwei axial verlaufende Versteifungsbleche angeordnet sind, die in einer Axialebene liegen und das Halteblech nach beiden Seiten abstützen, treten in den Schweißnähten der Versteifungsbleche lediglich niedrige Zugspannungen auf. Das gleichzeitige Auftreten von Zug- und Biegespannungen wird vermieden.

[0009] Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles. Dabei zeigen in Prinzipdarstellung
Figur 1
einen Windungsleger im Axialschnitt und
Figur 2
den Windungsleger von Figur 1 von vorne.


[0010] Gemäß den Figuren weist ein Windungsleger für Draht einen hülsenförmigen Träger 5 auf. Der Träger 5 ist im Betrieb maximal mit einer Nenndrehzahl n um eine Drehachse 2 rotierbar. Um den Träger 5 läuft ein Legerohr 1 um. Das Legerohr 1 ist mit dem Träger 5 über ein Halteblech 7 verbunden und weist einen Drahtauslaß 3 auf, von dem im Betrieb der Draht in Windungen abgegeben wird. Die Verbindung des Legerohrs 1 mit dem Halteblech 7 erfolgt dabei über sogenannte Augen 8.

[0011] Das Halteblech 7, die Augen 8 und das Legerohr 1 bewirken eine Unwucht. Zum Ausgleich dieser Unwucht ist ein dickes Ausgleichsblech 6 mit einer Blechdicke d und einer Blechhöhe h am Träger 5 angeordnet. Das Ausgleichsblech 6 läuft ebenfalls um den Träger 5 um und liegt dem Legerohr 1 bezüglich der Drehachse an jeder Axialposition gegenüber. Die Blechdicke d und die Blechhöhe h sind derart gewählt, daß die durch das Legerohr 1, das Halteblech 7 und die Augen 8 verursachte Unwucht in jeder zur Drehachse 2 senkrechten Ebene lokal ausgeglichen ist.

[0012] Aufgrund seines Materials (Stahl), der Blechdicke d und der Blechhöhe h weist das Ausgleichsblech 6 eine Eigenfrequenz f auf. Die Blechdicke d und die Blechhöhe h sind aber derart gewählt, daß die Eigenfrequenz f des Ausgleichsblechs 6 oberhalb der Nenndrehzahl n liegt. Versteifungselemente für das Ausgleichsblech 6 sind daher entbehrlich.

[0013] Zumindest im Bereich des Drahtauslasses 3 sind am Halteblech 7 zwei axial verlaufende Versteifungsbleche 9 angeordnet. Die Versteifungsbleche 9 liegen in einer Axialebene und stützen das Halteblech 7 nach beiden Seiten ab. Hierdurch treten in den Schweißnähten lediglich geringe Zugspannungen, aber keine gemischten Zug- und Biegespannungen mehr auf.

Bezugszeichenliste



[0014] 
1
Legerohr
2
Drehachse
3
Drahtauslaß
5
hülsenförmiger Träger
6
Ausgleichsblech
7
Halteblech
8
Augen
9
Versteifungsbleche
d
Blechdicke
f
Eigenfrequenz
h
Blechhöhe
n
Nenndrehzahl
X
Blickrichtung



Ansprüche

1. Windungsleger für Draht, mit einem maximal mit einer Nenndrehzahl (n) um eine Drehachse (2) rotierbaren hülsenförmigen Träger (5) und einem um den Träger (5) umlaufenden Legerohr (1) mit einem Drahtauslaß (3), das mit dem Träger (5) über eine Haltevorrichtung (7,8) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,

- daß zum Ausgleich der durch das Legerohr (1) und die Haltevorrichtungen (7,8) verursachten Unwucht am Träger (5) ein Ausgleichsblech (6) mit einer Blechdicke (d), einer Blechhöhe (h) und einer Eigenfrequenz (f) angeordnet ist,

- daß das Ausgleichsblech (6) dem Legerohr (1) bezüglich der Drehachse (2) an jeder Axialposition gegenüberliegt und in dem Teilabschnitt ebenfalls um den Träger (5) umläuft und

- daß die Blechdicke (d) und die Blechhöhe (h) derart gewählt sind, daß die durch das Legerohr (1) und das Halteblech (7) verursachte Unwucht in jeder zur Drehachse (2) senkrechten Ebene lokal ausgeglichen ist.


 
2. Windungsleger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blechdicke (d) und die Blechhöhe (h) derart gewählt sind, daß die Eigenfrequenz (f) des Ausgleichsblechs (6) oberhalb der Nenndrehzahl (n) liegt.
 
3. Windungsleger nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Halteblech (7) zumindest im Bereich des Drahtauslasses (3) zwei axial verlaufende Versteifungsbleche (9) angeordnet sind, die in einer Axialebene liegen und das Halteblech (7) nach beiden Seiten abstützen.
 




Zeichnung