[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Windungsleger für Draht, mit einem maximal
mit einer Nenndrehzahl um eine Drehachse rotierbaren hülsenförmigen Träger und einem
um den Träger umlaufenden Legerohr mit einem Drahtauslaß, das mit dem Träger über
eine Haltevorrichtung verbunden ist.
[0002] Derartige Windungsleger sind bekannt.
[0003] Das Legerohr und das Halteblech bewirken eine Unwucht. Diese Unwucht muß ausgeglichen
werden. Im Stand der Technik ist hierzu bspw. bekannt, am Träger einen Ausgleichsklotz
und/oder mehrere jeweils in einer Axialebene verlaufende Blechrippen vorzusehen. Hierdurch
wird die unwucht aber nicht vollständig ausgeglichen. Bei hohen Drehzahlen tritt somit
eine elastische Deformierung der Haltebleche auf. Darüber hinaus erwärmt der zu legende
Draht auch das Halteblech, wodurch eine zusätzliche Verformung auftritt. Ein derartiger
Windungsleger neigt bei hohen Drehzahlen zu Schwingungen.
[0004] Um den Windungsleger schwingungsfest zu machen, sieht eine andere Lösung des Standes
der Technik vor, ein Ausgleichsrundeisen über ein weiteres Halteblech derart um den
Träger umlaufen zu lassen, daß sich alle Ausgleichsgewichte genau gegenüber dem jeweiligen
Gewicht aus Legerohr und Halteblech befinden. Bei diesem Windungsleger sind jedoch
mehrere Schweißnähte schlecht zugänglich. Dadurch entsteht nur eine unsichere Verbindung
zwischen dem Träger und den Halteblechen sowie etwaigen Versteifungsblechen.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Windungsleger für Draht
zu schaffen, bei dem auf möglichst einfache Weise sowohl statische als auch dynamisch
auftretende Unwuchten eliminiert sind und darüber hinaus alle Schweißnähte leicht
zugänglich sind.
[0006] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zum Ausgleich der durch das Legerohr und die
Haltevorrichtung verursachten Unwucht am Träger ein Ausgleichsblech mit einer Blechdicke,
einer Blechhöhe und einer Eigenfrequenz angeordnet ist, daß das Ausgleichsblech dem
Legerohr bezüglich der Drehachse an jeder Axialposition gegenüberliegt und in dem
Teilabschnitt ebenfalls um den Träger umläuft und daß die Blechdicke und die Blechhöhe
derart gewählt sind, daß die durch das Legerohr und das Halteblech verursachte Unwucht
in jeder zur Drehachse senkrechten Ebene lokal ausgeglichen ist.
[0007] Wenn die Blechdicke und die Blechhöhe derart gewählt sind, daß die Eigenfrequenz
des Ausgleichsblechs oberhalb der Nenndrehzahl liegt, ist ein Flattern des Ausgleichsblechs
ausgeschlossen. Versteifungen für das Ausgleichsblech sind nicht erforderlich.
[0008] Wenn am Halteblech zumindest im Bereich des Auslaßendes zwei axial verlaufende Versteifungsbleche
angeordnet sind, die in einer Axialebene liegen und das Halteblech nach beiden Seiten
abstützen, treten in den Schweißnähten der Versteifungsbleche lediglich niedrige Zugspannungen
auf. Das gleichzeitige Auftreten von Zug- und Biegespannungen wird vermieden.
[0009] Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles. Dabei zeigen in Prinzipdarstellung
- Figur 1
- einen Windungsleger im Axialschnitt und
- Figur 2
- den Windungsleger von Figur 1 von vorne.
[0010] Gemäß den Figuren weist ein Windungsleger für Draht einen hülsenförmigen Träger 5
auf. Der Träger 5 ist im Betrieb maximal mit einer Nenndrehzahl n um eine Drehachse
2 rotierbar. Um den Träger 5 läuft ein Legerohr 1 um. Das Legerohr 1 ist mit dem Träger
5 über ein Halteblech 7 verbunden und weist einen Drahtauslaß 3 auf, von dem im Betrieb
der Draht in Windungen abgegeben wird. Die Verbindung des Legerohrs 1 mit dem Halteblech
7 erfolgt dabei über sogenannte Augen 8.
[0011] Das Halteblech 7, die Augen 8 und das Legerohr 1 bewirken eine Unwucht. Zum Ausgleich
dieser Unwucht ist ein dickes Ausgleichsblech 6 mit einer Blechdicke d und einer Blechhöhe
h am Träger 5 angeordnet. Das Ausgleichsblech 6 läuft ebenfalls um den Träger 5 um
und liegt dem Legerohr 1 bezüglich der Drehachse an jeder Axialposition gegenüber.
Die Blechdicke d und die Blechhöhe h sind derart gewählt, daß die durch das Legerohr
1, das Halteblech 7 und die Augen 8 verursachte Unwucht in jeder zur Drehachse 2 senkrechten
Ebene lokal ausgeglichen ist.
[0012] Aufgrund seines Materials (Stahl), der Blechdicke d und der Blechhöhe h weist das
Ausgleichsblech 6 eine Eigenfrequenz f auf. Die Blechdicke d und die Blechhöhe h sind
aber derart gewählt, daß die Eigenfrequenz f des Ausgleichsblechs 6 oberhalb der Nenndrehzahl
n liegt. Versteifungselemente für das Ausgleichsblech 6 sind daher entbehrlich.
[0013] Zumindest im Bereich des Drahtauslasses 3 sind am Halteblech 7 zwei axial verlaufende
Versteifungsbleche 9 angeordnet. Die Versteifungsbleche 9 liegen in einer Axialebene
und stützen das Halteblech 7 nach beiden Seiten ab. Hierdurch treten in den Schweißnähten
lediglich geringe Zugspannungen, aber keine gemischten Zug- und Biegespannungen mehr
auf.
Bezugszeichenliste
[0014]
- 1
- Legerohr
- 2
- Drehachse
- 3
- Drahtauslaß
- 5
- hülsenförmiger Träger
- 6
- Ausgleichsblech
- 7
- Halteblech
- 8
- Augen
- 9
- Versteifungsbleche
- d
- Blechdicke
- f
- Eigenfrequenz
- h
- Blechhöhe
- n
- Nenndrehzahl
- X
- Blickrichtung
1. Windungsleger für Draht, mit einem maximal mit einer Nenndrehzahl (n) um eine Drehachse
(2) rotierbaren hülsenförmigen Träger (5) und einem um den Träger (5) umlaufenden
Legerohr (1) mit einem Drahtauslaß (3), das mit dem Träger (5) über eine Haltevorrichtung
(7,8) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
- daß zum Ausgleich der durch das Legerohr (1) und die Haltevorrichtungen (7,8) verursachten
Unwucht am Träger (5) ein Ausgleichsblech (6) mit einer Blechdicke (d), einer Blechhöhe
(h) und einer Eigenfrequenz (f) angeordnet ist,
- daß das Ausgleichsblech (6) dem Legerohr (1) bezüglich der Drehachse (2) an jeder
Axialposition gegenüberliegt und in dem Teilabschnitt ebenfalls um den Träger (5)
umläuft und
- daß die Blechdicke (d) und die Blechhöhe (h) derart gewählt sind, daß die durch
das Legerohr (1) und das Halteblech (7) verursachte Unwucht in jeder zur Drehachse
(2) senkrechten Ebene lokal ausgeglichen ist.
2. Windungsleger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blechdicke (d) und die Blechhöhe (h) derart gewählt sind, daß die Eigenfrequenz
(f) des Ausgleichsblechs (6) oberhalb der Nenndrehzahl (n) liegt.
3. Windungsleger nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Halteblech (7) zumindest im Bereich des Drahtauslasses (3) zwei axial verlaufende
Versteifungsbleche (9) angeordnet sind, die in einer Axialebene liegen und das Halteblech
(7) nach beiden Seiten abstützen.