[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zur Bearbeitung von harten Untergründen wie Beton
oder Gestein gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Zur Herstellung von Bohrungen, Sacklochbohrungen oder gerade verlaufenden, schlitzartigen
Vertiefungen in harten Untergründen wie Beton oder Gestein werden Werkzeuge mit einem
Trägerkörper benötigt, die an ihrem bearbeitungsseitigen Endbereich mit wenigstens
einem Schneidelement versehen sind.
[0003] Ein Werkzeug, dessen Trägerkörper beispielsweise aus einem Rohr besteht, ist aus
der JP-58-81 1 bekannt.
[0004] Um gute Haltewerte des Schneidelementes an dem Trägerkörper erreichen zu können,
muss die in Bearbeitungsrichtung weisende Anbindungsfläche für die Schneidelemente
eine bestimmte parallel zur Wandstärke des Trägerkörpers verlaufende Breite aufweisen,
die nur mittels eines Trägerkörpers mit einer sehr grossen Wandstärke erreicht werden
kann. Insbesondere bei Werkzeugen mit grossen Abmessungen führt eine grosse Wandstärke
zu einem sehr hohen Eigengewicht des Werkzeuges und somit zur einer sehr schlechten
Handhabung desselben.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gut handhabbares, wirtschaftlich herstellbares
Werkzeug zu schaffen, dessen Trägerkörper ein geringes Eigengewicht und eine grosse
Anbindungsfläche für das Schneidelement aufweist.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch ein Werkzeug, welches die im kennzeichnenden
Abschnitt des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmale aufweist.
[0007] Durch den am bearbeitungsrichtungsseitigen Endbereich des Trägerkörpers ausgebildeten,
eingebördelten Bereich wird einerseits eine sehr grosse Anbindungsfläche für das Schneidelement
geschaffen, andererseits kann die Wandstärke des Trägerkörpers sehr gering gehalten
werden, so dass auch bei Werkzeugen mit einem grossen Durchmesser das Eigengewicht
des Werkzeuges klein gehalten werden kann.
[0008] Damit es bei der Bearbeitung eines Untergrundes nicht zu einem Verklemmen des Trägerkörpers
in dem Untergrund kommen kann, ist die Breite des Schneidelementes vorzugsweise grösser
als die Wandstärke des Trägerkörpers. Dadurch überragt vorzugsweise das Schneidelement
die Anbindungsfläche in wenigstens einer parallel zur Wandstärke des Trägerkörpers
verlaufenden Richtung.
[0009] Um das bei einer Bearbeitung des Untergrundes abgetragene Material gut abführen zu
können, ist die Erstreckung der Anbindungsfläche in Umfangsrichtung zweckmässigerweise
durch wenigstens einen Längsschlitz unterbrochen, der sich ausgehend von der Anbindungsfläche
über einen Teil des Trägerkörpers in Richtung Aufnahmebereich erstreckt.
[0010] Zur Herstellung von gerade verlaufenden schlitzartigen Vertiefungen wird vorteilhafterweise
ein Werkzeug verwendet, dessen Trägerkörper als Scheibe ausgebildet ist.
[0011] Aus herstelltechnischen Gründen ist vorzugsweise das Schneidelement von wenigstens
einem Schneidsegment gebildet, das sich über einen Teil des Umfanges der Scheibe erstreckt.
[0012] Für die Herstellung von Bohrungen oder Sacklochbohrungen in dem Untergrund wird zweckmässigerweise
ein Werkzeug verwendet, dessen Trägerkörper als Rohr ausgebildet ist
[0013] Um eine einfache und schnelle Montage des Schneidelementes an dem Trägerkörper erreichen
zu können, ist vorzugsweise das Schneidelement von einem Schneidring gebildet, der
sich über die gesamte Anbindungsfläche des Rohres erstreckt.
[0014] Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel wiedergeben,
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- ein erfindungsgemässes Werkzeug mit einem rohrförmigen Trägerkörper;
- Fig. 2
- ein weiteres Werkzeug mit einem scheibenförmigen Trägerkörper
[0015] Das in Fig. 1 dargestellte Werkzeug weist einen Trägerkörper 2 in Form eines Rohres
mit einer geringen Wandstärke W auf. An einem ersten freien Endbereich des Trägerkörpers
2 ragt von diesem ein Aufnahmebereich 1 in Form eines zylindrisch ausgebildeten Einsteckendes
ab. An einem gegenüberliegenden zweiten freien Endbereich weist der Trägerkörper einen
zur Aussenseite hin eingebördelten Bereich auf. Dieser eingebördelte Bereich bildet
mit seiner in Bearbeitungsrichtung weisenden Stirnseite eine Anbindungsfläche 4 für
ein Schneidelement 3 in Form eines Schneidringes.
[0016] Die in radialer Richtung verlaufende Breite B der Anbindungsfläche 4 entspricht der
doppelten Wandstärke W des dünnwandigen Trägerkörpers 2 und die Anbindungsfläche 4
wird von dem Schneidring in radialer Richtung wenigstens auf einer Seite überragt.
Der eigebördelte Bereich kann beispielsweise gegenüber dem restlichen Teil des Trägerkörpers
2 in der Weise angeordnet sein, so dass der eingebördelte Bereich die Wandstärke des
Trägerkörpers radial auf beiden Seiten gleichmässig überragt. Der eingebördelte Bereich
kann beispielsweise auch nach innen hin eingebördelt sein.
[0017] Das in den Fig. 2 und 3 dargestellte Werkzeug weist einen Trägerkörper 12 in Form
einer dünnwandigen Scheibe auf. Mittels eines Aufnahmebereiches 11 in Form einer zentralen
Durchtrittsöffnung ist das Werkzeug mit einem nicht dargestellten Gerät in Verbindung
bringbar. Der Umfangsbereich des Trägerkörpers 12 ist eingebördelt ausgebildet und
der eingebördelte Bereich weist eine Anbindungfläche 14 mit einer parallel zur Längsachse
des Werkzeuges verlaufenden Breite B für mehrere Schneidelemente 13 in Form von Schneidsegmenten
auf, die der doppelten Wandstärke W des Trägerkörpers 12 entspricht. Die von dem eingebördelten
Bereich gebildete Anbindungsfläche 14 wird in Umfangsrichtung von mehreren gleichmässig
am Umfang des Trägerkörpers 12 verteilt angeordneten Längsschlitzen 15 unterbrochen.
Diese Längsschlitze 15 erstrecken sich vom Umfang des Trägerkörpers 12 über den eingebördelten
Bereich und über einen Teil des Trägerkörpers 12 in Richtung Aufnahmebereich 11. Der
eingebördelte Bereich überragt den restlichen Teil des Trägerkörpers 12 auf einer
Seite. Die Schneidsegemente überragen den eingebördelten Bereich bzw. die Anbindungsfläche
14 auf beiden Seiten unterschiedlich stark.
[0018] Unter Einbördeln wird das Umbiegen eines freien Endbereiches des Trägerkörpers 2
verstanden, der ohne wesentliche Kalibrierung eine parallel zur Wandstärke W verlaufende
Erstreckung aufweisen kann, die höchstens der doppelten Wandstärke W entspricht. Mittels
Kalibrierung kann die Erstreckung des eingebördelten Bereiches parallel zur Wandstärke
W des Trägerkörpers 2 der 1,1- bis 1,9 fache der Wandstärke W des Trägerkörpers 2
entsprechen.
1. Werkzeug zur Bearbeitung von harten Untergründen wie Beton oder Gestein mit einem
dünnwandigen Trägerkörper (2, 12) und einem Aufnahmebereich (1, 11), wobei der Trägerkörper
(2, 12) eine Anbindungsfläche (4, 14) für wenigstens ein Schneidelement (3, 13) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anbindungsfläche (4, 14) Teil eines eingebördelten Bereiches des Trägerkörpers
(2, 12) ist, wobei die parallel zur Wandstärke (W) des Trägerkörpers (2, 12) gemessene
Erstreckung der Anbindungsfläche (4, 14) im wesentlichen der doppelten Wandstärke
(W) des Trägerkörpers (2, 12) entspricht.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement (3, 13)
die Anbindungsfläche (4, 14) in wenigstens einer parallel zur Wandstärke (W) des Trägerkörpers
(2, 12) verlaufenden Richtung überragt.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anbindungsfläche
(14) durch wenigstens einen Längsschlitz (15) unterbrochen ist, der sich ausgehend
von der Anbindungsfläche (14) über einen Teil des Trägerkörpers (12) in Richtung Aufnahmebereich
(11) erstreckt.
4. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper
(12) als Scheibe ausgebildet ist.
5. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement (13) von
wenigstens einem Schneidsegment gebildet ist, das sich über einen Teil des Umfanges
der Scheibe erstreckt.
6. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper (2)
als Rohr ausgebildet ist.
7. Werkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement (3) von
einem Schneidring gebildet ist, der sich über die gesamte Anbindungsfläche des Rohres
erstreckt.